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Dietrich Dietz Freiherr von Thungen 1476 25 April 1540 1 war Domdekan in Wurzburg und im Jahr 1520 der erste dokumentierte Kurgast Bad Kissingens Leben BearbeitenEr entstammte der andreasischen Linie des reichsritterlichen Geschlechts derer von Thungen und war der Sohn des Weiprecht I von Thungen 1502 Ganerbe von Sodenberg und Thungen und dessen dritter Ehefrau Anna Sitzel von Mergentheim Dietrichs Bruder war Eucharius von Thungen 1540 ebenfalls Domherr zu Wurzburg Thungen wurde 1494 an der Universitat Erfurt immatrikuliert Am 25 Februar 1501 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Eucharius Domizellar in Wurzburg war mit ihm Student an der Universitat Ingolstadt und seit 1501 mit seinem Bruder auch Eigentumer der Curia Sternberg einem Domherrnhof in Wurzburg 1514 wurde er Domkapitular und am 23 Februar 1538 zum Domdekan von Wurzburg gewahlt Von diesem Amt trat er im Marz 1540 zuruck also einen Monat vor seinem Tod Ausserdem wird er als Besitzer der Curia Grindlach und der Curia Vituli erwahnt In den Bauernkriegen war Thungen 1525 als 50 Jahriger bei der Verteidigung des Frauenberges im erweiterten Kriegsrat und als Artilleriemeister artelereymaister eingesetzt Am 9 November 1527 gehorte er zu den Gasten des mit aller Pracht gefeierten Jubilaums des Kolner Strassburger und Wurzburger Domherren Johann Graf von Rieneck Am 28 Februar 1527 wurde Thungen zum Propst des Wurzburger Kollegiatstiftes Neumunster gewahlt 2 was er bis zu seinem Tod blieb Dort wurde er auch im Kapitelhaus beigesetzt zweite Reihe dritter Stein Um die Propstei des Stifts Neumunster deren jahrliche Einkunfte damals auf 120 Mark Silber veranschlagt wurden gab es zwischen Thungen und dem Domherren Ambrosius Freiherr von Gumppenberg um 1501 1574 einen Rechtsstreit an der Kurie in Rom Gumppenberg seit 1525 Agent zahlreicher deutscher Pralate und Fursten in Rom stand damals im Dienste von Kardinal Thomas Cajetan und hatte das Vertrauen von Papst Clemens VII erworben der ihn 1527 mit Auftragen an den bayerisch Hof entsandt hatte 3 Um den Streit um die Propstei nicht auszuweiten und um weitere Ausgaben zu sparen verzichtete Gumppenberg schliesslich auf seine Rechte zugunsten Thungens Papst Clemens VII bestimmte daraufhin dass die Propstei des Stifts Neumunster sobald diese erneut vakant wird an Gumppenberg verliehen werden soll 4 Nach Thungens Tod 1540 stritt Gumppenberg inzwischen reich gewordener Kurialer und seit 1537 Burger Roms erneut um die Propstei 5 die Thungens Nachfolger Kilian von Bibra zugesprochen worden war Im Jahr 1520 kam Thungen zur Kur nach Bad Kissingen die er am Dienstag nach Cantate beantragt hatte 1520 Sabatho post marci Eodem die hat herr Dietrich von Tungen gebeten licentiam ad balneum gein Kissingen Ist im erlewbt laut der form und wy es herkommen 6 Dieser Eintrag ist die erste Dokumentation Kissingens als Heilbad und Thungen damit erster dokumentierter Kurgast des bayerischen Staatsbades Thungen vermachte sein Erbe von 120 Gulden den Armen in Thungen und Hesslar Karlstadt Das Geld wurde in einer Stiftung angelegt viermal im Jahr Korn gekauft zu Brot gebacken und diese am Sonntag an die Kirchganger in Thungen und Hesslar ausgegeben Literatur BearbeitenRudolf Freiherr von Thungen Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherrn von Thungen Band 1 Forschungen zur Geschichte der Familie Andreasische Linie Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Band 43 Verlag Degener 1999 ISBN 3 7686 9262 0 S 230 Alfred Wendehorst Hrsg Das Stift Neumunster in Wurzburg Germania Sacra N F 26 Verlag Walter de Gruyter Berlin 1989 S 313 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Dieses Datum steht auf dem Grabstein dessen Inschrift 1720 erneuert wurde Urkunden 1527 Dezember 2 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 9 Marz 2022 Urkunde vom 2 Dezember 1527 Edgar Krausen Gumppenberg Ambrosius Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 310 f Digitalisat Urkunden 1530 September 10 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 9 Marz 2022 Urkunde vom 10 September 1530 Urkunden 1540 Juni 2 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 9 Marz 2022 Urkunde vom 2 Juni 1540 Ubersetzung Am Samstag den 28 April 1520 hat Herr Dietrich von Thungen um die Erlaubnis gebeten in das Bad nach Kissingen fahren zu durfen Es ist ihm in der Form und wie es gebrauchlich ist erlaubt worden Quelle Protokollbuch des Wurzburger DomkapitelsPersonendatenNAME Thungen Dietrich vonALTERNATIVNAMEN Thungen Dietz von Thungen Theoderich vonKURZBESCHREIBUNG Domdekan von WurzburgGEBURTSDATUM 1476STERBEDATUM 25 April 1540STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich von Thungen amp oldid 221559733