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Albus war eine seit dem Spatmittelalter in den Teilen des deutschen Reiches vor allem im Rheinland verbreitete Wahrung Der Name albus ist lateinisch und bedeutet weiss Wegen des hoheren Silbergehalts differenzierte sich diese hellere Munze farblich von den anderen minderwertigen Munzen Daraus resultierte der Name denarius albus weisser Pfennig Weisspfennig oder rheinischer Groschen Albus Herzog Johann Julich Kleve Berg 1513Dreifacher Albus 3 Petermenger Trier 1713 Karl Joseph von Lothringen Kurfurst von TrierWeisspfennig Herzog Wilhelm Julich Geldern um 1400Es ist eine silberne Groschenmunze des Spatmittelalters die ab der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts im niederrheinischen Raum Verbreitung fand Die vier rheinischen Kurfursten die sich 1385 86 zum Rheinischen Munzverein zusammenschlossen liessen den Weisspfennig als gemeinsame Silbermunze neben dem rheinischen Goldgulden pragen 1 2 Wahrend der Goldgulden als Handelsmunze verwendet wurde war der Weisspfennig eine Munze des taglichen Gebrauchs 3 Die Mainzer Weisspfennige zeigten auf einer Seite das Mainzer Rad und wurden deshalb auch Raderalbus genannt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verbreitung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals liessen Erzbischof Kuno von Trier und dessen Neffe Erzbischof Friedrich von Koln den Weisspfennig durch den von ihnen am 8 Marz 1372 gegrundeten Munzverein pragen 2 Ziel dieses Munzvereins war das Pragen gemeinsamer Gold und Silbermunzen mit festgelegtem Feingehalt 2 Gemeinsame Goldmunze war der Gulden auf dessen Vorderseite der Heilige Petrus abgebildet war gemeinsame Silbermunze der Weisspfennig der in diesem Vertrag erstmals urkundlich erwahnt wird 2 Das weisse Aussehen dass dem Weisspfennig den Namen gab war auf den hohen Feingehalt an Silber zuruckzufuhren 2 Der Albus wurde etwa in der Mitte des 14 Jahrhunderts vom Trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein eingefuhrt und ist erstmals im Munzvertrag zwischen Koln und Trier 1372 urkundlich nachweisbar Im Laufe der Zeit wurde Albus zur Wahrung im Munzverein der Kurfursten von Trier Mainz und Koln und wurde von zahlreichen angrenzenden Territorien ubernommen Am Avers befanden sich zuerst christliche Motive Christus Heilige In Trier wurde der Albus ab 1625 auch als Petermenger Petermannchen wegen des Hl Petrus im Avers bezeichnet die bis 1689 in gewaltigen Mengen ausgebracht wurden und sich uber den ganzen Westen Deutschlands bis Westfalen Thuringen und Brandenburg verbreiteten Am Revers zeigten die Munzen meist die Wappenschilde in Mainz beispielsweise das Mainzer Rad sog Raderalbus der dem Wert von 24 Pfennigen einem Doppelschilling entsprach Mit der Zeit veranderte sich auch das Munzbild Ab 1689 wurden die Petermannchen vom Dreipetermannchen abgelost Diese Munze war sehr erfolgreich und war bald bis an die Elbe begehrtes Zahlungsmittel Das Dreipetermannchen blieb in vielen Varianten bis 1715 in Umlauf 1760 wurde die Pragung durch die Koblenzer Munzstatte wieder aufgenommen Die Aufschrift III PETERMENGER ersetzte man durch 240 EINE MARCK FEIN SILBER da sie 6 Kreuzer gelten sollte 4 Nach dem Munzedikt zur Umrechnung fremder Wahrungen des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm vom 1 September 1620 wurden fur die Herzogtumer Julich Berg die folgenden Werte festgelegt 1 Reichstaler 78 Albus 1 Albus 12 Heller Im Grossherzogtum Hessen waren der Reichstaler Batzen und Albus nur Rechnungsmunzen Nach der Munzkonvention vom 25 August 1837 war auch die Neuausgabe des Reichsguldens eine Rechnungsmunze 5 1 Reichstaler 1 Gulden 22 Batzen 30 Groschen 45 Albus 90 Kreuzer 360 Pfennige 384 HellerIm Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 verlor die Munze an Bedeutung und wurde noch als Kleinmunze im 18 Jahrhundert regional gepragt u a in Hessen In Julich Berg gewann in der Zeitperiode mehr Stuber an Bedeutung Verbreitung BearbeitenDa der rheinische Groschen sehr beliebt war fand er zwischen Heidelberg an der Sudgrenze der pfalzischen Lande bis Moers an der niederrheinischen Grenze weite Verbreitung und wurde von zahlreichen rheinischen und westfalischen Herren nachgepragt 2 Literatur BearbeitenHeinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Numismatik Transpress Berlin 1988 ISBN 3 344 00220 1 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Gietl Regenstauf 2005 ISBN 3 924861 84 6 Heribert Engel Finanzgeschichte des Herzogtums Julich Bonn 1958 Arthur Suhle Die Groschen und Goldmunzpragung im 14 und 15 Jahrhundert In Deutsche Munz und Geldgeschichte von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert Berlin 1974 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 19 a b c d e f g Arthur Suhle Die Groschen und Goldmunzenpragung im 14 und 15 Jahrhundert in Deutsche Munz und Geldgeschichte von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert Berlin 1974 S 174ff Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 268 Stadtsparkasse Trier Die Munzen und Siegel der Erzbischofe von Trier 1973 Christian Noback Friedrich Eduard Noback Vollstandiges Taschenbuch der Munz Mass und Gewichtsverhaltnisse Band 1 F A Brockhaus Leipzig 1851 S 212Normdaten Sachbegriff GND 4673399 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albus Munze amp oldid 238638186