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Die Ausstellung Entartete Kunst war eine NS Propagandaausstellung in Munchen Sie wurde am 19 Juli 1937 in den Hofgartenarkaden eroffnet und endete im November desselben Jahres Parallel fand die einen Tag zuvor eroffnete Erste Grosse Deutsche Kunstausstellung statt so dass Entartete Kunst und die vom Regime geforderte Kunst die sogenannte Deutsche Kunst gegenubergestellt wurden Der Munchner Ausstellung folgte bis 1941 eine Wanderausstellung unter demselben Titel die in zwolf Stadten Station machte jedoch teilweise andere Exponate zeigte Die Munchener Ausstellung wurde von Adolf Ziegler organisiert der auch die vorhergegangenen Beschlagnahmungen leitete So wurden von der Kommission um Ziegler in Sammlungen und Museen wie dem Wallraf Richartz Museum in Koln dem Folkwang Museum in Essen der Kunsthalle in Hamburg dem Landesmuseum in Hannover und der Neuen Abteilung der Nationalgalerie in Berlin als entartet geltende Kunstwerke von uber 100 Kunstlern zur Verwendung in der Schau ausgesucht von denen dann 600 tatsachlich gezeigt wurden Sie reprasentierten die geschmahten Kunststile Expressionismus Dadaismus Surrealismus und Neue Sachlichkeit Um eine chaotisch erscheinende Wirkung zu erzielen wurden die Werke in den Ausstellungsraumen absichtlich unvorteilhaft gehangt und mit Schmah Spruchen an den Wanden versehen Die gesamte Ausstellung war auf eine propagandistische Wirkung hin ausgerichtet Die Ausstellung Entartete Kunst hatte laut offiziellen Angaben 2 009 899 Besucher und war auch wenn diese Zahl geschont ist bis dahin eine der meistbesuchten Ausstellungen Moderner Kunst 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Hintergrund 1 1 Vorgangerausstellungen 1 2 Das Munchner Ausstellungsumfeld 1937 2 Vorbereitung 2 1 Erste Planungen und Vorbereitungen 2 2 Orientierung nach Munchen und Einrichtung der Ausstellung 3 Die Ausstellung 3 1 Obergeschoss 3 2 Erdgeschoss 4 Wirkung 4 1 Propaganda 4 2 Reaktionen 4 3 Bedeutung fur Kunstler und Kunstpolitik der Expressionismusstreit 5 Nachwirkungen 5 1 Wanderausstellung Entartete Kunst 5 2 Ausstellungen 5 3 Forschung 6 Ausstellungsfuhrer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte und Hintergrund BearbeitenDer Munchener Ausstellung Entartete Kunst gingen seit 1933 einige Ausstellungen voraus in denen Moderne Kunst als entartet prasentiert und sowohl Kunstler als auch Beamte im Kulturwesen angegriffen wurden Sie war 1937 kein singulares Ereignis in Munchen sondern fiel mit der Ersten Grossen Deutschen Kunstausstellung als Gegenausstellung in einen Rahmen mit einer grossen Anzahl von Kulturveranstaltungen im Festsommer Munchen 1937 Vorgangerausstellungen Bearbeiten Der Ausstellung Entartete Kunst gingen seit der Machtubernahme der Nationalsozialisten mehrere kleinere Ausstellungen voraus sogenannte Schandausstellungen die sich aggressiv gegen als entartet diffamierte Kunst wendeten So wurde bereits am 8 April 1933 von Hans Adolf Buhler dem kurz zuvor ernannten Direktor der Kunsthalle Karlsruhe der zugleich stellvertretender Direktor der Deutschen Kunstgesellschaft war die Ausstellung Regierungskunst von 1918 bis 1933 eroffnet Die in ihr ausgestellten Werke stammten von Kunstlern die vom Kampfbund fur deutsche Kultur als entartet kunstbolschewistisch und zersetzend bezeichnet worden waren Mit ihrer Inszenierung dieses Kunstverstandnisses nahm die Karlsruher Ausstellung eine Vorbildposition fur andere weitere Ausstellungen dieser Art ein 2 In verschiedenen Museen fanden Ausstellungen statt mit denen Direktoren und Museumsbeamte die sich fur Moderne Kunst engagiert hatten und deshalb entlassen worden waren offentlich kritisiert werden sollten So richteten die Nurnberger Galerie am Konigstor und das Schlossmuseum in Dessau sogenannte Schreckenskammern ein Die Ausstellung Entartete Kunst 3 wurde am 23 September 1933 im Lichthof des Neues Rathauses in Dresden eroffnet 4 5 Ausgestellt waren 207 Werke hauptsachlich von Dresdner Kunstlern aus der Stadtischen Kunstsammlung Anschliessend wurde die Ausstellung in zwolf Orten gezeigt wo jeweils Werke der ortlichen Sammlungen integriert wurden 2 1935 wurde sie abermals in Dresden als Teil der Sachsischen Kunstausstellung 6 und auf dem Reichsparteitag gezeigt 1936 in den Raumen des Kunst und Gewerbevereins Regensburg und danach unter anderem in Munchen und Darmstadt Die Ausstellungen unterschieden sich zwar in ihrem Aufbau und den einzelnen Propagandamassnahmen waren aber in ihrer Ausrichtung auf die Verunglimpfung von Kunstlern und Museumsbeamten gleich Kritisiert wurde vor allem die Verschwendung von Steuergeldern fur die Anschaffung von Kunstwerken sowie deren Inhalte und Intentionen die als die Volksmoral verunglimpfend und Kretins und Huren verherrlichend gebrandmarkt wurden 7 Das Munchner Ausstellungsumfeld 1937 Bearbeiten 1937 war ein besonders aktives Jahr der Munchner Kulturszene Neben den beiden grossen Ausstellungen der Entarteten Kunst und der Ersten Grossen Deutschen Kunstausstellung im neu eroffneten Haus der Deutschen Kunst gab es eine Vielzahl von anderen Veranstaltungen Dabei wird deutlich dass ab etwa Juni dieses Jahres nur noch Kunstler in Munchen ausstellen konnten die keine Probleme mit der nationalsozialistischen Herrschaft und Kunstauffassung hatten 8 In der ersten Halfte des Jahres gab es noch Ausstellungen moderner Kunstler zum Beispiel in der Galerie von Gunther Franke die erst Aquarelle und Gemalde von Emil Nolde dann Aquarelle Zeichnungen Holzschnitte und Lithographien von Franz Marc sowie Skizzenbuchblatter von August Macke ausstellte 9 Die Ablehnung der Modernen Kunst wurde jedoch zunehmend radikaler zur Schau gestellt und spielte bei Entscheidungen die Ausstellungen betrafen eine bedeutendere Rolle Gauleiter Adolf Wagner hatte am 2 Juni Joseph Goebbels gemeldet dass es bei der Auswahl der Werke fur die Erste Grosse Deutsche Kunstausstellung zu Problemen gekommen sei weil die aus Kunstlern bestehende Jury bei der Wahl mehr ihrem eigenen Geschmack und der Meinung zu den Kunstlern als der offiziellen Kunstauffassung gefolgt ware Goebbels bezeichnete die ihm vorgelegten Werke als trostlose Beispiele des Kunstbolschewismus und flog am 5 Juni mit Hitler nach Munchen wo dieser personlich in die Auswahl eingriff 10 Nach diesem Vorfall wurde die in der Neuen Pinakothek geplante Ausstellung Neuere deutsche und franzosische Kunst abgesagt 11 Im November wurde dann in der Bibliothek des Deutschen Museums die Ausstellung Der ewige Jude eroffnet die wegen des Besucherzuspruchs verlangert wurde Sie wurde von Joseph Goebbels und Julius Streicher eroffnet und zeigte Fotos Statistiken und Gemalde Diese Ausstellung wurde ausdrucklich als grosse politische Schau angekundigt und sollte dem Publikum vor Augen fuhren dass ein Abwehrkampf gegen das Judentum und die Judenplage gefuhrt werden musse 12 Demgegenuber gab es viele Ausstellungen in denen von den Nationalsozialisten geschatzte Kunst prasentiert wurde Die meisten standen im Zusammenhang mit dem Festsommer Munchen 1937 Er umfasste die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Kunst sowie die Wiedereroffnung des Residenzmuseums die Ausstellung Das deutsche Gamswild oder die Ausstellung Altdeutsche Graphik in der Neuen Pinakothek 13 Den Hohepunkt all dieser Ereignisse bildete die Eroffnung des Hauses der Deutschen Kunst und der Ersten Grossen Deutschen Kunstausstellung durch Adolf Hitler der zu diesem Anlass seine programmatischste Rede zur Kunst hielt 14 Insgesamt besuchten 1937 nach Angaben des statistischen Landesamtes 1 165 000 Menschen Munchen davon 162 731 aus dem Ausland Damit war es das bis dahin beste Besucherergebnis der Stadt 15 Vorbereitung BearbeitenErste Planungen und Vorbereitungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Haus Kopenicker Str 24a in Berlin KreuzbergDas Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda begann im Fruhjahr 1937 mit Planungen einer Ausstellung in der die Leistungen der nationalsozialistischen Bewegung seit 1933 auf gesellschaftlichem und politischem Gebiet prasentiert werden sollten Sie fand von Mai bis August 1937 in Berlin statt und zeigte 3000 Fotografien Statistiken und Graphiken die den wirtschaftlichen Erfolg darstellten Zudem wurde uberlegt parallel eine Kampagne gegen die Moderne Kunst zu fuhren Das Ministerium fragte deshalb im April beim Kunstschriftsteller Wolfgang Willrich an ob er Material fur eine Ausstellung mit dem geplanten Titel Gebt mir vier Jahre Zeit zusammenstellen konne Dabei wurde Willrich klargemacht dass es die Intention des Propagandaministers sei dass ein klarer Gegensatz geschaffen werde gewissermassen ein Schwarz Weiss Kontrast zwischen wie er sich ausdruckte den Kunsten von damals und der Kunst unserer Tage 16 Willrich bezweifelte dass eine grossere Zahl von Kunstwerken zu beschaffen sei da ausser den Werken der Dresdner Wanderausstellung die meisten modernen Kunstwerke immer noch von sympathisierenden Museumsdirektoren geschutzt wurden Das Reichspropagandaministerium erteilte Willrich Vollmachten damit er auch Zutritt zu magazinierten Bestanden der Museen erhalten wurde So begann Willrich noch im selben Monat zusammen mit dem Hamburger Zeichenlehrer und Prahistoriker Walter Hansen mit dem Sichten von Material fur die geplante Ausstellung und zwar in der Neuen Abteilung der Nationalgalerie und im Kupferstichkabinett in Berlin Dabei erhielten beide Zugang zu Bestanden die zu ihrem Schutz in den Jahren seit 1933 abgehangt und in die Magazine gebracht worden waren Sie fertigten Notizen an wobei sie dem Vorbild der Dresdner Ausstellung und dem Buch Willrichs Sauberung des Kunsttempels folgten Die geplante Ausstellung sollte gezielt vorgeblich entartete Kunstwerke mit Fotografien der nationalsozialistisch anerkannten Kunst konfrontieren 17 Orientierung nach Munchen und Einrichtung der Ausstellung Bearbeiten Da sich im Reichspropagandaministerium mehrere Abteilungen um die Kompetenzen stritten und dies die Arbeiten behinderte nahm Goebbels starkeren Einfluss auf die Planung Er orientierte sich nun bei der Suche eines Ausstellungsortes nach Munchen wo die geplante Exposition der Ersten Grossen Deutschen Kunstausstellung gegenubergestellt werden sollte und beauftragte Adolf Ziegler Kunstwerke fur die Ausstellung zu sichten Dieser bildete eine Kommission der der Personalreferent des Reichserziehungsministeriums Otto Kummer der Direktor des Folkwang Museums Klaus Graf von Baudissin Wolfgang Willrich sowie der Reichsbeauftragte fur kunstlerische Formgebung Hans Schweitzer angehorten 17 Nachdem die Kommission in Koln Hamburg Essen und Hannover Kunstwerke gesichtet hatte erschien sie am 7 Juli in Berlin Der Direktor der Neuen Abteilung der Nationalgalerie Eberhard Hanfstaengl wollte die Ziegler Kommission nicht empfangen und uberliess diese Aufgabe seinem Kustos Paul Ortwin Rave Die Kommission besichtigte die dritte Etage auf die die Werke der am meisten verachteten Kunstler verbannt und von der bereits die privaten Leihgaben entfernt worden waren Die Gemalde Aquarelle und Zeichnungen von Pechstein Nolde Kirchner Schmidt Rottluff Marc Macke und anderen wurden auf die Liste der zu konfiszierenden Werke gesetzt Zum Teil kam es zu Diskussion uber die Einschatzung einzelner Bilder so bei dem Gemalde Sylt von Erich Heckel das von Schweitzer kritisiert wurde Ziegler dagegen nicht als hinreichend entartet fur eine Konfiszierung erschien 18 Auf diese Weise liefen auch die ubrigen Durchsuchungen im Vorfeld der ersten Beschlagnahmungswelle in den Museen ab Die ausgewahlten Werke sollten mit drei Informationen aufgelistet werden die Angaben wann es angekauft wurde unter welchem Direktor dies geschah und wie hoch der Preis war Spatestens am dritten Tag nach dem Besuch der Kommission wurden die ausgewahlten Bilder nach Munchen gesandt Vorbereitung externe Weblinks Die Dadaismuswand mit den schiefgehangten Bildern wahrend des Hitlerbesuchs Memento vom 6 Januar 2004 im Internet Archive Der Ausstellungsort in Munchen war das Archaologische Institut in den Hofgartenarkaden Im Erd und Obergeschoss wurden die Raume der Gipssammlung leer geraumt und Stellwande eingezogen die die Fenster halb verschlossen und die eigentliche Wanddekoration und Bemalung der Ausstellungsraume verstecken sollten Die Bilder wurden an diesen Wanden moglichst eng und hoch gehangt teilweise ohne Rahmen Ein besonderes Merkmal der Munchner Ausstellung Entartete Kunst war es neben die Kunstwerke den Namen des Kunstlers den Titel des Werkes das Museum sowie Ankaufsdatum und den Kaufpreis direkt auf die Wand zu schreiben 19 Ebenfalls auf die Wande wurden zudem diffamierende Spruche und Karikaturen aufgemalt Anhand von Fotos der Dadaismus Wand kann die dynamische Entwicklung der Hangung beispielhaft nachvollzogen werden Am 16 Juli ist Hitler vor schief hangenden Gemalden von Kurt Schwitters zu sehen wahrend diese zur Eroffnung am 19 Juli gerade hingen 20 Ebenso wurde der sechste Raum einmal der siebte Raum mehrmals fur den Publikumsverkehr gesperrt da in beiden noch Veranderungen vorgenommen wurden wahrend die Ausstellung bereits eroffnet worden war Ab der zweiten Ausstellungswoche war der siebte Raum zudem nur noch Journalisten und Besuchern mit Sondergenehmigung zuganglich Daneben bereitete die kurze Zeitspanne die zur Vorbereitung der Ausstellung zur Verfugung stand Probleme So konnten die Ausstellungsraume im Erdgeschoss erst am 22 Juli drei Tage nach der offiziellen Eroffnung dem Publikum zuganglich gemacht werden weil die Organisatoren nicht rechtzeitig mit der Einrichtung fertig geworden waren Die Ausstellung BearbeitenObergeschoss Bearbeiten Die Ausstellung externe Weblinks Holzkruzifix von Ludwig Gies am Treppenaufgang Memento vom 23 Juli 2002 im Internet Archive Bild der Dadaismuswand Memento vom 26 August 2002 im Internet Archive Schriftzug in Raum funf Memento vom 2 September 2006 im Internet Archive Der Rundgang durch die Ausstellung begann im Obergeschoss Auf dem Treppenabsatz noch vor Betreten des ersten Raumes konnte der Besucher das Holzkruzifix von Ludwig Gies sehen das er 1921 als Entwurf fur ein Ehrenmal angefertigt hatte was einen Skandal ausgelost hatte und das seit 1923 als Erwerbung des dortigen Museumsvereins im Stadtischen Museum Stettin gehangen hatte 21 Es leitete auf die im ersten Ausstellungsraum gezeigten Kunstwerke hin die alle christliche Motive zeigten Emil Nolde war dabei mit den meisten Werken vertreten darunter der neunteilige Altar Das Leben Christi und das Gemalde Christus und die Sunderin 22 Daneben waren etwa die Bilder Kreuzabnahme von Max Beckmann Elias von Christian Rohlfs und Pharisaer von Karl Schmidt Rottluff zu sehen Im Gegensatz dazu waren die Werke im zweiten Raum nicht aufgrund eines thematischen Zusammenhangs ausgewahlt worden sondern stammten alle von judischen Kunstlern Unter anderem waren dort von Marc Chagall die Bilder Dorfszene und Winter zu sehen des Weiteren ein Selbstportrat von Ludwig Meidner Musikanten Mandolinenspieler von Jankel Adler Zwei schwebende Figuren von Hans Feibusch und die Exotische Landschaft von Gert Wollheim Auf der den Bildern gegenuberliegenden Wand waren Schriftzuge Bemerkungen und Fotografien angebracht So gab es eine Liste mit Namen die um Bezeichnungen wie Jude oder Bauhauslehrer erganzt wurde Zudem waren auf die Wand Spruche wie Aufmarschplan der Kulturbolschewisten oder das Zitat Kurt Eisners Der Kunstler muss als Kunstler Anarchist sein geschrieben worden Im dritten Raum wurden mit Wandspruchen thematisch geordnete Werkgruppen prasentiert Unter dem Motto Verhohnung der deutschen Frau Ideal Kretin und Hure wurden Aktgemalde von Max Ernst Ernst Ludwig Kirchner Otto Mueller Paul Kleinschmidt und Karl Hofer ausgestellt Auch die von den Nationalsozialisten stark angefeindeten gesellschaftskritischen Werke wurden in diesem Raum gezeigt So wurden die Bilder Kriegskruppel und Schutzengraben von Otto Dix die mit der Dresdner Wanderausstellung schon durch Deutschland gereist waren als Gemalte Wehrsabotage kommentiert Im dritten Raum hingen Bilder von Max Pechstein Schmidt Rottluff Kirchner und Muller Zudem war in diesem Raum die so genannte Dadaismus Wand installiert worden Es waren sorgfaltig einige Details aus Werken Wassily Kandinskys vergrossert auf die Wand gemalt worden was wahrscheinlich zeigen sollte dass jeder solche Werke malen konne und den Werken damit ihren Wert absprach 23 Uber die Wandbemalung waren zwei Merzbilder von Kurt Schwitters Sumpflegende von Paul Klee sowie zwei Ausgaben der Zeitschrift Dada gehangt Kommentiert wurde dieses ungeordnet wirkende Ensemble mit dem aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat Nehmen Sie Dada ernst es lohnt sich von George Grosz Werke im dritten Raum Auswahl nbsp Drei Frauen von Otto Mueller 1915 nbsp Zwei weibliche Akte von Otto Mueller 1921 nbsp Zigeunerin von Otto Mueller 1926 nbsp Knabe vor zwei stehenden und einem sitzenden Madchen von Otto Mueller 1919 nbsp Sumpflegende von Paul Klee 1919Fur den vierten Raum waren Bilder ausgewahlt worden die keinen thematischen Zusammenhang hatten Die Werke von den Brucke Kunstlern Erich Heckel Schmidt Rottluff Pechstein Nolde und Kirchner sowie Oskar Kokoschka Beckmann und Rohlfs waren nur mit dem Kunstlernamen Titel Museum und Kaufpreis versehen Wandbeschriftung und Texttafeln fehlten Dies anderte sich wieder im folgenden funften Raum Unter der Uberschrift Wahnsinn wird Methode hingen funf Bilder von Johannes Molzahn unter Verruckt um jeden Preis sieben stufenartig gehangte Bilder von Kandinsky zu denen keine weiteren Informationen oder Angaben zum Werk angegeben waren Mit diesen Parolen sollte den Werken jegliche Ernsthaftigkeit abgesprochen werden Neben den Werken Kandinskys folgten sieben Stadtansichten die von Lyonel Feininger gemalt worden waren Weiterhin wurden expressionistische Landschaften und Stillleben von Schmidt Rottluff und Kirchner sowie weitere Werke die unter anderem von Oskar Moll Ernst Wilhelm Nay und Hanna Nagel gemalt worden waren ausgestellt Im sechsten Raum fehlten Beschriftungen zu den gezeigten Kunstwerken fast vollstandig Nur vereinzelt waren Angaben zum Ankauf und zum Museum dem das Werk gehorte angegeben Mit Werken von Lovis Corinth darunter Ecce Homo und Trojanisches Pferd war eine ganze Wand behangen Der Name des Kunstlers war erst auf die Wand geschrieben dann aber ubermalt worden In diesem Raum wurde mit Franz Marcs Der Turm der blauen Pferde auch das beruhmteste Bild der Ausstellung gezeigt 24 Es wurde jedoch aus der Ausstellung entfernt nachdem der Deutsche Offiziersbund bei der Reichskammer der bildenden Kunste dagegen protestierte dass Bilder eines verdienten Soldaten der im Ersten Weltkrieg bei Verdun gefallen war in der Ausstellung gezeigt wurden Werke im sechsten Raum Auswahl nbsp Ecce Homo von Lovis Corinth 1925 nbsp Das trojanische Pferd von Lovis Corinth 1924 nbsp Der Turm der blauen Pferde von Franz Marc 1913 nbsp Zwei Katzen in Blau und Gelb von Franz Marc 1912Uber der Tur zum siebten Raum war der Schriftzug Sie hatten vier Jahre Zeit angebracht der auf den Schlusssatz Nun deutsches Volk gib uns die Zeit von vier Jahren und dann urteile und richte uns aus Hitlers Regierungserklarung vom 1 Februar 1933 anspielte 25 In diesem Raum waren Werke von Hochschulprofessoren die seit 1933 entlassen worden waren ausgestellt Er war bis auf den Kommentar Solche Meister unterrichteten bis heute deutsche Jugend nicht mit Schriftzugen und Werkinformationen versehen da ursprunglich angebrachte Beschriftungen ubermalt worden waren auch wenn sie immer noch durchschienen Die in Raum sieben gezeigten Bilder stammten von Hans Purrmann Karl Caspar Fritz Burger Muhlfeldt Paul Bindel Maria Caspar Filser Heinrich Nauen und Edwin Scharff Erdgeschoss Bearbeiten Im Erdgeschoss verlagerte sich der Schwerpunkt der ausgestellten Werke von Olgemalden zu Aquarellen Grafiken und Buchern Im Gegensatz zur Prasentation im Obergeschoss gab es uberhaupt keine inhaltliche Gliederung der ausgestellten Werke Nur vereinzelt wurden der Kunstler einer Werkgruppe oder die Herkunft eines Sammlungsteils angegeben an einigen der Rahmen war der Herkunftsort mit Kreide vermerkt Wahrscheinlich aufgrund der wenigen Informationen berichtete die Presse kaum uber diesen Teil der Ausstellung Ebenso gibt es kaum schriftliche Aufzeichnungen von Besuchern nbsp Grosser Kopf von Otto Freundlich auf dem Titelblatt des Ausstellungsfuhrers 1937Im Vorraum des Erdgeschosses waren zwei Skulpturen ausgestellt Die eine war die Figur Schmied von Hagen die aus Holz gefertigt war von Ernst Ludwig Kirchner die andere der Kopf aus Gips Grosser Kopf von Otto Freundlich dem die Ausstellungsmacher den diffamierend gemeinten Titel Der neue Mensch gaben der Kopf war auf dem Titelblatt des Ausstellungskatalogs abgebildet 26 Im sich anschliessenden ersten Raum des Erdgeschosses wurden an einer Wand Bilder aus der Dresdner Wanderausstellung darunter Werke von Guido Hebert Constantin von Mitschke Collande Pol Cassel Friedrich Skade und Hans Grundig aufgehangt Weiterhin hingen dort die Gemalde Romisches oder Funf Figuren im Raum und Konzentrische Gruppe sowie drei weitere von Oskar Schlemmer In den Vitrinen des ersten Raumes lagen Bande der Zeitschrift Junge Kunst aus Des Weiteren waren in ihnen das Buch Kunst und Macht von Gottfried Benn der Gedichtband Klange mit Holzschnitten von Kandinsky und weitere Werke ausgestellt Im zweiten Raum war uber einer ganzen Wand das aus dem Zusammenhang gerissene Kunstlerzitat Wir ziehen es vor unsauber zu existieren als sauber unterzugehen unfahig aber anstandig zu sein uberlassen wir verbohrten Individualisten und alten Jungfern keine Angst um den guten Ruf Wieland Hertzfeld Malik Verlag In den daruber befindlichen Stichkappen hingen Bilder wie Sizilianerin und Kind mit gruner Halskette von Alexej von Jawlensky Arbeiter vor Fabrik von Dix und Melancholie von Schmidt Rottluff Des Weiteren hingen in diesem Raum Gemalde von Nolde Heckel Drexel und Kokoschka In den Vitrinen des zweiten Raumes wurden vor allem Grafiken aus Dresdner Museumsbesitz und dem Kupferstichkabinett Berlin sowie Werke aus Essener und Dusseldorfer Museumsbesitz gezeigt darunter die Radierungen Kreuzabnahme von Max Beckmann und Im Cafe von George Grosz sowie der Holzschnitt Ziegelei b Darel von Schmidt Rottluff Eine Auflistung der diffamierten Kunstler findet sich in der Kategorie Kunstler in Ausstellungen Entartete Kunst Wirkung BearbeitenPropaganda Bearbeiten nbsp Handzettel zur Ausstellung nbsp Seite aus dem Ausstellungsfuhrer Entartete Kunst Die Ausstellung Entartete Kunst war mit ihrem Gegenstuck der Ersten Grossen Deutschen Kunstausstellung als doppelte Propagandaschau konzipiert in der systematisch als entartet geltende Kunstwerke der vom System geforderten reinen deutschen Kunst gegenubergestellt wurden Diese Gegenuberstellung war in der Tat auch deshalb notig da keine klaren Definitionen fur entartete und reine deutsche Kunst bestanden sondern beide nur in der direkten Konfrontation Konturen verliehen bekamen Die Ausstellung war so konzipiert dass die von den Nationalsozialisten abgelehnte Kunst radikal angegriffen wurde Judische Kunstler wurden fur ihren Glauben beziehungsweise ihre Abstammung angegriffen marxistische oder pazifistische Kunstler fur ihre Weltanschauung Dies geschah durch an den Wanden angebrachte Zitate Zum einen durch Zitate von Mitgliedern und Sympathisanten der nationalsozialistischen Bewegung in denen die angeblich entartete Moderne Kunst angegriffen wurde zum anderen durch aus dem Zusammenhang gerissene Ausserungen von Vertretern und Unterstutzern dieser Kunst so dass ein falscher bzw bewusst verfalschter Eindruck der Intentionen der Kunstler vermittelt wurde Der Wortlaut der Schriftbander an der Wand lasst konkret darauf schliessen dass sie auf Wolfgang Willrich zuruckgingen der auch die Anfang 1937 erschienene Schmahschrift Sauberung des Kunsttempels verfasst hatte einige der Spruche ahneln stark Satzen aus diesem Werk 27 Die Presse berichtete ausfuhrlich und in sensationell aufgemachten Artikeln uber die Ausstellung wobei besonders die hohe Besucherzahl und die Zahl der auslandischen Besucher betont wurden Der Ton der Berichte war dabei in den meisten Fallen polemisch Sie griffen gewohnlich die Propaganda der Nationalsozialisten in Bezug auf die Kunst auf Weiterhin versuchte das Reichspropagandaministerium eine moglichst hohe Zahl von Besuchern zu erzielen Mit einem Zutrittsverbot fur Personen unter 21 Jahren wurde quasi eine Aura des Verbotenen um die Moderne Kunst geschaffen und damit die Attraktivitat des Ganzen noch erhoht 28 Dazu passte dass Gruppenreisen fur NSDAP Mitglieder organisiert wurden Ein besonderes Element der Propaganda rund um die Ausstellung Entartete Kunst stellt der Ausstellungsfuhrer Entartete Kunst dar Er nimmt nicht direkt auf die Ausstellung Bezug sondern prasentiert in Form einer Broschure allgemein die Position der Nationalsozialisten in Bezug auf die Entartete Kunst sowie deren Vorstellung was Entartete Kunst uberhaupt ist Der Fuhrer zur Ausstellung war nicht von Anfang an geplant und erschien erst gegen Ende der Ausstellung weshalb die einzelnen kritisierten Werkgruppen mit Zitaten Adolf Hitlers aus der Rede zur Eroffnung des Hauses der Deutschen Kunst kommentiert wurden 29 Reaktionen Bearbeiten Die Reaktionen auf die Ausstellung Entartete Kunst waren geteilt Der uberwiegende Teil der Besucher lehnte die gezeigten Kunstwerke ab und folgte in ihrer Beurteilung den Ausstellungsmachern Von ihnen habe jedoch nur eine geringe Zahl die Ideologie der Nationalsozialisten fanatisch aufgegriffen wahrend der Grossteil eine ehrliche Entrustung uber die gezeigte Kunst gezeigt habe 30 Einige Besucher notierten sich Informationen zu den Bildern dabei vor allem die Kaufsummen und beschimpften die Direktoren und Beamten die diese Kaufe getatigt hatten Einige diskutierten auch vorsichtig uber die Werke wahrend andere wiederum lachend die Bilder betrachteten Vor den Werken einiger Kunstler konnte auch Befremden uber die Ausstellung ihrer Werke als entartet wahrgenommen werden so zum Beispiel vor der Wand mit Bildern Lovis Corinths dessen Name nicht angebracht war aber dessen bekannte Werke siehe oben sofort von den Besuchern als von besondrer Qualitat 30 beurteilt wurden Auch auslandische Gaste schlossen sich zum Teil der nationalsozialistischen Sicht auf die Kunst an Die agyptische politische Kunstlergruppe Art et liberte sprach sich in ihrem Manifest Long live degenerate art gegen die Diffamierung aus 31 Dagegen hatten einzelne Sammler darunter der Hannoversche Fabrikant Bernhard Sprengel 32 und Josef Haubrich aus Koln den Mut ihre eigenen Sammlungen moderner Kunst durch den bewussten Ankauf von Kunstwerken die von den Nazis als entartet aussortiert wurden zu vervollstandigen Ahnlich verfuhren auch einige auslandische Kunstmuseen u a das Kunstmuseum Basel In auslandischen Zeitungen wurde in der Tat teilweise die Ansicht vertreten die hohe Zahl von Besuchern der Ausstellung bedeute eine Wallfahrt zur gepriesenen Moderne Diese Deutung wurde scharf von nationalsozialistischen Zeitungen angegriffen und auch Augenzeugen wie Paul Ortwin Rave bestatigten dass nur ein geringer Anteil der Besucher kam um sich von den Kunstwerken zu verabschieden die nun explizit von den Nationalsozialisten gebrandmarkt waren 33 Bedeutung fur Kunstler und Kunstpolitik der Expressionismusstreit Bearbeiten nbsp Paul Klees Die Zwitscher Maschine 1922 aus der Ausstellung wurde uber Curt Valentin 1939 vom Museum of Modern Art New York erworben 34 Die Ausstellung Entartete Kunst stand am Ende einer Auseinandersetzung zur Kunst innerhalb der nationalsozialistischen Bewegung die schliesslich durch Adolf Hitler selbst entschieden wurde 32 Bis in das Jahr 1937 hinein standen sich zwei kontrare Positionen im Expressionismusstreit gegenuber Die eine prominent vertreten durch Joseph Goebbels sympathisierte mit dem Expressionismus als deutscher nordischer Kunst die andere Meinung die von Alfred Rosenberg war die von Adolf Hitler selbst sie richtete sich entschieden gegen die Moderne Kunst und setzte sich durch 35 Der Ausstellung ging die erste grosse Beschlagnahmungsaktion in deutschen Museen voraus Zuvor hatten viele von ihnen Werke die als entartet galten nur in ihre Magazine eingelagert und somit dem Zugriff der Nationalsozialisten entzogen Nun konnte jedoch die Ziegler Kommission mit einer offiziellen Vollmacht auch diese Bestande sichten Noch wahrend die Ausstellung in Munchen geoffnet war kam es zu einer weiteren Beschlagnahmungswelle so dass der Grossteil der als entartet geltenden Kunstwerke im Museumsbesitz aus diesen entfernt wurden Sie wurden zentral in Berlin gesammelt Einige von ihnen wurden im Zuge der Verwertung Entarteter Kunst ins Ausland verkauft oder versteigert einige verbrannt Der von der Goebbelsschen Fraktion sehr geschatzte Emil Nolde war nach der Meinung Adolf Hitlers und seiner Anhanger besonders entartet und demgemass in der Ausstellung am haufigsten und im ersten Saal vertreten Nachwirkungen BearbeitenWanderausstellung Entartete Kunst Bearbeiten nbsp Joseph Goebbels Mitte beim Besuch der Wanderausstellung Entartete Kunst in Berlin am 27 Februar 1938 begleitet vom Ausstellungsleiter Hartmut Pistauer links Werke von Marcks und Nolde nbsp Werbung fur die Ausstellung im Salzburger FestspielhausIm Anschluss an die Munchner Ausstellung wurde eine Wanderausstellung die ebenfalls den Titel Entartete Kunst trug eingerichtet die zwischen 1938 und 1941 in verschiedenen Stadten im Deutschen Reich Station machte darunter etwa in Berlin im Haus der Kunst am Konigsplatz 4 Dusseldorf im Kunstpalast 36 Hamburg Leipzig Salzburg und Wien Die Auswahl der ausgestellten Werke unterschied sich zum Teil von der in Munchen auch weil die Ausstellungsmacher nun aus insgesamt 17 000 beschlagnahmten Werken auswahlen konnten 37 Diese Auswahl wurde von Station zu Station verandert und angepasst was auch zum Teil mit der sich andernden politischen Lage bis 1941 zu tun hatte 38 Zudem wurde die propagandistische Wirkung verstarkt vorbereitet So lag ein Begleitheft vor es wurden Plakate verteilt und die Auswahl der Werke starker unter diesem Gesichtspunkt durchgefuhrt Die Rekonstruktion der Wanderausstellung ist schwieriger als die der Munchener Ausstellung Es sind weniger Fotodokumente erhalten und weniger Publikationen erschienen So erschien die erste grossere Untersuchung der einzelnen Stationen der Wanderausstellung erst 1992 mit dem Katalog Entartete Kunst Das Schicksal der Avantgarde im Nazi Deutschland von Christoph Zuschlag Dessen Dissertation von 1995 stellt bis heute die ausfuhrlichste Bearbeitung dieses Themas dar 39 Ausstellungen Bearbeiten Die Ausstellung Entartete Kunst wurde u a durch die erwahnte Wanderausstellung erganzt bzw rezipiert und verarbeitet Bereits 1938 kam es in London zu einer Gegenausstellung 40 Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl solcher Ausstellungen zu Ein Beispiel ist die Ausstellung Entartete Kunst Bildersturm vor 25 Jahren die 1962 im Haus der Kunst in Munchen veranstaltet wurde Mitte Februar 1991 wurde im Los Angeles County Museum of Art die Ausstellung Degenerate Art eroffnet in der 170 der 650 im Jahr 1937 in Munchen gezeigten Bilder und Plastiken prasentiert wurden Diese Ausstellung wurde mit einem breit gefacherten Begleitprogramm das Vortrage Filmvorfuhrungen Konferenzen Konzerte und Symposia umfasste erganzt Die Ausstellung in Los Angeles fiel in eine Zeit in der die Kunst und wie weit diese gehen darf in den USA in der Diskussion stand und wurde somit zu einem Politikum 41 2007 zum 70 Jubilaum der Ausstellung Entartete Kunst wurden einige Ausstellungen veranstaltet die sich vor allem mit dem Schicksal der Kunstwerke der Museen befassten So zum Beispiel im Sprengel Museum in Hannover 42 und in der Kunsthalle Bielefeld 43 44 Forschung Bearbeiten Zur Rekonstruktion der Munchner Ausstellung Entartete Kunst wurden vor allem die zahlreichen Fotografien das Buch Kunstdiktatur im Dritten Reich von Paul Ortwin Rave in dessen Anhang Kunstler Olgemalde und eine geschatzte Zahl von ausgestellten Grafiken aufgefuhrt sind ein sachlicher Artikel des Kunstkritikers Bruno E Werner in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 20 Juli 1937 und eine Aufzahlung von Werken in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 24 Juli herangezogen 45 Fur das 1987 zum 50 Jubilaum der Munchner Ausstellung Entartete Kunst erschienene Buch Die Kunststadt Munchen 1937 Nationalsozialismus und Entartete Kunst in dem erstmals eine vollstandige Rekonstruktion versucht wurde wurden weiterhin Notizen von Carola Roth und Briefe des Kustos der Bayerischen Staatsgemaldesammlungen Ernst Buchner an Eberhard Hanfstaengl ausgewertet So wurde weitgehend die Hangung der Exponate nachvollzogen Trotzdem gibt es in einigen Einzelfallen keine Klarheit So fuhrte der Bericht Werners aus dass im siebten Raum auch ein Selbstportrat von Paula Modersohn Becker ausgestellt wurde In der vier Tage spater erschienenen Werkaufzahlung wurde dieses Bild nicht erwahnt ebenso im Buch Raves Auch ist dieses Selbstportrat auf keinem Foto nachzuweisen 46 Bei der Vorbereitung einer Ausstellung von Werken Otto Freundlichs im Jahr 2017 wurde beim Vergleich historischer Fotografien entdeckt dass die Skulptur Grosser Kopf die auf dem Titel des Ausstellungsfuhrers zur Entarteten Kunst zu sehen war wahrend der Wanderung der Ausstellung abhandengekommen und danach durch eine Falschung ersetzt worden war 26 Im Marz 2003 wurde die Forschungsstelle Entartete Kunst gegrundet die am Kunsthistorischen Institut der Freien Universitat Berlin eingerichtet wurde Seit April 2004 ist sie ebenfalls am Kunsthistorischen Seminar der Universitat Hamburg mit einem eigenen Schwerpunkt vertreten 47 Ausstellungsfuhrer BearbeitenEntartete Kunst Ausstellungsfuhrer Munchen Berlin 1937 Nachdruck in Peter Klaus Schuster Hrsg Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 183 216 Nachdruck Berlinische Galerie Hrsg Entartete Kunst Ausstellungsfuhrer Walther Konig Koln 1988 Literatur BearbeitenStephanie Barron Degenerate art the fate of the avant garde in Nazi Germany published in conjunction with the exhibition to be held at the Los Angeles County Museum of Art February 17 May 12 1991 and at the Art Institute of Chicago June 22 September 8 1991 Abrams New York 1991 Stephanie Barron Entartete Kunst Das Schicksal der Avantgarde im Nazi Deutschland Ausstellung des Los Angeles County Museum of Art ubernommen vom Deutschen Historischen Museum Berlin Altes Museum 4 Marz bis 31 Mai 1992 Hirmer Verlag Munchen 1992 ISBN 3 7774 5880 5 Jutta Birmerle Entartete Kunst Geschichte und Gegenwart einer Ausstellung BIS Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 8142 1051 4 Sabine Brantl Haus der Kunst Munchen Ein Ort und seine Geschichte im Nationalsozialismus Allitera Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 86520 242 0 Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 05 004062 2 Peter Sager Gottfried Sello Text Petra Kipphoff Redaktion Entartete Kunst Dokumentation einer Schandtat In Zeit magazin Nr 26 1987 Peter Klaus Schuster Hrsg Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 ISBN 3 7913 0843 2 Emil Stumpp Ausstellung Entartete Kunst In Emil Stumpp Uber meine Kopfe Buchverlag Der Morgen Berlin 1983 S 91 94 Gunter Feist Das schlimme Jahr 1937 Zur Rolle der Ausstellung Entartete Kunst in der NS Politik In Bildende Kunst Berlin 8 1982 S 366 371 Robert S Wistrich Ein Wochenende in Munchen Kunst Propaganda und Terror im Dritten Reich Insel Verlag Leipzig 1996 ISBN 3 458 16769 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entartete Kunst Ausstellung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Ausstellung Entartete Kunst auf dhm de Bilderserie auf n tv mediathek Ursula A Ginder Munich 1937 The Development of Two Pivotal Art Exhibitions Liste der Entarteten Kunst Gesamtverzeichnis als PDF Datei durch eine digitale Reproduktion des Verzeichnisses des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda um 1941 1942 kunstraub taz de Projekt von taz und ODC Uta Baier Die Nazis hatten kein klares Konzept In Die Welt 19 Juli 2007 Georg Kreis Als die Moderne am Pranger stand In Tages Anzeiger Der Bund 20 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 99 a b Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 94 Der vielfach verwendete Titel Spiegelbilder des Verfalls in der Kunst wurde erstmals 1949 von Paul Ortwin Rave in Anlehnung an die Uberschrift eines Artikels von Richard Muller aus dem Dresdner Anzeiger vom 23 September 1933 verwendet Vgl Christoph Zuschlag Entartete Kunst Ausstellungsstrategien im Nazi Deutschland Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1995 S 123 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Provenienzforschung Verluste durch die NS Aktion Entartete Kunst Abgerufen am 25 Oktober 2023 Dresdner Museum erinnert an erste Entartete Kunst Schau In Suddeutsche Zeitung 12 August 2023 abgerufen am 25 Oktober 2023 Uwe Salzbrenner Hitlers beruchtigte Munchener Ausstellung Entartete Kunst hatte ihre Vorlaufer in Dresden In Sachsische Zeitung 23 September 2023 kostenpflichtig online abgerufen am 1 Oktober 2023 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 95 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 37 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 38 und 39 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 43 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 41 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 51 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 41 und 46 Robert S Wistrich Ein Wochenende in Munchen Kunst Propaganda und Terror im Dritten Reich Insel Verlag Leipzig 1996 S 60 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 53 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 95 a b Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 96 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 96 und 97 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 103 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 105 Eintrag in der Datenbank Entartete Kunst Bild Christus und die Sunderin von Emil Nolde Memento vom 5 Oktober 2007 im Internet Archive Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 106 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 108 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 109 a b Mandy Wignanek Gefalschte Ikone Der Grosse Kopf in der Propagandaausstellung Entartete Kunst In Julia Friedrich Hrsg Otto Freundlich Kosmischer Kommunismus Prestel Verlag 2017 ISBN 978 3 7913 5639 6 S 206 215 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 99 Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag S 92 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 101 a b Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 98 Manifest Long live degenerate art Memento vom 5 September 2012 im Internet Archive a b Vanessa Maria Voigt Kunsthandler und Sammler der Moderne im Nationalsozialismus Die Sammlung Sprengel 1934 bis 1945 Reimer Berlin 2007 ISBN 978 3 496 01369 3 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 98 und 99 The Twittering Machine moma org abgerufen am 23 Februar 2013 Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag S 90 Juni 1938 18 Ausstellung Entartete Kunst bis 7 8 In Adressbuch der Stadt Dusseldorf 1939 Bemerkenswerte Vorkommnisse in Dusseldorf von Oktober 1937 bis September 1938 uni duesseldorf de Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag S 90 und 91 Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag S 89 Uwe Fleckner Hrsg Angriff auf die Avantgarde Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Akademie Verlag S 91 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 9 Jutta Birmerle Entartete Kunst Geschichte und Gegenwart einer Ausstellung BIS Verlag Oldenburg 1992 S 7 und 8 1937 Auf Spurensuche Zur Erinnerung an die Aktion Entartete Kunst Memento vom 23 Juni 2011 im Internet Archive Sprengel Museum Hannover 1937 Perfektion und Zerstorung Kunsthalle Bielefeld Isabel Schulz Isabelle Schwarz 1937 Auf Spurensuche Zur Erinnerung an die Aktion Entartete Kunst Sprengel Museum und Autoren Hannover 2007 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 102 Peter Klaus Schuster Nationalsozialismus und Entartete Kunst Die Kunststadt Munchen 1937 Prestel Verlag Munchen 1987 S 118 Forschungsstelle Entartete Kunst Gerda Henkel Stiftung abgerufen am 29 August 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entartete Kunst Ausstellung amp oldid 238513917