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Niederschoneweide ist ein Ortsteil des Bezirks Treptow Kopenick von Berlin Niederschoneweide Ortsteil von BerlinNiederschoneweide auf der Karte von Treptow Kopenick Koordinaten 52 27 22 N 13 30 47 O 52 456111111111 13 513055555556 34 Koordinaten 52 27 22 N 13 30 47 OHohe 34 m u NHNFlache 3 49 km Einwohner 14 335 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 4107 Einwohner km Eingemeindung 1 Okt 1920Postleitzahl 12439Ortsteilnummer 0905GliederungBezirk Treptow KopenickOrtslagen Oberspree Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Erste Siedlungen 2 2 Selbststandiger Gemeindebezirk 2 3 Eingemeindung nach Berlin 2 4 Zeit des Nationalsozialismus 2 5 Nachkriegs und DDR Zeit 2 6 Zeit seit der Wiedervereinigung Berlins 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten und Kultur 4 1 Bauwerke 4 2 Freizeiteinrichtungen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Ansassige Unternehmen 5 2 Verkehr 5 2 1 Individualverkehr 5 2 2 Offentlicher Personennahverkehr 5 3 Strassen und Platze im Ortsteil 5 4 Offentliche Einrichtungen 5 5 Bildung 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortsteils 6 2 Mit Niederschoneweide verbundene Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNiederschoneweide befindet sich im nordwestlichen Teil des Bezirks Treptow Kopenick Es liegt am sudlichen Ufer der Spree gegenuber dem Ortsteil Oberschoneweide Die Grenze verlauft am Ufer auf Niederschoneweider Seite Die nordliche Grenze bildet der Britzer Verbindungskanal Der Ortsteil grenzt im Osten an Spindlersfeld im Sudosten an Adlershof im Sudwesten an Johannisthal und im Nordwesten an Baumschulenweg Im Osten des Ortsteils Niederschoneweide liegt die Ortslage Oberspree Das Gelande Niederschoneweides ist flach und stark bebaut Die einzigen grosseren zusammenhangenden Grunflachen befinden sich im Osten des Ortsteils in Form von Kleingartenanlagen Geschichte BearbeitenErste Siedlungen Bearbeiten Der Name Schone Weyde wird das erste Mal 1598 in einer Reisebeschreibung des Kurfursten Joachim II erwahnt Sie beschreibt eine ausgedehnte Uferwiese links der Spree in Flussrichtung Auf alten Karten gibt es auf dem Gebiet des heutigen Niederschoneweide eine Ansiedlung mit dem Namen Theer Ofer Man vermutet auf Grund von vorhandenem Quellenmaterial dass hier zu Beginn des 17 Jahrhunderts die Schwelerei von Teer aufgenommen wurde Die Hutte des Teerschwelers stand am Ufer wo die beschriebene Wiese wieder in Wald uberging Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Schwelerei ruiniert und danach wieder neu errichtet Die Kurmarkische Kammer vergab den Teerofen regelmassig fur drei bis sechs Jahre an einen Zeitpachter der dem Amt Kopenick untergeordnet war Friedrich II bewilligte 1753 personlich das Bauholz fur ein neues Haus auf dem Schoneweidischen Teerofen Das Aufbauwerk fiel aber wenig spater dem Siebenjahrigen Krieg zum Opfer Sein Bewohner der als Rekrut eingezogen wurde kehrte aus dem Krieg nicht zuruck Wahrend des Krieges plunderten osterreichische und russische Truppen die Teerschwele aus nbsp Der Teerbrenner Stich von J W Meil nbsp Blick uber die Spree nach OberschoneweideTrotz des Krieges wurde die friderizianische Binnenkolonisation erfolgreich fortgesetzt Nach dem Siebenjahrigen Krieg existierten auf dem sudlichen Ufer der Spree sieben Ansiedlungen auf nur einer halben Meile Es waren sowohl landwirtschaftliche als auch gewerbliche Siedlungen Fur diese als Etablissements bei der schonen Weide oder auch Etablissements bei Kopenick bezeichneten Stellen wurden am 1 November 1764 Erbverschreibungen vom Amt Kopenick ausgefertigt Die Teerschwelerei wurde von einem Kolonisten aus Sachsen ubernommen Aber die Zeit der Teerschwelerei ging langsam zu Ende Als neues Gewerbe entfaltete sich die Bleicherei die parallel zu der in Kopenick aufbluhenden Textilerzeugung entstand 1778 verkaufte der letzte Kohlenschweler sein Erbrecht an einen Kopenicker Bleicher Um 1800 wohnten 42 Menschen in den Etablissements Es existierten dort ausser den Bleichereien und Kattundruckereien auch eine Salpetersiederei eine Fabrik fur Kruken ein Judenhof und der Gasthof Neuer Krug Die Siedlungen bildeten keine kommunale Einheit und hatten auch keinen offiziellen Namen Im Jahr 1810 wurden die Etablissements nach der Auflosung des Amtes Kopenick dem Berliner Polizeibezirk unterstellt Die noch zu entrichtenden Erbzinsgelder wurden vom Rentamt Muhlenhof eingezogen Gebietsmassig gehorten die Etablissements zum Kreis Teltow Zunachst breiteten sich weitere Bleicher und Kattundrucker zu beiden Seiten der Spree aus Als erste Neugrundung des Fabrikzeitalters entstand 1834 die Kattundruckerei Wolff sie betrieb 13 Dampfmaschinen von 150 PS und hatte 250 Beschaftigte Ihr folgte 1869 die einst namhafte Shoddy und Wollwarenfabrik John Blackburn Mit der Wollfabrik kamen auch englische Fachkrafte mit ihren Familien und lebten mit den Ansassigen in Ortsgemeinschaft Selbststandiger Gemeindebezirk Bearbeiten Von amtlicher Seite waren seit 1850 Uberlegungen im Gange die Siedlungen am linken Spreeufer mit einem bestehenden Kommunalbezirk zu vereinigen oder einen selbststandigen Gemeindebezirk zu bilden Unter den langer Ansassigen war man hierzu sehr unterschiedlicher Auffassung Investitionswillige Fabrikanten drangen auf einen selbststandigen Gemeindebezirk 1867 gelang es dem Berliner Lederfabrikanten Dotti und dem Chemieunternehmer Louis Kunheim das Amt Muhlenhof zu uberzeugen Der Beschluss musste aber noch den langen Weg durch die Instanzen gehen Am 9 August 1878 wurden dann endlich alle Gewerbe Fabrik und Villengrundstucke zur Gemarkung eines eigenen Gemeindebezirkes mit dem Namen Niederschoneweide erklart Von der Koniglichen Regierung zu Potsdam erhielt die neue Landgemeinde zwischen der Grunauer Strasse heute Michael Bruckner Strasse und Berliner Strasse heute Schnellerstrasse ein Grundstuck zum Schulhausbau Die Schule die ein Jahr spater fertiggestellt war besuchten anfangs auch Kinder aus Oberschoneweide und Johannisthal Der Schulbesuch war aber nur fur die Kinder des eigenen Ortes kostenlos Bis zum Kirchenbau um 1908 blieb Niederschoneweide im Verband der Stadtkirche Kopenick nbsp Industriearchitektur von 1888 ehemalige Barenquell BrauereiDie Entwicklung des Ortes Niederschoneweide verlief weiterhin im Fahrwasser der Industrialisierung Nachdem sich bisher hauptsachlich Textilgewerbe und fabriken an beiden Seiten der Spree niederliessen kamen nach und nach auch andere Produktionszweige dazu Genannt seien hier die bereits 1871 hierher gezogene Kunheimsche Chemische Fabrik Kanne 1928 Kali Chemie AG 1880 die Brauerei Borussia Meinert und Kampfhenkel 1898 Schultheiss Brauerei AG 1881 die Schal und Tuchfabrik Anton und Alfred Lehmann 1890 die Deutschen Messingwerke Flunkert Kretzer und Eveking und 1902 das Huttenwerk Ginsberg Zu dieser Zeit waren die kunftigen Standorte von AEG und Niles am gegenuberliegenden Spreeufer noch grune Wiese nbsp Ruderer auf der Oberspree vor Neptunshain Trotz der zunehmenden Industrialisierung erweckte Niederschoneweide im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts den Eindruck eines aufsteigenden Ausflugsortes Seit 1866 existieren zwei Dampferanlegestellen je eine fur das Lokal Neuer Krug und das Cafe Essig aus dem spater das Restaurant Sedan wurde In den Sommermonaten trafen alle zwei Stunden Schiffe der Berliner Dampfschiffahrts Gesellschaft mit zahlreichen Gasten ein die hier ihren Aufenthalt in hubschen Gartenanlagen Glaspavillons auf Kegelbahnen und Spielplatzen bei einer vorzuglichen Bewirtung geniessen konnten In den 1870er und 1880er Jahren entstanden weitere Garten und Vergnugungslokale wie Neptunshain und Hasselwerder aber auch die pompose Einrichtung der Borussia Brauerei die ihren Gasten einen Biergarten voller romantisierender Felsen Grotten Springbrunnen Turme kolossaler Kaiserbusten eigenem Wasserbetrieb und einen Tanzsaal fur 2 000 Gaste bot Mit den gastronomischen Einrichtungen am gegenuber liegenden Spreeufer dem heutigen Oberschoneweide entstand ein Erholungsgebiet in das seit der Eroffnung 1874 des Eisenbahnhaltepunktes Neuer Krug Johannisthal heute Bahnhof Berlin Schoneweide bis zu 50 000 Menschen stromten nbsp Stubenrauchbrucke von 1908 nach OberschoneweideInfolge der immer starkeren Industrialisierung durch die ansehnliche Summen in die Steuerkasse flossen verschwanden die Ausflugslokale allmahlich Das Geld wurde dringend fur die notwendig gewordenen Wege und Strassenbauten und deren Anbindung an das Chausseenetz des Kreises Teltow benotigt 1885 wurde mit Mitteln des Kreises eine Kettenfahre zur Fussuberquerung uber die Spree angelegt Eine 1890 1891 erbaute Holzbrucke uber die auch die Gleise der Industriebahn Oberschoneweide fuhrten und Oberschoneweide an die Bahnstrecke Berlin Gorlitz anschlossen ersetzte die Fahre Mit dem Kaisersteg einer Fussgangerbrucke zum Grossteil finanziert durch die AEG entstand 1898 ein zweiter Spreeubergang Erst 1904 wurde mit der Treskowbrucke und 1908 mit dem Ersatz der baufallig gewordenen Holzbrucke durch die stahlerne Stubenrauchbrucke grosse tragfahige Ubergange nach Oberschoneweide geschaffen Alle Brucken wurden von der Gemeinde Oberschoneweide oder dort ansassigen Firmen gebaut Seit der Gemeindebildung wurden vielfaltige Strukturmassnahmen zielstrebig verwirklicht So wurde unter anderem eine Postdienststelle eingerichtet 1884 ein Liefervertrag mit den Berliner Elektricitats Werken geschlossen 1887 eine oberirdische Telegrafenlinie gebaut 1892 eine Apothekenfiliale die Feuerwehr Niederschoneweide eine Flussbadeanstalt und eine Zahlstelle der gemeinsamen Ortskrankenkasse fur Kopenick und Umgebung errichtet 1895 elektrische Erdkabel fur die Strassenbeleuchtung verlegt 1897 eine Aktiengesellschaft Gaswerk Niederschoneweide gegrundet 1898 der Anschluss an das Trinkwasser leitungssystem der Berliner Wasserwerke hergestellt und gleichzeitig die Strassenbrunnen beseitigt 1900 und ein Gemeindefriedhof angelegt 1910 1912 Da die Grundstucke in Schoneweide durch die standig fortschreitende Industrialisierung begehrt und teuer waren wurde fur den Friedhof ein Grundstuck in Altglienicke erworben Heute ist er der Stadtische Friedhof Altglienicke Der 1874 angelegte Haltepunkt Neuer Krug Johannisthal der Berlin Gorlitzer Eisenbahn wurde zwischen 1880 und 1882 zum Bahnhof Johannisthal Niederschoneweide ausgebaut Auf Antrag der Gemeinde wurde der Bahnhof 1896 in Niederschoneweide Johannisthal umbenannt da sie zum einen die Streckenverlangerung nach Spindlersfeld mitfinanziert hatte und zum anderen mehrere Betriebe private Werkbahnanschlusse an das Schienennetz unter dieser Anschrift besassen 1929 wurde der Bahnhof noch einmal in den heute noch gultigen Namen Bahnhof Schoneweide umbenannt Der offentliche Nahverkehr wurde zu dieser Zeit durch mehrere Strassenbahnlinien der Berliner Ostbahnen erganzt deren Strecken teilweise noch gegenwartig im Netz der Berliner Strassenbahn bestehen Laut der Vorortbauordnung von 1892 war Niederschoneweide als Landhausbezirk vorgesehen doch erwies sich diese Planung angesichts der Realitaten schon um die Jahrhundertwende als indiskutabel Die Bauordnung wurde wieder ausser Kraft gesetzt Auf Grund der industriellen Ansiedlungen entstanden hier sowieso keine herrschaftlichen Villenhauser mehr Die Werksbeamten genossen meistens den Vorzug von Dienstwohnungen auf den Firmengelanden Fur die einfachen Arbeiter wurden alle Flachen die nicht fur Produktionsstatten genutzt wurden gewinnsuchtig und unsozial mit drei und vierstockigen Mietshausern bebaut Zudem besassen die Mietshauser auf der Hofseite haufig noch Seitenflugel und bis zu zwei Hinterhauser Durch die immer massiver betriebene Bautatigkeit entstand das gravierende Problem der Brauchwasserentsorgung Zwar durften 1895 einige Grundstucke darunter auch das Gemeindehaus eine genehmigte unterirdische Entsorgungsanlage fur Wirtschafts und Niederschlagswasser anlegen doch bedurfte die Entsorgung einer generellen Losung Da Niederschoneweide mit diesem Problem nicht alleine konfrontiert war verbanden sich 1902 die Gemeinden Adlershof Altglienicke Grunau Johannisthal Rudow und Niederschoneweide um die Einfuhrung einer geregelten Kanalisation gemeinsam in Angriff zu nehmen Die fuhrende Rolle fiel Niederschoneweide zu Es stellte nicht nur den Vorsitzenden und war Geschaftssitz ihm galt auch das erste Teilprojekt der stufenweise realisierten Gesamtanlage Mit dem Kanalisationsprojekt betraute der Verband die Stadtereinigungsgesellschaft Wiesbaden er leitete den Bau und spateren Betrieb sowie die Unterhaltung des Druckrohrsystems Die Tatigkeit des Verbandes endete erst nach der Bildung von Gross Berlin Anfang des 20 Jahrhunderts bot Niederschoneweide das Bild eines zusammenhangenden Industrie und Arbeiterwohngebietes mit grossstadtisch anmutenden Strassenzugen Eingemeindung nach Berlin Bearbeiten nbsp Evangelische FriedenskircheAm 1 Oktober 1920 trat das Gesetz uber die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin in Kraft Laut Gesetz bildeten Niederschoneweide und andere Landgemeinden den 15 Verwaltungsbezirk Treptow von Gross Berlin Die Gemeindevertretungen der eingegliederten Landgemeinden wirkten nur noch kurze Zeit kommissarisch fort Sie wurden von ihren Verantwortungen entpflichtet und als ortliche Dienststellen in die Bezirksverwaltung eingegliedert So endete die kommunale Selbststandigkeit Niederschoneweides schon nach 42 Jahren Die Industrialisierung und der Wohnungsbau ging ungebrochen weiter Um die Wohnungsnot zu mildern wurden im ganzen Bezirk neue Siedlungen gegrundet Im Osten Niederschoneweides entstand 1924 die Siedlung Oberspree In den Jahren 1926 1928 wurden Verbesserungen am stadtischen Strassennetz durchgefuhrt So wurden die Stubenrauchbrucke uber die Spree nach Oberschoneweide umgebaut und die Oberspreestrasse als Hauptverbindungsweg nach Kopenick ausgebaut 1930 bezog die Allgemeine Ortskrankenkasse einen grosszugigen Verwaltungsneubau in der Fennstrasse Niederschoneweide erhielt 1930 auch eine neue Kirche die von Fritz Schupp und Martin Kremmer im Bauhausstil entworfene evangelische Friedenskirche Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise kam es ab 1929 auch in Niederschoneweide zu Massenentlassungen Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutzte Barackensiedlung von 1943 fur ZwangsarbeiterWahrend der Zeit des Nationalsozialismus entwickelte sich Niederschoneweide aufgrund seiner Metall und chemischen Industrie schnell zu einem wichtigen Standort der Rustungsproduktion Fur das Gesundheitsamt entstand in der Hasselwerderstrasse ein Neubau in dem unter anderen die Abteilungen Erb und Rassenpflege Sauglingspflege Schularzt und Schulzahnklinik untergebracht waren Fur die SA Standarte 5 Horst Wessel errichtete man am Ende der Sedanstrasse heute Bruno Burgel Weg ein Gebaude das gleichzeitig als HJ Heim fur Niederschoneweide diente 1933 erfuhr der Kreuzungsbereich vor dem Bahnhof Schoneweide eine Umgestaltung und das Hauptstrassensystem wurde ausgebaut Wegen der verstarkten Einberufungen ab 1941 entstand Personalmangel in den Fabriken Um die Produktion aufrechtzuerhalten wurden immer mehr Zwangsarbeiter eingesetzt 1943 liess Albert Speer fur uber 2000 Zwangsarbeiter ein Barackenlager zwischen der Britzer Sedan und Grimaustrasse errichten Das Barackenlager steht heute unter Denkmalschutz Eine Teilflache davon wurde im Sommer 2006 als Dokumentationszentrum NS Zwangsarbeit unter dem Trager Topographie des Terrors der Offentlichkeit zuganglich gemacht Am 16 April 1945 begann die letzte grosse Schlacht des Zweiten Weltkriegs in Europa um Berlin Am 24 April befand sich Niederschoneweide in den Handen der 8 Gardearmee der 1 Weissrussischen Front Zuvor hatten deutsche Nachhuttruppen den Kaisersteg und die Treskowbrucke gesprengt Nachkriegs und DDR Zeit Bearbeiten Der Bezirk Treptow und damit auch Niederschoneweide fiel nach der Aufteilung Gross Berlins in vier Sektoren durch die alliierten Siegermachte unter sowjetische Kontrolle Der sowjetische Militarkommandant des Bezirks Treptow bezog sein Quartier in der Fennstrasse 18 22 in Niederschoneweide Wie uberall in den sowjetisch besetzten Gebieten wurden auch in Niederschoneweide zunachst zahlreiche nicht zerstorte Produktionsmittel demontiert und in die Sowjetunion gebracht Es folgte die Enteignung und spatere Umbildung der Industriebetriebe in Volkseigene Betriebe Im Rahmen des Wiederaufbaus von Wohngebieten wurden in der Ortslage Oberspree neue Wohnkomplexe errichtet Durch die Teilung der Stadt waren die Verbindungswege nach und durch West Berlin unterbrochen Deshalb musste die Infrastruktur ausgebaut werden Die Schnellerstrasse und Grunauer Strasse wurden als Teilstuck der neuen Fernverkehrsstrasse 96 sechsstreifig ausgebaut Dadurch ging der Zusammenhang von Bahnhof und Ortskern verloren Der Bahnhof Schoneweide wurde zum Fernverkehrs und S Bahnhof Berlin Schoneweide ausgebaut Siehe auch Ost Berlin und Geschichte der DDR Zeit seit der Wiedervereinigung Berlins Bearbeiten Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 hatten viele Bewohner und Beschaftigte in Niederschoneweide erhebliche Umstellungen zu bewaltigen Aufgrund der sich veranderten Marktlage fur die ehemaligen Betriebe der DDR kam es zu Massenentlassungen Betriebsschliessungen und Privatisierungen der Betriebe Seit 1994 zahlt Niederschoneweide zu den 22 Sanierungsgebieten Berlins Niederschoneweide hat schwer an seinem industriellen Erbe aus eineinhalb Jahrhunderten zu tragen Der kontaminierte Boden auf vielen Betriebsflachen muss mit hohen Kosten abgetragen und entgiftet werden Seit 1994 sind viele neue Baume und Straucher gepflanzt worden und es wurde mit dem Ausbau der Uferpromenade begonnen Historische Industriearchitektur wurde restauriert und neuen Nutzungen zugefuhrt Am 1 Januar 2001 wurden aufgrund der Verwaltungsreform in Berlin die Bezirke Treptow und Kopenick zum neuen gemeinsamen Bezirk Treptow Kopenick vereinigt zu dem Niederschoneweide seitdem gehort Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner1800 0 421840 0 861858 0 801871 1741875 4351880 4701885 963 Jahr Einwohner1890 17551895 19621900 24211905 30901910 72591919 9611 Jahr Einwohner2007 10 0162010 10 2322011 10 4462012 10 6002013 10 6252014 10 8712015 10 974 Jahr Einwohner2016 11 1702017 11 8612018 12 5572019 12 8502020 13 0042021 13 5592022 14 335Quelle ab 2007 Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerregisterstatistik Berlin Bestand Grunddaten 31 Dezember Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 1 Sehenswurdigkeiten und Kultur Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutzte Alte FeuerwacheBauwerke Bearbeiten Alte Feuerwache Altes Amtshaus Michael Bruckner Haus Schulgebaude an der Hasselwerder Ecke Schnellerstrasse Grundschule An der alten Feuerwache Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Berlin Niederschoneweide Freizeiteinrichtungen Bearbeiten Jugendklub und Jugendschiff ReMiLi Liegeplatz am Spreeufer am Hasselwerderpark Seniorenfreizeiteinrichtung Sozial und Kulturzentrum Ratz Fatz in OberspreeWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAnsassige Unternehmen Bearbeiten Praxair Industriegase Unternehmen Fruheres Bahnbetriebswerk Berlin Schoneweide Raw Schoneweide der Berliner S Bahn Einkaufszentrum am S Bahnhof Schoneweide Berliner Metallhutten und Halbzeugwerke 1990 geschlossenVerkehr Bearbeiten Individualverkehr Bearbeiten Durch den Ortsteil Niederschoneweide fuhrt von Sudost nach Nordwest die Bundesstrasse 96a Innerhalb des Ortsteils heisst sie Adlergestell Michael Bruckner und Schnellerstrasse Vom Sudwesten fuhren der Sterndamm und die Rixdorfer Strasse in den Ortsteil Aus Richtung Kopenick von Osten her kommt man uber die Oberspreestrasse nach Niederschoneweide Als Verbindung uber die Spree zum gegenuber liegenden Ortsteil Oberschoneweide dienen die Treskowbrucke und die Stubenrauchbrucke Die im Zweiten Weltkrieg zerstorte Fussgangerbrucke Kaisersteg wurde im September 2007 als Neubau fertiggestellt Der Berliner Flachennutzungsplan sieht daruber hinaus den Neubau zweier weiterer Brucken fur den Kraftverkehr vor Die Minna Todenhagen Brucke wurde als Teil des Projektes Sud Ost Verbindung zwischen Rummelsburger Strasse und dem Nordwesten Niederschoneweides 2 Ende 2017 eroffnet wobei eine Verlangerung bis zur Bundesautobahn 113 in Spathsfelde geplant ist Zwischen der Wilhelminenhofstrasse in Oberschoneweide und der Schnellerstrasse ist die Wilhelminenhofbrucke geplant deren Fertigstellungstermin aber noch offen ist Eine Ubersicht uber die im Ortsteil bestehenden Strassen befindet sich in der Liste der Strassen und Platze in Berlin Niederschoneweide Offentlicher Personennahverkehr Bearbeiten nbsp Luftaufnahme rechts im Bild der Bahnhof SchoneweideMit offentlichen Verkehrsmitteln ist Niederschoneweide mit der S Bahn der Strassenbahn und dem Omnibus erreichbar Der Ortsteil ist mit drei Bahnhofen dem S und Regional Bahnhof Schoneweide und dem S Bahnhof Johannisthal an der Bahnstrecke Berlin Gorlitz sowie dem S Bahnhof Oberspree an der Zweigbahn nach Spindlersfeld an das Berliner S Bahn Netz angeschlossen In Niederschoneweide verkehren die S Bahn Linien S8 S9 S45 S46 S47 und S85 Der Bahnhof Schoneweide wird seit Marz 2016 durch die Regionalbahnlinie RB24 Eberswalde Berlin Senftenberg bedient Durch Niederschoneweide fahren die Strassenbahnlinien M17 21 37 60 und 67 sowie zahlreiche Buslinien Strassen und Platze im Ortsteil Bearbeiten Hauptartikel Liste der Strassen und Platze in Berlin Niederschoneweide Der Ortsteil verfugt uber 36 Strassen und Platze die im entsprechenden Hauptartikel naher beschrieben sind Offentliche Einrichtungen Bearbeiten nbsp Michael Bruckner Haus altes AmtshausBurgeramt II des Bezirks Treptow Kopenick Michael Bruckner Strasse 1 Michael Bruckner Haus Bildung Bearbeiten Niederschoneweide besitzt zwei stadtische Kindertagesstatten zwei staatliche Schulen eine Grundschule und ein Gymnasium die freie Kreativitatsgrundschule am Birkenwaldchen sowie die Hochschule fur Schauspielkunst Ernst Busch 1993 wurde die Freie Waldorfschule Berlin Sudost in Niederschoneweide gegrundet 3 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortsteils Bearbeiten Max Buntzel 1850 1907 koniglicher Gartenbaudirektor Lilly Wolff 1896 1942 Opfer des Holocaust Egmont Schaefer 1908 2004 Zeichner und Maler Lukas Ruegenberg 1928 IllustratorMit Niederschoneweide verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Adolph Thiem 1832 1923 Kunstsammler lebte in Niederschoneweide Paul Thiem 1858 1922 Maler und Grafiker in Niederschoneweide aufgewachsen Wilhelm Reimann 1882 1952 Politiker SPD Gemeindevertreter in Niederschoneweide Martha Ruben Wolf 1887 1939 Arztin in Niederschoneweide Ernst Schneller 1890 1944 KPD Reichstagsabgeordneter wohnte in der Berliner Strasse 70a die am 31 Juli 1947 seinen Namen erhielt Michael Bruckner 1939 1998 1990 erster frei gewahlter Burgermeister des Bezirks Treptow lebte in NiederschoneweideSiehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin Niederschoneweide Liste der Kulturdenkmale in Berlin Niederschoneweide Liste der Gedenktafeln in Berlin Niederschoneweide Liste der Stolpersteine in Berlin NiederschoneweideLiteratur BearbeitenGeorg Turke Niederschoneweide im Wandel der Geschichte Beitrage zur Vergangenheit und Gegenwart eines Berliner Ortsteils Hendrik Bassler Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 930388 89 9 Holger Lehmann Berliner Ausfluge Unterwegs zu den schonsten Zielen des alten Berlins Berlin 2009 ISBN 978 3 86650 351 9 S 65 ff Judith Uhlig Treptow Stapp Verlag Berlin 1995 ISBN 3 87776 070 8 Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke Bd 22 Hans Jurgen Rach Die Dorfer in Berlin VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1988 ISBN 3 87776 211 5 Institut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin II Stadtbezirk Treptow Henschelverlag Berlin 1984 S 394 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Niederschoneweide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Niederschoneweide Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bezirksamt Treptow Kopenick NiederschoneweideEinzelnachweise Bearbeiten Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 PDF Amt fur Statistik Berlin Brandenburg S 25 abgerufen am 27 Marz 2023 Flyer PDF Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Umwelt waldorfsuedost deOrtsteile Berlins im Bezirk Treptow Kopenick Adlershof Altglienicke Alt Treptow Baumschulenweg Bohnsdorf Friedrichshagen Grunau Johannisthal Kopenick Muggelheim Niederschoneweide Oberschoneweide Planterwald Rahnsdorf Schmockwitz nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Oktober 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 7633735 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Niederschoneweide amp oldid 237983939