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Ernst Georg Ferdinand Kuster 2 November 1839 in Kalkofen auf Wollin 19 April 1930 in Berlin war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer Marburg Dr Ernst Kuster um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Mitgliedschaft 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenErnst Kuster legte sein Abitur in Stettin ab und studierte in Bonn wo er 1859 der Burschenschaft Frankonia beitrat 1 Wurzburg und Berlin Nach seiner Promotion 1863 diente er 1864 1865 als Einjahrig Freiwilliger im Garde Artillerie Regiment Im Jahr 1866 bekam er eine Stelle als Assistent am Berliner St Hedwig Krankenhaus doch musste er seine Tatigkeit bald darauf wegen der Teilnahme am Feldzug gegen Bohmen unterbrechen 1867 ging er an das Krankenhaus Bethanien in Berlin und wurde Schuler und Assistent von Robert Friedrich Wilms Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges arbeitete er in Feldlazaretten und im Hauptquartier des III Armee Korps in Versailles Ab 1871 leitete er das Barackenlazarett am Invalidenpark und im daraus hervorgegangenen Kaiserin Augusta Hospital die chirurgische Abteilung 1875 habilitierte sich Kuster fur Chirurgie und wurde 1879 ausserordentlicher Professor Nachdem die Kaiserin Augusta wiederholt seinen Weggang an auswartige Hochschulen verhindert hatte folgte er nach ihrem Tod 1890 einem Ruf als Ordinarius fur Chirurgie an die Philipps Universitat Marburg Im Jahr 1884 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 2 In seiner Antrittsrede 1895 als Rektor der Universitat Marburg mit dem Titel Die Krankenpflege in Vergangenheit und Gegenwart sprach sich Kuster dafur aus die Laienkrankenpflege als gleichberechtigt neben der konfessionellen Krankenpflege anzuerkennen 3 Kuster war einer der Vorkampfer der von Joseph Lister entwickelten antiseptischen Chirurgie in Deutschland Er entwickelte eine Methode des vollkommenen Wundverschlusses Weiterhin leistete er wichtige Beitrage zur Nierenchirurgie zur Behandlung von Eiterungen in starrwandigen Korperhohlen und zur Hals Nasen Ohren Chirurgie Zu seinen Oberarzten in Marburg gehort unter anderem ab 1896 4 der spatere Hochschullehrer Eugen Enderlen Heftige Auseinandersetzungen in der Marburger Fakultat fuhrten 1907 zu Kusters vorzeitigen Emeritierung Er kehrte als Chirurg ohne Lehrverpflichtungen nach Berlin zuruck und arbeitete als Fachschriftsteller in Charlottenburg Wahrend des Ersten Weltkriegs unterstutzte er die Berliner Lazarette als konsultierender Chirurg Mitgliedschaft BearbeitenAm Grundungskongress der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie DGCH im Jahr 1872 nahm Kuster teil Die Jahresversammlung 1903 wahlte ihn fur ein Jahr zu ihrem Vorsitzenden 1922 wurde er Ehrenmitglied der Gesellschaft Wahrend seiner Zeit in Marburg vertrat Kuster seine Universitat im preussischen Herrenhaus Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber die Anwendung versenkter Nahte insbesondere bei plastischen Operationen In Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie 1884 Zur Diagnose und Therapie der Pankreaszysten In Berliner Klinische Wochenschrift Band 154 1887 Zur operativen Behandlung des Magengeschwurs Bericht uber die Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie XXIII Kongr 1894 Die Chirurgie der Nieren der Harnleiter und der Nebennieren 2 Bande Enke Stuttgart 1896 1902 Grundzuge der allgemeinen Chirurgie und chirurgischen Technik fur Arzte und Studierende Urban amp Schwarzenberg Berlin 1908 Geschichte der neueren deutschen Chirurgie Hrsg von P von Bruns Enke Stuttgart 1915 Neue Deutsche Chirurgie Band 15 Die Krankenpflege in Vergangenheit und Gegenwart Rede gehalten bei Ubernahme des Rektorats an der Universitat Marburg am 13 Oktober 1895 N G Eiwert Marburg 1895 Beitrage zu Albert Eulenburgs Real Encyclopadie der gesammten Heilkunde Erste Auflage Band 1 1880 Digitalisat S 397 412 Antisepsis Band 2 1880 Digitalisat S 52 59 Bauchwunden S 597 604 Brustwunden Band 3 1880 Digitalisat S 389 391 Compressionsverband S 705 707 Decubitus Band 5 1881 Digitalisat S 54 58 Erfrierung chirurgisch S 92 100 Erysipelas S 701 708 Gelenkverletzungen Gelenkwunden im Allgemeinen Band 6 1881 Digitalisat S 250 258 Halswunden S 358 360 Hautemphysem S 590 595 Hospitalbrand Band 8 1881 Digitalisat S 442 445 Lymphangitis Band 10 1882 Digitalisat S 538 542 Phlegmone Band 11 1882 Digitalisat S 303 306 Quetschung S 505 513 Rippen Band 13 1883 Digitalisat S 136 142 Sternum Band 14 1883 Digitalisat S 683 705 Wunden Band 15 1883 Digitalisat S 296 302 Nachtrage WundbehandlungLiteratur BearbeitenManfred Sturzbecher Kuster Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 236 Digitalisat Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 202 203 Weblinks BearbeitenKuster Ernst Georg Ferdinand Hessische Biografie Stand 2 November 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Werke von und uber Ernst Kuster in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 284 Mitgliedseintrag von Ernst Kuster bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 10 Marz 2017 Volker Klimpel Ernst Kuster in Hubert Kolling Hrsg Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Bd 6 hpsmedia Hungen 2012 S 164 165 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 185 Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht 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