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Das Realgymnasium Lichterfelde seit 1938 Weddigenschule war ein 1903 gegrundetes Realgymnasium im Berliner Ortsteil Berlin Lichterfelde Zuletzt befand es sich in der Drakestrasse 72 Heute beherbergt das Gebaude das Goethe Gymnasium Das Realgymnasium Lichterfelde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1865 erwarb der Unternehmer Johann Anton Wilhelm von Carstenn die bei Berlin gelegenen Guter Lichterfelde und Giesensdorf mit dem Ziel dort eine Villenkolonie fur das gehobene Burgertum entstehen zu lassen Die Dorfer Lichterfelde und Giesensdorf existierten seit 1877 als Einheitsgemeinde 1 Sowohl in Lichterfelde als auch in Giesensdorf bestanden zuvor Dorfschulen welche sich allerdings in einem schlechten baulichen Zustand und den Anspruchen der neuen Bewohner nicht gerecht wurden 1 1881 wurde eine hohere Knabenschule gegrundet Diese wurde 1885 zu einem Progymnasium und 1893 zum Schiller Gymnasium an welchem fortan Latein unterrichtet wurde Nach der Eroffnung der Realschule zu Gross Lichterfelde ohne Lateinunterricht war die Schulerzahl des Gymnasiums rucklaufig Daher stellte der Direktor des Gymnasiums den Antrag neben dem Gymnasium auch ein Realgymnasium zu genehmigen an welchem dann zwar kein Latein unterrichtet wurde aber deren Abschlusse trotzdem zu einem anschliessenden Studium befahigten 2 Der Einrichtung des Realgymnasiums wurde von der Gemeinde zugestimmt und ab 1903 befanden sich das Lichterfelder Schillergymnasium und das neugegrundete Realgymnasium Lichterfelde unter einem Dach in dem heute denkmalgeschutzten Schulgebaude an der Ecke Ostpreussendamm Konigsberger Strasse Beide Schulen waren reine Jungenschulen Im Schuljahr 1909 1910 umfasste das Gymnasium 20 Klassen und das Realgymnasium acht Klassen Noch in diesem Schuljahr wurde mit dem Bau eines eigenen Schulgebaudes in der Drakestrasse begonnen welches zukunftig das Realgymnasium beherbergen sollte Das Gebaude wurde 1912 fertiggestellt Die Raumlichkeiten der Oberrealschule Lichterfelde und weiterer Schulen in Lichterfelde wurden zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 als Massenunterkunfte fur heimkehrende Soldaten genutzt Daher wurden die Schuler der Oberrealschule fur einige Monate in den Klassen des Realgymnasiums unterrichtet 3 Im Schuljahr 1918 besuchten insgesamt 665 Schuler die Schule Davon waren 598 evangelischer 49 katholischer und 13 judischer Konfession Noch immer wurden ausschliesslich Jungen aufgenommen Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde vielen Schulen anstelle der Namen bestehend aus Schulform und Ortsname neue Namen verliehen Das Realgymnasium erhielt 1938 den Namen Weddigenschule Namensgeber war vermutlich der Marineoffizier Otto Weddigen der auch Namensgeber des nahe gelegenen Weddigenwegs ist Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude leicht beschadigt Das Gebaude der nahe gelegenen Lichterfelder Oberschule fur Madchen heute Goethe Gymnasium wurde allerdings schwer beschadigt Daher zog die Oberschule fur Madchen in das Gebaude des Realgymnasiums Das Realgymnasium selbst wurde aufgelost und mit der Lilienthal Schule vereint 4 Das inzwischen unter Denkmalschutz gestellte Gebaude beherbergt bis heute das Goethe Gymnasium 5 Personlichkeiten BearbeitenBully Buhlan 1924 1982 Musiker 6 Otto Dibelius 1880 1967 Theologe Erich Kuhlbrodt 1891 1972 Meteorologe Henry Goverts 1892 1988 Verleger 7 Ernst Fritsch 1892 1965 Maler Karl Kotschau 1892 1982 Arzt Wilhelm Fischer 1892 1969 Chirurg und Hochschullehrer Hans Kirschstein 1896 1918 Jagdflieger im Ersten Weltkrieg Herbert Spruth 1900 1972 Philologe Jurist Genealoge und Pommernforscher Georg Dertinger 1902 1968 Politiker DNVP Ost CDU Julius Posener 1904 1996 Architekt Historiker Professor Hasso von Boehmer 1904 1945 Oberstleutnant beteiligt am Attentat vom 20 Juli 1944 Harald Freiherr von Uslar Gleichen 1905 2000 Offizier Jurgen von Schilling 1909 2008 Arzt Peter Scheibert 1915 1995 Osteuropahistoriker Werner Angress 1920 2010 Professor fur Deutsche Geschichte Herbert Baumann 1925 2020 KomponistWeblinks BearbeitenRealgymnasium Lichterfelde in der Denkmaldatenbank des Landes BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Erika Reinhold Lichterfelde Vom Dorf zum Vorort von Berlin S 32 34 Erika Reinhold Lichterfelde Vom Dorf zum Vorort von Berlin S 65 Verwaltungsbericht der Gemeinde Berlin Lichterfelde 1919 S 23 26 Erich Wurche 1896 1956 Lilienthal Schule Festschrift Berlin Lichterfelde 1956 Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste Drakestrasse 72 75 Realgymnasium Lichterfelde Biografie Bully Buhlan Grammophon und Schellackplatten Portal 78rpm Abgerufen am 14 Dezember 2022 Munzinger Biographie Henry Goverts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Realgymnasium Lichterfelde amp oldid 228839720