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Hans Adolf Buhler 4 Juni 1877 in Steinen 19 Oktober 1951 auf Burg Sponeck bei Jechtingen war ein deutscher Maler und nationalsozialistischer Kulturpolitiker Hans Adolf Buhler 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Der Maler 1 2 Der Kulturpolitiker 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach einer Lehre als Maler und Anstreicher in Schopfheim 1892 1895 ging Buhler auf die Walz nach Baden Baden und wurde 1896 Malergehilfe in Stuttgart Ab Herbst 1896 setzte Buhler seine Ausbildung an der Karlsruher Akademie spater als Meisterschuler von Hans Thoma fort Von 1904 bis 1905 unternahm er eine Studienreise durch Italien bevor er 1908 sein Studium abschloss Daran schloss sich ein zweijahriger Rom Aufenthalt an 1914 ubernahm er eine Professur fur Malerei an der Karlsruher Akademie Sein Sohn Engelhard Buhler wurde Arzt und war in der Zeit des Nationalsozialismus Rasseforscher bei Eugen Fischer beim Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin 1 Der Maler Bearbeiten Buhler praktizierte eine gegenstandliche Malweise 2 und befasste sich nebst der Portratmalerei mit Themen aus der germanischen Sagenwelt 1909 bis 1911 schuf er das Prometheusfresko vor der Aula im Kollegiengebaude der Universitat Freiburg 1935 bis 1939 als letzten offentlichen Auftrag das Wandbild Der getreue Eckart ebenfalls im Kollegiengebaude der Universitat Freiburg das jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde 1917 erwarb er die Burg Sponeck auf den westlichsten Auslaufern des Kaiserstuhls wo viele seiner Bilder mit der Aussicht auf den Rhein und das nahe Elsass entstanden Sein Bild das Deutsche Stromland 1935 wurde als deutscher Beitrag auf der Weltausstellung 1937 in Paris ausgestellt und erhielt einen Grand Prix 3 Das Portrat seines Lehrers Hans Thoma im Greisenalter fand in Baden weite Verbreitung Zu seinen Schulern gehorte Julius Bissier Der Kulturpolitiker Bearbeiten Buhler gehorte dem volkisch gesinnten antisemitischen Kampfbund fur deutsche Kultur an und wurde 1930 Vorsitzender der Ortsgruppe Karlsruhe 4 1932 wurde er Direktor der Karlsruher Badischen Landeskunstschule und hatte ein Jahr spater zusatzlich die Leitung der Badischen Kunsthalle inne Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nahm er die von der NSDAP verfugte Neuordnung der Kunstschule vor und entliess die Professoren Babberger Dillinger Gehri Hubbuch Schnarrenberger Scholz Speck und van Taak sowie die Fachlehrer Gilles Schick und Winkler aus ihren Amtern Er wurde stellvertretender Direktor der Deutschen Kunstgesellschaft Karlsruhe und in dieser Funktion auch zum Hauptschriftleiter der Monatszeitschrift Das Bild in der alle wichtigen Ausstellungen wahrend der NS Zeit rezensiert wurden Im selben Jahr organisierte er in Karlsruhe eine der ersten beiden Schreckenskammerausstellungen unter dem Titel Regierungskunst von 1918 bis 1933 4 auf der bereits dem vorgegriffen wurde was sich 1937 in Munchen nochmals abspielen sollte namlich die Diffamierung moderner Kunst im Rahmen der NS Ausstellung Entartete Kunst Gemalde deutscher Impressionisten beurlaubter Akademieprofessoren von Mitgliedern der ehemaligen Kunstlergruppe Rih sowie Werke Marees Munchs Karl Hofers Emil Bizers Adolf Erbslohs Franz Xaver Fuhrs Rudolf Grossmanns und Alexander Kanoldts sowie Lovis Corinth Max Slevogt und Max Liebermann 5 wurden dort gebrandmarkt nbsp Burg Sponeck seit 1917 im Besitz von Hans Adolf BuhlerZwischen Buhler und den Mitgliedern der Badischen Secession bestand eine starke Gegnerschaft Diese war hauptsachlich kunstlerischer Natur und es ist Gegnern der Moderne wie Buhler anzukreiden dass diese Kunstlergruppe 1936 zwangsweise von der Reichskammer der bildenden Kunste aufgelost wurde Ahnliches gilt auch fur den Deutschen Kunstlerbund aus dem er schon vor 1936 ausgeschieden war 6 1937 schliesslich diffamierte er den 1935 verstorbenen Max Liebermann erneut in seinem Aufsatz Die bildende Kunst im Dritten Reich Liebermann der grosste Feind des deutschen Wesens hat es bewusst verstanden eine Vergiftung des deutschen Kunstlebens in solchem Mass durchzufuhren dass es ohne die nationalsozialistische Erneuerung mit Deutscher Eigenart und Deutschem Wesen schnell zu Ende gegangen ware 7 Buhler wurde 1937 Ehrenburger von Steinen 2011 wurden die beantragte Aberkennung der Ehrenburgerschaft und die Umbenennung einer nach ihm benannten Strasse im Gemeinderat abgelehnt 8 Veroffentlichungen BearbeitenDas innere Gesetz der Farbe Eine kunstlerische Farbenlehre Horen Verlag Berlin 1930 Literatur BearbeitenJoseph August Beringer Buhler Hans Adolf In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 5 Brewer Carlingen E A Seemann Leipzig 1911 S 190 Textarchiv Internet Archive Joseph August Beringer Hans Adolf Buhler Ein deutscher Kunstler In Velhagen und Klasings Monatshefte Bd 37 1922 23 Bd 2 Heft 12 August 1923 S 617 631 Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 S Hermann Eris Busse Hans Adolf Buhler C F Muller Karlsruhe 1931 Ernst Friedrich Buhler Hans Adolf Buhler Eine Schau uber sein Leben und seine Kunst In Markgrafler Jahrbuch 1954 S 127 133 Digitalisat der UB Freiburg Fritz Wilkendorf Leben und Werk von Hans Adolf Buhler In Ekkhart 1961 S 91 100 Franz Nadler Markgrafler am Kaiserstuhl Erinnerungen an Prof Hans Adolf Buhler In Die Markgrafschaft Heft 2 1968 S 4 6 Rudiger Hoffmann Hans Adolf Buhler der Kulturpolitiker der Maler In Das Markgraflerland Heft 2 1988 S 142 156 Digitalisat der UB Freiburg Christina Soltani Leben und Werk des Malers Hans Adolf Buhler 1877 1951 Zwischen symbolistischer Kunst und volkischer Gesinnung VDG Weimar 2016 ISBN 978 3 89739 876 4 mit Werkverzeichnis Barbara Hauss Kunst und Nationalsozialismus Neue Perspektiven aus badischem Blickwinkel Verlag Waldemar Lutz Lorrach 2020 Lorracher Hefte 30 ISBN 9783947801923 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Adolf Buhler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag auf Landeskunde entdecken online leobwEinzelnachweise Bearbeiten Benno Muller Hill Todliche Wissenschaft Die Aussonderung von Juden Zigeunern und Geisteskranken 1933 1945 Reinbek Rowohlt 1984 S 148 151 Gesprach mit Dr Engelhard Buhler Rudiger Hoffmann Hans Adolf Buhler der Kulturpolitiker der Maler In Das Markgraflerland Heft 2 1988 S 146 Rudiger Hoffmann Hans Adolf Buhler der Kulturpolitiker der Maler In Das Markgraflerland Heft 2 1988 S 150 a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 78 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 78 nennt zusatzlich Corinth Slevogt und Liebermann Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes 1936 In 1936 verbotene Bilder Ausstellungskatalog zur 34 Jahresausstellung des Deutschen Kunstlerbunds in Bonn Deutscher Kunstlerbund Berlin 1986 S 98 99 Zitat bei Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 78 Robert Bergmann Eine schwierige Frage der Ehrung In Badische Zeitung vom 21 April 2011 Normdaten Person GND 118516949 lobid OGND AKS LCCN nr2006020593 VIAF 45093716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buhler Hans AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstmaler und nationalsozialistischer KulturpolitikerGEBURTSDATUM 4 Juni 1877GEBURTSORT SteinenSTERBEDATUM 19 Oktober 1951STERBEORT bei Jechtingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Adolf Buhler amp oldid 231282399