www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Friedrich Wilhelm Braun 1 Januar 1862 in Rawitsch Provinz Posen 26 April 1934 in Uberlingen war ein deutscher Chirurg und Anasthesiepionier der unter anderem zu Beginn des 20 Jahrhunderts zur Entwicklung der Infiltrationsanasthesie beitrug Heinrich Braun um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHeinrich F Braun besuchte die Kreuzschule und das Vitzthum Gymnasium Dresden an dem er 1881 das Abitur ablegte Er studierte an der Kaiser Wilhelms Universitat der Koniglichen Universitat zu Greifswald und der Universitat Leipzig Medizin Er bestand am 22 Dezember 1887 das Staatsexamen und wurde eine Woche spater zum Dr med promoviert Von 1888 bis 1891 hatte er eine knapp dreijahrige Assistenzstelle an der Hallenser Chirurgischen Universitatsklinik inne 1891 eroffnete er in Leipzig eine kleine Privatklinik und ubernahm 1894 zusatzlich eine zweite Im selben Jahr habilitierte er sich Er wurde 1899 zum leitenden Oberarzt des neugebauten Diakonissenkrankenhauses Leipzig berufen und 1905 zum ausserplanmassigen Professor fur Chirurgie an der Universitat Leipzig ernannt 1906 wechselte er als Arztlicher Direktor an das Konigliche Krankenstift in Zwickau Hier sollte er 22 Jahre seinen Wirkungskreis haben Braun fuhrte mehrere Neuerungen in Chirurgie und Anasthesie ein Darunter waren die offene Wundbehandlung die Erfindung der Braunschen Schiene zur Beinlagerung die Erfindung eines Narkosegerats zur Dosierung der damaligen Narkosemittel Ather und Chloroform und die Einfuhrung des von Alfred Einhorn entwickelten Procain mit Zusatz von Adrenalin 1903 zur Lokalanasthesie bzw Infiltrationsanasthesie Bei den ab 1897 durchgefuhrten Untersuchungen hatte Braun erkannt dass durch Zusatz von Adrenalin als stark verdunnte Suprarenin Losung eine durch Gefassverengung verlangsamte Resorption und dadurch auch eine geringere Toxizitat des Lokalanasthetikums Kokain erreicht werden kann 1 An Brauns Lokalanasthetika Forschung war sein Schuler Arthur Lawen beteiligt Braun wandte auch Procainlosungen in der ruckenmarksnahen Anasthesie an die er zusammen mit dem Leipziger Pharmakologen Oskar Gros entwickelt hatte Ab 1912 verwirklichte er zusammen mit dem Hamburger Chirurgen Hermann Kummell und dem Berliner Chirurgen August Bier die Idee einer Operationslehre die 1913 erschien und fur Jahrzehnte das Standardwerk auf diesem Gebiet bleiben sollte Braun verwirklichte am Rande der Industriestadt Zwickau die Idee eines Krankenhauses im Grunen 1913 war Baubeginn Nach Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg konnte am 1 Dezember 1921 die Chirurgische Klinik eingeweiht werden andere folgten in den nachsten Jahren Der Zwickauer Pavillonstil des damals hochmodernen Krankenhauses wurde Vorbild fur eine Reihe anderer Krankenhausbauten in Deutschland und daruber hinaus Heinrich Braun sah den zweckmassigen Bau als sein Lebenswerk an Von dem Chemnitzer Arzt Gustav Boeters liess Braun sich 1921 uberzeugen in seinem Krankenhaus eugenisch indizierte Sterilisationen vorzunehmen Die Sterilisationen von zunachst drei Jungen und einem Madchen waren nach dem seinerzeit geltenden Recht illegal und sollten auch dazu dienen eine entsprechende gesetzliche Regelung herbeizufuhren 2 Heinrich Braun leitete von 1908 bis 1927 die Medizinische Gesellschaft Zwickau und wurde 1926 zum Ehrenburger der Stadt Zwickau ernannt Am 30 Marz 1928 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet Ehrungen Bearbeiten1915 Kussmaulmedaille fur Verdienste um die Heilkunde der Universitat Heidelberg 1923 Ehrendoktorwurde der Zahnheilkunde der Universitat Marburg 1923 24 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie 1926 Ernennung zum Ehrenburger der Stadt Zwickau 1934 sechs Monate nach seinem Tod erhielt das massgeblich von ihm geschaffene Zwickauer Klinikum ihm zu Ehren den Namen Heinrich Braun Krankenhaus Geheimer Medizinalrat 3 Braun war einmal Nobelpreis Kandidat 4 Schriften Auswahl BearbeitenUber einige ortliche Anasthetika In Deutsche medizinische Wochenschrift Band 31 1905 S 1665 ff Die Lokalanasthesie ihre wissenschaftlichen Grundlagen und praktische Anwendung Leipzig 1914 OnlineLiteratur BearbeitenKarsten Frohlich Heinrich Braun in Stadt Zwickau Hrsg 875 Jahre Zwickau Chemnitzer Verlag Werk Zwickau 1993 S 28 29 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Braun im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Heinrich Braun an der Universitat Leipzig Wintersemester 1894 bis Wintersemester 1905 Die Ara Heinrich Braun auf der Website des Heinrich Braun Klinikums Zwickau Stadt Zwickau Heinrich Braun Gemass Ute Hoffmann Ute Das Leben und Wirken von Heinrich Friedrich Wilhelm Braun In Zwickauer Heimatjournal Heft 1 1993 Einzelnachweise Bearbeiten H Orth I Kis Schmerzbekampfung und Narkose In Franz Xaver Sailer Friedrich Wilhelm Gierhake Hrsg Chirurgie historisch gesehen Anfang Entwicklung Differenzierung Dustri Verlag Deisenhofen bei Munchen 1973 ISBN 3 87185 021 7 S 1 32 hier S 19 H Braun Die kunstliche Sterilisierung Schwachsinniger Zentralblatt fur Chirurgie 51 1924 S 104 106 Walter Marle Hrsg Lexikon der gesamten Therapie mit diagnostischen Hinweisen 2 Bande 4 umgearbeitete Auflage Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1935 Verzeichnis der Mitarbeiter Anasthesie und SchmerzforschungPrasidenten der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Bernhard von Langenbeck 1872 1885 Richard von Volkmann 1886 1887 Ernst von Bergmann 1888 1890 Carl Thiersch 1891 Heinrich Adolf von Bardeleben 1892 Franz Konig 1893 Friedrich von Esmarch 1894 Carl Gussenbauer 1895 Ernst von Bergmann 1896 Paul von Bruns 1897 Friedrich Trendelenburg 1898 Eugen Hahn 1899 Ernst von Bergmann 1900 Vincenz Czerny 1901 Theodor Kocher 1902 Ernst Kuster 1903 Heinrich Braun 1904 Rudolf Ulrich Kronlein 1905 Werner Korte 1906 Bernhard Riedel 1907 Anton von Eiselsberg 1908 Hermann Kummell 1909 August Bier 1910 Ludwig Rehn 1911 Carl Garre 1912 Ottmar von Angerer 1913 Wilhelm Muller 1914 Otto Sprengel fur 1915 gewahlt Ferdinand Sauerbruch 1921 Otto Hildebrand 1922 Erich Lexer 1923 Heinrich Braun 1924 Eugen Enderlen 1925 Hermann Kuttner 1927 Fritz Konig 1928 Erwin Payr 1929 Wilhelm Anschutz 1930 Victor Schmieden 1931 Friedrich Voelcker 1932 Wilhelm Ropke 1933 Martin Kirschner 1934 Georg Magnus 1935 Erich Lexer 1936 Rudolf Stich 1937 Nicolai Guleke 1938 Otto Nordmann 1939 Hans von Haberer 1940 Arthur Lawen 1943 Albert Fromme fur 1944 gewahlt Eduard Rehn 1949 Erich von Redwitz 1950 Emil Karl Frey 1951 Karl Heinrich Bauer 1952 Eduard Borchers 1953 Otto Goetze 1954 Heinrich Burkle de la Camp 1955 Alfred Brunner 1956 Rudolf Reichle 1957 Karl Heinrich Bauer 1958 Werner Block 1959 Willi Felix 1960 Herbert Junghanns 1961 Wilhelm Fischer 1962 Ernst Derra 1963 Rudolf Nissen 1964 Hermann Krauss 1966 Ludwig Zukschwerdt 1966 Werner Wachsmuth 1967 Rudolf Zenker 1968 Karl Vossschulte 1969 Theodor Otto Lindenschmidt 1970 Alfred Gutgemann 1971 Fritz Linder 1972 Heinz Gelbke 1973 Fritz Kummerle 1974 Gert Carstensen 1975 Karl Kremer 1976 Wolfgang Schega 1977 Martin Reifferscheid 1978 Edgar Ungeheuer 1979 Georg Heberer 1980 Kurt Spohn 1981 Siegfried Weller 1982 Hans Wilhelm Schreiber 1983 Leo Koslowski 1984 Friedrich Stelzner 1985 Hans Joachim Streicher 1986 Hans Jurgen Peiper 1987 Karl Heinz Schriefers 1988 Horst Hamelmann 1989 Rudolf Haring 1990 Wilhelm Hartel 1991 Franz Paul Gall 1992 Hans Martin Becker 1993 Michael Trede 1994 Gunther Hierholzer 1995 Rudolf Pichlmayr 1996 Hartwig Bauer 1997 Christian Herfarth 1998 Dieter Ruhland 1999 Albrecht Encke 2000 Klaus Schonleben 2001 Jorg Rudiger Siewert 2002 Norbert Haas 2003 Bernward Ulrich 2004 Matthias Rothmund 2005 Hans Detlev Saeger 2006 Hans Ulrich Steinau 2007 Rainer Arbogast 2008 Volker Schumpelick 2009 Reiner Gradinger 2010 Axel Haverich 2011 Markus W Buchler 2012 Karl Walter Jauch 2013 Joachim Jahne 2014 Peter M Vogt 2015 Gabriele Schackert 2016 Tim Pohlemann 2017 Jorg Fuchs 2018 Matthias Anthuber 2019 Michael Ehrenfeld 2020 Hauke Lang 2021 Normdaten Person GND 117735310 lobid OGND AKS LCCN no2005056236 VIAF 72179039 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun HeinrichALTERNATIVNAMEN Braun Heinrich Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChirurgGEBURTSDATUM 1 Januar 1862GEBURTSORT Rawitsch Provinz PosenSTERBEDATUM 26 April 1934STERBEORT Uberlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Braun Mediziner 1862 amp oldid 236225566