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Eugen Enderlen 21 Januar 1863 in Lehen Salzburg 7 Juni 1940 in Stuttgart war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer in Greifswald Basel Wurzburg und Heidelberg 1 Eugen Enderlen vor 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEnderlen war Sohn schwabischer Eltern 2 sein Vater arbeitete als Leiter des stadtischen Gaswerks in Salzburg Eugen Enderlen studierte an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen Medizin von 1882 bis 1887 und wurde Mitglied des Akademischen Gesangvereins Munchen 3 Er arbeitete zunachst als Assistent am Hygienischen und am Pathologischen Institut der Universitat Munchen Sein zu dieser Zeit gewecktes Interesse an der Pathologischen Anatomie war auch spater mitbestimmend fur seine Forschungstatigkeit als Chirurg Es folgte eine Assistententatigkeit als Assistent der Chirurgischen Klinik unter Ottmar von Angerer in Munchen danach bei Heinrich Helferich in Greifswald 1888 wurde er zum Dr med promoviert 4 5 1895 habilitierte er sich an der Universitat Greifswald Durch seine Veroffentlichungen brauchte er keine Habilitationsschrift vorzulegen 1896 begann er als Oberarzt bei Ernst Kuster an der Chirurgischen Klinik in Marburg zu arbeiten 1899 wurde er ausserordentlicher Professor Zur Entfernung einer verschluckten Zahnprothese fuhrte Enderlen um 1900 den ersten erfolgreichen operativen Eingriff am thorakalen Teil Brustabschnitt der Speiserohre durch 6 Mit dem mit ihm befreundeten Anatomen Emil Gasser mit dem er in Marburg Operationskurse leitete verfasste er einen 1906 erschienenen stereoskopischen Atlas uber Hernien Enderlen folgte 1904 dem Ruf der Universitat Basel auf den dortigen Lehrstuhl fur Chirurgie wechselte aber am 28 Februar 1907 vom bayerischen Prinzregenten Luitpold ernannt schon 1907 an das Universitatsklinikum Wurzburg Dort am Juliusspital der Universitatsklinik war er Oberwundarzt und ab 1 April 1907 Lehrstuhlinhaber Er veroffentlichte von dort klinische und tierexperimentelle Arbeiten uber Gefass und Organtransplantation Bluttransfusion Ileus und Appendizitis Sein mit ihm von Basel ans Juliusspital gekommener Assistent Gerhard Hotz begrundete mit Enderlen die modernen Kropfchirurgie Er hatte fur die Annahme seines Rufes die Einstellung von Ordensschwester fur die Tatigkeit im Operationssaal zur Bedingung gemacht So arbeiteten bis 1921 14 Schwestern aus der Kongregation der Tochter des Allerheiligsten Erlosern Einen 1911 ergangenen Ruf nach Konigsberg lehnte er ab was zur Ernennung als Geheimer Hofrat beitrug Von 1911 bis 1918 gehorte der Lehrstuhlinhaber Enderlin dem Administrationsrat des Juliusspitals an Im Ersten Weltkrieg war Enderlen Generalarzt a la suite und setzte sich gestutzt auf klinische Studien fur die Notfall Laparotomie als sofortige operative Behandlung bei allen Bauchschussen ein und stellte mit seinem Freund und Kollegen Ferdinand Sauerbruch dabei etwa 44 Heilungen fest Im Sommer 1918 wurde er Ordinarius in Heidelberg Sein Nachfolger in Wurzburg wurde Fritz Konig 7 In Heidelberg oblag Enderlen vertretungsweise auch bis zum 31 Januar 1919 und von Ende Mai bis Ende September 1920 die Leitung der Zahnklinik 8 1932 wurde Enderlen emeritiert ubernahm aber noch fur ein Jahr die Lehrstuhlvertretung bis er die Leitung der Klinik endgultig aufgab Er zog herzkrank nach Stuttgart 9 Dort starb er 1940 wenige Tage nach einem Palliativeingriff als ein von ihm selbst diagnostizierte Karzinom des Colon sigmoideum 10 zu einem Darmverschluss gefuhrt hatte Enderlen war Lehrer und Freund von Erich von Redwitz Enderlen brachte die Transplantation von Gefassen und Leichenknochen zur klinischen Anwendung Er erarbeitete Regeln zur Operationsindikation beim Ulkus und Gallensteinleiden die auch heute noch Bedeutung besitzen Auch fuhrte er mit dem Heidelberger Internisten Ludolf von Krehl experimentelle Forschungen insbesondere wegweisende Denervierungsoperationen am Herzen und Blockaden des Ganglion stellatum durch Bekanntgewordene Assistenten der Chirurgischen Klinik unter Enderlen waren etwa Ludwig Burkhardt Gerhard Hotz Erich von Redwitz Ernst Seifert und Wilhelm Lobenhoffer 1879 1945 der spatere Direktor des stadtischen Krankenhauses in Bamberg 11 Zu Enderlens Doktoranden gehorte die 1912 in Wurzburg mit der Dissertation Carcinom der Papilla Vateri promovierte Arztin Klara Oppenheimer 1869 1943 12 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenmit Emil Gasser Stereoskopbilder zur Lehre von den Hernien 1906 Die Chirurgische Klinik In Hundert Jahre bayerisch Sturtz Wurzburg 1914 S 87 90 Literatur BearbeitenAndreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 88 185 189 607 616 648 und ofter Erich Freiherr von Redwitz Enderlen Eugen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 494 f Digitalisat Werner Wachsmuth Eugen Enderlen In Zentralblatt fur Chirurgie Band 67 1940 S 1378 1381 Werner Wachsmuth Hrsg Eugen Enderlen 1863 1963 Vier Vortrage Mit Beitragen von Rudolf Nissen Ludwig Zuckschwerdt und Wolfgang Lutzeyer Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1963 Weblinks BearbeitenLebenslauf Enderlens auf der Website der Chirurgischen Universitatsklinik Heidelberg Enderlen Eugen Hessische Biografie Stand 7 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Kipnis Enderlen Eugen 1863 1940 Chirurg Werner Wachsmuth Reden und Aufsatze 1930 1984 Berlin 1985 S 48 Verband Alter SVer VASV Anschriftenbuch Mitgliederverzeichnis samtlicher Alten Herren Stand vom 1 Oktober 1937 Hannover 1937 S 146 Christoph Weisser Enderlen Eugen In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 353 Dissertation Durchtritt pathogener Keime durch die intakte Lungenoberflache anhand der Milzbrandsporen Friedrich Wilhelm Gierhake Speiserohre In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Mit einem Geleitwort von Rudolf Nissen Dustri Verlag Dr Karl Feistle Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 186 191 hier S 188 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 88 185 190 616 629 und 823 Axel Bauer Karin Langsch Die Etablierung der Zahnmedizin an der Universitat Heidelberg 1895 1945 In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 9 1991 S 377 392 hier S 382 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 188 189 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 189 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 788 und 832 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 533 Chirurgie Ordinarien der Julius Maximilians Universitat Carl Caspar von Siebold 1769 Cajetan von Textor 1816 Michael Jager 1832 Wenzel von Linhart 1856 Ernst von Bergmann 1878 Hermann Maas 1878 Karl Schonborn 1886 Eugen Enderlen 1908 Fritz Konig 1918 Max Kappis 1935 Ernst Seifert 1939 Werner Wachsmuth 1946 Ernst Kern 1969 Arnulf Thiede 1991 Christoph Thomas Germer 2008 Chirurgie Ordinarien der Ruprecht Karls Universitat Maximilian Joseph von Chelius 1818 1864 Karl Otto Weber 1865 1867 Gustav Simon 1867 1876 Vincenz Czerny 1876 1906 Albert Narath 1906 1910 Max Wilms 1910 1918 Eugen Enderlen 1918 1933 Martin Kirschner 1933 1942 Karl Heinrich Bauer 1943 1962 Fritz Linder 1962 1981 Christian Herfarth 1981 2001 Markus W Buchler seit 2001 Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht Encke 2000 Klaus Schonleben 2001 Jorg Rudiger Siewert 2002 Norbert Haas 2003 Bernward Ulrich 2004 Matthias Rothmund 2005 Hans Detlev Saeger 2006 Hans Ulrich Steinau 2007 Rainer Arbogast 2008 Volker Schumpelick 2009 Reiner Gradinger 2010 Axel Haverich 2011 Markus W Buchler 2012 Karl Walter Jauch 2013 Joachim Jahne 2014 Peter M Vogt 2015 Gabriele Schackert 2016 Tim Pohlemann 2017 Jorg Fuchs 2018 Matthias Anthuber 2019 Michael Ehrenfeld 2020 Hauke Lang 2021 Normdaten Person GND 118684604 lobid OGND AKS LCCN n85809067 VIAF 42632032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Enderlen EugenKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher ChirurgGEBURTSDATUM 21 Januar 1863GEBURTSORT SalzburgSTERBEDATUM 7 Juni 1940STERBEORT Stuttgart Abgerufen von 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