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Das Weinhaus Rheingold in Berlin war ein Grossrestaurant des Aschinger Konzerns in dem bis zu 4000 Gaste gleichzeitig bewirtet werden konnten Das Gebaude in der Nahe des Potsdamer Platzes wurde im Zweiten Weltkrieg bei alliierten Luftangriffen schwer beschadigt und die Ruine zu Beginn der 1950er Jahre abgetragen Weinhaus Rheingold Ansicht von der Bellevuestrasse um 1907Der nach Planen des Architekten Bruno Schmitz von 1905 bis 1907 errichtete Stahlskelettbau sollte als Konzerthaus mit angeschlossenen Versammlungsraumen und Weinrestaurant den Einstieg der Firma Aschinger in die gehobene Gastronomie markieren Um zusatzlichen Verkehr am bereits uberlasteten Potsdamer Platz zu vermeiden wurde die Nutzung allerdings baupolizeilich auf den reinen Gastronomiebetrieb beschrankt Bereits die schwierigen Bauarbeiten verbunden mit Grundwasserabsenkungen und aufwendiger Sicherung der Nachbarhauser erregten das Interesse der Tagespresse Uber den fertiggestellten Neubau berichtete 1907 die zeitgenossische Architekturpresse beinahe enthusiastisch Viel Beachtung fand dabei die monumentale Fassade an der Bellevuestrasse mit Reliefs des Bildhauers Franz Metzner vielfach als gleichbedeutend eingestuft mit Alfred Messels Fassade des nahe gelegenen Warenhauses Wertheim am Leipziger Platz Die luxuriose Innenausstattung der vierzehn Sale teils eher exotisch teils mittelalterlich inspiriert erzeugte in jedem Raum eine andere Atmosphare und sollte die Besucher in verschiedenste Welten eintauchen lassen Wirtschaftlich war der Prestigebau fur Aschinger ein Misserfolg Nach Jahrzehnten mangelnder Rentabilitat verkaufte der Konzern schliesslich 1943 das schon vorher kriegsbedingt geschlossene Weinhaus an die Deutsche Reichspost Im selben Jahr erlitt der Komplex schwere Schaden bei den Luftangriffen auf Berlin Die als wiederaufbaufahig klassifizierte Ruine wurde bereits zu Beginn der 1950er Jahre abgetragen Das Areal des ehemaligen Weinhauses Rheingold teilen sich heute nach der Wiederbebauung des Potsdamer Platzes im Wesentlichen der Bahntower die umgelegte Potsdamer Strasse und der Kollhoff Tower Inhaltsverzeichnis 1 Die Aschingers Bauherren mit Visionen 2 Lage 3 Nutzungsanderung wegen baupolizeilicher Bedenken 4 Bauphase 5 Baubeschreibung 5 1 Der Saalbau an der Bellevuestrasse 5 1 1 Fassade an der Bellevuestrasse 5 1 2 Pfeilersaal 5 1 3 Garderobenvestibul 5 1 4 Kaisersaal 5 2 Gebaudeflugel an der Potsdamer Strasse 5 2 1 Fassade an der Potsdamer Strasse 5 2 2 Muschelsaal 5 2 3 Vestibul an der Potsdamer Strasse 5 2 4 Galeriesaal 5 2 5 Mahagonisaal 5 2 6 Ebenholzsaal 5 3 Der Verbindungsflugel 5 3 1 Steinsaal 5 3 2 Roter Saal 5 3 3 Onyxsaal 5 3 4 Bankettsaal 5 3 5 Rotunde 5 4 Neben und Wirtschaftsraume 5 4 1 Kuchen 5 4 2 Kuhlraume 5 4 3 Dampfwascherei 6 Technische Einrichtungen 6 1 Elektrische Anlagen 6 2 Kalt und Warmwasseranlagen 6 3 Entwasserung 6 4 Heizung und Luftung 7 Kritik 8 Mangelnde Rentabilitat von Aschingers Prestigeobjekt 9 Zwischenkriegszeit 10 Verkauf und Zerstorung 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDie Aschingers Bauherren mit Visionen Bearbeiten nbsp Entwurfszeichnung fur das Weinhaus Rheingold als Konzerthaus von Bruno Schmitz nbsp Bellevuestrasse um 1900 nbsp Wohnhaus Anker der Vorgangerbau an der Bellevuestrasse 19aDas 1892 von den Brudern Carl und August Aschinger gegrundete Unternehmen Aschinger s Bierquelle firmierte seit 1900 unter Aschinger s Bierquelle AG als Aktiengesellschaft in Familienbesitz mit einem Grundkapital von drei Millionen Mark Gross geworden und erfolgreich mit ihren Bierquellen Stehbierhallen mit preisgunstigen Mahlzeiten suchten die Aschingers ab 1905 den Einstieg in die gehobenere Gastronomie Auch die Umbenennung der Gesellschaft im Dezember 1906 zu Aschinger s Aktien Gesellschaft illustriert das Bemuhen das billige Bierquellen Image loszuwerden und neue Geschaftsfelder zu erschliessen Mit dem Erwerb des alten Hotels Furstenhof am Potsdamer Platz war ein erster Schritt zu dieser Expansion getan Nach einem Architekturwettbewerb 1905 entstand anstelle des Vorgangerbaues unter Einbeziehung bereits fruher erworbener Nachbargrundstucke von 1906 bis November 1907 ein markanter Neubau mit luxurioser Ausstattung Ein Konzerthaus mit angegliederten Versammlungssalen und Restaurant sollte die Expansion erganzen Das Unternehmen erwarb 1905 dazu ebenfalls in der Nahe des Potsdamer Platzes mehrere verbundene Grundstucke an der Bellevuestrasse und in der Potsdamer Strasse Fur die Planungen konnten die Firmeninhaber den Architekten Bruno Schmitz gewinnen der vor allem fur seine Denkmaler wie das Kyffhauserdenkmal oder das Deutsche Eck bekannt war Mit dem stadtischen Festsaal Rosengarten in Mannheim hatte er bereits 1903 eine verwandte Bauaufgabe gelost Seinen Namen erhielt das fur Berlin geplante Konzerthaus nach Richard Wagners Oper Das Rheingold dem ersten Teil des Zyklus Der Ring des Nibelungen Die ursprunglichen Absichten der Bauherren und des Architekten uberlieferte der Architekturkritiker Hans Schliepmann in der Zeitschrift Berliner Architekturwelt Geplant war ein Saalbau fur vornehmste Konzertauffuhrungen eine Art Loge fur die wahrhaft Hochststehenden der Berliner Gesellschaft 1 Die grossen Erwartungen der Bauherren schilderte Maximilian Rapsilber in der Zeitschrift Der Profanbau in der Erwagung dass in Berlin der grosse Erfolg nur durch ein wahrhaft grossstilisiertes Unternehmen herbeigezaubert wird forderte er naiv ausgedruckt das allerschonste Haus von Berlin als sein Eigen koste es was es wolle 2 Lage Bearbeiten nbsp Lageplan des verwinkelten Grundstucks zwischen Bellevue und Potsdamer StrasseDie Gegend um den Potsdamer Platz wechselte in der Entwicklung Berlins von der Residenz zur Grossstadt innerhalb weniger Jahrzehnte mehrmals ihren Charakter Eine vorstadtische Bebauung verdrangte ab den 1820er Jahren die bisherigen Landhauser Diese wich bereits zwischen 1850 und 1870 vornehmen Mietshausern und Villen als der Potsdamer Platz mit seinen Nebenstrassen zum bevorzugten Wohngebiet wohlhabender Berliner wurde Die zentrumsnahe Lage in der Nahe des Regierungsviertels an der Wilhelmstrasse und des Potsdamer Bahnhofs steigerte die Attraktivitat des Viertels nach der Reichsgrundung von 1871 fuhrte aber auch zur Verdrangung von Wohnraum durch Buro und Verwaltungsbauten sowie Hotels und Restaurants Viele dieser Bauten entstanden zwischen den 1890er Jahren und dem Ersten Weltkrieg 3 Fur den Bau des Weinhauses Rheingold erwarb die Firma Aschinger 1905 die nur wenige Meter vom Potsdamer Platz entfernt gelegenen Grundstucke Bellevuestrasse 19 19a 4 sowie Potsdamer Strasse 3 5 Seit der Umnummerierung der Potsdamer Strasse 1938 tragt die Parzelle die Nummer 8 6 und liegt heute nach der Umlegung der Potsdamer Strasse an der Alten Potsdamer Strasse Auf den angrenzenden Grundstucken Bellevuestrasse 17 18a entstand wenig spater mit dem Grand Hotel Esplanade ein weiteres Grosshotel Die drei Parzellen ergaben zusammen eine Flache von 5044 67 Quadratmetern 7 Als Folge der kleinteiligen Parzellierung war das Grundstuck schlecht geschnitten und verwinkelt nur die 54 Meter breite Front an der Bellevuestrasse erlaubte eine reprasentative Fassadengestaltung die Strassenfront an der Potsdamer Strasse war mit 21 Metern hierzu ungeeignet Trotzdem zahlte Aschinger einen betrachtlichen Kaufpreis von insgesamt vier Millionen Mark 7 Das Grundstuck an der Potsdamer Strasse war mit einem funfgeschossigen Mehrfamilienwohnhaus bebaut wahrend die Parzellen an der Bellevuestrasse mit dem Wohnhaus Anker des Architekten Christian August Hahnemann und mit dem durch den gleichen Architekten umgebauten Wohnhaus Bellevuestrasse 19 noch die typische Bebauung der 1850er Jahre zeigte Nutzungsanderung wegen baupolizeilicher Bedenken BearbeitenDas im hohen Kaufpreis des Grundstuckes gebundene Kapital sollte schnell Rendite abwerfen und die Bauzeit fur den Neubau demzufolge moglichst kurz sein Um den Bau zu beschleunigen reichte der Bauherr zwei Vorprojekte ein die von der Baupolizei innerhalb von drei bis vier Wochen genehmigt wurden Die Genehmigung des Projektes selber dauerte trotz des grossten und liebenswurdigsten Entgegenkommens von allen zustandigen Behorden neun Monate 8 Ein noch wahrend der Prufungszeit des Projektes eingereichter Nachtrag erforderte nochmals neun Monate Zustande die nach Meinung der Zeitschrift Der Profanbau die Reformbedurftigkeit der Berliner Baupolizei Ordnung aufzeigten Die Genehmigung war fur die Firma Aschinger mit einer schweren Auflage verbunden Die Baupolizei befurchtete durch das geplante Konzerthaus eine weitere Erhohung des Verkehrs am sowieso bereits uberlasteten Potsdamer Platz Verscharfend kam hinzu dass sich mit dem Kunstlerhaus des Vereins Berliner Kunstler in der Bellevuestrasse 3 gleich gegenuber dem geplanten Konzerthaus bereits ein Veranstaltungslokal befand So erlaubte die Baupolizei nur die Nutzung als Restaurant Die Auflage betraf hauptsachlich den als Konzerthaus vorgesehenen Flugel an der Bellevuestrasse Fur grossere Anderungen waren die Planungen aber bereits zu weit fortgeschritten und die ursprungliche Konzeption des Rheingold blieb weitgehend erhalten auch wenn nun der Konzerthausteil ebenfalls gastronomisch genutzt werden musste Zudem liess die seinerzeit geplante Verlangerung der Vossstrasse bis zum Tiergarten neben dem Bauherrn auch einige Architekturkritiker hoffen dass durch die Entlastung des Potsdamer Platzes die Nutzungsbeschrankung hinfallig wurde und dass das Haus doch noch ganz seiner ursprunglichen Bestimmung dienen konnte 9 10 Bauphase Bearbeiten nbsp Vorrichtung zur Grundwasserabsenkung und Abstutzung der Baugrube nbsp Vertikalschnitt der Baugrube mit Saugbrunnen und SammelrohrDie Bauarbeiten begannen Mitte November 1905 mit den Abbruch und Aushubarbeiten an der Bellevuestrasse gefolgt von der Herstellung der Fundamente Bereits im Februar 1906 konnten dort die Maurerarbeiten beginnen 11 Gleichzeitig erfolgten die Grundungsarbeiten auf dem Grundstuck an der Potsdamer Strasse 3 wo zusatzlich die Maschinenfundamente fur die hauseigene Kraftanlage gelegt werden mussten Diese Arbeiten waren im Mai 1906 abgeschlossen 11 Die Fundierung wie die Erdarbeiten ausgefuhrt von der Bauunternehmung Wayss amp Freytag waren wegen der erforderlichen Absenkung des Grundwasserspiegels und der eingebauten Lage des Grundstuckes schwierig und verschlangen nahezu 500 000 Mark 12 Zuerst erfolgte der Aushub der Baugrube bis auf die Hohe des Grundwasserspiegels in ungefahr 3 1 Metern Tiefe 65 im Abstand von funf Metern nach allen Seiten gebohrte vierzollige ca 10 cm Saugbrunnen die 7 5 Meter tief von der Baugrubensohle ins Erdreich reichten fassten das aufsteigende Grundwasser Das auf der Ebene des Grundwasserspiegels gelegene Hauptsammelrohr mit 250 Millimetern Durchmesser war uber horizontale Rohrstrange einerseits mit den Brunnen und andererseits mit der elektrisch betriebenen Zentrifugalpumpe verbunden Diese saugte das Grundwasser aus den Brunnen in das Hauptsammelrohr und hob es auf Strassenniveau wo es in die stadtische Kanalisation abfloss Die Senkung des Grundwasserspiegels erfolgte in zwei Stufen zuerst um 3 20 Meter fur das Anlegen der normalen Kellerfundamente und dann um 4 60 Meter fur die Maschinenfundamente Der abgesenkte Spiegel beinhaltete eine Sicherheitsreserve von etwa 90 Zentimetern damit bei einem Pumpenausfall die Baustelle nicht sofort geflutet wurde Trotzdem setzte das Versagen der Pumpe die Baustelle mehrmals unter Wasser was insgesamt zu einem Ausfall von sieben Arbeitstagen fuhrte 13 Die Anlage zur Senkung des Grundwasserspiegels blieb sieben Monate in Betrieb bis die Betonplatte des Fundamentes mit den Umfassungswanden einen dem Grundwasserauftrieb entsprechenden Gegendruck ausubte Das umbaute Grundstuck erforderte Sicherungen an benachbarten Gebauden in Form von Absteifungen der Giebel und der Unterfahrung von Fundamenten der Nachbarhauser Setzungen und Risse auch als Folge der Grundwasserabsenkung liessen sich aber trotzdem nicht ganz vermeiden Die Tagespresse berichtete daruber in Sensationsartikeln als Hausereinsturz am Potsdamer Platz 13 Der schwerwiegendste Zwischenfall bei dem im Seitenflugel des Hauses Potsdamer Strasse 4 der Kellerfussboden riss fuhrte zur polizeilichen Sperrung des Hauses wegen Einsturzgefahr Erst nach zusatzlichen Sicherungen konnten die Bauarbeiten fortgesetzt werden Der Hausbesitzer erhielt eine Entschadigung von 30 000 Mark fur die Schaden liess das Haus aber kurz danach abreissen um das Grundstuck wie wohl seit langerem bereits geplant neu zu bebauen 14 nbsp Abstutzungen fur den Teilabbruch an der Potsdamer Strasse 3Spezielle Vorkehrungen auf dem Baugrundstuck selber erforderte das Haus an der Potsdamer Strasse 3 Die Mieter darunter eine Filiale der Annoncen Expedition des Berliner Lokal Anzeigers hatten noch lange laufende Mietvertrage wofur sie entsprechend hohe Abstandssummen verlangten Schliesslich gelang es der Firma Aschinger sich mit den Mietern von Keller Erdgeschoss und erstem Obergeschoss des Hauses zu einigen was den Teilabbruch des alten Hauses ermoglichte Der alte Seitenflugel und der westliche Teil des Hauses bis zum zweiten Obergeschoss wurden schrittweise abgebrochen wahrend gleichzeitig der Neubau in die Hohe wuchs Uber der komplizierten Baustelle schwebten die oberen Geschosse des alten Hauses verstarkt durch Zuganker Fenster und Turversteifungen und getragen von zahlreichen Abstutzungen 14 Der gedrangte Zeitplan erforderte oft die Arbeit in Nachtschichten 13 Auch mit Arbeitsniederlegungen hatte die Bauleitung zu kampfen Gleich zu Beginn legte ein Streik der Maurer alle Bauarbeiten still und acht Wochen vor der geplanten Eroffnung legten die Marmorarbeiter die Arbeit nieder Sie forderten 25 Prozent mehr Lohn und den Verzicht auf Nachtschichten wohlwissend dass die rechtzeitige Vollendung des Baus hauptsachlich von ihnen abhing 13 Die ausfuhrende Firma liess schliesslich Arbeiter aus ihren belgischen Werken kommen um die Arbeiten abzuschliessen Trotz aller Widrigkeiten war der Rohbau im Juli 1906 vollendet 11 und bereits Anfang Februar 1907 war der Bau abgeschlossen 13 15 Die Eroffnung sollte ursprunglich am 27 Januar dem Geburtstag Kaiser Wilhelms II stattfinden 16 erfolgte aber verspatet erst am 6 Februar 1907 7 Die zeitgenossische Architekturpresse wurdigte die kurze Bauzeit von 14 1 2 Monaten als Rekord angesichts der schwierigen Grundungsarbeiten und der reichen Innenausstattung Die aufgelaufenen Baukosten von etwa 4 5 Millionen Mark 12 17 kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 31 Millionen Euro uberstiegen die anfanglich kalkulierten von 3 5 Millionen Mark 13 erheblich Ursachen der Kostensteigerung waren Planungsanderungen und der Innenausbau mit edelsten Baumaterialien der teurer war als geplant 13 Die fur einen privaten Bauherrn betrachtlichen Baukosten illustriert der Vergleich mit den Baukosten von vier Millionen Mark fur das 1897 fertiggestellte Kaiser Wilhelm Nationaldenkmal und von sieben Millionen Mark fur das 1911 fertiggestellte Alte Stadthaus in Berlin Die Deutsche Bauzeitung errechnete Kosten von 560 Mark pro Quadratmeter fur Rohbau einschliesslich Grundung und 940 Mark fur den Innenausbau Der Kubikmeter umbauten Raumes kostete total 55 60 Mark wovon 20 80 Mark auf den Rohbau einschliesslich Grundung und 34 80 Mark auf den Innenausbau entfielen 12 Baubeschreibung BearbeitenBruno Schmitz gliederte die Baumassen in drei Flugel Der Saalbau des geplanten Konzerthauses als grosster der drei erstreckte sich entlang der Bellevuestrasse und schloss luckenlos an die Bebauung der Nachbargrundstucke an Der Gastronomietrakt an der Potsdamer Strasse durchstiess in den unteren Etagen das bestehende Vorderhaus Im rechten Winkel zur Potsdamer Strasse folgte er zunachst der sudwestlichen Grundstucksgrenze und reichte bis zur anstossenden Parzelle des Grand Hotels Esplanade Der Verbindungstrakt ebenfalls gastronomisch genutzt verband die beiden anderen Flugel Rechtwinklig von der Mittelachse des Saalbaues ausgehend traf er schiefwinklig auf den Flugel an der Potsdamer Strasse wobei eine Rotunde geschickt zwischen den verschiedenen Achsen vermittelte Die Hofe auf den Restflachen des unregelmassig geschnittenen Grundstuckes dienten teils aufwendiger gestaltet im Sommer als Erweiterung der Restaurants teils als reine Wirtschaftshofe nbsp Grundriss des Erdgeschosses nbsp Grundriss des Saalgeschosses nbsp Grundriss des EmporengeschossesDie Vorschrift der Baupolizei gemass der die Hofe uber eine Zufahrt verfugen mussten und der Wunsch des Bauherrn nach moglichst durchgangigen Geschossen von der Bellevuestrasse zur Potsdamer Strasse bestimmten die horizontale Gliederung des Gebaudekomplexes Da die reprasentative Fassade an der Bellevuestrasse nicht durch eine Durchfahrt gestort werden sollte mussten alle Hofe von der Potsdamer Strasse her erschlossen werden Die dazu notwendigen Durchfahrten erforderten die zweimalige Querung des Verbindungsbaues und hatten ein durchgangiges Erdgeschoss verhindert Schmitz fand die Losung darin dass er einerseits das Niveau der beiden zu erschliessenden Hofe gegenuber dem Strassenniveau um ein halbes Geschoss absenkte und andererseits das Niveau des Erdgeschosses im Verbindungsflugel und im hinteren Teil des Flugels an der Potsdamer Strasse ein halbes Geschoss anhob So liessen sich nicht nur die Durchfahrten problemlos durchfuhren unter den angehobenen Salen des Erdgeschosses fanden zusatzliche Raume Platz Treppenanlagen im Inneren vermittelten zwischen den verschiedenen Ebenen und liessen interessante Durchgangsraume wie den Roten Saal entstehen Zusammen mit den eigentlichen Treppenanlagen erlaubten sie den Besuchern die abwechslungsreich gestalteten Raumfolgen im Erd Saal und Emporengeschoss auf vielfaltige Art zu durchlaufen Der vier bis funfgeschossige Stahlskelettbau versprach mit seiner fortschrittlichen Fassade an der Bellevuestrasse eine dementsprechend moderne Innengestaltung Diese erfolgte jedoch nach eher konservativen dekorationsbetonten Gesichtspunkten Ihre Motive fand sie hauptsachlich in der namensgebenden Oper Rheingold und den weiteren Opern aus Wagners Tetralogie integrierte aber auch mittelalterliche und exotische Dekorationen sowie weitere Sagen zu einer eigenartigen Verschmelzung mythischer und nationaler Symbolik mit Jugendstil Elementen Die teuren und edlen Baumaterialien seltene Marmorsorten und Edelholzer erzeugten die dem allerschonsten Haus Berlins angemessene luxuriose Atmosphare Selbst fur die Arbeiten legte die Firma Aschinger viel Wert auf Prestige unter den ausfuhrenden Firmen finden sich auffallend viele Hoflieferanten vielfach beteiligt am Umbau des Berliner Stadtschlosses unter Wilhelm II Der Saalbau an der Bellevuestrasse Bearbeiten Fassade an der Bellevuestrasse Bearbeiten nbsp Fassade an der Bellevuestrasse nbsp Ansicht der Fassade Bellevuestrasse 1907Zwei risalitartige gegen die Bauflucht um 3 5 Meter vortretende 5 3 Meter breite Portalvorbauten fassten die funfachsige Hauptfassade an der Bellevuestrasse ein Ihr im Wesentlichen halbkreisformiger Grundriss war an der Schauseite durch konkave Einbuchtungen gebrochen Im Erdgeschoss fuhrten die mit Dreiecksgiebeln uberdeckten Portale von der Terrasse in die Pfeilerhalle des Saalbaues In den oberen zwei Geschossen erhellten mit steinernen Pfosten unterteilte Fenster die dahinterliegenden Treppenhauser Ein glockenformiges Haubendach aus Kupfer schloss die Risalite unterhalb des Hauptgesims ab Kraftige und glatte Wandpfeiler wie die ubrige Werksteinfassade aus frankischem Muschelkalk gliederten die 53 21 Meter lange 18 Front vertikal Die Horizontale betonten ein schmaleres ein Meter breites Gurtgesims uber dem Erdgeschoss und ein mit 1 2 Meter etwas breiteres Gurtgesims uber dem Zwischengeschoss Die in der Mitte des oberen Sims mit vergoldeten Metallbuchstaben angebrachte Inschrift WEINHAUS RHEINGOLD warb dezent fur das Lokal An diesen Simsen liess sich die innere Teilung des Saalbaus in Erdgeschoss Garderobengeschoss und Saalgeschoss von aussen ablesen Die das Hauptgesims segmentformig durchbrechenden Rundbogen uber den durchgehenden mit Pfosten unterteilten grossen Fenstern des Saalgeschosses bezeichnete der Architekturkritiker Hans Schliepmann als wirkungsvollstes Moment der Fassadengestaltung 19 Anstoss zu dieser Losung gab die baupolizeilich vorgeschriebene Hohe der Gebaudefront an der Bellevuestrasse die Bruno Schmitz zwang die Deckenwolbung des geplanten Konzertsaales in das Dachgeschoss zu verlegen So konnte er das Hauptgesims in Ubereinstimmung mit den Vorschriften bringen und nur die Rundbogen der Fenster endeten daruber Daruber folgte das ursprunglich mit Kupfer gedeckte Dach Vermutlich verschwand das eigenartig gestaltete und notwendig zum Gesamteindruck gehorige 19 Kupferdach bereits wenige Jahre nach Vollendung des Baus als Metallspende wahrend des Ersten Weltkriegs Aufnahmen aus den 1920er Jahren zeigen das neu mit Ziegeln eingedeckte Dach mit dem aus weissen Ziegeln eingelegten grossformatigen Schriftzug WEINHAUS RHEINGOLD Das gleiche Motiv mit den das Hauptgesims durchbrechenden Rundbogenfenstern verwendete Schmitz 1910 ein zweites Mal bei seinem Wettbewerbsentwurf fur das Reissmuseum in Mannheim 20 nbsp Fassadenrelief Bellevuestrasse nbsp Relief Eitelkeit nbsp Relief Kunst nbsp Relief Musik nbsp Relief SchonheitDie monumentale Wucht der tektonischen Urformen der Wandpfeiler und Gesimse erforderte passende Bauplastik Die acht Hochrelieftafeln mit allegorischen Darstellungen wie Eitelkeit Kunst Musik oder Schonheit zwischen den 3 0 Meter breiten 18 Fenstern des Saalgeschosses und links und rechts der Portalvorbauten schuf der Bildhauer Franz Metzner mit dem Bruno Schmitz bereits beim Volkerschlachtdenkmal in Leipzig zusammenarbeitete Die allegorische Bedeutung scheint aber eher vorgeschoben Hans Schliepmann sieht in der Zeitschrift Deutsche Kunst und Dekoration in den atlantenartigen Figuren in den genannten Relieffullungen lediglich Ausdruck strotzender Kraft des Tragens Gegenstemmens 21 der Kunstler wolle den Konflikt zwischen Stutze und Last durch das Korperliche durch Muskelspiel zum Ausdruck bringen 21 Einige Jahre spater im Sonderheft der Berliner Architekturwelt zum 55 Geburtstag von Bruno Schmitz 1913 betonte er nochmals die Bedeutung der Rheingoldfassade an der zum ersten Mal ein neues Schmuckmotiv die rein dekorative Verwendung menschlicher Formen vor das Publikum getreten sei und pragte dafur den Begriff Muskelornament 22 Als Konsequenz der Nutzungseinschrankung zum reinen Gastronomiebetrieb fiel die Terrasse gegenuber den ursprunglichen Entwurfen wesentlich grosser aus Insbesondere die nachtraglich angebrachten Zeltdacher bereits in der Zeichnung der Fassade eingezeichnet beeintrachtigen die Ansicht der Front in der engen Bellevuestrasse Pfeilersaal Bearbeiten nbsp Entwurf des Pfeilersaals nbsp Ansicht des PfeilersaalsDer Pfeilersaal umfasste mit gegen 700 m Flache den Grossteil des Erdgeschosses Der erste Raum im Erdgeschoss des Saalbaues nahm die Besuchergarderobe auf und stellte die Erschliessung der weiteren Raume des Weinhauses Rheingold sicher Bei den beiden Haupteingangen an der Bellevuestrasse an den Kopfenden des Saales schlossen ihn zwei symmetrische dreiarmige Treppenanlagen ein die zu den oberen Raumen des Weinhauses fuhrten und den Raum auf ungefahr halber Hohe um zwei Galerien erweiterten In der Mitte des Saales fuhrten Treppenanlagen zu den Raumen des Verbindungsbaues Vier Pfeilerreihen gliederten den mit 5 2 Metern im Vergleich zur Flache nur massig hohen Raum in ein breiteres Mittelschiff und je zwei schmalere Seitenschiffe Die Pfeiler waren Teil eines den ganzen Bau an der Bellevuestrasse durchziehenden Pfeilersystems das den Boden des Kaisersaales im Saalgeschoss stutzte Zwischen den ausseren Pfeilerreihen und den Aussenwanden trennten 3 2 Meter hohe Holzpaneele kojenartige Bereiche ab Pfeiler und Wande bekleidete tiefbraunes Palisanderholz stellenweise mit schmuckenden Einlagen anderer exotischer Holzer 23 Diese Kunsttischlerarbeiten lieferte die Firma Kimbel amp Friederichsen Hoflieferant des Kaisers Die meisterlichen Schnitzereien in den Kojenwanden die bacchische Motive enthalten 23 wie auch die Bronzereliefs an den Pfeilern schuf der Bildhauer Hermann Feuerhahn Vom tiefen Braun des Holzes hob sich die hellgrau getupfte Putzdecke wirkungsvoll ab 24 Die grossen Fenster gegen die Terrasse erhellten den Raum und liessen sich im Sommer im Boden versenken Bei Dunkelheit erzeugten Wandleuchter in Kerzenform und Gluhlampenreihen an der Decke eine verschwenderische Lichtflut 24 Garderobenvestibul Bearbeiten nbsp Cafe im Garderobenvestibul nbsp Garderobenvestibul mit einer der Treppen zum KaisersaalDer daruber liegende Saal im Garderobengeschoss nahm mit Ausnahme der Treppen und der von den Treppenhausern zuganglichen Toilettenanlagen wiederum das gesamte Stockwerk ein In den ursprunglichen Planungen sollte der Raum als Foyer die Garderobe fur die Konzertbesucher aufnehmen konnte die gleiche Funktion aber auch fur Bankette im auf dem gleichen Geschoss liegenden grossen Bankettsaal wahrnehmen Nach der Planungsanderung richtete Aschinger darin ein Cafe und eine Americain Bar ein Der riesige Raum erhielt wegen seines in den ursprunglichen Planungen eher untergeordneten Zweckes lediglich eine Hohe von 2 80 Metern 23 Wie den Pfeilersaal strukturierten vier Reihen Pfeiler den Raum die den Boden des Kaisersaales stutzten Griechischer Cipolline Marmor mit Skyrosmarmor Einlagen verkleidete die Pfeiler und Marmorfliesen bedeckten den Boden 23 An den Kopfenden des riesigen Raumes endeten die vom Pfeilersaal kommenden Marmortreppen Sie fanden ihre Fortsetzung in vier einlaufigen Treppen an den Langsseiten die unter den Seitenemporen des Kaisersaales endeten Kaisersaal Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Kaisersaal Entwurf von Bruno Schmitz nbsp Kaisersaal nbsp AnsichtIm Saalgeschoss 9 45 Meter uber dem Niveau der Bellevuestrasse lag der Kaisersaal der kronender Teil der gesamten Bauanlage 25 war Der mit 17 46 Metern Breite und 35 0 Metern Lange grosste Raum des Hauses 18 war ursprunglich fur Konzerte und Veranstaltungen geplant Nach der durch die Baupolizei aufgezwungenen Konzeptanderung diente er als Restaurant mit uber 1000 Platzen Ein durch grosse flache Kassetten und Gurtungen aus vergoldetem Stuck gegliedertes Tonnengewolbe uberspannte in Langsrichtung den ungefahr 11 2 Meter hohen Saal und ragte weit in die Stahlkonstruktion des Dachstuhles Im Hinblick auf die Nutzung als Konzertsaal hatte Bruno Schmitz eine doppelte Konstruktion gewahlt Hinter der sichtbaren inneren Schale aus Drahtputz verbarg sich eine aussere feuerfeste gemauerte Schale Zahlreiche Offnungen in der inneren Decke liessen den Schall in den Hohlraum zwischen den Decken eintreten der so als Resonanzkorper dienen sollte 26 Durch die gleichen Offnungen trat auch die Abluft aus Zwei Reihen mit je funf grossen Leuchtern aus Metall und farbigem Kristallglas in mittelalterlichen Formen hingen von der Decke 26 Die Gewolbe uber den Rundbogenfenstern waren nicht wie ublich als Stichkappen in das Hauptgewolbe eingeschnitten Nur die Gurtungen des Tonnengewolbes setzten sich fort zu den Pfeilern wahrend die Wandflachen uber den eingeschnittenen Gewolben senkrecht hochgefuhrt und waagrecht eingedeckt wurden Die Wandflachen gestaltete Schmitz mit ausdrucksvollen Schlusssteinen flankiert von je zwei Zwickelmedaillons mit Ritterfiguren beide entworfen von Franz Metzner Im Saalgeschoss umgab ein Umgang den Kaisersaal auf allen vier Seiten An den Langsseiten mundeten darin die Treppen vom Garderobenvestibul sowie die Treppenhauser an der Front und Hofseite Die tieferen Schmalseiten nahmen zusatzlich Nebenraume wie Toilettenanlagen oder die Buffets fur das Restaurant auf Im 3 65 Meter hoher gelegenen Emporengeschoss erweiterte sich der Kaisersaal an den Langsseiten um diese Flachen wahrend die Empore etwa einen Meter in den Saal vorkragte Die goldfarbene Brustung der Empore gliederten als Baluster vorgesetzte bronzene Ritterfiguren 27 An den beiden Schmalseiten schlossen sich zwei von einem Tonnengewolbe uberwolbte Nischen an die auf der Hohe des Dachgeschosses eine Orchesterloge aufnahmen Die Goldmosaiken in den Orchesternischen mit den vier riesigen Wappenadlern lieferte die Firma Puhl amp Wagner aus Berlin Neukolln 27 Gegen die Hofseite fanden zwei Nebenraume Platz Ihre Entsprechungen im Dachgeschoss dienten passend zu den benachbarten Orchesterlogen zur Aufbewahrung der Instrumente 25 Vier Kaiserfiguren Karl der Grosse und Otto der Grosse sowie Barbarossa und Wilhelm I rahmten auf Konsolen die ostliche und westliche Nische Die Figuren weitere Werke Franz Metzners ausgefuhrt von G Knodt in Frankfurt markierten fur die Zeitschrift Der Profanbau wiederum die ausserste Grenze eines kunstlerischen Wagnisses ohne sie indessen zu uberschreiten Und weiter Es sieht so aus als ob die Leichen Karls und Ottos des Grossen Friedrich Barbarossas und Kaiser Wilhelms aus den Sarkophagen hervorgeholt und da oben an die Wand genagelt waren 28 Als einer der wenigen Raume des Hauses erhielt der Raum einen Parkettboden Die unteren Wandflachen bedeckten grosse Platten aus geflammtem gelblich braunlichem Faune de Sienne Marmor 23 unterbrochen durch die hochrechteckigen Gitter der Lufteinstromungsoffnungen aus getriebener Bronze 29 Die oberen Wandflachen bekleideten Platten aus graulichem Napoleon Marmor der seinen Namen nach dem grauen Mantel Napoleons erhielt 23 Die pragenden Materialien Marmor vergoldeter Stuck und Bronze fuhrten zu einer wahrhaft gigantische n oder majestatische n Raumwirkung mit einer feierliche n und mystisch getonte n Erhabenheit 23 Die Deutsche Bauzeitung sprach von eine r der bedeutendsten Saalschopfungen der neueren Zeit und schloss in den Vergleich ausdrucklich den zwischen 1892 und 1902 mit Unterbrechungen durch den Architekten Ernst von Ihne umgebauten Weissen Saal des Berliner Stadtschlosses mit ein 25 Aschingers Prestigeobjekt konnte es demnach also durchaus mit der Pracht des Residenzschlosses des Kaisers aufnehmen Gebaudeflugel an der Potsdamer Strasse Bearbeiten Fassade an der Potsdamer Strasse Bearbeiten nbsp Entwurf der Gesamtfassade Potsdamer Strasse 3 mit altem und neuem Teil Ausfuhrung teilweise abweichend nbsp Ansicht Potsdamer Strasse 1907Im Gegensatz zur Bellevuestrasse hatte Bruno Schmitz fur die Fassade an der Potsdamer Strasse nur eingeschrankte Gestaltungsmoglichkeiten da das alte Haus wegen der Mieter nur teilweise abgebrochen werden konnte Die Neugestaltung beschrankte sich so auf den Neubaubereich also den unteren linken Teil der Fassade bis zum zweiten Obergeschoss und den Bereich uber der Durchfahrt zum Hof Den Fassadenteil des Weinhauses setzte Schmitz durch aufwendige und farbige Materialien wie Bronze Kupfer und Marmor ab von der eher neutralen bestehenden Fassade mit ihren aufgereihten Fenstern und schlichtem Verputz Elf Meter hohe mit grun geflammtem weissen Marmor verkleidete Pfeiler rahmten den Eingang zum Weinhaus Rheingold und die Durchfahrt Den Marmor fur die vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss durchgehenden Pfeiler lieferte die Aktiengesellschaft fur Marmorindustrie Kiefer in Berlin Daruber warb auf einem ungefahr 1 1 Meter breiten Gesims die uber die gesamte Lange der Fassade von 22 5 Meter gehende kupferne Inschrift RHEINGOLD fur das Restaurant Die Flache zwischen den Pfeilern loste Bruno Schmitz in grosse Fenster mit Bronzerahmen und engen Sprossen auf uber dem Eingang erkerartig vortretend Neuartig fur Berlin war die Doppelfahrstuhlanlage die links und rechts vor dem vertieften Eingang die Gaste direkt in das zweite Obergeschoss beforderte Die Architekturkritiker und Journalisten betrachteten diese Fassade 1907 als provisorisch und aus der Not geboren Hans Schliepmann verteidigt den Architekten sogar mit den Worten Auch ein Gott hatte aus einem solchen Haus an dem die abscheulichsten Firmenschilder noch jahrelang zu kreischen ein leider nur zu wohlverbrieftes Recht haben kein Kunstwerk gestalten konnen 30 Ein Umbau ist spater aber nie erfolgt sicher auch als Folge des ausbleibenden wirtschaftlichen Erfolgs Ausserlich unterschied sich diese Fassade jedenfalls wenig von den zahlreichen Umbauten nach der Jahrhundertwende wo alte Hauser fur Geschafte in den unteren Geschossen moderne Fassaden erhielten auch wenn sich in diesem Fall hinter der Fassade tatsachlich ein Neubau verbarg Der Architekturhistoriker Julius Posener sieht denn auch Parallelen zwischen dieser Fassade an der Potsdamer Strasse und der 1906 vom osterreichischen Architekten Josef Hoffmann und Koloman Moser gestalteten Fassade des Geschaftslokales der Bugholzfirma Jacob amp Josef Kohn an der Leipziger Strasse 40 31 Muschelsaal Bearbeiten nbsp Muschelsaal Ubergang zur unteren Rotunde nbsp Ansicht des Muschelsaales 1907Der Muschelsaal lag 2 20 Meter unter dem Niveau der Potsdamer Strasse Der 7 65 Meter breite und 17 28 Meter lange Saal 32 lag im hinteren Teil des Traktes Die Besucher erreichten ihn uber eine breite mit Goldmosaiken eingefasste Treppe 33 aus dem Galeriesaal oder uber die Durchfahrt die zum Steinsaal im Verbindungstrakt uberleitete Der Lage in den Fundamenten des Gebaudes entsprechend wahlte Bruno Schmitz schwere Bauformen Ein grosses unmittelbar uber dem von der Firma Johann Odorico 34 gelieferten Marmormosaik Fussboden ansetzendes Tonnengewolbe uberspannte den Raum in Langsrichtung und erreichte im Scheitel eine Hohe von ungefahr 3 7 Metern Die sich seitlich in das Gewolbe einschneidenden Zungenmauern und Fenster entlarvten das schwere Gewolbe aber als Drahtputzkonstruktion Die Fenster liessen sich vollstandig im Boden versenken und erweiterten den Saal bei warmem Wetter auf den kunstlerisch gestalteten Hof 25 Ein schlichter kleiner Wandbrunnen aus poliertem Kalkstein an der abschliessenden hinteren Querwand war der einzige bildhauerische Schmuck des Raumes 26 Dahinter befanden sich noch eine Damen Toilette und ein Nebentreppenhaus Seinen Namen erhielt der Saal nach den Muscheln die zusammen mit grunlich und braunrot schimmernden Glasplattchen Gewolbe und Wande bekleideten 26 Diese Inkrustationen fuhrte die in Munchen ansassige Firma C Ule aus 35 die Treppenstufen und die Marmorsockel der Wande lieferte die Aktiengesellschaft fur Marmorindustrie Kiefer in Berlin 36 Das unmittelbar aus dem Boden aufsteigende Tonnengewolbe mit den Inkrustationen erinnerte die Kritiker an eine Grotte eines Lustschlosses aus dem 17 oder 18 Jahrhundert aber die Schwere der Architektur auch an eine Krypta oder ein Verlies 33 Die kuhlgoldige Funkelpracht herruhrend von den farbigen Glasflussen mit ihrem Marchenzauber liessen sich auch mit Gnomenkonigs Thronsaal aus Peer Gynt assoziieren 33 Vestibul an der Potsdamer Strasse Bearbeiten nbsp VestibulDas Vestibul erstreckte sich uber alle drei durch das Weinhaus genutzte Geschosse im Vorderhaus an der Potsdamer Strasse Den Besuchern bot es mehrere Moglichkeiten in die Sale des Weinhauses zu gelangen Neuartig in Berlin war die bereits bei der Beschreibung der Fassade erwahnte Doppel Fahrstuhlanlage geliefert von der Maschinenfabrik Carl Flohr in Berlin die die Gaste direkt von der Strasse in die beiden oberen Geschosse beforderte 37 38 Betraten die Besucher das Haus durch die Drehtur erschloss eine elegant geschwungene Treppenanlage die oberen Geschosse Ein Mosaikboden bedeckte den Fussboden im Erdgeschoss Wande und Treppe waren mit Nussholz verkleidet und durch helleres Holz in Quadrate gegliedert 39 Galeriesaal Bearbeiten nbsp Galeriesaal in Blickrichtung des MahagonisaalsDer erste Restaurationsraum den die Besucher von der Potsdamer Strasse her betraten war der Galeriesaal im Erdgeschoss Seiner Bedeutung als Eingangsraum entsprechend reichte der 7 92 Meter breite und 19 Meter lange Saal mit einer Hohe von rund 7 4 Metern durch zwei Geschosse Die in 4 5 Metern Hohe umlaufende Galerie nur vom Vestibul und nicht vom Raum selbst erreichbar gab dem Saal seinen Namen Den Innenausbau des Saales gestaltete Schmitz mit Holz ausgefuhrt von der Kunsttischlerei Otto Salzmann amp Sohn in Berlin Kreuzberg 40 Das polierte dunkelbraunrote Palisanderholz der Wande mit eingelegten Intarsien aus vielfarbigen Holzern und Perlmutt 26 41 kontrastierte mit dem helleren geflammten Birkenholz das die Holzpfeiler und die glatten Brustungen der Galerie sowie die Decke bekleidete Eher diskreten bildhauerischen Schmuck erhielten die Pfeiler durch vergoldete Reliefs von Hermann Feuerhahn Verglaste Wande trennten die Galerie vom Saal und schutzten die oben sitzenden Gaste vor Rauch und Zugluft 26 Den hinteren Raumabschluss bildete eine Treppenanlage aus dunklem Marmor der wirkungsvoll mit den von der Firma Johann Odorico ausgefuhrten Goldmosaiken 12 an Wanden und Treppenwangen kontrastierte 24 Die mittlere Treppe fuhrte hinunter in den Muschelsaal die beiden ausseren Treppenlaufe hinauf in den Mahagonisaal Geatzte mit Blumengirlanden geschmuckte gelbe Fenster gaben dem Saal eine Stimmung wie sie sympathischer nicht gedacht werden kann 16 Mahagonisaal Bearbeiten nbsp MahagonisaalDer anschliessende 1 84 Meter uber dem Niveau der Potsdamer Strasse liegende 42 Mahagonisaal liess sich vom Galeriesaal uber eine zweilaufige Treppe erreichen Die Verbindung zur Rotunde des Verbindungsbaues lag auf gleicher Hohe Seinen Namen erhielt der Saal von der dunklen bordeauxfarbenen 43 Wand und Deckentafelung aus Mahagoni gefertigt von der Mobelfabrik W Kummel in Berlin 40 Wandpfeiler mit Volutenkapitellen strukturierten den 7 92 Meter breiten und ungefahr 27 Meter langen Raum indem sie an den Langsseiten 4 8 Meter breite Nischen bei Fenstern abtrennten 26 Zentrales Schmuckelement war ein lebensgrosses Holzrelief Franz Metzners an der hinteren Schmalwand des Saales zusatzlich betont durch eine davorliegende Estrade Es zeigte das Liebesleben der Geschlechter derart gekennzeichnet dass das wollustige Weib auf Vogelkrallen und der geile Mann auf Bocksfussen einherstelzt davor sitzt ein Phantom der gemeinen Hasslichkeit ein Kind der Sunde 43 Auch Hermann Feuerhahn war an der Ausschmuckung des Raumes beteiligt mit den poesivollen Symbolen an der Decke und den exotischen Darstellungen an den Langswanden 43 Ebenholzsaal Bearbeiten nbsp Ebenholzsaal in Blickrichtung zum Vestibul an der Potsdamer StrasseDer Ebenholzsaal erstreckte sich im Garderobengeschoss beinahe uber die ganze Lange des Traktes an der Potsdamer Strasse Die Uberhohe des Galeriesaales mit seiner Galerie im Erdgeschoss fuhrte dazu dass die daruberliegende Halfte des Ebenholzsaales rund 1 8 Meter hoher lag als seine Entsprechung uber dem Mahagonisaal Die beiden mit 3 6 und 3 9 Meter auch in der Hohe leicht unterschiedlichen Saalhalften verband eine breite Treppe Der Hauptzugang zum Saal erfolgte uber das Vestibul an der Potsdamer Strasse sowie durch die untere Rotunde er liess sich aber auch von der Galerie des Galeriesaales uber zwei Treppen erreichen In den Raum vortretende Pfeiler verkleidet mit indonesischem Ebenholz aus Makassar trennten 4 8 Meter breite Kojen ab und gliederten den langgestreckten Raum Im Ebenholzsaal verzichtete Schmitz auf eine bildhauerische Gestaltung die unsagbare Noblesse 44 des Saales pragten die Pfeiler und Wandverkleidungen aus dem edlen Makassar Ebenholz von einer merkwurdig warmen und weichen Tonung die Decke in silberner Kammmalerei 44 und die aufwandigen Leuchter der Kristallmanufaktur Baccarat Die Firma Georg Kuhnert in Berlin fuhrte die Kunsttischlerarbeiten aus 36 Der Verbindungsflugel Bearbeiten nbsp Schnitt durch den Seitenflugel von unten nach oben Steinsaal Roter Saal Onyxsaal und Bankettsaal links die Rotunde rechts Schnitt durch den Flugel an der Bellevuestrasse nbsp HofansichtDer Verbindungsflugel verband den Saalbau an der Bellevuestrasse mit dem Flugel an der Potsdamer Strasse Er fuhrte in der Mittelachse des Saalbaues zum Trakt an der Potsdamer Strasse wobei eine Rotunde zwischen den verschiedenen Achsen vermittelte Das Erdgeschoss war gegenuber den Trakten an der Strasse um ein halbes Geschoss angehoben um die baupolizeilich erforderlichen Durchfahrten zweimal den Verbindungsflugel queren zu lassen und den Besuchern trotzdem ein durchgangiges Geschoss von der Potsdamer bis zur Bellevuestrasse zu ermoglichen Der Trakt diente ausschliesslich gastronomischen Zwecken und verfugte im Dachgeschoss uber eine eigene Kuche zur Versorgung seiner Restaurants Im Inneren des Grundstuckes gelegen waren seine Fassaden gegen die drei anstossenden Innenhofe schlicht gestaltet und entsprachen den ruckwartigen Fassaden der Strassenflugel Die Boden aller Hofe bedeckten rutschfeste geriffelte Fliesen 17 und der Hof gegen das Grand Hotel Esplanade erhielt eine Gestaltung durch Laternen mit aufwendig gestalteten Masten da er bei warmer Witterung als Erweiterung der anstossenden Sale ins Freie diente Kubelpflanzen wie Dattelpalmen und Lorbeerbaume begrunten den Hof Steinsaal Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp AnsichtDer Steinsaal auch Wotansaal oder Odinsaal genannt lag 2 20 Meter unter dem Niveau der Bellevuestrasse Uber eine Treppe liess er sich vom Pfeilersaal des Hauptbaues an der Bellevuestrasse erreichen und besass uber die Durchfahrt der Rotunde eine Verbindung zum auf gleicher Hohe liegenden Muschelsaal des Flugels an der Potsdamer Strasse Die geringere Saalhohe von ungefahr 3 7 Metern und die dickeren Mauern die die Last der daruber liegenden Sale aufnehmen mussten veranlassten Bruno Schmitz zu schweren Gewolbeformen Das Gewolbe das unmittelbar aus dem Boden zu wachsen schien ruhte auf riesigen mythischen Kopfen vor den Gurtungen des Gewolbes Ahnliche Kopfe schuf Metzner auch fur die Krypta des Volkerschlachtdenkmals in Leipzig Die schwere massive Konstruktion war allerdings nur vorgetauscht dahinter verbarg sich eine Drahtputzkonstruktion Die Gewolbe und Wandflachen bedeckten von der Firma Johann Odorico ausgefuhrte Inkrustationen mit geometrischen Ornamenten aus grauen in den Zement eingepressten Donaukieseln und dunkleren Schieferstucken 33 Diese Gestaltung knupfte an die Grottenarchitekturen der Renaissance und des Barock an erinnerte aber auch an maurische Flachendekorationen 24 Zahlreiche im Gewolbe zwischen den Mustern eingelassene Gluhlampen bildeten eine Art Sternenhimmel 24 Den kunstlerisch gestalteten Marmormosaik Fussboden lieferte ebenfalls die Firma Johann Odorico 34 Die im Boden versenkbaren grossen Bogenfenster liessen sich im Sommer zum kunstlerisch gestalteten Hof offnen 25 Roter Saal Bearbeiten nbsp Treppenaufgang vom Pfeilersaal zum Roten Saal rechts der RheingoldbrunnenDer Rote Saal im Erdgeschoss ein weiterer aufwendig gestalteter Ubergangsraum lag 1 85 Meter uber dem Strassenniveau der Bellevuestrasse Der ungefahr vier Meter hohe Raum erhielt seinen Namen von den Wandbespannungen aus roter Seide 43 oder rotem Samt 45 zwischen den gliedernden Wandpfeilern aus rotlichem Padoukholz Eine goldene 43 oder silberne 41 Decke mit Marchenmotiven uberspannte den Raum Gedampftes Licht erhielt der Raum durch zwei vom Kunstmaler August Unger entworfene Glasfenster ausgefuhrt durch das Atelier fur Glasmalerei August Wichmann in Berlin Passend zur ursprunglich geplanten Nutzung als Konzerthaus zeigten sie Allegorien der musikalischen Tempi Adagio und Andante sowie Allegro und Furioso Eine zweilaufige Treppenanlage leitete zum tiefer gelegenen Pfeilersaal im Hauptbau uber in den sie pragend in die Mitte der Langsseite hineinragte Auf dem Podest der Treppenanlage und von beiden Seiten gut sichtbar erhob sich als Prunkstuck der Anlage 26 als Hauptsinnbild des Hauses 43 der Rheingoldbrunnen Der Bildhauer Franz Metzner modellierte die drei auf dem Rand einer grunen Marmorschale stehenden Rheintochter die in den erhobenen Handen den Nibelungenhort tragen Wie andere Arbeiten Metzners bewegten sich seine Nixen fern gangiger akademischer Schonheitsideale nach der Jahrhundertwende Der Kritiker Maximilian Rapsilber attestierte den kuhlherzigen herben eckigen Nixen eine wahrhaft abschreckende Hoheit also dass kein Sterblicher ein Gelusten nach ihnen hegen wurde 46 Der Guss der Bronzestatuen erfolgte durch die Giesserei G Knodt in Frankfurt am Main Der Schatz liess sich von Innen elektrisch erleuchten und sorgte im Zusammenspiel mit dem aus der Marmorschale aufsteigenden Wasserstrahl fur Effekte als ob flussiges Gold ein Flammengaukelspiel betriebe 43 Onyxsaal Bearbeiten nbsp Entwurf von Bruno Schmitz nbsp Ansicht des Onyxsaales 1907Der Onyxsaal erhielt seinen Namen nach den Wandplatten aus Onyxmarmor die die Wande und Pfeiler bedeckten Der 230 Quadratmeter grosse rechteckige Raum war vier Meter hoch und die als Zungenmauern ausgebildeten Stutzen fur den daruber liegenden Bankettsaal bildeten an den Langsseiten je funf Nischen Wahrend auf der westlichen Seite alle Nischen grosse engsprossige Fenster aufnahmen schlossen sich an der ostlichen Seite an drei Nischen Durchgange zu einem Nebenraum an In diesem erreichten in zwolf Speiseaufzugen und einem Lastenaufzug die Speisen aus der Kuche im Dachgeschoss das Restaurant Die Aufnahmen aus dem Eroffnungsjahr zeigen ungefahr 50 Tische die jeweils fur vier Personen eingedeckt waren Die grossen hell grunlichgelben Onyxplatten aus den Pyrenaen kontrastierten wirkungsvoll mit ihren dunklen Bronzeeinfassungen Ein Fries aus Bronze abwechselnd ausgestanzte Quadrate in denen der Stein sichtbar war und mit einfachen Mustern gefullte Bronze Quadrate trennte diesen Bereich von der oberen Wandzone Die Langsseiten der Stutzpfeiler bedeckten Stuckreliefs des Bildhauers Hermann Feuerhahn zu dem Thema Poesie der Jahreszeiten mit Fruhling Sommer Herbst und Winter sowie Darstellungen der vier Elemente Feuer Wasser Luft und Erde und dem Emblem des Weinhauses Rheingold An der Stirnseite sorgten in Bronze gefertigte Beleuchtungskorper zusammen mit zwei von der Decke hangenden quadratischen Silberleuchtern der lothringischen Kristallmanufaktur Baccarat fur stimmungsvolle Beleuchtung Der obere Teil der Wande und die Decke waren in einem hellgelblichen Steinton gehalten Nach den eher dunklen teils fensterlosen und deshalb nur kunstlich beleuchteten Raumen die die Besucher bis zum Onyxsaal durchschritten hatten wirkte der Raum wegen der hellen Materialien und der guten Beleuchtung durch die grossen Fenster und die zahlreichen Lampen hell und heiter Die Zeitschrift Der Profanbau sprach von lichtgleissende r Glorie und Champagnerstimmung 47 Bankettsaal Bearbeiten nbsp Bankettsaal in Blickrichtung zur Rotunde nbsp Bankettsaal in Blickrichtung zum SaalbauDer grosste Saal im Zwischentrakt war der Bankettsaal im Garderobengeschoss 6 25 Meter uber dem Niveau der Bellevuestrasse Er stand mit dem Pfeilersaal des Hauptgebaudes uber einen Vorraum in Verbindung in dem je eine Treppe links und rechts des Durchganges zu den Emporen des Bankettsaales fuhrten Am anderen Ende des Saales gelangten die Besucher in die Rotunde In Langsrichtung uberwolbte eine Decke in Form eines Tonnengewolbes den durch zwei Geschosse gehenden Raum Seitlich schnitten sich die Stichkappen uber den hohen Rundbogenfenstern in das Hauptgewolbe ein dessen Scheitel 9 2 Meter uber dem Boden lag Eher flach gehaltene Stuckaturen in an Barock erinnernden Formen bedeckten die grauweisse Putzdecke Bis zum Gewolbeansatz bedeckte beinahe schwarzes Wassereichenholz in schlichten einfachen Formen die Wande 26 Auch fur die Balkone der Emporen mit ihren schlichten kompakten Brustungen die sich zwischen die Pfeiler spannten wahlte Bruno Schmitz das gleiche Holz Die oberen Wandflachen waren in einem hellgelblichen Steinton gehalten 48 Die Eingangsbereiche an den Schmalwanden fassten portalartige Einbauten aus grauem lebhaft geflammtem Schweizer Cipollino dessen Bruche erst vor zwei Jahren wiedereroffnet wurden 44 Uber dem Durchgang auf der Empore in Richtung Rotunde war Hermann Feuerhahns Bronzerelief Hagen mit den Rheintochtern eingelassen Den Durchgang in Richtung Hauptgebaude zierte der Feuerzauber Brunhildes 44 Beide Reliefs fertigte die Firma G Knodt in Frankfurt Sein Licht erhielt der Raum am Tag durch die zahlreichen Fenster die aus verschiedenfarbigen rechteckigen Glasstucken zusammengesetzt waren teils auch mit figurlichen Darstellungen Bei Dunkelheit erhellten je zwei Leuchten pro Stichkappe und Wandleuchter an den Pfeilern den Saal Rotunde Bearbeiten nbsp Treppe in der unteren Rotunde Blick vom Mahagonisaal nbsp Entwurf fur den Blauen Kuppelsaal nbsp Ansicht des Blauen KuppelsaalesDie Rotunde ein mehrgeschossiger zylindrischer Baukorper mit Radius 6 15 Meter verband als Gelenk den Zwischentrakt mit dem Trakt an der Potsdamer Strasse und vermittelte durch ihren runden Grundriss zwischen den spitzwinklig aufeinandertreffenden Flugeln Auf der Ebene des Kuchengeschosses bereits 1 75 Meter unter dem Niveau der Potsdamer Strasse querte eine Durchfahrt die Rotunde Sie fuhrte vom Wirtschaftshof an der Potsdamer Strasse in den Hof im Inneren des Grundstucks dessen Brandmauer gegen das Grand Hotel Esplanade kunstlerisch gestaltet war Als Durchfahrt diente der 3 2 Meter hohe Raum jedoch nur in Ausnahmefallen Hauptsachlich verband er den Muschelsaal im Trakt an der Potsdamer Strasse mit dem Wotansaal im Zwischenbau Den Niveauunterschied zu diesen angrenzenden Salen glichen je drei Treppenstufen aus Ein Ausgang fuhrte auch zu einem Treppenhaus das alle Geschosse des Zwischenbaues erschloss Auch die untere Rotunde im Erdgeschoss war als Ubergangsraum ausgebildet Einerseits verband der 4 0 Meter hohe Raum den Onyxsaal im Zwischenbau mit dem Mahagonisaal im Flugel an der Potsdamer Strasse Andererseits fuhrten zwei entlang der Aussenmauern gefuhrte geschwungene Stiegen ins Garderobengeschoss Die Treppen begannen im Mahagonisaal und waren in der Rotunde nur hinter einem dekorativ behandelten Lattenwerk aus beinahe schwarzer Wassereiche sichtbar 45 Die Treppenlaufe verdeckten auch die beiden Fenster sodass die untere Rotunde nur durch die Treppen mit ihrem Gitterwerk gedampftes Licht erhielt Das Zentralblatt der Bauverwaltung berichtete von eigenartige r geometrische r Bemalung der Putzflachen welche an Stoffbespannung erinnert 26 und auch die rot schwarze Decke 43 passte zum durch den starken Gegensatz der Farben gepragten Raum Im Garderobengeschoss wo die Treppenlaufe endeten nahm die Rotunde ein Restaurant auf In Anlehnung an die Gestaltung des angrenzenden Ebenholzsaales im Trakt an der Potsdamer Strasse erhielt der 3 6 Meter hohe Raum Wande aus Ebenholz Die silbergraue Decke uberzog ein Muster aus leicht mit Farbe gehohtem Kammputz 49 In Richtung Bellevuestrasse schloss sich der Bankettsaal an Zwei Fenster beleuchteten den geradezu ernst monumental 49 wirkenden Raum Die Blaue Rotunde im Saalgeschoss erreichten die Besucher entweder von der Galerie des Bankettsaales oder uber das an die Rotunde anschliessende Treppenhaus Da sich im Trakt an der Potsdamer Strasse keine weiteren Sale sondern nur noch eine Kuche befand hatte der Raum keine Durchgangsfunktion zu erfullen Bruno Schmitz gestaltete einen zu besonderen kleinen Festlichkeiten bestimmten Raum 49 Umlaufende Pfeilerstellungen gliederten den zweigeschossigen 7 6 Meter hohen Raum den eine blau ausgemalte Flachkuppel mit grosser Goldrosette uberdeckte Die acht Pfeiler aus weissem Marmor endeten in riesigen Menschenkopfen gekront von elektrischen Beleuchtungskorpern Sie trugen in der Hohe von ungefahr drei Metern eine Galerie Ihre Brustung schmuckte ein Spruch des Schriftstellers Emil Jacobsen 50 Gottgeschenk ist uns die Freude Achte keiner sie gering Uns zu Schutz und Trutz im Leide Freude ist ein ernstes Ding Von Jacobsen stammen auch die Spruche und Verse die in den anderen Raumen wie zum Beispiel dem Pfeilersaal im Saalbau in dekorativen Schriften die Wande schmuckten Kuppel wie die Wandflachen und Brustung gestaltete der Maler August Unger Der Raum in gedampfter blaugruner Beleuchtung erinnerte die Zeitschrift fur Bauwesen an einen vorgeschichtlichen Gotzentempel 26 wahrend er fur die Zeitschrift Der Profanbau eher das geheimnisvolle Gebaren eines Isistempels 44 hatte Neben und Wirtschaftsraume Bearbeiten Das teure Grundstuck erforderte eine grosstmogliche Ausnutzung soweit es die baupolizeilichen Vorschriften gestatteten Die fur die Restaurationsraume vorgesehene Flache entsprach ungefahr der Flache der Neben und Wirtschaftsraume zusammen 51 Die Neben und Wirtschaftsraume fanden sich mehrheitlich in den fur Kundenraume wenig attraktiven Keller und Dachgeschossen Um diesen riesigen Flachenbedarf abzudecken verfugte das Weinhaus Rheingold als einer der ersten Grossbauten in der Berliner Innenstadt uber zwei voll nutzbare Kellergeschosse nbsp Grundriss des Kellergeschosses nbsp Grundriss des Kuchengeschosses nbsp Grundriss des DachgeschossesDie Sohle des unteren Kellergeschosses lag 5 50 Meter unter dem Strassenniveau der Grundwasserpegel bei 3 15 Meter womit der Keller 2 35 Meter im Grundwasser stand 13 Nach unten dichtete eine 90 Zentimeter starke teils eisenarmierte Betonplatte mit einer 20 Millimeter starken Isolierschicht aus drei Lagen verklebter Bitumenpappe mit Uberzug aus heiss aufgebrachter Goudronmasse 13 Die gleichartige an den Seitenwanden bis 30 Zentimeter uber den Grundwasserstand hochgezogene Bitumenpappe Isolierung dichtete gegen das seitlich eindringende Grundwasser 13 52 Die Kellerraume erstreckten sich bis zu den Grundstucksgrenzen Das untere Kellergeschoss nahm neben den Kuhlraumen vor allem Nebenraume mit technischen Einrichtungen wie den Kesselraum der Heizung den Pumpenraum oder den Olraum fur die Generatoren auf Der Maschinenraum gegen die Potsdamer Strasse dessen 28 Meter langes und 4 50 Meter breites Maschinenfundament weitere 1 4 Meter tiefer lag als die Sohle des Kellerbodens reichte bis in das zweite Kellergeschoss in den Planen als Kuchengeschoss bezeichnet In das Kuchengeschoss schnitten sich die drei gegenuber dem Strassenniveau vertieft liegenden Hofe ein Die Flache unter dem Flugel an der Bellevuestrasse teilten sich die Hauptkuche des Weinhauses und der Weinkeller der sieben Millionen Flaschen Wein fasste 53 Kuchen Bearbeiten Das Weinhaus Rheingold verfugte uber drei Kuchenanlagen je eine fur jeden Bauteil Die Kuche fur den Bau an der Bellevuestrasse befand sich im Kuchengeschoss unter den zu versorgenden Restaurants Die grosste Kuchenanlage des Hauses gut ausgerustet mit elf Kochmaschinen sechs grossen Dampfkochtopfen zahlreichen Grills und Warmeschranken 54 erstreckte sich uber rund zwei Drittel der Geschossflache unter dem Saalbau Zudem nahm sie spezielle Einrichtungen auf wie die Konditorei und die Kupfer und Silberabwaschraume 54 25 Speiseaufzuge teilweise mit elektrischen Heizspiralen beheizt um das Auskuhlen der Speisen zu verhindern transportieren die Speisen in die verschiedenen Restaurants des Traktes an der Bellevuestrasse wie etwa den Kaisersaal Die Kuchen des Weinhauses Rheingold beschaftigten im Eroffnungsjahr 137 Angestellte 70 davon arbeiteten in der Hauptkuche 16 Die Kuchen zur Versorgung der Sale im Verbindungsbau und im Seitenflugel an der Potsdamer Strasse befanden sich uber den zugehorigen Restaurants im Dachgeschoss und im Saalgeschoss mit denen sie ebenfalls uber Speiseaufzuge verbunden waren Den kleineren Salen und der geringeren Anzahl der Gaste entsprechend kleiner dimensioniert waren sie wie die Hauptkuche hygienisch mit weiss gefliesten Wanden Pfeilern und Decken versehen 54 wahrend ein glatter heller Fliesenbelag den Boden bedeckte 17 Kuhlraume Bearbeiten Die sieben Hauptkuhlraume zur Aufbewahrung der verderblichen Lebensmittel wie Fleisch Fisch Geflugel Butter Kase und Gemuse bedeckten zusammen eine Flache von ungefahr 160 m im Kellergeschoss 54 Der jeweilige Tagesbedarf der drei Kuchen lagerte in zehn weiteren Kuhlraumen von je 15 bis 20 Quadratmeter Flache in den Kuchen selber Impragnierte Korkplatten isolierten die Kuhlraume von der Umgebung Ihre Wande Decken und Boden waren mit weissen Fliesen ausgekleidet Die Kalte produzierte eine von August Borsig in Berlin Tegel gelieferte Kompressionskaltemaschine mit Schwefeldioxid als Kaltemittel 54 Ein Rohrsystem mit Korkummantelung verteilte die auf 12 C gekuhlte Salzsole vom Kellergeschoss in die verschiedenen Kuhlraume deren Temperatur je nach Art der Lebensmittel zwischen 2 und 6 C eingestellt war Die Kuhlmaschine produzierte zusatzlich taglich zwei Tonnen Eis fur den Bedarf in den verschiedenen Restaurants des Weinhauses 12 Dampfwascherei Bearbeiten In einer eigenen Dampfwascherei wurde die gesamte im Haus anfallende Wasche gewaschen und gebugelt Die gebrauchte Tischwasche erreichte uber Wurfschachte in den Speisesalen die Waschesammelstelle im Keller 16 Von dort gelangte sie in die Waschkuche und das zugehorige Waschelager im dritten Geschoss des Seitenflugels an der Potsdamer Strasse auf der Hohe des Emporengeschosses Die technische Einrichtung fur die mit weissen Fliesen verkleideten Raume lieferte die Firma H Timm in Berlin darunter vier grosse Waschtrommeln drei Waschezentrifugen und zwei Zylindermangeln 12 Den zum Betrieb erforderlichen Dampf lieferten die Niederdruck Dampfkessel im Kesselraum des Kellergeschosses Technische Einrichtungen BearbeitenSchon die Grosse des Weinhauses stellte besondere Anforderungen an die technischen Anlagen Dazu kam der tief im Grundwasser gelegene Keller und der Wunsch des Bauherrn das Haus moglichst unabhangig von ausseren Einflussen zu betreiben Aus wirtschaftlichen Uberlegungen sollten die Betriebskosten moglichst gering gehalten werden Uberschlagsrechnungen veranschlagten beispielsweise allein die jahrlichen Kosten fur elektrische Beleuchtung auf ca 55 000 Mark 55 Daher verfugte das Weinhaus Rheingold uber eigene Brunnen und erzeugte die Elektrizitat selber wobei die Abwarme der Generatoren zugleich der Warmwasseraufbereitung diente Elektrische Anlagen Bearbeiten Den elektrischen Strom fur die 5212 Tantallampen 544 Kohlefaden Kerzenlampen und die 51 Bogenlampen sowie fur den Betrieb der zahlreichen Pumpen Ventilatoren Personen und Warenaufzuge sowie der Eismaschinen produzierten drei Gleichstrom Nebenschluss Dynamomaschinen mit je 204 Kilowatt Leistung die jeweils direkt mit einem Dieselmotor gekoppelt waren 56 Die Beleuchtungsanlage und die Generatoren wurden von der Firma Siemens Schuckert Werke GmbH in Berlin hergestellt Die Maschinenfabrik Augsburg lieferte die drei vierzylindrigen Dieselmotoren von je 300 PS die mit 175 Umdrehungen pro Minute liefen Die Maschinen waren im Maschinenkeller unter dem Trakt an der Potsdamer Strasse untergebracht Der acht Meter breite 35 Meter lange und funf Meter hohe Raum lag 5 5 Meter unter dem Strassenniveau erhielt aber direktes Tageslicht durch einen zwei Meter breiten Lichtschacht an der Langsseite Der 13 Kubikmeter fassende Brennstofftank fand sich direkt neben dem Maschinenkeller unter der Hofeinfahrt Zu den elektrischen Anlagen zahlten auch die aus 125 Elementen bestehende Akkumulatorenbatterie untergebracht in zwei ubereinander liegenden Kellerraumen von je 60 Quadratmeter Flache Wahrend des Betriebs parallel zu den Maschinen geschaltet glichen sie Spannungsschwankungen der Generatoren und des Leitungsnetzes aus und waren in der Lage das Haus nach Ausfall der Maschinen noch beinahe drei Stunden mit Strom zu versorgen 56 Diese Anlage lieferte die Akkumulatoren Aktien Gesellschaft in Hagen Die elektrischen Leitungen unter 220 Volt Spannung stehend waren in Nebenraumen wie Kuchen Keller oder auf dem Dachboden sichtbar uber dem Putz auf Rollen gefuhrt Kalt und Warmwasseranlagen Bearbeiten Zwei Tiefbrunnen auf dem Grundstuck an der Potsdamer Strasse forderten Grundwasser aus 48 Meter Tiefe Eine elektrisch betriebene Hochdruckzentrifugalpumpe mit einer Forderleistung von 1200 Litern pro Minute pumpte das wie im gesamten Berliner Raum stark eisenhaltige Wasser durch eine Enteisenungsanlage im Dachgeschoss zu den beiden daruber stehenden Kaltwasserbehaltern mit je acht Kubikmetern Fassungsvermogen 57 Von dort erfolgte die Weiterverteilung in das ganze Haus Eine zweite Pumpe diente als Reserve und eine Schwimmkontaktvorrichtung unterbrach die Forderung der Pumpe wenn beide Behalter voll waren Deckte die selbst geforderte Menge die Nachfrage nicht erganzte Wasser aus dem stadtischen Netz den Bedarf Zur Erzeugung von Warmwasser wurde als fruhes Beispiel von Kraft Warme Kopplung das Kuhlwasser der grossen Dieselmotoranlage genutzt Das Wasser erhitzte sich dabei auf circa 80 C und floss in zwei verzinkte Warmwasser Reservoirs von zusammen 60 Kubikmeter im Keller Von dort pumpte eine Hockdruckzentrifugalpumpe das warme Wasser zu den Warmwasserbehaltern im Dachgeschoss 57 Das Kuhlwasser deckte nicht den ganzen Bedarf den Rest des Warmwassers lieferte ein herkommlicher Heizkessel im Kesselraum unter dem Hof an der Potsdamer Strasse Entwasserung Bearbeiten Die tiefe Lage eines Teils des Kellers unter dem Niveau des stadtischen Abwasserkanals erforderte spezielle Vorkehrungen Einerseits war eine Ableitung uber das naturliche Gefalle so nicht moglich andererseits drohte der bei Regenwetter schnell uberlastete Kanal an der Bellevuestrasse die grosse Kuche im unterirdischen Kuchengeschoss durch Ruckstau unter Wasser zu setzen Schlossen sich bei Uberlastung der stadtischen Kanalisation in der Bellevuestrasse die selbsttatigen Ruckstauklappen floss das im Haus anfallende Abwasser als Uberlauf uber Notleitungen die hoher lagen als die Hauptkanalisationsleitungen in einen Gully Dieser sammelte gleichzeitig das Wasser aus den tiefer als die Kanalisation liegenden Kellerbereichen etwa das Uberlaufwasser der Warmwasserbehalter oder das uber die Kellertreppen eindringende Regenwasser Eine Zentrifugalpumpe beforderte das Wasser aus dem Gully in den weniger uberlasteten Kanal an der Potsdamer Strasse Die Anlagen lieferte die Allgemeine Stadte Reinigungsgesellschaft mbH in Berlin Heizung und Luftung Bearbeiten Der Kesselraum der Niederdruckdampfheizung befand sich unter dem Wirtschaftshof an der Potsdamer Strasse Die mit Kohle beheizte Anlage aus sechs Dampfkesseln gliederte sich in zwei Gruppen wovon die grossere mit vier Kesseln ausschliesslich der Erzeugung des Dampfes fur die Heizung diente Die kleinere Gruppe mit zwei Heizkesseln produzierte den Dampf fur die Kuchen und die Waschkuche liess sich aber bei Bedarf der Heizung zuschalten 58 Die Heizungsanlage war so bemessen dass sie nur rund 80 Prozent der Warme erzeugte die fur eine Innentemperatur von 20 C erforderlich war 58 Den Rest des Warmebedarfes erganzte die Luftung Durch diese Kopplung der Heizung mit der Luftung musste auch die Luftungsanlage permanent in Betrieb gehalten werden Dies wiederum sicherte einen ausreichenden Luftaustausch in den Raumen des Weinhauses Rheingold 59 Die Restaurationsraume verfugten uber eine Druckluftung wo frische und bei Bedarf vorgewarmte Luft in den Raum hineingedruckt wurde 20 Kubikmeter pro Gast und Stunde In den Kuchen und Sanitaranlagen wo die Luft funffach pro Stunde erneuert wurde verhinderte eine Saugluftung die Ausbreitung ubler Geruche 60 61 Drei Ventilatoren im Keller unter dem Wirtschaftshof an der Potsdamer Strasse saugten die frische Aussenluft an Ein 40 Quadratmeter grosser im Hoffussboden eingebauter Koksfilter befreite die Frischluft von Staub und Ungeziefer In drei Heizungskammern je eine pro Ventilator und mit unterschiedlicher Temperatur liess sich die Luft durch Rippenheizkorper erwarmen Durch Mischung der Warmluft verschiedener Temperatur bei Bedarf auch mit Kaltluft konnte die Luft auf die gewunschte Temperatur eingestellt werden bevor sie uber die Luftungskanale in die Raume stromte Schmitz integrierte die Offnungen der Luftungskanale geschickt in die Architektur der einzelnen Raume Die gesamte Heizungs und Luftungsanlage geliefert von der Firma David Grove in Berlin 59 liess sich zentral vom Bedienungszentralraum im Keller aus regeln Kritik BearbeitenDie zeitgenossische deutsche Architekturpresse berichtete in den Hauptzugen positiv teils beinahe enthusiastisch uber den Neubau Die Deutsche Bauzeitung etwa sah im Weinhaus Rheingold eine der bedeutendsten baukunstlerischen Schopfungen der Gegenwart ein Werk von grosstem Wurf und von sieghafter Gestaltungskraft 62 Die Berliner Architekturwelt zahlte den Bau mit Alfred Messels nahegelegenem Warenhaus Wertheim am Leipziger Platz zu den besten Bauwerken unserer Zeit 63 Auch die Zeitschrift Der Profanbau sah im Weinhaus Rheingold das vollgewichtige Gegenstuck zu Messels Warenhausbau das gleiches fur den Begriff Aschinger leisten werde wie der Messelbau fur den Begriff Wertheim und uberhaupt fur die Nobilitierung des Warenhauses 64 War der Deutschen Bauzeitung keine neuere Schopfung des Auslandes bekannt welche an das Rheingold heranreicht 65 fand umgekehrt das Gebaude keine Wurdigung in der zeitgenossischen Architekturpresse des Auslands 66 67 68 Die Vossische Zeitung wurdigte den Neubau 1907 als glanzvolles Neujahrsgeschenk welches die Aschinger Gesellschaft der Reichshauptstadt darbringt das Weinhaus Rheingold stehe auf dem ganzen Erdenrund einzig und unvergleichlich da 16 Anerkennung fand auch das kulturelle Engagement der Aktiengesellschaft Aschinger teils mit Seitenhieben auf die Bierquellen denen plotzlich marchenhafte Goldstrome fur hochste Kunst entfliessen 69 und ihre Wahl von Bruno Schmitz als Architekten der die Geschmacklosigkeit eines goldmosaik strotzenden romanisierend byzantinisierenden Kaisersaales zur Vertilgung von Munchner Bier und Bockwursten wie wir solchen schon einmal in Berlin haben nimmermehr mitgemacht haben wurde 10 Auf Kritik dagegen stiess der Missklang zwischen der ambitiosen kunstlerischen Gestaltung des Weinhauses Rheingold und der eher profanen Nutzung als Grossrestaurant Der franzosische Journalist Jules Huret besuchte auf seiner Deutschlandreise in Berlin das neu eroffnete Haus und fragte in seinem 1909 erschienenen Reisebericht Ou suis je Dans quel chateau fort teutonique dans quel cloitre geant Dans quelle crypte bouddhique ou quel Walhalla Je suis dans un restaurant ou la cuisine est mauvaise et ou je peux manger a prix reduits Wo bin ich In welcher teutonischen Burg in welchem riesigen Klosterkreuzgang In welcher buddhistischen Krypta oder in welcher Walhalla Ich bin in einem Restaurant wo die Kuche schlecht ist und wo ich zu verbilligten Preisen essen kann Jules Huret 70 Er wurdigte die Anstrengungen zur Gestaltung mit den Worten N importe on ne peut nier qu il y ait la un effort enorme pour sortir du convenu et du mievre effort que je ne pouvais m empecher d admirer quand je ne songeais pas que quatre mille personnes viennent entre ces murs de legende et de reve s emplir le ventre Gleichwohl man kann nicht leugnen dass es hier eine gewaltige Anstrengung gibt vom Herkommlichen und Faden wegzukommen Eine Anstrengung die zu bewundern ich mir nicht verwehren konnte wenn ich nicht gerade daran dachte dass 4000 Personen in diese Mauern der Legenden und Traume kommen um sich den Bauch vollzuschlagen Jules Huret 71 Der Kunstkritiker Max Osborn erwahnte bereits 1909 im 43 Band der Reihe Beruhmte Kunststatten mit der Gesamtdarstellung der Kunstgeschichte Berlins das Weinhaus Rheingold dessen feierliche Front mit Reliefgestalten von Franz Metzner und uberprachtige wenn auch durch vorzugliche Behandlung in echten Materialien ausgezeichnete Innenausstattung nur mit dem Beruf des Hauses nicht im Einklang steht 72 Ein Teil der Zeitgenossen storte sich am nicht naturalistischen ornamentalen Umgang Franz Metzners mit dem menschlichen Korper Die Deutsche Bauzeitung etwa berichtete dass seine Kunstauffassung auf den starksten Widerspruch des uberlieferten Geschmacks gestossen sei 65 Zeigte das Zentralblatt der Bauverwaltung Verstandnis fur ein gewisses unbehagliches Gefuhl das die vergewaltigten Korper erzeugten distanzierten sich die anderen Fachkritiker davon So schrieb Theodor Heuss der spatere erste Bundesprasident und seinerzeit Kritiker der Neudeutschen Bauzeitung Ich stosse mich nicht daran dass die Manner die da in Holz oder anderem Material an den Pfeilern und Wandverkleidungen gebildet wurden enthauptet sind und dafur immerhin fragmentarischen und fragwurdigen Ersatz erhalten haben 73 Er lobte die Bemuhungen Schmitz zur Wiederbelebung der Plastik in der Baukunst in der ausseren Gestaltung des Bauwerks und in den grossen Raumen des Weinhauses Rheingold insbesondere dem Kaisersaal Fur die kleineren Kabinette und Sale dagegen wirke die monumentale Plastik gewaltsam und als eine Last 73 und das zu grosse Mass der Plastik 74 erdrucke den Raum Auch der Architekturhistoriker Julius Posener verglich 1977 in seiner Publikation Berlin auf dem Weg zu einer neuen Architektur 1889 1918 das Weinhaus Rheingold mit Messels Warenhaus Wertheim Er attestierte der Rheingold Fassade eine uberlegene Qualitat und grossere Modernitat Nur lag Messels Leipziger Strassenfront auf dem Weg der weiterfuhrte Die Rheingoldfront stellt die schonste Auspragung eines errungenen Standes der Kunst dar steht also eher am Ende eines Weges 75 Mangelnde Rentabilitat von Aschingers Prestigeobjekt BearbeitenDie Euphorie des Konzerns nach der Eroffnung am 6 Februar 1907 wich schnell Sorgen wegen Problemen in den Betriebsablaufen und der mangelnden Kostendeckung des Weinhauses Rheingold Bereits im Juli 1907 bat deshalb Carl Aschinger seinen Bruder August wieder in das operative Geschaft einzutreten obwohl er als Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft Aschinger eigentlich nur noch uberwachende und reprasentative Funktionen wahrnehmen sollte 76 August Aschinger vermerkte in einer Notiz dass die finanzielle Seite des Rheingoldes wirtschaftlich einfach unmoglich war und in der Tat die anderen Geschafte aufgefressen hatte Dieses Haus betriebsfahig zu stellen war die grosste Aufgabe meines Lebens 77 Probleme verursachte zum Beispiel die uberdimensionierte Ausdehnung des Weinhauses Rheingold So erkalteten die Speisen auf ihrem Weg zu den Gasten trotz der elektrisch beheizten Speiseaufzuge Besuchten mehr als 3000 Gaste das Lokal kamen die Kuchen an ihre Kapazitatsgrenzen Lange Wartezeiten sowie lauwarme oder gar kalte Speisen waren keine gute Reklame fur das Vorzeigeobjekt des Aschinger Konzerns und keine gute Basis fur den Aufbau eines Kundenstamms Durch den Einbau zusatzlicher Kuchen und Wirtschaftsraume noch im Jahr 1907 vermutlich gekoppelt mit Verbesserungen im Service gelang es August Aschinger die Probleme in den Betriebsablaufen zu losen 78 Die Ertragslage blieb aber weiterhin schlecht die Umsatze deckten kaum die laufenden Kosten Bei dieser schlechten Ertragslage rentierten sich zudem die hohen Investitionskosten fur das Grundstuck und das Gebaude nicht Die ursprungliche Kalkulation des Gastronomiebetriebes war bereits bei der Eroffnung des Weinhauses Rheingold als Folge der baupolizeilich verordneten Nutzungsanderung und der Baukostenuberschreitung von einer Million Mark uberholt Dort hatte Aschinger bei etwas erhohten Weinpreisen mit billige n und gute n Speiseportionen zu den Grundpreisen von M 0 80 und M 1 30 und 3800 Sitzplatzen kalkuliert 13 Die schwache Umsatzrentabilitat des Weinhauses Rheingold innerhalb des Aschinger Konzerns illustrieren beispielhaft die Zahlen von Januar 1911 Die 30 Bierquellen erzielten bei einem Umsatz von 1 1 Millionen Mark einen Gewinn von 160 000 Mark und damit eine Umsatzrentabilitat von 14 6 Prozent Das Weinhaus Rheingold dagegen erreichte bei einem Umsatz von 300 000 Mark einen Gewinn von 15 000 Mark und damit nur funf Prozent Umsatzrendite also rund ein Drittel Besser investiert hatte der Konzern in das nahegelegene Hotel Furstenhof am Potsdamer Platz die Rentabilitat erreichte dort 22 2 Prozent basierend auf einem Gewinn von 30 000 Mark bei einem Umsatz von 135 000 Mark 79 Der Nachruf auf Carl Aschinger in der Deutschen Gastwirthe Zeitung vom 8 Mai 1909 gibt ein Bild des weiterhin ausbleibenden Erfolgs des Weinhauses Rheingold Gleichmassig hohe Gastezahlen blieben aus und die Auslastung war nur sonntags einigermassen befriedigend sodass unter der Woche die meisten Sale geschlossen blieben Kuche und Keller waren nicht auf der Hohe und standen hinter der Konkurrenz zuruck 80 Das mit so hohen Anspruchen gebaute Lokal konnte weder die Berliner Mittel noch Oberschicht dauerhaft als Stammgaste gewinnen und wurde zum Touristenlokal Griebens Reisefuhrer Berlin und Umgebung empfahl 1909 das Weinhaus Rheingold als hochelegantes Wein und Bier Restaurant 81 Etwas kritischer reihte Baedekers Berlin und Umgebung das Lokal 1910 unter die nicht so anspruchsvollen Weinrestaurants ein 82 erwahnte aber beim Stadtrundgang am Potsdamer Platz das prunkvoll ausgestattete Weinhaus Rheingold von Bruno Schmitz erbaut mit Skulpturen von F Metzner 83 Als Touristenattraktion mit mangelnder Rentabilitat blieb das Weinhaus Rheingold ein wirtschaftlicher Fehlgriff des sonst so erfolgreichen Aschinger Konzerns Zwischenkriegszeit BearbeitenIn den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg erwog der Konzern 1919 den Verkauf des Weinhauses Rheingold Doch die bereits durch den Aufsichtsrat genehmigten Verkaufsplane die 15 Millionen Mark einbringen sollten zerschlugen sich 84 Die im Kaiserreich moderne Ausstattung des Weinhauses Rheingold mit ihren Jugendstilanklangen galt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als veraltet 85 Zu Beginn der 1920er Jahre vermerkte Griebens Reisefuhrer abendliche Konzertveranstaltungen 86 dazu sollten ab 1922 Tanz und Kabarettveranstaltungen die Attraktivitat des Lokals steigern 84 Der Erfolg liess weiter auf sich warten und der Konzernvorstand stellte 1928 resigniert fest dass das Weinhaus Rheingold nicht annahernd seine Unkosten deckt geschweige denn von einem Verdienst die Rede sein kann 87 Mit der Weltwirtschaftskrise verscharfte sich die Situation 1930 da wegen der eingebrochenen Ertrage die Quersubvention des Weinhauses Rheingold durch andere Aschinger Betriebe wegfiel und der Konzern 1931 in ernste finanzielle Schwierigkeiten geriet Das Weinhaus Rheingold blieb in den Jahren 1931 1932 ganz geschlossen und fand auch in Baedekers Berlin und Umgebung 1933 keine Erwahnung mehr 88 Ab 1935 brachte die Verkostigung der zahlreichen Reisegruppen die mit der Organisation Kraft durch Freude nach Berlin reisten und Veranstaltungen vaterlandischer Vereinigungen etwas bessere Auslastung Im Zweiten Weltkrieg diente das Weinhaus Rheingold als Truppenunterkunft allerdings musste im Winter 1940 der Betrieb wegen Kohlemangel eingestellt werden Verkauf und Zerstorung Bearbeiten nbsp Die Ruine des Weinhauses am rechten Bildrand im Oktober 1945 nbsp Historischer Lageplan uberlagert mit der heutigen Bebauung rot markiert die Fassade des ehemaligen Grand Hotel EsplanadeIm Januar 1943 weckte ein Bericht der Berliner Borsen Zeitung uber die Verkaufsabsichten der Firma Aschinger fur das Weinhaus Rheingold das Interesse mehrerer Reichsministerien 89 Das Grundstuck lag nahe der neuen prestigetrachtigen Nord Sud Achse in den Planungen Albert Speers fur die Welthauptstadt Germania In den Akten des ehemaligen Aschinger Konzerns verwahrt im Landesarchiv Berlin findet sich ein Vorvertrag mit dem Finanzministerium der den Verkaufspreis auf sechs Millionen Mark festlegte 90 Den Zuschlag erhielt schliesslich 1943 die Deutsche Reichspost 89 Bei einem Bombenangriff im gleichen Jahr erlitt der Bau schwere Schaden 91 92 und das beim Verkauf eingelagerte Inventar des Weinhauses im Wert von 250 000 Reichsmark verbrannte bei einem Angriff im Fruhling 1944 93 Die Karte der Gebaudeschaden von 1945 wies das Gebaude als beschadigt aber wiederaufbaufahig aus trotzdem erfolgte eine schnelle Beseitigung der Ruinen des Weinhauses Rheingold in den ersten Nachkriegsjahren 94 Fotografien zeigen bereits zu Beginn der 1950er Jahre das enttrummerte Grundstuck Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 lief die als Umgehung des nicht mehr zuganglichen Potsdamer Platzes zur Bellevuestrasse verlangerte Linkstrasse uber die Baubrache In diese Verlangerung mundete auch die 1966 fur den Neubau der West Berliner Staatsbibliothek umgelegte Potsdamer Strasse ebenfalls uber das Gelande des ehemaligen Weinhauses Rheingold Mit der Neubebauung des Potsdamer Platzes nach der deutschen Wiedervereinigung anderte sich die Situation erneut Wahrend die Verlangerung der Linkstrasse wieder aufgehoben wurde teilt die bis zum Potsdamer Platz durchgezogene Potsdamer Strasse das Grundstuck Ungefahr an der Stelle des Saalbaus an der Bellevuestrasse steht heute der BahnTower wahrend der gegenuberliegende Kollhoff Tower unter anderem die Flache des ehemaligen Vorderhauses an der Potsdamer Strasse einnimmt Literatur Bearbeiten nbsp Architektur Monografie uber das Haus Rheingold 1907Alexander Koch Professor Bruno Schmitz Haus Rheingold Berlin Kochs Monographien XIII Verlagsanstalt Alexander Koch Darmstadt ohne Jahr 1907 Brustlein Das Weinhaus Rheingold in Berlin In Zentralblatt der Bauverwaltung 27 Jahrgang 1907 Nr 29 6 April 1907 S 198 202 1 Teil zlb de Nr 31 13 April 1907 S 210 213 2 Teil zlb de Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin Aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 83 99 Hermann Hinderer Weinhaus Rheingold In Der Baumeister 5 Jahrgang 1907 Heft 7 S 73 84 S 87 91 Karl Heinz Huter Architektur in Berlin Kohlhammer Stuttgart 1988 ISBN 3 17 009732 6 S 46 48 Theodor Heuss Rheingold von Bruno Schmitz In Neudeutsche Bauzeitung 3 Jahrgang 1907 S 145 148 Leo Nachtlicht Weinhaus Rheingold in Berlin In Berliner Architekturwelt 10 Jahrgang 1907 1908 Heft 1 April 1907 S 5 40 zlb de 13 kB Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur das Zeitalter Wilhelms II Prestel Munchen 1979 ISBN 3 7913 0419 4 S 85 S 100 105 Maximilian Rapsilber Das Weinhaus Rheingold In Der Profanbau 3 Jahrgang 1907 S 94 100 S 105 108 S 117 119 S 138 143 Hans Schliepmann Bruno Schmitz XIII Sonderheft der Berliner Architekturwelt Ernst Wasmuth Berlin 1913 S VIII Hans Schliepmann Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Jahrgang 1907 S 1 60 Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 41 Jahrgang 1907 S 85 89 S 111 112 S 121 125 S 257 259 S 261 265 S 269 273 Die Metallarbeiten im Weinrestaurant Rheingold Bellevue und Potsdamer Strasse in Berlin In Bautechnische Zeitschrift 23 Jg 1908 S 107 S 196 200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weinhaus Rheingold Album mit Bildern Videos und Audiodateien Entwurfszeichnungen Architekturmuseum der TU Berlin Weinhaus Rheingold potsdamer platz orgEinzelnachweise Bearbeiten Hans Schliepmann Bruno Schmitz XIII Sonderheft der Berliner Architekturwelt mit Text von Hans Schliepmann Verlag Ernst Wasmuth Berlin 1913 S VIII Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 95 Jorg Muller Der Potsdamer Platz in Berlin Zur Geschichte eines zentralen Platzes Technische Universitat Berlin Berlin 1990 ISBN 3 7983 1339 3 S 30 31 Bellevuestrasse 19 19a In Berliner Adressbuch 1905 Teil 3 S 52 Vorbesitzer 19a Baustelle Bellevuestrasse 19 20 In Berliner Adressbuch 1906 Teil 3 S 54 Aschingers Bierquelle Potsdamer Strasse 3 In Berliner Adressbuch 1905 Teil 3 S 565 Vorbesitzer Potsdamer Strasse 3 In Berliner Adressbuch 1906 Teil 3 S 595 Aschingers Bierquelle Potsdamer Strasse 3 In Berliner Adressbuch 1937 Teil 4 S 661 Potsdamer Strasse 8 In Berliner Adressbuch 1938 Teil 4 S 679 a b c Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 73 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 139 140 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 98 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 3 a b c Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 1907 S 110 a b c d e f Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 1907 S 262 a b c d e f g h i j k Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 74 a b Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 78 Abweichend davon datiert die Deutsche Bauzeitung die Vollendung des Baus auf Mitte Januar 1907 vgl Deutsche Bauzeitung 1907 S 110 a b c d e E Carlotta in Vierte Beilage der Vossischen Zeitung Nr 1 1907 a b c Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 91 a b c Zentralblatt der Bauverwaltung 27 1907 S 199 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 8 Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur das Zeitalter Wilhelms II Prestel Munchen 1979 ISBN 3 7913 0419 4 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 9 Hans Schliepmann Bruno Schmitz XIII Sonderheft der Berliner Architekturwelt mit Text von Hans Schliepmann Verlag Ernst Wasmuth Berlin 1913 S VIII a b c d e f g Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 107 a b c d e Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 30 a b c d e Deutsche Bauzeitung 1907 S 122 a b c d e f g h i j k Zentralblatt der Bauverwaltung 27 1907 S 210 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 42 Maximilian Rapsilber Das Weinhaus Rheingold Der Profanbau 1907 S 107 108 Zentralblatt der Bauverwaltung 27 1907 S 211 Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 7 Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur das Zeitalter Wilhelms II Prestel Munchen 1979 ISBN 3 7913 0419 4 S 99 und 14 Abbildung der Fassade an der Leipziger Strasse 40 Zentralblatt der Bauverwaltung 27 1907 S 198 a b c d Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 99 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 44 Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 43 a b Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 142 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 139 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 141 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 89 a b Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 140 a b Deutsche Bauzeitung 1907 S 269 Baumeister Schnitt Rotunde a b c d e f g h Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 100 a b c d e Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 106 a b Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 32 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 105 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 110 Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 34 a b c Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 33 Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur das Zeitalter Wilhelms Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 1907 S 121 Zentralblatt der Bauverwaltung 37 1917 Nr 81 82 S 510 Maximilian Rapsilber in Der Profanbau 3 1907 S 96 a b c d e Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 90 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 108 a b Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 90 a b Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 87 a b Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 89 a b Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 115 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 118 Hermann Hinderer In Der Baumeister 5 1907 S 88 Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 1907 S 85 Leo Nachtlicht Weinhaus Rheingold in Berlin In Berliner Architekturwelt 10 1908 S 6 Maximilian Rapsilber In Der Profanbau 3 1907 S 94 95 a b Der Neubau des Weinhauses Rheingold der Aktien Gesellschaft Aschinger in der Bellevue und der Potsdamer Strasse zu Berlin In Deutsche Bauzeitung 1907 S 270 Keine Erwahnung in The Architectural review Boston Jahrgange 1907 1908 und 1909 Keine Erwahnung in L architecte revue mensuelle de l art architectural ancien et moderne publ sous les auspices de la Societe des Architectes Diplomes par le Gouvernement Paris ISSN 0766 5490 Jahrgange 1907 1908 und 1909 Keine Erwahnung in Academy architecture and architectural review London Jahrgange 1907 1908 und 1909 Haus Rheingold in Berlin Eine Meisterschopfung von Bruno Schmitz In Deutsche Kunst und Dekoration Illustrierte Monatshefte fur moderne Malerei Plastik Architektur Wohnungskunst und kunstlerische Frauenarbeiten Darmstadt 1907 S 1 Jules Huret En Allemagne Berlin Fasquelle Paris 1909 S 65 Jules Huret En Allemagne Berlin Fasquelle Paris 1909 S 65 66 Max Ostborn Berlin Beruhmte Kunststatten Band 43 Seemann Leipzig 1909 S 270 a b Theodor Heuss Rheingold von Bruno Schmitz In Neudeutsche Bauzeitung 3 1907 S 145 Theodor Heuss Rheingold von Bruno Schmitz In Neudeutsche Bauzeitung 3 1907 S 146 Julius Posener Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur das Zeitalter Wilhelms II Prestel Munchen 1979 ISBN 3 7913 0419 4 S 102 Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 95 handschriftliche Notiz August Aschingers zitiert nach Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 95 Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 96 Zahlen nach Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 96 Deutsche Gastwirthe Zeitung vom 8 Mai zitiert nach Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 96 Griebens Reisefuhrer Berlin und Umgebung Verlag Albert Goldschmidt Berlin 1909 S 24 Baedekers Berlin und Potsdam Leipzig 1910 S 8 Baedekers Berlin und Potsdam Leipzig 1910 S 168 a b Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 97 Baldur Koster Berliner Gaststatten von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg Dissertation TU Berlin 1964 S 34 Griebens Reisefuhrer Berlin Kleine Ausgabe Verlag Albert Goldschmidt Berlin 1920 S 13 Griebens Reisefuhrer Berlin und Umgebung Verlag Albert Goldschmidt Berlin 1922 S 28 zitiert nach Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 97 Baedekers Berlin und Potsdam kleine Ausgabe Leipzig 1933 a b Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 99 Findbuch Bestandsgruppe A Rep 225 Aschinger Konzern Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 1 5 MB Landesarchiv Berlin S 123 Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Weinhaus Rheingold In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Ruine des Weinhauses Rheingold am linken Bildrand um 1946 Karl Heinz Glaser Aschingers Bierquellen erobern Berlin aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt Verlag Regionalkultur Heidelberg 2004 ISBN 3 89735 291 5 S 131 Jorg Muller Der Potsdamer Platz in Berlin Zur Geschichte eines zentralen Platzes Technische Universitat Berlin Berlin 1990 ISBN 3 7983 1339 3 S 55 nbsp Dieser Artikel wurde am 26 Mai 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 52 509519444444 13 37515 Koordinaten 52 30 34 3 N 13 22 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weinhaus Rheingold amp oldid 238286772