www.wikidata.de-de.nina.az
Die Barenquell Brauerei war bis zu ihrer Schliessung am 1 April 1994 eine Brauerei im Berliner Ortsteil Niederschoneweide des Bezirks Treptow Kopenick Luftaufnahme des ehemaligen Brauereigelandes an der Schnellerstrasse 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Zustand Planungen und Teil Nutzung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Maschinen und Sudhaus der Brauerei kurz vor 1910Der Komplex an der heutigen Schnellerstrasse in unmittelbarer Nachbarschaft zur historischen Ausflugsgaststatte Neuer Krug gelegen entstand als Brauerei Borussia die von Max Meinert und dem Braumeister Alex Kampfhenkel 1 1882 gegrundet worden war 1898 wurde die Borussia Brauerei durch die Schultheiss Brauerei AG aufgekauft die den Standort als Brauerei Schultheiss Abteilung IV fortfuhrten und erweiterten Dabei wurde zusatzlich zur schmalen Flache zwischen Spree und damaliger Berliner Strasse heute Schnellerstrasse ein weiteres Grundstuck in nordwestlicher Richtung erworben Die Aufgabe des Standortes im Schultheiss Verbund war die Versorgung des Berliner Umlandes 1949 erfolgte die Umbenennung in Schultheiss Brauerei Niederschoneweide 1954 schliesslich in VEB Schultheiss Brauerei Niederschoneweide Aufgrund eines Magistrats Beschlusses vom 26 Marz 1959 wurden die sechs Ost Berliner Brauereien als juristische Personen mit Wirkung vom 1 April 1959 aufgelost An ihre Stelle trat mit gleicher Wirkung die VEB Berliner Brauereien und wurde damit Rechtsnachfolger Die Produktionsstatte Niederschoneweide bekam neu den Namen Barenquell Brauerei Nach dem Ende der DDR ubernahm 1990 die Treuhandanstalt den Volkseigenen Betrieb und privatisierte ihn als Barenquell Brauerei Berlin GmbH mit dem Produkt Barenquell Berliner Pilsener Spezial 1991 erwarb schliesslich die hessische Henninger Brau AG die Marke und fuhrte die Produktion am Standort Niederschoneweide zunachst weiter fort 1993 stellte noch die Henninger Brau AG einen Bauantrag fur den einige historische Gebaude hatten weichen mussen der vom Bezirksamt Treptow mit dem Verweis auf den Denkmalschutz abgelehnt wurde Zum 1 April 1994 wurde schliesslich die Bierproduktion ganz eingestellt Lediglich der Vertrieb von Henninger blieb einige Jahre weiter am Standort Die weitere Bierproduktion von Barenquell erfolgte zunachst in Kassel ersetzt wurde dabei im Untertitel Berliner Pilsener Spezial das Wort Berliner durch Original Nachdem Henninger zunehmend in finanzielle Probleme geriet letztlich auch selber von seinem hessischen Konkurrenten Binding Brauerei ubernommen wurde verkaufte man die Rechte an Barenquell an die Brauhaus Preussen Pils GmbH in Pritzwalk Diese produzierte es dort als weitere Marke neben der Hausmarke Preussen Pils Die Oettinger Brauerei kaufte 2006 die Preussen Pils GmbH und stellte Ende 2008 die Produktion in Pritzwalk ein so dass seit 2009 kein Bier der Marke Barenquell mehr produziert wird Architektur BearbeitenAls Architekten und Baumeister wirkten an der seit den 1980er Jahren denkmalgeschutzten Anlage vor allem Robert Buntzel Emil Holland und Hans Otto Obrikat 2 Ein Grossteil der Gebaude auf dem Gelande stammt aus dieser Zeit wahrend von der eigentlichen Brauerei Borussia nur noch zwei Gebaude erhalten sind das Beamtenwohnhaus 1882 einst Wohnsitz des Braumeisters und weiterer Bediensteter und das Verwaltungsgebaude 1888 Sitz des Direktors Die beiden Letzteren sind in Planungen fur das Gelande vom Abriss bedroht Der Brauereikomplex an der Schnellerstrasse 137 umfasst im Einzelnen unter anderem das Beamtenwohnhaus 1882 Backsteingebaude mit betontem Mittelresalit von Robert Buntzel das Verwaltungsgebaude 1888 im Neorenaissancestil mit Turmaufsatz von Robert Buntzel das Flaschenlagergebaude 1901 mit historisierender neugotischer Begrenzungsmauer von Hans Otto Obrikat die Fassfabrik und Fassholzlager 1902 langgestreckter neugotischer Flugelbau zur Strasse hin von Hans Otto Obrikat das Sud und Maschinenhaus 1906 zentrales Brauereigebaude als viergeschossiger Mittelbau im Stile der Neugotik mit burgenartigem Erscheinungsbild von Hans Otto Obrikat den Pferdestall mit Wasserturm 1910 im Stile der Neugotik von Hans Otto Obrikat den Flaschenbierkeller mit Verladestation 1914 die Lagergebaude 1920 das Werkstattgebaude 1927 im Stile des Expressionismus das Wohnhaus 1927 das Bierlager mit Kuhlturm 1928 im Stile des Expressionismus das Neue Sudhaus 1969 anstelle des ehemaligen Kesselhauses errichtet im Stile der internationalen Moderne nbsp Verwaltungsgebaude und Beamtenwohnhaus nbsp Fassfabrik nbsp Maschinenhaus nbsp Fruherer Pferdestall mit Inspektion nbsp Bierlager mit KuhlturmZustand Planungen und Teil Nutzung BearbeitenBis 2013 fand ein Bebauungsplanverfahren fur die Errichtung eines Baumarktes statt Dabei sollten mehrere Gebaude wie auch die an der Strassenfront zur Schnellerstrasse aus den Jahren 1882 bis 1902 aus dem Denkmalschutz entlassen und zugunsten eines Neubaus abgerissen werden Erhalten bleiben sollten lediglich das Maschinen und Sudhaus sowie das Bierlager mit Kuhlturm auf der sudostlichen Seite des Komplexes Ein erneuter Eigentumerwechsel fuhrte 2015 zum Stopp der Planungsarbeiten und zur Aufforderung ein neues Nutzungskonzept vorzulegen 3 Das ist offenbar nicht geschehen stattdessen gab es wiederum einen Verkauf der Flachen So haben Vandalismus Brandstiftung und Material Diebstahl zum weiteren Verfall der Gebaude beigetragen Im Jahr 2017 befand sich das Barenquell Areal im Besitz einer Objektgesellschaft eines Capital Management Konzerns der eine Bruckenfinanzierung zur Entwicklung des Areals in Hohe von 5 5 Mio Euro vornahm Der Berliner Projektentwickler hatte verschiedene Architektenteams mit Vorplanungen zu den Entwicklungs moglichkeiten beauftragt die zu gegebener Zeit der Offentlichkeit vorgestellt werden sollten 4 Realisiert wurde jedoch wieder nichts aber es gab wiederum einen Verkauf diesmal an die Gesellschaft Ofer Hava der Berliner Firma HCM Home Center Management Diese sieht vor die Gebaude zu sanieren und das gesamte Areal zu einem quirligen Quartier mit Buros kleinen Betrieben Cafes Restaurants Clubs und einem kleinen Brauereimuseum zu entwickeln Das Maschinen und Sudhaus mochte eine Universitat ubernehmen und nutzen Auf Basis von Planungen der Buros Tschoban Voss Architekten und Jo Klein Architekten wurden bereits Bebauungsplane an das Bezirksamt Kopenick eingereicht und funf Baugenehmigungen fur Umbau und Umnutzung von Bestandsgebauden erteilt Die Eigentumer haben 2021 den offiziellen Baubeginn angezeigt 5 Ein Fertigstellungstermin ist noch nicht bekannt Stand Ende April 2023 Genutzt werden Teile des Areals genannt Revier Sudost wo seit 2020 unterschiedliche Veranstaltungen und Flohmarkte stattfinden auch ein Biergarten und ein Techno Club haben sich angesiedelt 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barenquell Brauerei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilddokumentation Juli 2013 Historische Bieretiketten der Brauerei Eintrag beim Berliner Zentrum Industriekultur PDF zur Barenquell Brauerei aus der Publikation Berliner Zentrum Industriekultur Hrsg Berliner Schriften zur Industriekultur Band 2 Treptow Kopenick Ammian Verlag 2021 ISBN 978 3 948052 13 3 Eintrag 09045280 in der Berliner LandesdenkmallisteEinzelnachweise Bearbeiten Kampfhenkel Alex In Adressbuch fur Berlin und seine Vororte 1900 Teil 1 S 700 Obrikat H O In Adressbuch fur Berlin und seine Vororte 1900 Teil 1 S 1118 Architect und Maurermeister auch vereidigter Kreistaxator Ehemalige Barenquell Brauerei Nachnutzung wieder offen 1 2 Vorlage Toter Link www sanierungsgebiet niederschoeneweide de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf sanierungsgebiet niederschoeneweide de abgerufen am 1 April 2015 Industrieruine hat neuen Eigentumer Juli 2017 abgerufen am 4 November 2017 Revitalisierung der Barenquell Brauerei In immobilien aktuell magazin de Juli 2022 abgerufen am 27 April 2023 Historische Barenquell Brauerei in Niederschoneweide Marz 2023 abgerufen am 27 April 2023 Scrollen zu Barenquell 52 459999 13 506486 Koordinaten 52 27 36 N 13 30 23 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barenquell Brauerei amp oldid 239377833