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Maximilian Joseph Chelius ab 1866 von Chelius 16 Januar 1794 in Mannheim 17 August 1876 in Heidelberg war ein deutscher Augenarzt und Chirurg Maximilian Joseph von Chelius Lithografie von Valentin Schertle Maximilian Joseph von Chelius in seinem Arbeitszimmer 1864 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMaximilian Joseph von Chelius war der Sohn des Chirurgen und Geburtshelfers Christoph Ernst Chelius 26 Februar 1754 in Gross Gerau und der Johanna Anna Ottilie Bohm 1764 1825 Maximilian heiratete am 22 April 1819 in Karlsruhe 1 Anna Maria Waldburga von Sensburg 2 Sie war die Tochter des badischen Staatsrats Ernst Philipp von Sensburg 1752 1831 und der Maria Magdalena Thecla Schmitz Aus dieser Ehe gingen drei Sohne und eine Tochter hervor Philipp von Chelius 1820 1911 Jurist und badischer Kammerherr dessen Sohn wiederum war der preussische Offizier Oskar von Chelius 1859 1923 Franz von Chelius 1821 1899 der wie sein Vater Chirurg in Heidelberg wurde die Tochter Thekla Anna Rosa Luise 26 Marz 1826 30 Marz 1897 die den kaiserlichen Generalmajor Moritz von Frankenberg und Ludwigsdorf 1820 1890 heiratete sowie Max von Chelius 1827 1892 badischer Offizier und Beamter Leben BearbeitenMaximilian Chelius begann sein Medizinstudium 1808 mit 15 Jahren an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wo er 1812 mit 18 Jahren promoviert wurde Als Student wurde er Mitglied des Corps Suevia Heidelberg II 3 4 Er ging zunachst an das Zivil und Militarhospital in Munchen dann nach Landshut wo er Schuler des Chirurgen Philipp Franz von Walther wurde 1813 wurde er Hospitalarzt in Ingolstadt Im selben Jahr brach unter den franzosischen Kriegsgefangenen in Ingolstadt eine Typhusepidemie aus Chelius meldete sich freiwillig zur Betreuung der Patienten und erkrankte selbst an Typhus 5 1814 15 war er als badischer Regimentsarzt tatig Er unternahm von 1815 bis 1817 Studienreisen nach Wien Gottingen Berlin Halle Leipzig Wurzburg Jena und Paris 1817 wurde er ausserordentlicher 1818 ordentlicher Professor fur allgemeine und ophthalmologische Chirurgie an der Universitat Heidelberg Unter seiner Leitung erhielt die chirurgische Universitatsklinik Heidelberg uberregionale Bedeutung Einer seiner bekanntesten Patienten war Frederic Chopin der eine Fingervereiterung in Heidelberg behandeln liess Chelius hat massgeblich zum Aufbau der Medizinischen Fakultat der Universitat Heidelberg beigetragen Vincenz Czerny betonte bei der Eroffnung des neuen Operationssaales im Jahr 1894 also hundert Jahre nach der Geburt von Chelius dass die Universitat Heidelberg es in erster Linie Chelius verdanke dass aus der verachteten medicinischen Schule in Heidelberg ein moderne Medizinschule nach dem Vorbild der Schule von Salerno wurde 6 Einige Jahre nach den ersten Narkoseversuchen in Deutschland narkotisierte Chelius auch in Heidelberg die ersten Patienten und benutzte dabei ahnlich wie fast alle europaische Chirurgen zur damaligen Zeit Chloroform Unter Vincenz Czerny experimentierten die Heidelberger Arzte ab 1877 auch mit anderen Narkosemitteln 7 1834 und 1846 war Chelius Prorektor der Universitat Heidelberg Er war zehnmal Mitglied des Engeren Senats achtmal Dekan der Medizinischen Fakultat 5 1864 bat Chelius nach 46 jahriger Amtszeit als Lehrstuhlinhaber um Versetzung in den Ruhestand 1866 wurde Chelius in den erblichen badischen Adelsstand erhoben Freiherr 1876 starb er und wurde auf dem Heidelberger Bergfriedhof beigesetzt Das vom Bildhauer Heinrich Greiff geschaffene Grabmal ist aus weissem Marmor und besteht aus einem lateinischen Kreuz mit gotisierender Randkontur Auf reliefgeschmuckten beschrifteten Doppeltafeln im Bogenfeld sind Familienwappen und in der Mittelachse ein Askulapstab eingearbeitet Das Grabmal wurde vermutlich fur die 10 Jahre fruher verstorbene Gattin Anna errichtet In ihrem Familienwappen befindet sich ein Schriftband mit dem Spruch Wenn du dir sicher bist handle entschlossen Das Familienwappen Chelius tragt drei Rosen und im Schriftband die Devise Wenn du Zweifel hast gehe vorsichtig vor 8 Sein Wohnhaus das Palais Morass spatestens 1831 erworben und bis zu seinem Tode von ihm bewohnt wurde 1906 Sitz des Kurpfalzischen Museums der Stadt Heidelberg Chelius besass zudem einen Landsitz im nahe gelegenen Zuzenhausen 5 Ehrungen Bearbeiten nbsp Ehrengrab von Maximilian Joseph von Chelius auf dem Bergfriedhof Heidelberg in der Abteilung H neu1820 badischer Hofrat 1826 badischer Geheimer Hofrat 1841 Geheimer Rat II Klasse 1841 Kommandeurkreuz des badischen Ordens vom Zahringer Lowen 1841 Ehrenburger der Stadt Heidelberg 1858 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 9 1862 Ehrenburger der Stadt Mannheim 1862 Kommandeurkreuz der Ehrenlegion 1871 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer LowenSchriften Auswahl BearbeitenUeber die durchsichtige Hornhaut des Auges ihre Function und ihre krankhaften Veranderungen Muller Karlsruhe 1818 Digitalisat Handbuch der Chirurgie zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen 2 Bande Sommer Prag 1822 Handbuch der Augenheilkunde zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen Groos Heidelberg 1823 Digitalisat Literatur BearbeitenAugust Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Band 2 Wien Leipzig 1885 S 1 Otto Hildebrand Chelius Maximilian Joseph von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 607 f Hans Killian Chelius Maximilian Joseph von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 196 f Digitalisat Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Springer Berlin Heidelberg Tokio 2012 ISBN 978 3642707612 S 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian Joseph von Chelius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximilian Joseph von Chelius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heidelberg Chirurgische OrdinarienEinzelnachweise Bearbeiten Quelle 2Ancestry 11 Juli 1795 in Bruchsal Sippenbuch Bruchsal M Schlitz Armin Danco Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg 3 Auflage Mitglieder 1810 1985 Heidelberg 1985 Nr 9 Kosener Korpslisten 1910 121 68 a b c Kerstin Pruckner aus dem Gebiete der gesammten Heilkunst Die Heidelberger Klinischen Annalen und die Medizinischen Annalen eine medizinische Fachzeitschrift zwischen Naturphilosophie und Naturwissenschaft Dissertation Geschichte der Medizin akademischer Betreuer Wolfgang U Eckart Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 2002 S 47 52 Vincenz Czerny Rede gehalten bei der Eroffnung des neuen Operationssaales der akademischen Klinik in Heidelberg In Aerztliche Mitteilungen aus und fur Baden 48 1894 S 133 nach den ungedruckten Erinnerungen von Adolf Kussmaul Vom Gehilfen des Chirurgen zum gleichberechtigten Partner Die Geschichte der Intensivmedizin in Heidelberg ist eng mit der Entwicklung der Anasthesie zur eigenstandigen Fachdisziplin verbunden in Universitatsklinikum Heidelberg Hrsg KlinikTicker 01 Marz 2013 S 38 39 Leena Ruuskanen Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2008 ISBN 978 3 89735 518 7 S 159 Mitgliedseintrag von Maximilian Joseph Chelius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 21 Juni 2022 Chirurgie Ordinarien der Ruprecht Karls Universitat Maximilian Joseph von Chelius 1818 1864 Karl Otto Weber 1865 1867 Gustav Simon 1867 1876 Vincenz Czerny 1876 1906 Albert Narath 1906 1910 Max Wilms 1910 1918 Eugen Enderlen 1918 1933 Martin Kirschner 1933 1942 Karl Heinrich Bauer 1943 1962 Fritz Linder 1962 1981 Christian Herfarth 1981 2001 Markus W Buchler seit 2001 Normdaten Person GND 116497009 lobid OGND AKS LCCN n86844582 VIAF 765584 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chelius Maximilian Joseph vonALTERNATIVNAMEN Chelius Maximilian JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Augenarzt und ChirurgGEBURTSDATUM 16 Januar 1794GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 17 August 1876STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Joseph von Chelius amp oldid 224642250