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Die Burg Sponeck fruher auch Spanegge genannt ist die Ruine einer Hohenburg auf einem 202 m u NN hohen Felssporn uber dem Rhein beim Ortsteil Jechtingen der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen in Baden Wurttemberg Die Burg war uber den Resten eines spatantiken Kastells des Kastells Sasbach Jechtingen errichtet worden Burg SponeckTurm der Burg SponeckTurm der Burg SponeckAlternativname n SpaneggeStaat DeutschlandOrt Sasbach am Kaiserstuhl JechtingenEntstehungszeit nach 1281Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Oberburg WohnturmStandische Stellung Reichsburg Adlige GrafenGeographische Lage 48 7 N 7 35 O 48 1141 7 5839 202 Koordinaten 48 6 50 8 N 7 35 2 OHohenlage 202 m u NNBurg Sponeck Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Spatantikes Grenzkastell 2 2 Hohenburg 3 Die Anlage heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenSowohl das Kastell als auch die Burg waren auf dem damals von drei Seiten vom Rhein umgebenen 25 Meter hohen Felssporn errichtet worden Ein Angriff war nur von Osten moglich Erst durch die Rheinbegradigung Tullas war der Rhein um etwa 200 Meter nach Westen verlagert worden Durch die damit verbundene Veranderung in der Topographie ist der westlich von Sasbach Jechtingen gelegene Fels heute in seiner Gesamtheit von Land umgeben Geschichte BearbeitenSpatantikes Grenzkastell Bearbeiten Hauptartikel Kastell Sasbach Jechtingen nbsp Mauerreste des spatromischen Kastells in der Burg Sponeck1973 wurden bei Grabungen im Vorgelande der Burg Sponeck Reste eines in der Regierungszeit des Kaisers Valentinian I um 370 errichteten spatantiken Kastells entdeckt Mauern Turme und ein Teil der Innenbebauung konnten festgestellt werden Die unregelmassige Anlage gleicht mehr einer mittelalterlichen Burg als einem romischen Limeskastell und passt sich mit ihrem Mauerverlauf dem Gelande an Die Ostseite wurde durch eine 1 6 Meter starke Mauer mit zwei Eckturmen abgeriegelt Am hochsten Punkt des Felsens ist ein weiterer Turm anzunehmen dessen Fundamente zum Teil ergraben werden konnten Von dort war eine Sichtverbindung zu den nachsten spatantiken Militarplatzen am Rhein und im Elsass gewahrleistet Die Innenbebauung bestand aus an die Mauern angelehnten Fachwerkbauten Grundrisse konnten nicht ermittelt werden Die mit ca 40 50 Metern relativ kleine aber starke Anlage diente zusammen mit der sudlich benachbarten spatromischen Festung auf dem mons brisiacum Breisach und den im heutigen Elsass liegenden Kastellen von Oedenburg und von Horbourg zur Sicherung des Rheinubergangs und zur Verteidigung gegen die Germanen Die Anzahl von vier spatantiken Militaranlagen auf eng begrenztem Raum ist dabei einzigartig 378 gingen die Alamannen entweder beim Sponeck Kastell oder bei Breisach uber den Rhein wurden aber durch Kaiser Gratian in der Schlacht bei Argentovaria zuruckgeschlagen Nach der Fundlage innerhalb des Kastells und eines nahegelegenen Friedhofs auf dem auch die Familienangehorigen der Soldaten bestattet waren bestand das Kastell mindestens bis zum Abzug der Grenztruppen 401 wahrscheinlich aber daruber hinaus Es spricht einiges dafur dass die Anlage zunachst den Alamannen dann den Franken als Stutzpunkt zur Sicherung des Rheinubergangs diente Danach verfiel das Kastell die strategisch gunstige Lage des Felssporns wurde erst im Spatmittelalter wieder genutzt Hohenburg Bearbeiten nbsp Ansicht der Burg Sponeck Aquarell von Louis Laurent Atthalin 1818 1893 1 nbsp Die heutige Burg SponeckDie Hohenburg wurde nach 1281 uber dem ehemaligen Kastell erbaut Nach der Fehde Konig Rudolfs mit der Stadt Freiburg bestimmte der Friedensvertrag vom 23 Oktober 1281 umfangreiche Entschadigungen so musste die Reichsburg Zahringen wieder instand gesetzt werden ferner wurden von der Stadt 800 Mark Silber gefordert um eine neue Burg zu errichten Da Spanegg ebenfalls Reichslehen war und Reichsburg blieb und sonst keine solche Burg im Breisgau errichtet wurde kann es sich dabei nur um die Burg Sponeck gehandelt haben Die Burg Breisach wurde erst 1315 zu einer Reichsburg ernannt Der jeweilige Schultheiss hatte die Schlusselgewalt fur die Burg 1245 waren die Spenlin Burgmannen in Breisach Herr Hildenrand Spenlin wird 1262 als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Marienau erwahnt 1276 schlichtet er auf Anordnung Konig Rudolfs in einer Streitsache des Klosters Tennenbach mit den Gebrudern in Keppenbach 1305 wird Spanegg erstmals genannt als im Besitz des Johannn Sohn des Ritters Hildebrand Spenli Reichs Schultheiss von Breisach 1324 kaufte Graf Ulrich die Grafschaft Horburg die Grafschaft Witkisau die Burg Bilstein Reichenweier Burg und Stadt Zellenberg Bischof Berthold von Strassburg eroberte nur den Anteil Zellenberg zuruck 1374 erwarb Wurttemberg von Markgraf Otto von Hachberg die Burg Sponeck und das Dorf Riegel um 1500 Mark Silber Sponeck verblieb bei der Herrschaft Horburg und blieb stets Reichslehen 1502 wurde die Burg durch Wurtenberg wieder ausgelost Pfandinhaber waren zuletzt die Bruder Balthasar und Johannes von Ow Nach der Vertreibung von Herzog Ulrich von Wurttemberg im Jahr 1522 kam die Burg in den Besitz des Erzherzogs Ferdinand Er verkaufte an Caspar Fabri Von diesem kam Sponeck an den Bischof von Konstanz nach dessen Ableben entschied die Vorderosterreichische Regierung in Ensisheim die Burg offentlich zu versteigern was am 11 Marz 1540 an Jacob von Berckheim um 680 Gulden erfolgte Dieser uberliess die Burg 1546 die Burg um dieselbe Summe Konrad von Tubingen zu Lichteneck Die Pfalzgrafen von Tubingen waren bereits reich begutert im Breisgau 1472 erwarben sie noch Burgheim und die Burg Limburg Im August 1634 wurde die Anlage nochmal notdurftig durch markgrafliche Truppen instand gesetzt um die strategische Lage der Rheinfahre ausnutzen zu konnen aber bereits im September wieder aufgelassen Im Dreissigjahrigen Krieg war die Burg Ruine Der Name der mit dem Haus Wurttemberg verwandten Grafen von Sponeck leitet sich von der Burg ab Mit dem Tausch und Epurationsvertrag von 1806 kam die Burg vom Konigreich Wurttemberg an das Grossherzogtum Baden 1781 2 oder 1802 versuchte der vorderosterreiche Regierungsrat Agid Karl von Fahnenberg aus Burkheim am Kaiserstuhl die Burg und das zugehorige Gut von den Wurttembergern zu erwerben Sein Plan war es in diesem reichsunmittelbaren Gebiet Juden gegen Schutzgelder aufzunehmen 3 Spater gelang es dem Burkheimer Adlerwirt Sebastian Sichler die Burg als Erblehen zu erhalten Er hatte in der Ruine ein Schankhaus eingerichtet und war Burgermeister geworden Gegen Zahlung einer Ablosesumme von 1100 Gulden erhielt er vom Freiburger Oberhofgericht auch nach dem Ubergang an Baden die Burg Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb 1917 der Maler Hans Adolf Buhler die Burg fur 25 000 Goldmark baute sie wieder auf und richtete im ehemaligen Wohnturm ein Atelier ein Am Wiederaufbau waren unter anderem der Freiburger Architekt Carl Anton Meckel sowie das Unternehmen Brenzinger amp Cie beteiligt Nach dem Tod des Malers 1951 blieb die Burg im Familienbesitz Die Anlage heute BearbeitenVon der historischen Burganlage ist nichts erhalten Sie hatte eine Kernburg von circa 22 mal 25 Metern mit einem Palas von circa 9 mal 7 Metern einem Bergfried mit einer Grundflache von circa 12 mal 12 5 Metern und einer Mauerstarke von circa 1 7 Metern sowie eine Vorburg mit Wohnturm Die heute noch sichtbaren und zum Teil ruinosen Gebaude sind wie der Turm bauliche Erganzungen des 19 und 20 Jahrhunderts Vom romischen Kastell sind die restaurierten Reste einer Steinmauer und zweier Eckturme erhalten Literatur BearbeitenFranz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 Tubingen 1904 S 86 87 Digitalisat der UB Heidelberg Alfons Zettler Thomas Zotz Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau Halbband 1 A K Nordlicher Teil Archaologie und Geschichte Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Sudwestdeutschland Band 14 Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 7364 X S 215 221 Max Miller Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 Kroner Stuttgart 1965 DNB 456882928 Philipp Filtzinger Dieter Planck Bernhard Cammerer Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart Aalen 1986 ISBN 3 8062 0287 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Sponeck in Sasbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Sponeck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts The House of Sponneck Sponeck Memento vom 6 Januar 2015 im Internet Archive englisch Burg Sponeck bei kaiserstuhl eu Jechtingen Burg Sponeck bei breisgau burgen de Burg Sponeck bei burgenarchiv de Burg Sponeck bei badischewanderungen de tl Burg Sponeck bei alemannische seiten de Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Foto von Burg Sponeck vor dem Umbau leo bw de abgerufen am 13 Juli 2020 siehe kaiserstuhl eu Ernst Galli Egid Joseph Karl Freiherr von Fahnenberg Herr auf Burkheim am Kaiserstuhl 1749 1827 In Schau ins Land 114 1995 S 122 Burgen und Schlosser im Landkreis Emmendingen Bahlingen Burg Bahlingen Burghalde Bahlingen Denzlingen Burg Maurach Elzach Altes Schloss Elzach Schloss Elzach Burg Hunersedel Burgstall Katzenmoos Burgstall Schlossbuhl Burgstall Schlossle Emmendingen Burg Emmendingen Hochburg Markgrafenschloss Neues Schloss Emmendingen Weiherschloss Emmendingen Endingen Burg Amoltern Burg Koliburg Burg Kiechlinsbergen Herrenhaus Kiechlinsbergen Freiamt Burg Keppenbach Herbolzheim Kageneck sches Schloss Bleichheim Burg Broggingen Burgstall Huttenbuhl Burg Kastenbuck Kirnburg Kenzingen Burg Kenzingen Burg Lichteneck Schloss Hecklingen Unteres Schloss Hecklingen Malterdingen Burg Malterdingen Riegel Altes Schloss Riegel Neues Schloss Riegel Burg Riegel Hintere Burg Riegel Sasbach Alte Limburg Ruine Limburg Burg Sponeck Simonswald Schloss Biberbach Kilpenburg Teningen Altes Schloss Heimbach 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