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Maria Caspar Filser 7 August 1878 in Riedlingen 12 Februar 1968 in Brannenburg war eine deutsche Malerin der Moderne Sie gehorte zu den Grundungsmitgliedern der Neuen Munchener Sezession und war vom Impressionismus und Expressionismus beeinflusst Als erste deutsche Malerin wurde sie 1925 zur Professorin ernannt In der Zeit des Nationalsozialismus wurden ihre Werke als Entartete Kunst diffamiert und aus den Museen entfernt Nach Kriegsende wurde sie mehrfach ausgezeichnet Maria Filser um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke 3 1 Tafelbilder 3 2 Lithografien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenSie ist als Tochter des Oberamtmanns Josef Filser geboren Da ihr Vater mehrmals beruflich versetzt wurde wuchs sie in ihrer Jugend in Riedlingen Bad Buchau Ulm Heidenheim und Balingen auf In Heidenheim hat sie ihren spateren Ehemann den Maler Karl Caspar kennengelernt Sie studierte von 1896 bis 1903 1904 an der Kunstakademie Stuttgart und der Kunstakademie Munchen Ihre erste Einzelausstellung fand bereits 1905 statt Sie heiratete 1907 Karl Caspar in Balingen Zwischen 1907 und 1909 wohnte das Ehepaar zeitweilig in Munchen Balingen und Gottlieben Schweiz Ab 1909 wohnen sie nur noch in Munchen 1917 wurde die Tochter Felizitas Koster Caspar geboren 1909 wurde sie Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 1913 zahlte sie als einzige Frau zu den Grundungsmitgliedern der Kunstlergruppe Neue Munchener Secession vgl Munchener Secession 1925 wurde sie als erste deutsche Malerin zur Professorin ernannt Sie lehrte an der Akademie der Bildenden Kunste in Munchen 1923 nahm sie an der Internationalen Kunstausstellung Rom teil zwischen 1924 und 1928 stellte sie dreimal auf der Biennale in Venedig aus 1927 wurde sie in den Vorstand des Deutschen Kunstlerbunds gewahlt 1929 Erwerb des Landhauses in Brannenburg 1 2 Mit ihrem Mann verbrachte sie haufig ihre Sommerferien in Hodingen sie besuchten dort u a Paul Renner Fritz Spannagel und Maria Gundrum 3 Obsternte von Maria Caspar Filser undatiert fruher im Bestand der Staatsgalerie Stuttgart 1922 erworben 1937 als entartet beschlagnahmtLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten 1936 wurden ihre von Impressionismus und Expressionismus gleichermassen beeinflussten Gemalde und Graphiken aus einer Ausstellung in der Neuen Pinakothek von den Nationalsozialisten als entartet gebrandmarkt und entfernt und 1937 wurden in der Aktion Entartete Kunst acht ihrer Bilder aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmt 4 Wahrend einer Abwesenheit ihres Mannes wurde ihr sein Antrag auf vorzeitige Versetzung in den Ruhestand diktiert Unter diesen Umstanden begann sie 1939 sich mit ihrer Familie in das bisherige Ferienhaus in Brannenburg zuruckzuziehen wo sie bis zu ihrem Tode blieb Wahrend des Krieges erhielten die Caspars keine Bezugsscheine fur Malmaterial Ihr Mann verzichtete deshalb auf das Malen um es ihr zu ermoglichen die wenigen Leinwande und Olfarben zu nutzen die sie von Schulern und dem kunftigen Schwiegersohn erhielten Nach dem Krieg beteiligte sie sich 1948 wieder an der Biennale in Venedig Sie zahlte zu den Grundungsmitgliedern des Deutschen Kunstlerbundes 1950 an dessen erster Jahresausstellung 1951 in Berlin sie mit drei Olbildern Winternacht im Atelier Stilleben und Herbstlandschaft teilnahm 5 Im selben Jahr wurde sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste Obwohl sie zu Lebzeiten als Malerin erfolgreich war und vielfach ausgezeichnet worden ist gehort sie zu denjenigen Frauen in der Kunst die zeitweise fast in Vergessenheit geraten waren Erst 2013 wurden ihre Werke erstmals nach uber zwei Jahrzehnten wieder offentlich gezeigt Diese Ausstellung ihrer Bilder fand von Marz bis Juli 2013 im Kunstmuseum Hohenkarpfen statt Sie wurde in Kooperation mit der Stadt Ochsenhausen organisiert in der im Kloster Ochsenhausen eine weitere Ausstellung stattfand 6 7 In der Kunsthalle Bielefeld war sie Anfang 2016 in der Gemeinschaftsausstellung Einfuhlung und Abstraktion Die Moderne der Frauen in Deutschland vertreten 8 Ihr Bruder Benno Filser war in Augsburg und Munchen als Verleger tatig Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1947 erhielt Maria Caspar Filser den Forderpreis fur Bildende Kunst der Landeshauptstadt Munchen Gemeinsam mit ihrem Ehemann erhielt sie 1952 den Oberschwabischen Kunstpreis 1958 wurde sie Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Bildenden Kunste 1959 bekam sie als erste Malerin das Grosse Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Anlasslich einer Ausstellung im Musee National d Art Moderne wurde ihr 1961 die Medaille de la Ville de Paris verliehen 1962 wurde sie mit dem Kulturpreis der Stadt Rosenheim ausgezeichnet 9 Anlasslich der Sommerausstellung im Haus der Kunst wurde ihr 1963 der Burda Preis verliehen 2 Ihre Heimatgemeinde Brannenburg benannte die ortliche Grund und Mittelschule Maria Caspar Filser Schule MCF 10 Die Stadt Hannover hat 2012 im Stadtteil Gross Buchholz eine Strasse nach ihr benannt 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke BearbeitenTafelbilder Bearbeiten Unter dem Christbaum Tafelbild Bayerische Staatsgemalde Sammlung Munchen Verbleib ungeklart Landschaft bei Baldern Ol auf Leinwand 81 111 cm 1932 Bayerische Staatsgemalde Sammlung Munchen 1937 in Munchen in der Ausstellung Entartete Kunst vorgefuhrt Nach 1945 sichergestellt und Stand Januar 2020 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock Maiabend Nach dem Gewitter Ol auf Leinwand 66 96 cm 1932 Bayerische Staatsgemalde Sammlung Munchen Verbleib ungeklart Obsternte Ol auf Leinwand 180 130 cm Wurttembergische Staatsgalerie Stuttgart 1939 zur Verwertung auf dem Kunstmarkt an den Kunsthandler Bernhard A Bohmer Verbleib ungeklart Schwabische Herbstlandschaft Uberlinger See Ol auf Leinwand 66 5 91 cm 1923 Stadtmuseum Ulm Verbleib ungeklart Lithografien Bearbeiten Abfahrt der Freiwilligen Kunstsammlungen der Stadt Dusseldorf vernichtet Romische Landschaft 16 3 21 3 cm um 1912 Museum fur Kunst und Kunstgewerbe Stettin vernichtet Marsch durch ein brennendes Dorf aquarelliert 1914 Blatt 11 der 1 Mappe Kriegsbilderbogen Munchner Kunstler Goltzverlag Munchen 1914 vier Exemplare aus der Anhaltische Gemaldegalerie Dessau dem Kestner Museum Hannover und dem Kaiser Friedrich Museum Magdeburg Ein Exemplar 1941 zur Verwertung auf dem Kunstmarkt an Bernhard A Bohmer Verbleib unbekannt Verbleib von zwei Exemplaren gleichfalls ungeklart Ein Exemplar vernichtet Literatur BearbeitenCaspar Filser Maria In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 121 Textarchiv Internet Archive Caspar Filser Maria In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 402 Gunther Wirth u a Maria Caspar Filser Karl Caspar Verfolgte Bilder Stadtische Galerie Albstadt 1993 ISBN 3 923644 53 1 Gunther Wirth Kunst im deutschen Sudwesten von 1945 bis zur Gegenwart Hatje Stuttgart 1982 Annedore Brock Caspar Filser Maria In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 17 Saur Munchen u a 1997 ISBN 3 598 22757 4 S 116 Felicitas E M Koster Stefan Borchardt Hrsg Maria Caspar Filser Katalog zur Ausstellung in der Kunststiftung Hohenkarpfen vom 24 Marz bis 14 Juli 2013 Belser Stuttgart 2013 Stephanie Rechenberg Maria Caspar Filser eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit In Christian Fuhrmeister Monika Hauser Mair Felix Steffan Hrsg vermacht verfallen verdrangt Kunst und Nationalsozialismus Die Sammlung der Stadtischen Galerie Rosenheim in der Zeit des Nationalsozialismus und in den Nachkriegsjahren Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 S 147 153 ISBN 978 3 7319 0569 1 Karin Althaus Maria Caspar Filser In dies u a Hrsg Kunst und Leben 1918 bis 1955 Lenbachhaus Munchen Deutscher Kunstverlag Berlin 2022 ISBN 978 3 88645 210 1 S 80 83 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Maria Caspar Filser im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Zekorn Einblicke Die die Kunstsammlung des Zollernalbkreises Zollernalbkreis Albstadt 2002 ISBN 3 927249 16 5 Kunstlerbiographien S 105 zollernalbkreis de PDF a b Maria Caspar Filser Biografie Galerie Schrade Mochental und Karlsruhe abgerufen am 15 April 2023 Dorothea Roth Sommerferien in Hodingen In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Bd 96 1966 S 200 Abgerufen am 13 November 2019 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Ausstellungskatalog Deutscher Kunstlerbund 1950 Erste Ausstellung 1 Aug 1 Okt 1951 in den Raumen der Hochschule der Bildenden Kunste Hardenbergstr 33 ohne Seitenangaben Siehe Seite uber die Ausstellung unter Kunststiftung Hohenkarpfen Stefan Simon Hoch geehrt aber die internationale Anerkennung bleibt aus in Schwarzwalder Bote 2 April 2013 Einfuhlung und Abstraktion Die Moderne der Frauen in Deutschland Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld Okt 2015 Febr 2016 abgerufen am 28 April 2016 Maria Caspar Filser Stadt Rosenheim abgerufen am 19 Juli 2021 vsbrannenburg de Maria Caspar Filser Schule MCF abgerufen am 14 Februar 2016 Normdaten Person GND 118937146 lobid OGND AKS LCCN n78084569 VIAF 8186830 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caspar Filser MariaALTERNATIVNAMEN Filser Maria Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche MalerinGEBURTSDATUM 7 August 1878GEBURTSORT RiedlingenSTERBEDATUM 12 Februar 1968STERBEORT Brannenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Caspar Filser amp oldid 232885096