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Michael Trede 10 Oktober 1928 in Hamburg 11 Mai 2019 in Mannheim war ein deutscher Chirurg Hochschullehrer und ehemaliger Direktor der Chirurgischen Klinik des Klinikums Mannheim der Universitat Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeitsgebiete 3 Schriften Auswahl 4 Ehrungen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBeide Grossvater waren Arzte James Daus zudem von 1909 bis 1920 Abgeordneter der Hamburger Burgerschaft Michaels Vater Hilmar Trede 1902 1947 war Musikwissenschaftler die Mutter Gertrud geborene Daus 19 August 1901 in Hamburg 14 Oktober 1996 in Heidelberg eine Musikerin die aus einer zum protestantischen Christentum konvertierten judischen Familie stammte 1928 zog sie mit Hilmar Trede von Leipzig ihrem letzten Studienort nach Hamburg wo dieser Leiter der Hamburger Volksmusikschule und Lektor in einem Musikverlag wurde sie heirateten und bekamen einen Sohn Hilmar Trede wechselte im Oktober 1930 als Musikerzieher an die Schulgemeinde auf Gut Marienau bei Luneburg wo Gertrud Trede mit der Einstudierung von Werken u a Heinrich Schutz Weihnachtshistorie Igor Strawinskys Geschichte vom Soldaten und Teilen aus Paul Hindemiths Ploner Musiktag an der musischen Erziehung der Kinder mitwirkte Nach der Trennung von ihrem Mann ubernahm sie dort den ganzen Musikunterricht bis sie am 31 Marz 1933 wegen ihrer judischen Herkunft entlassen wurde 1 Max Bondy der Schulleiter und selber Jude hatte ihr nahegelegt Marienau zu verlassen da er der Meinung war dass sie sich als Judin nicht werde halten konnen 2 Der Cembalist und Komponist Yngve Jan Trede war sein Halbbruder 3 Von Marienau aus zog Gertrud Trede nach Hamburg Blankenese wo Michael unbehelligt die Volksschule absolvieren und sie privaten Musikunterricht erteilen konnte 1 Im Sommer 1938 versuchte Gertrud Trede im Anschluss an eine Italienreise ihren Sohn am Alpinen Schulheim am Vigiljoch unterzubringen Da dessen Schliessung aber bereits feststand versprach die damalige Leiterin Hanna Bergas sich um einen Platz fur Michael an der Bunce Court School in England zu kummern Hanna Bergas hielt Wort Am 27 Dezember 1938 traf bei den Tredes ein Brief aus England ein der Michaels Aufnahme in die Bunce Court School bestatigte Anfang 1939 sechs Monate vor Kriegsbeginn konnte Gertrud Trede mit ihrem Sohn Michael nach England fliehen 4 Die ubrigen Mitglieder ihrer Familie ihre Mutter Bruder und Schwester kamen in Konzentrationslagern um 5 Michael Trede blieb von 1939 bis 1943 an der Bunce Court School und hat seine Schulzeit dort sowie das Leben seiner Mutter in England in seinen Erinnerungen ausfuhrlich beschrieben von 1943 bis 1947 besuchte er englische Eliteschulen bevor es ihm ein Stipendium ermoglichte das Medizinstudium an der Universitat Cambridge 1947 53 aufzunehmen Als naturalisierter Brite absolvierte er seine Wehrpflicht als Captain im Royal Army Medical Corps in West Berlin 1955 57 Dort lernte er seinen Lehrer Fritz Linder den Direktor der Chirurgischen Klinik an der Freien Universitat Berlin und seine spatere Frau die Kirchenmusikerin und Pianistin Ursula Boettcher kennen Beide bewogen ihn nach Deutschland zuruckzukehren Aus der Ehe mit Ursula Boettcher entstammen seit 1956 funf Kinder Funfzehn Jahre war Trede Assistent und spater Oberarzt unter seinem Chef Linder 1957 62 in Berlin und 1962 72 an der Universitat Heidelberg 6 1959 60 verbrachte er ein Forschungsjahr bei William P Longmire an der Universitat von Kalifornien in Los Angeles 1966 habilitierte er sich mit einer Arbeit Tierexperimentelle Untersuchungen uber Eigenblutverdunnungsperfusionen mit dem extrakorporalen Kreislauf Von 1972 bis 1998 war Trede Direktor der Chirurgischen Universitatsklinik in Mannheim Von 1968 bis 1997 war Trede Herausgeber von Langenbecks Archiv fur Chirurgie Arbeitsgebiete BearbeitenAn den Berliner und Heidelberger Kliniken erlernte und praktizierte Trede ein grosses Spektrum der Chirurgie von Eingriffen am offenen Herzen der Thorax und Gefasschirurgie bis zur Abdominalchirurgie In Mannheim galt sein Hauptinteresse der Pankreas Leber und Minimal Invasiven Chirurgie sowie der Nierentransplantation Schriften Auswahl BearbeitenWissenschaftliche Publikationen Sein Publikationsverzeichnis umfasst mehr als 500 Titel darunter den ersten Bericht uber mehr als 100 konsekutive Pankreasoperationen nach Kausch Whipple ohne einen Todesfall s unten Tierexperimentelle Untersuchungen uber Eigenblutverdunnungsperfusionen mit dem extrakorporalen Kreislauf 1966 Habilitationsschrift Universitat Heidelberg 1966 mit Hans Dieter Roher Eberhard Roth Chirurgie endokriner Uberfunktionszustande Enke Stuttgart 1972 ISBN 3 432 01750 2 Survival after pancreatoduodenectomy 118 consecutive resections without an operative mortality In Annals of Surgery Bd 211 1990 S 447 58 hrsg mit David Carter Surgery of the Pancreas Churchill Livingstone Edinburgh 1993 2 Auflage Churchill Livingstone New York 1997 ISBN 0 443 05522 X Das Chirurgische Skizzenbuch 100 Fallstudien Thieme Stuttgart 1997 ISBN 3 13 109971 2 Weitere Publikationen Erlebnisse in Farbe Privatdruck 1998 Der Ruckkehrer Skizzenbuch eines Chirurgen Ecomed Landsberg 2001 3 Auflage 2003 ISBN 3 609 16172 8 Autobiografie Eine ungehaltene Predigt und andere Essays Waldkirch Mannheim 2008 ISBN 978 3 927455 29 0 Bunte Blatter mehr Kurzgeschichten Waldkirch Mannheim 2010 ISBN 978 3 927455 66 5Ehrungen BearbeitenTrede ist Ehrenmitglied von 20 chirurgischen Fachgesellschaften Ehrenmitglied Royal College of Surgeons of England 1985 Royal College of Surgeons of Edinburgh 1985 Royal College of Surgeons in Ireland 1992 Royal College of Physicians and Surgeons of Glasgow 1992 Vorsitzender der Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgen 1982 Aufnahme in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1987 Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1989 7 Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie 1993 94 Prasident der International Society of Surgery 1993 1995 Ehrendoktor der University of Edinburgh 1995 Bundesverdienstkreuz am Bande 1998 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Barbara Kersken Max und Gertrud Bondy in Marienau Die Geschichte einer verdrangten Padagogik Dahlem Marienau 2012 Selbstverlag S 50 Hans Henny Jahnn Jan Burger Herausgeber Sandra Hiemer Herausgeber Liebe ist Quatsch Briefe an Ellinor Hamburg 2014 ISBN 978 3 455 40505 7 Anm 81 82 85 Michael Trede Der Ruckkehrer S 50 60 Ulrike Sparr Bjorn Eggert Stolpersteine in Hamburg Biographische Spurensuche Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2011 ISBN 978 3 929728 74 3 S 270 280 Michael Trede Der Ruckkehrer Skizzenbuch eines Chirurgen 3 Auflage Ecomed Landsberg 2003 ISBN 3 609 16172 8 Mitgliedseintrag von Michael Trede bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 22 Juli 2016 Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht Encke 2000 Klaus Schonleben 2001 Jorg Rudiger Siewert 2002 Norbert Haas 2003 Bernward Ulrich 2004 Matthias Rothmund 2005 Hans Detlev Saeger 2006 Hans Ulrich Steinau 2007 Rainer Arbogast 2008 Volker Schumpelick 2009 Reiner Gradinger 2010 Axel Haverich 2011 Markus W Buchler 2012 Karl Walter Jauch 2013 Joachim Jahne 2014 Peter M Vogt 2015 Gabriele Schackert 2016 Tim Pohlemann 2017 Jorg Fuchs 2018 Matthias Anthuber 2019 Michael Ehrenfeld 2020 Hauke Lang 2021 Normdaten Person GND 115510443 lobid OGND AKS LCCN n93800919 VIAF 79380715 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trede MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg Hochschullehrer und KlinikdirektorGEBURTSDATUM 10 Oktober 1928GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 11 Mai 2019STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Trede amp oldid 233976955