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Rudolf Pichlmayr 16 Mai 1932 in Munchen 29 August 1997 in Acapulco Mexiko war ein deutscher Chirurg und als Leiter der Abteilung fur Abdominal und Transplantationschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover einer der fuhrenden Transplantationsmediziner in Deutschland Er gilt als Pionier der Lebertransplantation Die Einfuhrung des Begriffs Transplantationsmedizin geht auf Pichlmayr zuruck 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Pichlmayr wuchs in Munchen auf und studierte hier von 1951 bis 1956 Medizin an der Ludwig Maximilians Universitat Danach arbeitete er zunachst als Assistenzarzt in der Pathologie und Kinderchirurgie bevor er 1960 zu Rudolf Zenker an die Chirurgische Klinik der Universitat Munchen kam Pichlmayrs Schwerpunkt in der Ausbildung bei Zenker wurde die Behandlung immunologischer Probleme die in Form von Abstossungsreaktionen nach einer Transplantation von Fremdgewebe auftreten Seine Habilitationsschrift Herstellung und Wirkung heterologer Anti Hundelymphozyten Seren war wegweisend fur die Entwicklung fruher immunsuppressiver Methoden So kamen bei der ersten Herztransplantation durch Christiaan Barnard von 1967 die von Pichlmayr entwickelten antilymphozytischen Globuline zum Einsatz An der Entwicklung dieses Antilymphozytenserums ALS war auch der Leiter des Instituts fur Chirurgische Forschung in Munchen Walter Brendel beteiligt an dessen Institut Pichlmayr war 1968 wechselte er von Munchen nach Hannover an die MHH wo er in der Abteilung fur Thoraxchirurgie unter Hans Georg Borst arbeitete Bereits ein Jahr spater leitete er die Abteilung fur spezielle Chirurgie und Transplantationswesen 1973 schliesslich wurde Pichlmayr Ordinarius am Lehrstuhl fur Abdominal und Transplantationschirurgie Das Institut wurde unter seiner Leitung eines der weltweit fuhrenden Forschungszentren der Transplantationsmedizin Zahlreiche Operationstechniken wurden hier entwickelt 1988 nahm Pichlmayr die weltweit erste sogenannte Split liver Transplantation vor bei der die Spenderleber geteilt und in zwei Transplantatempfanger eingepflanzt wurde In seiner Zeit an der MHH war er an 4 278 Transplantationen von Leber Niere und Pankreas beteiligt Zusammen mit seiner Frau Ina grundete er die Stiftung Rehabilitation nach Organtransplantation bei Kindern und Jugendlichen spater Rudolf Pichlmayr Stiftung die sich fur die korperliche und psychische Rekonvaleszenz von Kindern und Jugendlichen nach einer Organtransplantation einsetzt Die Stiftung erwarb 1990 einen Bauernhof der in der Folge zum Rehabilitationszentrum Ederhof umgebaut wurde 3 Pichlmayr erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie 1985 den Ernst Jung Preis den Erich Lexer Preis 1986 den Lucie Bolte Preis und 1987 den Niedersachsenpreis Ebenfalls im Jahr 1986 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Ausserdem war er Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesarztekammer 4 Im Jahr 1990 wurde Pichlmayr zum Mediziner des Jahres gewahlt Zuletzt war er Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Rudolf Pichlmayr starb wahrend eines Mexiko Aufenthaltes im Rahmen des 37 Weltkongresses fur Chirurgie in Acapulco beim morgendlichen Schwimmen 5 Am 12 Januar 2006 wurde in Hannover die Alexis Carrel Strasse in Rudolf Pichlmayr Strasse umbenannt 6 Seine Frau Ina Pichlmayr 1932 7 war bis zu ihrer Emeritierung Professorin fur Anasthesiologie an der MHH Habilitiert hatte sie sich 1968 in Munchen mit einer Arbeit Uber den Einfluss verschiedener Narkosearten auf Durchblutung und Funktion der Leber sowie Durchblutung der Hirnrinde Schriften Auswahl BearbeitenDas Mamma carcinom In Brun s Beitrage zur klinischen Chirurgie Band 213 1966 S 40 ff mit Bernd Groteluschen Chirurgische Therapie Richtlinien zur pra intra und postoperativen Behandlung in der Allgemeinchirurgie Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08600 5 mit anderen Transplantation einer Spenderleber auf zwei Empfanger Splitting Transplantation Eine neue Methode in der Weiterentwicklung der Lebersegment Transplantation In Langenbecks Archiv fur Chirurgie Band 373 1988 S 127 130 PMID 3287073 mit anderen Organ transplantation what are the limits In Transplantation Proceedings Band 24 1992 S 2404 2406 PMID 1465809 mit Hans Jurgen Schlitt Liver transplantation an important clinical therapy and a unique pportunity for research In Behring Institute Mitteilungen Band 91 1992 S 191 196 PMID 1524566 Literatur BearbeitenRudiger Dohler Heinz Jurgen Schroder und Eike Sebastian Debus Chirurgie im Norden Zur 200 Tagung der Vereinigung Norddeutscher Chirurgen in Hamburg 2017 Kaden Verlag Heidelberg 2017 ISBN 978 3 942825 67 2 S 252 253 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Pichlmayr im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Transplantation auf fachspezifikum at Wann war die erste Lebertransplantation auf Wer hat s erfunden Geschichte Website der Rudolf Pichlmayr Stiftung abgerufen am 7 Marz 2019 Ruckkehr ins Leben In Der Spiegel Nr 40 1995 S 218 221 online Spiegel Artikel vom 8 September 1997 Rudolf Pichlmayr Strasse In Diatra Journal 2006 H 1 S 14 Kurzbiographie Geschichte der Anasthesie Abteilung der MHHPrasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 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116084479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pichlmayr RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher ChirurgGEBURTSDATUM 16 Mai 1932GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 29 August 1997STERBEORT Acapulco Mexiko Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Pichlmayr amp oldid 232810860