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St Mauritius ist eine katholische Kirche ehemals Pfarrkirche im Stadtteil Karlich von Mulheim Karlich Seit dem 1 Januar 2023 gehort sie zur Grosspfarrei Heilig Geist die die bis dahin selbststandigen Pfarreien in der Verbandsgemeinde Weissenthurm zusammenfasst 1 Ursprunglich war sie Eigenkirche eines Dekans Wolfram 2 der sie mit Urkunde vom 10 Marz 1217 dem Stift St Florin in Koblenz schenkte Verbunden mit dieser Schenkung erhielt der Propst des Stifts die Befugnis den Pfarrer von Karlich zu ernennen und einzusetzen Die Bindung an St Florin bestand bis zur Sakularisation von 1802 Von 1827 bis 1924 gehorte Karlich zum Dekanat Koblenz und seit dem 1 Februar 1924 war die Gemeinde eine Pfarrei des Dekanats Bassenheim Bistum Trier 3 das von 2004 bis 2022 mit Andernach zum Dekanat Andernach Bassenheim zusammengeschlossen war Seit dem 1 Januar 2023 heisst es erganzt durch die Pfarreiengemeinschaften Plaidt und Nickenich Pastoraler Raum Andernach 4 Blick von Westen auf die Pfarrkirche St MauritiusAlter Ostchor der Pfarrkirche KarlichKarlicher Kirche vor 1930SudfassadeGotische TaufkapelleBlick von NordostenGrundriss der Karlicher KircheInnenraum nach der Umgestaltung 1976Retabel des HochaltarsMessaltar von Morkramer 1976Osterleuchter und Taufstein Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Von der Romanik zum Barock 1 2 Neuzeit 2 Baubeschreibung 2 1 Ostchor 2 2 Taufkapelle 2 3 Glockenturm 2 4 Neue Kirche 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Osterleuchter 3 3 Statuen und Bilder 3 4 Kirchenfenster 3 5 Lebensbaum 3 6 Orgel 3 7 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenVon der Romanik zum Barock Bearbeiten Die Anfange der Karlicher Kirche durften in die Zeit um 940 bis 950 zuruckreichen als die Ottonen das Patrozinium des heiligen Mauritius forderten Historiker vermuten dass das erste Gebaude eine Holzkirche war bevor in der Stauferzeit 12 und 13 Jahrhundert ein Steinbau errichtet wurde Von diesem Gebaude sind nur noch der romanische Ostchor und der 1976 freigelegte Rest einer seitlichen Apsis erhalten Das Kirchenschiff war etwa 17 Meter lang Mitte oder gegen Ende des 15 Jahrhunderts entstand nordlich des Chors ein kleiner gotischer Anbau die heutige Taufkapelle mit dem Taufstein von 1796 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Kirche weitgehend zerstort Im Jahr 1730 liess Pfarrer Adam Braun eine neue Kirche zu Ehren der heiligen Maria des heiligen Mauritius und der heiligen Magdalena bauen eine einschiffige Barockkirche die 1789 90 nach Westen hin verlangert wurde Diese Kirche hatte einen achteckigen niedrigen Turm der zu einem Drittel uber dem Chor und zu zwei Dritteln uber dem Kirchenschiff aufgesetzt war Den Abschluss des Langhauses bildete ein Portal mit einem Steinrelief aus dem 16 Jahrhundert das vorher an anderer Stelle eingebaut gewesen sein durfte Es ist unter dem Glockenturm erhalten Neuzeit Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts reiften Uberlegungen fur ein grosseres Gebaude in das die alte Bausubstanz einbezogen werden sollte und schon 1903 wurde an der Westseite zunachst der neuromanische Glockenturm gebaut 1930 31 folgte unter Pfarrer Jakob Porz der Neubau der Kirche wie sie sich im Wesentlichen bis heute zeigt Die Architekten waren Ludwig Becker Mainzer Dombaumeister und Anton Falkowski Typisch fur die Entstehungszeit ist die 20 Meter hohe Sudfassade mit den Portalen des nach Norden ausgerichteten Bauwerks Dennoch gelang es durch die Ubernahme der Rundbogenformen von Turm und romanischem alten Chor eine harmonische Verbindung zwischen Neuem und Altem zu schaffen Der Innenraum ist klar gegliedert frei von architektonischen Spielereien die den Blick der Gottesdienstbesucher vom Altar ablenken konnten Am 3 Juli 1933 konsekrierte Bischof Franz Rudolf Bornewasser das neue Gotteshaus nachdem es ein Jahr vorher am 19 Juni 1932 von Dechant Schneiders benediziert und fur den Gottesdienst freigegeben worden war 1976 77 liess Pfarrer Josef Schmitt in Zusammenarbeit mit dem Architekten Peter van Stipelen Trier die Kirche entsprechend der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils neu gestalten Baubeschreibung BearbeitenDie Pfarrkirche St Mauritius Karlich lasst sich in drei Bauabschnitte gliedern den romanischen Ostchor mit der nordlich angebauten gotischen Taufkapelle den neuromanischen Glockenturm und den neuzeitlichen Bau aus den 1930er Jahren Ostchor Bearbeiten Der Ostchor mit verputztem Mauerwerk aus Naturstein ist der alteste erhaltene Teil des Gesamtbauwerks der im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verandert worden war 1976 77 rekonstruierten Pfarrer Josef Schmitt Kunsthistoriker Udo Liessem Restaurator Franz Niespor Bistumskonservator Franz Ronig und Architekt Peter van Stipelen den Zustand wie er wahrscheinlich in der Zeit um 1200 war Die Innenwande wurden freigelegt und weiss geschlammt um die Struktur des Mauerwerks sichtbar zu machen das grosse Ostfenster auf seine ursprungliche Hohe zuruckgebaut und zwei nach Suden gerichtete Fenster verschlossen Letztere die aus der Zeit um 1730 stammen konnten sind aussen weiterhin zu sehen Nach oben abgeschlossen wird der Chor seit der Restaurierung von einer wuchtig wirkenden Holzdecke deren Balken aus einzelnen Brettern zusammengefugt sind Der Fussboden ist mit kleinen roten Platten gefliest 5 Die Ostfassade des alten Chors ist glatt verputzt und zweizonig gegliedert im unteren Teil mit Kleeblattbogenblenden im oberen mit je drei kleinen Rundbogen links und rechts auf Zweidrittelhohe des Fensters Die Kleeblattbogenblenden sind vergleichbar mit denen der Chorapsis von St Kastor in Koblenz und lassen Ruckschlusse auf die Entstehungszeit zu 6 Taufkapelle Bearbeiten In der Taufkapelle die moglicherweise ursprunglich als Sakristei geplant war sind das gotische Kreuzrippengewolbe und die Eckkonsolen erhalten auf die es gestutzt ist Die Ausmalung mit einer Strahlenkranzrosette rund um den Schlussstein wurde freigelegt und originalgetreu erneuert Wiederaufgefundene Bruchstucke eines Masswerkfensters hingegen liessen sich nicht mehr erganzen Uber dem nach Osten gerichteten fast quadratischen Fenster ist lediglich noch der Spitzbogen angedeutet Das bis zum Boden reichende Nordfenster war eine etliche Jahre nur notdurftig mit Mauerwerk verschlossene Tur die 1976 zutage kam Lage und Stil dieser Tur lassen vermuten dass hier im Zusammenhang mit dem letzten Neubau des Karlicher Schlosses das rund 250 Meter Luftlinie entfernt lag in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts ein Zugang fur den Kurfursten und Gefolge vom Schlossgarten zur Kirche geschaffen worden war Pfarrer Josef Schmidt 1912 1993 nahm deshalb an die Kapelle konne ein kurfurstliches Oratorium gewesen sein und nannte sie Kurfurstenkapelle 5 Der Taufstein von 1796 ist aus Marmor sein Deckel aus Messing Er stand lange im Schiff der alten Kirche links unter dem aus dem Dach hervortretenden Turm Beim Neubau wurde er mitten in die Taufkapelle versetzt die vorher neben dem Chor Platz fur Gottesdienstbesucher bot und im Volksmund Chorchen hiess Seit die romanische Apsis freigelegt wurde bildet der Taufstein deren Zentrum umgeben von einem strahlenformigen Gitter Glockenturm Bearbeiten Der Glockenturm ist der erste Teil einer Ende des 19 Jahrhunderts geplanten neuromanischen Kirche die jedoch nicht ausgefuhrt wurde Er steht auf einem quadratischen Sockel aus Basalt ist aus Ziegelstein gebaut und mit Tuffstein verblendet Bis zum Kreuz ist er etwa 42 Meter hoch Uber dem nach drei Seiten offenen Eingangsbereich zu dem vom tiefsten Punkt aus elf Stufen fuhren erheben sich bis zu den Spitzgiebeln und dem Spitzhelm drei Geschosse In dem unteren relativ niedrigen Geschoss wurden bis 1970 die Glocken mit Seilen von Hand gelautet Im hoheren Stockwerk daruber stand das Uhrwerk und war Raum fur die Bewegung der Gewichte des mechanischen Werks die taglich aufgezogen werden mussten Drittes Geschoss ist die Glockenstube mit viermal vier Schalloffnungen jeweils zwei ubereinander 7 8 Neue Kirche Bearbeiten Die Kirche von 1930 31 ist eine dreischiffige Halle mit nach Norden ausgerichtetem Chor uber dem sich ein breiter Chorturm erhebt Das Hauptschiff ist gemessen von den inneren Abschlussturen bis zum Chor 26 Meter lang einschliesslich der Seitenschiffe bzw Seitengange 18 80 Meter breit und in der Mitte bis zum hochsten Punkt des Gewolbes 13 Meter hoch Der Chor ist 9 Meter tief und 14 Meter breit Aussen ist die Kirche von Suden nach Norden 40 Meter lang und von Westen nach Osten ohne Turm und altem Ostchor 31 Meter breit 5 Nach Nordosten macht die nur von einem Kreuz unterbrochene Fassade mit einem breiten Chorturm die Kirche weithin sichtbar wahrend nach Westen der Glockenturm und das Kirchendach vorherrschen Der uber dem Altar offene Chorturm bzw Choraufbau mit zwolf Fenstern gab dem Raum eine dezente indirekte Beleuchtung Diese Wirkung entfiel als 1976 ein Kreuzgratgewolbe eingebaut und der ursprungliche Flachbogen am Ubergang zum Kirchenschiff durch einen tiefer angesetzten Rundbogen ersetzt wurde Die Mauern der Kirche bestehen bis zum Fussboden aus Beton und daruber aus Bimsstein Das durch Rippen in sieben Joche gegliederte Flachgewolbe des Kirchenschiffs wie auch das Kreuzgratgewolbe des Chors sind Rabitzkonstruktionen 9 Ausstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Der Sakramentsaltar im hinteren Teil des 14 15 m breiten und 9 00 m tiefen Chors ist aus Dolomit er tragt den Tabernakel und ein aus Holz gefertigtes Retabel des fruheren Hochaltars mit zwolf Figuren Auf einer Breite von rund funf Metern zeigt es von links nach rechts aus Holz geschnitzt Vertreter der unterschiedlichen Stande den Jugenderzieher Giovanni Bosco mit einem Jungen Kaiser Heinrich II Namenspatron des Altarstifters Carl Heinrich Mannheim Agnes Papst Pius X Margareta Maria Alacoque Elisabeth von Thuringen Josef von Nazaret Kaiserin Helena Vinzenz Pallotti Notburga und den Pfarrpatron Mauritius Im Gegensatz zu den anderen Heiligen tragt Pius X keinen Heiligenschein denn er wurde erst 1951 selig und 1954 heiliggesprochen hatte also eigentlich noch nicht auf dem Altar dargestellt werden durfen als das Werk 1937 in der Bildhauerei Johann Mettler in Morbach Hunsruck entstand Um die Entstehungszeit des Altars erkennbar zu lassen wurde der Heiligenschein spater nicht erganzt Die zweiflugelige Tabernakeltur aus Bronze symbolisiert die biblische Erzahlung vom brennenden Dornbusch Ex 3 1 6 An der Ruckwand des Chors uber dem Altar hangt eine Kreuzigungsgruppe ebenfalls von Mettler mit dem Kruzifix Maria und Johannes sowie Maria Magdalena und dem romischen Hauptmann Sie ist gegenuber der ursprunglichen Form mit Engelskopfen an den Konsolen geringfugig verandert und der Neugestaltung des Raums angepasst Ebenso wurde die Bekronung des Tabernakels bzw des Expositoriums mit einem Phonix entfernt Den Messaltar auch aus Bronze mit den dazugehorigen Leuchtern dem Ambo dem Gabentisch und den Sedilien sowie den Osterleuchter und die Apostelleuchter sind Werke des Bildhauers Arnold Morkramer aus dem Jahr 1976 gegossen in der Kunstgiesserei Schwab in Munster Westfalen Leitmotiv des Altars ist der Weinstock entsprechend dem Wort Jesu Ich bin der Weinstock ihr seid die Reben Joh 15 5 An den Fussen und unterhalb der Altartischplatte sind in kleinen Bildern Szenen aus dem Alten Testament dargestellt unten die Opfer von Kain und Abel Abraham und des Melchisedek sowie die Eherne Schlange oben das Manna in der Wuste das Paschamahl Wasser aus dem Felsen und das Brot fur Elija Am 24 Sep tember 1978 weihte Weihbischof Karl Heinz Jacoby 1918 2005 den Altar Osterleuchter Bearbeiten Der etwa 1 50 Meter hohe Osterleuchter mit einer fast kugelformigen Kerzenschale schildert in drei Bildpaaren und einem Abschlussbild die Erlosung der Menschen von Sunde und Schuld beginnend mit Adam und Eva die sich dem Versucher in Gestalt der Schlange zuwenden der statt Gluck den Tod bringt Auf der gegenuberliegenden Seite sind Neid und Hass dargestellt Kain erschlagt seinen Bruder Abel Das mittlere Bildpaar zeigt die Heiligen Drei Konige vor dem Jesuskind als Zeichen der Erscheinung des Herrn fur die gesamte Menschheit und dahinter Jesus am Kreuz Am Fuss des Kreuzes windet sich Satan in Gestalt der Schlange wahrend Sonne und Mond uber dem Kreuzesbalken auf Christus als Weltenherrscher hinweisen Wie in manchen alten Kreuzigungsgruppen fasst Maria die Mutter Jesu in einem Kelch das Blut aus der Herzenswunde des Gekreuzigten als Symbol fur die Verbindung der Kirche mit Gott Johannes deutet auf Jesus der sich als Lamm Gottes geopfert hat Im oberen Bildpaar erscheint Jesus als Auferstandener und in der Begegnung mit den Jungern auf dem Weg nach Emmaus Lk 24 13 35 EU Im Abschlussbild thront Christus als Lehrer und Richter der denen zu seiner Rechten sagt Kommt her die ihr von meinem Vater gesegnet seid und die zu seiner Linken weist er ab weil sie selbstsuchtig und herzlos waren Mt 25 31 46 EU Ganz unten ist in den auf vier Fussen stehenden Leuchter klein das Karlicher Wappen eingearbeitet 10 Statuen und Bilder Bearbeiten An den Saulen des Kirchenschiffs stehen funf Figuren aus der alten Karlicher Kirche die unbekannte Kunstler wahrscheinlich in der Zeit von Mitte des 17 bis zum fruhen 19 Jahrhundert schnitzten Es sind vorn links der Kirchenpatron St Mauritius dargestellt als mittelalterlicher Ritter ihm gegenuber St Helena die Mutter Konstantins des Grossen im Folgenden St Johannes Nepomuk die zweite Patronin der Kirche St Maria Magdalena und St Thekla Erganzt werden sie durch Statuen des seligen Franz Josef Pey des heiligen Jodokus und des seligen Adolph Kolping von Irma Ruckert Offenbach aus den Jahren 1981 1986 und 1997 Eine Rundsaule mit barocker Madonna aus der Zeit um 1750 ist links am Ubergang vom Kirchenschiff zum Chor auf einem stilisierten Muhlstein als Marienaltar gestaltet Statuen in St Mauritius nbsp St Mauritius Pfarrpatron nbsp St Maria Magda lena 2 Patronin nbsp Pieta aus der Kapelle am Guten Mann nbsp Mondsichelmadonna um 1750Zwei grosse alte Gemalde Geburt Christi und Maria mit dem Kinde hangen an den Wanden in den Seitengangen wo auch der auf Leinwand gemalte Kreuzweg von 1935 angebracht ist ein Werk des Muncheners Georg Kau Altere Kreuzwegstationen befinden sich im alten romanischen Chor links und rechts neben einem spatbarocken Kruzifix Im Gewolbe uber dem Chor schuf die Malerin Damaris Wurmdobler 1994 in Rot Gelb dunklem Grun und Weiss auf einem Grund in Altrosa ein Gemalde der sieben Erzengel und der Gottesmutter Maria Die Engelsgestalten deren drei die Bibel nennt und die im Weiteren den Apokryphen judischer Literatur sowie einer Namensliste des Franziskaners Amadeus Menes de Silva entnommen sind erscheinen in vier Gruppen Im linken bzw nach Westen weisenden Gewolbesegel ist es Gabriel der Maria die Geburt ihres Kindes Jesus verkundet in der nach Norden gerichteten Darstellung begegnen sich Michael als Sieger uber das Bose und Jehudiel der Engel des Lohnes und der Strafe das ostliche Bild zeigt Rafael sowie Sealtiel und sudlich am Ubergang zwischen Kirchenschiff und Chor sind Uriel und Barachiel zu sehen 11 Seit Langerem bewahrt die Karlicher Kirche auch Statuen und ein Relief die fruher Am Guten Mann und in anderen Kapellen des Ortes standen und dort wegen der Witterungseinflusse wie auch aus Grunden der Sicherheit nicht belassen werden konnten Kirchenfenster Bearbeiten Die zwolf Fenster im Kirchenschiff zeigen rechts Stationen des Alten und des Neuen Testaments und links Bilder aus dem Leben der Gottesmutter Maria Die ersten drei auf beiden Seiten wurden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg die ubrigen 1948 in der Werkstatt von Binsfeld in Trier geschaffen Nach Auskunft von Binsfeld sind alle zwolf Fenster Werke des Malers Hermann Keck der von 1910 bis 1953 dort als Hauptzeichner arbeitete In den Fenstern uber den Portalen beziehungsweise auf der Empore sind links und rechts St Eustachius und St Mauritius dargestellt Das dritte Fenster in der Mitte mit einem Bild der heiligen Cacilia wird seit 1994 von der Orgel verdeckt Ein Historienfenster des Malers Werner Persy Trier im Rahmen einer fruheren Aussentur der Taufkapelle erzahlt die Geschichte der Pfarrei Karlich Es zeigt die Kirche wie sie vor 1000 Jahren ausgesehen haben konnte darunter die alte Kapelle von Mulheim den Weissen Thurm als Grenze zwischen Kurtrier und Kurkoln die Koblenzer Florinskirche das alte Karlicher Schoffensiegel das kurfurstliche Schloss zu Karlich die Wappen der Kurfursten Balduin von Luxemburg und Clemens Wenzeslaus die heutige Kirche und das Karlicher Wappen Das zweite Fenster enthalt biblische Szenen mit dem Taufbefehl Jesu Mt 28 19 als Kernaussage 10 Lebensbaum Bearbeiten In einer Nische des linken Seitenschiffs steht seit 2013 ein Lebensbaum ein stilisierter Baum der die Namen der Kinder tragt die im Laufe eines Jahres getauft wurden und die Namen der Verstorbenen Zwei ubereinandergelegte kreisformige teilweise vergoldete Scheiben aus Aluminium bilden die Grundform dieses Gedenkzeichens das der Bildhauer Hans Rams aus Niederbreitbach schuf Die einzelnen Blatter die die Namensschilder aufnehmen sind mittels Lasertechnik ausgesagt und treten aus dem Hintergrund heraus Handwerklich fuhrte die Kunstschmiede Sebastian Hoppen aus Dattenberg das Werk aus 12 13 Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Mayer Orgel von 1994 nbsp Alte Orgel nach der Erweiterung von 1973Seit 1994 steht die Orgel auf der Hauptempore an der Sudwand der Kirche Gebaut wurde sie von der Orgelmanufaktur Hugo Mayer Heusweiler Das Instrument hat 29 Register 1768 Pfeifen und eine Transmission auf zwei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen am frei stehenden Spieltisch sind elektrisch Das aufwendig bemalte und vergoldete Orgelgehause ist aus massivem Eichenholz gearbeitet 14 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Rohrflote 8 4 Octave 4 5 Spitzflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Waldflote 2 8 Mixtur IV V 2 9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Holzprincipal 8 11 Gedackt 8 12 Salicional 8 13 Schwebung 8 14 Principal 4 15 Flote 4 16 Nazard 2 2 3 17 Octave 2 18 Terz 1 3 5 19 Larigot 1 1 3 20 Scharff III 1 21 Basson 16 22 Hautbois 8 23 Clairon 4 Tremulant Pedal C f124 Subbass 16 25 Bourdon Nr 1 16 26 Octavbass 8 27 Gedackt 8 28 Choralbass 4 29 Schweizerpfeife 2 30 Fagott 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen 64 fache Setzeranlage mit SequenzerDie Vorgangerorgel von 1894 die Christian Gerhardt aus Boppard baute stand auf der westlichen Nebenempore 1973 wurde sie restauriert und technisch verandert elektropneumatische Traktur erwies sich jedoch als unzulanglich Im Gutachten des Trierer Domorganisten Wolfgang Oehms hiess es Die gesamte Orgelanlage ist unorganisch und deshalb sehr storanfallig Unabhangig davon sind die Windladen sowie Traktur bezuglich Klangentwicklung nicht diskutabel Als erste Orgel in Karlich ist ein geliehenes Instrument bekannt das in Unterlagen des Pfarrarchivs aus den Jahren 1795 und 1796 erwahnt ist Darin heisst es unter anderem dass dem Eigentumer monatlich 1 Taler und 15 Albus zu zahlen waren 1797 schaffte die Gemeinde fur rund 500 Taler eine gebrauchte eigene Orgel an die der Cochemer Orgelbauer Conrad Kemp zwei Jahre vorher von den Nonnen in Karden erworben hatte Sie blieb 97 Jahre lang in Betrieb und musste in dieser Zeit nur dreimal repariert werden 15 Glocken Bearbeiten 1951 erhielt die Pfarrei St Mauritius Karlich vier Bronzeglocken gegossen von der Glockengiesserei Otto in Hemelingen Es war das dritte Otto Gelaut seit dem Bau des Kirchturms 1903 denn im Jahr 1904 hatte Otto vier Bronzeglocken fur Karlich gegossen Im Ersten Weltkrieg mussten drei Glocken als Ersatz fur Rohstoffe abgegeben werden 1924 kamen zwei neue Glocken mit den Tonen as und f 1925 folgte eine knapp 41 Zentner schwere des Glocke sodass das vollstandige Gelaut wiederhergestellt war Giesserei war erneut F Otto in Hemelingen Doch 15 Jahre spater fielen diese Glocken dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer Die Glocken von 1951 tragen folgende Inschriften Christus Konig erbarme Dich unser Karlich 1951 Unseren Gefallenen zum Gedenken Hl Mauritius bitte fur uns Maria Konigin des Friedens bitte fur uns Hl Helena bitte fur uns Ton Gewicht mit Kloppel und Durchmesser Christkonigsglocke es ca 29 Zentner 130 cm Mauritiusglocke f ca 20 Zentner 116 cm Marienglocke g ca 14 Zentner 104 cm Helenaglocke b ca 8 Zentner 86 cm 16 17 10 Die wahrscheinlich altesten Karlicher Glocken waren im 15 Jahrhundert gegossen worden und hielten sich bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts 18 Literatur BearbeitenGeorg Reitz Geschichte der kath Pfarrei Karlich 1930 31 Udo Liessem Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 1978 Winfried Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim Mulheim Karlich 1987 Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrei und Pfarrkirche St Mauritius Karlich Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 1991 Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrkirche und Pfarrei St Mauritius Karlich Erweiterte Neuauflage Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 2017 Festschrift anlasslich der Fertigstellung der Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche St Mauritius Mulheim Karlich 1994Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritius Karlich Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrbrief der Pfarrei Heilig Geist Abgerufen am 21 Januar 2023 Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke COBLENZ und TRIER bildenden mittelrheinischen Territorien Coblenz 1874 Ubersetzung von Anton Nikenich in 100 Jahre Raiffeisenbank Karlich S 28 30 Winfried Henrichs 100 Jahre Pfarrei Maria Himmelfahrt Mulheim 1987 S 57 61 Website pr andernach de Abgerufen am 21 Januar 2023 a b c Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrei und Pfarrkirche St Mauritius Karlich Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 1991 Udo Liessem in Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 1978 S 19 u 20 Winfried Henrichs Stadtchronik Mulheim Karlich Hrsg Stadt Mulheim Karlich 2009 S 69 Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrei und Pfarrkirche St Mauritius Karlich Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 1991 S 11 Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrei und Pfarrkirche St Mauritius Karlich Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 1991 S 13 16 a b c Franz Josef Risse Lothar Spurzem Pfarrkirche und Pfarrei St Mauritius Karlich Neuauflage Hrsg Katholische Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 2017 Damaris Wurmdobler Die Engelsgemalde und die Farbgebung des Kirchenschiffs In Festschrift anlasslich der Fertigstellung der Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche St Mauritius Mulheim Karlich 1994 Franz Josef Risse u Lothar Spurzem Pfarrkirche und Pfarrei St Mauritius Karlich Neuauflage Hrsg Katholische Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 2017 S 43 Pfarrer Michael Rams Lebensbaum fur die Pfarrkirche St Mauritius Karlich In Pfarrbrief 02 2013 Herstellerinformation zur Orgel von St Mauritius Memento vom 1 Juli 2008 im Internet Archive Josef Schmitt Was wissen wir von einer Orgel in Karlich In Festschrift zur 200 Jahr Feier des Kirchenchors Mulheim Karlich 1975 S 25 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 514 525 550 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 479 487 506 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Georg Reitz Geschichte der kath Pfarrkirche Karlich 1930 31 S 38 50 38745 7 4863833333333 Koordinaten 50 23 14 8 N 7 29 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius Mulheim Karlich amp oldid 236084307