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Adolf Gustav Schneck 7 Juni 1883 in Esslingen am Neckar 27 Marz 1971 in Schmiden war ein deutscher Architekt Mobelbauer und Hochschullehrer der vor allem auch im Kontext des Bauhauses mit dem Stil des Neuen Bauens bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vor 1933 1 2 1933 bis 1945 1 3 Nach 1945 2 Bauten Auswahl 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Erholungsheim Haus auf der Alb in Bad Urach 1930Vor 1933 Bearbeiten Geboren als Sohn eines Mobelbauers durchlief Schneck 1897 eine dreijahrige Sattler und Polstererlehre im elterlichen Betrieb Anschliessend begann er seine Gesellenjahre mit einer Wanderzeit und dem Besuch der Gewerbeschule in Basel Mit der Ruckkehr nach Esslingen ubernahm er 1907 das elterliche Geschaft und begann gleichzeitig ein Studium an der Kunstgewerbeschule Stuttgart unter anderen bei Bernhard Pankok 1912 schrieb er sich fur ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart ein und diplomierte dort 1918 mit einer Arbeit zum Stuttgarter Hauptbahnhof bei Paul Bonatz 1 Durch das Studium konnte er sich 1919 als selbstandiger Architekt und Mobelgestalter verdingen zwei Jahre spater wurde er mit einem Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule bedacht Dort wurde er 1922 Leiter der Abteilung fur Mobelbau und Innenarchitektur 1923 Professor Ein Jahr spater betatigte er sich als Kurator fur die Ausstellung Die Form ohne Ornament Schneck entwarf 1926 1927 fur Karl Schmidt Hellerau das Typenmobelprogramm Die billige Wohnung das mit grossem Erfolg bis in die 1930er Jahre in den Deutschen Werkstatten Hellerau produziert wurde Als zweiter Stuttgarter Architekt nach Richard Docker war auch Schneck an der Weissenhofsiedlung beteiligt 1926 1927 entwarf und baute Schneck zwei Einfamilienhauser Haus 11 in der Friedrich Ebert Strasse 114 das er selbst bewohnte und das Haus 12 im Bruckmannweg 1 Ausserdem ubernahm er die Innengestaltung einer Wohnung im Haus des Architekten Ludwig Mies van der Rohe Es folgten mehrere Hauser auf dem Gelande 1928 Im Jahr darauf wurde er mit einem weiteren Grossauftrag betraut der seine Bekanntheit weiter steigern sollte Er entwarf das Haus auf der Alb bei Bad Urach 1933 bis 1945 Bearbeiten In der Zeit des Nationalsozialismus zeigte Schneck in seinen Arbeiten eine sehr konservative Gestaltungsweise Seine Funktion als Professor und Vorstand der Abteilung fur Mobelbau und Innenarchitektur an der Wurtt Staatl Kunstgewerbeschule am Weissenhof die 1941 als Abteilung fur angewandte Kunst mit der Wurtt Akademie der bildenden Kunste nunmehr Abteilung fur freie Kunst in der Urbanstrasse unter einheitlicher Leitung jedoch unter Beibehaltung der raumlichen Trennung mit dem Namen Staatliche Akademie der bildenden Kunste Stuttgart organisatorisch vereinigt wurde 2 blieb unberuhrt zumal er der NSDAP beigetreten war 3 Als Ende 1938 das Berliner Oberkommando des Heeres einen Wettbewerb zur Errichtung des Generalkommandos V auf dem Gelande der von den Nazi als Schandfleck von Stuttgart diffamierten Weissenhofsiedlung startete wurde Schneck selber 1927 mit zwei Bauten an der nun vom Abriss bedrohten Siedlung beteiligt zum Wettbewerb eingeladen Weitere Teilnehmer waren Paul Bonatz und dessen Schwiegersohn Kurt Dubbers Paul Schmitthenner Alfred Kicherer Ernst Horsch mit Walter Hehl und Herbert Hettler sowie das Buro Eisenlohr und Pfennig Zum Zuge kam die Gruppe Horsch Hehl Hettler zu deren Entwurf einer gigantomanen Anlage Frank Werner der Stuttgarter Architekt Hans Herkommer detaillierte Werkplane erarbeitete Diese wurden jedoch nicht realisiert da 1941 das Generalkommando V nach Strassburg abwanderte 4 Anfang Februar 1945 zu einer Zeit als das Akademie Hauptgebaude in der Urbanstrasse durch Fliegerbomben samt Inventar zerstort die Kunstgewerbeschule am Weissenhof teilbeschadigt und der Unterricht bereits eingestellt war wurde Schneck nachdem sein Vorganger in diesem Amt der in den NS Kulturbetrieb eingebundene Gestalter Hermann Gretsch abgetaucht war zum Stellvertreter des Bildhauers Fritz von Graevenitz ernannt der seit 1938 mit Unterbrechung Direktor der Anstalt war Schnecks Dienststelle war nach wie vor die Kunstgewerbeschule Nach 1945 Bearbeiten Auch nach Kriegsende blieb Schneck bei weiterhin ruhendem Unterrichtsbetrieb stellvertretender Direktor ohne jedoch in den von der Kultusbehorde zur Vorbereitung der Wiedereroffnung der Akademie eingesetzten Planungsausschuss zu gehoren bis im Jahr 1946 anstelle des nicht mehr weiterbeschaftigten Fritz von Graevenitz der Bildhauer Hermann Brachert zunachst kommissarisch spater als gewahlter Rektor die Leitung der von Theodor Heuss neukonstituierten Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart in den Raumen der ehemaligen Kunstgewerbeschule am Weissenhof ubernahm Seine Tatigkeit als Professor fur Mobelbau und Innenarchitektur konnte er im Entnazifizierungsverfahren als Mitlaufer eingestuft bis 1949 fortsetzen Er betatigte sich wieder als Architekt und nahm den Stil von vor 1933 auf Auch war er weiterhin als Fachschriftsteller tatig Er zahlte 1948 zu den Grundungsmitgliedern des neuen Werkbunds Baden Wurttemberg Bis zu seinem Tod 1971 kamen ihm zahlreich Ehrungen zu Bauten Auswahl Bearbeiten nbsp Haus im Bruckmannweg 1 in der Weissenhofsiedlung Stuttgart 19271926 1927 Zwei Wohnhauser in der Weissenhofsiedlung Stuttgart vor 1929 Hotel Singer Berwang Tirol 5 vor 1929 Haus Pfleiderer Stuttgart Am Weissenhof 6 vor 1929 Haus Jung Stuttgart Am Weissenhof 6 1929 1930 Erholungsheim Haus auf der Alb Bad Urach 1947 1950 Gehorlosenheim Stuttgart Botnang 1949 Wohnhaus fur Dr Eberle Stuttgart 1949 Wohnhaus fur Dr Schairer Stuttgart 1950 1954 Erholungsheim Bruhl 1956 Wohnhaus fur Dr Stoll ReutlingenPublikationen BearbeitenHugo Frank In Das Plakat Jg 7 1916 Heft 2 S 79 85 Digitalisat Grundformen im Mobelbau In Die Form Jg 1 1925 26 Heft 11 S 235 240 Digitalisat Das Mobel als Gebrauchsgegenstand Julius Hoffmann Verlag Stuttgart 1929 Herausgegeben im Auftrag des Wurttembergischen Landesgewerbeamts Das Polstermobel Julius Hoffmann Verlag Stuttgart 1933 Innenausbau Ausstattung Mobeltypen Sammlung Goschen 1101 Walter de Gruyter amp Co Berlin 1936 Konstruktion einfacher Mobel Julius Hoffmann Verlag Stuttgart 1948 Neue Mobel vom Jugendstil bis heute F Bruckmann Verlag Munchen 1962 Literatur BearbeitenLandeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Hrsg Haus auf der Alb Stuttgart 1994 S 2 7 Dresdner Geschichtsverein e V Gartenstadt Hellerau Der Alltag einer Utopie Michel Sandstein Grafischer Betrieb und Verlagsgesellschaft mbH Dresden 1997 ISBN 3 910055 42 7 ISSN 0863 2138 Walter Riezler Neue Mobel von Adolf G Schneck Ausgefuhrt in der Deutsche Werkstatten A G Dresden Hellerau In Die Form Jg 2 1927 S 129 138 Digitalisat Adolf Gustav Schneck Illustration Arno Votteler Herausgeber Herbert Eilmann Bearbeiter Monika Daldrop Beitrage Kurt Weidemann Kataloggestaltung Adolf G Schneck 1883 1971 Leben Lehre Mobel Architektur Versuch der Dokumentation des Werkes zum 100 Geburtstag des Innenarchitekten Eine Ausstellung in der Staatlichen Akademie der bildenden Kunste Stuttgart vom 7 6 bis 15 7 1983 Stuttgart 1983 Andreas K Vetter Adolf G Schneck Die stille Reform auf dem Weissenhof Spurbuch Verlag Baunach 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Gustav Schneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolf Gustav Schneck im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten vgl Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Hrsg Haus auf der Alb Stuttgart 1994 S 2 Wolfgang Kermer Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart Stuttgart Edition Cantz 1988 Verbesserter Sonderdruck aus Die Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart eine Selbstdarstellung Stuttgart Edition Cantz 1988 o P 9 Wolfgang Kermer Ansprache zur Eroffnung der Ausstellung Adolf G Schneck 1883 1971 Leben Lehre Mobel Architektur am 7 Juni 1983 In Wolfgang Kermer 1968 und Akademiereform von den Studentenunruhen zur Neuorganisation der Stuttgarter Akademie in den siebziger Jahren Ostfildern Ruit Cantz 1996 Beitrage zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart hrsg von Wolfgang Kermer 9 ISBN 3 89322 446 7 S 104 Frank Werner Stuttgarter Architektur bis 1945 In Helmut Heissenbuttel Hrsg Stuttgarter Kunst im 20 Jahrhundert Malerei Plastik Architektur Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt 1979 ISBN 3 421 02532 0 S 204 mit Abb des Horsch Hehl Hettler Herkommer Modells Abb in Die Form Jg 4 1929 S 125 Digitalisat a b Moderne Bauformen Jg 28 1929 S 47 Digitalisat Normdaten Person GND 118880799 lobid OGND AKS LCCN n87905306 VIAF 42635939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneck Adolf GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 7 Juni 1883GEBURTSORT Esslingen am NeckarSTERBEDATUM 27 Marz 1971STERBEORT Fellbach Schmiden bei Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Gustav Schneck amp oldid 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