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Decan dɛʧan albanisch auch Decani dɛʧaˑni serbisch Dechani Decani ist eine Kleinstadt im Westen des Kosovo und Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde Decan Decani 1Decani Dechani 2Decan Kosovo BasisdatenStaat Kosovo Kosovo 3Bezirk GjakovaGemeinde DecanKoordinaten 42 32 N 20 17 O 42 537777777778 20 291111111111 550 Koordinaten 42 32 16 N 20 17 28 OHohe 550 m u A Einwohner 3 803 2011 Telefonvorwahl 383 0 390Postleitzahl 51000Kfz Kennzeichen 031 albanisch unbestimmte bestimmte Form 2 serbisch lateinische kyrillische Schreibweise 3 Die Unabhangigkeit des Kosovo ist umstritten Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Kosovokrieg 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verwaltung 5 1 Legislative 5 2 Exekutive 5 3 Judikative 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Mit der Stadt verbundene Personen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Berglandschaft des Prokletije nordwestlich von Decan mit dem Veternik 2461 m i J Decan liegt im Westen des Kosovo auf etwa 550 Meter uber Meer nahe den Grenzen zu Montenegro und Albanien Westlich der Stadt liegt das Prokletije auch Albanische Alpen genannt Etwas nordwestlich tritt der Fluss Bistrica e Decanit aus dem Gebirge der Decan nordlich des Zentrums passiert Etwa zehn Kilometer im Sudosten befindet sich der Radoniq Stausee welcher der zweitgrosste See im Land ist Decan befindet sich zirka auf halbem Weg zwischen Gjakova und Peja Die Hauptstadt Pristina liegt rund 70 Kilometer im Osten Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Die Region um die Stadt war in der Antike Teil Dardaniens Die Dardanen wurden 335 v Chr von Makedonien unterworfen Mitte des 1 Jahrhunderts geriet das Gebiet dann unter die Herrschaft Roms und bildete einen Teil der Provinz Moesia Im 7 Jahrhundert wurde das Gebiet nach erfolglosen Kriegen Maurikios von Slawen eingenommen 1 2 Mittelalter Bearbeiten Die Region um Decan gehorte bereits im 12 Jahrhundert zum serbischen Herrschaftsgebiet und war unter anderem unter dem serbischen Namen Decani beziehungsweise Decane bekannt Im 14 Jahrhundert regierte der serbische Konig Stefan Uros III Decanski in der Region der aus der Dynastie der Nemanjiden stammte und unter dessen Fuhrung das Serbische Reich der endgultige Aufstieg zur regionalen Grossmacht gelungen war Nachfolger wurde sein Sohn Stefan Uros IV Dusan der von 1331 bis 1355 in der Region regierte Serbiens Vormachtstellung wurde unter seiner Fuhrung um ein Vielfaches erweitert wahrend Dusan zum machtigsten Konig in Sudosteuropa aufstieg Seinen Hohepunkt erreichte er 1345 als er zum Zar der Serben und Rhomaer in Skopje erhoben wurde Sein voller Herrschaftstitel war Durch die Gnade Gottes Stefan der rechtglaubige und christusliebende Kaiser der Serben und Griechen wortlich Romer der Albaner wortlich Arvaniten Bulgaren und Rumanen wortlich Bessaraber der Kustenlander und des gesamten Westens Die Epoche unter Zar Dusan gilt heute als das goldene Zeitalter Serbiens Auch Decani erlebte unter seiner Herrschaft seine Blutezeit ebenso wie viele andere Stadte im Kosovo und in seinem Reich Er forderte erfolgreich Acker und Bergbau sowie Gewerbe und Handel Wahrend seiner Herrschaft entstanden weite Wirtschafts und Handelsbeziehungen von der Donauregion uber den Adriaraum bis hin nach Venedig Die Wirtschaft forderte er indem er auslandische Experten ins Reich holte sachsische Bergarbeiter etwa fur Berg und Festungsbau Dubrovniker damals Ragusaner fur den Handel ausserdem Venezianer und Griechen Unter der Herrschaft Dusans wurde unter anderem der Bau des Klosters Visoki Decani beendet welches zuvor sein Vater Konig Uros III Decanski in Auftrag gegeben hatte daher auch dessen Namenszusatz Decanski dt von Decani Heute ist das Kloster mit dem Grab Decanskis das Zentrum des Kultes um den serbischen Konig Kosovokrieg Bearbeiten Wahrend des Kosovokrieges war Decan Schauplatz der Kampfe zwischen der albanischen paramilitarischen Organisation UCK und den serbischen Streitkraften Bevolkerung BearbeitenDie 2011 durchgefuhrte Volkszahlung erfasste fur den Ort Decan 3803 Einwohner 3781 von ihnen 99 42 sind Albaner 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Zensus 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011Einwohner 1205 1339 1829 2585 3280 4440 3803Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Kloster Visoki Decani gehort zu den bedeutendsten Sehenswurdigkeiten aus dem Mittelalter Seit 2004 gehort es zum UNESCO Welterbe Zu den bekanntesten Sehenswurdigkeiten zahlt das aus dem Mittelalter stammende serbisch orthodoxe Kloster Visoki Decani albanisch Manastiri i Decanit welches im 14 Jahrhundert erbaut wurde und etwa zwei Kilometer westlich der Stadt im Bergtal liegt Es ist Grablage des serbischen Konigs Stefan Uros III Decanski und bedeutender Wallfahrtsort Das Christus Pantokrator geweihte Kloster birgt das einzige aus dem Mittelalter vollstandig erhaltene Freskenensemble der byzantinischen Kunst Das Kloster wurde in den letzten Lebensjahren von Uros III Decanski begonnen und von seinem Sohn Stefan Uros IV Dusan fertiggestellt Es gehort zu den bedeutendsten Bauten der serbischen Geschichte und wurde 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklart Das Kloster Visoki Decani wurde in Vergangenheit von kranken Menschen unterschiedlichen Glaubens und verschiedener Ethnie auf Hoffnung einer wundertatigen Heilkraft durch die Reliquien besucht 5 Im Laufe des Kosovokrieges 1999 bot das Kloster fluchtenden Serben Roma aber auch Kosovo Albanern ein Dach uber den Kopf 6 Die Klosteranlage war vor allem 1999 viele Male das Ziel von Sabotageakten nationalistischer Albaner Auch nach dem Krieg war es mehrmals Angriffen von albanischen Morserattacken ausgesetzt 7 8 9 Bis 2008 war es rund ein Dutzend Mal Ziel von Ubergriffen albanischer Extremisten gewesen 10 Durch die intensive Bewachung italienischer KFOR Soldaten und die grosse Aussenmauer 10 ist es im Gegensatz zu vielen anderen serbisch orthodoxen Sakralbauten im Kosovo weitgehend unversehrt geblieben 11 Den Monchen des Klosters ist es nicht moglich sich frei zu bewegen aufgrund der andauernden Bedrohung durch nationalistische Albaner Daher besorgen sie ihre Einkaufe nicht in der Stadt sondern fahren einmal jahrlich unter KFOR Begleitung ausserhalb des Kosovos 12 13 Verwaltung BearbeitenLegislative Bearbeiten Der Gemeinderat albanisch Kuvend oder Kuvendi serbisch Skupstina Skupshtina erfullt legislative Funktionen Er setzt sich aus 27 Mitgliedern zusammen wovon 16 der Aleanca per Ardhmerine e Kosoves AAK funf der Lidhja Demokratike e Kosoves LDK zwei der Partia Demokratike e Kosoves PDK zwei der Lidhja Demokratike e Dardanise LDD einer der Aleanca Kosova e Re AKR und einer der Partia Socialdemokrate PS angehoren Exekutive Bearbeiten Der Burgermeister der Grossgemeinde ubernimmt zusammen mit seiner Regierung exekutive Aufgaben Seit 2009 ist dies Rasim Selmanaj von der Allianz fur die Zukunft Kosovos AAK Am 29 April 2001 wurde in Decan die AAK von Ramush Haradinaj gegrundet einem fruheren Ministerprasidenten des Kosovo und ehemaligen Unterkommandanten der UCK Seitdem ist die Stadt eine politische Hochburg dieser Partei Judikative Bearbeiten In Decan befindet sich ein Ableger des Regionalgerichts Peja dem die Gemeinde unterstellt ist 14 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Kosta Pecanac 1879 1944 Fuhrer der Tschetniks Deme Ali Pozhari 1905 1975 albanischer Freiheitskampfer und Politiker Dervish Shaqa 1912 1985 Sanger Bajrush Doda 1936 2011 Sanger Jusuf Gervalla 1945 1982 Aktivist Oliver Ivanovic 1953 2018 Politiker Ramush Haradinaj 1968 ehemaliger UCK Fuhrer Politiker Ministerprasident Beqe Cufaj 1970 Schriftsteller Diplomat Azem Maksutaj 1975 Kickboxer Mehedin Meda Pergjegjaj 1979 Sanger Aferdita Kameraj 1984 FussballspielerinMit der Stadt verbundene Personen Bearbeiten Stefan Uros III Decanski 1285 1331 serbischer Konig von 1321 bis 1331 unter seiner Herrschaft fallt der Baubeginn des Klosters Visoki Decani wo sein Grab liegt Stefan Uros IV Dusan 1308 1355 serbischer Konig von 1331 bis 1355 unter seiner Herrschaft wurde der Bau des Klosters beendet Fra Vita 14 Jahrhundert Kotoraner Franziskaner der zwischen 1328 und 1335 das Kloster errichtete Teodora Nemanjic 1330 serbische Prinzessin und Tochter von Stefan Uros III Decanski die im Kloster Visoki Decani geheiratet hat und von der es eine Freske dort gibt Donika Gervalla Schwarz 1971 in Skopje Aussenministerin der Republik Kosovo Tochter des Aktivisten Jusuf Gervalla Nora Istrefi 1986 in Gornji Streoc Sangerin Argjentina Ramosaj 1990 in Gjakova Popsangerin mit Wurzeln aus der Stadt Era Istrefi 1994 in Pristina Sangerin mit Eltern aus der Stadt Dardan 1997 in Stuttgart Rapper mit Eltern aus der StadtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Decani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetseite der Grossgemeinde Decan Decani OSCE Profile of Decan PDF Datei 328 kB englisch Marz 2009 Einzelnachweise Bearbeiten J Szilagyi Dardani In Der Kleine Pauly Band 1 1964 Sp 1386 1387 S Cirkovic Dardanien In Lexikon des Mittelalters Band 3 1986 Sp 571 Ethnic composition of Kosovo 2011 In pop stat mashke org Abgerufen am 17 Januar 2018 Kosovo censuses In pop stat mashke org Abgerufen am 17 Januar 2018 Matthias Rub Kosovo Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa DTV Munchen 1999 ISBN 3 423 36175 1 S 93 95 Ingrid Muller Kampf um den Status Die Herren des Kosovo Tagesspiegel 24 Juli 2007 archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 15 Mai 2013 archiviert vom Original Kosovo Albanians Attack Decani Monastery Memento vom 10 Februar 2013 aufWebCite De Construct net 30 Marz 2007 archiviert vom Original UNESCO world heritage site targeted by extremists again Decani Monastery area hit by a mortar grenade no injuries or damage Memento vom 10 Februar 2013 aufWebCite KIM Info service KiM Info Newsletter 30 Marz 2007 archiviert vom Original Memento des Originals vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kosovo net Kosovo monastery Visoki Decani blocked Memento des Originals vom 10 Februar 2013 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tanjug rs Tanjug 8 Februar 2013 zuletzt abgerufen am 12 Mai 2013 a b Kosovo Schwerer Stand fur serbische Monche Deutsche Welle 23 Oktober 2008 von Filip Slavkovic Permalink http dw de p FfSI archiviert vom Original La Guerra Infinita Kosovo Nove Anni Dopo italienisch TV Dokumentation Rai Tre von Riccardo Iacona unter Mitarbeit von Francesca Barzini ausgestrahlt auf Rai Tre am 19 September 2008 Auf bekannten Videoportalen verfugbar auch mit englischen und serbischen Untertiteln letzter Abruf am 12 Mai 2013 Kampf um den Status Die Herren des Kosovo Memento vom 12 Februar 2013 aufWebCite Der Tagesspiegel 24 Juli 2007 von Ingrid Muller archiviert vom Original Orthodoxe Monche furchten Unabhangigkeit Memento vom 12 Februar 2013 auf WebCite Die Welt 15 August 2007 von Nina Mareen Spranz archiviert vom Original Dega ne Decan In Gjykata Themelore Peje Abgerufen am 3 Oktober 2023 albanisch Orte in der kosovarischen Gemeinde Decan nbsp Baballoq Beleg Belle Carrabreg i Eperm Carrabreg i Ulet Dashinoc Decan Drenoc Dubovik Dubrava Gramacel Gllogjan Hulaj Irzniq Isniq Kodralia Lebusha Lumbardh Lloqan Lluka e Eperme Lluka e Ulet Maznik Papiq Pobergja Pozhar Prapaqan Prekolluk Prilep Rastavica Ratish i Eperm Ratish i Ulet Sllup Strellc i Eperm Strellc i Ulet Shaptej Voksh Vranoc i Vogel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Decan amp oldid 237855870