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Die Bajrakli Moschee serbisch kyrillisch Baјrakli џamiјa Bajrakli dzamija deutsch etwa Fahnenmoschee ursprunglich Cohadzi Moschee ist die letzte erhaltene Moschee von den ursprunglich 80 Moscheen in der serbischen Hauptstadt Belgrad Sie liegt im Stadtteil Stari Grad in der Gospodar Jevremova 11 Die Moschee erhielt ihren Namen am Ende des 18 Jahrhunderts weil auf ihr eine Fahne gehisst wurde die das Zeichen fur den gleichzeitigen Gebetsbeginn in den anderen Moscheen der Stadt gab Die Bajrakli Moschee in BelgradVon den einst uber 60 Moscheen und zahlreichen kleineren islamischen Gebetshausern mesdschid ist die Bajrakli Moschee 1 in der Strasse Gospodar Jevremova 11 das einzige erhaltene und aktive Objekt islamischen Sakralbaus in Belgrad Sie befindet sich am Hang Richtung Donau in der Nahe der Kreuzung mit der Strasse Kralj Petar Einst dominierte sie im Ambiente der uberwiegend niedrigen Erdgeschosshauser des betriebsamen Handels und Handwerksviertels des Belgrader Stadtchens Zerek Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie wohl ursprunglich 1575 errichtete Moschee wurde von 1660 bis 1688 neu erbaut die Angaben in den verschiedenen Quellen sind nicht einheitlich Zwischen 1717 und 1739 wurde die Moschee als romisch katholische Kirche genutzt kam anschliessend aber wieder an den muslimischen Kultus der noch heute nach einer Unterbrechung von 1878 bis 1893 gepflegt wird Vom osmanischen Reisebeschreiber Evliya Celebi sind Beschreibungen von Belgrad aus dem 17 Jahrhundert erhalten in denen er das Aussehen der Stadt zur Zeit der turkischen Herrschaft mit vielfaltigen Objekten der islamischen Architektur bildhaft ausgemalt hat Die Historiker und Reisebeschreiber Konstantin Jirecek Giuseppe Barbanti Brodano sowie der Archaologe und Ethnologe Felix Kanitz haben die Bajrakli Moschee in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts beschrieben Man nimmt an dass die heutige Bajrakli Moschee an der Stelle errichtet wurde an der fruher die alte Mesdschid stand wahrscheinlich in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts als Stiftung des turkischen Herrschers Sultan Suleyman II 1687 1691 Laut damaliger Restauratoren hiess sie zunachst Cohadzi Moschee Haddsch Alijas Moschee und spater Hussein cehajas Moschee wahrend sie ihren heutigen Namen Ende des 18 oder Anfang des 19 Jahrhunderts bekommen hat In ihr als Hauptmoschee verweilte auch der muvakkit jene Person die die genaue Hidschra Zeit nach islamischem Kalender das im Jahr 622 beginnt d h dem Jahr der Hidschra oder der Auswanderung des Propheten Mohammed aus der Stadt Mekka nach Medina zur Bestimmung der heiligen Tage berechnete den Mechanismus der Uhr regelte und die Fahne auf dem Minarett als Zeichen des gleichzeitigen Beginns des Gebets in allen anderen Gebetshausern in der Belgrader Stadt hisste Zur Zeit der osterreichischen Herrschaft 1717 1739 diente sie als katholische Kathedralkirche und mit der Ruckkehr der Turken 1741 wurde ihr ursprunglicher Zweck wiederaufgenommen Im 19 Jahrhundert haben sie Herrscher aus der Dynastie Obrenovic Furst Mihailo und Konig Aleksandar Obrenovic erneuert Furst Mihailo Obrenovic wies 1868 den Minister fur Bildung und kirchliche Angelegenheiten an sich eine der bestehenden Moscheen auszusuchen und sie fur die Verrichtung muslimischer Glaubensriten Instand zu setzen Gleichzeitig wurde neben der Moschee auch das Hinterhaus repariert Der Minister fur Bildung und kirchliche Angelegenheiten hat dem Staatsrat des Furstentums Serbien den Akt vom 10 Mai 1868 mit folgendem Inhalt zugestellt Damit die Mohammedaner die ihre Geschafte in Belgrad tatigen nicht ohne religiosen Trost bleiben geruht Seine Durchlaucht zu befehlen dass eine der hiesigen Moscheen als ihr Gebetshaus Instand gesetzt wird Infolge dieser hohen Anweisung ist die Bayrak Moschee als am meisten geeignet ausgewahlt worden und der Bauminister hat auf meine Bitte Fachleute ausgesandt daher haben sie diese Moschee sowie ein Gebaude neben ihr das der Hoddscha bewohnen wird in Augenschein genommen Auf Erlass des Fursten Mihailo Obrenovic vom Mai 1868 wurde der Minister fur Bildung und kirchliche Angelegenheiten dazu bevollmachtigt dem Hoddscha 240 und dem Muezzin 120 Taler jahrlich zu geben Angestellte der Moschee konnten sich auch Mithilfe von Einnahmen aus Liegenschaften Guter des Waqfs den Lebensunterhalt finanzieren Der erste Imam und Muezzin in der Bajrakli Moschee wurden im selben Jahr 1868 ernannt Zwischen den zwei Weltkriegen erneuerte auch die Gemeinde der Stadt Belgrad die Moschee als sie 1935 zum ersten Mal durch die Verordnung zum Erhalt Belgrader Altertumer geschutzt wurde Schaden aus dem Zweiten Weltkrieg wurden bis 1961 behoben gleichzeitig fand eine statische Sicherung des Minaretts statt Die Restauration wurde seitens des Volkskomitees der Stadt Belgrad und dem Institut fur Schutz und wissenschaftliche Erforschung von Kulturdenkmalern mehrere Male durchgefuhrt sowie ab Mitte der 1960er Jahre auch seitens des Instituts fur Denkmalschutz der Stadt Belgrad Seit 1981 ist die Moschee als Kulturdenkmal von grosser Bedeutung Spomenici kulture od velikog znacaja geschutzt Nach der Brandsetzung und Beschadigung als Reaktion auf pogromartigen Ausschreitungen und Anschlage gegen Kirchen und Kloster im Kosovo im Jahr 2004 wurden Arbeiten an der Sanierung und Restaurierung der Steinfassade mit Erneuerung der Fensteroffnungen durchgefuhrt nbsp Inneneinrichtung Minbar KanzelAnlage Bearbeiten nbsp Gebetsnische MihrabBei der Architektur der Moschee handelt es sich um den Typ des kubischen Einraum Baus mit Kuppel und Minarett Sie wurde aus Stein mit massiven Wanden und wenigen Offnungen gebaut und einige Segmente wurden aus Ziegeln und Stein ausgefuhrt Das Gebaude hat eine quadratische Basis wahrend die achteckige Kuppel getragen wird von ostlichen Unterkuppel Bogen und Nischen dem Tambour mit bescheidener Verzierung der Konsolen Die Zahl der Fensteroffnungen an den Fassaden ist ungleich wahrend sich je eine an jeder Seite des Tambours der Kuppel befindet Die Unterkuppel Trager und alle Offnungen am Gebaude schliessen mit den charakteristischen orientalischen Spitzbogen ab Auf der ausseren nordwestlichen Seite wurde das Minarett errichtet ein schmaler Turm mit kegelformigem Dach und einem Balkon aussenherum nahe der Spitze von welchem aus der Muezzin die Glaubigen zum Gebet ruft Gegenuber dem Eingang im Inneren der Moschee befindet sich der heiligste Raum der Mihrab eine flache Nische mit prunkvoller Verzierung des Gewolbes errichtet in Richtung der heiligen Stadt Mekka nach Sudosten wahrend die erhohte Holzkanzel Minbar rechts vom Mihrab errichtet wurde in der sudwestlichen Ecke Uber dem Eingang befindet sich eine holzerne Empore mehfil von der aus man auch zur serefe dem Balkon des Minaretts gelangt Die Dekoration im Inneren der Moschee ist sehr bescheiden Die Wande sind nicht verputzt und mit flachen Profilen seltenen stilisierten floralen und geometrischen Motiven und kalligrafischen Aufschriften von Versen aus dem muslimischen heiligen Buch Koran versehen Ausserdem Namen der ersten rechtmassigen religiosen Oberhaupter des Kalifen sowie die gottlichen d h die erhabenen Eigenschaften und Namen Allahs in arabischer Schrift auf besonders verzierten geschnitzten Tafeln levha Vor dem Eingang in die Moschee befand sich auch eine gewolbte Arkadengalerie mit drei kleineren Kuppeln Im Hof befindet sich ein Brunnen fur die Gebetswaschung sowie eine Religionsschule Medrese mit Bibliothek Die Bajrakli Moschee stellt das islamische kulturelle Hauptzentrum in Belgrad dar Heute liegt sie ein wenig versteckt im Ambiente der hoheren Wohnobjekte in der Strasse Gospodar Jevremova Wegen des Alters der Seltenheit der Erhaltung des ursprunglichen Zwecks sowie der Reprasentativitat des Sakralbaus und der islamischen Kultur wurde sie 1946 als Kulturdenkmal unter staatlichen Schutz gestellt und 1979 wurde sie zum Kulturgut von grosser Bedeutung ernannt Beschluss Amtsblatt Sluzbeni glasnik SRS Nr 14 79 Literatur BearbeitenE Celebija Putopis odlomci o jugoslovenskim zemljama I Sarajewo 1979 17 Jahrhundert Istanbul 1896 F Kanitz zemlja i stanovnistvo Buch 1 Belgrad 1986 Leipzig 1909 A I Hadzic Bajrakli dzamija u Beogradu Godisnjak Muzeja grada Beograda Nr 4 Belgrad 1957 Z P Jovanovic Iz starog Beograda Belgrad 1964 R Samardzic Novi vek doba turske vlasti 1521 1804 in Istorija Beograda 1 Belgrad 1974 D Đuric Zamolo Beograd kao orijentalna varos pod Turcima 1521 1867 Belgrad 1977 A Talundzic Bajrakli dzamija u Beogradu Most casopis za obrazovanje nauku i kulturu Nr 183 94 neue Serie Mostar 2005 S Bogunovic Arhitektonska enciklopedija Beograda XIX i XX veka Belgrad 2005 M Đ Milicevic Topografske beleske in Stari Beograd putopisi iz XIX veka Belgrad 2005 S und D Vicic Pozdrav iz Beograda 1895 1941 Buch 1 Belgrad 2008 Bajrakli dzamija dosije spomenika kulture Dokumentacija Zavoda za zastitu spomenika kulture grada Beograda Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bajrakli Moschee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien kleine Website englisch Website serbisch und englisch Website der Stadt Belgrad englisch Einzelnachweise Bearbeiten Rijaset Memento vom 7 Marz 2015 im Internet Archive der islamischen Gemeinschaft Serbiens 10 Oktober 201344 8222 20 4575 Koordinaten 44 49 19 9 N 20 27 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bajrakli Moschee Belgrad amp oldid 226117180