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Das Erzengelkloster serbisch Manastir Sveti Arhanђeli Manastir Sveti Arhanđeli albanisch Manastiri i Kryeengjejve te Shenjte ist eine Klosteranlage der serbisch orthodoxen Kirche bei Prizren Kosovo Das Kloster war die Grablage des serbischen Zaren Stefan Dusan und fur die Entwicklung der serbischen Architektur in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts und ersten Halfte des 15 Jahrhunderts ausschlaggebend 1 2 Die Hauptkirche des den Heiligen Erzengeln Michael und Gabriel geweihten Klosters war neben dem Kloster Visoki Decani das grosste Gotteshaus im Serbien des Mittelalters sowie eines der grossten spatmittelalterlichen Kirchengebaude der Balkanhalbinsel 3 Das Kloster wurde am 17 und 18 Marz 2004 durch radikale Albaner aus Prizren niedergebrannt Luftbildaufnahme vom Kloster im Jahr 2002 vor der ZerstorungWohnhaus der Monche 2002 Serbisch orthodoxer Altar im Kloster 2002 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gegenwart 4 Architektur 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDie Anlage befindet sich im Tal der Prizrenska Bistrica Bistrica e Prizrenit ostlich von Prizren im Suden des Kosovo Sudlich des Tales erhebt sich das stark bewaldete Sar Planina Massiv mit Bergen die uber 2000 m hoch sind und so eine naturliche Grenze zwischen dem Kosovo und Nordmazedonien darstellen Der Talausgang wurde durch die vom serbischen Zaren Dusan im 14 Jahrhundert erbaute Festung gesichert Dusanov Grad die sich oberhalb des Erzengelklosters befindet Auch die in byzantinischer Zeit erstmals errichtete Kalaja Festung oberhalb der Stadt Prizren diente der Abriegelung des Talausganges unter der osmanischen Besatzung diente sie bis Ende des 19 Jahrhunderts als Garnison und Verteidigungsanlage oberhalb der Stadt Geschichte Bearbeiten nbsp Behelfscontainer vor den im Marz 2004 niedergebrannten Wohngebauden nbsp Ruinen des Klosters im Jahr 2008Die Klosteranlage die den Erzengeln Michael und Gabriel geweiht wurden wurde von 1348 bis 1352 erbaut zur Hochzeit des serbischen mittelalterlichen Reiches unter Stefan Uros IV Dusan Zur Klosteranlage gehorten zwei im Stil der Raska Schule erbaute Kirchen die Erzengel und die Nikolauskirche Ahnliche Anlagen befinden sich in Visoki Decani und Gracanica Die Erzengelkirche diente als Grablege des serbischen Zaren Stefan Uros IV Dusan dessen Grabplatte innerhalb der Ruine erhalten ist und fur die Serben symbolische Bedeutung hat Die Verlegung der sterblichen Uberreste des Zaren nach Belgrad erfolgte 1965 Die Erzengelkirche verfugte uber eines der schonsten Bodenmosaike aller Klosterkirchen Sudosteuropas welches stilistisch dem Kosmatenstil sehr nahekam Ein westlicher Einfluss zeigte sich auch am Grabmal Dusans dass eine Grabfigur Dusans aufwies und einmalig fur die damalige serbische und orthodox christliche Kunst war Der Haupteingang befand sich im Westteil der Klosteranlage Die dazugehorige Brucke wurde in unseren Tagen restauriert Weiterhin befand sich dort das Refektorium und ein Wohngebaude die in den glanzvollsten Zeiten des Klosters bis zu 250 Monche beherbergte Zum Kloster gehorten ebenso eine Bibliothek eine Krankenstation und die Unterkunftsbereiche fur die Monche Bei dem im sudwestlichen Teil liegenden Speisesaal gab es den sogenannten Kaiserplatz Dieser Platz war nur dem serbischen Zaren vorbehalten denn die Kloster dienten als Pfalzen und waren unerlasslich fur ein wirksames Regieren des Serbenreiches 1455 wurde die Anlage im Zuge der osmanischen Expansion in Europa unter der Herrschaft des Sultans Mehmet II Fatih durch die Osmanen zerstort Die ubrig gebliebenen Steine wurden 1615 zum Bau der Sinan Pascha Moschee im funf Kilometer entfernten Prizren verwendet Erst 1927 entdeckten serbische Archaologen die verschlammten Uberreste des Klosters wieder auch wenn die Erinnerung an das Kloster in der Talbevolkerung immer lebendig war In den 1960er Jahren baute die jugoslawische Armee den ostlichen Teil aus und verwendete den bei den Marzunruhen 2004 zerstorten Block als Schulungszentrum fur hohere Offiziere Gegenwart BearbeitenVon 1998 bis zum 17 Marz 2004 lebten dort sieben serbisch orthodoxe Monche und Novizen die vom Patriarchen von Belgrad dorthin entsandt wurden Im ostlichen Teil der Anlage waren neue Wohn und Wirtschaftsgebaude im westlichen Teil eine Werkstatt fur Holzarbeiten erbaut worden Die dort lebenden Monche bestritten ihren Lebensunterhalt aus den Einnahmen die sie mit ihren Holzarbeiten erzielten und aus Spendengeldern Im Zuge der kosovo albanischen Ausschreitungen vom 17 und 18 Marz 2004 wurde das durch UNMIK bewachte Kloster durch radikale Albaner aus Prizren niedergebrannt die Monche wurden vertrieben Einige Wochen spater kehrten die Monche zuruck und standen seither wieder unter dem verstarkten Schutz der NATO KFOR Truppen Vollig neue Unterkunfte fur die Monche wurden durch die internationale Gemeinschaft errichtet Am 10 Mai 2011 wurde die Verantwortung der Sicherung des Erzengelklosters von KFOR der Kosovo Police ubergeben 4 Architektur BearbeitenAn der Erzengel Michael Kirche taucht an einer serbischen Kirche auch zum ersten Mal ein Rosette als Fassadenelement auf Mit den dazu auch hier erstmals genutzten durchgehenden Stufenbandern als rhythmischer Akzentuierung der Fassade und der reichen Bauplastik bildeten diese charakteristischen Elemente in der spateren Morava Schule einen neuen Stil Als Spatblute der byzantinischen Architektur ging dieser von der architektonischen Neuerungen im Erzengelkloster aus und wurde in der von Furst Lazar der Michaelskirche verpflichtenden Grablage Ravanica sowie der dem Bauschema der Nikolauskirche im Erzengelkloster nachgebildeten Hofkirche Lazars Lazarica auch weitergefuhrt Quellen Bearbeiten Vladimir Korac 1972 Les originies de l architecture de l ecole de la Morava In Moravska skola i njeno doba Naucni skup u Resavi 1968 L ecole de la Morave et son temps Symposium de Resava 1968 edited by Vojislav J Đuric pp 157 168 Belgrad 1972 Nadezda Katanic Dekorativna kamena plastika Moravske skole S Prosveta Republicki zavod za zastitu spomenika kulture Beograd 1988 ISBN 86 07 00205 8 V Korac Chronologie des Einsatzes im Kosovo KFOR Memento vom 24 Februar 2013 aufWebCite Bundeswehr Webseite Bundeswehr im Einsatz Stand vom 10 Januar 2013 archiviert vom Original am 24 Februar 2013 Literatur BearbeitenSvetozar Nenadovic 1966 Dusanova zaduzbina manastir Svetih Arhandjela kod Prizrena Edition academie serbe des sciences et des arts Beograd Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzengelkloster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 42 200555555556 20 763611111111 Koordinaten 42 12 2 N 20 45 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzengelkloster Prizren amp oldid 233212446