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Paul Ortwin Rave 10 Juli 1893 in Elberfeld 16 Mai 1962 in Idar Oberstein war ein deutscher Kunsthistoriker und von 1937 bis 1950 Direktor der Nationalgalerie in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenRave Sohn eines Apothekers besuchte ein Gymnasium in Bonn und war in der Jugendbewegung aktiv Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er ab 1918 an der Universitat Bonn Kunstgeschichte Klassische Archaologie und Literaturgeschichte und wurde 1922 bei Paul Clemen mit einer Arbeit uber die Kirche St Severus in Boppard und den romanischen Emporenbau promoviert Auf Empfehlung Clemens kam er daraufhin an die Verwaltung der Nationalgalerie in Berlin an der er bald zum Kustos ernannt wurde und das Schinkel Museum leitete Rave arbeitete mit dem damaligen Direktor der Nationalgalerie Ludwig Justi beim Aufbau einer Sammlung fur moderne Kunst der Nationalgalerie zusammen Justi wurde 1933 von den Nationalsozialisten entlassen und durch Alois Schardt ersetzt Nachdem auch dieser in Ungnade gefallen war wurde Eberhard Hanfstaengl Direktor der sich jedoch weigerte bei der Beschlagnahmung moderner Kunstwerke fur die Ausstellung Entartete Kunst durch die nationalsozialistischen Kunstpolitiker Adolf Ziegler und Wolfgang Willrich mitzuarbeiten So ubernahm Rave 1937 kommissarisch die Leitung der Sammlung im Kronprinzenpalais und wurde Direktor der Nationalgalerie deren Sammlungen der Moderne er in der NS Zeit verteidigte 1 In dieser Funktion war Rave in den nationalsozialistischen Kunstraub involviert er erkundigte sich gezielt nach Werken aus dem Besitz der nach England emigrierten Sammlerin Marie Busch die er in die Sammlung der Nationalgalerie ubernehmen wollte 2 1945 war er damit beauftragt die Einlagerung von Kunstschatzen der Berliner Museen in den Kaliminen bei Merkers zu beaufsichtigen wo sie zusammen mit dem Goldschatz der Reichsbank am 8 April 1945 von den amerikanischen Truppen der 3 US Armee sichergestellt wurden Seine Position behielt er auch nach dem Krieg trat aber 1950 zuruck als sich die Spaltung Berlins und damit auch der Nationalgalerie verfestigt hatte Danach war er 1954 bis 1961 Leiter der Kunstbibliothek in West Berlin Raves bevorzugtes Arbeitsfeld war die preussische Kunst der Jahrzehnte um 1800 Insbesondere widmete er sich der Schinkelforschung und wurde 1939 Herausgeber der Schriftenreihe Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk 1949 erschien Raves Buch Kunstdiktatur im Dritten Reich das sich kritisch mit der nationalsozialistischen Kunstpolitik insbesondere der Aktion Entartete Kunst auseinandersetzt nbsp Grabstatte von Paul Ortwin Rave auf dem Waldfriedhof Zehlendorf hier noch als Ehrengrab gekennzeichnet Paul Ortwin Rave starb 1962 im Alter von 68 Jahren in Idar Oberstein Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin 3 Das Grab war von 1992 bis 2014 als Berliner Ehrengrab gewidmet Seit 1933 war Rave mit der Malerin Maria Theresia Rave Faensen 1903 1987 verheiratet 4 ihre beiden Sohne Jan 1934 2004 und Rolf 1936 wurden beide Architekten Der Denkmalpfleger Wilhelm Rave 1886 1958 war sein Bruder Ehrungen Bearbeiten1953 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik DeutschlandVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenTempel Italiens Verlag des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universitat Frankfurt am Main 1924 Die alten Garten und landlichen Parke in der Mark Brandenburg In Brandenburgische Jahrbucher Nr 14 15 Potsdam Berlin 1939 Das Antlitz der Romantik Bildnisse und Selbstbildnisse deutscher Kunstler H F Gunther Stuttgart o J 1946 Die Geschichte der Nationalgalerie Berlin Hrsg von der Nationalgalerie der Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin o J 1968 Schriften uber Kunstler und die Kunst Ausgewahlt herausgegeben und eingeleitet von Stephan Waetzoldt Gerd Hatje Stuttgart 1994 Literatur BearbeitenPaul Rave Internationales Biographisches Archiv 29 1962 vom 9 Juli 1962 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Ulrike Wendland Rave Paul Ortwin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 218 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Ortwin Rave im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Schriften uber Kunstler und die Kunst Ausgewahlt herausgegeben und eingeleitet von Stephan Waetzoldt Verlag Gerd Hatje Stuttgart 1994 Klappentext Karlotta Ehrenberg Die Lucke im System Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam findet die erste systematische Untersuchung von Taterakten zu NS Raubgut statt Alten sic Akten werden digitalisiert in taz 9 10 4 2022 S 47 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 638 Indexeintrag zu Maria Theresia Rave auf deutsche biographie de Normdaten Person GND 118749374 lobid OGND AKS LCCN n87934863 VIAF 49351667 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rave Paul OrtwinKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 10 Juli 1893GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 16 Mai 1962STERBEORT Idar Oberstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ortwin Rave amp oldid 235295257