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Der Heilige Liutwin auch Lutwin oder Ludwin oder Leodewin lat Lutwinus 717 in Reims war Klostergrunder in Mettlach und Bischof in Trier legendarisch auch in Reims und Laon Sein Gedenktag ist der 23 September Jahrlich findet in Mettlach in der Woche vor Pfingsten die Lutwinuswallfahrt statt bei der die Reliquien des Heiligen in einer feierlichen Prozession durch den Ort getragen werden Liutwinus Statue mit Bischofsornat und Modell des Alten Turms Levan 1932 und David 1964 Mcheidse 1996 Mettlach Betonsockel Bronzeplastik 2 60 0 90 0 60 mDer heilige Liutwin Wallfahrtsbild Kreidedruck um 1850 nach der Wallfahrts Skulptur vom Ende des 15 Jahrhunderts St Luitwin Mettlach Hochaltar in dem sich der Reliquienschrein des Heiligen befindetSt Lutwinus Mettlach Blick in die Hochaltarnische mit dem Lutwinusschrein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Berichte seiner Wundertaten 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenLiutwin war ein frankischer Adliger aus dem Geschlecht der Widonen Sein Vater war Warin von Poitou Sein Onkel Basin war bis 705 Bischof von Trier Liutwin hatte zunachst nicht die Absicht eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen Er heiratete standesgemass vermutlich eine Frau aus der Familie der Robertiner und hatte zwei Sohne Milo und Wido sowie vielleicht eine Tochter Rotrude Uber seine vermutliche Tochter Rotrude ware Liutwin Schwiegervater Karl Martells und Urgrossvater Karls des Grossen Die Legende berichtet dass Liutwin bei einem Jagdausflug in der Nahe der Saarschleife auf einer Lichtung rastete und einschlief Ein Adler flog herbei blieb uber dem Schlafenden in der Luft stehen und schutzte ihn so vor der Sonne Als Liutwin von seinem Diener davon erfuhr deutete er das Ereignis als ein von Gott gesandtes Zeichen Er liess an der Stelle des Adlerwunders eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Dionysius errichten Die Dionysiuskapelle entwickelte sich bald zu einem christlichen Missionszentrum An ihrer Stelle steht heute die Pfarrkirche St Gangolf in Mettlach Um 690 grundete Liutwin das Kloster Mettlach Nach dem Tod seines Onkels Basin folgte Liutwin diesem auf den Bischofsstuhl in Trier Wenig spater ubernahm er nach der Legende auch die Bistumer Reims und Laon und war somit einer der wichtigsten kirchlichen Wurdentrager im frankischen Reich Liutwin starb 717 in Reims und wurde dort beigesetzt Liutwins Nachfolger als Bischof von Trier und Reims war sein Sohn Milo Dieser liess die sterblichen Uberreste seines Vaters nach Trier bringen um ihn in der Heimat beisetzen zu lassen Allerdings war es der Uberlieferung nach nicht moglich Liutwin in Trier zu bestatten Also fiel der Beschluss der Tote solle sich seinen Begrabnisplatz selbst suchen Der Sarg wurde auf ein Schiff gebracht das sich von selbst zunachst die Mosel dann die Saar hinauf bewegte und schliesslich in Mettlach anlegte wo die Kirchenglocken zu lauten begannen Liutwin wurde in der Marienkirche des Klosters Mettlach beigesetzt Berichte seiner Wundertaten BearbeitenBereits zu Lebzeiten soll Liutwin Wunder bewirkt haben Da der heilige Bischof Lutwinus einst dem Clerus von Rheims die heilige Weihe ertheilen sollte kamen Boten daher von Laon welche verlangten er moge auch bei ihnen denselben Dienst halten Da nun der Mann Gottes beiden Theilen genuge thun wollte soll er die hochste Gnade angefleht haben dass sie das was er aus eigenen Kraften nicht vermochte durch ihre Allmacht vervollstandigen wolle Und der ewige Walter erhorte sogleich die Reinheit seines Gebets und das Gesetz der Sonne andernd verlangerte er den Tag um so viel dass Lutwinus nach Abhaltung des Dienstes fur die Burger von Rheims noch nach Laon reisen konnte von Briesen Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig Wadern S 77 f Berichte von Wundern an Liutwins Grab machten Mettlach zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort Um 990 wurde die Marienkirche durch einen achteckigen Neubau ersetzt der der Aachener Pfalzkapelle Karls des Grossen nachempfunden ist Diese Kirche ist heute als der Alte Turm in Mettlach bekannt und gilt als altestes erhaltenes Steinbauwerk im Saarland 1247 wurden die Reliquien Liutwins in eine neuerbaute Liutwinuskapelle uberfuhrt Gute 200 Jahre spater wurden die Reliquien erneut umgebettet diesmal in eine neue Kapelle die mit der Abteikirche verbunden war Die Klostergebaude kamen nach der Franzosischen Revolution in den Besitz der Industriellenfamilie Boch Diese liess die baufallige Kirche abreissen und auf eigene Kosten die Lutwinuskirche in Mettlach errichten in der sich die Reliquien des Heiligen noch heute befinden Der ursprungliche Gedenktag Liutwins war der 29 September Dieser Tag ist jedoch auch der Gedenktag des Erzengels Michael So wurde Liutwins Gedenktag im 18 Jahrhundert auf den 28 September vorgezogen Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde schliesslich der 23 September als Gedenktag Liutwins festgelegt der zugleich fur Liutwins Onkel Basin gilt Mosaiken des Malers Bernhard Gauer aus Dusseldorf sowie des Kirchenmalers Alfred Gottwald aus Bonn in der Lutwinuskirche in Mettlach zeigen Darstellungen aus dem Leben des Heiligen 1 Die Mosaiken dienten als Vorlage fur funf Sondermarken des Saarlandes von 1950 Darstellungen aus Liutwins Leben auf Mosaiken in der Lutwinuskirche nbsp Liutwin lasst das Kloster in Mettlach bauen nbsp Eintritt ins Kloster nbsp Liutwin firmt in Reims nbsp Liutwins Tod in Reims nbsp Bei der Uberfuhrung des Sarges mit seinen sterblichen Uberresten lasst sich das Schiff nicht in Trier anlegenLiteratur BearbeitenConstantin von Briesen Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig Wadern Franz Stein Saarlouis 1863 Georg Gresser Geschichte des Bistums Speyer bis zum Ende des 11 Jahrhunderts Quellen und Abhandlungen zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 89 Mainz 1998 Georg Gresser Liutwin In Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 6 Freiburg 1997 Sp 1009 Andreas Heinz Liutwin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 725 Digitalisat Andreas Heinz Heilige im Saarland 2 Auflage Saarbrucker Druck und Verlag Saarbrucken 1991 ISBN 3 925036 44 X Roman Koll Mettlach in seinen Heiligtumern aus alter und neuer Zeit 2 erweiterte Auflage der Ausgabe von 1923 Mettlach 1948 Franz Xaver Kraus Ludwin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 616 f Martin Persch Liutwin Ludwin Leodewinus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 143 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Friedrich Schneider Die Trinkschale des Heiligen Lutwinus zu Mettlach Von Zabern Mainz 1905 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrkirche St Lutwinus Mettlach Memento vom 13 Februar 2015 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liutwin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liutwin in der Datenbank Saarland BiografienVorgangerAmtNachfolgerRigobertBischof von Reims 717MiloBasinusBischof von Trier 705 715MiloNormdaten Person GND 136993974 lobid OGND AKS VIAF 81246833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME LiutwinALTERNATIVNAMEN Lutwinus Ludwin Leotwin LeodewinusKURZBESCHREIBUNG Klostergrunder in Mettlach und Bischof in Trier Reims und LaonGEBURTSDATUM 7 JahrhundertSTERBEDATUM 717STERBEORT Reims Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liutwin Trier amp oldid 239345112