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Franz Rudolf Bornewasser 12 Marz 1866 in Radevormwald 20 Dezember 1951 in Trier war von 1922 bis 1951 Bischof von Trier Weihe des Bischofs von Munster Den neuen Bischof Clemens August Graf von Galen begleiten Kardinal Erzbischof Karl Joseph Schulte von Koln Bischof Rudolf Bornewasser von Trier und Bischof Wilhelm Berning von Osnabruck in feierlicher Prozession in den Dom 28 Oktober 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bornewasser und der Nationalsozialismus 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Rudolf Bornewasser war der Sohn des Musiklehrers Kaufmanns und Gastwirts Gustav Eduard Bornewasser geb 1839 und der Josephine Auguste Elisabeth geb Wielich geb 1839 Nach dem Besuch des Progymnasiums in Wipperfurth und des humanistischen Gymnasiums in Neuss absolvierte er sein Studium in Marburg und Bonn wo er Rechtswissenschaften belegte anschliessend studierte er Theologie in Bonn und Koln In dieser Zeit wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KDStV Ripuaria Bonn 1887 und VKDSt Rhenania Marburg im CV spater wurde er noch ehrenhalber Mitglied der KDStV Franconia Aachen im CV 1 1894 wurde er zum Priester geweiht und arbeitete als Domvikar im Kolner Dom Von 1899 bis 1909 war er Direktor des Gregoriushauses in Aachen die spatere Katholische Hochschule fur Kirchenmusik St Gregorius Im Jahre 1921 wurde er Stiftspropst Am 23 April desselben Jahres ernannte ihn Papst Pius XI zum Titularbischof von Bida und zum Weihbischof in Koln Die Bischofsweihe spendete ihm am 29 Mai 1921 der Erzbischof von Koln Karl Joseph Schulte Am 27 Februar 1922 wurde Bornewasser Bischof von Trier Am 4 Januar 1944 verlieh ihm Papst Pius XII den personlichen Titel eines Erzbischofs Bei der Saarabstimmung am 13 Januar 1935 als die Burger des Saargebiets das katholischerseits grosstenteils zum Bistum Trier gehorte uber die Ruckkehr zum Deutschen Reich befragt wurden rief er die Bevolkerung auf dafur zu stimmen 1946 wurde Bornewasser Ehrenburger der Stadt Radevormwald Im gleichen Jahr erhielt er fur unerschrockene Verteidigung von Recht und Sitte gegen Gewaltherrschaft 1946 die Ehrenburgerschaft der Stadt Trier verliehen In der Zeit der franzosischen Besatzung bis zum Inkrafttreten des Besatzungsstatuts 1949 bestand ein gespanntes Verhaltnis zwischen der Trierer Kirche und der franzosischen Militarregierung 2 Differenzen gab es besonders in der Schul und Kulturpolitik die die romisch katholische Kirche als ihren Bereich beanspruchte weshalb sie eine Einmischung von aussen verhindern wollte 3 1949 grundete Bischof Bornewasser das Familienwerk einen seit 1951 eingetragenen Verein dessen Ziel es vorrangig war die Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu lindern und dadurch viele Familien zu fordern Der Verein gewahrte unter anderem Baudarlehen zum Bau von Eigenheimen und vermietete bestehenden Wohnraum Die Mitglieder des Familienwerks zahlten monatlich den Familiengroschen bzw 10 Pfennig die in den Pfarreien von freiwilligen Helfern zum Beispiel von Messdienern eingesammelt wurden Neben seiner Mitgliedschaft im CV war Bornewasser auch Ehrenmitglied des KStV Carolingia Aachen im KV Bornewasser und der Nationalsozialismus BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg war das Saargebiet auf Grund des Versailler Vertrags dort als Saarbeckengebiet bezeichnet vom Deutschen Reich getrennt 1920 wurde es mit einem Mandat des Volkerbundes fur 15 Jahre unter franzosische Verwaltung gestellt Danach sollte eine Volksabstimmung uber das Schicksal des Saargebietes entscheiden Friedrich Grimm Mitglied der NSDAP Fraktion des Reichstages unterstutzte als Redner der NSDAP die Ruckkehr des Saargebietes ins Reich propagandistisch 1934 wurde sein 135 seitiges Buch Frankreich an der Saar Der Kampf um die Saar im Lichte der historischen franzosischen Rheinpolitik in der Hanseatischen Verlagsanstalt einem Verlag der NSDAP publiziert 6000 Exemplare dieses Buchs uberliess die NSDAP kostenlos der katholischen Kirche zur Verteilung da sie diese selbst nicht verteilen konnten Grimm hatte dazu den Erzbischof von Trier Franz Rudolf Bornewasser uberredet zu dessen Diozese die saarlandischen Gemeinden gehorten 4 Grimm selbst hatte ein Einreiseverbot ins Saargebiet da seine dortige Agitation nicht geduldet wurde Nach der Saarabstimmung gehorte das Saargebiet ab dem 1 Marz 1935 wieder uneingeschrankt zum Deutschen Reich Zum 50 Geburtstag Adolf Hitlers am 20 April 1939 gab Bornewasser an die einzelnen Pfarrgemeinden seines Bistums folgendes aus 5 1 Am Mittwoch dem 19 April d Js am Vorabend des Geburtstages wird von 18 18 Uhr in allen Kirchen feierlich gelautet 2 Am Donnerstag dem 20 April d Js zeigen alle Kirchen und kirchlichen Dienstgebaude sowie die Dienstwohnungen der Geistlichen die Reichs und Nationalflagge 3 Am gleichen Tag wird in allen Pfarr und Kuratiekirchen zur Erflehung des gottlichen Segens uber Volk und Fuhrer ein feierliches Votiv Hochamt zu Ehren des hl Michael des Patrons unseres deutschen Volkes zu geeigneter Stunde gehalten Am Schlusse dieses Gottesdienstes ist das Allgemeine Gebet fur Volk und Vaterland gemeinsam mit den Glaubigen zu verrichten Trier den 3 April 1939 Der Bischof von Trier Franz Rudolf Am 25 Juni 1940 sendete Bornewasser anlasslich des fur Deutschland siegreichen Frankreichfeldzuges ein Gluckwunschtelegramm an Adolf Hitler 6 Nachdem der Krieg mit Frankreich durch die Grosstaten der deutschen Wehrmacht unter der genialen Fuhrung Eurer Excellenz ein so ruhmreiches und schnelles Ende gefunden danke ich als Bischof der grossen Grenzlanddiozese Trier auch im Namen der mir anvertrauten Glaubigen Eurer Excellenz aus tiefstem Herzen fur den wirksamen Schutz unserer Heimat Mit dem Dank verbinde ich das Treuegelobnis zu Fuhrer und Reich Am 14 September 1941 geriet Bornewasser in einen Konflikt mit den Nationalsozialisten weil er in einer Predigt auf das Gebot Du sollst nicht toten hinwies und gleichzeitig die Euthanasie Politik der Machthaber die Totung von psychisch Kranken und Behinderten in der Aktion T4 angriff Zeitzeugen berichteten wiederholt dass Bornewasser seine nach aussen neutrale Haltung den Nationalsozialisten gegenuber nutzte um unbeobachtet Juden zur Flucht verhelfen zu konnen Er pflegte auch nach der Machtergreifung 1933 bis zu dessen Flucht 1938 in die Niederlande gute Kontakte mit dem Trierer Oberrabbiner Adolf Altmann 7 Schriften BearbeitenFranz Rudolf Bornewasser Albert Heintz Worte an seine Priester Trier Paulinus Verlag 1961 Fels im Sturm Predigten und Hirtenworte des Erzbischofs Franz Rudolf Bornewasser Herausgegeben von Albert Heintz Paulinus Verlag Trier 1969 Band 1 1922 1939 Band 2 1939 1951 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Franz Rudolf Bornewasser In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 705 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Erster Band Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 ISBN 3 598 30664 4 Eduard Hegel Bornewasser Franz Rudolph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 470 Digitalisat Michael Muller Zum Verhaltnis von Kirche und Besatzung Erzbischof Bornewasser in Trier und die Franzosen nach dem Zweiten Weltkrieg In Peter Huttenberger Hansgeorg Molitor Hrsg Franzosen und Deutsche am Rhein 1789 1918 1945 Klartext Verlag Essen 1989 S 297 308 Martin Persch Michael Embach Hrsg Die Bischofe von Trier seit 1802 Festgabe fur Bischof Dr Hermann Josef Spital zum 70 Geburtstag am 31 Dezember 1995 Im Auftrag des Bischoflichen Generalvikariates herausgegeben von Martin Persch und Michael Embach Paulinus Verlag Trier 1996 Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Bd 30 Alois Heck Das Missionshaus St Wendel unter der NS Herrschaft in 100 Jahre Missionshaus St Wendel 1898 1998 Bd 2 Nettetal 2000 Peter Brommer Quellen zur Geschichte von Rheinland Pfalz wahrend der franzosischen Besatzung Marz 1945 bis August 1949 Mainz 1985 Jaqueline Plum Franzosische Kulturpolitik in Deutschland 1945 1955 Dissertation Bonn 2005 urn nbn de hbz 5 05218 Bernhard Schneider Kein unbewegter Fels im Sturm kein Fahnchen im Wind Franz Rudolf Bornewasser 1866 1952 Bischof von Trier 1922 1951 In Maria Anna Zumholz und Michael Hirschfeld Hrsg Zwischen Seelsorge und Politik Katholische Bischofe in der NS Zeit Zweite Auflage Aschendorff Munster 2022 Schriften des Instituts fur Regionalgeschichte und Katholizismusforschung 2 ISBN 978 3 402 24882 9 S 245 318 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Rudolf Bornewasser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bornewasser Franz Rudolf in der Datenbank Saarland Biografien Franz Rudolf Bornewasser im Portal Rheinische Geschichte des Landschaftsverbandes Rheinland Literatur von und uber Franz Rudolf Bornewasser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Franz Rudolf Bornewasser auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen Die Ehrenmitglieder Alten Herren und Studierenden des CV des Cartell Verbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen Wien 1931 S 147 P Brommer Quellen zur Gesch v Rhld Pfalz wahrend der franz Besatzung S 699 J Plume Franz Kulturpolitik in D S 84 Grimm Mit offenem Visier 1961 S 165f Erlasse des Hochwurdigsten Herrn Bischofs Nr 83 in Kirchlicher Amtsanzeiger fur die Diozese Trier Ausgabe 8 83 Jahrgang Trier den 15 April 1939 S 51 Alois Heck Das Missionshaus St Wendel unter der NS Herrschaft in Werner Prawdzik Hrsg 100 Jahre Missionshaus St Wendel 1898 1998 Band 2 Nettetal 2000 S 141 Altmann verstarb 1944 mit seiner Frau und zwei seiner Kinder im Konzentrationslager AuschwitzVorgangerAmtNachfolgerMichael Felix KorumBischof von Trier 1922 1951Matthias WehrJoseph MullerWeihbischof in Koln 1921 1922Hermann Joseph StraterNormdaten Person GND 122304063 lobid OGND AKS VIAF 20560191 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bornewasser Franz RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher katholischer Bischof von TrierGEBURTSDATUM 12 Marz 1866GEBURTSORT RadevormwaldSTERBEDATUM 20 Dezember 1951STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Rudolf Bornewasser amp oldid 237931747