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Rudolf Ulrich Kronlein auch Rudolph Ulrich Kronlein 19 Februar 1847 in Stein am Rhein 26 Oktober 1910 in Zurich war ein Schweizer Chirurg Er war Professor der Chirurgie in Zurich und 1884 der Erste der den Wurmfortsatz bei einer perforierten Wurmfortsatzentzundung 1 mittels Appendektomie entfernte Rudolf Ulrich Kronlein vor 1909Geburtshaus in Stein am Rhein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Spezialgebiete 1 2 Mitgliedschaft 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab Friedhof Enzenbuhl ZurichRudolf Ulrich Kronleins Eltern waren der Gerber Johann Michael Kronlein und dessen Ehefrau Anna Elisabeth geborene Graflein Er besuchte die Kantonsschule Schaffhausen und war Mitglied der Mittelschulverbindung Scaphusia Schaffhausen Er begann sein Medizinstudium 1866 an der Universitat Zurich setzte es 1868 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn fort und beendete es in Zurich 1870 mit dem Staatsexamen Im selben Jahr war Kronlein mit Edmund Rose Zurcher Ordinarius fur Chirurgie wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges im Lazarett Tempelhof bei Berlin tatig Am 8 August 1872 wurde Kronlein zum Dr med promoviert 2 Anschliessend ging er zu dem beruhmten Berliner Chirurgen Bernhard von Langenbeck Es folgten 1874 die Habilitation und 1878 die Ernennung zum ausserordentlichen Professor sowie zum Direktor der Chirurgischen Klinik in Giessen Schon 1879 kehrte Kronlein zu von Langenbeck zuruck Hier erhielt er 1881 den Ruf aus Zurich zum Nachfolger seines Lehrers Rose als Ordinarius fur Chirurgie Im selben Jahr 1881 wurde er Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik am Kantonsspital Zurich 3 Von 1886 bis 1888 war Kronlein zugleich Rektor der Universitat Zurich Er war der Doktorvater der ersten Schweizer Chirurgin Anna Heer die er auch gefordert hatte An Kronleins Klinik fuhrte sein Oberarzt Schlatter 4 1897 eine der ersten erfolgreichen operativen Entfernungen des gesamten Magens Gastrektomie durch Im Herbst 1910 erkrankte Kronlein schwer und trat von seinen Posten zuruck Sein Nachfolger wurde am 15 Oktober 1910 Ferdinand Sauerbruch der wenige Tage vor Kronleins Tod noch eine Gold und Geldspende die er zuhause verwahrt hatte vom ubrigen Nachlass wurden nach seinem Ableben Steuerschulden bezahlt fur den Aufbau einer Kinderabteilung am Kantonsspital erhalten hatte und zudem fur Kronlein die Briefe einer ehemaligen Geliebten verbrannt haben soll Mit dieser Spende wurde dann zusammen mit einem von Kronlein dem Kuratorium der Klinik vermachten Bargeldbetrag eine Kinderklinik errichtet 5 Rudolf Ulrich Kronlein fand auf dem Friedhof Enzenbuhl seine letzte Ruhestatte Spezialgebiete Bearbeiten Rudolf Ulrich Kronlein arbeitete uber die Peritonitis Als eine wegweisende Leistung wird die erstmals von ihm durchgefuhrte operative Entfernung eines entzundeten Wurmfortsatzes Appendizitis der durchgebrochen und ursachlich fur eine schwere Bauchfellentzundung 6 war angesehen wodurch 1884 die Entwicklung der Appendektomie bei fortgeschrittener Blinddarmentzundung begann Fur die Ehefrau des Chemikers und Nobelpreistragers Richard Willstatter kam 1908 jedoch Kronleins Hilfe zu spat da zu seiner Zeit keine Operationen in der Nacht durchgefuhrt wurde die Operation der an akuter und fortgeschrittener Blinddarmentzundung leidenden Frau von Kronlein auf den nachsten Morgen verschoben wurde 7 Fur die Operation des Pankreas hat Kronlein den anatomischen Weg beschrieben Auch gilt er als Pionier der Lungenresektion die von ihm 1883 in Form einer Keilresektion an einem Madchen mit Lungenmetastase eines Sarkoms 8 schon vor der Erfindung des Druckdifferenzverfahrens durch Ferdinand Sauerbruch vorgenommen wurde Unter anderem mit seinen Untersuchungen uber Schusswirkungen auf Schadel und Gehirn von 1896 bis 1899 erwarb er sich zudem besondere Verdienste um die Hirnchirurgie 9 Mitgliedschaft Bearbeiten Kronlein war Mitglied der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie DGCH an deren Jahresversammlung er 1905 fur ein Jahr zum Vorsitzenden gewahlt wurde Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber die operative Behandlung acuter diffuser jauchig eiteriger Peritonitis In Archiv fur klinische Chirurgie Band 33 1886 S 507 ff Weitere Bemerkungen uber die Lokalisation der Hamatome der Art meningea media und deren operative Behandlung In Beitrage zur klinischen Chirurgie Band 13 1895 S 66 74 siehe auch Digitalisat Zur cranio cerebralen Topographie In Beitrage zur klinischen Chirurgie 22 Band 1898 S 364 370 Tafeln VI und VII Ein einfacher Kraniometer In Zentralblatt fur Chirurgie Band 26 1899 S 1 ff Ein Wort zur Abwehr Separatdruck der Neuen Zurcher Zeitung Zurich 1903 Siehe auch BearbeitenKronleinschuss Kronlein Bohrung Hirnblutung Literatur BearbeitenHuldrych M Koelbing Kronlein Rudolf Ulrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 64 f Digitalisat Werner Madritsch Der Zurcher Chirurg Rudolf Ulrich Kronlein 1847 1910 Juris Verlag Zurich 1967 Zurcher medizingeschichtliche Abhandlungen Neue Reihe 51 ZDB ID 529309 1 Ronald D Gerste Rudolf Ulrich Kronlein ein Generalist der Schweizer Schule Chirurgische Allgemeine 20 Jahrgang 1 Heft 2019 S 53 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Ulrich Kronlein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Rudolf Ulrich Kronlein im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Rudolf Ulrich Kronlein an der Universitat Zurich Sommersemester 1881 bis Sommersemester 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 51 Dissertation Die offene Wundbehandlung nach Erfahrungen aus der chirurgischen Klinik zu Zurich Lorenzo Kaser Illustrierte Geschichte des Zuricher Cantonsspitals und der medizinischen Poliklinik 11 April 2019 abgerufen am 8 Marz 2023 Carl Schlatter Uber Ernahrung und Verdauung nach vollstandiger Entfernung des Magens Oesophagoenterostomie beim Menschen In Bruns Beitrage zur klinischen Chirurgie Band 19 1897 S 757 776 Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 zitiert Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 123 132 und 304 f Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben Kindler amp Schiermeyer Bad Worishofen 1951 zitiert Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering Gutersloh 1956 S 130 Ferdinand Sauerbruch Hans Rudolf Berndorff Das war mein Leben 1951 1956 S 288 289 Friedrich Wilhelm Gierhake Julius Muasya Kyambi Lunge und Pleurahohle In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Mit einem Geleitwort von Rudolf Nissen Dustri Verlag Dr Karl Feistle Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 153 163 hier S 154 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 51 Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht Encke 2000 Klaus Schonleben 2001 Jorg Rudiger Siewert 2002 Norbert Haas 2003 Bernward Ulrich 2004 Matthias Rothmund 2005 Hans Detlev Saeger 2006 Hans Ulrich Steinau 2007 Rainer Arbogast 2008 Volker Schumpelick 2009 Reiner Gradinger 2010 Axel Haverich 2011 Markus W Buchler 2012 Karl Walter Jauch 2013 Joachim Jahne 2014 Peter M Vogt 2015 Gabriele Schackert 2016 Tim Pohlemann 2017 Jorg Fuchs 2018 Matthias Anthuber 2019 Michael Ehrenfeld 2020 Hauke Lang 2021 Normdaten Person GND 116549092 lobid OGND AKS VIAF 30290655 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kronlein Rudolf UlrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Chirurg und HochschullehrerGEBURTSDATUM 19 Februar 1847GEBURTSORT Stein am RheinSTERBEDATUM 26 Oktober 1910STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Ulrich Kronlein amp oldid 238563284