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Johann Albert Wilhelm Fischer 10 August 1892 in Berlin Steglitz 10 August 1969 in Berlin war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer in Frankfurt am Main Giessen und Kiel Albert Wilhelm Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Habilitanden 3 Ehrenmitgliedschaften 4 Ehrungen 5 Publikationen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFischers Eltern waren der Regierungsbaumeister Albert Fischer und seine Frau Agnes geb Fischer Fischer heiratete am 25 August 1915 Mathilde Jaeger Sie bekamen die Kinder Heinz 1917 Ilse 1919 Helmut 1926 und Klaus 1936 Heinz fiel 1943 bei der Luftwaffe Wehrmacht als Flieger eines Sturzkampfflugzeugs Ilse starb 1949 an einer Sepsis Fischer besuchte das Realgymnasium Lichterfelde das er Ostern 1910 mit dem Abitur verliess Er studierte zunachst an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Medizin 1910 wurde er im Corps Rhenania Freiburg aktiv 1 Als Inaktiver wechselte er an die Universitat Rostock 2 die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin und die Friedrichs Universitat Halle Mit dem Staatsexamen am 4 Marz 1915 wurde er als Arzt approbiert und zum Dr med promoviert 3 Den Kriegsdienst leistete er im Rang eines Unterarztes dann als Assistenzarzt d R und ab 1917 als Oberarzt d R bis zum 30 September 1919 Vom 1 Januar 1919 war er Volontar dann Assistent fur Pathologie an der Universitat Halle und Chirurg bei Victor Schmieden an der Universitat Frankfurt am Main am Universitatsklinikum Frankfurt am Main Bei ihm habilitierte er sich am 31 Mai 1923 Ab 1 Oktober 1924 war er Oberarzt und Privatdozent Er war ab 14 Marz 1928 a o Professor fur Chirurgie in Frankfurt und hatte einen Lehrauftrag fur Unfallchirurgie Nach Nennungen 1931 in Dusseldorf und 1932 in Koln folgte er am 1 Oktober 1933 dem Ruf der Hessischen Ludwigs Universitat auf ihren Lehrstuhl fur Chirurgie Am 1 April 1938 wurde er als Direktor der Chirurgischen Klinik an die Christian Albrechts Universitat zu Kiel berufen 1941 1942 war er Dekan der Medizinischen Fakultat Berufungen an die Schlesische Friedrich Wilhelms Universitat und die Medizinische Akademie Dusseldorf lehnte er ab Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 246 486 4 Eine Bitte des NSKK die Chirurgische Klinik Giessen als Rettungsstelle fur motorsportliche Veranstaltungen nutzen zu konnen konnte von A W Fischer nicht ausgeschlagen werden Ihm wurde als Dank der Rang eines Gruppenfuhrers verliehen A W Fischer nahm jedoch nie am Dienst teil was auch nicht erwartet wurde 1937 trat er der SS bei Am 10 November 1938 wurden in Folge der nationalsozialistischen Novemberpogrome die beiden judischen Kaufleute Lask und Leven mit lebensbedrohlichen Bauch Darm und Kopf Brust Schussverletzungen in die Chirurgische Klinik Kiel eingeliefert Die Wahrnehmung der arztlichen Pflichten fur die beiden Schwerverletzten stand fur A W Fischer laut eigener Aussage in seinem Entnazifizierungsverfahren ausser Frage Da fur dieses arztliche Handeln jedoch erhebliche Konsequenzen drohten wurden die judischen Kaufleute von ihm personlich operiert und nachbehandelt Die drohenden Konsequenzen fur die Klinik und das Personal konnten mit Gluck abgewendet werden Fur die erfolgreiche medizinische Behandlung des Stabschefs Theuermann wurde Fischer 1943 zum Obersturmfuhrer ernannt und sein Rang als beratender Chirurg der Marine 1944 dem eines Sturmbannfuhrers angeglichen Entsprechende Amter oder Aufgaben auch nichtarztlicher Natur hatte Fischer jedoch in der SS nie inne Nach Kriegsende wurde der Lehrstuhl fur Chirurgie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel wahrend der Internierung von A W Fischer neu besetzt Trotz Rehabilitierung und Entnazifizierung konnte Fischer nicht an seine Klinik zuruckkehren Er ubernahm am 1 April 1951 die neu eingerichtete Abteilung Kiel Wik der Chirurgischen Universitatsklinik Am 15 November 1948 war er bereits erneut ins Beamtenverhaltnis auf Lebenszeit berufen und zum planmassigen Professor fur Chirurgie ernannt worden Bis zum 30 September 1962 hielt A W Fischer wieder Vorlesungen und nahm Prufungen ab Ab 1 Marz 1953 war er zugleich ehrenamtlicher Leiter der Abteilung Wik des DRK Anschar Krankenhauses und des Hauses Quickborn in Kiel 1954 leitete er die 73 Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen Fischer starb nach kurzer schwerer Krankheit die auf alte Leiden zuruckgefuhrt wurde Habilitanden BearbeitenBei Fischer habilitierten sich fur Chirurgie 5 Richard Maatz 1940 Otto Henningsen 1940 Heinz Griessmann 1941 Chef in Neumunster Robert Herget 1944 apl Professor Chef im Essener Huyssens Stift Horst Reich 1945 Ehrenmitgliedschaften Bearbeiten nbsp Alte Kieler Chirurgie Das Dach uber der Zufahrt ist abgetragen 1951 Deutsche Gesellschaft fur Unfallheilkunde 1958 Medizinische Gesellschaft Kiel 1962 Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen 1963 Mittelrheinische Chirurgenvereinigung 1963 Deutsche Gesellschaft fur Rontgenologie 1964 Sektion Chirurgie der Deutschen Gesellschaft fur klinische Medizin der DDR 1967 International College of Surgeons nach mehrjahriger Prasidentschaft 1969 Deutsche Gesellschaft fur ChirurgieEhrungen Bearbeiten1957 Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes als Landesarzt 1960 Goldene Verdienstnadel des ADAC als Berater 1962 Wahl zum Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie 1962 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Grosses Verdienstkreuz 1965 Dr med h c der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg in Anerkennung der Verdienste um die Chirurgie aus Anlass der 50 jahrigen Wiederkehr des PromotionstagesPublikationen Bearbeitenmehr als 300 Handbuchartikel und Monographien seit 1931 diverse Handbucher uber arztliche Begutachtung und das Versicherungswesen 7 Auflage der Bier Braun Kummell schen Operationslehre in Zusammenarbeit mit Erwin Gohrbandt und Ferdinand Sauerbruch Entwicklung diverser Operations und UntersuchungsverfahrenSiehe auch BearbeitenListe der Beratenden Chirurgen der WehrmachtLiteratur BearbeitenEdith Feiner Fischer Albert Wilhelm In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 2 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1971 ISBN 3 529 02642 5 S 140 143 Karl Werner Ratschko Ein Nazi kein Parteimann Der Chirurg Albert Wilhelm Fischer als Klinikchef und Dekan der Medizinischen Fakultat Kiel im Nationalsozialismus In Schleswig Holsteinisches Arzteblatt Nr 5 2015 S 18 21 Rudiger Dohler Heinz Jurgen Schroder Eike Sebastian Debus Chirurgie im Norden Zur 200 Tagung der Vereinigung Norddeutscher Chirurgen in Hamburg 2017 Kaden Verlag Heidelberg 2017 ISBN 978 3 942825 67 2 S 108 109 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Chirurgie Ordinarien in KielEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 35 815 Immatrikulation von Wilhelm Fischer im Rostocker Matrikelportal Atiologie und Klinik der Osteome im Anschluss an einen Fall von Sehnen Luxation hinter einer Exostosis tibiae Dissertation Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8991613 Jurgen Voigt Brigitte Lohff Ein Haus fur die Chirurgie 1802 1986 Zur Geschichte der einzelnen Kliniken und ihrer Professoren an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1986 ISBN 3 529 7208 7 S 149 Chirurgie Ordinarien der Christian Albrechts Universitat Georg Heinrich Weber 1783 Johann Leonhard Fischer 1793 1832 Christian Gottlieb Deckmann 1833 1837 Gustav Biedermann Gunther 1837 1841 Bernhard von Langenbeck 1842 Louis Stromeyer 1848 Friedrich von Esmarch 1854 1899 Heinrich Helferich 1899 1907 Wilhelm Anschutz 1908 1938 Wilhelm Fischer 1939 1945 Robert Wanke 1946 1962 Berthold Lohr 1963 1978 Horst Hamelmann 1978 1991 Bernd Kremer 1992 2009 Thomas Becker seit 2010 Prasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht Encke 2000 Klaus Schonleben 2001 Jorg Rudiger Siewert 2002 Norbert Haas 2003 Bernward Ulrich 2004 Matthias Rothmund 2005 Hans Detlev Saeger 2006 Hans Ulrich Steinau 2007 Rainer Arbogast 2008 Volker Schumpelick 2009 Reiner Gradinger 2010 Axel Haverich 2011 Markus W Buchler 2012 Karl Walter Jauch 2013 Joachim Jahne 2014 Peter M Vogt 2015 Gabriele Schackert 2016 Tim Pohlemann 2017 Jorg Fuchs 2018 Matthias Anthuber 2019 Michael Ehrenfeld 2020 Hauke Lang 2021 Normdaten Person GND 105756687 lobid OGND AKS VIAF 44774958 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer WilhelmALTERNATIVNAMEN Fischer Johann Albert Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg Marinesanitatsoffizier und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 August 1892GEBURTSORT Berlin SteglitzSTERBEDATUM 10 August 1969STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Fischer Mediziner amp oldid 232520115