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Fritz Spannagel 13 August 1891 1 in Basel 21 Mai 1957 1 in Ittendorf war ein deutscher Architekt Hochschullehrer und Autor von Fachbuchern Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bedeutung 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenFritz Spannagel wuchs in Freiburg im Breisgau auf Er besuchte dort die Oberrealschule nach deren Abschluss er eine Schreinerlehre begann Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schreinerlehre besuchte er die Kunstgewerbeschule Nurnberg und die Kunstgewerbeschule Munchen Anschliessend studierte er als Gasthorer an der Technischen Hochschule Munchen unter anderen bei dem Architekten und Stadtplaner Theodor Fischer 1862 1938 zu dessen Schulern bereits Architekten wie Richard Riemerschmid 1868 1957 oder Bruno Taut 1880 1938 zahlten Fischer gehorte 1907 zu den Mitbegrundern des Deutschen Werkbundes und beteiligte sich an der Entstehung der Gartenstadt in Hellerau Nach dem Studium leitete Spannagel fur acht Monate das Zeichenburo der Deutsche Werkstatten Hellerau ehe er fur zwei Jahre als Assistent von Adelbert Niemeyer 1867 1932 in dessen Werkstatt in Munchen arbeitete Niemeyer war ein Mitbegrunder der Munchener Secession und des Deutschen Werkbundes Er und Fischer pragten massgeblich Spannagels Ausbildung zum Architekten Von September 1914 bis Marz 1916 diente Fritz Spannagel als Kriegsfreiwilliger Nach dem Ausscheiden aus dem Militardienst liess er sich 1917 als selbststandiger Architekt in Munchen nieder In den folgenden zwei Jahre gestaltete er vor allem Wohnhauser Siedlungs und Innenausbauten in Munchen Uberlingen und Karlsruhe Von 1920 bis 1928 lehrte Spannagel als Professor der Fachklasse fur Architektur an der Landeskunstschule Karlsruhe Er schrieb zahlreiche Bucher zur Holzbearbeitung insbesondere auch zum Drechslerhandwerk von denen einige heute als Reprint vorliegen Werke Spannagels waren in der Ausstellung 20er Jahre in Karlsruhe der Stadtischen Galerie Karlsruhe zu sehen Neben seiner Lehrtatigkeit war Spannagel auch als selbststandiger Architekt tatig So entwarf er beispielsweise im Jahr 1928 Plane fur die Wohnanlage Rosengartenblock in Heidelberg im Stil der Neuen Sachlichkeit Seit dem 1 Oktober 1928 leitete Fritz Spannagel die Hohere Fachschule fur Mobelbau und Innenarchitektur der Stadt Berlin die aus der ehemaligen Tischlerfachschule Berlin hervorgegangen war und deren internationales Renommee unter Spannagels Leitung rasch anstieg Ausserdem betatigte sich Spannagel als ehrenamtlicher Inspektor samtlicher Kunstgewerbeschulen in Preussen Er engagierte seinen ehemaligen Karlsruher Schuler Karl Nothhelfer 1900 1980 der bis 1945 als Fachlehrer in Berlin wirkte und sich als Autor von Fachliteratur einen Namen machte 1929 initiierte Fritz Spannagel die Ausstellung Billiges schones Wohnen die Publikum und Fachpresse gleichermassen begeisterte Wahrend der Sommerschau von 1932 zu dem Thema Sonne Luft und Haus fur alle zeigte er auch Entwurfe von Walter Gropius 1883 1969 und Eugen Eiermann 1904 1970 Spannagels Tatigkeit an der Hoheren Fachschule fur Mobelbau und Innenarchitektur galt als zukunftsweisend er war fachlich unangreifbar bei der Erneuerung des Fachschullehrplanes und erhielt deswegen viel Lob von der Fachwelt Infolge gezielter Denunziationen innerhalb des Fachlehrerkollegiums aber auch von konkurrierenden Architekten fiel er als Nichtmitglied der NSDAP nach dem 30 Januar 1933 schnell in Misskredit bei den neuen Machthabern Bereits im April 1933 wurde er von seinen Amtern enthoben und nach vergeblichen Rehabilitationsversuchen im April 1934 in den Ruhestand versetzt Spannagel zog sich daraufhin in sein Haus in Hodingen am Bodensee zuruck Er arbeitete wieder als Architekt und betatigte sich als Fachautor fur Zeitschriften fur Mobelbau und Innenarchitektur Schreinerei und Kunsthandwerk Ausserdem intensivierte Spannagel seine Kontakte zu dem Verleger Otto Maier 1891 1952 aus Ravensburg dessen Wohnhaus er als Architekt entworfen hatte und in dessen Verlag er seit 1933 seine Fachbucher veroffentlichte So entstand beispielsweise wahrend des Zweiten Weltkriegs das umfassende Werk Die Bauschreinerei das er Heinrich Tessenow 1876 1950 widmete Seine wichtigste Veroffentlichung war das 1936 erstmals verlegte Fachbuch Der Mobelbau das bis heute ein wichtiges Standardwerk fur Tischler ist und das 1946 als spanische Ausgabe erschien sodass Fritz Spannagel bis heute als Fachautor in Sudamerika geschatzt wird In Deutschland erschien Der Mobelbau bis 1954 in zehn Auflagen die 22 Auflage von 2018 ist ein unveranderter Nachdruck der 10 Auflage Bedeutung BearbeitenSpannagels Erfolg beruhte hauptsachlich auf seine Fahigkeit das Wesentliche klar hervorzuheben und in einfacher verstandlicher Form praxisnah zu schildern und darzustellen Es gelang ihm handwerkliche Praxis mit umfassender Theorie zu verbinden Er wunschte sich einerseits eine Ruckbesinnung auf handwerkliche Qualitaten und Werte andererseits einen Wandel im zeitgenossischen Mobelbau der von einer ubermachtigen Mobelindustrie dominiert wurde gegen die sich das traditionelle Handwerk schwer behaupten konnte Spannagel verstand seine Publikationen als einen Beitrag zur Starkung des Handwerks In diesem Sinn wird er als Traditionalist gewertet der eher sparsam und wenig innovativ gestaltete kostspieligen Aufwand und umstandliche Ausformungen vermied und vor allem solid verarbeitetes Material schlichte Formen und sorgfaltige raumliche Ausstattung anstrebte Fritz Spannagel befurwortete den Mobelbau im Stil der Neuen Sachlichkeit vor allem die Entwurfe von Ferdinand Kramer 1898 1985 oder Adolf Gustav Schneck 1883 1971 Er zahlte neben Henry van de Velde 1863 1957 Bruno Paul 1874 1968 Josef Hoffmann 1870 1956 Peter Behrens 1868 1940 und Erich Dieckmann 1896 1944 zu den bedeutendsten Mobelgestalter und Innenarchitekten seiner Zeit Veroffentlichungen BearbeitenLeichte Holzarbeiten Otto Maier Verlag Ravensburg 1933 Der Mobelbau Otto Maier Verlag Ravensburg 1936 Unsere Wohnmobel Otto Maier Verlag Ravensburg 1937 Das Drechslerwerk Otto Maier Verlag Ravensburg 1940 Gedrechselte Gerate Otto Maier Verlag Ravensburg 1941 Der junge Schreiner Otto Maier Verlag Ravensburg 1949 Die Bauschreinerei Turen und Tore Otto Maier Verlag Ravensburg 1949Literatur BearbeitenBrigitte Baumstark Biographie Fritz Spannagel In Blick in die Geschichte Nr 69 vom 9 Dezember 2005 online auf www karlsruhe de abgerufen am 22 August 2014 Adolf Kastner Fritz Spannagel In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 75 1957 S 5 6 Digitalisat Ralf Buchholz Zu diesem Buch und seinem Autor in Fritz Spannagel Der Mobelbau Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Ravensburg 22 Auflage 2018 Unveranderter Nachdruck der 10 Auflage 1954 ISBN 978 3 87870 666 3Weblinks BearbeitenWerke von und uber Fritz Spannagel in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Ralf Buchholz Zu diesem Buch und seinem Autor in Fritz Spannagel Der MobelbauNormdaten Person GND 1012768201 lobid OGND AKS LCCN n90600371 VIAF 32517520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spannagel FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Hochschullehrer und Autor von FachbuchernGEBURTSDATUM 13 August 1891GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 21 Mai 1957STERBEORT Ittendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Spannagel amp oldid 236452153