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Der Bayerische Geograph lateinisch Geographus Bavarus auch Ostfrankische Volkertafel genannt ist eine fruhmittelalterliche Handschrift in lateinischer Sprache die nach dem Einleitungssatz Descriptio civitatum et regionum ad septentrionalem plagam Danubii die Namen von Volkerschaften nordlich der Donau auflistet Bei den insgesamt 59 Volkerschaften handelt es sich uberwiegend um slawische Volker oder Stamme Die Aufzahlung dieser Stamme ist in zwei Abschnitte unterteilt Die im ersten Abschnitt genannten Stamme lassen sich bis auf eine Ausnahme eindeutig bestimmen weil sie auch in anderen frankischen Quellen erwahnt werden Eine zufriedenstellende Identifizierung der im zweiten Abschnitt genannten Stamme ist hingegen ganz uberwiegend noch nicht gelungen Ebenfalls ungeklart ist die Bedeutung der den meisten Stammen zugeordneten civitates und des vereinzelt verwendeten Begriffs der regiones Bei der Handschrift handelt es sich sehr wahrscheinlich um die Abschrift eines oder sogar mehrerer alterer Texte Die Verfasser des oder der Texte der Entstehungsort der Handschrift und das Datum der Anfertigung von Texten und Handschrift sind unbekannt Obwohl damit die entscheidenden Voraussetzungen einer historischen Interpretation des Textes im Dunkeln bleiben gilt das Manuskript als eine der zentralen Schriftquellen zur fruhmittelalterlichen Geschichte Mittel und Osteuropas Der Bayerische Geograph gibt Auskunft uber die damalige politische Konstellation das Siedlungswesen und er spiegelt die Vorstellung des Verfassers von ethnischen Kategorien wider Seit der Mitte des 19 Jahrhunderts beschaftigt sich die moderne Geschichtsschreibung vornehmlich mit der Frage nach der Datierung des Bayerischen Geographen Geschichtswissenschaft und Archaologie sind unabhangig voneinander seit den 1990er Jahren zu einer ganzen Reihe von neuen Erkenntnissen gelangt die eine Entstehung des ersten Abschnittes Ende des 9 Jahrhunderts und des 2 Abschnittes Anfang des 10 Jahrhunderts wahrscheinlich machen wahrend die Handschrift zu einem nicht naher bestimmbaren Zeitpunkt des 10 Jahrhunderts erarbeitet worden sein konnte Inhaltsverzeichnis 1 Handschrift 1 1 Corpus 1 2 Verfasser 1 3 Datierung 2 Text 2 1 Wortlaut 2 2 Interpretation 2 2 1 Stamme 2 2 2 Civitates 2 2 3 Regiones 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenHandschrift BearbeitenDie Handschrift befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen unter der Signatur Clm 560 auf folio 149v 150r Es handelt sich um die einzige erhaltene Abschrift des Textes Der Entstehungsort der Handschrift ist unbekannt Da das Schriftbild palaographisch am ehesten einer sudwestdeutschen Schreibschule des 10 Jahrhunderts zuzuordnen ist 1 werden als Entstehungsort unter anderem das Kloster Reichenau 2 und die Schreibschule des Konstanzer Munsters in Betracht gezogen 3 Uber mehrere Jahrhunderte hatte sich die Handschrift dann im 997 gegrundeten Kloster Prull bei Regensburg befunden ehe sie um 1487 in den Besitz des Buchersammlers und Nurnberger Stadtarztes Hartmann Schedel gelangte 4 Seit 1618 war der Codex in der herzoglichen Bibliothek in Munchen Der Text wurde 1772 durch den franzosischen Gesandten am kurbayerischen Hof in Munchen Louis Gabriel Du Buat Nancay auf Franzosisch publiziert 5 Einer der ersten Kommentatoren der auf Franzosisch schreibende polnische Wissenschaftler Jan Potocki bezeichnete den Autor dann 1796 als Geographe de la bibliotheque de Baviere 6 und als Geographe de Baviere 7 Corpus Bearbeiten Der Text ist auf zwei einspaltig beschriebenen Pergamentblattern im Format 173 mm 145 mm nachgetragen Diese sind am Schluss eines in Leder eingeschlagenen Sammelbandes mit den Ausmassen von 205 mm 147 mm eingebunden Das kleine Buch ist aus zwei alteren Buchern zusammengesetzt dessen erster Teil aus dem 11 Jahrhundert stammt Der zweite Teil ist alter und enthalt kurze Abhandlungen uber Astrologie und Geometrie Schliesslich folgen die beiden Seiten mit dem schmucklosen Text abgefasst in einer karolingischen Minuskel die Initialen in schwarzer Uncialis 8 Die Schrift erscheint hastig Insgesamt erweckt die Handschrift den Anschein von Gebrauchsliteratur Die zweite Seite ist nur zur Halfte beschrieben und unten zur Gewinnung von Pergamentmakulatur abgeschnitten Auf den unbeschriebenen Teil der zweiten Seite hat ein anderer Schreiber zwei Glossen gesetzt 9 Verfasser Bearbeiten Der Verfasser des Textes ist unbekannt Ausgehend von seinem geographischen Standpunkt sudlich der Donau liegt es nahe ihn in Baiern oder im Erzbistum Salzburg zu vermuten Dafur streitet zudem die Heranziehung der Enns als Ausgangspunkt fur eine Entfernungsangabe Der polnische Historiker Lowmianski vermutete den Abt Rudolf von Fulda als Verfasser des ersten Teils 10 Wolfgang H Fritze nimmt an Urheber sei Grimald von Weissenburg gewesen 11 Zuletzt hat der russische Historiker Alexander Nazarenko erortert ob der Text auf Method von Saloniki zuruckgehen konnte 12 Datierung Bearbeiten Die Datierung des Bayerischen Geographen ist bis heute umstritten Ohne eine nahere Eingrenzung der Entstehungszeit kann der Text geschichtswissenschaftlich nicht eingeordnet werden kann insbesondere eine zuverlassige Interpretation der aufgelisteten Stammesnamen nicht erfolgen Die Handschrift selbst enthalt keine Datumsangabe Weitestgehende Einigkeit besteht insoweit als Text und Handschrift zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sein konnen es sich also bei der Handschrift um eine Abschrift oder Zusammenstellung einer oder mehrerer alterer Texte handeln kann Nachdem die Forschung bis Mitte des 20 Jahrhunderts aufgrund textkritischer Untersuchungen uberwiegend von einer Entstehungszeit in der 2 Halfte des 9 Jahrhunderts ausgegangen war datierte Wolfgang H Fritze den Text um das Jahr 844 und sprach sich damit zugleich gegen neuere Uberlegungen aus die den Text auf den Anfang des 9 Jahrhunderts datieren wollten 13 Der polnische Historiker Lowmianski schloss sich aufgrund eigener Erkenntnisse dieser Datierung an 14 die damit bis Ende der 1980er Jahre die wohl herrschende Meinung bildete Seit Anfang der 1990er Jahre gelangten Historiker und Archaologen unabhangig voneinander zu dem Ergebnis der Text sei in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts entstanden So konnte ein slawischer Burgenbau in dem geschilderten Umfang mittels dendrochronologischen Datierungen erst ab dem Ende des 9 Jahrhunderts nachgewiesen werden Der Historiker Christian Hanewinkel schlug 2004 vor zumindest die Entstehung des ersten Textteiles in der Herrschaftszeit Arnolfs von Karnten um 889 892 anzusiedeln zumal auch die Heveller um diese Zeit erstmals in einer anderen Quelle erwahnt werden Fur den zweiten Teil wird inzwischen sogar angenommen er stamme aus dem beginnenden 10 Jahrhundert Text BearbeitenDer Text listet zunachst die Gebiete von 14 slawischen Volkerschaften auf die unseren Grenzen benachbart sind Iste sunt regiones quae terminant in finibus nostris Gemeint sind damit die Stamme ostlich der Grenzen des frankischen oder ostfrankischen Reiches Die Aufzahlung beginnt im Norden an der Grenze zu Danemark mit den Abodriten und setzt sich bis zu den Bulgaren im Suden fort Bis auf die Marharii und Merehanos bei denen es sich moglicherweise um eine Doppelnennung der Mahrer handelt sind alle Stamme dieses Abschnitts aufgrund von entsprechenden Erwahnungen in anderen frankischen Quellen eindeutig bestimmbar Anschliessend folgt eine Liste von 44 Stammen die nachst deren Grenzen siedeln Isti sunt qui iuxta istorum fines resident Die meisten dieser Stamme haben keine Entsprechung in anderen frankischen Quellen sondern sind ausschliesslich durch den Text des Bayerischen Geographen bekannt Ihre Identifizierung ist nur in wenigen Ausnahmefallen zufriedenstellend gelungen Von den insgesamt 59 im Text genannten Volkerschaften erhalten 43 eine bestimmte Anzahl von civitates zugeordnet Die Bandbreite variiert von zwei civitates bei den Besunzanen bis zu 516 bei den Stadici Nur zwei Volkerschaften verfugen uber urbes darunter die Thadesi gleich mit 200 Eine Untergliederung in regiones findet sich nur bei den Stammesverbanden der Abodriten Wilzen und Sorben sowie bei den unbekannten Sittici Geographisch bemerkenswert ist noch eine Entfernungsangabe Das Gebiet der Bruzzi hat eine grossere Ausdehnung als von der Enns bis an den Rhein Die nachfolgende Wiedergabe des Textes entspricht den Editionen von Erwin Herrmann aus dem Jahre 1965 15 und Sebastien Rossignol aus dem Jahre 2011 16 Sie lehnt sich enger an die Handschrift an als etwa die Ausgabe von Henryk Lowmianski aus dem Jahre 1955 17 dessen Darstellungsabsicht allerdings nicht in einer originalgetreuen Wiedergabe der Handschrift sondern in einer Hervorhebung der Stamme bestand 18 Eine Ubersetzung des Textes in die deutsche Sprache die ihrerseits bereits eine Interpretation darstellt hat beispielsweise Christian Lubke vorgelegt 19 Wortlaut Bearbeiten Clm 560 Fol 149v Descriptio ciuitatum et regionum ad septentrionalem plagam Da nubii Isti sunt qui propinquiores resident finibus Danaorum Quos uocant Nortabtrezi ubi regio in qua sunt ciuitates LIII per duces suos partitae Vuilci in qua ciuitates XCV et regiones IIII Linaa est populus qui habet ciuitates VII Prope illis resident quos vocant Bethenici et Smeldingon et Morizani qui habent ciuitates XI Iuxta illos sunt qui uocan tur Hehfeldi qui habent ciuitates VIII Iuxta illos est re gio quae uocatur Surbi In qua regione plures sunt quae ha bent ciuitates L Iuxta illos sunt quos uocantur Talaminzi qui ha bent ciuitates XIIII Beheimare in qua sunt ciuitates XV Marha rii habent ciuitates XI Vulgarii regio est inmensa et populus mul tus habens ciuitates V eo quod multitudo magna ex eis sit et non sit eis opus ciuitates habere Est populus quem uocant Mereha nos ipsi habent ciuitates XXX Iste sunt regiones quae terminant in finibus nostris Isti sunt qui iuxta istorum fines resident Osterab trezi in qua ciuitates plusquam C sunt Miloxi in qua ciuitates LXVII Phesnuzi habent ciuitates LXX Thadesi plusquam CC urbes habent Glopeani in qua ciuitates CCCC aut eo amplius Zuireani ha bent ciuitates CCCXXV Busani habent ciuitates CCXXXI Sittici regio inmensa populis et urbibus munitissimis Stadici in qua ciuitates DXVI populusque infinitus Sebbirozi habent ciuitates XC Vn lizi populus multus ciuitates CCCXVIII Neriuani habent ciuitates LXXVIII Attorozi habent CXLVIII populus ferocissimus Eptaradici habent ciuitates CCLXIII Vuillerozi habent ciuitates CLXXX Zabrozi habent ciuitates CCXII Znetalici habent ciuitates LXXIIII Clm 560 Fol 150r Aturezani habent ciuitates CIIII Chozirozi habent ciuitates CCL Lendizi habent ciuitates XCVIII Thafbezi habent ciuitates CCL VII Zeriuani quod tantum est regnum ut ex eo cunctae gentes Sclauorum exortae sint et originem sicut affirmant ducant Prissani ciuitates LXX Velunzani ciuitates LXX Bruzi plus est undique quam de Enisa ad Rhenum Vuizunbeire Caziri ciuitates C Ruzzi Forsderen Liudi Fresiti Serauici Luco lane Vungare Vuislane Sleenzane ciuitates XV Lun sizi ciuitates XXX Dadosesani ciuitates XX Milzane ciuitates XXX Besunzane ciuitates II Verizane ciuitates X Fraganeo ciuitates XL Lupiglaa ciuitates XXX Opolini ci uitates XX Golensizi ciuitates V Interpretation Bearbeiten Stamme Bearbeiten Danaorum Danen Nortabtrezi Der Stammesverband der Abodriten von Ostholstein bis Mecklenburg nach der Gegenauffassung nur der abodritische Teilstamm der Wagrier wahrend die Abodriten als Stamm an der Wismarer Bucht unter 15 genannt sein sollen Uuilci Der Stammesverband der Wilzen im ostlichen Mecklenburg Vorpommern und im Norden Brandenburgs 20 Linaa Linonen um die Burg Lenzen im nordwestlichen Brandenburg 21 Bethenici Bethenzer zwischen Goldberg und Plau im sudlichen Mecklenburg 22 Smeldingon Smeldinger entweder in der Gegend um Parchim im sudwestlichen Mecklenburg 23 oder in der Prignitz im nordwestlichen Brandenburg 24 Morizani Morizani ostlich von Magdeburg in Sachsen Anhalt 25 Hehfeldi Heveller um die Burg Brandenburg an der Havel im westlichen Brandenburg Surbi Der Stammesverband der Sorben zwischen Saale und Oder in Sachsen und dem sudlichen Brandenburg Talaminzi Daleminzer an der mittleren Elbe um Lommatzsch in Sachsen Beheimare Bohmer in Tschechien Marharii Zweifelhaft Wahrscheinlich die Mahrer im Grossmahrischen Reich Vulgarii Bulgaren im Donaubulgarischen Reich von der unteren Donau bis zum Dnjestr im heutigen ostlichen Ungarn und Rumanien bis weit in die westliche Ukraine Merehanos Zweifelhaft Eventuell erneut die Mahrer wie 12 vielleicht aus dem bis 833 unabhangigen Furstentum Nitra im Westen der Slowakei Osterabtrezi Zweifelhaft Wohl die Praedenecenti nordlich von Belgrad an der Donau und in Dakien benachbart zu den Bulgaren 26 nach der Gegenauffassung nur der abodritische Teilstamm der Abodriten im engeren Sinn an der Wismarer Bucht im ostlichen Mecklenburg Lubke Hanewinkel Miloxi Zweifelhaft Eventuell erneut die Milzener im ostlichen Sachsen wie 53 Phesnuzi Unbekannt Thadesi Unbekannt Glopeani Goplanen am Goplo See im heutigen Zentral Polen Zuireani Unbekannt Busani Buschanen am Oberlauf des Westlichen Bug uberwiegend in der heutigen westlichen Ukraine Sittici Unbekannt moglicherweise Zitici beim heutigen Schytomyr in der Ukraine 27 oder am Fluss Zitava in der heutigen Slowakei Furstentum Nitra Stadici Unbekannt Seberozzi Unbekannt Unlici Zweifelhaft Vielleicht die Ulitschen am unteren Dnjepr Neriuani Unbekannt Attorozi Unbekannt Eptaradici Unbekannt Beschreibt vielleicht ein Sieben Burgen Land unbekannter Lage von griechisch hepta sieben radikoi Wurzeln Herkunfte Uuilerozi Unbekannt Zabrozi Unbekannt Znetalici Unbekannt Aturezani Unbekannt Chozirozi Unbekannt Lendizi Zweifelhaft Vielleicht die Lendizen als Vorlaufer der Polanen im sudostlichen Polen Thafnezi Unbekannt Zeriuani Zweifelhaft Vielleicht handelt es sich bei den Zeriuani um die Tscherwjanen um die Burg Tscherwen im ostlichen Polen das Konigreich regnum spricht fur das 981 von der Kiewer Rus eroberte wohl vormals selbststandige Tscherwener Burgenland wie auch die Lage bei Lendizen 33 und Prissanen 36 Prissanen Zweifelhaft In Betracht kommen Pruzzen wie 39 Pyritzer zu der Burg Pyritz im polnischen Pommern ostlich der Oder oder auch ein nach dem polnischen Fluss San benannter Stamm im ostlichen Polen slawisch pri am bei also am San Uuelunzanen Zweifelhaft Eventuell Wolhynier in der westlichen Ukraine zu der Burg Wolyn Bruzi Zweifelhaft Eventuell Pruzzen ein baltischer Stamm an der Ostseekuste im heutigen nordlichen Polen und der russischen Exklave Kaliningrad ohne Angabe der Burgenanzahl eventuell daher Erganzung 37 Uuizunbeire Unbekannt Moglicherweise kein Stamm sondern das elsassische Kloster Weissenburg Wizunburc 28 Casiri Chasaren in dem Khaganat vom ostlichen Schwarzen Meer bis weit nach Osten in der heutigen ostlichen Ukraine Sudrussland und dem westlichen Kasachstan Ruzzi Bewohner der Nowgoroder Rus Russen oder Ruthenen Forsderen Unbekannt Liudi Unbekannt Fresiti Unbekannt Serauici Unbekannt Lucolane Unbekannt Ungare Ungarn bis 896 nordlich des Schwarzen Meers in der heutigen Westukraine zwischen den Reichen der Donaubulgaren und der Chasaren ab 901 westlich der Donau in Pannonien dem heutigen westlichen Ungarn und angrenzenden Gebieten Uuislane Wislanen an der Weichsel Wisla in Kleinpolen Sleenzane Slensanen im westlichen heute polnischen Niederschlesien Vorlaufer der Schlesier Lunsizi Lusitzi an der mittleren Spree Lausitz Vorfahren der heutigen Sorben Dadosesani Dadosanen am Bober mit der Burg Ilva im heute polnischen westlichen Niederschlesien Milzane Milzener an der oberen Spree Vorfahren der heutigen Sorben Besunzane Besunzane Uerizane Unbekannt Evtl muss Ucrizane gelesen werden was auf das untere Odergebiet hindeuten konnte Ueckermunde 29 Fraganeo Zweifelhaft Eventuell zu Praga also die Tschechen um Prag Lupiglaa Unbekannt Opolini Opolanen um die spater oberschlesische Burg Opole im heutigen Polen Golensizi Golensizen im ostlichen Oberschlesien im heutigen nordostlichen TschechienCivitates Bearbeiten Worum es sich bei den Civitates der einzelnen Stamme handeln soll ist bislang nicht zufriedenstellend geklart 30 Eine civitas wortlich Burgerschaft ist im klassischen Latein das Wort fur eine halbautonome Verwaltungseinheit der mittleren Ebene Die romischen civitates bestanden aus einem stadtischen Zentrum nebst Umland und wurden meistens nach ihrem Hauptort oder dem zugehorigen Stamm benannt Ob das Wort mehrere Jahrhunderte spater im Bayerischen Geographen ebenfalls fur ein Gebiet Burgbezirk Verwaltungsbezirk Siedlungsgefilde oder kammer oder fur einen Ort Burg Stadt vorstadtische Siedlung verwendet wird ist umstritten 31 Regiones Bearbeiten Auch die Bedeutung des Begriffes der regio konnte bislang nicht geklart werden Christian Lubke halt sie fur Teilstamme 32 Literatur BearbeitenWolfgang H Fritze Geographus Bavarus In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1269 f Wolfgang H Fritz Die Datierung des Geographus Bavarus und die Stammesverfassung der Abotriten In Zeitschrift fur slavische Philologie 21 1952 S 326 341 Christian Hanewinkel Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveranderungen im ostfrankischen Reich und in Sachsen von 887 936 Politische Skizzen zu den ostlichen Nachbarn im 9 und 10 Jahrhundert Dissertation Munster 2004 insbesondere S 71 99 und 142 148 PDF Datierung Erwin Herrmann Zu Entstehung und Bedeutung des sog Geographus Bavarus Descriptio civitatum In Jahrbuch fur altbayerische Kirchengeschichte 23 1963 S 77 86 Christian Lubke Das ostliche Europa Siedler Berlin 2004 Die Deutschen und das europaische Mittelalter Bd 2 ISBN 3 88680 760 6 Auszug 1 PDF Auszug 2 Heinrich Kunstmann Der alte Polenname Lach Lech und die Lendizi des Geographus Bavarus In Die Welt der Slaven Ser NS 11 1987 S 145 157 Heinrich Kunstmann Nestors Dulebi und die Glopeani des Geographus Bavarus In Die Welt der Slaven Ser NS 8 1984 S 44 61 Sebastien Rossignol Uberlegungen zur Datierung des Traktates des sog Bayerischen Geographen in Felix Biermann Thomas Kersting und Anne Klammt Hrsg Der Wandel um 1000 Beier amp Beran Langenweissbach 2011 ISBN 978 3 941171 45 9 S 305 316 PDF eingeschrankter Zugang Uberblick Weblinks BearbeitenDigitalisat der Handschrift clm 560 Astronomische und mathematische Sammelhandschrift BSB Clm 560 9 11 Jh hier die Doppelseite mit dem Text des Geographus Bavarus Lateinischer Originaltext in der Bayerischen Staatsbibliothek Quellenkunde und LiteraturAnmerkungen Bearbeiten Bernhard Bischoff Katalog der festlandischen Handschriften des neunten Jahrhunderts mit Ausnahme der wisigotischen Teil 2 Wiesbaden 2004 S 221 222 Erwin Herrmann Zu Entstehung und Bedeutung des sog Geographus Bavarus Descriptio civitatum In Jahrbuch fur altbayerische Kirchengeschichte 23 1963 S 77 86 hier S 78 Hartmut Hoffmann Schreibschulen des 10 und des 11 Jahrhunderts im Sudwesten des Deutschen Reichs Hannover 2004 S 170 Erwin Herrmann Zu Entstehung und Bedeutung des sog Geographus Bavarus Descriptio civitatum In Jahrbuch fur altbayerische Kirchengeschichte 23 1963 S 77 86 hier S 78 Le comte du Buat Histoire ancienne des peuples de l Europe T 11 Paris 1772 S 145 ff Jan Potocki Fragments historiques et geographiques sur la Scythie Sarmatie et les Slaves Braunschweig 1796 S 80 Jan Potocki Fragments historiques et geographiques sur la Scythie Sarmatie et les Slaves Braunschweig 1796 S 271 Erwin Herrmann Zu Entstehung und Bedeutung des sog Geographus Bavarus Descriptio civitatum In Jahrbuch fur altbayerische Kirchengeschichte 23 1963 S 77 86 hier S 77 f Suevi non sunt nati sed seminati Sueben sind nicht geboren sondern gesat und Beire non dicuntur bauarii sed boiarii a boia fluvio Henryk Lowmianski O pochodzeniu Geografa Bawarskiego Uber die Ursprunge des Geographus Bavarus Roczniki historyczne 20 1951 1952 S 45 47 Wolfgang H Fritze Geographus Bavarus In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1270 Bayerischer Geograph In A V Nazarenko Nemeckie latinojazycnye istocniki IX XI vekov Moskau 1993 S 7 51 Wolfgang H Fritze Die Datierung des Geographus Bavarus und die Stammesverfassung der Abodriten In Zeitschrift fur slavische Philologie 21 Heft 2 1952 ISSN 0044 3492 S 326 342 und Wolfgang H Fritze Geographus Bavarus In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1270 Henryk Lowmianski O pochodzeniu Geografa bawarskiego Roczniki Historyczne R 20 1955 S 9 58 reed w Studia nad dziejami Slowianszczyzny Polski i Rusi w wiekach srednich Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu im Adama Mickiewicza Poznan 1986 S 104 150 ISSN 0554 8217 Erwin Herrmann Slawisch germanische Beziehungen im sudostdeutschen Raum von der Spatantike bis zum Ungarnsturm Ein Quellenbuch mit Erlauterungen Munchen 1965 S 220 221 Sebastien Rossignol Uberlegungen zur Datierung des Traktates des sog Bayerischen Geographen In Felix Biermann Thomas Kersting Anne Klammt Hrsg Der Wandel um 1000 Beier amp Beran Langenweissbach 2011 ISBN 978 3 941171 45 9 S 305 316 hier S 313 Lowmianski Darstellung findet sich hier Henryk Lowmianski O pochodzeniu Geografa bawarskiego Roczniki Historyczne R 20 1955 S 9 58 In Studia nad dziejami Slowianszczyzny Polski i Rusi w wiekach srednich Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu im Adama Mickiewicza Poznan 1986 ISSN 0554 8217 S 104 150 hier S 148 Christian Lubke Das ostliche Europa Siedler Berlin 2004 Die Deutschen und das europaische Mittelalter Bd 2 ISBN 3 88680 760 6 S 22 PDF mit Ubersetzung PDF Christian Hanewinkel Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveranderungen im ostfrankischen Reich und in Sachsen von 887 936 Politische Skizzen zu den ostlichen Nachbarn im 9 und 10 Jahrhundert Munster 2004 S 87 online PDF 5 MB Memento des Originals vom 21 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot miami uni muenster de PDF Sebastien Rossignol Aufstieg und Fall der Linonen Misslungene Ethnogenese an der unteren Mittelelbe in Karl Heinz Willroth Jens Schneeweiss Hrsg Slawen an der Elbe Gottinger Forschungen zur Ur und Fruhgeschichte Bd 1 Wachholtz Gottingen 2011 S 15 38 hier S 32 33 Fred Ruchhoft Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein Lauenburg Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter Archaologie und Geschichte im Ostseeraum Bd 4 Leidorf Rahden Westfalen 2008 ISBN 978 3 89646 464 4 Fred Ruchhoft Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Raum Plau Goldberg im Mittelalter Rostocker Studien zur Regionalgeschichte Bd 5 Neuer Hochschulschriftenverlag Rostock 2001 ISBN 3 935319 17 7 Fred Ruchhoft Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein Lauenburg Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter Archaologie und Geschichte im Ostseeraum Bd 4 Leidorf Rahden Westfalen 2008 ISBN 978 3 89646 464 4 S 91 Christian Hanewinkel Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveranderungen im ostfrankischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 Politische Skizzen zu den ostlichen Nachbarn im 9 und 10 Jahrhundert Munster 2004 S 146 Christian Hanewinkel Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveranderungen im ostfrankischen Reich und in Sachsen von 887 936 Politische Skizzen zu den ostlichen Nachbarn im 9 und 10 Jahrhundert Munster 2004 S 94 Heinrich Kunstmann Die Slaven Ihr Name ihre Wanderung nach Europa und die Anfange der russischen Geschichte in historisch onomastischer Sicht Steiner Stuttgart 1996 ISBN 3 515 06816 3 S 51 So ein Vorschlag von Paul Joseph Schafarik Pavel Jozef Safarik Slawische Alterthumer 2 Band Leipzig 1844 S 138 Eugenjusz Kucharski Polska w zapisce karolinskiej zwanej niewlasciwie Geografem bawarskim In Pamietnik IV Powszechnego Zjazdu Historykow Polskich w Poznaniu 6 8 grudnia 1925 I Referaty Lwow 1925 S 1 11 hier S 3 dLibra L v Ledebur Die Ucranen und nicht Veranen In Markische Forschungen Dritter Band Berlin 1847 S 345 353 hier S 352 f Uberblick bei Sebastien Rossignol Civitas in Early Medieval Central Europe Stronghold or District In The Medieval History Journal 14 2011 S 71 98 insbesondere S 85 91 Fur eine Interpretation als Siedlungskammer sprechen sich beispielsweise aus Sebastian Brather Archaologie der westlichen Slawen Siedlung Wirtschaft und Gesellschaft im fruh und hochmittelalterlichen Ostmitteleuropa 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage de Gruyter Berlin 2008 Erganzungsbande zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd 61 ISBN 978 3 11 020609 8 S 94 95 und Fred Ruchhoft Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein Lauenburg Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter Leidorf Rahden Westfalen 2008 Archaologie und Geschichte im Ostseeraum Bd 4 ISBN 978 3 89646 464 4 S 68 70 Gegen diese Meinung argumentiert Sebastien Rossignol Civitas in Early Medieval Central Europe Stronghold or District In The Medieval History Journal 14 2011 S 71 98 hier S 74 fur den es sich eindeutig um Burgen handelt Unentschlossen bleibt hingegen Christian Lubke Das ostliche Europa Siedler Berlin 2004 Die Deutschen und das europaische Mittelalter Bd 2 ISBN 3 88680 760 6 S 22 ubersetzt civitates einmal mit Burg definiert sie aber auf S 24 ausdrucklich als Siedlungsgefilde Christian Lubke Das ostliche Europa Siedler Munchen 2004 Die Deutschen und das europaische Mittelalter Bd 2 ISBN 3 88680 760 6 S 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bayerischer Geograph amp oldid 231907039