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Die Kirche St Mauritius und Gefahrten ist eine romisch katholische Pfarrkirche in Haustadt einem Ortsteil der Gemeinde Beckingen im Landkreis Merzig Wadern im Saarland Sie tragt das Patrozinium des heiligen Mauritius und seiner christlichen Martyrer Gefahrten der Thebaische Legion das am 22 September gefeiert wird Der Sakralbau ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal aufgefuhrt 1 Aufgrund seiner dominierenden Lage im Haustadter Tal und seiner Grosse tragt das Gotteshaus im Volksmund auch den Namen Taldom 2 3 Es handelt sich um einen aufgeweiteten basilikalen Raumtyp in den Formen des Neobarock des Jugendstils und teilweise des beginnenden Art deco Turmportal der katholischen Pfarrkirche St Mauritius und Gefahrten in Haustadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Pfarrer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Mauritius und Gefahrten in Haustadt Zeichnung der alten Dorfkirche mit Schulgebaude G Fett nbsp St Mauritius und Gefahrten Grundstein von 1919 im AltarbereichDer Ort Hustat wird im Jahr 1147 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Albero von Montreuil als Dorfgemeinschaft erwahnt die verpflichtet war alljahrlich zum Grab des heiligen Lutwinus in die Abtei Sankt Peter und Maria in Mettlach zu wallfahren Ob Haustadt damals bereits Pfarrort oder erst Filialort einer Pfarrei war ist dabei nicht zu sagen Fur die Zeit ab dem 13 Jahrhundert ist aber der Rang einer Pfarrei fur Haustadt belegt das damals zum Dekanat Merzig gehort Ab dem 16 Jahrhundert 1570 wird Honzrath als Filialgemeinde von Haustadt genannt Die Ritter der Deutschordenskommende St Mauritius in Trier waren Kollatoren also Pfrunde Inhaber eines Altars Das Trierer Mauritiuspatrozinium der Deutschordenskommende wurde dabei auf Haustadt ubertragen Den Zehnt teilten sich der Haustatter Pfarrer mit den Deutschordensrittern der Kommende Beckingen Ab der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges versah die Pfarrei Haustadt die Seelsorge in den Nachbarorten Beckingen Reimsbach und Duppenweiler Im Jahr 1630 gelangte das Patronat Haustadts durch Tausch von der Abtei Mettlach an die Deutschordenskommende Beckingen Fur das Jahr 1692 wird die Haustadter Pfarrkirche als ein strohgedeckter Raum mit feuchtem Mauerwerk beschrieben Unter Pfarrer Damian Hartard Brandt wurde in den Jahren 1710 11 ein Pfarrhaus errichtet und ein zugehoriger Pfarrgarten angelegt Aufgrund bestehender baulichen Mangel das Mauerwerk war feucht und der Bau hatte sich stark gesenkt riss man den Gottesdienstraum in den Jahren 1761 bis 1764 ab und errichtete einen barocken Kirchenraum der im Jahr 1772 konsekriert wurde Ein beim Teilabbruch dieser Kirche im Jahr 1921 geborgener Chorbogenschlussstein trug die Jahreszahl 1761 Der bisherige Kirchturm blieb bei den barocken Um und Neubaumassnahmen allerdings stehen Das zugehorige alte Pfarrhaus in der Nahe der alten Dorfkirche wurde im Jahr 1949 aufgrund von Kriegsbeschadigungen abgerissen Dabei machte man zahlreiche Spolienfunde aus dem 17 und 18 Jahrhundert Um das Jahr 1800 zahlte die Pfarrei Haustadt mit ihrer Filiale in Honzrath etwas uber 400 Seelen In der Folgezeit wurde Haustadt eine Filiale von Reimsbach da in den kriegerischen Wirren der Folgezeit der Franzosischen Revolution eine Pfarrfinanzierung von Haustadt nicht mehr gegeben war Mit dem Ende der napoleonischen Zeit und dem Wiener Kongress kam das Haustadter Tal politisch zum Staat Preussen und Haustadt wurde als eigenstandige Pfarrei kirchlich in der Bulle De salute animarum am 14 Juli 1821 der Diozese Trier zugewiesen Seitdem war die Pfarrei St Mauritius Haustadt wieder von einem eigenen Pfarrer versorgt Einen neuen Kirchhof legte man im Jahr 1833 am Duppenweilerweg an Im sogenannten Kulturkampf der im Bistum Trier und im Land an der Saar mit besonderer Heftigkeit ausgetragen wurde war die Pfarrei ohne Pfarrer Das barocke Kirchengebaude wurde im Jahr 1888 unter Pfarrer Clotten mit Drainagegraben umgeben um das bleibende Problem der Mauerfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen Dabei fand man eine gotische Eingangstur zur Kirche die durch Absinken des Gebaudes und haufige Bodenaufschuttungen verschuttet worden war 4 Die heutige Pfarrkirche die in den Jahren 1914 bis 1920 nach Planen der Architekten Ludwig Becker und Anton Falkowski Mainz errichtet wurde ersetzte den barocken Vorgangerbau der von 1761 bis 1764 entstanden war Der barocke Kirchenbau war fur die durch die Industrialisierung gewachsene Einwohnerschaft des Haustadter Tales zu klein geworden Bereits im Jahr 1887 hatte man einen Kirchenbaufonds zur Errichtung eines neuen Gotteshauses angelegt In den Jahren 1901 02 wurden Bauplane zur Genehmigung eingereicht Sie wurden allerdings nicht ausgefuhrt Auch die Plane des Saarbrucker Architekten Karl Fischer aus dem Jahr 1912 kamen nicht zur Anwendung Im Folgejahr 1913 bewarben sich die Architekten Peter Marx aus Trier und Ludwig Becker amp Anton Falkowski aus Mainz um einen Neubau Letztere gewannen den Wettbewerb Unmittelbar vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde am 19 Juli 1914 der erste Spatenstich zum Neubau der Kirche getan Den Standort der alten Kirche gab man nach langen Auseinandersetzungen mit den Honzrather Pfarrangehorigen auf da diese einen neuen Kirchstandort wunschten der naher an ihrem eigenen Ortszentrum gelegen war Daruber hinaus hatte die bischofliche Behorde in Trier den alten Standort aufgrund des nicht als tragfahig erachteten feuchten Baugrundes abgelehnt Schliesslich suchte man den jetzigen Standort als Bauplatz aus und musste dafur zwei Bauernhauser abreissen Das neuerrichtete Pfarrhaus konnte am Fest Maria Himmelfahrt 15 August 1915 bezogen werden Die Kirchenfundamente blieben durch den ungunstigen Kriegsverlauf unbearbeitet bis Pfingsten 1919 liegen Erst jetzt im ersten Friedensjahr nach dem Krieg konnte die feierliche Grundsteinlegung gefeiert werden An sie erinnert noch der Grundstein auf der rechten Seite des Altarbereiches Im Jahr 1919 wurde der Kirchbau vollendet Pfarrhaus und Pfarrsaal errichtete man in einem gemeinsamen Baukomplex zusammen mit der Kirche Gemeindemitglieder halfen durch Hand und Spanndienste Die hohen Bauschulden konnten nur mit Hilfe von bistumsweiten Kollekten und Finanzzuschussen der Regierungskommission des Saargebietes beglichen werden Am 24 Oktober 1920 fand die erste Weihe der neuen Kirche durch Pralat Alexander Subtil aus Saarlouis statt Das Patrozinium St Mauritius und Gefahrten ubernahm man von der alten Kirche Die Glockenweihe wurde am 28 August 1921 gefeiert Die Konsekration erfolgte am 2 Oktober 1921 durch den Trierer Weihbischof Antonius Monch In der Folgezeit besorgte man die neobarocke Innenausstattung der Kirche Im Jahr 1921 erfolgte ein Teilabbruch der alten Barockkirche die man zusammen mit dem alten Pfarrhaus zum Zweck der Schuldentilgung fur den Kirchenneubau verkaufte und zu Wohnhausern umbaute 5 6 7 Durch Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg wurde besonders das Mittelschiffdach der Kirche beschadigt Ende 1940er Jahre wurde die Kirche zwecks Beseitigung dieser Kriegsschaden einer Restaurierung unterzogen Dabei verputzte und strich man das ursprunglich steinsichtige Bauwerk In den 2000er Jahren erfolgte eine erneute Restaurierung die sowohl das Innere der Kirche als auch den Aussenbau betraf Dabei kam es auch zu Umbauten die Fenstergewandungen betreffend und es entstand ein neuer Zugang zur Glockenstube 5 Architektur Bearbeiten nbsp Inneres der Kirche mit Blick zur Apsis nbsp Kircheninneres mit Blick zur Orgelempore nbsp Seitenansicht der Kirche mit angebautem Pfarrhaus nbsp Gewolbe der Vierung nbsp Oratoriumserker der den Altarraum mit dem Pfarrsaal verbindetDas auf einer Anhohe stehende Kirchengebaude entstand im Stil des ausgehenden Historismus wobei vor allem auf neobarocke Stilsprache zuruckgegriffen wurde die mit Jugendstil und beginnenden Art Deco Elementen uberformt wurden Bei dem Bautyp der Kirche handelt es sich um eine nach Osten ausgerichtete dreischiffige Basilika mit Langhaus abgerundetem und ausladendem Querhaus und eingezogenem Chor An den Chor schliesst sich eine querovale Apsis an die mit den Querhausarmen quasi eine Drei Konchen Anlage bildet Sudlich an den Chor ist das Pfarrhaus angebaut Der im Westen stehende Kirchturm mit Welscher Haube wird von zwei kleineren Turmen flankiert die jeweils eine Zwiebelhaube besitzen Eine machtige Treppenanlage fuhrt von der Haustadter Hauptstrasse zum Kirchenportal Zwischen den beiden Treppenturmchen des Haustadter Kirchturmes spannt sich eine offene segmentbogige Vorhalle die von vier Pfeilern getragen wird Der Boden der Halle fuhrt in Stufen dem mehrturigen Hauptportal zu Uber dem verschieferten Dach der Vorhalle ist in einer mittig angeordneten Nische eine Statue des Kirchenpatrons positioniert Sie wird von jeweils einem Paar hochrechteckiger kleiner Fenster zwischen Pilastern flankiert Ein kleines Dach daruber leitet in den Turmschaft uber der sich an der Vorder und Ruckseite mit je einem Zwillingsfenster und an den Seitenflachen jeweils in einem einzigen Rundfenster offnet Der Turmschaft schliesst mit einem verkropften Gesims Der verschieferte Turmhelm daruber zieht sich zunachst ein bildet dann eine kissenartige Zwiebelform geht dann in eine quadratische Laterne uber und endet in einer Zwiebelform Links und rechts des Turmes befinden sich zwei halbrunde Anbauten die in die Seitenschiffe des Langhauses ubergehen Der Haustadter Hauptturm ist eine Reprise der architektonischen Formen des Turmes der Offenbacher Marienkirche die Architekt Ludwig Becker in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg errichtet hatte Ebenso hatte Becker das Motiv der Welschen Turmhaube mit Flankenturmen bereits in der Vorkriegszeit beim Bau der Hulzweiler Laurentiuskirche zur Anwendung gebracht Eine ahnliche Konstellation wie in Haustadt mit zentralem Fassadenturm flankierenden Treppenturmchen sowie drei geschweiften Hauben wies auch die von Jan Bouman gestaltete Fassade der Marienkirche in Furstenwalde aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts auf die allerdings aktuell durch Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg verandert ist 8 Im Inneren der Kirche gliedern breite Gurtbogenbander auf Pilastern das Langhaus in drei Joche Die sehr schmalen Seitenschiffe offnen sich in grossen Arkaden zum breiten Mittelschiff Die Durchgange der Seitenschiffe zum Querschiff sind schmal und niedrig gehalten Zum Vorchorjoch und zum Querschiff offnen sich Nebenchore deren Bogenoffnungen zur Langsachse des Kirchenraumes grosser sind als zum Querschiff Die Pilaster und Gurtbogenform des Mittelschiffes schafft auch im Vorchorjoch den Ubergang zum Chorbereich sowie zur nochmals eingezogenen querovalen Apsis Durch den immer enger eingezogenen Altarbereich verlangert sich der Kirchenraum optisch Ein verglaster Oratoriums Erker auf der rechten Seite des Vorchorjoches verbindet den Altarraum mit einem Saal im angebauten Pfarrheim der zusatzliche Gottesdienstbesucher aufnehmen konnte Das Langhaus wird durch grosse Drillings Fenster in Stichkappen erhellt Die Seitenschiffe weisen barockisierende Ohrenfaschenfenster auf Die Helligkeit ist im Querhausbereich durch zusatzliche Fenster am hochsten Der Bereich des Hochaltars befindet sich im Kontrast dazu in beabsichtigt mystischem Dammerlicht Ausstattung BearbeitenHochaltar nbsp Tabernakelaufbau nbsp Volklingen St Eligius Innenraum mit Blick zum Hochaltar den Ludwig Becker ahnlich wie den ursprunglichen Haustadter Hochaltar gestalteteZur Ausstattung der Kirche gehort das grosse Altarbild mit Kreuzigungsszene des Malers Franz Michael Ronge 1853 1925 Munchen das heute ohne die ursprungliche aufwandige Saulenumrahmung eines eingestellten Chorumgangs an der Apsiswand hangt 9 Der eingestellte barockisierende Chorumgang wurde im Rahmen der Aufstellung eines Volksaltares im Gefolge der liturgischen Umgestaltungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren abgebaut und zerstort Das uberbleibende Altargemalde wird aktuell flankiert von den Statuen der heiligen Katharina mit zerbrochenem Marter Rad und Siegespalme links und des heiligen Mauritius mit dem Richtschwert seines Martyriums rechts Die Katharinenstatue erinnert an die Patronin Katharina von Alexandrien des Nachbarortes Honzrath mit seiner Katharinenkapelle Den pyramidalen Tabernakelaufbau umstehen vier Kinder Engel mit gespreizten Flugeln Zwei sind in anbetender Haltung dargestellt wahrend zwei den Baldachin der Expositoriumsnische halten Zentrum ist der Tabernakel Auf seinen vergoldeten Flugelturen ist als Relief rechts der Gute Hirte mit Hirtenstab und Lamm dargestellt Eine Vorstellung vom ursprunglichen Haustadter Hochaltaraufbau kann man sich heute noch in der Volklinger St Eligius Kirche machen fur die Architekt Ludwig Becker einen sehr ahnlichen Hochaltar entwarf Marienaltar nbsp MarienaltarDie grossen geschnitzten Seitenaltare zeigen links auf der Frauenseite eine Schutzmantelmadonna und rechts auf der Mannerseite eine Statue des heiligen Josef Auf dem Schoss der sitzenden Schutzmantelmadonna sitzen zwei kleine Kinder die als der Jesusknabe und der kleine Johannes der Taufer gedeutet werden konnen Ein kleiner Junge und ein alteres Madchen in bauerlich armlicher Kleidung links sowie ein jugendlicher Kranker und ein notleidender Alter rechts erheischen den Trost und die Fursprache der helfenden Gottesmutter Sie symbolisieren die Sorgen und Note jeglichen Menschenalters Die Sockelinschrift lautet O Maria schirm uns all hier in diesem Jammertal Das Relief uber dem Tabernakel zeigt die Darbringung Jesu im Tempel Josefsaltar nbsp JosefsaltarDie Figurengruppe des Josefsaltars ist wie die des Marienaltars pyramidal angelegt Wahrend der Nahrvater Jesu in seiner Linken eine Lilie als Attribut seiner Keuschheit und ein Winkelmass als Attribut seiner irdischen Zimmermannstatigkeit tragt segnet er mit seiner Rechten den zu seinen Fussen knienden Papst der zum Zeichen der Ehrbezeigung seine Tiara abgelegt hat Es handelt sich um eine Darstellung von Papst Leo XIII der mit seiner Enzyklika Rerum Novarum als Arbeiterpapst in die Papstgeschichte einging Rechts des heiligen Josefs weist der kniende Gesellenvater Adolph Kolping einen jugendlichen Wandergesellen liebevoll auf den Schutzpatron der Gesamtkirche und den Patron der Handwerker hin Ein Sockelrelief zeigt einen sterbenden Greis auf dem Totenbett im Kreise seiner Kinder und Enkel Das Relief bezieht sich auf den heiligen Josef in seiner Funktion als Patron der Sterbenden Die Sockelinschrift lautet Ach steh mir bei in letzter Not Bewahr mich vor dem ew gen Tod Papst Pius IX hatte den heiligen Josef bereits am 8 Dezember 1870 im Gefolge des Dogmas von der Papstlichen Unfehlbarkeit dogmatischen Konstitution Pastor Aeternus auf dem Ersten Vatikanischen Konzil am 18 Juli 1870 10 in der Zeit des beginnenden Kulturkampfes im soeben neugegrundeten und stark protestantisch gepragten Deutschen Reich zum Schutzpatron der katholischen Kirche erklart 11 Papst Leo XIII wurdigte in seiner Enzyklika Quamquam pluries vom 15 August 1889 nachdrucklich die hervorragende Verehrung des heiligen Josef als dem himmlischen Beschutzer und Verteidiger der Kirche Christi 12 Gerade in dem von der Industrialisierung gepragten Bauerndorf Haustadt sollte der heilige Josef den Nebenerwerbsbauern die in immer zunehmenderem Masse ihren Lebensunterhalt in der Industrie und im Bergbau erwirtschafteten als Identifikationsfigur an die Hand gegeben werden Der heilige Josef sollte als Vorbild der Arbeiter dienen die in der Sicht der Kirche in standiger Gefahr lebten den Verlockungen des atheistischen Sozialismus und Kommunismus anheimzufallen Folgerichtig fuhrte Papst Pius XII im Jahr 1955 als kirchliches Pendant zum weltweit begangenen Tag der Arbeit 1 Mai den Gedenktag Josef der Arbeiter ein Josef war in der biblischen Uberlieferung als Bauhandwerker tatig und gilt so traditionell als Patron der Arbeiter insbesondere der Zimmerleute und Holzfaller Die Einfugung des Gedenktags in den liturgischen Kalender war eine Reaktion der Kirche auf den sich ausbreitenden Sozialismus und die soziale Bewegung Daruber hinaus war der katholischen Josefsverehrung auch nach dem Ende des Kulturkampfes in gewisser Weise ein antipreussisch antiprotestantischer Charakter inharent Marienikone Immerwahrende Hilfe In der linken Seitenkapelle befand sich eine Marienikone die im Jahr 2021 in der Kapelle neben dem Hauptportal aufgehangt werden soll Die Ikone ist eine Kopie des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau von der immerwahrenden Hilfe Das Original aus dem 14 Jahrhundert stammt vermutlich von der Insel Kreta Kretische Schule Nach wechselnden Standorten wurde das Original im Jahr 1867 von Papst Pius IX dem Redemptoristenorden fur seine romische Kirche Sant Alfonso anvertraut wo es seither den Hochaltar schmuckt Die Redemptoristen trugen durch ihre Volksmissionen entscheidend zur Verbreitung des Bildes bei Die Gottesmutter ist auf der Ikone im Kircheninneren vor einem Goldgrund dargestellt der die himmlische Sphare symbolisieren soll Sie tragt ein rotes Unter und ein dunkelblaues glanzendes Obergewand mit aufgemalter Goldschraffur Der Schleier der Madonna ist in Stirnhohe mit einem goldenen Stern geschmuckt der sich auf die Anrufung Mariens als Stella maris dt Meerstern des lateinischen Hymnus Ave maris stella oder als Morgenstern in der Lauretanischen Litanei bezieht Das andeutungsweise nimbusgeschmuckte Haupt Mariens ist von griechischen Abkurzungen flankiert die sie als Mutter Gottes kennzeichnen Auf dem linken Arm tragt Maria das in Grun und Rot Gold gekleidete Jesuskind Das Haupt des Kindes ist von einem Kreuznimbus umgeben rechts daneben steht in griechischen Buchstaben abgekurzt der Name Jesus Christus Das Gesass des Jesuskindes wird von der linken Hand der Mutter gehalten und greift mit beiden Handen nach ihrer Rechten Sein in die Halsbeuge Mariens geschmiegter Kopf ist jedoch von seiner Mutter abgewandt Der Blick des kleinen Jesus wendet sich einem Kreuz zu das der schwebende Erzengel Gabriel zum Zeichen der Ehrfurcht mit verhullten Handen tragt Wie durch eine Geste vorausahnenden Erschreckens hat sich von einem Fuss des Kindes die kleine Sandale gelost und ist im Begriff zu Boden zu fallen Auf der anderen Seite des Marienhauptes schwebt der Erzengel Michael der ebenfalls mit verhullten Handen Leidenswerkzeuge Christi emporhalt Griechische Buchstaben kennzeichnen die Namen der beiden dargestellten Erzengel die nach den Regeln der Bedeutungsperspektive vom Ikonenmaler wesentlich kleiner als die Jungfrau mit dem Kind dargestellt sind Die Ikone der Immerwahrenden Hilfe wurde durch eine Statue des Apostels Matthias ausgetauscht Den neuen Matthiasaltars auf der linken Seite vor dem Hauptaltarraum des Gotteshauses stiftete eine Pilgergruppe der Pfarreiengemeinschaft die alljahrlich zum Grab des Trierer Bistumspatrons nach Trier in die Benediktinerabtei St Matthias wallfahrtet Kanzel nbsp KanzelDie neobarocke Kanzel zeigt auf dem Kanzelkorb Jesus als Lehrer flankiert von Reliefs des Apostels Paulus rechts als Apostel der Volker und von Bonifatius als Apostel der Deutschen Auf dem Schalldeckel der Kanzel befindet sich eine Statue des Erzengels Michael Der Deckelkranz ist geschmuckt mit kleinen Figuren der vier Evangelisten Kriegergedachtniskapelle nbsp St Mauritius Haustadt KriegergedachtniskapelleZur Kirche gehort auch eine 1952 restaurierte Kriegergedachtniskapelle Sie enthalt eine Liegefigur des toten Christus und verzeichnet auf mehreren Tafeln die Namen der getoteten Soldaten Haustadts der Kriege des 20 Jahrhunderts Vier Engel halten die Leidenswerkzeuge Christi von links nach rechts Heilige Lanze und Kreuzigungsnagel Dornenkrone Schweisstuch der Veronika Hammer und Zange sowie Essigschwamm Stab Zwischen dem Opfertod Jesu am Kreuz und dem Opfertod der Soldaten fur das Vaterland auf den Schlachtfeldern des Ersten und Zweiten Weltkrieges wird somit eine gedankliche theologische Verbindung gezogen 5 Schmerzen Maria KapelleIn der der Kriegergedachtniskapelle gegenuberliegenden Kapelle wird der Schmerzen der Gottesmutter Maria gedacht Hier befindet sich eine Skulptur der Grablegung Christi Um den toten Jesus haben sich kniend von links nach rechts der jugendliche Junger Johannes Jesu Mutter Maria und Maria Magdalena mit Salbkrug versammelt Die Sockelinschrift lautet Du bist meine Zuflucht am Tage der Trubsal Das Bibelzitat entstammt dem Buch Jeremia Jer 16 19 EU Vor der Grablegungsgruppe ist die Grabtafel des Erbauer Pfarrers der Kirche Friedrich Hens der in den Jahren von 1913 bis 1937 in Haustadt wirkte aufgestellt Die Tafelinschrift aus getriebenem Metall lautet Hier ruht in Gott der Erbauer dieser Kirche Hochw H Pfarrer und Definitor Friedrich Hens 1913 1937 Pfarrer in Haustadt geb 19 5 1875 in Lutzkampten gest 31 1 1937 in Haustadt Ich liebe Herr die Zierde Deines Hauses die hehre Wohnung Deiner Herrlichkeit Das Bibelzitat entstammt dem 84 Psalm und wird auch im Gottesdienst bei der Handwaschung des Priesters gesprochen An den Wanden der Kapellenapsis befinden sich zwischen den Plastiken von vier klagenden Engeln drei Tafeln mit der Darstellungen von drei der sieben Schmerzen Mariens von links nach rechts Die Darbringung Jesu im Jerusalemer Tempel eine Pieta Szene mit dem toten Jesus auf dem Schoss Mariens mit flankierenden Trauer Engeln sowie eine Kreuzigungsszene Kreuzweg Beichtstuhl und Taufbecken nbsp Taufbecken mit OsterleuchterDie Kreuzwegstationen befinden sich in den beiden Konchen des Querhauses Der Beichtstuhl steht in der rechten Querschiffkonche Ein grosses Kruzifix flankiert von den Statuen des Heiligsten Herzens Jesu rechts und des Unbefleckten Herzens Mariae links sind an den Wanden der linken Querhauskonche angebracht Davor ist das Taufbecken aufgestellt AusmalungFur die rotliche terrakottafarbene Ausmalung der Kirche im Jahr 2005 zeichnete die Firma Mrziglod Tholey verantwortlich 5 Orgel Bearbeiten nbsp Spath Orgel von 1924Die Orgel der Kirche wurde im Jahr 1924 als Opus 310 von dem Orgelbauunternehmen Spath Mengen erbaut Das Kegelladen Instrument das uber 24 Register verteilt auf 2 Manuale und Pedal sowie uber eine pneumatische Spiel und Registertraktur verfugt ist erhalten aber seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr spielbar Im Jahr 1968 wurde deshalb ein Dereux Elektronium angeschafft Die Disposition der Spath Orgel lautet wie folgt 13 I Hauptwerk1 Principal 8 2 Flauto dolce 8 3 Gamba 8 4 Salicional 8 5 Gedeckt 8 6 Octave 4 7 Mixtur 2 2 3 II Schwellwerk8 Bourdon 16 9 Hornprincipal 8 10 Konzertflote 8 11 Nachthorn 8 12 Aeoline 8 13 Vox coelestis 8 14 Fugara 4 15 Zartflote 4 16 Glockenspiel 4 17 Cornett 2 2 3 18 Terz 1 3 5 19 Trompete 8 Tremolo Pedal C f120 Principal 16 21 Subbass 16 Zartbass 16 Windabschwachung 22 Oktavbass 8 23 Posaune 16 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppeln II I Superoktavkoppeln I I II I I P Spielhilfen RegisterschwellerPfarrer Bearbeiten nbsp St Mauritius Haustadt Grabmal von Pfarrer Hens in der Schmerzen Maria KapelleNamentlich bekannt sind fur Haustadt folgende Pfarrer 14 Thilmanus Offero vel Offre genannt 1564 Ottho Mertzich genannt 1621 Johannes Lucas 1674 1707 Deutschordensritter Damianus Hartardes Brandt 1709 1718 Nikolaus Jenson 1718 1727 Deutschordensritter Johannes Boelingen 1727 1745 Johann Jakob Meyers 1745 1750 Johann Jakob Schaefer 1760 1787 Ernst Heinrich Boos 1788 1799 Pfarrer Hirschauer 1800 begraben in Haustadt Nikolaus Petges begraben in Reimsbach nach 1801 war Haustadt Filialgemeinde von Reimsbach Vincentius Lauff Pfarrer in Beckingen und Pfarrverwalter in Haustadt 1813 1820 Pfarrer Nikolaus Heinesch 1820 1835 Philippus Bormann 1836 1845 Petrus Steinlein 1846 1872 Nikolaus Fellenz 1873 Ausweisung aufgrund der Bestimmungen des preussischen Kulturkampfes Bartholomaus Kary 1884 1886 Georg Clotten 1887 1937 Friedrich Hens 1913 1937 Als Erbauer der neobarocken Pfarrkirche von Haustadt ist er in der Maria Schmerz Kapelle bestattet Er wurde am 19 Mai 1875 in Lutzkampen geboren und starb am 31 Januar 1937 in Haustadt Martin Neurohr 1937 Literatur BearbeitenBischofliches Generalvikariat Hrsg Handbuch des Bistums Trier 20 Ausgabe Trier 1952 S 571 Gertrud P Fels und Wolfgang Fels Franz Michael Ronge 1853 1925 Ein wiederentdeckter Maler des kirchlichen Spathistorismus in Das Munster Zeitschrift fur christliche Kunst und Kunstwissenschaft 1 2019 72 Jahrgang Regensburg 2019 S 3 24 hier S 16 17 Philipp de Lorenzi Beitrage zur Geschichte samtlicher Pfarreien der Diozese Trier Trier 1887 S 372f Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Bd 40 Saarbrucken 2002 S 245 246 und S 480 Hermann Niederkorn Die Geschichte der Kirche des Dorfes in Helmut Weiand Hrsg Festschrift zur 800 Jahrfeier Haustadt 1147 1949 Saarbrucken 1949 S 15 21 Bertold Pfitzer Haustadt und seine Geschichte Saarlouis 1987 S 69 82 L Sudbrack und A Jakob Hrsg Das katholische Saarland Heimat und Kirche Band II III Saarbrucken 1954 S 70f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarreiengemeinschaft BeckingenEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Landkreis Merzig Wadern Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive PDF abgerufen am 25 Marz 2014 Willkommen im Gemeindebezirk Haustadt Auf www beckingen de abgerufen am 27 Marz 2014 Zu Gast in Haustadt Memento vom 10 Februar 2014 im Internet Archive Auf www sr online de abgerufen am 25 Marz 2014 Hermann Niederkorn Die Geschichte der Kirche des Dorfes in Helmut Weiand Hrsg Festschrift zur 800 Jahrfeier Haustadt 1147 1949 Saarbrucken 1949 S 15 21 a b c d Informationen zur Pfarrkirche St Mauritius und Gefahrten Haustadt Auf www kunstlexikonsaar de abgerufen am 25 Marz 2014 Kristine Marschall Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Bd 40 Saarbrucken 2002 S 245 246 und S 480 Hermann Niederkorn Die Geschichte der Kirche des Dorfes in Helmut Weiand Hrsg Festschrift zur 800 Jahrfeier Haustadt 1147 1949 Saarbrucken 1949 S 15 21 hier S 17 Gotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmaler Eine Dokumentation der Schaden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Band 1 Berlin Rostock Schwerin Neubrandenburg Potsdam Frankfurt Oder Cottbus Magdeburg Berlin 1980 S 185 Gertrud P Fels und Wolfgang Fels Franz Michael Ronge 1853 1925 Ein wiederentdeckter Maler des kirchlichen Spathistorismus in Das Munster Zeitschrift fur christliche Kunst und Kunstwissenschaft 1 2019 72 Jahrgang Regensburg 2019 S 3 24 hier S 16 17 Erste Dogmatische Konstitution Pastor aeternus uber die Kirche Christi 18 Juli 1870 in Heinrich Denzinger Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen verbessert erweitert ins Deutsche ubertragen und unter Mitarbeit von Helmut Hoping herausgegeben von Peter Hunermann 37 Auflage Freiburg im Breisgau Basel Rom Wien 1991 3050 3075 S 824 833 Dekret Quemadmodum Deus Josephum Enzyklika Quamquam pluries 15 August 1889 in Heinrich Denzinger Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen verbessert erweitert ins Deutsche ubertragen und unter Mitarbeit von Helmut Hoping herausgegeben von Peter Hunermann 37 Auflage Freiburg im Breisgau Basel Rom Wien 1991 3260 3263 S 875 876 Orgel der Pfarrkirche St Mauritius und Gefahrten Auf www organindex de abgerufen am 1 Juni 2014 Hermann Niederkorn Die Geschichte der Kirche des Dorfes in Helmut Weiand Hrsg Festschrift zur 800 Jahrfeier Haustadt 1147 1949 Saarbrucken 1949 S 15 21 hier S 15 49 413749 6 726351 Koordinaten 49 24 49 5 N 6 43 34 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius Haustadt amp oldid 233754104