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Metochien ist eine Region auf dem westlichen Balkan die den westlichen Teil des Kosovo umfasst Ihre Bezeichnung im offiziellen Sprachgebrauch Serbiens lautet serbisch Metohiјa Metohija wahrend sie auf albanisch Rrafsh i Dukagjinit oder kurz Dukagjin bzw Dukagjini genannt wird Die offizielle serbische Bezeichnung fur das Kosovo lautet Autonome Provinz Kosovo und Metochien Autonomna pokrajina Kosovo i Metohija In der Verfassung der Republik Kosovo die 2008 ihre Unabhangigkeit von Serbien erklarte wird Metochien hingegen nicht erwahnt Metochien gelb innerhalb des KosovoBlick uber die Ebene beim Radonjic See Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Stadte 4 QuellenGeographie BearbeitenDas Gebiet Metochiens ist ein von hohen Gebirgen umgebenes Tiefland Es ist im Osten durch den Crnoljeva einen niedrigen Gebirgszug vom Amselfeld Kosovo polje getrennt 1 Metochien oder Rrafsh i Dukagjinit besteht im serbischen Verstandnis aus den Bezirken Pec und Prizren und hat eine Flache von 3340 Quadratkilometern Die Bevolkerung belief sich 2002 auf 790 272 oder 40 Prozent der Gesamtbevolkerung des Kosovo von 1 956 194 Inoffizielle Hauptstadt Zentrum und grosste Stadt ist Prizren Metochien ist an der breitesten Stelle 23 Kilometer breit und etwa 60 Kilometer lang Die durchschnittliche Meereshohe betragt 550 Meter Der Hauptfluss ist der Weisse Drin einer der Arme des Drin Eingekreist ist die Region vom Gebirge Mokra Gora im Norden des Prokletije oder Bjeshket e Nemuna im Westen der Sar Planina im Suden und der Drenica im Osten welches auch die ungefahre Grenze zum Amselfeld bildet Geschichte BearbeitenDie Bezeichnung leitet sich vom griechischen metochi mittelgriechisch metoxh Gemeinschaft ab und knupft an die mittelalterlichen klosterlichen Gemeinschaften die einen Grossteil des Landes in dieser Gegend Kosovos besassen Entstanden ist die Bezeichnung im 19 Jahrhundert als das Gebiet noch zum Osmanischen Reich gehorte Die fruheren serbischen Bezeichnungen fur Metochien waren Hvosno fur die nordlichen Patkovo fur die mittleren und Prizrener Land fur die sudlichen Gebiete Die Landschaft die im Mittelalter noch nicht den Namen Metohija trug war in mehrere Zupe Gaue gegliedert 1 Um 1180 geriet das Gebiet unter die Herrschaft der Nemanjiden 1 Metochien war das am weitesten entwickelte Gebiet im mittelalterlichen Serbien In Metochien befanden sich zwei Bischofssitze der Sitz des serbisch orthodoxen Erzbischofs in Pec sowie zahlreiche Kloster Kirchen und Markte 1 In Prizren einem bedeutenden Handels und Gewerbezentrum befand sich einer der Hofe des serbischen Zaren 1 Der Begriff Metochien wurde offiziell in Serbien erst seit 1945 verwendet Der serbische Konig Petar sprach in einer Proklamation An das serbische Volk bei der Beendigung des Zweiten Balkankriegs von Altserbien womit alle von Serbien und Montenegro in den Balkankriegen eroberten Gebiete gemeint waren 2 Osterreichische Quellen des 17 Jahrhunderts bezeichnen mit Altserbien und Turkisch Serbien die vormals serbischen Lander im Osmanischen Reich einschliesslich des Kosovo und Metochiens 3 Nach dem Sieg uber das Osmanische Reich in den Balkankriegen wurde das Gebiet zwischen Serbien und Montenegro aufgeteilt die Umgebung der Stadte Pec und Đakovica fiel an Montenegro Im Konigreich SHS seit 1929 Jugoslawien gehorte das Gebiet zur Zetska banovina 4 Das erste offizielle Dokument in dem der Name Metohija zum Teil auftaucht ist das Protokoll der II Tagung des AVNOJ am 29 September 1943 dort wurde die Schaffung eines Autonomen Gebiets Kosmet Abkurzung fur Kosovo Metohija siehe BiH fur Bosna i Hercegovina beschlossen 5 Das Gebiet gehorte zu diesem Zeitpunkt zum erst italienischen dann deutschen Satellitenstaat Grossalbanien Um die Kosovo Albaner fur den Partisanenkampf einzunehmen stellten Vertreter der KPJ nach der Konferenz von Bujan im Januar 1944 eine Vereinigung des ganzen Kosovo mit Albanien in Aussicht und sprachen in deren Abschlussdokument von Kosovo und der Dukagjin Ebene 6 Die Beschlusse der Konferenz wurden auf Verlangen Titos aber ruckgangig gemacht und das Gebiet wurde im November 1945 als Bestandteil des Autonomen Gebiets Kosmet seit 1963 Autonome Provinz Kosmet im serbischen Staatsverband an Jugoslawien angeschlossen Die Albaner lehnten die Bezeichnung ab weil sie an den umfangreichen serbischen Kirchenbesitz in Metochien erinnerte und das Gebiet vorher nie so geheissen hatte Nach der Entmachtung des jugoslawischen Innenministers Aleksandar Rankovic wurde die Provinz 1967 in Kosovo umbenannt Serben die mit der von Tito verfolgten Kosovo Politik nicht einverstanden waren verwendeten seitdem bewusst den Terminus Kosmet 7 In den 80er Jahren verwendete auch die Serbisch Orthodoxe Kirche in einem an die serbische Regierung gerichteten Appell zum Schutz der geistigen und biologischen Existenz der Serben im Kosovo den Begriff Metochien nicht 8 Im SANU Memorandum von 1986 wurde jedoch wiederholt von Kosovo und Metohija gesprochen 9 Im Zuge der 1989 und 1990 in Serbien vorgenommenen Verfassungsanderungen mit denen die Autonomierechte des Kosovo weitgehend aufgehoben wurden erhielt die Provinz wieder den voll ausgeschriebenen Namen Kosovo Metohija Stadte BearbeitenDecan Decani Gjakova Đakovica Istog Istok Rahovec Orahovac Peje Pec Junik Prizren Suhareka Klina MalishevaQuellen Bearbeiten a b c d e Metohija Lexikon des Mittelalters Wolfgang Petritsch Karl Kaser u a Kosovo Kosova Mythen Daten Fakten Klagenfurt Celovec 1999 ISBN 3 85129 304 5 S 87 Rajko L Veselinovic Die Albaner und Klimenten in den osterreichischen Quellen zu Ende des 17 Jahrhunderts In Mitteilungen des osterreichischen Staatsarchivs Bd 13 Wien 1960 Verfassung des Konigreiches Jugoslawien 1931 Artikel 83 Jens Reuter Die Albaner in Jugoslawien Munchen 1982 ISBN 3 486 51281 1 S 43 Petritsch Kaser 1999 S 134 Jens Reuter Konrad Clewing Der Kosovo Konflikt Klagenfurt Celovec 2000 ISBN 3 85129 329 0 S 148 Milos Nikolic The Tragedy of Yugoslavia Baden Baden 2002 ISBN 3 7890 7759 3 S 22 zitiert bei Petritsch Kaser 1999 S 164 fNormdaten Geografikum GND 4115126 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metochien amp oldid 232208651