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Die Kosovo Ausschreitungen von 2004 in Serbien als Marz Pogrom bekannt 1 fanden vom 17 bis zum 19 Marz in bestimmten Teilen innerhalb des Kosovo statt Es kam zu pogromartigen Ausschreitungen von uber 50 000 Kosovo Albanern 2 3 vornehmlich gegenuber Gemeinschaften und Enklaven der kosovo serbischen Minderheit 4 Bei diesen ethnisch motivierten Ubergriffen und den resultierenden Fluchtlingsbewegungen handelte es sich im Kosovo um die schwersten ihrer Art seit NATO und UN nach dem Kosovo Krieg die Kontrolle in der serbischen Autonomen Provinz Kosovo Anmerkung 1 im Juni 1999 ubernommen hatten und moglicherweise rund eine Viertelmillion Serben Roma und andere Nicht Albaner in die Interne Vertreibung gerieten 5 6 7 8 9 In mehreren Orten starben insgesamt mindestens 19 Menschen darunter elf albanischer und acht oder neun 10 11 serbischer Ethnie 12 1 Anmerkung 2 Anmerkung 3 Rund 1000 Personen wurden verletzt 13 14 Uber 4000 Menschen meist Serben aber auch Roma und Aschkali mussten aus ihren Hausern fliehen oder wurden vertrieben 14 15 16 17 Die Aktionen der grossen kosovo albanischen Menschenmengen gegen samtliche Spuren serbischer Anwesenheit im Kosovo erstreckten sich von der Hauptstadt Pristina uber Stadte wie Prizren und Gjakova bis hin zu kleinen Dorfern wie Sllatina und Bellopoje Sie machten auch vor anderen Minderheiten nicht Halt 6 Mindestens 22 orthodoxe Sakralbauten wurden aus oder niedergebrannt sowie uber zehn weitere Kirchen und Kloster zum Teil schwer beschadigt 14 15 17 Die KFOR war beim Niederbrennen und bei der Zerstorung der serbischen Hauser und orthodoxen Kirchen haufig anwesend 18 15 Die Ausschreitungen fuhrten zu einer ethnischen Homogenisierung zahlreicher Ortschaften in denen auch nach den auf den Kosovokrieg folgenden Flucht und Vertreibungsbewegungen noch immer ethnische Minderheiten im Kosovo gelebt hatten 6 Noch wahrend der von kosovo albanischen Medien mit ausgelosten 19 20 21 Ereignisse wurden die Ausschreitungen von verschiedenen Seiten als wenigstens teilweise langfristig organisiertes Pogrom der kosovo albanischen Mehrheit an den ethnischen Minderheiten bezeichnet 22 6 5 23 24 und zum Teil mit ethnischer Sauberung verglichen oder gleichgesetzt 25 5 24 Insbesondere von offizieller westlicher Seite wurden die Ausschreitungen jedoch auch haufig als Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern oder als ethnische Konflikte bezeichnet 26 Teilweise wurde die Meinung vertreten diese seien spontan entstanden 22 27 und fur die Protektoratsmachte uberraschend aufgetreten 28 27 Von Seite kosovo albanischer Fuhrer wurden die Ausschreitungen auch als Revolte gegen Missstande im Kosovo bezeichnet 14 29 30 31 und als Argument fur die staatliche Unabhangigkeit des Kosovo angefuhrt 14 29 5 23 Den Sicherheitsorganisationen der Protektoratsmachte besonders der von der NATO gefuhrten KFOR aber auch der von den Vereinten Nationen gestellten internationalen UNMIK Polizei und dem von der UNO ausgebildeten KPS Kosovo Police Service wurde weitestgehendes Versagen und katastrophale Vernachlassigung ihres Schutzmandats wahrend der Ausschreitungen vorgeworfen 6 In den Fokus der internationalen Kritik ruckten besonders die deutschen KFOR Kontingente in der Region Prizren 28 32 33 34 35 St Nikolaikirche Tutic in Prizren ausserlich heute wieder ausgebessert mahnt das noch immer erkennbare PDK Graffiti an die innere und aussere Schandung der kleinen Familienkirche aus dem fruhen 14 Jahrhundert als die orthodoxen Sakralbauten und das historische serbische Viertel Prizrens am 17 18 Marz 2004 in Flammen standen und die letzten der funf Jahre zuvor noch vielen Tausend serbischen Einwohner aus der einst kulturell und ethnisch besonders vielfaltigen Stadt vertrieben wurden wahrend sich die deutsche KFOR Fuhrung nicht in der Lage sah mit ihren Truppen aus den Kasernen in Prizren auszurucken 36 37 38 32 39 40 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 15 Marz 1 2 16 Marz 2 Ablauf 2 1 17 Marz 2 2 18 Marz 2 3 19 Marz 3 Auswahl der Gewalttaten nach Orten 3 1 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade North 3 1 1 Kosovska Mitrovica 3 1 2 Svinjare 3 1 3 Slatina 3 1 4 Vucitrn 3 1 5 Nonnenkloster Devic bei Srbica 3 2 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Centre 3 2 1 Caglavica 3 2 2 Pristina 3 2 3 Lipljan 3 2 4 Obilic 3 2 5 Kosovo Polje 3 2 6 Podujevo 3 3 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Southwest 3 3 1 Belo Polje 3 3 2 Pec 3 3 3 Grabac 3 3 4 Prizren und Erzengelkloster bei Prizren 3 3 5 Đakovica 3 4 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade East 3 4 1 Gnjilane 3 4 2 Urosevac 3 4 3 Vitina 3 4 4 Novo Brdo 3 4 5 Strpce 4 Opfer und Schaden 4 1 Todesopfer Verletzte und Vertreibung 4 1 1 Namentliche Auflistung der kosovo serbischen Todesopfer 4 1 2 Namentlich bekannte Verluste oder Opfer auf kosovo albanischer Seite 4 1 3 Weitere gemeldete Verluste oder Opfer auf kosovo albanischer Seite 4 2 Zerstorung und Beschadigung von Kulturgut und Infrastruktur 4 2 1 Kulturguter von herausragender Bedeutung 4 2 2 Galerie zerstorte Kulturguter von herausragender Bedeutung 4 2 3 Weitere Kulturguter mit Schutzstatus 4 2 4 Weitere Kulturguter ohne Schutzstatus 5 Gewaltreaktionen in Serbien 5 1 Ablauf und Umfang 5 2 Zerstorung geschutzter Kulturguter 6 Offentliche Reaktionen 6 1 Internationale Haltung 6 2 Haltung auf serbischer Seite 6 3 Haltung auf kosovo albanischer Seite 7 Aufstockung der KFOR Kontingente 8 Wirkungen Wertungen und Folgen 8 1 Ausweitung des Konflikts auf NATO und UNMIK 8 2 Sicherheits Rechts und Wirtschaftslage im Kosovo 2004 8 3 Situation der Binnenfluchtlinge nach den Ausschreitungen 8 4 Strafverfolgung der Gewalttater der Marz Ausschreitungen 8 5 Sicherheits und Rechtslage fur Minderheiten nach den Ausschreitungen 8 6 Kontroversen um die Rolle der KFOR der UNMIK und der Protektoratsmachte 8 6 1 Vorwurfe des Fehlverhaltens der deutschen KFOR 8 6 2 Affare um die Informationspolitik des Verteidigungsministeriums 8 6 3 Debatte um die Rolle des BND 8 6 4 Vorwurfe fehlender Rechtsstaatlichkeit nach dem Kosovokrieg 8 7 Vorwurfe unausgewogener Berichterstattung 8 8 Bilanzierungen 9 Zitate 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 Literatur 12 1 Allgemeine Schriften 12 2 Berichte mit sozialwissenschaftlichem oder humanitarem Schwerpunkt 12 3 Berichte mit kulturwissenschaftlichem oder planerischem Schwerpunkt 12 4 Gerichtsurteile 13 Einzelnachweise 14 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Kosovo Nach dem Ende des Kosovo Kriegs hatte die uberwiegende Mehrheit der Kosovo Serben und Roma durch Flucht und Vertreibung Hunderttausender vor Gewaltakten und Diskriminierung von kosovo albanischer Seite den Kosovo verlassen Das UN Fluchtlingswerk ging von mehr als 180 000 nicht albanischen Fluchtlingen nach rechtlicher Definition Binnenfluchtlinge Anmerkung 4 aus dem Kosovo aus das jugoslawische Rote Kreuz von rund 200 000 die Regierung in Belgrad von etwa 350 000 26 39 Wahrend des NATO Krieges 1999 war die Zahl der Kosovo Serben in der Provinz von westlichen Medien noch konstant mit 200 000 angegeben worden 26 80 000 bis 120 000 sollten nach den Marz Ausschreitungen von 2004 noch in der Provinz leben 39 Nach einem Human Rights Watch Bericht soll nach Kriegsende 1999 uber Monate hinweg ein hoher Grad an Gewalt gegenuber nicht albanischen Gemeinschaften oftmals politisch motiviert und organisiert geherrscht haben dem die internationalen Truppen und die UN Verwaltung weitestgehend unwirksam begegnet sind 36 nbsp Bernard Kouchner als UN Sonderbeauftragter und UNMIK Leiter verantwortlich fur das Protektorat Kosovo vom 15 Juli 1999 bis Januar 2001 41 42 Laut einem Bericht des Europarats von 2010 2011 43 hat die UCK seit dem Ende der NATO Luftangriffe seit Juni 1999 und dem mit der NATO Militarintervention erzwungenen Abzug der serbisch jugoslawischen Sicherheitskrafte mutmasslich rund 500 Menschen meist serbischer Ethnie unter anderem uber von deutschen Soldaten kontrollierte Grenzubergange 44 45 aus dem Kosovo nach Albanien geschafft bis fast ein Jahr nach Kriegsende in geheimen Hafteinrichtungen gefangen gehalten viele von ihnen getotet und ihnen teilweise nach der Erschiessung Korperorgane wie Nieren entnommen um damit aus Albanien heraus Organhandel zu betreiben 46 47 48 49 50 Dem Bericht nach sollen fuhrende kosovarische Politiker wie Hashim Thaci in die den Organhandel betreibende organisierte kriminelle Vereinigung Drenica Gruppe verwickelt sein woruber westliche Regierungen uber Informationen ihrer Nachrichtendienste und Fahndungsbehorden bereits seit den 1990er Jahren informiert gewesen seien dies jedoch aus politischen Grunden ignoriert hatten 43 51 49 52 53 50 Auch die fur den Kosovo verantwortlichen internationalen Behorden sollen die bereits seit Beginn der 2000er Jahre bekannten konkreten Hinweise auf Verbrechen der UCK nicht beachtet haben oder seien ihnen nur unvollstandig und oberflachlich nachgegangen 54 55 46 56 und hatten fur einen langen Zeitraum die Beweisaufnahme in Zusammenhang mit Verbrechen der UCK gegenuber der serbischen Bevolkerung und bestimmten Kosovo Albanern vernachlassigt 57 58 2014 bestatigten die Ergebnisse der dreijahrigen Ermittlungen einer Sonderuntersuchungsgruppe EU Special Investigative Task Force SITF in weiten Teilen die Ergebnisse des Europaratsberichts von 2010 2011 sowie den OSZE Bericht Kosovo As Seen As Told Volume II 59 von 1999 und den Human Rights Watch Bericht Abuses Against Serbs and Roma in the New Kosovo 60 von 1999 61 62 Demnach habe es sich letztlich um ethnische Sauberungen von grossen Teilen der Bevolkerung der Serben und Roma aus den Gebieten sudlich des Ibar Flusses gehandelt 61 63 62 die organisiert und mit der Unterstutzung bestimmter Personen in den hochsten Fuhrungsebenen der UCK erfolgten waren 61 62 63 62 61 64 Obwohl nach dem Krieg im Kosovo 50 000 internationale Soldaten stationiert wurden und somit auf je 35 Einwohner ein Soldat kam kam es zu einem fast totalen Versagen der internationalen KFOR Schutztruppe und der internationalen Polizei und Justizbehorde des Protektorats der UNMIK sowie spater der EULEX Rechtsstaatsmission Weder verhinderten die drei kosten und personalintensiven Missionen diese Verbrechen noch wurden diese nachtraglich geahndet Als etwa im Sommer 1999 nachtlich in der Stadt Prizren die Hauser von Serben in Flammen aufgingen zeigte sich der verantwortliche deutsche Leutnant hilflos gegen die Gewalttaten einzuschreiten Den Verantwortlichen der Missionen der EU und der UNO wird vorgeworfen eine Zweckgemeinschaft mit den nach dem NATO Krieg von 1999 machtig gewordenen einstigen UCK Fuhrern eingegangen zu sein die darin bestanden haben soll dass diese starken Manner fur Ruhe in dem UN und NATO Protektorat Kosovo sorgen und Aufstande verhindern und dafur keine Anklage wegen zu verantwortender Verbrechen zu befurchten hatten 63 nbsp Kloster Decani seit 2004 UNESCO Weltkulturerbe bot es im Kosovokrieg Serben Kosovo Albanern und Roma Schutz 65 66 Seit 1999 selbst mehrfach angegriffen 67 68 69 70 71 zahlt es seit 2006 als gefahrdet 72 nbsp Kloster Gracanica das aufgrund der Sicherheitslage als gefahrdet eingestufte Weltkulturerbe liegt in einer serbischen Enklave in der viele Binnenfluchtlinge aus anderen Teilen des Kosovo Schutz suchenNeben den Angehorigen der Minderheiten waren seit dem Abzug der serbischen Truppen auch serbische Kulturdenkmaler des Kosovos insbesondere orthodoxe Kirchen und Kloster Ziel kosovo albanischer Gewalttaten geworden Unersetzliche Kunstschatze wie das Patriarchenkloster Pec das Kloster Visoki Decani oder das Kloster Gracanica erforderten ununterbrochenen Schutz von KFOR Einheiten um dem gezielten Vandalismus von kosovo albanischer Seite zu begegnen Im Januar 2003 wurde von serbischer Seite eine Bilanz der Gewaltakte gegen serbische Kunstschatze und historische Bauwerke vorgelegt nach der von 372 nach internationalen Kriterien unter Denkmalschutz stehenden Kulturgutern von denen 49 aus dem Mittelalter stammen 21 Kulturdenkmaler der ersten und zweiten Kategorie und 31 der dritten Kategorie zerstort worden seien 73 74 ohne dass die KFOR Truppen dies verhindert oder unterbunden hatten 75 Ein auf Grundlage der gemeinsamen Arbeit jugoslawischer und italienischer Fachleute Architekten Historiker Konservatoren Ethnologen etc erstellter Bericht versuchte 2003 die Aufmerksamkeit der ortlichen und internationalen Offentlichkeit auf den alarmierenden Zustand des Kulturgutes im Kosovo zu lenken und Massnahmen fur Schutz Erhaltung und Revitalisierung der zerstorten beschadigten und gefahrdeten Kulturguter in Ubereinstimmung mit internationalen Konventionen und Standards anzubieten Von den im Bericht erfassten kategorisierten geschutzten und anerkannten Kulturmonumenten der christlich orthodoxen und der islamischen Sakralarchitektur und landesspezifischen Architektur waren 40 Objekte zerstort oder verwustet worden nachdem zivile und militarische Krafte der Vereinten Nationen im Juni 1999 in der Provinz Kosovo angekommen waren Bei 13 dieser zerstorten Monumente handelte es sich um Kirchen aus dem 13 Jahrhundert oder aus der Periode zwischen dem 14 und 16 Jahrhundert die als Kulturgut von herausragender Bedeutung eingestuft werden Der Bericht konstatiert dass in Metochien zahlreiche kulturelle Monumente von hochstem Wert fur das europaische und nationale Erbe existieren fur die in den meisten Fallen kein Schutz bereitgestellt werde Das Ausmass der Zerstorung an Kulturgutern sei beispiellos in der europaischen Geschichte und der Vandalismus dauere mit Ausnahme einiger weniger von der KFOR geschutzter Sakralobjekte weiter an 76 Wahrend die Intensitat der Gewalt unmittelbar nach den ersten Nachkriegsmonaten absank wurden Serben und andere Minderheiten im Kosovo in den folgenden vier Jahren bis zu den Marz Ausschreitungen von 2004 weiterhin regelmassig angegriffen 36 So starben beispielsweise bei dem sogenannten Nis Express Bombenattentat auch Nis Express Massaker vom 16 Februar 2001 zwolf Menschen darunter auch ein zweijahriges Kind 77 78 79 80 16 Seit 1999 organisierten uber mehrere Jahre vor allem die Funktionare der rechtsradikalen UCK Pogrome gegen Minderheiten Selbst kritische Kosovo Albaner wurden bedroht wenn sie sich dieser so Dominik Baur im Spiegel rassistischen Politik in den Weg stellten 81 Im Fruhjahr und Sommer 2003 kam es erneut zu terroristischer und ethnisch motivierte Gewalt im Kosovo in Sudserbien und Mazedonien Die von der Staatengemeinschaft zu diesem Zeitpunkt bereits als terroristische Organisation betrachtete Untergrundorganisation Albanische Nationalarmee AKSh die fur ein Grossalbanien kampfte und offenbar Verbindungen zu dem international beaufsichtigten Kosovo Schutzkorps KPC hatte trat mit Anschlagen auf Zivilisten und Polizeistationen in Erscheinung Zwar gab die UNMIK Erfolge bei der Bekampfung organisierter Kriminalitat an besonders im Bereich von Betrug Korruption und Schmuggel und hatte eine Task Force zur Bekampfung von Terrorismus und Extremismus eingesetzt Doch stand es laut einer wissenschaftlichen Studie der SWP ausser Frage dass die Provinz von der effektiven Bekampfung dieses Problems noch weit entfernt war und es noch immer einen ununterbrochenen Strom grenzuberschreitender krimineller Aktivitaten gab vor allem Menschenhandel Geldwasche und Schmuggel von Waffen und Zigaretten Obwohl die UNMIK erhebliche Ressourcen in den Aufbau der multi ethnischen Polizei Kosovo Police Service und des Justizsystems investierte kam es im Sommer 2003 erneut zu einer Welle der Gewalt gegen ethnisch serbische Zivilisten als ethnische Minderheit und Ordnungskrafte 82 2003 waren ethnisch motivierte Gewaltakte somit weiterhin an der Tagesordnung und traten gegenuber Serben in der Opferbilanz nur in dem Masse zuruck in dem sich die Serben in ihren von KFOR Checkpoints bewachten Enklaven verschanzten oder davon absahen von ihrem Recht auf Ruckkehr in ihre Hauser zu den albanischen Nachbarn Gebrauch zu machen 83 Laut dem detaillierten Jahresbericht von Amnesty International uber die Ubergriffe auf Minderheiten im Kosovo aus dem Fruhjahr 2003 wurde der serbischen Bevolkerung die seit dem Kriegsende in dem mit umfangreichen Sonderbefugnissen von der UNMIK verwalteten Protektorat Kosovo gewalttatigen Ubergriffen ausgesetzt und von Totungen und Anschlagen bedroht war grundlegende Menschenrechte verweigert Zudem werde ihnen die Wahrnehmung burgerlicher politischer sozialer wirtschaftlicher und kultureller Rechte vorenthalten Wahrend fur Tater fortdauernde Straflosigkeit herrsche werde den serbischen wie auch den anderen nicht albanischen Einwohnern des Kosovo alltaglich Rechtshilfe gegen Gewaltakte und andere Bedrohungen von korperlicher und geistiger Unversehrtheit verweigert 84 24 36 Die unsicheren Umgebungsbedingungen unter denen die Serben im Kosovo lebten hatten zur Flucht beinahe der gesamten serbischen Bevolkerung vieler stadtischer Zentren gefuhrt Ethnische Serben aus landlichen Dorfern konnten weniger leicht als die aus stadtischen Zentren zur Flucht gebracht werden insbesondere verarmte altere Burger die uber kein verbliebenes familiares Netzwerk der Unterstutzung ausserhalb des Kosovo verfugten 36 Im Sommer 2003 begann eine Anschlagserie auf Bewohner der serbischen Enklaven im Kosovo 24 So wurde am 3 Juni 2003 beispielsweise die Familie Stolic in ihrem Haus in Obilic alban Obiliq durch Axthiebe ermordet und das Haus angezundet Am 13 August 2003 wurden zwei elf und 20 Jahre alte Serben mit automatischen Schusswaffen erschossen wahrend sie in einem Fluss nahe der serbischen Enklave von Gorazdevac alban Gorazhdec schwammen sogenanntes Fluss Massaker von Gorazdevac Am 31 August 2003 wurde ein serbischer Lehrer todlich verletzt als eine Granate in eine Gruppe von Serben in dem gemischten Dorf Cernica albanisch Cernice bei Gnjilane albanisch Gjilan geworfen wurde 36 Eine Ruckkehr der gefluchteten Minderheiten schloss Amnesty International unter den gegebenen Bedingungen als unmoglich aus 24 nbsp Staro Gracko Die Namen der 14 Opfer des Erntemassakers neben denen der Toten aus der Zeit der NATO Luftangriffe von 1999Bei der Aufklarung der schweren Verbrechen so auch bei den 14 Opfern im Alter zwischen 15 und 60 Jahren des sogenannten Erntemassakers in Staro Gracko vom 23 Juli 1999 beim Nis Express Massaker beim Fluss Massaker von Gorazdevac oder bei der Ermordung der Familie Stolic in Obilic wurden laut UNMIK Pressesprecherin Susan Manuel sowie laut UNMIK Polizeisprecher Derek Chappell aufgrund der fehlenden Unterstutzung der Bevolkerung keine grossen Erfolge erzielt 85 86 79 Die substantielle Ermittlungsprobleme der von den UN aufgebauten Polizei inmitten der defizitaren Sicherheitslage waren auf unzureichenden Zeugenschutz zuruckzufuhren Wer gegen Verdachtige aussagte wurde in der sozial stark kontrollierten kosovo albanischen Gesellschaft von Racheakten bedroht Wenn auch hinter den Anschlagen moglicherweise lediglich eine Minderheit radikaler gewaltbereiter und in kriminelle Aktivitaten verstrickter Banden stehen konnte wurden diese Verfolgungen doch offenbar von einer schweigenden Mehrheit ohne Widerspruch geduldet In Bezug auf die begangenen Kriegsverbrechen gab es in der kosovo albanischen Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt wie in den anderen ehemaligen jugoslawischen Landern wenig Unrechtsbewusstsein Fruhere UCK Mitglieder wurden als Freiheitskampfer und Helden verehrt Kritik an mutmasslichen Untaten existierte nicht Festnahme und Verurteilung losten regelmassig gewaltsame Proteste und Anschlage aus mittels derer die politische kosovo albanische Klasse Solidaritat mit den wenigen vor dem UN Kriegsverbrechertribunal in Den Haag einsitzenden Verdachtigen demonstrierte 87 Ein Bericht der Gesellschaft fur bedrohte Volker von November 2004 fasste zusammen In dem Zeitraum von 1999 bis zu den Pogromen im Marz 2004 gab es so gut wie keine Verhaftungen von Tatern die fur etliche wahllose Morde an den Minderheitenangehorigen im Kosovo verantwortlich waren Nach Schatzung des Leiters des GfbV Teams im Kosovo haben die Minderheiten der Serben Roma Aschkali und anderen uber 1000 Tote seit 1999 zu beklagen Von Januar bis November 2003 wurden nach Angaben des UNHCR zwolf Serben ermordet im Jahr davor funf 16 Am 11 November 2003 ausserte der UN Sonderbeauftragte Special Representative of the Secretary General SRSG Harri Holkeri in seiner Rede vor dem Standigen Rat der OSZE seine Besorgnis uber die Verschlechterung der Sicherheitslage Die gewalttatigen Vorfalle des letzten Sommers hatten einen schwerwiegenden Einfluss auf das Sicherheitsempfinden in der Offentlichkeit der Minderheiten In einigen Gebieten mussten wir auf Bitte der Gemeinschaften die Polizei oder KFOR Eskorten erneuern und wieder Checkpoints einrichten 88 Ende November 2003 brachte der serbische Ministerprasident Zoran Zivkovic beim Staatsbesuch in Deutschland zur Sprache dass in den vorangegangenen vier Jahren trotz des Protektorats 2 500 Serben und andere Nicht Albaner ums Leben gekommen seien 26 89 nbsp TMK Chef Agim Ceku am 29 Februar 2004 mit Interpol Ermachtigung verhaftet aber auf Intervention des UNMIK Chefs Holkeri wieder freigesetzt 90 Die in der UN Resolution 1244 91 zugesicherte Entwaffnung der UCK wurde von der NATO nur nachlassig ausgefuhrt und die ehemaligen Untergrundkampfer zudem in das neugebildete Kosovo Schutzkorps TMK unter dem Kommando des ehemaligen UCK Oberbefehlshabers Agim Ceku aufgenommen Diese Hilfspolizei TMK bot somit eine legale Betatigungsplattform fur die ehemals vom Westen als Terroristen eingestuften ehemaligen UCK Kampfer 26 Zum Jahresende 2003 und Anfang 2004 war es bereits gehauft auch zu Anschlagen auf Polizeipatrouillen im Kosovo mit mehreren Todesopfern gekommen die als Auswirkung des zunehmenden Konflikts zwischen kosovo albanischen Kreisen die die Unabhangigkeit des Kosovo anstrebten und UNMIK Interimsverwaltungsmission der UN im Kosovo gedeutet werden konnen 92 Am 25 Februar 2004 etwa zwei Wochen vor den antiserbischen Marz Pogromen berichtete die Neue Zurcher Zeitung unter dem Titel Steigende Spannung im Kosovo Belgrad fordert besseren Schutz fur Serben ausfuhrlich uber die bedrohliche Stimmung in der serbischen Provinz 28 Schon Tage vor den Ereignissen hatte der Veteranenverband der Kampfer der UCK Demonstrationen gegen die UN Mission im Kosovo veranstaltet In Prizren protestierten mehrere hundert Menschen gegen die Verhaftung des UCK Kampfers Selim Krasniqi durch die internationale Polizei Die Demonstrationen sollten bis zum 5 Jahrestag des NATO Angriffs auf Jugoslawien am 23 Marz andauern 93 Laut der Recherchen westlicher Journalisten und Menschenrechtsorganisationen initiierte und steuerte der Veteranenverband der UCK in der Folge die Marz Ausschreitungen die auch parallel dazu eine zusatzliche spontane Dynamik entwickelten 93 28 27 15 94 Kosovarischen Albanern die schon seit langerem versucht hatten die serbische Minderheit aus der Provinz zu vertreiben bot dabei der zunachst ungeklarte Tod zweier kosovo albanischer Kinder im Marz 2004 einen Anlass fur die Ausrichtung des landesweiten Marz Pogroms 28 15 Marz Bearbeiten Am 15 Marz 2004 wurde der serbische Jugendliche Jovica Ivic um etwa 20 Uhr bei einem Drive by Shooting im Dorf Caglavica in einer serbischen Enklave bei Pristina durch mehrere Schusse schwer verletzt und darauf in kritischem Zustand in ein Krankenhaus des serbisch kontrollierten Nordteils von Kosovska Mitrovica eingeliefert Bereits am Abend des 15 Marz fuhrte dieses Ereignis zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Kosovo Serben und Kosovo Albanern 18 5 95 96 Ivic behauptete dass die Angreifer ethnische Albaner gewesen seien da sie ihn in serbischer Sprache mit albanischem Akzent zu sich gerufen und zu ihm gesprochen hatten 96 97 bevor sie mit einer schallgedampften Waffe auf ihn geschossen hatten 97 In Reaktion auf das Drive by Shooting blockierten serbische Dorfbewohner darauf die von Pristina durch Caglavica nach Skopje fuhrende Hauptstrasse sowie die von Pristina durch die serbische Enklave von Gracanica nach Gnjilane verlaufende Strasse 96 18 5 7 um sich gegen weitere Drive by Shootings zu schutzen 95 um gegen die ihrer Meinung nach ethnisch motivierte Attacke zu protestieren 7 und um ihrer Forderung nach Massnahmen der UN Administration Nachdruck zu verleihen 97 Die ethnische Minderheit der Serben im Kosovo warf der NATO und der UN vor sie nicht vor Angriffen der kosovo albanischen Mehrheit zu beschutzen 97 Einige Fahrer albanischer Ethnie die durch die Gegend fuhren sollen von Serben geschlagen worden sein ebenso wie die Mitglieder eines irischen KFOR Kontingents das die Strassenblockade in Caglavica beseitigen wollte 96 88 Albanische Fuhrer warfen der internationalen Gemeinschaft Unfahigkeit oder Unwilligkeit bei dem Umgang mit der Blockade der wirtschaftlich bedeutenden Hauptverbindung zwischen Pristina und Skopje vor Ihre Ausserungen zeugen von einer Erzurnung der kosovo albanischen Offentlichkeit Als kurz darauf die Gewalt gegen Minderheiten im Kosovo am 17 Marz ausbrach konzentrierten viele ethnisch albanische Fuhrer die Aufmerksamkeit auf diese Blockade die als Beeintrachtigung der Bewegungsfreiheit der ethnischen Albaner beschrieben und als angeblicher Hauptgrund der Gewalt dargestellt wurde So behauptete etwa Arsim Bajrami Fraktionschef der PDK wahrend einer Parlamentsdebatte uber die Gewalt am 17 Marz Wir sind unzufrieden damit wie die UNMIK arbeitet insbesondere mit der Unfahigkeit volle Bewegungsfreiheit im Kosovo herzustellen 96 Insbesondere nach diesem Drive by Shooting kam es zu einem Anstieg der ethnischen Spannung im Kosovo 7 Eine Verbindung zwischen diesen Geschehnissen und den folgenden Ereignissen vom 17 bis zum 19 Marz konnte allerdings nicht ermittelt werden 14 16 Marz Bearbeiten Am 16 Marz organisierten die sogenannten war associations Kriegsverbande die aus drei miteinander verbundenen Organisationen bestanden welche die UCK Kriegsveteranen die UCK Invaliden und die Familien der Vermissten vertraten umfassende Demonstrationen in fast jeder kosovo albanisch besiedelten Stadt im Kosovo um gegen die Festnahme und Haft von fruheren UCK Fuhrern wegen inlandischer und internationaler Vorwurfe von Kriegsverbrechen zu protestieren 94 Im gesamten Kosovo nahmen 18 000 kosovo albanische Demonstranten an den Protesten teil Besonderen Antrieb erhielten die Demonstrationen dadurch dass vier fruhere UCK Kommandeure und TMK Mitglieder darunter der Fuhrer des Kosovo Schutzkorps General Selim Krasniqi mit dem Vorwurf durch die UNMIK Polizei verhaftet wurden in Verbindung mit den Morden an albanischen Kameraden wahrend des Kosovo Konflikts 1998 bis 1999 zu stehen 94 88 Wahrend vieler dieser Kundgebungen stifteten Sprecher die Mengen nahezu an sich gegen die UNMIK zu erheben 94 Die Verhaftung des einheimischen Polizeifuhrers und das Schliessen illegaler Geschafte durch die UNMIK Polizei hatte am 16 Marz auch in Prizren zu Demonstrationen gefuhrt die spater auch als Zeichen einer guten Vorbereitung und langen Vorausplanung der am nachsten Tage beginnenden Unruhen und Pogrome gedeutet wurden 28 In diesem Zusammenhang kam es wahrend der Proteste in Prizren zu Angriffen auf das regionale UNMIK Hauptquartier wobei Demonstranten es mit Steinen bewarfen und einen UNMIK Zivilpolizeibeamten verwundeten 94 88 Der Polizeisprecher der UNMIK Derek Chappell soll am 16 Marz zudem mitgeteilt haben dass viele Mordfalle im Kosovo wegen der fehlenden Kooperation der Burger mit der Polizei ungelost bleiben 98 Polizeieinheiten wurden seit dem 16 Marz in der ganzen Provinz Kosovo in hochste Alarmbereitschaft versetzt wenn auch der Kommandeur des deutschen KFOR Kontingent Hintelmann spater davon sprach von den Ereignissen des 17 und 18 Marz uberrascht worden zu sein 28 27 15 Die Berichte uber die Pro UCK Proteste vom 16 Marz halfen die Grundlage zu schaffen fur die Massenmobilisation am 17 Marz Sie erschienen in denselben Zeitungsausgaben wie die Sensationsnachrichten uber das Ertrinken kosovo albanischer Kinder Als die Nachricht der ertrunkenen Kinder die Offentlichkeit erreichte waren die war associations mit ihren sich uber den ganzen Kosovo erstreckenden gewaltigen Organisationsstrukturen und aufgrund des Umstandes dass sie die kosovoweiten Proteste in der ganzen Provinz organisiert hatten in einer einmaligen Stellung die folgende Gewalt der Marzausschreitungen zu steuern und daraus Nutzen zu ziehen 94 Als die Pro UCK Proteste nachliessen begannen die ethnisch albanischen Medien hetzerische Berichte uber drei kosovo albanische Kinder zu senden die von Serben am Nachmittag des 16 Marz in den Fluss Ibar alban Iber gehetzt worden und dabei ertrunken seien 99 Der Tod der drei kosovo albanischen Jungen im Alter von acht elf und zwolf Jahren spater war zum Teil von zweien die Rede 14 12 im Dorf Cabra alban Cabra nahe der ethnisch geteilten Stadt Kosovska Mitrovica alban Mitrovica nachdem sie dort gespielt hatten wird oft als unmittelbarer Anlass fur die Ausschreitungen vom 17 bis zum 19 Marz angesehen Ein uberlebender Junge sollte laut der kosovo albanischen Medienberichte ausgesagt haben sie seien zu sechst von serbischen Jugendlichen mit Hunden gehetzt worden und er habe sich zusammen mit drei anderen Spielkameraden durch einen Sprung in den eiskalten Fluss zu retten versucht Dabei habe nur er uberlebt Es wurde offentlich nie klargestellt was mit den zwei ubrigen Spielgefahrten die nicht in den Fluss gesprungen waren geschehen war Von ihnen wurden auch keine Aussagen zu dem Vorfall bekanntgegeben Nach Angaben der UNMIK Polizei war zu diesem Zeitpunkt nicht geklart worden ob die Behauptung des einzigen bekannten Augenzeugen den wirklichen Gegebenheiten entsprach 14 21 18 5 Mit Abschluss der Untersuchungen wurde spater festgestellt dass es keinerlei Hinweise auf eine serbische Verantwortung an dem Tod der ertrunkenen Kinder gebe 19 20 dass die serbische Bevolkerungsgruppe nicht fur den Tod der Kinder verantwortlich sei 100 dass die Aussagen des kosovo albanischen Zeugen sehr auffallige Widerspruche aufwiesen und dass die Medien uber den Fall in unverantwortlicher rucksichtsloser und sensationsheischender Weise berichtet hatten 19 20 99 Im April ergab die Untersuchung der UNMIK und eines angesehenen kosovo albanischen Richters dass sich nachweislich keine jungen Serben zum fraglichen Zeitpunkt in der Gegend aufgehalten hatten 88 99 Der Bericht des OSZE Beauftragten fur Medienfreiheit Miklos Haraszti von 2004 betonte ausdrucklich dass der uberlebende Junge auf dessen Zeugenbericht sich die Bezichtigungen von Kosovo Serben durch die kosovo albanischen Presse beriefen nie selbst gesagt hatte dass er mit seinen Spielkameraden durch die Serben mit Hunden gehetzt worden sei 101 99 Der Junge habe lediglich ausgesagt dass die kosovo albanischen Jungen von Serben eines entfernten Hauses beschimpft worden seien 99 Es sei die offentlich rechtliche Rundfunkanstalt RTK Radio Televizioni i Kosoves gewesen die sich dazu entschieden habe die Geschichte in dieser Weise irrefuhrend umzudeuten 101 Zu den Quellen die das Geschehen als eine Hetzjagd der Kinder durch Serben uminterpretierten gehorte der in Kosovska Mitrovica arbeitende kosovo albanische Vorsitzende der nationalistischen Menschenrechtsorganisation Rat zum Schutz der Menschenrechte und Freiheit Council for the Defence of Human Rights and Freedoms der Menschenrechtsaktivist Halit Berani 99 von dessen Berichten sich RTK spater distanzierte 102 Ablauf BearbeitenSchon am 16 und 17 Marz als noch nicht geklart war ob oder unter welchen Umstanden tatsachlich mehrere Kinder ertrunken waren und wahrend die von der UNMIK eingeleitete Untersuchung noch lief wurde die offentliche Stimmung in albanischen Medien mit Sensationsberichten angeheizt die keinen Zweifel daran zu lassen schienen dass die Kinder von Serben gezielt ermordet worden waren 21 92 Laut einem OSZE Report berichteten insbesondere die Sendeanstalten emotionsuberladen einseitig verantwortungslos und in nationalistischer Stimmung 21 Auch in den Printmedien z B von der Tageszeitung Epoka e Re wurde am 17 Marz als angebliche Tatsache verbreitet die Kinder seien in den Tod getrieben worden 14 In der serbischen Gemeinde setzte sich dagegen die Uberzeugung fest der Vorfall sei nur inszeniert worden um einen Vorwand fur weitere Gewaltexzesse gegen die serbische Minderheit im Kosovo zu kreieren 92 Bereits am 16 Marz forderten die Kosovo Albaner bei Protesten in mehreren Orten die Freilassung aller inhaftierten UCK Kampfer 14 Mehrere tausend Demonstranten forderten die Ruckkehr der UCK Ramush Haradinaj der ehemalige UCK Fuhrer fur das Gebiet Peja Pec Decan Decan und Gjakova Đakovica rechtfertigte die Gewalttaten verharmlosend als Revolte gegen den Status quo 14 29 30 22 Diesem zu entkommen bedeute auch sich dem ersehnten Ziel der Unabhangigkeit zu nahern 14 29 17 Marz Bearbeiten nbsp Ibar Brucke in Mitrovica im Februar oder Marz 2004 103 mit Blick nach Norden Funf Jahre vor dem blutigen Ansturm von der Sudseite vom Marz 2004 hatte Kouchner dem Kosovo auf der sogenannten 104 Austerlitz Brucke eine friedliche Zukunft vorausgesagt 30 105 Die Gewaltwelle im Kosovo begann wie schon viele Male zuvor an der Brucke in Kosovska Mitrovica die den von der serbischen Ethnie dominierten Nordteil der Stadt von dem von der albanischen Ethnie dominierten Sudteil trennt Obwohl ein Gewaltausbruch von Human Rights Watch als eine prognostizierbare Folge der vorangegangenen Ereignisse bezeichnet wird gaben KFOR und UNMIK am Morgen des 17 Marz einen unvorbereiteten Eindruck ab 106 Am 17 Marz kam es zu Grossdemonstrationen von Kosovo Albanern im albanisch kontrollierten Sudteil von Kosovska Mitrovica wobei Tausende Kosovo Albaner die Kontrollposten der KFOR die Tranengas einsetzten passierten und in den serbisch kontrollierten Nordteil der Stadt vordrangen 18 5 Mit automatischen Gewehren bewaffnete Kosovo Albaner schossen auf serbische Hauser 18 und serbische Heckenschutzen schossen auf Kosovo Albaner Auf beiden Seiten gab es mehrere Tote 18 5 Am Nachmittag des 17 Marz wurde etwa ein Dutzend Kosovo Serben im Dorf Caglavica im Zentralkosovo wenige Kilometer sudlich von Pristina durch kosovo albanische Heckenschutzen verletzt Tausende Kosovo Albaner aus Pristina marschierten auf das Dorf zu In der Umgebung von Pristina evakuierte die KFOR Kinder Frauen und alte Menschen aus den kosovo serbischen Dorfern in denen die serbischen Hauser und Kirchen in Anwesenheit der KFOR von Kosovo Albanern niedergebrannt wurden 23 5 In der Nacht zum 18 Marz erklarte der UNMIK Polizeisprecher Derek Chappell dass die kosovo albanischen Jungen nicht bei der Flucht vor Serben gestorben seien 5 Die Belgrader Nachrichtenagentur Beta zitierte Chappell in der Nacht zum 18 Marz mit den Worten ein Kind habe seinen Eltern gesagt es habe sich um einen Unfall gehandelt Es seien keine Serben in den Zwischenfall verwickelt Dieser dritte kosovo albanische Junge auf dessen Zeugenaussage sich Chappell gegenuber Beta in der Nacht auf den 18 Marz bezog sei mit drei Freunden in den Fluss gestiegen worauf sie von der Stromung mitgerissen worden seien Nur er habe das andere Ufer erreichen konnen wahrend zwei der Freunde ertranken und das dritte Kind noch vermisst werde Mit der Aussage des uberlebenden Jungen dass die Kinder bei dem Ereignis ohne Einfluss von Kosovo Serben gehandelt hatten widersprach Chappell als Sprecher der UN Verwaltung im Kosovo den in der kosovo albanischen Presse verbreiteten Behauptungen und Geruchten von einer Mitschuld von serbischen Bewohnern an dem Tod der Kinder 26 107 Der osterreichische Fernsehsender ORF berichtete dass die Gewalt im Kosovo nach Chappells Aussage im Voraus geplant worden sei 5 18 Marz Bearbeiten Trotz der in der Nacht erfolgten Erklarung des UNMIK Polizeisprechers Derek Chappell soll auch die ARD Tagesschau noch am 18 Marz berichtet haben dass die zwei ertrunkenen kosovo albanischen Kinder von Serben in den eiskalten Fluss Ibar gehetzt worden seien 26 Am 18 Marz hielten die Ausschreitungen im Kosovo weiter an Der UN Sicherheitsrat hielt unterdessen eine Sondersitzung ab 23 Reprasentanten der drei grossten politischen Parteien der Kosovo Albaner erklarten in einer Parlamentssitzung der einzige Weg eine Beruhigung der Lage und Normalisierung der Situation im Kosovo herbeizufuhren lage in der Erklarung in der Unabhangigkeit 5 Ibrahim Rugova forderte die Internationale Gemeinschaft auf umgehend die Unabhangigkeit des Kosovo anzuerkennen 23 5 Der KFOR Kommandeur Holger Kammerhoff ermachtigte die Soldaten die notwendigen Mittel necessary force einzusetzen um die Sicherheit ihrer Leben und der aller Burger des Kosovo zu gewahrleisten 5 Die kosovo albanischen Angriffe auf serbische Dorfer und orthodoxe Heiligtumer erschienen zunehmend wie es der Kommandeur des sudlichen NATO Flugels Gregory Johnson ausdruckte orchestriert und organisiert 5 23 Die KFOR evakuierte das UNMIK Personal aus dem Sudteil von Mitrovica 5 23 Der stellvertretende serbische Premierminister Miroljub Labus teilte mit dass die serbische Regierung einen Vorschlag fur eine Einteilung des Kosovo in Entitaten oder Kantone wie in Bosnien und Herzegowina habe 5 Insgesamt wurden mindestens 22 serbisch orthodoxe Kirchen niedergebrannt sowie elf Kirchen und Kloster teilweise schwer beschadigt Vor allem im von deutschen KFOR Truppen uberwachten Bezirk Prizren wurden unschatzbare Kulturguter die teilweise bis auf das 14 Jahrhundert zuruckgingen unwiderruflich vernichtet 23 Die BBC wies am 18 Marz darauf hin dass die Angriffe erfolgt waren nachdem die NATO angekundigt hatte weitere 1 000 Soldaten zu den bestehenden 18 500 in den Kosovo zu entsenden 108 19 Marz Bearbeiten Etwa ab der Mittagszeit des 19 Marz blieb die Situation im Kosovo weitgehend friedlich General Virgil Packett der Kommandeur der SFOR in Bosnien die zur Verstarkung der KFOR in den Kosovo geschickt worden war erklarte dass die Ausschreitungen im Kosovo sehr gut organisiert und orchestriert seien Der NATO Kommandeur General Gregory Johnson bezeichnete die Vorgange als fast eine Art ethnische Sauberung 5 24 und als versuchtes Pogrom das teilweise orchestriert gewesen sei 109 Der Grunder und Herausgeber der kosovo albanischen Tageszeitung Koha Ditore Veton Surroi nahm den Standpunkt ein dass es sich um organisierte Gewalt handele um die serbische Bevolkerung aus dem Kosovo zu vertreiben UN Generalsekretar Kofi Annan erwog ernsthaft die Moglichkeit einer Evakuierung der UN Mitarbeiter aus dem Kosovo 5 Auswahl der Gewalttaten nach Orten BearbeitenDer Kosovo war im Marz 2004 in vier Area Of Responsibility AOR genannte Verantwortungsbereiche der KFOR gegliedert deren jeweilige multinationale KFOR Truppen jeweils unter dem Kommando einer sogenannten Leadnation standen Im Bereich der Multinational Brigade Southwest wechselten sich Italien und Deutschland nach einer festgelegten Rotation als Leadnation ab 22 110 In diesem KFOR Sektor konzentrierten sich die deutschen Kontingente im Suden mit der Region Prizren wahrend die italienischen Kontingente ihren Schwerpunkt im Norden mit der Region Pec hatten Eine Schilderung aus Perspektive der kosovo albanischen Seite bietet das LDK nahe Kosovo Informationszentrum QIK Qendra per Informim e Kosoves 18 Der unabhangige und fur seine Seriositat bekannte 18 Belgrader Sender B92 veroffentlichte eine detaillierte chronologische Auflistung der Ereignisse bis zum 22 Marz 5 Eine im Juli 2004 von Human Rights Watch veroffentlichte umfangreiche Zusammenfassung spricht fur die Marz Pogrome von 2004 von mindestens 33 Hauptausschreitungen im gesamten Kosovo 6 Einige der Gewalttaten lassen sich nach den Angaben festhalten Verantwortungsbereich der Multinational Brigade North Bearbeiten Leadnation Frankreich truppenstellende Nationen waren neben Frankreich auch Belgien Danemark Estland Griechenland Luxemburg und Marokko 111 22 Kosovska Mitrovica Bearbeiten nbsp Ibar Hauptbrucke in Kosovska Mitrovica mit serbischen Farben am Nordufer 2009 mit franzosischen Staatsmitteln 112 von 2000 bis 2001 ausgebessert 113 und als Symbol der Zukunft verkundet 114 blieb die Brucke seit Ende des NATO Luftkriegs 1999 Symbol ethnischer Teilung 115 116 117 118 Am 17 Marz begannen die Gewalttatigkeiten im Kosovo in Kosovska Mitrovica alban Mitrovica oder Mitrovice Wie haufig zuvor bildete die Brucke als Symbol der ethnischen Teilung zwischen dem serbisch dominierten Nord und dem albanisch dominierten Sudteil der Stadt den Ausgangspunkt der Gewalt 106 Nur in Kosovska Mitrovica und damit in dem Landesteil wo die Mehrheit der im Kosovo gebliebenen Kosovo Serben lebt traf der gewalttatige kosovo albanische Mob auf kosovo serbische Gegenwehr Als etwa 3000 Kosovo Albaner unter Einsatz von Schusswaffen die UN Checkpoints an der Ibar Brucke uberwunden hatten wurden sie von serbischen Selbstverteidigungskraften am Eindringen in das serbische Viertel gehindert Dabei wurden vier Kosovo Albaner getotet 26 Noch am 17 Marz wurde bekannt dass es in der Stadt durch Schusse zu mindestens 200 Verletzten darunter mindestens 13 franzosische Soldaten gekommen war Im Gegensatz zu anderen Brennpunkten im Kosovo trat mit Einbruch der Dunkelheit in Kosovska Mitrovica Ruhe ein wo die UN Krafte eine Ausgangssperre ab 19 Uhr Ortszeit verhangt und versichert hatten auf jeden zu schiessen der danach auf den Strassen gesehen werde 7 In Kosovska Mitrovica wo besonders franzosische KFOR Soldaten und UNO Polizei den in den serbischen Nordteil der Stadt vordringenden Kosovo Albanern gegenuberstanden gab es die meisten Toten wahrend der Ausschreitungen 32 Eine detaillierte Beschreibung des Beginns der Ausschreitungen bietet der internationale Pressefotograf Andrew Testa Laut seiner Schilderung marschierte bereits vor 11 Uhr vormittags ein von albanischen Lehrern organisierter Demonstrationszug kosovo albanischer Schulkinder die zu der Brucke fuhrende Strasse auf und ab um gegen das angeblich von Serben verschuldete Ertrinken der kosovo albanischen Kinder vom Vortag zu protestieren Die Absperrungen auf der Strasse zur Brucke seien nur mit einer Handvoll KPS und UNMIK Polizisten besetzt gewesen Unvermittelt sei eine grosse Menge albanischer Manner hinter den Kindern erschienen mit Zur Brucke Zur Brucke Rufen zu der Brucke gerannt und habe sogleich die KPS UNMIK Barriere uberwaltigt Die Handvoll von KPS und UNMIK Beamten hatten versucht auf der Brucke neu Stellung zu beziehen und mit ihren Schlagstocken die Menge zuruckzuschlagen Ihnen habe sich auch eine Gruppe von etwa 15 jordanischen UNMIK Crowd and Riot Control Polizisten angeschlossen Doch sei die Brucke nicht wie in vergleichbaren Situationen in Kosovska Mitrovica sonst ublich von KFOR Soldaten abgesperrt gewesen Dies habe offenbar auch bei der ansturmenden Menge Uberraschung und Unsicherheit erzeugt die dann aber durch Rufe ihrer Radelsfuhrer uber die Brucke in den serbisch dominierten Teil der Stadt vorangetrieben worden sei Dort habe die Menge mit Verwustungsaktionen begonnen worauf ortsansassige Serben der kosovo albanischen Menge entgegengetreten seien und auch die UNMIK Polizei sich neu gruppiert habe um die Kosovo Albaner etwa eine Viertelstunde spater uber die Brucke zuruckzudrangen Die KFOR hingegen erschien im Gebiet nicht bevor die kosovo albanische Menge uber die Brucke zuruckgedrangt worden war 106 Zur selben Zeit habe eine Gruppe von mehreren hundert Kosovo Albanern eine weitere Brucke betreten und begonnen Steine auf serbische Hauser zu werfen Sie habe die Brucke jedoch nicht vollstandig uberqueren konnen da sich auf dieser Brucke permanent stationierte KFOR Truppen die von UNMIK Polizei verstarkt waren befunden hatten Zumindest eine Handgranate sei von der serbischen Seite geworfen worden die mindestens sieben Albaner und einige franzosische KFOR Soldaten verwundet habe Fast unverzuglich seien zwei bewaffnete Albaner zu der Brucke gerannt und hatten begonnen mit AK 47 Sturmgewehren auf die serbische Seite zu feuern Es sei ein intensiver Schusswechsel gefolgt bei dem 4 Albaner getotet und viele weitere verwundet worden seien 106 UNMIK Polizeiquellen behaupteten spater dass die franzosischen Soldaten sich geweigert haben ihre Blendgranaten einzusetzen um die Menge zu stoppen und dass sie uber keine Munition verfugt haben um das Feuer zu erwidern als die zwei albanischen Schutzen die Brucke erreicht hatten und zu feuern begannen 106 119 Svinjare Bearbeiten Das ethnisch serbische Dorf Svinjare alban Svinjare oder Frasher im Suden von Kosovska Mitrovica gehort zu den von den Marzausschreitungen am starksten betroffenen Orten 120 obwohl es nur uber die Strasse zum Dorf erreicht werden konnte welche zwischen einem franzosischen und einem belgischen Militarstutzpunkt entlanglief 22 Obwohl der Mob von etwa 400 oftmals jungen Kosovo Albanern auf seinem Weg zur Inbrandsetzung von uber 100 serbischen Besitztumern die Strasse entlang geradewegs an den zwei Armeestutzpunkten vorbeimarschiert war und den Stutzpunkt der Franzosen also direkt hatte passieren mussen um zur Siedlung der Serben zu gelangen unternahm die franzosische KFOR keine ernsthaften Anstrengungen Svinjare zu beschutzen 22 6 120 121 Das gesamte Dorf mit nach Angabe franzosischer Militarsprecher allen 137 serbischen Hausern nach anderen Angaben 150 geplunderte und niedergebrannte Hauser 122 wurde in Sichtweite des franzosischen Hauptstutzpunkts vollstandig niedergebrannt wahrend die Hauser der ethnischen Albaner unangetastet blieben 123 120 Die franzosischen KFOR Patrouillensoldaten blieben in ihrem Stutzpunkt beobachteten von dort die Vorgange machten laut dem UNO Polizeisprecher Derek Chappell Fotos davon 22 lehnten aber ab den bedrangten Serben zu Hilfe zu kommen obwohl ihr Hauptstutzpunkt Camp Belvedere nur etwa 500 Meter von den Ereignissen entfernt lag 123 4 120 Etwa 200 Bewohner der alteingesessenen serbischen Gemeinschaft von Svinjare wurden gezwungen ihre Hauser zu verlassen 4 Die KFOR unternahm nichts um die Brandstifter an ihrem Tun zu hindern sondern evakuierte lediglich die Einwohner 4 auf die serbisch dominierte Nordseite des Flusses Ibar 122 So konnte eine Menge von etwa 500 Kosovo Albanern unbehelligt die Hauser ausplundern und niederbrennen 4 22 Der Besitz wurde zerstort und Haustiere und Vieh abgeschlachtet 22 Der KIM Info Service der serbisch orthodoxen Kirche stellt im Internet Bilder von den Ausschreitungen in Svinjare bereit die zeigen sollen dass die KFOR Fahrzeuge in dem nahegelegenen KFOR Stutzpunkt geparkt und nicht gegen die Angriffe der Plunderer und Brandstifter eingesetzt wurden Andere Bilder sollen belegen wie Kosovo Albaner mit Lieferwagen Traktoren und anderen Fahrzeugen unbehelligt serbischen Besitz plundern Weitere Bilder sollen illustrieren dass die serbische Dorfenklave fur deren Schutz der KFOR Stutzpunkt errichtet worden sei vollstandig zerstort wurde 124 UNMIK Polizeisprecher Chappell ausserte spater daruber er halte die Tatenlosigkeit der KFOR Militars fur schwer verstandlich 22 Eine detaillierte Beschreibung die Augenzeugenberichte berucksichtigt wurde von Human Rights Watch gegeben Etwa um 15 Uhr am 18 Marz marschierten mehrere hundert Kosovo Albaner auf Svinjare zu nachdem sie eine serbisch orthodoxe Kirche im Suden von Kosovska Mitrovica niedergebrannt hatten Als die kosovo albanische Menge Svinjare erreichte waren nur zwei mit etwa 15 marokkanischen Soldaten besetzte KFOR Fahrzeuge im Ort Sie erhielten den Befehl die kosovo albanische Menge abzufangen und aufzuhalten und begaben sich zu dem der sich nahernden kosovo albanischen Menge nachstgelegenen Ende des Dorfes Gerade bevor die kosovo albanische Menge Svinjare erreichte schlossen sich den marokkanischen Soldaten mehrere UNMIK Polizeifahrzeuge an die der Menge vorangeeilt waren Die kosovo albanischen Gewalttater umgingen die KFOR und UNMIK Stellung und begannen die Hauser mit Molotow Cocktails in Brand zu setzen Zu diesem fruhen Zeitpunkt des Angriffs war die Anzahl der Gewalttatigen mit etwa 400 bis 500 Personen noch verhaltnismassig gering Als eine polnische UNMIK Special Police Unit SPU ankam um die bedrangten KFOR und UNMIK Krafte zu verstarken konnte sie die kosovo albanische Menge zeitweilig zerstreuen und die Brande in sechs oder sieben serbischen bereits in Brand gesteckten Hausern loschen Die franzosischen KFOR Soldaten der nahegelegenen Stutzpunkts Belvedere unterstutzen dagegen noch immer nicht die Verteidigung des Dorfes 120 Als die kosovo albanische Menge zeitweise aufgelost war teilten der polnische UNMIK SPU Kommandeur und der amerikanische UNMIK Polizei Kommandeur den Serben mit dass sie Svinjare unverzuglich evakuieren wurden Der polnische UNMIK SPU Kommandeur sagte den serbischen Dorffuhrern dass es im gesamten Kosovo Probleme gebe und seine Einheit nur noch eine halbe Stunde im Dorf bleiben konne und sich dann an andere Krisenorte begeben musse Die serbischen Dorffuhrer baten um ein Treffen mit den KFOR Kommandeuren des nahegelegenen Stutzpunkts Belvedere um dort um Schutz fur das Dorf zu bitten 120 Als die serbischen Fuhrer nach Svinjare zuruckkehrten ohne die Zusicherung fur den Schutz ihrer Hauser durch die KFOR erhalten zu haben waren die serbischen Frauen und Kinder bereits evakuiert worden Mit Einbruch der Dunkelheit bestanden die marokkanischen Soldaten darauf dass auch die serbischen Manner das Dorf zu verlassen hatten und evakuierten sie in den franzosischen Stutzpunkt Als die letzten Serben Svinjare am 18 Marz verliessen waren die meisten ihrer Hauser noch immer unbeschadigt Wahrend der Nacht und am 19 Marz wurde es der kosovo albanischen Menge jedoch ermoglicht die serbischen Hauser von Svinjare zu plundern und niederzubrennen ohne dass die Soldaten des nahegelegenen KFOR Stutzpunkts einschritten Am Ende war jedes einzelne serbische Haus geplundert und niedergebrannt und das Vieh getotet 120 Zwar wurden 2006 Besitztumer in Svinjare wiedererrichtet doch blieben sie laut einem OSZE Bericht von Ende 2010 noch immer grosstenteils unbewohnt 125 Slatina Bearbeiten Das kleine Dorf Slatina alban Sllatine sudostlich von Kosovska Mitrovica wird von Human Rights Watch als Paradebeispiel fur die vielen Gebiete genannt in denen kosovo albanische Mobs serbische Bewohner uber Stunden hinweg angriffen bevor internationale KFOR oder UNMIK Truppen ihnen zu Hilfe kamen Im Dorf waren nur 13 serbische Hauser mit uberwiegend alten Bewohnern verblieben 126 Am Morgen des 18 Marz begannen die Angriffe auf die serbischen Hauser und ihre Bewohner Es kam zu schweren Verwundungen serbischer Bewohner wie beim achtjahrigen Govoljub Savic der durch einen Steinwurf ein Auge verlor Ein franzosischer KFOR Konvoi fuhr durch das Dorf als die Steinwurfe auf die Hauser begannen hielt aber nicht an um zu helfen Erst etwa um 17 Uhr gelang es den Serben die UNMIK Polizei zu kontaktieren die unverzuglich drei Wagen entsendete deren Ankunft dazu fuhrte dass die kosovo albanischen Angreifer ihr Brandwerk beendeten 126 Die verwundeten Serben wurden evakuiert und UNMIK Polizei und KFOR blieben zum Schutz uber Nacht in der keine weiteren Angriffe erfolgten Am Morgen des 19 Marz wurden die Serben zwangsevakuiert Das Versprechen an die Serben dass es sich um eine nur vorubergehende Evakuierung handeln wurde und die KFOR Truppen die serbischen Hauser schutzen wurden wurde nicht erfullt Bis zur Evakuierung waren drei Hauser niedergebrannt im Laufe der nachsten Tage wurden alle 13 serbischen Hauser des Dorfes geplundert und vollig niedergebrannt 126 Vucitrn Bearbeiten Zu den schwersten Angriffen gegen nicht serbische Minderheiten gehorten die Attacken von einer Menge Kosovo Albaner auf die Gemeinschaft der Aschkali Albanisch sprechende Roma in Vucitrn alban Vushtrria und das Niederbrennen von mindestens 69 ihrer Hauser zusammen mit einer serbisch orthodoxen Kirche in der sudlich von Kosovska Mitrovica gelegenen Stadt 127 123 Innerhalb weniger Stunden wurden rund 250 Menschen aus der Stadt vertrieben 81 Die franzosischen KFOR Truppen und die internationale UNMIK Polizei reagierten darauf nicht und nahmen nicht aktiv an einer Verteidigung der Aschkali Gemeinde in Vucitrn teil obwohl sich das Dorf zwischen zwei nahegelegenen franzosischen KFOR Hauptstutzpunkten Belvedere und Novo Selo befand 123 127 Die schweren Anschuldigungen gegen kosovo albanischer Mitglieder des KPS Kosovo Police Service sich in Komplizenschaft mit den Gewalttatern befunden zu haben betrafen auch die Ausschreitungen in Vucitrn wo die gesamte Aschkali Gemeinschaft aus ihren Hausern gezwungen wurde die von der Menge von etwa 300 Kosovo Albanern niedergebrannt wurden 4 Vor dem NATO Krieg von 1999 hatten etwa 350 Aschkali Familien in Vucitrn gelebt von denen viele im Fleischereihandwerk beschaftigt gewesen waren Nach dem Krieg waren viele Aschkali von Kosovo Albanern angegriffen worden 127 Bereits im Sommer 1999 kurz nach dem Abzug der jugoslawischen Armee und dem Einmarsch der KFOR Truppen waren 1500 bis 2000 Aschkali in Vucitrn gemeinsam mit den ansassigen Roma Opfer extremistischer Angriffe von Kosovo Albanern geworden 81 Mindestens funf Aschkali aus der Stadt waren entfuhrt worden und verschwunden und uber hundert Aschkali Hauser waren niedergebrannt worden Fast die gesamte Aschkali Gemeinde von Vucitrn war gefluchtet 81 127 Wahrend das Roma Viertel komplett zerstort worden war hatten sich allerdings neun 81 oder zehn bis 15 127 Aschkali Familien entschieden unter dem Schutz von nun eingeruckten KFOR Soldaten in ihrem verwusteten Viertel zu bleiben 127 81 2001 hatten dann wieder Aschkali Familien begonnen nach Vucitrn zuruckzukehren 127 Im Jahr 2002 waren ihnen nochmals etwa 200 Aschkali gefolgt die in der Zwischenzeit im serbischen Novi Sad Zuflucht gefunden hatten Sie vertrauten dabei auf Versprechungen des UNO Fluchtlingswerkes UNHCR der UNO Verwaltung UNMIK und der NATO gefuhrten KFOR Truppen dass in ihrer Heimat fur ihre Sicherheit gesorgt sei 81 Im Marz 2004 lebten vor den Marzausschreitungen wieder etwa 70 Familien in Vucitrn Wegen ihrer bedeutenden Rolle im Fleischereihandwerk und wegen der Gelduberweisungen von Verwandten die in Westeuropa arbeiteten verfugten viele Aschkali uber bedeutenden Wohlstand und bauten grosse Hauser womit diese zum Ziel krimineller Tater wurden 127 Eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse wurde im Bericht von Human Rights Watch gegeben Die Gewalttaten in Vucitrn begannen um etwa 16 Uhr als eine Gruppe in der sich fruhere UCK Kampfer befanden die serbisch orthodoxe Kirche St Elias in Vucitrn niederbrannte bevor sie sich einer zweiten angeblich von kriminellen kosovo albanischen Anfuhrern gefuhrten Gruppe anschloss und die Aschkali Gemeinschaft angriff 127 128 Der kosovo albanische Mob bestand aus 400 bis 500 vorwiegend mannlichen Personen wuchs jedoch weiterhin schnell an Das die orthodoxe Kirche bewachende marokkanische KFOR Kontingent hatte wahrend des Angriffs in die Kirche evakuiert und liess Vucitrn trotz zahlreicher telefonischer Hilferufe der angegriffenen Aschkali Familien bei KFOR UNMIK und KPS ohne KFOR Prasenz zuruck Die Entscheidung von KFOR und UNMIK Vucitrn nicht zu verteidigen lieferte die Aschkali vollstandig der Verantwortung des KPS aus Der uberwiegend von ethnischen Albanern gestellte KPS stellte die einzigen Sicherheitskrafte die eine signifikante Rolle wahrend der Gewalttaten in Vucitrn spielten Offenbar hat der KPS jedoch nur ihre Hauser verteidigende Aschkali verhaftet dagegen aber keinen einzigen der Kosovo Albaner die sich als Angreifer oder Brandstifter betatigten 127 Wahrend einige KPS Beamte bei der Evakuierung von Aschkali Einwohnern halfen haben also andere KPS Beamte offenbar aktiv an den Gewalttaten teilgenommen und Aschkali verhaftet und misshandelt die versuchten ihre Hauser zu verteidigen Nach Angaben einiger Aschkali sollen einige KPS Beamte auch am Niederbrennen von Aschkali Hausern teilgenommen haben 127 Bald nach den Verhaftungen einiger mannlicher Aschkali denen der KPS vorwarf in die kosovo albanische Menge geschossen zu haben kehrte die KPS Polizei zuruck um die verbliebenen Aschkali Familien zu evakuieren Sobald der KPS ankam beendete die kosovo albanische Menge das Niederbrennen der Hauser zog sich zuruck und ermoglichte es dem KPS die Hauptstrasse der Aschkali Wohngegend abzusperren Sobald die Aschkali evakuiert worden waren wurde die gesamte Aschkali Wohngegend niedergebrannt 127 Die evakuierten Aschkali wurden zunachst eiligst zu den Anlagen der KPS Ausbildungseinrichtung in Vucitrn und dann zum KPS Hauptrevier gebracht Im KPS Revier trafen Aschkali etwa 100 KPS Beamte an von denen die meisten zuvor nicht auf die telefonischen Hilferufe der Aschkali Gemeinde reagiert hatten 127 Von der Polizeischule aus wurden die Aschkali noch in der Nacht von franzosischen KFOR Soldaten abgeholt und einige Kilometer weiter in einem Militarlager im Dorf Novo Selo untergebracht wo sie mindestens mehrere Monate lang blieben 81 Human Rights Watch beurteilte die Reaktion des KPS in Vucitrn als hochst problematisch indem dieser sich darauf konzentrierte Aschkali fur die Verteidigung ihrer Hauser zu bestrafen anstatt seine Verpflichtung zu erfullen alle Einwohner auf nicht diskriminierende Weise zu verteidigen 127 Nonnenkloster Devic bei Srbica Bearbeiten nbsp Nonnen in dem am 18 Marz 2004 niedergebrannten Kloster Devic nbsp Abtissin Anastasia vom Kloster Devic unter schutzbedurftigen Minderheitsangehorigen Das sudlich von Kosovska Mitrovica in der Drenica Region alban auch Drenice bei Srbica alban Skenderaj gelegene Nonnenkloster Devic auch Kloster des Heiligen Joanikije Devicki oder St Joanikije von Devic 129 war bereits im NATO Krieg von 1999 verwustet worden 130 Es liegt in der Region in der die UCK Bewegung begann In Srbica wird der als UCK Mitbegrunder geltende Adem Jashari besonders verehrt 129 Angaben der serbisch orthodoxen Diozese von Raska und Prizren nach sollen Extremisten seit der Ankunft der UN Mission und der KFOR Truppen im Jahr 1999 die gesamte serbische Bevolkerung der Region vertrieben und ihre Hauser geplundert und niedergebrannt haben Die Nonnen des Klosters unter der Abtissin Anastasia blieben dagegen unter Schutz der KFOR und vollstandig von der lokalen kosovo albanischen Bevolkerung isoliert im Kloster 131 Nach Aussage der Abtissin Anastasia sollen sich das Kloster in der Vergangenheit immer sowohl Christen als auch Muslimen Trost geboten und Heilung versprochen haben 129 Am 18 Marz 2004 umzingelten mindestens 1000 Kosovo Albaner das Kloster und griffen es an nach anderen Angaben sollen fast 5000 Kosovo Albaner am Angriff beteiligt gewesen sein 132 Unmittelbar nachdem die KFOR die Nonnen gerade noch im letzten Moment und gegen ihren Willen 133 evakuierte wurde das Kloster trotz der Anwesenheit von franzosischen 129 KFOR Soldaten geplundert niedergebrannt 5 Anmerkung 5 und vollig verwustet 133 134 135 130 Eine Beschreibung des Ablaufs findet sich im Bericht der International Crisis Group ICG von April 2004 Als die Schichten Anmerkung 6 der Schulkinder auf der Sekundarschule in Srbica zur Mittagszeit am 18 Marz 2004 wechselten begann eine grosse Menge von Schulern westwarts zu marschieren durch und aus der Stadt heraus Berichten zufolge sollen Lehrer Gemeindefunktionare lokale Aktivisten und Journalisten Versuche unternommen haben sie zur Ruckkehr zu bewegen wurden jedoch beiseitegeschoben 136 Vor der Ankunft der kosovo albanischen Schuler im Nonnenkloster Devic evakuierte die KFOR alle bis auf eine der serbischen Nonnen und zog ab 136 Die kosovo albanischen Schuler plunderten daraufhin das Nonnenkloster und setzten es in Brand Die verbliebene Nonne hielten sie als Geisel fest bis TV Kamerateams eintrafen um ihre Aushandigung an die Polizei als humanitare Geste zu filmen 136 Am Ort fanden sich nach den Ereignissen unter anderem UCK TMK AKSH und PDK Graffiti 133 134 135 130 137 Die Nonnen kehrten kurz nach der Evakuierung zuruck lebten nun in Containern sauberten den Bereich raumten ihn frei und suchten nach erhalten gebliebenen Objekten 134 135 Laut der Abtissin Anastasia waren wahrend der Ausschreitungen Ikonen in den Brunnen des Klosters geworfen worden und die zwei Glocken des Klosters entwendet worden 129 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Centre Bearbeiten Leadnation Schweden truppenstellende Nationen waren neben Schweden auch Finnland Irland Lettland die Slowakei Grossbritannien und die Tschechische Republik 111 22 Caglavica Bearbeiten Caglavica der Ort in dem Serben nach dem Drive by Shooting vom 15 Marz eine Strassenblockade errichtet hatten bildete nach den Gewaltexzessen in Kosovska Mitrovica den zeitlich gesehen zweiten Schwerpunkt der Ausschreitungen am 17 Marz Es kam zu einigen der schwersten Zusammenstosse zwischen Menschenmengen Tausender Kosovo Albaner und internationalen KFOR und UNMIK Truppen als KFOR und UNMIK versuchten Tausende ethnischer Albaner davon abzuhalten in das Dorf und die umgebende serbische Enklave einzudringen 106 Auf der Autobahn setzte sich eine Schlacht vom fruhen Nachmittag bis in den spaten Abend fort Kosovo Albaner aus dem Zentralkosovo bildeten hier den Kern und Studenten der Universitat Pristina erhielten Handzettel die sie aufforderten sich den Protesten in Caglavica anzuschliessen 106 In der serbischen Enklave Caglavica flohen Serben darauf am 17 Marz aus brennenden Hausern und suchten Schutz in den nahegelegenen Dorfern von Laplje Selo und Gracanica 7 Nachdem einige tausend Kosovo Albaner das sechs Kilometer von Pristina entfernt gelegene serbische Dorf Caglavica angriffen gelang es KFOR und UNMIK mit Muhe das Dorf und seine serbischen Bewohner zu beschutzen 39 Am 17 Marz evakuierten UNMIK und KFOR Frauen Kinder und altere Menschen im Zentral Kosovo aus den Dorfern um das Dorf Caglavica 5 wo etwa ein Dutzend Serben durch albanische Heckenschutzen oder Scharfschutzen verletzt worden war und auf das sich Tausende Kosovo Albaner aus dem nahen Pristina zubewegten 23 5 Mehrere Tausend Kosovo Albaner aus Pristina sollen am 17 Marz einen Schutzkordon der UN Polizei und der Kosovo Besatzungstruppe KFOR durchbrochen und anschliessend die serbischen Hauser angezundet haben 26 7 Sie zwangen die UN Polizei sich zum Schutz der rund 1 000 Einwohner in das Dorf zuruckzuziehen 7 Die UN Polizei Sprecherin Angela Joseph sagte am 17 Marz Die Situation in Caglavica ist ausser Kontrolle Nach Angabe des ortlichen Serbenfuhrers Momcilo Trajkovic waren die lokalen Frauen und Kinder in die nahegelegene grossere Enklave von Gracanica evakuiert worden 7 Die Evakuierung am 17 Marz soll um Stunden zu spat erst am Abend moglich geworden sein als schwerbewaffnete US Marines eintrafen 26 Laut Human Rights Watch soll es den gegen Einbruch der Nacht von den U S Marines verstarkten schwedischen Truppen gerade noch gelungen sein den kosovo albanischen Mob daran zu hindern Caglavica zu erreichen 106 Die schweren Kampfe bei Caglavica setzten sich am 18 Marz fort Militante Albaner fuhrten die Zusammenstosse mit den verstarkten KFOR Truppen die die Strasse nun mit Stacheldraht versperrt hatten uber den ganzen Tag hinweg fort 106 Auf die KFOR Truppen wurde regelmassig geschossen und vier Albaner wurden von den KFOR Truppen erschossen 106 138 Die Presse meldete am 18 Marz die Totung eines kosovo albanischen Angreifers durch KFOR Soldaten in Caglavica nach Angabe Derek Chappells 139 Am Abend des 18 Marz trafen sich Premierminister Bajram Rexhepi und mehrere Minister seines Kabinetts mit der Menge und riefen sie zur Beendigung auf worauf sich die Menge wenige Minuten spater aufloste 106 Im schwedischen Bataillon wurden nach Berichten vom Mai 2004 14 Soldaten bei dem Versuch verwundet das Kosovo Serben Dorf Caglavica vor den kosovo albanischen Brandstiftern zu schutzen 32 Medienberichten aus dem Jahr 2007 zufolge wurden insgesamt 35 Soldaten bei der Verteidigung Caglavicas verletzt doch konnte die angreifende Menge weder Caglavica niederbrennen noch das Kloster Gracanica Demnach standen am 17 Marz 700 Mann die meisten Schweden aber auch Tschechen Finnen Slowaken und Iren unter Fuhrung von Oberstleutnant Hans Hakansson aus Gotland rund 10 000 ethnischen Albanern gegenuber die mit Eisenstangen Steinen in einigen Fallen Schusswaffen und in Benzin getrankten und um lange Stangen gewickelten Decken wie sie zum Anzunden von Hausern im Kosovo verwendet wurden ausgerustet waren Den Soldaten unter schwedischer Fuhrung soll das gleiche Angebot gemacht worden sein wie den deutschen Truppen die das mittelalterliche Kloster bei Prizren kampf und schutzlos den ethnischen Albanern zur Verwustung uberliessen Die von Hakansson gefuhrten Truppen sollen jedoch ohne Flussigkeit zu sich nehmen zu konnen 11 Stunden lang ununterbrochen gegen die in Wellen angreifenden Kosovo Albaner gekampft haben trotz vieler Ausfalle durch Dehydrierung und Knochenbruche Als Hakansson Nachricht erhielt dass die Menge die Soldaten auf dem Flugel umgehen konnte gab er nach eigenen Angaben die Anweisung notfalls todliche Gewalt zu verwenden um das Kloster Gracanica zu verteidigen Defend monastry use deadly force if necessary Sein Vorgesetzter im Kosovo General Anders Brannstrom verteidigte Hakanssons Vorgehen spater damit dass dieser ein Blutbad verhindert habe Hatte er der Sicherheit der Soldaten die hochste Prioritat gegeben wie es viele andere taten hatte Schweden ein neues Srebrenica auf dem Gewissen 140 Im Februar 2007 sendete die staatliche Rundfunkgesellschaft Norwegens NRK einen Bericht des NRK Journalisten Eirik Veum nachdem norwegische Soldaten am 17 und 18 Marz nahe dem Dorf bei Caglavica gegen Demonstranten gekampft hatten Bei dem Versuch sich mit Gewalt Zugang in die serbische Enklave Caglavica zu verschaffen um die Serben zu schutzen hatten die norwegischen Soldaten mindestens zwei Kosovo Albaner getotet In dem Bericht wird behauptet norwegische Soldaten des Panzer Bataillons und des Zweiten Bataillons in Inner Troms hatten den kosovo albanischen Mob daran gehindert serbische Einwohner zu lynchen Schon fruh hatten die norwegischen Krafte bestatigt einen Albaner angeschossen und getotet zu haben 20 norwegische Soldaten seien leicht verletzt worden Schon auf dem Weg in das Dorf und durch die Ortschaft Obilic habe es Zusammenstosse der Norweger mit Demonstranten gegeben Dabei seien die norwegischen Fahrzeuge bereits uber menschliche Korper gefahren Die Norweger seien gezwungen gewesen mit scharfer Munition zu schiessen und hatten sechs Albaner getroffen von denen mindestens zwei gestorben seien 141 142 Nach einem Videobericht der Norwegischen Streitkrafte Forsvaret von 2014 blockierten die norwegischen KFOR Krafte unter Oberstleutnant Kjell Olav Myhre die Strasse nach Caglavica indem sie Tranengas Gummigeschosse und Blendgranaten einsetzen Ein mit hoher Geschwindigkeit von einem kosovo albanischen Fahrer gesteuerter Lastwagen sei in Richtung der Barrikade gefahren um zu versuchen die Barrikade zu durchbrechen Nach Warnschussen auf den Lastwagen hatten die norwegischen Krafte den Fahrer erschiessen mussen 16 norwegische Soldaten seien verletzt worden 13 hatten evakuiert werden mussen zwei Norweger hatten schwere Verletzungen erlitten 143 Der spater zum Major beforderte Myhre erhielt im Jahr 2013 die Auszeichnung Forsvarets medalje for edel dad fur sein Heldentum in der Fuhrung internationaler Truppen bei der achteinhalb Stunden dauernden Zuruckdrangung der mit Steinwurfen Molotow Cocktails und Eisenstangen angreifenden Menge Tausender Albaner 144 Pristina Bearbeiten Auch in der Provinz Hauptstadt Pristina alban Prishtina selbst wo von einst fast 9 000 Serben zur Zeit der Marzausschreitungen nach Angabe von Human Rights Watch nur noch 36 nach anderen Angaben 100 145 laut OSZE knapp 200 geblieben sein sollen 121 wurde die gesamte serbische Bevolkerung durch die Gewalttaten der Marzausschreitungen 2004 aus der Stadt gezwungen 121 Nach den auf den NATO Krieg von 1999 folgenden Flucht oder Vertreibungsbewegungen hatten fast alle Serben Pristina verlassen Nur einige wenige altere Serben in ihren Hausern und mehrere Dutzend serbische Familien in den Wohnungen des sogenannten YU Programms im Stadtteil Ulpiana waren in der Stadt geblieben Unter letzteren waren auch serbische Fluchtlinge aus Kroatien und Bosnien fur die die Wohnungen des YU Programms ursprunglich Mitte der 1990er Jahre gebaut worden waren ebenso wie serbische Binnenfluchtlinge die nach dem Kosovokrieg 1999 ihre Hauser verloren hatten und schliesslich einige Serben die fur verschiedene internationale Organisationen im Kosovo arbeiteten 146 Die Aktionen der Kosovo Albaner in Pristina am 17 Marz 2004 scheinen gut organisiert worden zu sein auch wenn sie sich anfangs eher darauf konzentrierten Kosovo Albaner dazu aufzufordern sich den Protest Aktionen in Caglavica anzuschliessen als in Pristina selbst In der Universitat von Pristina fanden Studenten Handzettel in ihren Wohnheimen vor die sie dazu drangten sich den Protesten anzuschliessen und im Namen des Organisationsrates signiert waren Als die Menschenmengen am Abend des 17 Marz begannen von den Schlachten mit den KFOR und UNMIK Truppen bei Caglavica nach Pristina zuruckzukehren richteten sie ihre Aktionen vor allem gegen die Wohnhauser des YU Programms die die meisten in Pristina verbliebenen Serben beherbergten Kurz nach 19 Uhr sammelte sich nach Zeugenaussagen eine Menge von mehreren Hundert Kosovo Albanern unter UCK UCK Rufen vor den Wohngebauden des YU Programms Der Mob griff die Wohnungen lang anhaltend an schoss auf das Gebaude setzte Wohnungen in Brand und verletzte einige serbische Bewohner durch Schlage und Messerstiche 146 Die in dem YU Programm Wohngebaude lebenden Serben waren gezwungen sich selbst in ihren Wohnungen im Apartment Komplex zu verbarrikadieren Dort waren sie in einigen wenigen Wohnungen gefangen von denen einige verstarkte Turen hatten Uber einen Zeitraum von bis zu sechs Stunden schossen die kosovo albanischen Gewalttater auf sie plunderten die Wohnungen unter ihnen und um sie herum und setzten sie in Brand Fruhestens um 22 Uhr reagierten KFOR und UNMIK auf die Hilfeanrufe der gefangenen Serben Vielen der Bewohner des YU Programms kamen KFOR und UNMIK Polizei nicht vor etwa 1 Uhr morgens zu Hilfe um sie sechs Stunden nachdem die Angriffe auf sie begonnen hatten schliesslich zu evakuieren 123 146 Zwei irische KFOR Fahrzeuge hatten kurz nach 22 Uhr also drei Stunden nach Beginn der Angriffe durch die feindselige Menschenmenge hindurch das Wohngebaude des YU Programms erreicht und die irischen KFOR Soldaten hatten die Menge durch Schusse in die Luft vorubergehend zerstreut 146 Daraufhin hatten die KFOR Truppen die Kinder und andere besonders gefahrdete Personen evakuiert jedoch nicht die ubrigen Bewohner 146 Ein aus KFOR und UNMIK Polizei zusammengesetztes Evakuierungsteam wurde anschliessend mehrere Male von der kosovo albanischen Menge zuruckgeschlagen und kehrte erst nach 1 Uhr morgens zuruck zum Gebaude Der kosovo albanische Mob griff die die Serben evakuierenden Fahrzeuge an bewarf sie mit Steinen und versuchte ihnen den Weg mit umgesturzten Mullcontainern zu versperren 146 147 Eine aufgebrachte Menge von Kosovo Albanern belagerte am 17 Marz auch die UN Hauptquartiere in Pristina und hielt dort UN Personal und Reporter fest 7 121 Die Gewalt gegen Serben und serbische Gebaude in Pristina setzte sich am 18 Marz fort Am Abend des 18 Marz griff eine kosovo albanische Menge aus hauptsachlich jungen Leuten die orthodoxe St Nikolai Kirche Crkva Sv Nikole in der Altstadt an KPS und italienische UNMIK Truppen fuhrten eine wirkungslose und unkoordinierte Verteidigung der Kirche durch wobei italienische UNMIK versehentlich Tranengas auf KPS Beamte abfeuerte und auch dreimal auf einen KPS Beamten schossen 146 138 Etwa um 20 Uhr konnte italienische UNMIK die rund 200 Kosovo Albaner welche die Kirche umgaben durch Schusse in die Luft zerstreuen und begann dann sofort den Priester der Kirche und funf serbische Hauser in der nahegelegenen Strasse zu evakuieren Nahezu unverzuglich nachdem die italienische UNMIK abruckte kehrten die Kosovo Albaner zuruck und brannten die Kirche nieder In den darauffolgenden Tagen wurden die evakuierten serbischen Hauser zunehmend geplundert und verwustet 146 Lipljan Bearbeiten Die Aktionen in Lipljan alban Lipjan Lipjani Lypjan oder Lypjani begannen etwa gegen 16 oder 17 Uhr am 17 Marz 2004 als grosse Menschenmengen von Kosovo Albanern sich an einer hoheren Schule in einem Vorort zu versammeln begannen Anfanglich versuchte die Menge in das serbisch bewohnte Dorf Suvi Do einzudringen wurde jedoch von der KFOR aufgehalten und wendete sich dann den serbischen Wohngegenden von Lipljan zu 148 Die meisten Serben in dem Gebiet von Lipljan leben in neun vollstandig serbisch bewohnten Dorfern rund um die Stadt doch auch in der Stadt selbst gibt es zwei massgeblich serbisch besiedelte Gebiete Die ausschliesslich serbische Wohngegend Kisa um die serbisch orthodoxe Kirche herum und die mischbesiedelte serbisch albanische Wohngegend Bestin Wie in Pristina und Obilic befindet sich auch in Bestin ein Wohngebaude des YU Programms das Mitte der 1990er Jahre gebaut worden war um serbische Fluchtlinge aus Kroatien und Bosnien zu beherbergen doch nun hauptsachlich von serbischen Binnenfluchtlingen aus dem Kosovo bewohnt war 148 nbsp Serben in Lipljan deren Wohngebiet durch Stacheldraht abgetrennt istObwohl finnische KFOR Truppen und KPS Polizeibeamte am 17 Marz in Kisa anwesend waren gelang es der kosovo albanischen Menge die serbischen Hauser und die orthodoxe Kirche im Stadtzentrum von Lipljan anzugreifen und Steine in die Fenster der Gebaude zu werfen 148 Die kosovo albanische Menge versuchte die von finnischen Sicherheitskraften bewachte Kirche zu sturmen 108 5 in die sich die serbische Gemeinde zuruckgezogen hatte 149 Nach Angabe des stellvertretenden Burgermeisters Borivoje Vignjevic wurden am 17 Marz drei Sprengsatze auf die ortliche serbisch orthodoxe Kirche geworfen 7 es wurde noch am 17 Marz gemeldet dass ein Serbe durch eine Handgranate getotet worden sei 150 151 Nach Angabe von Human Rights Watch verhielten sich die KPS Beamten so lange passiv bis je eine Handgranate im Kirchhof und im Garten eines benachbarten Hauses detonierten Fast sofort gingen die KPS Beamten daran den orthodoxen Priester und seinen Nachbarn festzunehmen und beschuldigten sie die Handgranaten selbst geworfen zu haben obwohl beide aus ihren Wunden bluteten die sie von den Handgranaten erlitten hatten und obwohl sie den KPS Polizisten berichteten dass die Handgranaten aus der kosovo albanischen Menge geworfen worden seien Die finnische KFOR erlangte ein gewisses Mass an Kontrolle uber Kisa zuruck erleichtert durch den Umstand dass das komplette Gebiet dauerhaft von Stacheldraht abgesperrt war und konnte ein Niederbrennen der serbischen Hauser in Kisa in grossem Massstab verhindern 148 Noch schlimmeres Ausmass nahm die Gewalt in dem gemischten Wohngebiet von Bestin an Nach der Zeugenaussage von Joka Vesic der in dem Wohngebaude des YU Programms lebte war keine KFOR oder UNMIK erschienen wahrend drei anwesende KPS Beamte sich passiv verhielten und hinter dem Mob hergingen welcher sich durch die Hauptstrasse in der auch das Wohngebaude des YU Programms befand bewegte und unverzuglich gezielt die in dieser Strasse befindlichen serbischen Hauser mit Molotow Cocktails in Brand setzte wahrend die mit roten UCK Schriftzugen markierten albanischen Hauser unbehelligt blieben Teilnehmer der Gewaltaktion toteten den 54 jahrigen Nenad Vesic am 17 Marz wurde der Tod von vier Kosovo Serben gemeldet 5 als dieser versuchte mit seiner Familie aus seinem Haus zu fliehen Nach Angabe seines Cousins Joka Vesic der die Totung von seiner Wohnung in der vierten Etage beobachtete wurde Nenad Vesic vor den Augen seiner Schwester und seiner Mutter erschossen als er sein Haus verliess wahrend zum Zeitpunkt der Erschiessung in der Nahe anwesende KPS Beamte keine Verdachtigen verhafteten Nach ihren Angriffen auf die serbischen Hauser von Bestin begann der kosovo albanische Mob das Wohngebaude des YU Programms anzugreifen Die Kosovo Albaner waren nicht in der Lage die verstarkten Turen des Wohngebaudes zu uberwinden begaben sich in ein danebenstehendes von Kosovo Albanern bewohntes Wohngebaude und drangen uber dessen Dach in das Wohngebaude des YU Programms ein 148 Zu diesem Zeitpunkt kamen KFOR Truppen an um die im Wohngebaude des YU Programms gefangenen Serben zu evakuieren und brachten sie in die inzwischen gesicherte Wohngegend Kisa Finnische KFOR evakuierte auch die Serben aus ihren Hausern in der Wohngegend von Bestin und brachte sie in den Hof des Kirchengelandes in Kisa 148 KFOR Soldaten versuchten die Serben aus Lipljan zu evakuieren 5 Am 18 Marz brannten kosovo albanische Brandstifter alle verbliebenen serbischen Hauser in der Wohngegend von Bestin nieder offenbar unbehindert von KFOR UNMIK oder KPS In Lipljan wurden 28 Familienhauser niedergebrannt 148 Kosovo albanische Demonstranten warfen am 18 Marz Granaten in die Polizeistationen von Lipljan und Obilic 5 und sollen nach Presseberichten versucht haben ein Kloster im Zentrum von Lipljan in Brand zu setzen Polizei und Armee evakuierten alle Serben aus der Stadt 152 Nach den Ereignissen sollte die serbische Gemeinde 2004 aus Sicherheitsgrunden aus dem damit ethnisch gesauberten Ort in die serbische Exklave Gracanica alban Gracanica oder Gracanice umsiedeln 5 Obilic Bearbeiten In der etwa sieben Kilometer nordwestlich von der Provinzhauptstadt Pristina gelegenen Stadt Obilic alban Obiliq hatten laut einer UNHCR Schatzung von 1998 vor der NATO Militarintervention 3 000 Serben 27 Prozent der Bevolkerung gelebt 153 154 Von den mehreren Tausend Serben die vor dem Kosovokrieg in Obilic gelebt hatten waren viele in dem grossten Energiekraftwerk der Provinz vor Ort beschaftigt gewesen 155 41 Prozent der Bevolkerung waren dagegen albanischer Ethnie gewesen und der Rest etwa 3 500 Seelen hatte aus sonstigen ethnischen Minderheiten bestanden 153 154 Obwohl die serbische und Roma Bevolkerung nach der Militarintervention der NATO von 1999 dramatisch gesunken war blieben noch mehrere Hundert Serben und Roma in Obilic beheimatet Die verbliebenen Serben lebten in verschiedenen Wohngegenden um Obilic wie in der Wohngegend Todorovic in der Cerska Ulica Siedlung Cerska Ulitsa im Viertel Rudnika Kolonija oder in den Wohngebauden des YU Hochhausprogramms wo vor allem binnenvertriebene Serben aus anderen Dorfern untergebracht worden waren 153 Wahrend der Marzausschreitungen von 2004 mussten uber 100 serbische Bewohner evakuiert werden nach anderen Angaben wurden mehr als 550 Serben vertrieben 145 108 156 In dem damit ethnisch gesauberten Ort hielten sich nach dem 18 Marz 2004 keine Serben mehr auf 5 Eine detaillierte Schilderung der Marz Ausschreitungen bietet der Human Rights Watch Bericht von 2004 Am 17 Marz 2004 nahmen von 13 bis 16 Uhr Hunderte von Kosovo Albanern meist im Alter von 10 bis 18 Jahren an einer Demonstration auf der Hauptstrasse von Obilic teil riefen Parolen und warfen Steine auf serbische Hauser KPS Polizeibeamte waren zwar wahrend des Protestmarsches anwesend griffen jedoch nicht in die Aktionen der kosovo albanischen Menge ein sondern sorgten lediglich dafur dass diese auf der Hauptstrasse blieb Die Menge horte sich mehrere Reden vor dem Gebaude der Stadtverwaltung an und bewarf ein Obilic auf dem Weg nach Pristina passierendes norwegisches KFOR Kontingent mit Steinen Ebenso bewarf der Mob das Wohngebaude des YU Programms in Obilic mit Steinen das gegenuber von der kombinierten UNMIK und KPS Polizeiwache lag und in dem binnenvertriebene Serben lebten Wiederum unternahmen die KPS Polizisten keinerlei Versuche die Menge aufzulosen oder die Gewalt zu beenden Um 16 Uhr loste sich die Menge die bis dahin nur begrenzten Schaden an serbischen Hausern verursacht hatte auf 153 Am Morgen des 18 April gingen Schulkinder nach serbischen Zeugenaussagen zunachst wie gewohnlich um 8 Uhr zur Schule verliessen jedoch nach weniger als einer Stunde wieder alle zusammen mit ihren Lehrern und drei namentlich bekannten fruheren UCK Kampfern die Schule und begannen die serbisch orthodoxe Kirche anzugreifen und in Brand zu setzen Wahrend sie Schwierigkeiten hatten die uberwiegend aus Beton bestehende Kirche in Brand zu setzen zundeten sie das benachbarte Gebaude des Kirchenverwalters und das von Belgrad finanzierte Coordination Center for Kosovo and Metohija an bevor sie sich zu der serbischen Wohngegend der erweiterten Todorovic Familie begaben und dort mit Hilfe von Molotow Cocktails mehrere serbische Hauser niederbrannten Danach kehrten sie zur orthodoxen Kirche zuruck versuchten abermals sie in Brand zu setzen griffen das Wohngebaude des YU Programms an begaben sich zu den anderen serbischen Gebieten von Obilic einschliesslich der Cerska Ulica Siedlung und des Wohngebietes Rudnika Kolonija und fuhren mit dem Niederbrennen von Hausern fort 153 Nach serbischen Zeugenaussagen begleitete die KPS Polizei diese Ausschreitungen griff jedoch nicht ein um diese zu verhindern Laut einiger Zeugenaussagen sollen sich KPS Beamte auch aktiv am Niederbrennen von serbischen Hausern in der Todorovic Wohngegend und durch Werfen von brennbarem Material in und Molotow Cocktails auf die serbisch orthodoxe Kirche an den Ausschreitungen beteiligt haben Nach Angabe von Human Rights Watch hat die KPS Polizei keinerlei kosovo albanische Tater festgenommen stattdessen aber den 74 jahrigen Serben Stojan Arsic innerhalb von Minuten verhaftet als dieser einen explosiven Gegenstand warf um kosovo albanische Gewalttater davon abzuwehren die versuchten sein Haus niederzubrennen Die etwa zehn serbischen KPS Beamten in Obilic deren serbischer Kommandeur sich aus Ausbildungsgrunden in den USA befand nahmen nicht an dem Einsatz bei den Ausschreitungen teil Sie blieben innerhalb der Polizeiwache von Obilic und furchteten um ihre eigene Sicherheit Nach Zeugenaussagen waren KFOR und UNMIK Truppen im Stadtzentrum wahrend der Ausschreitungen anwesend KFOR Truppen waren auch abgestellt um das Wohngebaude des YU Programms vor Angriffen zu beschutzen doch unternahmen die UNMIK und KFOR Truppen keinerlei Schritte um die Ausschreitungen selbst zu beenden sondern beschrankten sich lediglich darauf bedrangte Serben zu retten Nach einer serbischen Zeugenaussage sollen sie weder Lautsprecher noch Tranengas oder Gummischosse eingesetzt haben um die Ausschreitungen der Menge zu beenden 153 Schliesslich wurden die serbischen und Roma Bewohner von einer kombinierten Einsatzgruppe aus amerikanischer UNMIK Polizei irischer KFOR und einigen KPS Beamten aus ihren Hausern evakuiert Als die Serben ihre Hauser oder Wohnungen verliessen waren viele noch unversehrt Innerhalb der nachsten Tage jedoch wurde Kosovo Albanern freie Hand gelassen mit dem Niederbrennen der Hauser fortzufahren und etwa 90 Hauser und 40 Wohnungen in serbischem Besitz zu zerstoren sowie die Hauser der Roma zu plundern die gezwungen worden waren zu fluchten 153 Auch im Jahr 2008 noch sollen lediglich zwei altere serbische Paare unter NATO Schutz in Obilic gelebt haben 155 Laut Aussage eines serbischen Binnenfluchtlings sollen in Obilic vor dem NATO Luftkrieg von 1999 6 000 Serben gelebt haben von denen 2004 noch 1 000 im Ort gewesen seien die alle wahrend der Marz Ausschreitungen 2004 vertrieben worden seien 40 Serben seien von der NATO in den Ort zuruckgebracht worden damit die Standards der Europaischen Union fur eine multiethnische Stadt erfullt seien 157 Kosovo Polje Bearbeiten In Kosovo Polje alban Fushe Kosova etwa acht Kilometer sudwestlich von Pristina wo vor dem Kosovo Konflikt annahernd ein Viertel der Bevolkerung 158 fast 6 000 155 Kosovo Serben waren hatten nach dem Kosovokrieg von 1999 die meisten Serben und anderen Minderheiten den Ort in die nahegelegenen serbischen Dorfer Ugljare alban Uglar Kuzmin and Batuse verlassen In der grossen Stadt kamen nur einer Handvoll UNMIK Polizisten und keine Angehorige der KFOR den bedrangten Serben zu Hilfe und uberliessen es einigen Dutzend KPS Polizisten die mehr als 100 uber die Stadt verstreuten serbischen Familien zu beschutzen Als die kosovo albanische Menge die serbischen Hauser systematisch in Kosovo Polje niederbrannte zeigten UNMIK und KFOR nirgendwo Prasenz im Ort Anders als in anderen Stadten wo die Serben dazu tendierten in eng verbundener Nachbarschaft zu leben waren die noch etwa serbisch bewohnten 100 Hauser in Kosovo Polje starker zerstreut und die Serben lebten hier Seite an Seite mit ihren kosovo albanischen Nachbarn 158 Es sollen wahrend der Marz Ausschreitungen 200 Serben aus Kosovo Polje vertrieben worden sein 145 Eine detaillierte Schilderung der Ablaufe wahrend der Marzausschreitungen vor Ort findet sich unter anderem im Human Rights Watch Bericht von 2004 Ab dem fruhen Nachmittag des 17 Marz bildete sich eine rasch anwachsende Menge von per Wagen und Bussen in Kosovo Polje ankommenden kosovo albanische Extremisten aus der nahegelegenen Drenica Region dem Ursprungsort und der Hochburg der UCK und allgemein des kosovo albanischen Nationalismus der sich bald viele kosovo albanische Einwohner aus Kosovo Polje anschlossen insbesondere zwischen 14 und 20 Jahre alte Jugendliche Noch am fruhen Nachmittag erreichte die Menge eine Anzahl von mehreren Tausend Menschen und versammelte sich vor dem serbischen Krankenhaus und der nahegelegenen St Sava Schule in Kosovo Polje die sie in Brand setzen und vollig zerstorten 158 Darauf schwarmten sie in die naheren Nachbarschaften aus und machten sorgfaltig die zwischen den kosovo albanischen Hausern zerstreut liegenden serbischen Hauser aus plunderten sie und setzten sie in Brand 158 KFOR Truppen liessen sich wahrend der gesamten Ausschreitungen nicht sehen waren also entweder abwesend oder blieben untatig Viele der UNMIK Polizisten waren nicht verfugbar zumal ihre Hilfe auch aus Caglavica erbeten wurde Von den 55 im Ort tatigen KPS Beamten hatten sich nur wenige Dutzend zum Einsatz gemeldet unterstutzt von einer Handvoll UNMIK Beamten Tranengas Gummigeschosse oder Schutzausrustung stand dem KPS nach eigener Angabe nicht zur Verfugung Die Diensterfullung des KPS variierte in Kosovo Polje stark Einige wenige der ortlichen KPS Beamten unter denen sich auch einige ethnische Serben befanden versuchten die Menge von den Angriffen der serbischen Hauser abzuhalten und die Serben zu evakuieren als die Situation zu schlimm wurde Viele andere KPS Beamte blieben dagegen tatenlos stehen und weigerten sich gegen die Gewalt einzuschreiten In einigen Fallen haben KPS Beamte moglicherweise aktiv an der Gewalt teilgenommen wie im Fall von Dusan Arsic dessen Haus nach seinen Angaben von einem KPS Polizisten in Brand gesetzt worden sein soll 158 Ein alterer Serbe Zlatibor Trajkovic wurde durch Prugel todlich verletzt 158 mit Benzin ubergossen und bei noch lebendigem Leibe vor dem Krankenhaus zu Tode verbrannt 150 159 Die serbische Gemeinschaft in Kosovo Polje wurde vollstandig zerstort jedes einzelne serbische Haus und nahezu jede serbische Einrichtung in der fur ihre lebhafte serbische Gemeinschaft bekannten Stadt wurde niedergebrannt 158 150 Insgesamt sind mindestens 100 158 155 serbische Hauser zusammen mit den Roma Hausern uber 100 niedergebrannt worden sein 150 155 158 Neben den Hausern von serbischen Einwohnern wurden am 17 Marz unter anderem das serbische bzw russische Krankenhaus beide orthodoxe Kirchen die serbische St Sava Schule und das Hauptpostamt niedergebrannt 121 Das Hauptpostamt war eines der wenigen in Betrieb befindlichen multiethnischen im Kosovo wurde jedoch von kosovo albanischer Seite als einer der wenigen Platze gehasst wo sie ihre jugoslawischen Passe erneuern konnten 121 158 trotz der nach der NATO Militarintervention von 1999 geschwundenen serbischen Bevolkerung war das historisch durch die Schlacht auf dem Amselfeld von 1389 fur die serbisch abendlandische Identitat und nationale Mythologie Kosovo oder Amselfeldmythos besonders symboltrachtige Kosovo Polje deutsch Amselfeld ein wichtiges Verwaltungszentrum der Landeshauptstadt Belgrad geblieben 158 Am Morgen des 18 Marz wurde eine britische KFOR Einheit mit Strassenkampferfahrung aus ihrem Stutzpunkt im Vereinigten Konigreich mobilisiert die noch am selben Abend Streife durch die Strassen von Kosovo Polje fuhr Der Kommandeur der Einheit Major Carew Hatherley erklarte dass seine Einheit die kosovo albanische Menge hatte kontrollieren konnen wenn sie rechtzeitig an den Ort gefuhrt worden ware 158 Laut Human Rights Watch verfolgten die Tater die Vertreibung von Minderheiten mit klinischer Genauigkeit da nicht nur die Wohnhauser sondern auch gezielt die serbische Infrastruktur Schulen Krankenstationen zerstort wurde im Besitz von Albanern befindliche Gebaude aber nicht angeruhrt wurden 121 Nach den Pogromen von 2004 neu errichtete Hauser wurden spater erneut zerstort 155 Podujevo Bearbeiten Leute innerhalb einer in Podujevo alban Podujeva oder Podujeve am 17 Marz vom ortlichen Kriegsverband versammelten Menge agitierten dafur dass sich alle nach Kosovska Mitrovica begeben sollten Dies wurde jedoch scheinbar von den Protestorganisatoren verhindert 160 Die Organisation der Demonstration am 18 Marz erfolgte anonymer als am vorigen Tag Flugblatter wurden ausgehangt und an Hauptstrassenverbindungen und in Schulen ausgelegt Zur Mittagszeit versammelte sich eine Menge und beschloss zur serbischen Grenze nach Merdare zu marschieren Mitglieder der ortlichen war associations Kriegsverbande und KPS Beamte versuchten die Menge fortzuleiten und zu uberzeugen keinen solch provokanten und gefahrlichen Schritt zu unternehmen Der Mob richtete seinen Zorn dann stattdessen auf die serbisch orthodoxe Kirche in Podujevo Einer die Kirche bewachenden Abteilung tschechischer und slowakischer Truppen wurde der Ruckzug befohlen als der Mob von 500 Kosovo Albanern die aussere Mauer durchbrach Der Mob brach in die Kirche ein zerstorte so viel wie moglich und errichtete aus den Trummern ausserhalb der Kirche ein Freudenfeuer einschliesslich des Kommunikationszentrums der KFOR Soldaten Die kosovo albanische Menge schandete den Friedhof und schleifte die 1 200 kg schwere Kirchenglocke in ein nahegelegenes Haus fort angeblich im Glauben diese fur viel Geld verkaufen zu konnen Der aus der Kirche aufsteigende Rauch war Berichten zufolge bis nach Serbien bei Merdare sichtbar 161 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Southwest Bearbeiten Alternierende Leadnation Deutschland Italien Marz 2004 Italien truppenstellende Nationen waren neben Italien und Deutschland auch Argentinien Aserbaidschan Bulgarien Georgien Osterreich Ungarn Rumanien die Schweiz Slowenien Spanien und die Turkei 111 22 Belo Polje Bearbeiten Belo Polje ein kleines Dorf im sudlichen Aussenbereich von Pec war ein Pilotprojekt zur Wiedererrichtung einer multiethnischen Gemeinschaft und Anerkennung des serbischen Rechts auf Ruckkehr in ihre fruheren Hauser und Dorfer von denen viele seit Generationen von ihren Vorfahren bewohnt waren 162 Vor der Ankunft der italienischen KFOR Truppen 1999 lebten mehr als 300 serbische Familien im Dorf 162 nach anderen Angaben etwa 1800 Serben 155 die unmittelbar nach Ende des Kosovokrieges alle nach Serbien und Montenegro flohen nachdem mehrere von Personen aus dem Dorf ermordet worden waren Nach langwierigen Verhandlungen mit UNMIK KFOR und der provisorischen Kosovo Regierung PISG Provisional Institutions of Self Government wurde im Juli 2003 zugestimmt dass im Dorf 25 Hauser wiedererrichtet werden und 35 Serben kehrten zuruck in das Dorf Das Dorf wurde wegen der Nahe zu dem lediglich einen Kilometer entfernten italienischen Hauptstutzpunkt Villagio Italia als sicher erachtet 162 163 nbsp Ethnisch serbischer Ruckkehrer vor vollig zerstortem Haus im Dorf Belo Polje bei PecAm 17 Marz 2004 drangten einige KPS Polizisten um 14 30 Uhr die Dorfbewohner und eine an diesem Tage dort befindliche serbische Besuchergruppe dazu vor einer grossen sich dem Dorf nahernden Menge albanischer Ethnie Schutz in der neu gebauten orthodoxen Kirche zu suchen Die Menge ethnischer Albaner hatte sich im Zentrum von Pec versammelt und war von mehreren hundert auf Tausende angewachsen als Protestfuhrer Megaphone benutzten um weitere Mengen zum Anschluss zu drangen Die Menge marschierte zuerst zu den ortlichen UNMIK und Gemeindegebauden und dann nach Belo Polje Doch die grosse Masse tausender von ethnischen Albanern die aus Pec alban Peja anmarschierten wurden nicht erfolgreich durch italienische KFOR und internationale UNMIK Polizei davon zuruckgehalten die 32 fur serbische Binnenfluchtlings Ruckkehrer gebauten Hauser niederzubrennen 162 Trotz der geringen Entfernung des dem Dorf fast angrenzenden italienischen KFOR Hauptstutzpunktes 162 121 reagierten weniger als 100 italienische KFOR Soldaten auf die Krisensituation in Belo Polje 162 Die Ruckkehrer zu denen etwa 20 Familien gehorten 164 hatten in der Kirche Bogorodicinog Vavedenja Unterschlupf gefunden wo sie von den versammelten Albanern mit Steinen beworfen sein sollen Die KFOR Krafte sicherten die Kirche ab wahrend die serbischen Hauser im Dorf brannten 39 Die italienischen KFOR Soldaten lehnten es ab sich den bedrangten und in der Kirche Schutz suchenden Serben mit ihren Fahrzeugen zu nahern und zwangen stattdessen die Kosovo Serben mehr als 150 Meter durch die feindselige Gasse eines Mobs junger Kosovo Albaner zu laufen der sie mit Messern und Steinen attackierte bevor die KFOR die Serben aus Belo Polje evakuierte 162 39 163 Eine Gruppe von zehn oder 15 UNMIK Polizisten die meisten Amerikaner hatten einen Kordon bilden mussen um zu versuchen die fluchtenden Serben zu schutzen als diese die feindselige Menge durchquerten Bei den Attacken der ethnisch albanischen Menge auf die fliehenden Serben wurden mehrere Serben durch Messerstiche oder Steinwurfe verletzt 162 Erst die Erschiessung eines der albanischen Angreifer nach serbischen Zeugenaussagen ein Messerstecher der im Begriff war einen Jungen anzugreifen durch eine amerikanische UNMIK Polizistin beendete den Angriff 162 Nach Aussagen italienischer Soldaten und Binnenvertriebener in der italienischen Basis Villagio Italia waren die fluchtenden Serben im Freien ergriffen und moglicherweise getotet worden wenn die UNMIK Polizistin nicht einen Aufruhrer erschossen und dem Mob somit vorubergehend Einhalt geboten hatte 163 Auch einige italienische Soldaten sollen bei den Auseinandersetzungen mit den kosovo albanischen Extremisten verletzt worden sein 39 Die Evakuierung der serbischen Bevolkerung durch die italienischen Truppen am 17 Marz soll nach Pec erfolgt sein 7 in die nahegelegene italienische KFOR Basis Villagio Italia 162 Elf der 34 Evakuierten benotigten wegen ihrer Verletzungen Erste Hilfe Behandlung Drei schwer verletzte Serben mussten in das Krankenhaus in Prizren eingewiesen werden 162 Nach serbischen Zeugenangaben sollen zwischen 50 und 100 KPS Polizisten albanischer Ethnie vor Ort gewesen sein die sich geweigert hatten ihre Pflicht zu tun 162 Am nachsten Tag den 18 Marz fuhrte Ali Lajci der Gemeindevorsitzende von Pec der LDK eine umfangreiche Menge ethnischer Albaner von Pec nach Belo Polje wo er und andere kosovarische Offizielle Blumen an dem Ort niederlegten wo der messerstechende Angreifer von der UNMIK Polizei am vorigen Tag erschossen worden war 162 Das Dorf wurde mitsamt seiner Ende 2003 teilweise restaurierte Kirche und allen wiederaufgebauten Hausern 165 164 166 167 162 der serbischen Ruckkehrer 6 5 am 17 Marz in Brand gesetzt 5 alle serbischen Hauser brannten dabei vollig nieder 26 164 162 133 Im Jahr 2008 sollen nur 27 Serben ohne eigene Schule Postamt Gesundheitseinrichtung oder Geschafte in dem Ort gelebt haben 155 Pec Bearbeiten Die in der mehrheitlich albanisch bewohnten Stadt Pec verbliebenen Serben befanden sich am 17 Marz in einer besonders schwierigen Lage 5 Etwa um die Mittagszeit versammelten sich am 17 Marz einige Leute im Stadtzentrum Ein Megaphon wurde verwendet um weitere hinzuzurufen und die Menge wuchs schnell von etwa 100 auf mehrere tausend Menschen an Die kosovo albanische Menge marschierte dem UNMIK und Gemeindehaus entgegen und griff dann das Dorf Belo Polje an In Pec selbst griff eine andere Menge UNMIK Fahrzeuge und das UNMIK Gebaude an Eine weitere Welle von Anschlagen brach nach den Abendnachrichten aus in denen die Angriffe auf UNMIK an anderen Orten im Kosovo gezeigt wurden 168 Grabac Bearbeiten Aus dem Dorf Grabac Gemeinde Klina alban auch Kline sollen nach Augenzeugenberichten wahrend der Ausschreitungen 20 serbische Familien gegen ihren Willen unter Anwendung von Gewalt und unter Zurucklassung von Besitz und Vieh durch italienische Soldaten uber Bica Gemeinde Klina und dort per Helikopter in die serbische Enklave Osojane Gemeinde Istok evakuiert worden sein wo seit dem 13 August 2001 wieder 100 serbische Ruckkehrer lebten 133 In den Ruckkehrer Dorfern Bica Grabac und Osojane sollen die Albaner spater im Juni mehrmals das Feuer auf die Serben eroffnet haben doch sollen die Dorfer weiter unter dem Schutz der KFOR geblieben sein 39 Prizren und Erzengelkloster bei Prizren Bearbeiten nbsp Einige Jahre nach den Pogromen vom Marz 2004 vorn im Bild ein neu gedecktes Dach im Hintergrund vollig zerstorte Hauser des Serbenviertels und die Erloserkirche in PrizrenIn Prizren einer der einst kulturell und ethnisch vielfaltigsten Stadte im Kosovo war die serbische Bevolkerung aufgrund der unsicheren Situation fur die Minderheit von fast 9 000 vor dem Krieg 36 nach anderen Angaben lebten dort 20 000 Serben vor dem NATO Einmarsch 39 auf lediglich 36 im Jahr 2003 gefallen 36 Samtliche 36 verbliebene Serben im Stadtkern Prizrens nach anderen Angaben 60 145 wurden wahrend der Marzausschreitungen von 2004 laut einem Bericht von Human Rights Watch aus ihren Hausern regelrecht ausgerauchert 36 womit Prizren zu einem serbenfreien Ort wurde 39 Nach anderen Angaben sollen von mehreren Hundert Serben die vor dem Krieg in Prizren gelebt haben sollen 2010 nur etwa 20 zuruckgekehrt oder geblieben sein 169 Als das Seminar der serbischen Kirche im Suden der Stadt am 17 Marz angegriffen und in Brand gesetzt wurde 7 verbrannten nicht bekannt gewordene Tater auch einen Serben in den Raumlichkeiten des Seminars 150 170 In Prizren weigerten sich deutsche KFOR Kommandeure der Bitte um Hilfe von ihren internationalen UNMIK Polizeikollegen Beachtung zu schenken Obwohl sie von ihnen zu Hilfe gerufen wurden fuhren die deutschen KFOR Truppen in Prizren nicht zum Schutz der serbischen Bevolkerung und der vielen historischen serbisch orthodoxen Kirchen aus Mobs albanischer Ethnie zerstorten derweil ungehindert alle verbliebenen Reste der jahrhundertealten serbischen Prasenz in der Stadt einschliesslich mehrerer aus dem 14 Jahrhundert stammenden Sakralgebaude und machten alle verbliebenen Serben in Prizren obdachlos Spater wurden deutsche KFOR Kommandeure fur ihr Verhalten wahrend der Marz Pogrome 2004 von ihren internationalen UNMIK Polizeikollegen der Feigheit beschuldigt 123 Der zogerliche und zuruckhaltende Bundeswehreinsatz in Prizren im Bereich der Multinationale Brigade Sudwest oder MNB SW mit Sitz in Prizren spater Multinationale Task Forces Sud oder MNTF S beziehungsweise Multinational Battlegroup Sud die zu grossen Teilen aus deutschen Soldaten bestand wurde heftig kritisiert 16 171 169 als es dort zu den schweren Ausschreitungen kam und viele Hauser des serbischen Viertels in Prizren nach dem Kosovokrieg zum zweiten Mal niederbrannten 169 Dagegen sprach der Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg noch bei seinem Besuch im Jahr 2010 von einer Erfolgsgeschichte 169 Ein detaillierter Ablauf der Ereignisse in Prizren mit einer Schilderung des Verhaltens der deutschen KFOR wurde im Spiegel gegeben nbsp Muttergotteskirche Ljeviska in Prizren Der am 17 Marz 2004 gelegte Brand in dem seit 2006 als gefahrdet eingestuften Weltkulturerbe zerstorte bedeutende Fresken aus dem 12 oder 13 Jh In Prizren marschierten am 17 Marz laut Einsatzbericht deutscher Polizisten etwa 1000 Demonstranten durch das Zentrum und skandierten UCK UCK und UNMIK armik UNMIK ist der Feind Menschen aus umliegenden Dorfern stromten hinzu 32 30 An der Spitze des Zuges der sich etwa zur Mittagszeit formiert hatte befand sich ein Team des kosovo albanischen Fernsehsenders TV Besa der bereits am Vortag die Stimmung stark angeheizt hatte Die Fernsehcrew soll den Demonstranten die Marschrichtung vorgegeben 30 und laut Angabe des kosovo albanischen Menschenrechtsaktivisten Bashkim Hisari auch die Chaoten gegen Kloster und Kirchen gefuhrt haben 30 Als einige Demonstranten Fenster und Turen zerschlugen und Feuer legten griff niemand ein Mehrfach rief Hisari in der Bundeswehrkaserne an 30 Die serbische Theologische Fakultat der Universitat wurde unter dem Beifall der Bevolkerung in Brand gesetzt Steine flogen gegen die Zivilverwaltung Autos wurden demoliert 32 30 Im Gebaude des ehemaligen Priesterseminars verbrannte ein Serbe Das von Peter Struck SPD gefuhrte Bundesverteidigungsministerium sollte den Tod des Serben im Marz 2004 jedoch abstreiten und ihn erst weit spater unter Auslosung einer Affare zugeben 172 Der gesamte Komplex des theologischen Seminars St Kyrill und Method der eine kleine Gemeinschaft von Serben beherbergte wurde niedergebrannt und verwustet 173 174 Die KFOR wurde nicht gesichtet obwohl besorgte Augenzeugen mehrmals die deutschen Offiziere telefonisch zum Eingreifen aufgefordert hatten Erst als die Flammen auch auf die umliegenden Hauser uberzugreifen drohten naherten sich gegen 17 Uhr Spezialeinheiten der argentinischen UNO Polizei unter Wahrung eines Sicherheitsabstands von 300 Metern Auf ihren Versuch die Menge mit Tranengas aufzulosen wurden sie mit Steinen und Flaschen beworfen liessen Schlagstocke und Schutzschilde fallen und flohen 32 Das vor Ort befindliche Loschfahrzeug wurde bevor die Feuerwehrmannschaft die Loscharbeit aufgenommen hatte von den Randalierern geraubt und mit gehisster albanischer Flagge zum UNMIK Gebaude gefahren Erst als die Randalierer auch dort mehrere Fenster eingeschlagen hatten erschien die deutsche KFOR und fuhr mit sechs gepanzerten Fahrzeugen vor dem Gebaude vor 32 30 Auf das Erscheinen des Militars zog der Mob weiter ohne an seinem Zerstorungsmarsch gehindert zu werden 32 nbsp KFOR Area Mit Stacheldraht bewehrte verlassene Altstadthauser im zerstorten serbischen Viertel nahe der nordostlich daruber liegenden Festung von Kaljaja in Prizren Aufnahme 2009 Mark Kacinari Strasse Ecke Dimitrije Tucovic Strasse 175 Um 17 30 Uhr brannten die ersten Hauser in der Altstadt Zwischen 18 und 21 Uhr randalierte der Mob in der Altstadt am Hang unterhalb der byzantinischen Festungsruine von Kaljaja Die Hauser serbischer Fluchtlinge wurden angezundet 32 nbsp St Georgs Kathedrale in Prizren samt der reichen Kunstschatze im Marz 2004 fast vollig zerstort wurde die Kathedrale neu errichtetDie Aggression der kosovo albanischen Menge richtete sich nun gegen die St Georgs Kathedrale Der Zug deutscher KFOR Soldaten der hinter den ringsum errichteten Sandsackbarrikaden diese serbische Kirche bewachte versuchte keine Verteidigung des Gebaudes sondern fluchtete mit Geistlichen und den verbliebenen Serben in eine Kaserne 32 30 Die Demonstranten applaudierten raucherten die Kirche aus und setzen 56 Hauser sowie schliesslich auch die dem Burgermeisteramt nahegelegene orthodoxe Muttergotteskirche Ljeviska in Brand 32 Der deutsche Kontingentfuhrer Oberst Dieter Hintelmann begrundete spater die Tatenlosigkeit des deutschen Truppenkommandos gegenuber dem rasenden kosovo albanischen Mob mit der Anwesenheit von Kindern in der randalierenden Menge Ich kann doch nicht auf eine Menschenmenge schiessen lassen in der sich auch Kinder befanden 30 34 Eine Kompanie die er zur Unterstutzung in Marsch gesetzt hatte sei in der aufgeregten Menschenmenge steckengeblieben Das Einsatzfuhrungskommando in Potsdam betonte spater dass die Bundeswehr nicht fur Objektschutz im Kosovo zustandig sei und nur in Notwehr schiesse Der in Prizren verbrannte Serbe fand in der Offentlichkeit indes keine Erwahnung Stattdessen behauptete ein Sprecher des Einsatzfuhrungskommandos in Potsdam Kern unserer Hauptaufgabe ist es Menschenleben zu schutzen und in der Presse wurde berichtet es seien insgesamt zehn UNO Mitarbeiter aus einem brennenden Haus gerettet worden und 39 Serben zu ihrem Schutz im deutschen Feldlager untergebracht worden unter ihnen auch eine Gruppe von Monchen In den Medien wurde zur Verteidigung der deutschen Bundeswehrtaktik die unzutreffende Behauptung angefuhrt dass von den Opfern kein einziges im deutschen Sektor gestorben sei 30 nbsp Das Erzengelkloster mit der bedeutenden Ausgrabungsstatte und der schmalen Bistricabrucke auf einer Luftbildaufnahme zwei Jahre vor der Zerstorung nbsp Das am 17 Marz 2004 im Erzengelkloster aufgebrochene Grabmal Stefan Dusans aus dem 14 Jh als im Kosovo neben Serben auch Albaner Walachen und Sachsen bis 1991 nachgewiesen 176 lebten 177 178 denen unter den Osmanen Roma Turken Juden und Tscherkessen folgten 179 Einige Extremisten zogen weiter zu dem in seinen altesten Teilen im 14 Jahrhundert erbauten Erzengelkloster an der Bistrica im Aussenbereich von Prizren an dem die deutsche Bundeswehr mit 19 Soldaten unter Hauptfeldwebel Udo Wambach stationiert war die aber den etwa drei Meter schmalen Zufahrtsweg nicht gegen die zu Fuss gehenden Demonstranten mit Panzern oder gepanzerten Mannschaftstransportwagen blockierte von denen nach Ansicht der Monche zwei oder drei ausgereicht hatten 32 22 Die je nach Angabe etwa 60 22 oder 200 32 Demonstranten sendeten Boten mit weisser Fahne zu den Deutschen und versicherten ihnen werde kein Leid geschehen denn sie wurden lediglich das Kloster niederbrennen wollen Die KFOR Bewacher setzten daraufhin sechs Monche und zwei Besucher in ihre gepanzerten Fahrzeuge und verliessen damit den Ort worauf das Kloster niedergebrannt wurde Wambach wurde Mitte April fur seine hervorragende Einzeltat bei einem Prizren Besuch von dem Verteidigungs Staatssekretar Walter Kolbow SPD ausdrucklich belobigt Er habe so die Wurdigung durch umsichtiges Verhalten mutiges Verhandeln eine Eskalation der Gewalt vermieden Blutvergiessen verhindert und die ihm anvertrauten Menschenleben geschutzt 32 Nachdem samtliche serbische Einrichtungen zerstort wurden richteten sich die Aktionen des Mobs am 18 Marz gegen 12 30 Uhr gegen die Stadtverwaltung die UNO Zivilverwaltung und die beiden Polizeistationen Um 15 Uhr wurde zunachst die Polizeiwache in der Innenstadt mit Steinen angegriffen Hilferufe an die KFOR blieben erfolglos Autos wurden umgeworfen KFOR Soldaten erschienen jedoch nicht Darauf wurde das einen Kilometer weiter gelegene Polizeihauptquartier angegriffen Polizisten aus verschiedenen Nationen auch deutsche waren einem anhaltenden Beschuss mit Steinen sowie Molotow Cocktails die von der nahen Tankstelle nachgeliefert wurden ausgesetzt Schusse fielen Die Polizeibeamten flehten um Hilfe doch erschienen trotz Zusage keine KFOR Soldaten am Ort Es wurde lediglich ein Militarauto auf einem nahen Hugel zur Beobachtung postiert Erst als die Randalierer in den Hof des UNMIK Gebaudes Granaten warfen griff die deutsche KFOR Truppe ein und schickte gepanzerte Fahrzeuge worauf sich die Situation sofort beruhigte 32 Das deutsche Kontingent in Prizren hatte wahrend des zweitagigen Chaos keine Verletzten zu beklagen wahrend aus anderen KFOR Kontingenten wie dem italienischen griechischen und franzosischen zahlreiche Verletzte gemeldet wurden 32 Đakovica Bearbeiten In Đakovica alban Gjakova wo die serbische Bevolkerung der Stadt durch die Bedrohungssituation von geschatzt mehr als 3000 180 181 im Jahr 1999 auf lediglich etwa funf altere serbische Frauen vor den Marz Ausschreitungen von 2004 gefallen war wurden diese funf verbliebenen alteren serbischen Frauen die unter standigem KFOR Schutz in und um die Kirche lebten zum Brennpunkt der Proteste in der Stadt im Marz 2004 180 Stundenlang griff die Menge ethnischer Albaner die serbisch orthodoxe Kirche an und vertrieb schliesslich diese letzten im Ort gebliebenen Serbinnen 6 trotz der Anwesenheit einiger Dutzend italienischer KFOR Soldaten die es nicht bewerkstelligten die letzte im Ort verbliebene serbisch orthodoxe Kirche erfolgreich zu verteidigen und die schliesslich die funf serbischen Frauen evakuierten 180 Eine Schilderung der Ereignisse findet sich im Human Rights Watch Bericht von 2004 Wie in anderen Stadten des Kosovo hatte auch in Đakovica schon am 16 Marz 2004 eine grosse pro UCK Protestkundgebung stattgefunden 180 Die Bevolkerung in Đakovica hatte sich an den pro UCK Kundgebungen vom 16 Marz besonders stark beteiligt 180 da das Gebiet um Đakovica aufgrund seiner strategischen Lage an der gemeinsamen Grenze zu Albanien schwer von den Auseinandersetzungen zwischen UCK und serbisch jugoslawischen Sicherheitskraften im Jahr 1998 und 1999 betroffen gewesen war 180 182 Die UCK war in den Dorfern der Gemeinde intensiv aktiv gewesen und hatte die Grenzregion fur den Schmuggel von Waffen und Versorgung genutzt 182 In der Folge waren laut Human Rights Watch Bericht Under Orders Anmerkung 7 wahrend der NATO Militarintervention von 1999 etwa 200 Kosovo Albaner durch serbisch jugoslawische Sicherheitskrafte getotet worden Noch im Jahr 2000 war hier auch die kosovoweit hochste Anzahl etwa 1 200 von Kosovo Albanern vermisst geblieben 182 180 Am folgenden Tag dem 17 Marz 2004 uberfiel eine grosse Gruppe von Kosovo Albanern um etwa 18 Uhr die wenigen in Đakovica verbliebenen serbischen Frauen insbesondere ein einzelnes serbisches Haus und eine serbische Kirche die unter dem Schutz italienischer KFOR standen Die italienischen Soldaten evakuierten die funf alteren serbischen Frauen unverzuglich aus dem Haus und verbrachten sie in die Kirche die sie darauf gegen eine Menge von mehreren Tausend Angreifern zu verteidigen versuchten 180 Nach Angabe zweier der serbischen Frauen hatten die 30 bis 40 italienischen Soldaten Befehl ihre Waffen nicht gegen die kosovo albanische Menge zu gebrauchen und besassen keine Strassenkampfausrustung wie Gummigeschosse oder Tranengas Die ausserhalb der Kirche befindlichen italienischen KFOR Soldaten kamen unter heftigen Angriff der Steine werfenden kosovo albanischen Menge und zogen sich in die Kirche zuruck wo die alteren serbischen Frauen mehreren italienischen Soldaten bei der Behandlung ihrer durch Steinwurfe verursachten Wunden halfen 180 Etwa um 20 Uhr evakuierten die italienischen Soldaten die serbischen Frauen zum italienischen KFOR Luftwaffenstutzpunkt ausserhalb von Đakovica Italienische KFOR Soldaten versuchten die Verteidigung der Kirche fortzusetzen gaben jedoch bald ihre Stellungen auf 180 Verantwortungsbereich der Multinational Brigade East Bearbeiten Leadnation USA truppenstellende Nationen waren neben den USA auch Armenien Griechenland Litauen Polen und die Ukraine 111 22 Gnjilane Bearbeiten Am 17 Marz befanden sich die verbliebenen Serben in den mehrheitlich albanisch bewohnten Stadten Gnjilane alban Gjilan oder Gjilani und Pec in einer besonders schwierigen Lage 5 Alle noch in Gnjilane verbliebenen Kosovo Serben etwa 200 nach anderen Angaben 300 145 sollen mit Gewalt vertrieben worden oder von sich aus in das kosovo serbische Dorf Silovo und andere nahe bei Gnjilane gelegene Dorfer geflohen sein 150 Nach Angabe von Milorad Todorovic der als einer von zwei Serben der von Kosovo Albanern dominierten multiethnischen Ubergangsregierung des Kosovo angehorte und der als Interministerieller Koordinator fur Ruckkehr fur die Wiedereingliederung von Angehorigen der Minderheiten mit zustandig war die nach dem Ende des NATO Luftkrieges im Juni 1999 aus der Provinz geflohen waren oder vertrieben wurden war in Gnjilane von den 187 kurz zuvor dort noch lebenden Serben nach den Marz Ausschreitungen keiner mehr geblieben 183 Eine Beschreibung der Ausschreitungen bietet der Bericht der International Crisis Group ICG von April 2004 Am 17 Marz begannen in Gnjilane etwa um 15 Uhr Demonstrationen nachdem eine kleine Gruppe kosovo albanischer Jugendlicher anfangs ausserhalb der Stadt eine Kreuzung besetzt hatte um zwei serbische Dorfer zu blockieren Die Demonstranten strebten zu einer Strasse wo Serben lebten und sich eine orthodoxe Kirche befand Einige Kosovo Albaner gewahrten ihren serbischen Nachbarn Berichten zufolge Zuflucht und es kam zu Konflikten zwischen dem Mob und ortlichen kosovo albanischen Bewohnern Ein 52 jahriger Serbe wurde von dem Mob ergriffen und ausserhalb seines Hauses getotet US KFOR griff ein und drangte den Mob in Richtung Stadtzentrum Ein Traktor mit einem mit Steinen gefullten Anhanger wurde angeblich ins Stadtzentrum gefahren Der Mob griff das UNMIK Gebaude an warf Steine und setzte Serben gehorende Fahrzeuge in Brand Die Ausschreitungen dauerten bis 19 Uhr Mehrere serbische Hauser wurden niedergebrannt 160 Am 18 Marz begannen die Demonstrationen in der Stadt kurz nach Mittag Etwa um 13 Uhr sprachen angesehene Personlichkeiten der TMK die offenbar uber Glaubwurdigkeit als Freiheitskampfer der UCK verfugten mit der Menge Die Menge buhte sie jedoch aus und wurde unbandig KPS und KFOR griffen ein und drangten die Menge aus dem Stadtzentrum hinaus nach den Aussenbereichen Um 16 und 18 Uhr wurde Tranengas eingesetzt und eine Ausgangssperre verhangt Die orthodoxe Kirche wurde gesichert und daraufhin gemeinsam von KFOR und TMK bewacht 161 Eine prominente Rolle spielten bei den Ausschreitungen in Gnjilane albanische Immigranten aus Presevo in Sudserbien die in die Aufstande der UCPMB Liberation Army of Presevo Medveđa and Bujanovac von 2000 bis 2001 verwickelt waren Zwei Wochen spater folgten Festnahmen prominenter fruherer UCPMB Personlichkeiten Am 29 Marz verhaftete die Polizei als Teil einer Operation gegen organisierte Kriminalitat im Gnjilane Gebiet den stellvertretenden Vorsitzenden des ortlichen UCK Kriegsveteranen Verbandes Sheqir Sheqiri Am 1 April nahm die US KFOR den Fuhrer der LDP Movement for Democratic Progress aus dem Presevotal Jonus Musliu in Gnjilane fest 160 Urosevac Bearbeiten Wahrend der Human Rights Watch Bericht von Juli 2004 uber die Ereignisse in Urosevac alban Ferizaj oder Ferizaji keine Angaben macht 184 werden fur den Bereich in anderen Quellen Angriffe kosovo albanischer Extremisten auf serbische Enklaven vermeldet 185 Eine ausfuhrlichere Beschreibung bietet der Bericht der International Crisis Group ICG von April 2004 Am Nachmittag des 17 Marz 2004 riefen die ortliche Abteilung der nationalistischen Menschenrechtsorganisation Rat zum Schutz der Menschenrechte und Freiheit die drei war associations Kriegsverbande sowie der Verband der ehemaligen politischen Gefangenen zu einer Protestkundgebung anlasslich des Ertrinkens der angeblich drei kosovo albanischen Kinder auf Bis 18 Uhr blieb der Protest friedlich wurde dann jedoch wutender und die Menge kesselte nun die von griechischen Truppen bewachte serbisch orthodoxe Kirche Hl Zar Uros im Stadtzentrum ein Steine und schliesslich eine Granate wurden auf die Soldaten geworfen Uber drei bis vier Stunden bedrangten hunderte von Kosovo Albanern die griechische Abteilung und warfen Steinen Ziegeln Benzinbomben und Granaten auf sie 17 Soldaten wurden verwundet einer mit Verbrennungen zweiten Grades an Gesicht und Hals Die griechischen Soldaten machten keinen Gebrauch von ihren Schusswaffen 168 Einige angesehene Personlichkeiten der Region wie Shukri Buja der schon vor der NATO Militarintervention von 1999 als UCK Kommandeur der Brigade 161 fur die militarischen Auseinandersetzungen mit den serbisch jugoslawischen Sicherheitskraften in der Nerodimlje Zone alban Neredime zwischen Lipljan Urosevac und Stimlje verantwortlich gewesen war 186 187 erwirkten keine Beruhigung der Situation 168 Verstarkungen von US Truppen kamen etwa um 21 bis 22 Uhr an begannen die griechischen Truppen zu evakuieren und empfingen wahrend des Vorgangs Schusse und weitere Wurfe von Benzinbomben Erst Helikopter die Tranengas abwarfen erreichten schliesslich eine Auflosung des grossten Teils des kosovo albanischen Mobs der sich somit von uber 1 000 auf etwa 150 Teilnehmer verringerte Es wurde eine Ausgangssperre verhangt und US Militarpolizei sowie KPS Einheiten sicherten den Standort der Kirche ab 168 Am 18 Marz begann sich um die Mittagszeit erneut eine Menge in der Nahe der nun von US Truppen bewachten St Uros Kirche anzuhaufen Die US KFOR brachte den regionalen Kommandeur des Kosovo Schutzkorps TMK Imri Ilazi und andere Mitarbeiter der TMK heran die mit der Menge sprachen Die Menge zog darauf ab jedoch nur um das Haus zweier betagten serbischen Frauen die darauf von griechischen Truppen evakuiert wurden anzugreifen und niederzubrennen sowie mehrere benachbarte Geschafte in albanischem Besitz Die kosovo albanische Menge schandete dann einen orthodoxen Friedhof griff serbische Gemeinschaften in benachbarten Dorfern an und brannte drei abseits gelegene orthodoxe Kirchen nieder 161 Nach anderen Angaben war die serbische Familie Nikolic mit drei alteren Frauen die bereits im Sommer 1999 bereits beraubt geschlagen und darauf unter 24 stundigen KFOR Schutz gestellt worden waren selbst noch wahrend der Zwangsevakuierung durch US amerikanische KFOR am 18 Marz 2004 angegriffen und teilweise durch Steinwurf verletzt worden Ihr Haus soll daraufhin verwustet 188 157 und danach von Kosovo Albanern besetzt worden sein 189 Im Jahr 2008 sollen nur noch funf Serben in Urosevac verblieben sein die nach Angabe des UN Gerichtsverbindungsbeamten Ivan Subaric weder einheimische Geschafte aufsuchen noch die Strasse betreten konnen die unter standiger Gefahr leben wurden entfuhrt und getotet zu werden 157 Vitina Bearbeiten Fur den Vitina Sektor alban Vitia gibt die Minnesota National Guard von der dort Teile der Task Force Bayonet im Marz 2004 im Rahmen der KFOR eingesetzt waren an Einige serbische Hauser brannten im Vitina Sektor doch ist es der einige Sektor in dem keine serbisch orthodoxen Kirchen brannten Benachbarte Sektoren hatten nicht solches Gluck 190 Von den 115 Serben des Ortes waren nach den Marz Ausschreitungen nach Angabe von Milorad Todorovic noch etwa 70 geblieben Im Haus des Priesters waren die Fenster eingeworfen die Kosovo Albanern gehorenden Gebaude daneben blieben unversehrt Einige Hausbesitzer hatten eilig Prane Shqiptare deutsch albanisches Eigentum mit grossen Lettern auf ihre Hauserwande gepinselt damit ortsfremde Extremisten nicht versehentlich auch das Hab und Gut der Mehrheitsbevolkerung in Brand stecken 183 Novo Brdo Bearbeiten In der Gemeinde Novo Brdo alban Novoberda oder Novoberde deutsch Nyenberghe wurden am 17 Marz explosive Gegenstande auf das Gemeindegebaude und auf das Haus des serbischen Vorsitzenden der Gemeinde geworfen die sich beide in dem Dorf Bostane befinden 160 Strpce Bearbeiten In der gebirgigen vornehmlich serbisch bewohnten Gemeinde Strpce alban Shterpca oder Shterpce erschien am Abend des 18 Marz eine Menge von Kosovo Albanern am Rand des Dorfes Drajkovce Sie klopften an das erste serbische Haus erschossen Vater und Sohn und zogen sich zuruck 161 Opfer und Schaden BearbeitenIn den ersten Tagen nach den Ausschreitungen schwankten die Angaben uber die Opferzahlen betrachtlich Die UNMIK selbst berichtete zuerst von 31 5 Toten korrigierte diese Zahlen spater jedoch auf 28 5 23 und auf 19 Tote 23 Angeblich sollen in der Verwirrung Leichen doppelt gezahlt worden sein 191 Die meisten Toten waren demnach von KFOR Soldaten und UNMIK Polizei in Notwehr erschossene albanische Extremisten 32 191 30 192 Je nach Quelle sollen etwa 50 000 Personen 2 51 000 4 oder 58 000 3 Kosovo Albaner an den Gewalttaten teilgenommen haben Todesopfer Verletzte und Vertreibung Bearbeiten nbsp Orte im Kosovo an denen es vom 17 bis zum 19 Marz 2004 zu extremistischen ethnisch motivierten Ubergriffen gegen Kosovo Serben gekommen ist 185 nbsp KFOR Sektoren Die Verantwortungsbereiche der verschiedenen Multinationalen Brigaden im Marz 2004 22 Je nach Quelle kam es bei den Marz Ausschreitungen in mehreren Orten seit dem 17 Marz bzw zwischen dem 17 und 18 oder 19 Marz 2004 15 zusammen zu mindestens 19 13 19 14 20 16 oder 21 17 Toten Die BBC berichtete am 18 Marz 2004 von mindestens 31 Toten 108 der Spiegel nannte am 22 Marz 2004 eine Anzahl von 31 Toten 30 die Welt noch im September 2004 193 wahrend der BND in einem als Verschlusssache gekennzeichneten Bericht von Februar 2005 28 Tote angibt 194 Das serbische Kultusministerium war 2004 an einer Veroffentlichung beteiligt die von mehreren Dutzend Toten sprach 15 Die Verwirrung uber die genaue Anzahl findet sich teilweise auch in denselben Publikationen wieder wie in Petritsch und Pichler 2004 die auf einer Stelle von 21 an einer anderen von 19 Toten sprechen 195 Unter den 19 Toten befanden sich elf Kosovo Albaner 12 und acht Kosovo Serben 14 12 Serbische Medien hatten anfangs von dem Tod eines danischen KFOR Soldaten berichtet der am 18 Marz durch einen von einem Hochhaus aus schiessenden kosovo albanischen Sniper erschossen worden sein soll welcher darauf ebenfalls von KFOR Soldaten erschossen worden sein soll 196 Andere Berichte sprachen von mehreren toten KFOR Soldaten 24 Laut einer SWP Studie erlagen zwei UNMIK Polizisten ein Kosovare und ein Ghanaer ihren Verletzungen nachdem sie in der Nahe der UCK Hochburg Podujevo beschossen worden waren 197 Auch die Totung eines philippinischen UN Polizisten wurde gemeldet 31 Internationale Friedenstruppen erschossen ihrerseits mindestens drei gewalttatige ethnische Albaner 197 Ein Scharfschutze in Mitrovica soll von franzosischen Soldaten erschossen worden sein 24 Nach einer weiteren Darstellung sei ein albanischer Scharfschutze erschossen worden nachdem er auf KFOR Soldaten gezielt hatte Die Unubersichtlichkeit der Opferstatistik in westlichen Quellen druckt sich in der Bemerkung von Arnold Suppan aus der behauptet Die ethnische Herkunft der Todesopfer ob Kosovoalbaner oder Serben wurde absichtlich nicht bekanntgegeben wobei er selbst 2005 keine Angabe uber die ethnische Verteilung der mindestens 19 Toten macht 31 Die Anzahl der Verletzten schwankt zwischen 888 14 198 uber 950 16 bis zu uber 1 000 13 36 und schliesst nach Angaben der UNMIK auch 65 32 Verletzte der NATO gefuhrten KFOR 15 der UNO Polizei und der einheimischen Sicherheitskrafte ein 199 Nach einem Human Rights Watch Bericht von 2004 sollen mehr als 120 KFOR Soldaten und UNMIK Polizeibeamte sowie 58 Beamte des Kosovo Police Service KPS verwundet worden sein 36 Eine SWP Studie sprach von 150 verletzten internationalen Friedenssoldaten 197 Amnesty International gab 2005 954 Verletzte sowie 65 internationale Polizeibeamte 58 Kosovo Police Service Beamte und 61 Verletzte der KFOR an 4 Sechs Stadte und zehn Dorfer wurden wahrend der Ausschreitungen ethnisch homogenisiert 1 Etwa 4 100 bis 4 500 81 197 Menschen oder allein 80 Prozent 200 oder uber 4 000 Serben 17 mussten innerhalb von weniger als zwei Tagen aus ihren Hausern fliehen 14 oder wurden vertrieben 15 16 17 Die meisten waren Kosovo Serben die ubrigen Roma Aschkali 201 36 6 202 und schliesslich 300 Kosovo Albaner 197 aus den mehrheitlich serbisch besiedelten Gebieten von Kosovska Mitrovica und Leposavic alban Leposaviq 4 In vielen der von der Gewalt betroffenen Gemeinschaften wurde jedes einzelne serbische bzw Roma oder Aschkali Haus niedergebrannt sowohl bei spontanen wie auch bei organisierten Angriffen Die Marz Ausschreitungen fuhrten zur Vertreibung der gesamten serbischen Bevolkerung in Dutzenden von Orten einschliesslich der Hauptstadt Pristina 6 Da von den Hunderttausenden nach Ende der NATO Militarintervention 1999 vertriebenen und gefluchteten Serben von Sommer 1999 bis Anfang 2004 nur weniger als 5 000 in ihre fruheren Siedlungsgebiete zuruckgekehrt waren machten die Marzpogrome 2004 abrupt die gesamten uber die vorangegangenen funf Jahre erzielten Fortschritte der serbischen Fluchtlingsruckkehr zunichte 200 203 In allen KFOR Sektoren wurden im Zuge der Marzpogrome 2004 Regionen die teilweise erst 2003 von Serben wieder besiedelt worden waren ethnisch homogenisiert 204 Nach Angabe des serbischen Amts fur Kosovo und Metochien sind durch die Marz Ausschreitungen insgesamt sechs Stadte und neun Dorfer ethnisch gesaubert worden 205 145 Sowohl Stadte wie Đakovica die bis 1999 durch bedeutende serbische Gemeinden gekennzeichnet waren als auch Stadte wie Pristina oder Prizren in denen es vor dem Konflikt von 1998 1999 zumindest ein Nebeneinanderleben zwischen kosovo albanischer Mehrheit und den Minderheiten gegeben hatte waren nun minderheitenfrei oder bildeten ein weitgehend feindliches Umfeld fur die noch im Kosovo verbliebenen Minderheiten 181 Auch noch 2013 sollen in Pristina nur 53 Serben leben in Obilic 30 in Prizren 18 in Urosevac vier und in Đakovica drei 145 Uber ein Jahrzehnt spater Stand 2015 waren die meisten aus ihren Hausern vertriebenen Serben noch immer nicht zuruckgekehrt Kleinere Gruppen von Serben hatten in KFOR Basen Zuflucht gesucht wahrend andere in sicherere Enklaven zogen Die meisten derjenigen die dazu gezwungen worden waren ihre Hauser zu verlassen blieben weiterhin Stand 2015 als Binnenvertriebene in Gemeinschaftszentren und Containersiedlungen im Kosovo wahrend sich rund 250 in Zentralserbien befinden 1 Der Grossteil der Ubergriffe der albanischen Bevolkerung gegen die Minderheiten der Serben Aschkali und Roma richtete sich gegen altere und krankliche Menschen die oft lange ohne wirksamen Schutz von KFOR Truppen UNMIK Polizei und KPS Kosovo Police Service blieben 200 Die weitaus grosste Anzahl der in die Binnenflucht geratenen Serben und anderen ethnischen Nicht Albaner stellten altere und verarmte Menschen die im Kosovo trotz fruherer Gewalttaten zuruckgeblieben waren da sie zu arm oder zu alt waren um das Land zu verlassen Gegenuber Human Rights Watch gaben die meisten von ihnen an dass sie fur den Bau der Heimstatten die sie verloren hatten Jahrzehnte lang hatten hart arbeiten und sparen mussen 206 Die Angabe uber die Anzahl der privaten Hauser die oftmals in Anwesenheit der KFOR 18 in Brand gesetzt oder zerstort wurden 14 17 schwankt zwischen 561 198 561 serbischen 14 bis zu uber 800 serbischen Hausern 15 beziehungsweise uber 900 Hausern im Besitz von Serben Roma und Aschkali 1 Namentliche Auflistung der kosovo serbischen Todesopfer Bearbeiten In Ermangelung westlicher Quellen wird hier die am 29 Marz 2004 vom Informationsdienst der Eparchie Raszien Prizren und Kosovo Metochien ERP KiM veroffentlichte Liste der serbischen Todesopfer als Grundlage verwendet zu der ausdrucklich vermerkt wurde dass es sich vermutlich um keine endgultige Liste handelt 150 Teilweise wurden jungere Informationen der Eparchie erganzt oder uberarbeitet 151 207 Gemeinde Kosovska Mitrovica Borivoje Spasojevic 1941 aus Kosovska Mitrovica soll am 17 Marz 2004 am Nachmittag von einer Salve automatischer Schusswaffen nahe der Brucke uber den Fluss Ibar in Kosovska Mitrovica niedergeschossen worden sein Die Schusse sollen aus einer von Kosovo Albanern bewohnten Gegend in Nord Mitrovica gekommen sein von wo die Kosovo Albaner Waffen abgefeuert und Handgranaten geworfen haben sollen wodurch Dutzende von Serben verletzt worden sein sollen Daraufhin brach franzosische KFOR in die Gebaude ein und vertrieb alle Kosovo Albaner aus ihnen nachdem sie Waffen und Munition vorgefunden hatten 150 151 7 207 1 Jana Tucev 207 151 208 7 1 oder Jana Tacev 150 151 1968 geboren in Mazedonien von romisch katholischem Glauben und mit einem Kosovo Serben in Kosovska Mitrovica verheiratet soll am 17 Marz 2004 von einem kosovo albanischen Sniper auf dem Balkon eines mehrgeschossigen Gebaudes in Nord Mitrovica nahe der Ibar Brucke erschossen worden sein 150 152 Sie wurde von einem franzosischen Militar Geistlichen beerdigt 150 Gemeinde Lipljan Nenad Vesic 1950 aus Lipljan Kosovo Albaner sollen in Lipljan eine Handgranate auf ihn geworfen haben die ihn verletzte worauf er weiter von kosovo albanischen Mitgliedern des Kosovo Police Service misshandelt worden sein und in der Folge an seinen Wunden gestorben sein soll 150 Eine weitere Handgranate soll auch auf den Priester Randjel Denic nahe der Kirche in Lipljan geworfen worden sein der von den Schrapnellen verwundet worden sein soll 150 133 Nach offentlichen Zeugenaussagen von Denic begann der Angriff der kosovo albanischen Extremisten am 17 Marz etwa um 17 20 Uhr Sie hatten begonnen alle serbischen Besitztumer zu zerstoren Darauf hatten sie die neue und die alte Kirche in Lipljan angegriffen die Fassade und das Eingangstor der alten Kirche zerstort oder beschadigt und Denic durch Schrapnellen eines Sprengsatzes verletzt den sie auf ihn geworfen hatten 133 Die kosovo albanische Polizei KPS habe Denic darauf festgenommen uber eine Stunde mit Handschellen gefesselt und mit seinen blutenden Wunden im Wagen liegen lassen und ihn daraufhin uber mehrere Stunden in der Polizeiwache behalten 133 209 ihm jedoch keine Gelegenheit zu einer Zeugenaussage gegeben bis ein US amerikanischer Polizeibeamter gekommen sei und zugestimmt habe mit ihm zu sprechen 133 Kosovo albanische Extremisten sollen 28 serbische Hauser und angrenzende Nutzgebaude in Brand gesetzt haben etwa 150 Kosovo Serben fluchteten in den nordlichen Teil Lipljans und in benachbarte kosovo serbische Dorfer 150 151 Die todliche Gewalttat soll sich am 17 Marz um 19 Uhr vor seinem brennenden Familienhaus in Gegenwart seiner Mutter und seiner Schwester ereignet haben 207 Tonce Milosavljevic laut offizieller serbischer Angabe Stand 2013 ist in Lipljan Tonce Milosavljevic als zweites Todesopfer neben Nenad Vesic umgekommen 10 205 Nach dieser Angabe wird von neun statt acht serbischen Todesopfern ausgegangen 10 11 In einer am 11 Marz 2013 auf YouTube veroffentlichten und am 17 Marz 2013 auf RTS ausgestrahlten 9 serbischen TV Dokumentation mit dem Titel Zlochin bez kazne Zlocin bez kazne dt etwa Verbrechen ohne Bestrafung der Kancelarija za Kosovo i Metohiju Amt fur Kosovo und Metochien werden zwar nur acht Todesopfer aufgezahlt darunter auch Tonce Milosavljevic wobei jedoch der in Prizren umgekommene Dragan Nedeljkovic ubergangen wurde Auf der Homepage des Amtes fur Kosovo und Metochien werden dagegen samtliche neun Todesopfer einschliesslich Tonce Milosavljevic und Dragan Nedeljkovic namentlich genannt 10 210 Gemeinde Strpce Dobrivoje 151 1 Dobri 150 Stolic 1955 207 oder 1954 150 und sein Sohn Borko aus dem Dorf Drajkovce in der Nahe von Strpce sollen am 17 Marz durch kosovo albanische Extremisten vor ihrem Haus etwa um 18 Uhr getotet worden sein als Dobri von jemandem aus dem Haus herausgerufen wurde und erschossen wurde Sein Sohn Borko soll kurz darauf in ahnlicher Weise gestorben sein als er Gewehrschusse horte und aus dem Haus trat Im Jahr 1999 sollen sie aus Urosevac geflohen sein und lebten dann in Drajkovce in einem serbischen Haus 150 161 Noch am 18 Marz war gemeldet worden dass Vater und Sohn in Drajkovce von dem kosovo albanischen Dorf Firaja aus erschossen worden seien 211 Die todliche Gewalttat soll sich um 22 40 Uhr im Eingang seines Hauses in Drajkovce ereignet haben 207 Borivoje 10 Borko 207 1 Stolic 1984 207 oder 1982 150 Sohn von Dobrivoje Stolic soll zusammen mit seinem Vater am 17 Marz 2004 im Dorf in der Nahe von Strpce von Kosovo Albanern getotet worden sein 150 151 161 Die todliche Gewalttat soll sich um 22 40 Uhr im Eingang seines Hauses in Drajkovce ereignet haben worauf er am 18 Marz an seinen Wunden gestorben ist 207 Gemeinde Gnjilane Slobodan 151 Boban 150 1 Peric 1952 aus Gnjilane soll von Kosovo Albanern wahrend der Ausschreitungen vom 17 bis zum 18 Marz getotet worden sein als alle verbliebenen Kosovo Serben aus Gnjilane etwa 200 mit Gewalt aus ihren Hausern gezwungen und vertrieben worden sein sollen wahrend einige von ihnen von sich aus vor der kosovo albanischen Gewalt in das kosovo serbische Dorf Silovo und andere nahe bei Gnjilane gelegene Dorfer geflohen sein sollen 150 Alle serbischen Hauser in Gnjilane wurden in Brand gesetzt 1 Peric war Sportlehrer in Kusce und soll am 17 Marz um 20 50 Uhr in der Kralja Petra Strasse in Gnjilane getotet worden sein 207 Im Mai 2005 wurden sechs Kosovo Albaner aus Gnjilane fur schuldig an dem Mord von Slobodan Peric und seiner Mutter Anka Peric befunden und zu Freiheitsstrafen verurteilt 12 212 213 Anmerkung 8 Gemeinde Kosovo Polje Zlatibor Trajkovic 1942 207 oder 1951 150 aus Kosovo Polje soll vor dem russischen Krankenhaus zu Tode verbrannt sein als Kosovo Albaner Kosovo Polje am 17 und 18 Marz angegriffen und beide orthodoxe Kirchen die Schule das Krankenhaus und Dutzende von serbischen Hausern in Brand gesetzt haben sollen 150 151 Nach anderer Angabe wurde er am 17 Marz vor der Sveti Sava Schule in Kosovo Polje getotet Laut einem Gerucht sei sein Korper in einer Kapelle in Pristina verbrannt und gefunden dann aber in das Leichenschauhaus nach Orahovac verbracht worden 207 Das Bezirksgericht in Pristina befand den Kosovo Albaner Mehmet Morina am 22 Mai 2005 des versuchten Mordes an Zlatibor Trajkovic fur schuldig und verurteilte ihn in erster Instanz zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren Damit ubernahmen die UNMIK Richter nicht die Anschuldigung des Anklagers der Morina des Mordes an Zlatibor Trajkovic beschuldigt hatte In zweiter Instanz milderte der Oberste Gerichtshof in Pristina 2009 das Strafmass auf 12 Jahre ab Der deutsche EULEX Richter Norbert Koster legte dabei ein Sondervotum gegen dieses Urteil ein Da das Opfer Zlatibor Trajkovic vom Angeklagten Mehmet Morina bereits todlich verletzt worden war bevor es ein weiterer aber nicht identifizierter Tater in noch lebendem aber hilflosen Zustand mit Benzin ubergossen und angezundet hatte vertrat Koster die Meinung dass Morino nicht des versuchten sondern des vollendeten Mordes zu verurteilen sei auch wenn nicht mehr festzustellen sei ob die durch Morina verursachten Verletzungen des Opfers oder das Anzunden den Tod schneller herbeigefuhrt haben Koster konnte sich gegen die Mehrheitsmeinung der ubrigen Richter drei Richter albanischer Ethnie Miftar Jasiqi Feijzullah Hasani Agim Krasniqi vorsitzender EULEX Richter war Guy Van Craen nicht durchsetzen 159 Trotz des gerichtsmedizinischen Befunds der als Todesursache sowohl die Kopfverletzungen als auch Hypoxie angegeben hatte entschied das Gericht es verfuge uber keinen Beweis dass die Verwundungen die dem Opfer mit einer beidhandig wie eine Axt gefuhrten Metallstange vom angeklagten Morina in Totungsabsicht zugefugt worden waren direkt den Tod Trajkovics verursacht hatten 214 159 Gemeinde Prizren Dragan Nedeljkovic 1943 207 170 1 aus Prizren soll am 17 Marz in dem Gebaude des Theologischen Seminars in Prizren zu Tode verbrannt sein 207 150 als Kosovo Albaner insbesondere in Prizren mit den Marz Pogromen begannen und als sie das Seminar die orthodoxe Kathedrale die Bischofsresidenz die Muttergotteskirche Ljeviska die Church of St Savior und alle anderen kleineren orthodoxen Kirchen in Brand setzten ebenso wie das gesamte serbische Viertel von Potkaljaja und das am Fluss Bistrica nahe Prizren gelegene Erzengelkloster 150 Nach Zeugenaussagen hatten ethnische Albaner das Gebaude am 17 Marz gesturmt und mehrere altere Serben verprugelt 215 angeblich auch Nedeljkovic 215 35 Danach sei das Gebaude in Brand gesteckt worden Die verkohlte Leiche Nedeljkovics wurde am 19 Marz in den Trummern des Gebaudes gefunden 215 216 Die UNMIK Polizei setzte am selben Tag eine Sonderkommission ein deren Ermittlungen sich lange hinzogen 215 216 Den Untersuchungen nach war Nedeljkovic am 17 Marz 2004 im ehemaligen Priesterseminar mit Brandbeschleuniger ubergossen und angezundet worden wobei zunachst nicht geklart war ob er zum Zeitpunkt des Verbrennens noch gelebt hatte 170 In zahlreichen internationalen Berichten so auch von internationalen Organisationen wie Human Rights Watch und deutschen Beamten bei der UNMIK Polizei wurde das Vorkommnis erwahnt nie jedoch von der deutschen Bundesregierung 215 Die serbische Tageszeitung Blic hatte schon am 19 Marz 2004 berichtet dass ein Serbe in Prizren ermordet wurde Die kosovo albanische Zeitung Koha Ditore berichtete am 21 Marz uber den Leichenfund 216 Der Tod Nedeljkovics zog mit einigen Monaten Verzogerung eine politische Affare in Deutschland nach sich Obwohl internationale Quellen schon fruh ausfuhrlich und offentlich uber den Tod Nedeljkovics berichtet hatten und das deutsche Verteidigungsministerium von seinem Tod fruhzeitig Kenntnis hatte hatte das Verteidigungsministerium der deutschen Offentlichkeit gegenuber den Tod des Serben nahezu ein halbes Jahr lang bestritten und noch am 26 August 2004 behauptet den deutschen Soldaten sei es durch umsichtiges Handeln gelungen im zugewiesenen Verantwortungsbereich den Verlust von Menschenleben zu verhindern 215 217 216 Die Sprecher des Verteidigungsministeriums hatten bei dieser Gelegenheit Verteidigungsminister Peter Struck mit der Aussage zitiert kein einziger Serbe sei im deutschen Bereich getotet worden 215 Das Verteidigungsministerium und der Verteidigungsminister revidierten ihre Aussagen erst nach einem Aufsehen erregenden Artikel 215 der am 29 August 2004 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung FASZ erschienen war 217 216 Das Verteidigungsministerium hatte der FASZ gegenuber den Todesfall am 28 August bestatigen mussen 215 gestand nach Erscheinen des Artikels in der FASZ am 29 August den Tod Nedeljkovics auch offiziell ein gab jedoch zunachst keine naheren Einzelheiten an 217 216 Es behauptete nun gleichzeitig das Seminargebaude habe nicht zum deutschen Verantwortungsbereich gehort 215 Karten der NATO weisen dagegen jedoch aus dass die Stadt Prizren und das Gebiet zum fraglichen Zeitpunkt zum Verantwortungsbereich der deutschen Task Force Prizren in der Multinationalen Brigade Sudwest MNB SW zahlte In einer schriftlichen Erklarung wurde dagegen behauptet Der Schutz des serbisch orthodoxen Priesterseminars erfolgte nicht durch Kfor Deutsche Soldaten seien zu keinem Zeitpunkt vor Ort gewesen Der als Alkoholiker bekannte Tote so behauptete das Ministerium sei nicht mehr in der Lage gewesen aus dem Gebaude zu entkommen sei es weil er bewusstlos oder weil er bereits tot war Der Korper des Mannes sei mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Brandbeschleuniger ubergossen worden 215 Die Angabe dass es sich bei Dragan Nedeljkovic um einen Alkoholiker gehandelt haben soll der in einem Raum dieses Gebaudes sogenanntes Priesterseminar vermutlich so stark angetrunken geschlafen hatte dass er nicht rechtzeitig das brennende Haus hatte verlassen konnen und daher verbrannt sei fuhrte die Bundesregierung auch in ihrer Antwort auf eine Anfrage aus der FDP von September 2004 auf Diese Angabe soll der MNB SW laut Bundesregierung am 22 Marz 2004 von der Osterreichischen Intelligence Cell uber den HUMINT Bericht zugekommen sein Die Bundesregierung erwahnte in ihrer Antwort von Oktober 2004 jedoch nicht die dazu in Widerspruch stehenden und bereits am 29 August in der FASZ enthullten Informationen dass Nedeljkovic laut Zeugenangaben zuvor verprugelt 215 35 worden sein soll und dass sein Korper sehr wahrscheinlich gezielt durch Brandbeschleuniger 215 in Brand gesetzt worden war 216 Auf eine Anfrage aus den Reihen der FDP antwortete die deutsche Bundesregierung im Oktober 2004 Demnach sei das Gebaude in dem die Leiche gefunden wurde Bestandteil des sogenannten Gebaudekomplexes Klosterschule und Klosterarchiv beide Gebaude waren Bestandteil des Komplexes der im allgemeinen Sprachgebrauch der deutschen Einsatzkontingente als Priesterseminar bezeichnet wurde der in der Standing Operating Procedure 3008 vom 8 August 2002 vom Kommandeur der KFOR als Objekt mit einem zeitweilig temporary besonderen Status Property with Designated Special Status aufgefuhrt wird das durch die damalige Multinationale Brigade Sud MNB S standig bewacht war Aufgrund der von der Standing Operating Procedure 3008 abweichenden Befehle der sogenannten Fragmentary Orders FRAGO 444 vom 22 Dezember 2003 und in der ersten Erganzung zur FRAGO 444 vom 8 Marz 2004 sei das deutsche Einsatzkontingent Einsatzverband Task Force Prizren der MNB SW fur die Bewachung des Bischofssitzes und des Erzengelklosters aber nicht mehr fur den Gebaudekomplex des Priesterseminar verantwortlich gewesen Der Gebaudekomplex Priesterseminar sei bis zum Herbst 2001 durch Soldaten bewacht und danach bis 1 Oktober 2002 durch Streifen und Beobachtung von dem nahe gelegenen Kontrollposten Fuchs Brucke uberwacht worden Am 1 Oktober 2002 sei der Schutz des Priesterseminar an die UNMIK gemass der von UNMIK und KFOR am 29 Mai 2002 vereinbarten Security Transition Strategy ubertragen worden Der Leichnam Nedeljkovics sei am Morgen des 19 Marz 2004 im Priesterseminar durch an Aufraumungsarbeiten beteiligte Arbeiter aufgefunden worden Der Fuhrer des deutschen Bundeswehrkontingents in Prizren habe am 19 oder 20 Marz von dem Fund der Leiche erfahren Am 19 Marz 2004 sei der Leichenfund von der MNB SW an das Hauptquartier KFOR gemeldet worden Der Fund sei auch unverzuglich der UNMIK Polizei gemeldet worden Eine Meldung an das regionale KFOR Hauptquartier der MNB SW sei ebenfalls am 19 Marz in Form eines Flash Reports erfolgt also einer ausserordentlichen Ereignismeldung der UNMIK Polizei die auch an zustandige Stellen der KFOR weitergeleitet wurde Der zustandige Regional Commander der UNMIK Polizei in Prizren ein deutscher Polizeibeamter habe wenig spater von dem Sachverhalt erfahren Am 20 oder 21 Marz habe der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents nach eigenen Angaben in einem Telefongesprach einen Leichenfund gegenuber dem Befehlshaber Einsatzfuhrungskommando der Bundeswehr erwahnt Die Obduktion sei durch den ermittlungsfuhrenden deutschen Beamten der UNMIK Polizei veranlasst und am 25 Marz 2004 in Orahovac durchgefuhrt worden Der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents und das Einsatzfuhrungskommando der Bundeswehr hatten spatestens am 23 Mai 2004 von der Obduktion gewusst und den Inhalt des Obduktionsberichts gekannt in dem der obduzierende Arzt von einem Mord ausgeht Am 24 Mai 2004 sei der Obduktionsbericht durch das Einsatzfuhrungskommando der Bundeswehr an die Stabsabteilung V im Verteidigungsministerium mit handschriftlichem Hinweis auf einen moglichen Zusammenhang mit den Marz Unruhen gesandt worden Das Bundesministerium des Innern Geschaftsstelle der Bund Lander Arbeits gruppe International Police Task Force die fur die Organisation von polizeilichen Auslandseinsatzen zustandig ist sowie der Bundesminister des Innern hatten erstmals mit der Pressemitteilung vom 29 August 2004 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Kenntnis von dem Toten in Prizren erhalten 216 Der Bundesminister der Verteidigung sei uber den gefundenen Toten in Prizren erst im zeitlichen Zusammenhang mit den Veroffentlichungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26 August 2004 218 und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 29 August 2004 215 informiert worden 216 Die Meldung uber die bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnisse uber den Sachverhalt des Leichenfundes seien auf dem Dienstweg am 28 August 2004 auch an den Generalinspekteur der Bundeswehr und die Staatssekretare des Verteidigungsministeriums erfolgt 216 Neuere von Politika und der Eparchie veroffentlichte Angaben die von B92 aus der Politika seit 2013 ubernommen wurden weichen in zwei Fallen von den alteren Angaben der Eparchie ab Statt Nenad Vesic und Zlatibor Trajkovic nennen sie Slavoljub Dabic der zu Tode geprugelt worden sei und Jugoslav Savic der in Kosovska Kamenica aus seinem Autor gezerrt und so schwer verprugelt worden sei dass er mehrere Tage spater in Vranje seinen Verletzungen erlag 1 219 220 221 222 223 Namentlich bekannte Verluste oder Opfer auf kosovo albanischer Seite Bearbeiten Der Mangel an konkreten Daten zu den Toten von kosovo albanischer Seite in westlichen Medienberichten erschwert die Klarung ob es neben den Verlusten an von KFOR und UNMIK Kraften erschossenen Snipern und Gewalttatern auch unbeteiligte Opfer gegeben hat Isak Ibrahimi nach Angabe von Krankenhausquellen aus Kosovska Mitrovica vom 17 Marz 7 224 Feriz Chitaku nach Angabe von Krankenhausquellen aus Kosovska Mitrovica vom 17 Marz 7 224 Weitere gemeldete Verluste oder Opfer auf kosovo albanischer Seite Bearbeiten In Kosovska Mitrovica wurden am 17 Marz insgesamt vier Kosovo Albaner bei dem bewaffneten kosovo albanischen Angriff auf den serbisch dominierten Nordteil der Stadt in einem intensiven Schusswechsel getotet 106 26 Es wurde die Erschiessung eines kosovo albanischen Scharfschutzen in Kosovska Mitrovica durch die KFOR Soldaten gemeldet nachdem dieser auf KFOR Soldaten gezielt habe 31 24 In Belo Polje wurde am 17 Marz eine Person albanischer Ethnie durch die UNMIK Polizei erschossen nachdem sie sich aktiv an dem militanten Angriff gegen die serbische Dorfbewohner beteiligt hatte Die serbischen Einwohner des Dorfes die in der orthodoxen Kirche Zuflucht gesucht hatten wurden mit Molotowcocktails angegriffen und mussten um von der italienischen KFOR evakuiert werden zu konnen eine feindselige Menge von mehreren Tausend ethnischen Albanern durchqueren da die KFOR Soldaten sich geweigert hatten sich weiter der Kirche zu nahern Eine Gruppe von zehn oder 15 hauptsachlich amerikanischen UNMIK Polizisten versuchte dabei einen schutzenden Kordon fur die fluchtenden Serben zu bilden Bei dem Evakuationsversuch griff der albanische Mob die fluchtenden Serben an und verletzte mindestens 11 Personen Eine Person albanischer Ethnie verletzte nach serbischen Zeugenaussagen einen Serben schwer mit dem Messer und griff einen weiteren Jungen an worauf eine amerikanische UNMIK Polizistin ihre Waffe gezogen haben und ihm dreimal in Englisch Stop zugerufen haben soll Als der Messerstecher sich weiter naherte habe die UNMIK Polizistin in die Luft und dann todlich auf ihn geschossen Regionale politische Vertreter der Kosovo Albaner legten am 18 Marz fur den Erschossenen Blumen am Ort des Geschehens nieder 162 In Caglavica sollen norwegische Soldaten am 17 oder 18 Marz mindestens zwei Demonstranten getotet haben 141 Insgesamt sollen bei den Kampfen bei Caglavica vier Albaner von KFOR Truppen erschossen worden sein 106 138 Zerstorung und Beschadigung von Kulturgut und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Ausschreitungen im Kosovo 2004 Kosovo nbsp Mitrovica nbsp Lipljan nbsp Obilic nbsp Caglavica nbsp Belo Polje nbsp Gnjilane nbsp Pec nbsp Kl Devic nbsp Grabac nbsp Donja Sipasnica nbsp Erzengel Kl nbsp Prizren nbsp Đakovica nbsp Svinjare nbsp Brnjaca nbsp Podujevo nbsp Pristina nbsp Stimlje nbsp nbsp Vucitrn nbsp Slatina nbsp Bistrazin nbsp Piskote nbsp Bresje nbsp Kos Polje nbsp Zivinjane nbsp Softovic nbsp Talinovac nbsp Urosevac nbsp Nekodim nbsp Istok nbsp Vitina nbsp Drajkovce nbsp Orahovac nbsp Bostane Serbien Montenegro Albanien MazedonienGegen ethnische Minderheiten gerichtete Ausschreitungen vom 17 bis 19 Marz 2004 im Kosovo Auswahl Vierzackiger Stern einzelnes Todesopfer kosovo serbisch Funfzackiger Stern mehrere Todesopfer kosovo serbisch Kreis Attacken auf Serben Wohnhauser Kirchen oder Kloster Quadrat Attacken auf Aschkali Wohnhauser Rote Ausfullung Brandlegung Fettschrift faktisch vollstandige Vertreibung Flucht oder Evakuation der betreffenden MinderheitWo die KFOR Truppen uberhaupt in Erscheinung traten beschrankten sie ihren Einsatz mehrheitlich ausschliesslich auf den Schutz von Personen nicht aber auf den der Hauser und Wohnungen der attackierten Minderheiten Dies fuhrte dazu dass die Hauser der Serben Aschkali und Roma von den kosovo albanischen Gewalttatern ohne dass ihnen hier Widerstand entgegengesetzt wurde geplundert zerstort und verbrannt wurden 200 Daruber hinaus wurden auch Verwaltungsgebaude niedergebrannt und zerstort 225 In Kosovo Polje setzten die kosovo albanischen Randalierer am 17 Marz unter anderem das einzige Krankenhaus der Umgebung in Brand und verwusteten es 225 155 Des Weiteren wurden die meisten der seit 1999 noch nicht zerstorten serbisch orthodoxen Gotteshauser angegriffen und zerstort 200 Mindestens 22 orthodoxe Gotteshauser wurden aus oder niedergebrannt sowie 11 Kirchen und Kloster zum Teil schwer beschadigt 14 17 Nach anderen Angaben wurden 35 christlich orthodoxe Kirchen und Kulturmonumente zerstort oder schwer beschadigt 15 1 beziehungsweise 36 orthodoxe Kloster Kirchen und sakrale Objekte niedergebrannt 200 Auch bewegliche Guter wurden durch die Gewaltakte von Kosovo Albanern vernichtet so allein 150 Fahrzeuge der Internationals die meisten davon UNMIK Fahrzeuge 200 Kulturguter von herausragender Bedeutung Bearbeiten Sechs der 19 verwusteten kulturellen Monumente werden in die Erste Kategorie der Schutzwurdigkeit eingestuft also als Objekte von herausragender Bedeutung Es handelt sich bei ihnen um Kirchen aus dem 14 15 und 16 Jahrhundert 226 Vor allem im Bezirk Prizren kam es zur Vernichtung unschatzbarer Kulturguter die teilweise bis auf das 14 Jahrhundert oder weiter zuruckgingen 200 Dass die bei weitem gravierendsten kulturellen Verluste in der Stadt Prizren und ihrer unmittelbaren Umgebung im deutschen KFOR Sektor des Kosovo erfolgten war Folge einer systematischen Vorgehensweise der aufgebrachten kosovo albanischen Menschenmenge die ausnahmslos alle serbischen Kirchen in Brand zu setzen von denen vier aus dem Mittelalter stammen 227 wahrend die deutschen KFOR Truppen in Prizren in ihren Kasernen blieben 28 Einzig die Muttergotteskirche Ljeviska uberstand die Ausschreitungen indem nur einige ihrer bedeutendsten Fresken bis zur Unkenntlichkeit verbrannten und ihr Altar zerstort wurde 227 Bei den betreffenden Monumenten handelt es sich im Einzelnen um Gemeinde Prizren die Erloserkirche 39 Crkva Svetog Spasa in Prizren Die um 1330 erbaute Kirche enthielt in ihrem Chorraum im Jahr 1330 gefertigte Fresken Die Restaurierung der Fresken wurde 1999 unterbrochen 228 229 Der Komplex besteht in seiner sudostlichen Ecke aus der alteren und kleineren Kirche und dem jungeren und ausgedehnteren Erweiterungsbau mit einem Glockenturm die 1836 hinzugefugt wurden und unvollendet blieben Es war begonnen worden die alte Kirche durch eine dreischiffige Halle mit Steinwanden und saulen zu erweitern doch wurde das Projekt unterbrochen die Gewolbe nie gebaut und die Wande blieben als monumentale Innenhofeinfassung bestehen In der Mitte der westlichen Flache wurde auf vier der Saulen ein Glockenturm aus Beton errichtet 230 Im Marz 2004 wurde die Kirche in Gegenwart von KFOR Truppen in Brand gesetzt 228 229 Insbesondere der innere Bereich mit den wertvollen spatbyzantinischen Wandgemalden und der Glockenturm wurden vom Feuer angegriffen 231 232 133 nbsp nbsp Das beruhmte Eleusa Fresko aus dem 12 227 oder 13 233 Jh vor linkes Bild und nach rechtes Bild der teilweisen Zerstorung vom 17 Marz 2004 234 die Muttergotteskirche Ljeviska Crkva Bogorodice Ljeviske in Prizren Sie wurde 1306 1307 auf den Resten einer Kathedrale aus dem 11 Jahrhundert erbaut die wiederum an dem Ort einer noch alteren Kirche gegrundet worden war Es handelt sich bei der Muttergotteskirche um die einzige erhaltene mittelalterliche serbische Stadtkathedrale 227 Uber den Bischofssitz der Diozese Raszien Prizren hatte der deutsche Bundesverteidigungsminister Peter Struck vor den Ausschreitungen gesagt er sei ein Symbol dass der Frieden wahrt und unser Einsatz ihn brachte 32 Die Fresken der Kathedrale aus dem ersten Jahrzehnt des 13 und von Beginn des 14 Jahrhunderts waren in der Zeit als die Kirche als Moschee gedient hatte uberdeckt 1950 wiederentdeckt und bis 1976 restauriert worden Die Konservierungsarbeiten wurden 1999 unterbrochen Im Marz 2004 wurde im Innern der Kirche Feuer gelegt der Altar zerbrochen und die Fresken wurden schwer beschadigt Es wurde kein Schutz durch KFOR Soldaten bereitgestellt 233 235 236 Extremisten arbeiteten systematisch uber Stunden hinweg daranm die Kirche und ihre hervorragenden Kunstwerke zu zerstoren indem sue Autoreifen aufstapelten und sie in Brand setzten 1 Die Kirche wurde 2005 von der UNESCO als schwer beschadigt und gefahrdet eingestuft Der Glockenturm war stark durch das Feuer beeintrachtigt und benotigte Stabilisierung Die Wandgemalde waren durch Feuer und Rauch beschadigt Das beruhmte Fresko der Eleusa wurde teilweise zerstort 237 133 2006 wurde die Kathedrale von der UNESCO im Rahmen der Medieval Monuments in Kosovo zum Weltkulturerbe erklart und wegen der schwierigen politischen Lage gleichzeitig auf die Rote Liste des gefahrdeten Welterbes eingetragen 72 238 Das Verhalten der deutschen Kontingente gegenuber dem ihm uberantworteten heutigen Weltkulturerbe beschreibt Erich Rathfelder als bewussten Ruckzug Uberall griffen jugendliche Albaner UN Gebaude und Fahrzeuge an auch die noch in gemischten Gebieten lebenden Serben Hauser brannten der Bischofssitz von Prizren und das orthodoxe Kloster gingen in Flammen auf Die deutschen Soldaten die zum Schutz des Bischofssitzes aufgeboten waren wurden von feindseligen Demonstranten umringt Sie besassen weder Schutzschilde noch Gummigeschosse Um 22 Uhr fiel im Operationszentrum die Entscheidung die Soldaten hin zum ebenfalls bedrangten UN Hauptquartier zu senden Die Kommandeure begrundeten diese Entscheidung spater damit dass sie im Falle des Verbleibens am Ort in die Menge hatten schiessen mussen 93 In der Presse soll spater berichtet worden sein am 17 Marz hatten 20 deutsche Soldaten mehr als 1000 gewaltbereiten Demonstranten gegenubergestanden um den Bischofssitz und die St Georgskirche zu sichern 239 die St Nikolaikirche Tutic 39 Crkva Svetog Nikole Tuticeva oder Tutica in Prizren Die zwischen 1331 und 1332 erbaute Kirche enthalt Fragmente der unmittelbar nach dem Bau erstellten Fresken Im Marz 2004 wurde die Kirche demoliert und durch einen in ihrem Innern gelegten Brand schwer beschadigt 40 240 Das typische Beispiel einer feudalen Familienkirche mit exzellenter Architektur und Wandgemalden wurde durch Hammer Schlage und vermutlich von Sprengsatzen von aussen beschadigt die Bleiabdeckung des Daches teilweise entfernt und das Gebaudeinnere durch Feuer schwer beschadigt oder zerstort Die Fresken wurden von Feuer und Feuchtigkeit angegriffen 37 38 die Festung von Kaljaja in Prizren Eine byzantinische Festung aus dem 11 Jahrhundert wurde im 12 und 13 Jahrhundert wiederaufgebaut und in der Folge mehrmals erweitert Sie wurde im Marz 2004 beschadigt 241 das Erzengelkloster Manastir Svetih Arhanđela in Prizren Das zwischen 1343 und 1352 erbaute und vermutlich im 16 Jahrhundert bereits einmal verwustete Kloster wurde im Marz 2004 geplundert und trotz der Gegenwart von KFOR Soldaten von einem Mob in Brand gesetzt 242 243 244 133 Die dort zur Bewachung stehenden deutschen KFOR Truppen verliessen das Kloster sobald die kosovo albanische Menge es angriff Die deutschen KFOR Truppen evakuierten die Monche und erlaubten dem kosovo albanischen Mob das Kloster niederzubrennen 245 Von ausserordentlichem historischen und archaologischen Wert ist die archaologische Fundstatte des Klosters mitsamt dem Grabmal von Stefan Dusan das im Marz 2004 zerstort wurde 244 230 Die in den 1990er Jahren gebauten Wohngebaude wurden weitgehend niedergebrannt und auch die Kapelle in der Gottesdienste abgehalten wurden brannte aus Die Werkstatt fur Holzschnitzereien von deren Einkommen die Bruderschaft gelebt hatte wurde zerstort Der leichtgewichtige Glockenturm wurde beschadigt und die Glocke herabgesturzt 230 Gemeinde Srbica nbsp nbsp Besucher in dem am 18 Marz 2004 von einem kosovo albanischen Mob zerstorten serbisch orthodoxen Kloster Devic im franzosischen KFOR Sektor das Kloster Devic Manastir Devic etwa funf Kilometer sudlich von Srbica Das 1434 mit dem Bau der Kirche begrundete Kloster wurde am Ende des 15 Jahrhunderts von den Turken demoliert im 16 Jahrhundert zur Zeit des Patriarchen Makarije Sokolovic erneuert in den beiden Weltkriegen stark beschadigt und ab 1947 restauriert Wahrend der Kriegshandlungen 1999 wurde es verwustet und im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Soldaten niedergebrannt 130 137 Nur die Aussenwande sind stehengeblieben die ausserst unstabil wirken und eine zusatzliche Gefahr darstellen Der Kirche wurde ab Marz 2004 ein neues Holzdach hinzugefugt Das gesamte Nonnenkloster Devic wurde wahrend der Pogrome im Marz 2004 zerstort Unmittelbar auf die Evakuierung der Nonnen die noch im letzten Moment und gegen ihren Willen 133 erfolgte wurde der gesamte Bereich vom kosovo albanischen Mob verwustet Das Kloster wurde vollstandig mit allen Gebauden Stallen und Werkstatten vom Feuer zerstort Die Hauptkirche brannte stark aus die Wande wurden beschadigt und das Dach brach zusammen Die Wandgemalde verbrannten schwer Randalierer kritzelten nachtraglich provokante Graffiti Videos und Fotos zeigen unter anderem die Akronyme UCK TMK AKSH und PDK 133 auf die teilweise russgeschwarzten Wande Die beschadigten Wandgemalde schliessen die im nordostlichen Annexbau ein wo die altesten Freskos gefunden wurden Die Ikonostase wurde zerstort und andere Kunstschatze entwendet 134 135 Galerie zerstorte Kulturguter von herausragender Bedeutung Bearbeiten nbsp Erloserkirche Prizren um 1330 erbaut im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Truppen niedergebrannt 246 228 229 nbsp UNESCO Weltkulturerbe Muttergotteskirche Ljeviska Prizren im 13 14 Jh erbaut am 17 Marz 2004 schwer beschadigt 227 233 234 nbsp St Nikolaikirche Tutic Prizren 1331 32 erbaut hinter nach Brand 247 und Vandalismus 248 von Marz 2004 errichtetem Schutzzaun 40 37 38 nbsp Erzengelkloster Prizren 1343 1352 erbaut im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Soldaten geplundert und niedergebrannt 242 243 nbsp Kloster Devic bei Srbica 1434 erbaut im Krieg 1999 verwustet im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Truppen niedergebrannt 130 137 nbsp Kloster Devic durch Brand am 18 Marz 2004 zerstorte Fresken mit UCK und AKSH GraffitiWeitere Kulturguter mit Schutzstatus Bearbeiten Gemeinde Kosovo Polje Crkva Svetog Nikole St Nikolaus Kirche in Kosovo Polje Im Marz 2004 wurde im Innern der 1940 auf den Fundamenten einer alteren Kirche und nahe der Bahnverbindung Kraljevo Skopje gegrundeten Kirche ein Brand gelegt und das Gemeindehaus ausgeraubt 249 Gemeinde Kosovska Mitrovica Crkva Svetog Save Church of St Sava in Kosovska Mitrovica Die 1896 bis 1912 im albanisch dominierten sudlichen Teil der Stadt erbaute Kirche und der Friedhof wurden im Marz 2004 in Gegenwart militarischer Krafte der UN Mission in Brand gesetzt beziehungsweise zerstort 250 251 252 Gemeinde Orahovac Crkva Svete Nedelje Church of St Cyriaca Nedelja in Brnjaca Die Kirche war laut einem vom serbischen Kultusministerium 2004 veroffentlichten Expertenbericht ursprunglich in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts gebaut und nach Restaurierungen im 16 19 und 20 Jahrhundert im Zweiten Weltkrieg demoliert und 1975 wiederaufgebaut worden Im Marz 2004 wurde sie in Gegenwart von UN Mission und KFOR in Brand gesetzt 156 Ein weiterer serbischer Bericht gibt als Baujahr 1852 an 145 Die UNESCO Expertenberichte von 2004 und 2005 erwahnen nur eine in den 1970er Jahren gebaute Church of St Kyriake in Orahovac alban Rahovec deren Anbau im Marz 2004 in Brand gesetzt wurde selbst aber unbeschadigt und von begrenztem historischen und kunstlerischen Wert sei 253 254 Gemeinde Pec Crkva Bogorodicinog Vavedenja Church of the Presentation of the Holy Virgin in the Temple in Belo Polje Die auf alteren Fundamenten in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts erbaute und 1964 unter Schutz gestellte Kirche war nach der Ankunft der KFOR Truppen 1999 in Brand gesetzt und geplundert worden Die Einwohner des Dorfes wurden vertrieben etwa 20 Familien kehrten zuruck In der Kirche hatte sich eine Sammlung von Ikonen Buchern und liturgischen Gegenstanden befunden Das wertvollste Objekt dieser Sammlung war eine italo kretische Ikone aus dem 15 oder 16 Jahrhundert 164 Die Ende 2003 teilweise restaurierte Kirche und die wiederaufgebauten Hauser wurden im Marz 2004 in Brand gesetzt 165 164 166 167 39 133 Gemeinde Podujevo Crkva Svetog Andreja Prvozvanog oder Crkva Sv Andrije Prvozvanog Sv Ilije Church of St Andrew St Elias in Podujevo Die 1930 erbaute im Zweiten Weltkrieg teilweise beschadigte und 1971 restaurierte Kirche war nach der Ankunft der KFOR Truppen und der UN Mission im Kosovo 1999 in Brand gesetzt und 2002 verwustet worden Im Marz 2004 wurde die Apsis gesprengt und der Altarraum schwer beschadigt 255 256 257 In Bildern und Filmaufnahmen wurde festgehalten wie Randalierer im Marz 2004 gewaltsam die Kreuze auf dem Dach der in Brand gesetzten Kirche entfernen wahrend eine Menge von Hunderten Kosovo Albanern von denen einige die Flagge Albaniens prasentieren den Zerstorungen schaulustig beiwohnt 258 Gemeinde Pristina Crkva Svetog Nikole St Nikolaus Kirche in Pristina Die 1830 gebaute und 1956 unter Schutz gestellte Kirche war nach der Ankunft der KFOR 1999 durch eine Handgranate beschadigt worden und wurde am 18 Marz 2004 zusammen mit dem Gemeindehaus in Brand gesetzt und brannte vollstandig aus Die wertvolle Ikonostase und das komplette Archiv wurden im Feuer vernichtet 259 260 Nur die ausseren Wande die Narthizes und der Glockenturm blieben allerdings schwer beschadigt stehen die zweilagigen Wandgemalde beschadigt Die Kirche war vor ihrer Zerstorung die einzige funktionierende in Pristina 261 232 133 Gemeinde Prizren nbsp Reste des serbischen Viertels in Prizren einige Jahre nach der Zerstorung vom Marz 2004Crkva Vavedenja Svete Nedelje Markova Church of St Cyriaca Nedelja in Prizren Die auf Teilen einer 1371 von Konig Marko Mrnjavcevic gegrundeten Kirche errichtete und 1966 unter Schutz gestellte Kirche wurde im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Truppen niedergebrannt 262 263 135 Das gesamte Stadtviertel Potkjalaja Mahalla um die Kirche wurde im Marz 2004 einschliesslich der Erloserkirche St Saviour Church verwustet Es handelte sich um eine traditionell serbische Siedlung 135 Crkva Svetog Đorđa Runovica St Georgs Kirche Runovic s church in Prizren Die vermutlich zwischen dem 14 und 16 Jahrhundert erbaute und 1956 unter Schutz gestellte Kirche enthielt eine Ikonostase von 1829 Konservierungsarbeiten an den Ikonen und Fresken wurden 1995 begonnen und mit der Ankunft der KFOR Truppen unterbrochen worauf die Kirche als Lagerraum fur Feuerholz und Stacheldraht verwendet wurde Im Marz 2004 wurde im Innern ein Brand gelegt der schwere Schaden verursachte 264 263 Die wertvollen Wandgemalde wurden vom Feuer angegriffen 265 38 Komplex von Potkaljaja Pantelija und Potok mahala in Prizren Das 1970 unter Schutz gestellte Wohn Handwerks und Handelsviertel unterhalb der Festung war ein einmaliges Beispiel der Siedlungsgeschichte aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Die serbische Bevolkerung wurde 1999 vertrieben Im Marz 2004 fielen viele Hauser den Branden zum Opfer die in Gegenwart von KFOR Truppen gelegt wurden Das gesamte serbische Viertel der Altstadt wurde von dem Mob durch Feuer Bomben und andere Anschlage verwustet Die stehengebliebenen Wande waren in instabilem Zustand 266 267 268 269 133 nbsp Restaurierung Renovierung und Erhaltung mit EU Hilfe verkundet ein Schild vor dem Orthodoxen Seminar Prizren 2009 dass hier der Serbe Dragan Nedeljkovic am 17 Marz 2004 verbrannte verschwieg das deutsche Verteidigungsministerium lange Zgrada Bogoslovije Sveti Kirilo i Metodije Edifice of the Theological Seminary SS Cyril and Methodius in Prizren Die Kapelle der Stiftung von 1872 wurde nach der Ankunft von UN Mission und KFOR im Kosovo 1999 zerstort Im Marz 2004 wurde der gesamte Komplex des orthodoxen Priesterseminars in Brand gesetzt und verwustet 173 133 Alle Gebaude insbesondere das alteste haben vollstandig Schaden genommen Der Standort beherbergte eine kleine Gemeinschaft von Serben die seit Marz 2004 in Raumlichkeiten der KFOR lebten 174 Gemeinde Stimlje Crkva Svetog arhanđela Mihaila Kirche des Heiligen Erzengel Michael in Stimlje Die 1920 1922 nach den Entwurfen der ersten serbischen Architektin Jelisaveta Nacic erbaute und 1977 sorgfaltig konservierte Kirche war nach 1994 unter Schutz gestellt worden und barg von Uros Predic gemalte Ikonen Nahe der Kirche war ein Asyl fur Waisenmadchen errichtet worden Die Kirche wurde nach Ankunft der KFOR nach September 1999 demoliert und seit 1999 mehrmals beschadigt und geplundert Im Marz 2004 wurde die Kirche in deren Glockenturm im Januar 2004 Feuer gelegt worden war verwustet und Opfer von Vandalismus 270 271 272 Gemeinde Vucitrn Crkva Svetog Ilije St Elias Kirche in Vucitrn Die 1834 auf Resten einer aus dem 16 bis 17 Jahrhundert stammenden erbaute Kirche und das Gemeindehaus wurden im Juni 1999 durch Vandalismus beschadigt und in Brand gesetzt Im Marz 2004 wurde die Kirche vollstandig niedergebrannt Die reichen Wandmalereien sind teilweise erhalten 273 274 Auch der nahe der Kirche gelegene Friedhof wurde verwustet 275 Weitere Kulturguter ohne Schutzstatus Bearbeiten Zusatzlich zu den 19 Objekten der geschutzten Kategorien 1 bis 3 wurden 16 weitere religiose Objekte ohne Wert als Kulturerbe verwustet also zusammen 35 Kulturguter und Kirchen 226 beispielsweise die Kirche in Obilic Obiliq wo uber 100 angesiedelte Serben evakuiert werden mussten 108 156 die Kirche im Zentrum von Obilic wurde im Juni 2006 ein weiteres Mal angegriffen 276 Nach Angaben der Gesellschaft fur bedrohte Volker vom November 2004 sollen die Ausschreitungen von Marz 2004 und die mutwillige Zerstorung des serbischen Krankenhauses in Kosovo Polje dazu gefuhrt haben dass sich die medizinische Versorgung im Zentralkosovo auch fur die Roma Bevolkerung verschlechtert hat die in der Regel nur in serbischen Krankenhausern behandelt wurde welche im Gegensatz zu den albanischen Krankenhausern eine kostenlose Versorgung bereitstellten In einigen Fallen sei dokumentiert dass Roma Patienten nun auch von serbischen Arzten abgewiesen wurden obwohl sie krank oder lebensgefahrlich verletzt waren Unter albanischen Arzten sei ein derartiges Verhalten bereits seit langem ublich gewesen 16 Bei den zerstorten religiosen Objekten und Kulturgutern ohne Schutzstatus handelt es sich im Einzelnen um Gemeinde Đakovica Crkva Svetog Ilije St Elias Kirche in Bistrazin die zwischen den beiden Weltkriegen auf den Resten einer alteren Kirche erbaute Kirche brannte 1941 ab wurde 1992 wiederaufgebaut im Juni 1999 geplundert und beschadigt im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Truppen gesprengt und damit vollig zerstort 277 278 279 280 Saborna crkva Svete Trojice Cathedral of the Holy Trinity in Đakovica Im Juli 1999 zerstort im Marz 2004 zwei stehengebliebene Glockenturme vollig zerstort 277 281 282 280 Crkva Uspenja Bogorodice Church of the Holy Virgin in Đakovica Die im 19 Jahrhundert an der Stelle einer Kirche aus dem 16 Jahrhundert errichtete Kirche und das Gemeindehaus samt Ikonensammlung aus dem 18 und 19 Jahrhundert wurden im Marz 2004 in Gegenwart von UN Mission und KFOR vollig zerstort 283 284 279 Sowohl die Kirche als auch das Gemeindehaus in dem funf alte serbische Frauen lebten wurden niedergebrannt 280 285 Grobljanska crkva Svetog kneza Lazara oder Crkva Svetog Lazara Cemetery Church of Holy Prince Lazar in Piskote Die von 1991 bis 1994 nach Art des neobyzantinischen Stils erbaute Kirche wurde 1999 nach der Ankunft von UN Mission und KFOR im Kosovo verwustet und im Marz 2004 zusammen mit dem Friedhof vollstandig zerstort 283 286 282 280 Gemeinde Kosovo Polje Crkva Svete Katarine St Katharina Kirche in Bresje die erstmals im 19 Jahrhundert erbaute zerstorte und nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg neu erbaute Kirche wurde im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Soldaten geplundert und demoliert 249 Gemeinde Kosovska Kamenica Crkva Svetog Pantelejmona Church of Panteleimon in Donja Sipasnica Die im 20 Jahrhundert erbaute Kirche wurde 2004 in Brand gesetzt 249 145 Gemeinde Obilic Crkva Sv arhanđela Mihaila Kirche des Heiligen Erzengel Michael in Obilic Laut Bericht der KFOR UNMIK wurde im Marz 2004 ein grosses Feuer in der Kirche entzundet 156 254 Gemeinde Pec Crkva Svetog Jovana Pretece St Johannes der Taufer Kirche in Pec Im Marz 2004 wurde die 1982 am Ort einer fruheren Kirche im alten Stadtzentrum von Pec erbaute Kirche und ihr Pfarrhaus in Brand gesetzt und schwer beschadigt oder zerstort 256 287 167 Gemeinde Prizren nbsp Nach Zerstorung bis auf die Aussenmauern im Marz 2004 nbsp war ein Wiederaufbau der St Georgs Kathedrale in Prizren notwendig St Georgs Kathedrale 39 Saborna crkva Svetog Đorđa in Prizren die im 19 Jahrhundert erbaute Kirche wurde im Marz 2004 in Gegenwart von KFOR Truppen niedergebrannt und gesprengt 288 173 289 Bereits ein UNESCO Expertenbericht von 2003 der die Kathedrale als Objekt von regionaler Bedeutung kennzeichnet gab an dass der Komplex in Anbetracht der anhaltenden ethnischen Spannungen unter schwerer Bewachung der KFOR sei 289 2005 waren dagegen nur noch die ausseren Wande stehengeblieben Die Wandmalereien Mobel Ikonen und anderen Kunstschatze waren vernichtet worden Die orthodoxe Kathedrale von Prizren und Sitz der Diozese war die wichtigste Kirche des Episkopats und hatte reiche Kulturschatze beherbergt 290 Crkva Svetih vraca Kozme i Damjana Church of Holy Doctors Cosmas and Damian in Prizren Die Ende des 19 Jahrhunderts auf den Resten einer alteren Kirche aus dem 14 Jahrhundert 145 erbaute Kirche deren Pfarrhaus 1999 niedergebrannt wurde wurde im Marz 2004 niedergebrannt 291 292 Crkva Svetog Pantelejmona Church of St Panteleimon in Prizren die 1937 auf Fundamenten aus dem 14 Jahrhundert erbaute Kirche wurde im Marz 2004 in Gegenwart von UN Mission und KFOR niedergebrannt 292 Zgrada Episkopije oder Zgrada Vladicanskog dvora 145 Edifice of the Episcopate in Prizren Das um 1960 gebaute Gebaude wurde im Marz 2004 in Brand gesetzt demoliert und vollig gestort obwohl darin laut einem vom serbischen Kultusministerium veroffentlichten Expertenbericht seit 1999 das Hauptquartier der deutschen KFOR untergebracht war 293 Der UNESCO Expertenbericht von 2005 erwahnt lediglich die Residenz des Episkopats Residenz und Buro des serbisch orthodoxen Bischofs als ursprunglich russische Botschaft Konsulat von der nach der Inbrandsetzung im Marz 2004 nur wenige Mauern stehen geblieben sind Im selben Komplex befinden sich auch die kleine St Georgskirche Runovic s church und die St Georgs Kathedrale sowie auf der anderen Strassenseite die kleine St Nikolaikirche Tutic Church 294 174 Crkva Svete Nedelje Church of St Cyriaca Sveta Nedelja in Zivinjane Die Bevolkerung des Dorfes Zivinjane wurde vertrieben und die 1936 gebaute Kirche mit Ursprungen im 16 Jahrhundert 145 im Marz 2004 gesprengt und zerstort 293 Gemeinde Urosevac Crkva Rođenja Presvete Bogorodice Church of the Nativity of the Holy Virgin in Softovic Der orthodoxe Friedhof der zwischen den beiden Weltkriegen erbauten und nach Ankunft der KFOR von 1999 in Brand gesetzten und durch Vandalismus beschadigten Kirche wurde im Marz 2004 zerstort 270 Die Kirche erlitt schwere Schaden und Einsturz des Bauwerks 295 Crkva Svetih apostola Petra i Pavla oder Crkva Svetog Petra i Pavla Kirche der Heiligen Apostel Peter und Paul in Talinovac Die moderne im 20 Jahrhundert nach anderen Angaben 1840 145 erbaute und nach Ankunft der KFOR von 1999 demolierte und in Brand gesetzte Kirche wurde im Marz 2004 erneut in Brand gesetzt 270 295 Das Innere wurde durch das Feuer angegriffen die Dachabdeckung teilweise entfernt 295 Crkva Svetog Kralja Urosa Church of Holy King Uros in Urosevac Im Marz 2004 wurde die zwischen 1926 und 1933 gebaute Kirche in Gegenwart von KFOR Truppen in Brand gesetzt 273 296 Laut UNESCO Expertenberichten von 2004 und 2005 soll die Kirche von grosser religioser und symbolischer Bedeutung sein und wertvolle Dekorationen und Artefakte beinhalten jedoch unter historischen und kunstwissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht als wichtiges Monument einzustufen sein Die Kirche sei im Marz 2004 unter heftige Attacken geraten doch sollen die Gewalttaten des kosovo albanischen Mobs auf den Eingangsbereich beschrankt und die Attacken durch US amerikanische KFOR Krafte angehalten worden sein 297 272 Crkva Svetog Ilije St Elias Kirche in Nekodim Die 1975 erbaute und Anfang Juli 1999 nach der Ankunft der KFOR in Brand gesetzte Kirche wurde im Marz 2004 zerstort nachdem KFOR Soldaten den Schutz der Kirche zuruckgewiesen hatten 273 Der Expertenbericht der UNESCO von 2004 gibt als Ort der Kirche Varos Selo an und erwahnt Schaden im Innern der Kirche durch Feuer 298 Weitere Schaden an Objekten ohne Schutzstatus oder an Objekten die keine bedeutenden Schaden an ihren geschutzten Werten erlitten Gemeinde Istok Crkva Svetog Petra i Pavla St Peter und Paul Kirche in Istok Die 1929 gebaute Kirche wurde im Marz 2004 angegriffen durch Sprengsatze beschadigt und in Brand gesetzt die Ikonostase verbrannt der Altar zerstort das Pfarrhaus vollig verwustet 299 300 145 Gemeinde Obilic Crkva Rođenja Bogorodice in Obilic Die im 20 Jahrhundert gebaute Kirche soll wahrend der Ausschreitungen vom 17 bis zum 19 Marz 2004 zerstort worden sein 145 Gemeinde Kosovo Polje St Nikolaus Kirche in Kosovo Polje Die 1939 gebaute Kirche wurde durch ein im Eingangsbereich gesetztes Feuer leicht beschadigt das Hauptportal zerstort 301 300 Gemeinde Pec Crkva Svetog Jovana Pretece St Johannes der Taufer Kirche in Pecka Banja die 1997 erbaute Kirche soll wahrend der Ausschreitungen vom 17 bis zum 19 Marz 2004 zerstort worden sein 145 Gemeinde Kosovska Kamenica Church of St Parasceve in Donja Sipasnica Die 1999 durch Vandalismus und Feuer beschadigte Kirche wurde im Marz 2004 durch einen Molotowcocktail angegriffen 252 Gemeinde Lipljan Church of the Presentation of the Virgin in Lipljan die vor 1331 auf Fundamenten einer fruhen byzantinisch christlichen Basilika aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert erbaute und im 16 Jahrhundert teilweise rekonstruierte Kirche ist von hohem historischen und kunstlerischen Wert wurde jedoch im Marz 2004 lediglich ausserlich beschadigt 302 303 Church of Sts Florus and Laurus in Lipljan die im 20 Jahrhundert in der Nahe der alten Church of the Presentation of the Virgin gebaute Kirche birgt einige wertvolle Ikonen wurde jedoch im Marz 2004 bis auf ihr Holzportal nur leicht beschadigt Die serbische Gemeinde zog sich wahrend der Marzpogrome 2004 in das Kirchengebaude zuruck Der Priester wurde bei den Attacken der Kosovo Albaner durch Bombenschrapnelle verletzt 133 149 303 Die gesamte serbische Gemeinde sollte aus Sicherheitsgrunden Ende des Schuljahres 2004 in die serbische Exklave Gracanica evakuiert werden Die UNESCO empfahl nach den Pogromen von Marz 2004 den Bau eines aufwandigen beide Kirchen umschliessenden Zaunes zum Schutz der Kirchen und des archaologisch wertvollen Standorts 149 303 Gemeinde Vitina Crkva Svete Petke Church of St Petka in Vitina Die Kirche wurde im Marz 2004 angegriffen das Pfarrhaus durch Kugeln beschadigt 274 145 Gewaltreaktionen in Serbien BearbeitenNachdem die kosovo albanischen Fuhrer keine Massnahmen ergriffen hatten die kosovo albanische Menge mit den Gewalttatern und Brandstiftern zuruckzuhalten und die Ausschreitungen vom 17 und 18 Marz im Gegenteil den Eindruck einer konzertierten Massenaktion machten die blitzartig das ganze Land erfasste kam es infolge der Ereignisse im Kosovo in Serbien zu Massendemonstrationen und zu einer Eskalation 30 Bei den dabei vom 17 bis zum 20 Marz 2004 auftretenden Gewalttaten gegen Minderheiten handelte es sich um die schwersten dieser Landesteile seit zwei Jahren 304 Daruber hinaus provozierte die Gewaltwelle im Kosovo auch die Inbrandsetzung der Moschee in Kumanovo in Mazedonien sowie als Reaktion darauf wiederum das Niederbrennen einer orthodoxen Kirche in Bugojno in Bosnien 197 Ablauf und Umfang Bearbeiten In Nis und Belgrad setzten serbische Demonstranten ab der Nacht vom 17 auf den 18 Marz die stadtischen Moscheen als Racheakt fur die Gewalttaten in der Provinz Kosovo in Brand 30 304 Mehrere andere Moscheen und islamische Standorte in den Stadten von Novi Sad und Mali Zvornik sowie in der serbischen Region Sandschak waren Ziele von Vandalismus erlitten aber keine ernsten Schaden 305 Auch andere Objekte in albanischem Besitz wurden verwustet Allein in Belgrad wurden bei nachtlichen Zusammenstossen insgesamt 30 Polizisten verletzt 23 14 192 199 5 In der Folge der Vorfalle baten Vertreter der serbischen Regierung die islamische Gesellschaft Serbiens um Entschuldigung Der Polizeichef von Nis wurde seines Postens enthoben und der Polizeichef von Belgrad wurde degradiert da er die Angriffe nicht verhindert hatte Wie im Kosovo stellten die ortlichen Behorden Fonds fur die Reparatur der bei den Marzausschreitungen beschadigten religiosen Gebaude zur Verfugung 305 nbsp Ausschreitungen im Kosovo 2004 Serbien nbsp Novi Sad nbsp Belgrad nbsp Nis nbsp KOSOVO nbsp VOJVODINA nbsp ZENTRALSERBIENGegen ethnische Minderheiten gerichtete Ausschreitungen vom 17 bis 20 Marz 2004 in Zentralserbien und Vojvodina Auswahl Rot Brandlegung in Moschee Weiss Attacken auf Besitz von Muslimen ethnischen Albanern Roma Aschkali17 Marz Nis Am Abend des 17 Marz 2004 versammelte sich eine Menge von 2 000 Demonstranten auf dem Zentralplatz der damals zweitgrossten serbischen Stadt Etwa um 22 Uhr marschierten die Demonstranten zur nahegelegenen und aus dem 18 Jahrhundert stammenden Islam Aga Moschee auch Hadrovic Moschee 4 und setzten sie in Brand noch bevor die Polizei eintraf Die Polizei hinderte die Menge nicht daran der Feuerwehr den Weg zur Moschee zu versperren 304 indem sie sich auf die Strasse legten 305 Das Feuer zerstorte den grossten Teil der Moschee und das Minarett Elf Personen wurden von der Staatsanwaltschaft der Gemeinde fur Beteiligung an der Gruppe die die Moschee beschadigt hatte angeklagt Das Gericht verurteilte acht der Angeklagten am 26 Juli 2005 zu Gefangnisstrafen von drei bis funf Monaten fur die Rolle die sie im Brand der Moschee gespielt hatten Das Gericht berucksichtigte keine ethnische Komponente bei der Urteilssprechung und betonte die teilweise gerechtfertigte Revolte der Angeklagten als mildernden Umstand ihrer Verantwortlichkeit Der vorsitzende Richter merkte an die Strafe ware noch milder ausgefallen wenn das Vergehen der Angeklagten positive Folgen fur die Kosovo Serben gehabt hatte was jedoch nicht der Fall gewesen sei 304 18 Marz Belgrad Spatabends zogen Tausende Belgrader darunter Premierminister Vojislav Kostunica zur orthodoxen Kathedrale und trugen dabei Plakate und Spruchbander mit der Aufschrift Wir geben das Kosovo nicht auf 30 Kurz nach Mitternacht am 18 Marz setzte eine Gruppe von mehreren hundert Demonstranten die einzige Moschee in Belgrad in Brand Bevor sie die Barjakli Moschee erreichten brachen sie durch einen unterbesetzten und schwach ausgerusteten Polizei Kordon und verletzten zwei Dutzend Polizisten Die Autorisierung fur den Einsatz von Gewalt war zunachst auf Wunsch des Innenministers Dragan Josic nicht gegeben worden und kam erst als der Polizeikordon etwa 20 Minuten nach Mitternacht undicht wurde Als etwa eine Stunde spater eine Spezialeinheit der serbischen Polizei eintrat und den Mob aufloste kam die Feuerwehr an und begann die bereits brennende Moschee zu loschen Im Gegensatz zu der wesentlich aus Holz gebauten Moschee in Nis rettete die solide Betonkonstruktion die Belgrader Moschee vor der volligen Zerstorung Das Interieur der Moschee und das Nebengebaude der islamischen Gemeinschaft in Serbien wurden jedoch grosstenteils vom Feuer zerstort 304 Die religiose Bibliothek der Bajrakli Moschee mit 40 000 Banden von Schriften religiosen Buchern und Manuskripten brannte nieder ebenso wie die Archive der islamischen Gemeinschaft Serbiens mit 14 000 Buchern Kunstobjekten und anderen Gegenstanden 305 304 Gegen 36 der 78 von der Polizei in den ersten Stunden des 18 Marz festgenommenen Demonstranten wurde Strafverfolgung eingeleitet wie in Nis jedoch nicht wegen ethnisch begrundeten Hasses Am 11 April 2005 wurde der erste Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten fur die Teilnahme an einer Gruppe die die Belgrader Moschee beschadigte verurteilt 304 18 20 Marz Novi Sad In der Hauptstadt der Vojvodina beschadigten Mobs Raumlichkeiten des Islamzentrums sowie Backereien und Konditoreien die sich im Besitz ethnischer Albaner und Muslime befanden Aufgebrachte Mengen in Novi Sad versuchten in Siedlungen einzudringen die von Roma und Aschkali Familien bewohnt wurden In anderen Stadten der Vojvodina und in weiteren Orten in Zentralserbien beschadigten kleinere Gruppen von Menschen Backereien und Konditoreien die sich im Besitz ethnischer Albaner befanden 304 Zerstorung geschutzter Kulturguter Bearbeiten Die beruhmte am 18 Marz in Brand gesetzte Barjakli Moschee aus dem 17 Jahrhundert 30 ist in die Liste der geschutzten Kulturmonumente Serbiens aufgenommen worden Die einzig erhaltene der einst zahlreich in Belgrad vorhandenen Moscheen war im Laufe ihrer Geschichte wiederholt abgerissen oder in ihrer Funktion geandert und auch wahrend der osterreichischen Turkenkriege von 1717 bis 1739 als romisch katholische Kirche verwendet worden In den Serbisch Osmanischen Kriegen von 1876 bis 1878 war die Moschee verwustet und 1893 bis 1894 von Konig Aleksandar Obrenovic wiederhergestellt worden Schaden aus dem Zweiten Weltkrieg wurden 1945 behoben und nach Grundung des Denkmalschutzes in Belgrad 1961 Konservierungsarbeiten durchgefuhrt Im Marz 2004 wurde das Innere der Moschee und die umliegende Wohngegend durch die Brande zerstort Die Folgen der Zerstorung wurden im Zeitraum von 2004 bis 2005 unter Aufsicht des Stadtischen Buros fur Kulturerbe ganz oder teilweise behoben 306 Die Islam Aga Moschee oder Hadrovic Moschee 4 307 in Nis wurde 1720 erbaut und 1870 umgebaut Als letzte turkische offentliche architektonische Anlage in Nis wurde sie 1954 unter staatlichen Schutz gestellt In der Nacht vom 17 Marz zum 18 Marz wurde sie in Brand gesetzt und brannte beinahe vollstandig nieder 308 nbsp Islam Aga Moschee Nis im 18 Jh erbaut niedergebrannt am 17 18 Marz 2004 nbsp Bajrakli Moschee Belgrad im 17 Jh erbaut in Brand gesetzt am 18 Marz 2004Offentliche Reaktionen BearbeitenInternationale Haltung Bearbeiten Die ehemalige serbische Provinz Kosovo geriet durch die Marz Ausschreitungen von 2004 wieder in den politischen und medialen Fokus der westlichen Offentlichkeit aus dem sie zwischenzeitlich durch andere weltpolitische Ereignisse als seit Sommer 1999 von der UN Mission UNMIK verwaltetes Protektorat verdrangt worden war Einerseits verkundeten die USA bereits kurz nach den Marz Ausschreitungen die Aufnahme von Statusverhandlungen uber den Kosovo ab Mitte 2005 und thematisierten damit die Klarung der Unabhangigkeitsfrage Bereits Januar Februar 2005 forderte die als staatstragend 309 eingeschatzte International Crisis Group ICG der auch der als Protagonist fur die Unabhangigkeit des Kosovo geltende NATO Oberbefehlshaber Wesley Clark angehorte dezidiert in einem Report 310 die Unabhangigkeit des Kosovo da sonst weitere Unruhen und eine Ausbreitung derselben auf dem Balkan drohen wurden 311 Andererseits zogen die Marz Ausschreitungen auch einen schweren Imageschaden fur die albanische Fuhrung und die gesamte albanische Volksgruppe im Kosovo nach sich Die um internationale Unterstutzung der Unabhangigkeitspolitik bemuhte politische Fuhrung der Kosovo Albaner die sich uber viele Jahre hinweg der Sympathie und Unterstutzung des Westens gegenuber den Belgrader Machthabern sicher sein konnte sah sich nun unvermittelt international dem Vorwurf der ethnischen Sauberung ausgesetzt 25 Mit den Gewaltexzessen gegen die serbische Minderheit wurde das von Kosovo Albanern gepflegte Opfer Image zerstort mit dem bis dahin die Forderung nach kosovo albanischer Selbststandigkeit unterstrichen worden war 197 312 Der russische Prasident Wladimir Putin beschrieb die Gewalt im Kosovo als ethnische Sauberung und forderte Schutz fur die serbische Minderheit 313 Funktionare der NATO und UN erachteten die Gewalttaten jedoch nicht als ethnische Sauberungen 12 Der UN Sicherheitsrat rief Serben und Albaner wahrend der Ausschreitungen gemeinsam auf die Gewalt zu beenden Ein Aufruf allein gegen die Kosovo Albaner wurde aber abgelehnt 152 UNMIK Chef Harri Holkeri sagte in seiner Prasentation vor dem UN Sicherheitsrat am 25 Mai 2004 in New York die Marzausschreitungen seien der ernsteste Ruckschlag fur die Anstrengungen der UNMIK und hatten an den Grundfesten der Mission geruhrt 314 Die Gewaltexzesse von Kosovo Albanern gegen die Kosovo Serben sowie gegen Roma und Aschkali stellten die Grundabsicht der sogenannten Internationalen Gemeinschaft den Minderheitenschutz in Frage In einer seiner ersten Reaktionen nach den Ausschreitungen meldete der SRSG Holkeri noch offentlich seine Zweifel an der Realitatsnahe der zentralen Zielvorstellung der Internationalen Gemeinschaft an also an der Errichtung einer multiethnischen Gesellschaft einer in der UN Resolution 1244 nicht formulierten Struktur 315 die aber von NATO Generalsekretar Javier Solana schon im Juni 1999 316 verwendet wurde und auch noch spater innerhalb des UN Sicherheitsrats 317 und von Seiten der Kosovo Kontaktgruppe 318 als Zielorientierung angesprochen wurde Die Vertreter der Internationalen Gemeinschaft fanden sich jedoch nicht dazu bereit so urteilen Kramer und Dzihic 2005 ernsthaft daruber nachzudenken und zu diskutieren ob es nicht sinnvoller und politisch produktiver ware die Zielvorstellung einer multiethnische Gesellschaft zugunsten einer realistischeren Strategie eines moglichst friedlichen Zusammenlebens einer Koexistenz von Mehrheitsbevolkerung und Minderheiten aufzugeben Holkeri wirkte dementsprechend seiner Infragestellung der Grundphilosophie der Intervention der Internationalen Staatengemeinschaft gegenuber der Presse umgehend wieder entgegen und betonte seine Verpflichtung an der Errichtung eines Kosovo mit multiethnischem Charakter festzuhalten 88 Le Monde hatte bereits Ende Dezember 2003 einen Verantwortlichen der UNMIK mit Aussagen aus einem Off the Record Gesprach zitiert die die multiethnische Struktur als politisches Konstrukt ohne realen Hintergrund bezeichnet Die Ruckkehr der Serben in den Kosovo horen wir endlich auf daruber zu reden Unsere liebe UNMIK und Belgrad zwingen einige altere Serben zur Ruckkehr um dann eine internationale Pressekonferenz abzuhalten und der Rest ist nur eine Luge Der Kosovo ist albanisch geworden Das bedeutet nicht dass die militarische Intervention von 1999 nicht gerechtfertigt war Richtig ist aber dass der Intervention eine Luge folgte die inspiriert war durch das bosnische Drama eine internationale Gemeinschaft mit dem Ziel der Verteidigung eines multiethnischen Kosovo Bosnien Herzegowina war multiethnisch und der Kosovo war dies nie 319 Dennoch wich der vorher demonstrativ vorgetragene Optimismus von KFOR und UNMIK einer Situation in der sich diese Organisationen gegenseitig die Schuld an dem schlechten Management der Marz Krise zuwiesen 320 Als jedoch Amnesty International International Crisis Group ICG und Human Rights Watch in ihren Berichten KFOR und UNMIK fur gravierende Fehler im Vorfeld und wahrend der Marzausschreitungen kritisierten wiesen die fur die Kosovo Mission verantwortlichen internationalen Akteure die Vorwurfe entschieden und mit emportem Ton zuruck was wiederum Zweifel an der Einsichtigkeit ihrer Haltung aufkommen liess 315 Die NATO stellt in ihrer offiziellen Internetprasentation Stand Marz 2013 zu der Geschichte der KFOR die Marzausschreitungen von 2004 nicht als systematische kosovo albanische Pogrome an den Minderheiten dar sondern als nochmalig ausgebrochene Gewalt zwischen Albanern und Serben die einen Ruckschritt fur den Prozess zu einem stabilen multiethnischen und demokratischen Kosovo bedeutet habe Die NATO gibt dabei an zu diesem Zeitpunkt hatten sich KFOR Truppen unter Angriff befunden ohne aber einen Hinweis darauf zu geben von welcher Seite Albaner oder Serben die Angriffe erfolgt sind 321 Auch im Human Development Report des UNDP Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen werden die Marzausschreitungen von 2004 nicht als Pogrome an den ethnischen Minderheiten dargestellt Vielmehr zitiert der Bericht einen Auszug des Kosova Rehabilitation Centre for Torture Victims KRCT der im Marz 2004 in der kosovo albanischen Zeitung Koha Ditore veroffentlicht worden war Darin werden die Marz Ausschreitungen nicht mit den dramatischen ethnischen Homogenisierungen nach Ende der NATO Luftangriffe verglichen sondern mit den Verhaltnissen vor Beginn des Krieges 322 nbsp NATO Generalsekretar Jaap de Hoop Scheffer rechts im Bild neben den Verteidigungsministern Deutschlands Struck und Frankreichs Alliot Marie nbsp Kofi Annan rechts daneben de Hoop Scheffer Der UN Generalsekretar bezeichnete die Marz Ausschreitungen von 2004 als organisierte ausgedehnte und gezielte Kampagne Allerdings hatte SFOR Kommandeur General Virgil Packett noch wahrend der Ausschreitungen im Marz erklart dass die Ausschreitungen im Kosovo sehr gut organisiert und orchestriert seien 5 24 1 Die Attacken auf die serbischen Enklaven wurden von einem Zentrum koordiniert 5 24 Der italienische Kommandeur der Multinational Brigade Southwest General Alberto Primiseri sagte gegenuber italienischen Medien dass Albaner einen Plan fur die Verwustung der Provinz vorbereitet hatten 1 Auch General Gregory Johnson der NATO Kommandeur der US Truppen in Sudeuropa dessen Kommando die NATO gefuhrten KFOR Truppen im Kosovo einschloss hatte die Ausschreitungen am 19 Marz 2004 mit ethnischen Sauberungen verglichen 5 24 1 und schon am 18 Marz behauptet dass ein Mindestmass an Organisation hinter der Gewalt gestanden habe 323 324 Am 22 Marz beschrieb NATO Generalsekretar Jaap de Hoop Scheffer wahrend seines Kosovo Besuchs die Marz Ausschreitungen als inakzeptable Gewalt die von extremistischen Fraktionen in der albanischen Gemeinschaft orchestriert und organisiert worden sei 325 326 Wenige Tage nach den Ausschreitungen bezeichnete der Hohe Vertreter fur die Gemeinsame Aussen und Sicherheitspolitik der EU Javier Solana auf einem Besuch im Kosovo die Gewalt als organisiert Es mag ein Moment der Spontanitat gegeben haben aber viele Menschen waren organisiert um Nutzen aus diesem Moment der Spontanitat zu ziehen 327 Am 23 Marz 2004 behauptete auch der UNMIK Leiter Harri Holkeri wahrend eines Besuchs in der von den Gewalttaten betroffenen Stadt Obilic dass albanische Extremisten uber einen fertiggestellten Plan fur die Gewalttaten verfugt hatten 328 Schon am 20 Marz war er in ahnlicher Weise in der Presse zitiert worden Vielleicht war der absolute Anfang spontan doch nach dem Beginn hatten gewisse extremistische Gruppen Gelegenheit die Situation zu orchestrieren und das ist der Grund warum wir vordringlich daran arbeiten diese Straftater vor Gericht zu bringen 313 In einem Bericht uber die Arbeit der UNMIK an den UN Sicherheitsrat sagte UN Generalsekretar Kofi Annan der von kosovo albanischen Extremisten angefuhrte Ansturm gegen die Serben Roma und Aschkaligemeinschaften des Kosovo war eine organisierte ausgedehnte und gezielte Kampagne 8 329 330 EU Aussenkommissar Chris Patten zeigte sich uberzeugt dass prominente Politiker albanischer Ethnie hinter den Angriffen stunden 81 Derek Chappell der kanadische Sprecher der UNMIK und somit auch der UNO Polizei im Kosovo wurde nach den Marz Ausschreitungen 2004 seines Postens enthoben nachdem er erklart hatte dass einige Gewalttaten organisiert gewesen seien oder ein Mass von Organisation hinter der Gewalt gestanden habe 329 22 diese also keine schlichtweg unkontrollierbaren Entladungen des Volkszorns gewesen seien Chappell sagte dazu Kurz nachdem es sich ereignet hatte begannen meine zahlreichen albanischen Kontakte mich anzurufen und mir Informationen daruber zu geben dass ein Grad von Organisation bestand und nicht vollkommener Spontanitat wie viele sagten und ich denke meine Kommentare liefen den politischen Wunschen albanischer politischer Fuhrer zuwider und vielleicht manchen in der internationalen Gemeinschaft 22 Erhard Busek der Sonderkoordinator fur den Stabilitatspakt fur Sudosteuropa stellte am 20 Marz 2004 als Hintergrund der Ausschreitungen die Strategie einiger kosovo albanischer Parteien dar die sich von der Polarisierung Profit bei den fur Oktober 2004 anberaumten Wahlen versprachen 24 Auch in der westlichen Presse wurde am 19 Marz ein UN Funktionar mit den Worten zitiert Im Kosovo ist eine Kristallnacht im Gange Was im Kosovo geschieht muss unglucklicherweise als ein gegen Serben gerichtetes Pogrom beschrieben werden Kirchen stehen in Flammen und Menschen werden aus keinem anderen Grund als ihrem ethnischen Hintergrund angegriffen 331 332 Der ehemalige kanadische UNPROFOR Kommandeur General Lewis MacKenzie behauptete im April 2004 die internationale Gemeinschaft habe sich von der kosovo albanischen Seite fur deren grossalbanischen Zwecke instrumentalisieren lassen Er kritisierte auch in Ruckblick auf den Kosovokonflikt scharf die westliche Haltung gegenuber den Gewalttaten von kosovo albanischer Seite Die Kosovo Albaner haben auf uns wie auf einer Stradivari Violine gespielt Wir haben ihre gewalttatige Kampagne fur einen ethnisch reinen und unabhangigen Kosovo subventioniert und indirekt unterstutzt Wir haben ihnen nie Vorwurfe dafur gemacht die Tater der Gewalt in den fruhen 1990er Jahren gewesen zu sein und wir fahren heute trotz der gegenteiligen Beweise darin fort sie als das ausersehene Opfer darzustellen Wenn sie die Unabhangigkeit mit Hilfe der Dollars unserer Steuergelder kombiniert mit denen von bin Laden und al Qaida Anmerkung 9 durchsetzen bedenke man nur die Botschaft der Ermutigung die dies an andere durch Terroristen gestutzte Unabhangigkeitsbewegungen rund um die Welt aussendet 333 Als der zuletzt wegen Unfahigkeit der UNMIK die Marz Ausschreitungen zu verhindern heftig kritisierte UNMIK Chef Harri Holkeri am 25 Mai 2004 zurucktrat obwohl er erst Ende August 2003 41 sein Amt angetreten hatte gab er ausschliesslich gesundheitliche Grunde fur seinen Rucktritt an 81 Somit hatten mit Bernard Kouchner Hans Haekkerup Michael Steiner und Harri Holkeri in weniger als funf Jahren vier internationale Verwalter im Kosovo ihr SRSG Chefamt der internationalen Verwaltung abgegeben 334 335 41 Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kommt in ihrem Bericht vom Juli 2004 zum Schluss dass die Gewalttaten vom Marz 2004 sowohl spontan entstanden als auch organisiert waren Der Umstand dass viele gewohnliche Kosovo Albaner kurzfristig auf die Strassen liefen und spontan an der Gewalt gegen ihre Nachbarn serbischer und Roma Ethnie teilnahmen stelle dabei fur eine multiethnische Gestaltung des Kosovo eine noch grossere Herausforderung dar als das Szenario einer von einer extremistischen Minderheit albanischer Ethnie organisierten ethnischen Gewaltaktion Wahrend die Mehrheit der kosovo albanischen Gewalttater sich den Aktionen wahrscheinlich spontan angeschlossen habe gebe es kaum Zweifel daran dass Extremisten albanischer Ethnie daran gearbeitet haben die Gewalt zu organisieren und auszuweiten Mit dem Hintergrund der UCK Aktionen gegen serbische und jugoslawische Krafte in den Jahren 1998 bis 1999 seien die meisten der extremistischen Elemente eher auf lokaler als auf regionaler Ebene organisiert gewesen und ihre Organschaften hatten von Stadt zu Stadt variiert Einige seien Mitglieder radikaler Parteien ethnischer Albaner gewesen andere hatten zur UCK gehort und einige seien Mitglieder von Randgruppen wie der schattenhaften Albanischen Nationalarmee deren Abkurzung AKSH oft als Graffiti an den Tatorten der Ausschreitungen gefunden wurde Sowohl die spontanen wie die organisierten Elemente hinter den Gewaltaktionen hatten mit dem gemeinsamen Ziel gehandelt die verbliebenen ethnischen Serben und Mitglieder anderer Minderheiten aus dem Kosovo zu treiben 329 Der Bericht der Gesellschaft fur bedrohte Volker von Paul Polanskys vom November 2004 kam zu dem Ergebnis dass die Formen der ethnischen Sauberung mit und seit dem Marz 2004 wieder stark zugenommen hatten Es werde immer eindeutiger dass sich extremistische Albaner bis zum Tag der Unabhangigkeit einen ethnisch bereinigten Kosovo wunschen Mit Ausnahme einiger Serben die nach den Unrechtmassigkeiten im Marz neue Hoffnung in Form von UN Unterstutzung geschopft hatten sehe eigentlich keine der Minderheiten ihre Zukunft im Kosovo 16 KFOR Schutztruppen und UNMIK Polizei seien entweder unfahig oder nicht willens gegen die Gewalt der Kosovo Albaner vorzugehen Insbesondere fur die Demonstrationen und Ausschreitungen im Marz habe sich gezeigt dass die internationalen Institutionen hilflos uberfordert mit der Lage im Kosovo sind Sie versagten in vielen Fallen und kamen den Opfern nicht zu Hilfe obwohl ihre Stutzpunkte sich im selben Ort befanden Auch die Soldaten der deutschen Bundeswehr versagten in Prizren Nicht einmal Tranengas durften sie gegen albanische Angreifer einsetzen 16 Trotz solcher Kritik an den vermuteten Zusammenhangen zwischen den an Minderheiten verubten Gewalttaten und dem Ziel der Unabhangigkeit des Kosovo sprach sich zum Beispiel der SPD Vorsitzende Franz Muntefering bereits Ende August 2004 ausdrucklich fur die Unabhangigkeit des Kosovo aus und ausserte die Uberzeugung dass das Kosovo in der Lage ist ein eigener souveraner Staat zu sein 336 und Das Kosovo ist ein eigenes selbstbewusstes Land und muss es auch bleiben 337 Der FDP Abgeordnete Rainer Stinner initiierte Anfang April 2004 eine Bundestagsvorlage nach der das Territorium des Kosovo Europa als Treuhandgebiet uberlassen werden solle Die Souveranitat des Kosovo gehe dann auf die EU uber nach dem Anschluss werde sich ein europaischer Leiter der Aussen und Verteidigungspolitik des Kosovo annehmen 338 Aussenminister Joschka Fischer Bundnis 90 Die Grunen bezeichnete die Ausschreitungen als Anlass die Lage auf dem Balkan vollig neu zu durchdenken Die Uno Resolution von 1999 die die Grundlagen der westlichen Kosovo Politik definiere so sagte er am 19 Marz 2004 in New York musse vorbehaltlos und grundlich uberpruft werden 30 Im Jahr 2008 wurde die Unabhangigkeitserklarung des Kosovo von den meisten europaischen Staaten anerkannt Es wurde Kritik laut dass die Vereinten Nationen nach den Marzausschreitungen von 2004 auf die eklatanten Verletzungen der Standards durch militante Kosovo Albaner weniger mit Sanktionierung als vielmehr mit Vorantreiben der Erwagung der Unabhangigkeit des Kosovo reagiert habe US Offizielle hatten diese Politik damit begrundet dass die Gewalt von der kosovo albanischen Frustration uber das Ausbleiben der Unabhangigkeit herruhre Somit so der Vorwurf hatten die militanten Kosovo Albaner die Gewalt und die Gefahr des Gewaltzuwachses fur die Notigung der internationalen Gemeinschaft gegenuber benutzt Den Kosovo Serben hatten die Ereignisse dagegen vor Augen gefuhrt dass sich Kosovo Albaner selbst wahrend einer international uberwachten Bewahrungsfrist frei fuhlten sie anzugreifen 339 Kritiker wie der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Michel Chossudovsky bemangelten weiter dass die Entwicklung des Kosovo im Westen als rechtmassiger Unabhangigkeitsprozess dargestellt werde das Territorium aber tatsachlich durch Autoritaten in der Europaischen Union in den USA und in der NATO einer Gruppe von Kriminellen ausgehandigt werde Die kosovo albanischen Ministerprasidenten wie Hashim Thaci und Agim Ceku wurden Vorstrafen aufweisen stunden auf Interpol Listen und seien in Drogenhandel und die Beauftragung von Attentaten verwickelt 157 Haltung auf serbischer Seite Bearbeiten nbsp Kantonisierungsplane des Kosovo wie dieser von Batakovic konzipierte von 1998 340 wurden bisher von der internationalen Gemeinschaft abgelehnt 341 342 und von kosovo albanischen Politikern als eine Ursache der Marzpogrome von 2004 dargestellt 31 96 nbsp 1981 Grundlage des Batakovic Kantonisierungsvorschlages von 1998 war die ethnografische Ausgangsposition im Kosovo 1981 vor der folgenden nationalistischen Polarisierung 343 nbsp Verteilung der Ethnien im Kosovo laut OSZE Bericht 2005Am 19 Marz 2004 erklarte Serbien den 21 Marz als einen Tag der Trauer fur das jungste Pogrom an Serben und das Niederbrennen serbischer Heiligtumer und Hauser in Kosovo und Metochien 5 In Serbien fuhrten die Pogrome zunachst zu einer Einigung der zerstrittenen politischen Krafte Stellvertretend fur alle erklart Verteidigungsminister Boris Tadic die internationale Gemeinschaft solle die Ruckkehr serbischer Truppen in den Kosovo zulassen um die verbliebenen Enklaven zu schutzen wie es auch von einer Resolution des russischen Parlaments vom 19 Marz 2004 unterstutzt wurde 24 Auf der serbischen Seite wurde die Vertreibung unbeteiligter kosovo serbischer Zivilisten und die Vernichtung unersetzlicher Kulturguter als so Petritsch und Pichler 2004 erneuter Beweis fur den Fanatismus und die Barbarei der Albaner angesehen 25 Der serbische Premierminister Vojislav Kostunica beschrieb die Angriffe als im Voraus geplant und koordiniert dies was ein Versuch eines Pogroms und einer ethnischen Sauberung gegen Kosovo Serben 108 Der albanische Separatismus habe sein wahres Terrorgesicht gezeigt 26 Laut dem Spiegel sprach er sich erneut fur die Einrichtung von serbischen Kantonen aus deren Schutz nicht mehr von der UNO sondern von der serbischen Armee garantiert werden solle 30 Laut Jurgen Elsasser bot die Belgrader Regierung angesichts des Versagens der KFOR eine serbische Schutztruppe zum Schutz der serbischen Siedlungen im Kosovo an 26 die zwar in der Resolution 1244 des UN Sicherheitsrates also in der volkerrechtlichen Grundlage fur die Arbeit von UN und NATO in der serbischen Provinz Kosovo ausdrucklich vorgesehen war von Kosovo Albanern und NATO abgelehnt wird 26 Auch die EU und die USA lehnten Kostunicas Forderung nach einer Kantonisierung oder einer anderen Form der Aufteilung der Provinz Kosovo die den ethnischen Gegebenheiten Rechnung tragen sollte umgehend ab 197 Der in der serbischen Enklave Caglavica geborene Momcilo Trajkovic einer der Serbenfuhrer der Region begrundete die aus seiner Sicht bestehende Notwendigkeit einer Bildung von ethnischen Entitaten im Kosovo mit einem Vergleich auf andere ethnische Konfliktregionen Bis gestern versuchte der Westen uns zu uberzeugen dass es ihr Ziel sei eine multiethnische Gesellschaft zu bilden Wir wussten dass die Absicht des Westens in der Praxis bedeutet eine ethnisch reine albanische Region zu schaffen Meine Frage mit Reprasentanten des Westens lautete immer Warum bildet ihr denn nicht in Nord Irland oder Palastina eine multiethnische Gesellschaft 39 Die Medien der Serbisch Orthodoxen Kirche bezeichneten die Vorkommnisse in der Nacht vom 17 auf den 18 Marz als Kosovo Kristallnacht Auch die liberale Belgrader Tageszeitung Danas betitelte die Ereignisse als Bartholomausnacht 23 Der Koordinator der serbischen Regierung fur den Kosovo Nebojsa Covic sprach von ethnischen Sauberungen und kritisierte den unzureichenden Schutz der Minderheiten im Kosovo Wenn die internationale Friedenstruppe KFOR nicht in der Lage ist die serbische Bevolkerung im Kosovo zu schutzen dann werden das die serbischen Streitkrafte tun mussen 14 108 Oliver Ivanovic ein massgeblicher Politiker aus Kosovska Mitrovica bezeichnete die Status Debatte als Vorwand hinter dem die ethnische Sauberung im Kosovo und die Vernichtung der serbischen Kulturguter weiter vorangetrieben wurden 197 In einer ersten Stellungnahme wies der damalige Bischof der serbisch orthodoxen Diozese Raszien Prizren Artemije Radosavljevic der KFOR die Verantwortung an den Gewalttaten und Todesopfern zu Diese Militarmission hat nicht fur Frieden und Schutz gesorgt sondern Mord Brandschatzung und Kirchenzerstorung erlaubt Sie mogen sich als Friedensstifter peace keepers der Nationengrunder nation builders bezeichnen aber die Geschichte wird sie einmal bei ihrem richtigen Namen nennen 26 Uber die deutschen KFOR Truppen sagte er Ihr Einsatz war ein Fehlschlag sie sollten abziehen 32 Auch der im Kloster Decani tatige und in westlichen Medien uber seine Offentlichkeitsarbeit bekanntgewordene 344 Erzmonch Sava Janjic Vater Sava ehemaliger Sekretar des von Radosavljevic 345 346 ausserte sich empfindlich uber die Deutschen Nach dem was die Deutschen in zwei Weltkriegen getan haben wunschen wir uns sie wurden vom Balkan verschwinden 32 Radosavljevic und Janjic sollen schon fruhzeitig vor dem Krieg gemassigte Kosovo Serben und Kosovo Albaner zum Dialog aufgerufen 345 346 347 und sich gegen Repressionen der serbischen Polizei und gegen kosovo albanische Terroruberfalle ausgesprochen haben 345 Eine vom serbischen Kultusministerium in Zusammenarbeit mit dem vertriebenen Museum von Pristina 2004 veroffentlichte Studie konstatiert die Ausschreitungen trugen alle Merkmale eines Pogroms Tausende von Albanern die von bewaffneten extremistischen Gruppen und Mitgliedern des Kosovo Schutzkorps TMK angefuhrt worden seien hatten eine systematische ethnische Sauberung der verbliebenen Serben in der ganzen Region durchgefuhrt begleitet von der Zerstorung von Hausern Besitz kulturellen Monumenten und christlich orthodox religiosen Standorten Die zivilen und militarischen internationalen Krafte hatten sich verblufft und uberrascht gezeigt obwohl die Serbisch Orthodoxe Kirche insbesondere die orthodoxe Diozese von Raska und Prizren im Vorfeld versucht habe auf die Situation aufmerksam zu machen 15 Anlasslich des funften Jahrestages der kosovo albanischen Ausschreitungen von 2004 traf 2009 eine Delegation der Heiligen Synode der Serbisch Orthodoxen Kirche SOK unter Fuhrung des Metropoliten Amfilohije von Montenegro dem Stellvertreter des Patriarchen mit Mitgliedern der Regierung Serbiens zusammen Zuvor hatte das Buro der Hl Synode der SOK eine Mitteilung herausgegeben in welcher die Geschehnisse von 2004 in Erinnerung gerufen wurden Es wurde erklart dass die fur die Verbrechen vom 17 Marz 2004 Verantwortlichen weiterhin nicht ausfindig gemacht worden seien Die Vertreter der UNO und EU Missionen im Kosovo UNMiK und EULEX zur wurden Hilfe aufgefordert die Auftraggeber und Haupttater der extremistischen Taten im Kosovo Metohija kurzfristig zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen Die Internationale Gemeinschaft solle maximale Hilfe im Prozess der Ruckkehr von Fluchtlingen und Vertriebenen von 1999 und 2004 leisten Der Wiederaufbau der zerstorten Kirchen und Kloster im Kosovo solle im Einklang mit der Resolution 1244 des UNO Sicherheitsrates sowie dem Verstandnismemorandum das Patriarch Pavle I 2005 unterzeichnet hatte erfolgen Es sei notwendig den Schutz und den Wiederaufbau von mehr als 150 Kirchen und Klostern in Gang zu setzen die von albanischen Extremisten nach dem NATO Bombardement 1999 zerstort worden waren Die Ausschreitungen hatten in Prasenz der internationalen Zivilverwaltung und Truppen stattgefunden und die Massenubergriffe vom Marz 2004 seien als Fortsetzung der Schrecken des Jahres 1999 aufzufassen Die Zahl derjenigen die in den Kosovo zuruckgekehrt seien sei vernachlassigbar und die uberwaltigende Mehrheit von zerstorten Kirchen und Klostern bleibe in Ruinen oder es verschwinde jeder Spur ihrer Existenz Durch die Unabhangigkeitsanerkennung des Kosovo als Staat durch manche Staaten entgegen den UNO Beschlussen wie der Resolution 1244 des UNO Sicherheitsrates seien die Verbrechen und die Gewalt im Kosovo Metohija nicht nur unbestraft geblieben sondern sie wurden durch die Anerkennung der Unabhangigkeit sogar belohnt Weiter wurde kritisiert dass der internationale Gerichtshof in Den Haag uber die serbischen Offiziere drakonische Strafen verhangt habe wahrend die albanischen Terroristen freigesprochen wurden 348 349 Haltung auf kosovo albanischer Seite Bearbeiten Die kosovo albanische Seite fuhrte den Tod der kosovo albanischen Kinder vom 16 Marz als auslosende Ursache der Ereignisse an und berief sich in den albanischen Medien auf die mehrheitlich kosovo albanischen Opfer die von KFOR Soldaten und serbischen Schutzen getotet worden waren 25 In der Anfangsphase schwankten viele kosovo albanische Politiker zwischen dem Versuch politisch Gewinn aus den Gewalttaten zu ziehen und Aufrufen an die Bevolkerung sich zu beruhigen Viele Politiker machten Ausserungen die geholfen haben durften die Gewalt in den Augen vieler Kosovo Albaner zu rechtfertigen 350 Sprecher aller kosovo albanischen Parteien argumentierten damit dass die Gewalt nur durch die Unabhangigkeit des Kosovo gestoppt werden konne 24 5 23 14 29 Am 17 Marz setzte die Parlamentarische Versammlung des Kosovo das Provinzparlament das Teil der provisorischen Kosovo Regierung war PISG ihre Arbeit aus und unternahm keinerlei Massnahmen um die gewalttatigen Aktionen zu beenden oder einzudammen sondern brachte stattdessen eine Stellungnahme heraus die die internationale Gemeinschaft und die Serben fur die Gewalt verantwortlich machte Die Kosovo Versammlung bekundet ihren Widerspruch mit dem fehlenden Einsatz der UNMIK fur die Bereitstellung von Sicherheit fur alle kosovarischen Burger Die Toleranz fur serbische Parallelstrukturen und kriminelle Banden die kosovarische Burger ermorden ist eine falsche Politik die den Kosovo destabilisieren wird 351 352 Die Tageszeitung Koha Ditore berichtete am 18 Marz von einer scharfen anti serbischen Stellungnahme der PDK deren Fuhrer der fruhere UCK Kommandeur Hashim Thaci zur Zeit der Ausschreitungen die USA besuchte Eine von der PDK herausgebrachte Pressemitteilung notierte dass die funfjahrigen Bemuhungen der kosovarischen Albaner Kosovo Serben in die neue Gesellschaft des Kosovo zu integrieren kurz davor stehen zu scheitern Serben missbrauchen den guten Willen der Albaner eine gleiche Gesellschaft fur alle zu schaffen Sie wollen sich nicht in die kosovarische Gesellschaft integrieren Sogar funf Jahre nach dem Krieg bleibt ihr Wille derselbe der Wille nach Gewalt gegen Albaner Das kann nicht langer toleriert werden wurde hinzugefugt 352 Weiter berichtete Koha Ditore am 18 Marz dass die AAK in einer ausserordentlichen Sitzung ihre tiefe Emporung uber die Entwicklungen vom 16 sic und 17 Marz in Kosovska Mitrovica und anderen Orten im Kosovo zum Ausdruck gebracht und hinzugefugt habe dass hauptsachlich im nordlichen Kosovo wirksamen serbischen Parallelstrukturen dafur die Schuld zu geben sei 352 Der Sprecher der Parlamentarischen Versammlung Nexhat Daci beschrieb im Namen des Parlaments sprechend die verletzten und getoteten Albaner aus den Kampfen vom 17 Marz als Menschen die fur Demokratie und Freiheit kampfend gestorben sind 353 354 nbsp Ibrahim Rugova Schon fruhzeitig als Prasident des Kosovo bezeichnet und posthum als Gandhi des Balkans in westlichen Medien tituliert 355 356 357 fand er fur die Opfer der Minderheiten wahrend der Marzpogrome vom 17 bis 19 Marz 2004 keine Worte der Erwahnung 350 5 Viele der von den kosovo albanischen Fuhrern verfassten Stellungnahmen verweigerten beharrlich die Verurteilung der Gewalt oder auch nur die Erwahnung des Umstandes dass Serben ein hauptsachliches Ziel der Gewalt gewesen waren Die Reaktion des Prasidenten des Kosovo Ibrahim Rugova fiel besonders schwach aus Rugova versaumte es wiederholt die Angriffe gegen Serben und andere Minderheiten zu verurteilen beschrankte sich selbst auf passive und Pro forma Stellungnahmen der Besorgnis anstatt eine aktive Rolle fur die Beendigung der Gewalt zu spielen So druckte er bei seinem Aufruf zur Ruhe vom 18 Marz sein tiefstes Bedauern fur die Verwundung von UNMIK Polizeibeamten und KFOR Soldaten aus erwahnte jedoch keine serbischen Opfer Am 19 Marz trat er in entsprechender Weise auf und verurteilte die Gewalt gegen die internationale Prasenz erwahnte jedoch keine gegen Serben gerichtete 350 Zwei Stunden nach der Meldung vom 19 Marz 2004 dass Serbien den 21 Marz als Tag der Trauer der serbischen Pogromopfer erklart hat erklarte Ibrahim Rugova den 22 Marz hingegen als Tag der Trauer im Kosovo zu Ehren der Burger der Provinz die ihr Leben bei den Gewalttatigkeiten der letzten Woche gegeben haben 5 Bereits am 18 Marz hatte Rugova die Internationale Gemeinschaft aufgefordert umgehend die Unabhangigkeit des Kosovo anzuerkennen 23 5 und beharrte auch in der Folge auf rasche und direkte Anerkennung der Unabhangigkeit des Kosovo durch die EU und die USA 358 Am 18 Marz wurde eine gemeinsame Stellungnahme im Namen des UNMIK Leiters Harri Holkeri des NATO Admirals Gregory Johnson den Vertretern der Quint erstellt Anmerkung 10 dem Prasidenten des Kosovo Rugova dem Ministerprasidenten des Kosovo Rexhepi dem Sprecher der Parlamentarischen Versammlung des Kosovo Nexhat Daci dem Vorsitzenden der AAK und ehemaligen fuhrenden UCK Kommandeur Ramush Haradinaj und dem KFOR Kommandeur General Kammerhoff Diese Stellungnahme erwahnte mit keinem Wort die Angriffe gegen Serben Selbst diese Stellungnahme war einigen kosovo albanischen Politikern noch zu kraftig Berichten nach verweigerte Jakup Krasniqi der Minister fur den Offentlichen Dienst Vertreter der PDK in Abwesenheit Hashim Thacis und ehemalige UCK Sprecher die Signierung der Stellungnahme und verliess das Treffen 350 359 Als der kosovo albanischen Fuhrung die schadlichen Auswirkungen der Gewalt insbesondere auf das internationale Image des Kosovo bewusster wurde gaben einige kosovo albanische Fuhrer starkere Verurteilungen der Gewalt ab schienen aber noch immer direkte Verurteilung von Angriffen auf Serben zu unterlassen Nachdem die Gewalttaten erloschen fuhren viele kosovo albanische Fuhrer mit ihren Versuchen fort politisches Kapital aus den Gewalttaten zu schlagen anstatt Verantwortung zu ubernehmen und zu versuchen zukunftiges Ausbrechen von Anti Minderheiten Gewalttaten zu verhindern Prasident Rugova beispielsweise versuchte weiterhin unverzugliche Schritte in Richtung Unabhangigkeit des Kosovo zu erreichen und argumentierte dass ein Fortbestehen des Stillstands in Bezug auf die Unabhangigkeit lediglich Extremisten ermoglichen wurde Boden zu gewinnen 350 Der Vorsitzende des albanischen Rats zum Schutz der Menschenrechte und Freiheit Halid Berani der den albanischsprachigen Medien des Kosovo den Tod der albanischen Kinder in Cabra mitgeteilt und dafur Serben verantwortlich gemacht hatte 360 99 wurde zwar verhaftet jedoch bereits nach wenigen Stunden wieder freigelassen ohne dass ihm Manipulierung der Berichterstattung in den Medien und Nachrichtenagenturen nachgewiesen wurde 360 Das ehemalige Mitglied UCK Fuhrung der spatere Ministerprasident Ramush Haradinaj argumentierte verteidigend Das war eine Art Volksaufstand 31 14 29 30 22 die tausenden Kosovo Albaner hatten vor allem gegen ihre schlechte soziale Lage und gegen die hohe Arbeitslosigkeit protestiert aber auch gegen die Forderung des neuen serbischen Premierministers Vojislav Kostunica den Kosovo in ethnische Kantone nach den Vorschlagen des serbisch orthodoxen Bischofs fur Kosovo und Metochien Artemije Radosavljevic des lokalen Serbenfuhrers Momcilo Trajkovic und des serbischen Historikers Dusan Batakovic zu gliedern 31 Auch nach Verkundung der Aufnahme von Statusverhandlungen uber den Kosovo ab Mitte 2005 erklarten und entschuldigten kosovo albanische Politiker die Marzausschreitungen von 2004 weiterhin als Folge der immer noch ungeklarten Statusfrage des Kosovo Die noch nicht erreichte formale Unabhangigkeit der serbischen Provinz von Serbien sei Ursache fur die ausgebliebene wirtschaftliche Erholung fur den sozialen Niedergang und die hohe Kriminalitat fur die Gewaltausbruche in der Provinz sowie fur die Instabilitat der Balkanregion 311 Eine besonders kritische Rolle nahm noch wahrend der Ausschreitungen Veton Surroi als Herausgeber der Zeitung Koha Ditore und Chef der Oppositionspartei Ora ein 361 5 der die Ausschreitungen als organisierte Gewalt mit dem Ziel die serbische Bevolkerung aus dem Kosovo zu vertreiben bezeichnete 5 Der Kosovo so Surroi sei nun zur Geisel jener Scharfmacher geworden die nach dem Abzug der jugoslawischen Truppen im Juni 1999 mit den Mitteln ethnischer Sauberungen gegen die serbische Bevolkerung vorgegangen seien 361 Wahrend unspezifische Aufrufe kosovo albanischer Politiker zu einer Beendigung der Gewalt offenbar wirkungslos waren gab es vereinzelt direkte Interventionen von kosovo albanischen Fuhrern die teilweise einen positiven Effekt auf die Geschehnisse gehabt zu haben scheinen So von Bajram Rexhepi der sich am 18 Marz vor Ort fur die Beendigung der Ausschreitungen in Caglavica einsetzte Oder wie das Gemeindeoberhaupt Ibrahim Selmanaj und der Regionalleiter des Veteranenvereins der UCK Avdyl Mushkolaj beim Angriff auf das Kloster Decani 350 Aufstockung der KFOR Kontingente Bearbeiten nbsp Panzer der KFOR MSU nahe der Hauptbrucke in Kosovska Mitrovica im Jahr 2011Am 19 Marz 2004 gab der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck bekannt dass die Bundeswehr 600 zusatzliche Soldaten in die Region entsenden werde Damit erhohte sich das deutsche Kontingent im Kosovo auf etwa 3 800 Soldaten 362 Das erste Zusatzkontingent von 750 Soldaten aus dem Vereinigten Konigreich kam in der Nacht zum 20 Marz in Pristina an Auch Frankreich kundigte umgehende Entsendung von 400 weiteren Soldaten an Danemark versprach 100 weitere zu senden 109 Auch Italien und die USA stockten ihre Kontingente auf 30 Insgesamt verstarkte die NATO ihre Truppenprasenz um 2 000 Soldaten auf etwa 20 000 Mann 363 Wirkungen Wertungen und Folgen BearbeitenAusweitung des Konflikts auf NATO und UNMIK Bearbeiten Die Marz Ausschreitungen erinnerten zwar an die ersten Wochen nach dem Einmarsch der NATO Truppen in den Kosovo im Juni 1999 als es ebenfalls zu Pogromen gegen Kosovo Serben Roma und Angehorige anderer Minderheiten gekommen war die von UCK Kraften aus ihren Hausern vertrieben wurden Doch wahrend die NATO Truppen im Sommer 1999 tatenlos verharrten als uber 200 000 Menschen aus der serbischen Provinz vertrieben wurden wurden sie bei den Marz Ausschreitungen 2004 selbst zum Ziel von Angriffen kosovo albanischer Separatisten Michael McClellan ein US Sprecher in Pristina erklarte Es wurden amerikanische Truppen von albanischen Protestierern angegriffen das gab es bisher nicht 24 Der offensichtliche Hass von Kosovo Albanern richtete sich bei diesen Ereignissen erstmals auch deutlich gegen die UNMIK gegen die in Prizren Unmik armik Unmik unser Feind skandiert wurde 364 32 30 Mehr als hundert Angehorige der UNO Polizei KPS sollen so schrieb Markus Bickel verletzt worden und in Kosovska Mitrovica das Personal der UNO evakuiert worden sein 365 Der Herausgeber der kosovo albanischen Tageszeitung Koha Ditore Veton Surroi sah die Vorfalle als Teil einer Wende in der Stimmung und Haltung der kosovo albanischen Bevolkerung an Es gibt eine angestaute Wut gegen Unmik und Kfor die bisher undenkbar war 24 Boris Kanzleiter erklart die kosovo albanischen Aggressionen gegen die internationalen Organisationen im Kosovo uber ein kosovo albanisches Feindbild der Serben in dem die internationalen Organisationen neuerdings als Schutzmacht der Serben aufgefasst wurden Im Kosovo herrsche eine nationalistische Indoktrination die ein ideologisches Credo verbreitet habe das formuliert werden konne als Ist der Kosovo endlich ein unabhangiger Staat wird es uns besser gehen Es sind die Serben die die Unabhangigkeit des Kosovo verhindern Diesem sei aber nun in jungerer Zeit als ideologischer Glaubenssatz hinzugefugt worden Die Internationalen helfen den Serben 24 nbsp UNMIK Chef Harri Holkeri verfugte uber weitreichende Kompetenzen im Kosovo ihm unterstanden auch UNMIK Polizei und KPS dem vorgeworfen wird sich wahrend der Marzpogrome 2004 haufig passiv oder einseitig verhalten und in einigen Fallen gar aktiv beteiligt zu haben 366 121 Wilfrid Woss sieht die Marz Ausschreitungen in erster Linie als Folge der UN Sicherheitsratsresolution UNSCR 1244 Die Mitglieder des Sicherheitsrates hatten in der UN Resolution 1244 die Errichtung eines UNO Protektorates fur den Kosovo beschlossen und die Zielsetzungen der zivilen UN Mission UNMIK und der internationalen Schutztruppe KFOR definiert Die KFOR sollte Punkt 9 der UNSR 1244 ein sicheres Umfeld fur die Ruckkehr der Fluchtlinge der Vertriebenen und fur die Arbeit humanitarer Organisationen und der Ubergangsverwaltung schaffen sowie die Grenzen uberwachen und neue Feindseligkeiten verhindern Die zivile UNMIK erhielt die Verantwortung fur die Schaffung von provisorischen Institutionen fur eine demokratische und autonome Selbstverwaltung und die Kontrolle ihrer Entwicklung fur den Transfer von Verwaltungsaufgaben an diese Institutionen und die Beaufsichtigung und Unterstutzung der Konsolidierung der lokalen Selbstverwaltungsinstitutionen und anderer Aktivitaten im Bereich des peace buildings sowie fur die Unterstutzung des Wiederaufbaues der grundlegenden Infrastruktur und der wirtschaftlichen Strukturen Der Protektoratsmacht standen damit eine grosse Anzahl exekutiver und legislativer Vollmachten zur Verfugung und sie wurde ursprunglich auch nicht als Besatzungsmacht verstanden da sie nur als befristetes Provisorium angekundigt war Im strategischen Konzept der UNMIK wurden mit Billigung des UN Sicherheitsrates vom 12 Dezember 2003 Standards festgelegt so dass ein dem Stabilisierungsansatz der EU fur den Westbalkan ahnliches Konzept von Standards vorlag Diese Standards sollten im Bereich der demokratischen okonomischen und rechtlichen Reformen sowie der interethnischen Beziehungen von den Kosovo Institutionen Provisional Institutions of Self Government PISG durchgefuhrt werden entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit den UNMIK Behorden Nachdem diese Schlusselbereiche aber in der Kompetenz des UN Sonderbeauftragten 1999 bis 2001 Bernard Kouchner 2001 bis 2002 Hans Haekkerup 2002 bis 2003 Michael Steiner 2003 bis 2004 Harri Holkeri 41 verblieben verringerte sich allmahlich die Akzeptanz der UNMIK bei den Kosovo Albanern In der Folge kam es zu den Ausschreitungen vom Marz 2004 als so meint Woss Reaktion auf die Unfahigkeit der Internationalen Gemeinschaft rechtzeitig klare Strategien auf diese bereits lange erkennbaren Krisenszenarios zu entwickeln 367 Franz Lothar Altmann und Dusan Reljic geben in einer Studie fur die Stiftung Wissenschaft und Politik SWP als vermutlich beabsichtigtes Ziel der nach KFOR und UNMIK Angaben koordinierten Ubergriffe an die Zusammenarbeit der offiziellen kosovo albanischen Politiker mit den UN und den westlichen Vertretern zu desavouieren den unter internationaler Obhut laufenden politischen Prozess aus der Bahn zu werfen und auf die bisher im Untergrund agierenden Akteure als durchaus zu berucksichtigenden Faktor aufmerksam zu machen Es sei so offenbar demonstriert worden dass die als gemassigt geltenden kosovo albanischen Politiker die der Westen als Forderer eines multiethnischen Kosovos behandelt hatte von zahlreichen Untergrundkraften verdrangt oder radikalisiert werden konnten Halblegale und illegale Organisationen wie die Volksbewegung fur Kosovo die Albanische Nationalarmee ANA oder die offiziell aufgeloste UCK hatten bewiesen muhelos in kurzer Zeit gewalttatige Massendemonstrationen mit uber 50 000 Menschen und andere direkte Aktionen organisieren zu konnen denen sich die fuhrenden offiziellen kosovo albanischen Politiker uberrascht und machtlos gegenuber verhielten 197 Der Bericht von Human Rights Watch stellt die Erregung der kosovo albanischen Offentlichkeit beziehungsweise deren Fuhrer uber die Strassenblockade in Caglavica und Gracanica vom 15 Marz 2004 die von Seiten kosovo albanischer Fuhrer als ein Hauptgrund der Gewalt im Marz dargestellt wurde in Zusammenhang mit einer wachsenden Beunruhigung der kosovo albanischen Gemeinschaft uber die Zunahme von parallelen Institutionen in serbischen Enklaven die von der serbischen Hauptstadt aus unterstutzt wurde In den vorangegangenen Jahren hatten serbische Behorden in Belgrad faktisch die Kontrolle uber die meisten der bedeutenderen serbischen Enklaven im Kosovo erlangt und parallele Gerichte Schulen Ausbildung Sicherheitsstrukturen und medizinische Versorgung eingerichtet die ausserhalb der UNMIK Kontrolle arbeiteten Obwohl die Schaffung paralleler Institutionen eine Untergrabung des UNMIK Mandats im Kosovo darstellte war die Reaktion der UNMIK in Kosovska Mitrovica Gracanica und anderen serbischen Enklaven schwach ausgefallen Die Fuhrerschaft der Kosovo Albaner zeigte sich besorgt dass die serbische Regierung versuche vollendete Tatsachen fur ihr Ziel einer Kantonisierung des Kosovo zu schaffen Die kosovo albanische Sichtweise ignorierte dabei die real existierenden Lebensbedingungen fur viele Serben im Kosovo denen es aufgrund der herrschenden Diskriminierungspraxis fast unmoglich war Zugang zu den lebensnotwendigen Grunddienstleistungen zu erlangen die von Kosovo Albanern dominiert wurden 96 Auch die Vereine der Veteranen und der Invaliden der UCK sowie der Vermissten organisierten und steuerten schon vor den eigentlichen Pogromen kosovoweit Proteste die sich gegen die Verhaftung von ehemaligen UCK Angehorigen und gegen die UNMIK richteten 28 27 15 Am 16 Marz nahmen im Kosovo bereits 18 000 Demonstranten an diesen Protesten teil auf denen die Sprecher die Mengen oft nahe