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Jan Graf Potocki 8 Marz 1761 in Pikow Podolien Polen 11 Dezemberjul 23 Dezember 1815greg in Uladowka Podolien Russisches Kaiserreich war ein polnischer Forschungsreisender Historiker Romancier und Diplomat Heute ist er vor allem als Verfasser des Romans Die Handschrift von Saragossa bekannt Portrat von Jan Graf Potocki Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Potocki als Wissenschaftler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJan Potocki entstammte der alten Adels und Magnatenfamilie Potocki Zusammen mit seinem jungeren Bruder wurde er 1774 in der Schweiz in Genf erzogen 1 Als 17 Jahriger wurde er fur kurze Zeit in Wien Soldat in der osterreichischen Armee Danach machte er ausgiebige Reisen im Mittelmeerraum 1784 besuchte er Agypten Goethe und Herder lernte er in Deutschland kennen Seit 1785 lebte er in Paris 1788 schloss er sich kurze Zeit der polnischen Armee an Zur Zeit der Franzosischen Revolution lebte Potocki in Paris 2 Er war massgeblich beteiligt an der polnischen Konstitution vom 3 Mai 1791 3 Ab 1794 forschte er in deutschen Bibliotheken zur Vor und Fruhgeschichte des Slawentums hatte Kontakt mit Klopstock und war Gast bei Heinrich von Preussen auf Schloss Rheinsberg wo er mit der Niederschrift seines Romans Die Handschrift von Saragossa begann Bei der Kronung Zar Pauls I 1797 in Moskau war er als inzwischen russischer Untertan pflichtgemass zugegen und machte anschliessend eine ausgiebige Forschungsreise an die untere Wolga und in den Kaukasus Im Zarenreich fungierte er als Berater Zar Alexanders I in St Petersburg wurde 1806 Ehrenmitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften 4 und nahm an einer Expedition nach Sibirien der Mongolei und China teil die abgebrochen wurde Ab 1805 erschienen Vorabdrucke seines Romans Potocki war zweimal verheiratet Seiner ersten Ehe mit Julia Lubomirska 1764 1794 entstammten zwei Kinder Alfred Wojciech Potocki und Artur Potocki Aus der zweiten Ehe mit Konstancja Potocka 1781 1852 gingen die drei Kinder Bernard Potocki Irena Potocka und Teresa Potocka hervor In seinen letzten Lebensjahren zog sich der unter Depressionen leidende Graf auf seine Landguter in Podolien und Wolhynien zuruck Sein Lebensende ist bizarr genug um aus seinem eigenen Roman zu stammen Potocki starb durch Selbsttotung indem er sich mit einer silbernen Kugel erschoss welche die Bekronung seines Samowars gebildet hatte und die er in tagelanger Arbeit immer kleiner gefeilt hatte bis sie genau in den Lauf seiner Pistole passte Andere Quellen nennen statt des Samowars eine silberne Zuckerdose die Potocki von einem Geistlichen geschenkt worden war Potocki als Wissenschaftler BearbeitenPotocki zahlte zu den bedeutenden Historikern und Ethnographen des 18 19 Jahrhunderts und untersuchte als einer der ersten Wissenschaftler die Vor und Fruhgeschichte der slawischen Volker So war er seinen Zeitgenossen vor allem als Forschungsreisender bekannt der entlegene Gegenden Europas Asiens und Afrikas besuchte und in einer Reihe stets franzosisch abgefasster Bucher akkurat beschrieb Eine Liste seiner Hauptwerke informiert zugleich uber seine wichtigsten Reisen und Forschungsgebiete Voyage en Turquie et en Egypte fait en 1784 Warschau 1788 Essai sur l histoire universelle et recherches sur la Sarmatie 5 Bde Warschau 1788 Chroniques memoires et recherches pour servir a l histoire de tous les peuples slaves Warschau 1793 Digitalisat Voyage de Basse Saxe Hamburg 1795 Digitalisat Fragments historiques et geographiques sur la Scythie la Sarmatie et les Slaves 4 Bde Braunschweig 1796 Histoire primitive des peuples de la Russie Sankt Petersburg 1802 Histoire des gouvernements de Volhynie de Podolie et de Cherson Sankt Petersburg 1804 1805 Voyage dans le steps d Astrahan et de Caucase hrsg von Klaproth Paris 1829Alle diese Werke behielten lange Zeit teils bis heute eine grosse Bedeutung als sorgfaltige Beobachtungs und Materialsammlungen Heinrich Julius Klaproth benannte einen Archipel im nordlichen Gelben Meer nach Potocki 5 Literatur BearbeitenSylvia Peuckert Jan Potocki und das alte Agypten im universalgeschichtlichen Denken um 1800 In Zeitschrift fur agyptische Sprache und Altertumskunde Jg 136 2009 S 57 83 Constantin von Wurzbach Potocki Johann Reisender In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 23 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1872 S 151 156 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Potocki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jan Potocki im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Das Buch mit der silbernen Kugel Olga Martynova uber Die Handschrift von Saragossa in DIE ZEIT 43 2000 The mystical count Artikel uber Potocki und Geheimgesellschaften engl Dossier uber Jan Potocki in der Revue des Ressources frz Einzelnachweise Bearbeiten Felix Philipp Ingold Zwischen Aufklarung und Romantik in NZZ 28 November 2015 S 27 http hsozkult geschichte hu berlin de termine id 29431 http hsozkult geschichte hu berlin de termine id 29431 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Potockij Ivan Osipovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 7 Marz 2021 russisch Heinrich Julius Klaproth Notice sur l archipel de Jean Potocki situe dans la partie septentrionale de la Mer Jaune Avec une Carte Paris Eberhart 1820Normdaten Person GND 118793039 lobid OGND AKS LCCN n83147395 VIAF 12313908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Potocki JanALTERNATIVNAMEN Potocki Jan Graf Potocki Potocki JeanKURZBESCHREIBUNG polnischer Romancier Historiker und EthnographGEBURTSDATUM 8 Marz 1761GEBURTSORT Pikow Podolien STERBEDATUM 2 Dezember 1815STERBEORT Uladowka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Potocki amp oldid 227653653