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Eine Redoxreaktion ist eine chemische Reaktion zweier Stoffe von denen der eine als Reduktionsmittel und der andere als Oxidationsmittel fungiert Zwischen beiden Stoffen finden Elektronenubertragungen statt und dadurch andern sich die Oxidationszustande der beteiligten Atome Die Bezeichnung Redoxreaktion ist ein sog Schachtelwort oder Kofferwort Portmanteau das durch Verschmelzung von zwei Wortern aus der Bezeichnung Reduktions Oxidations Reaktion entstanden ist Die Anderungen der Oxidationszustande werden durch den formalen Austausch von Elektronen zwischen beiden Reaktionspartnern verursacht Der eine Reaktionspartner das Reduktionsmittel gibt Elektronen ab erhoht dabei seinen Oxidationszustand und wird in die oxidierte Form uberfuhrt Der andere Reaktionspartner das Oxidationsmittel nimmt die Elektronen auf erniedrigt dabei seinen Oxidationszustand entsprechend und wird in die reduzierte Form uberfuhrt Zur Beschreibung einer Redoxreaktion sind also zwei Redox Paare erforderlich Wichtige Beispiele dieser Redoxpaare sind in der sog Elektrochemischen Spannungsreihe aufgelistet Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung und Reaktionsablauf 1 1 Reaktionsablauf schematisch 1 2 Zusammenfassung der beteiligten Vorgange und Fachbegriffe 2 Bekannte und weniger bekannte Redoxreaktionen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel 2 1 Aerobe Atmung und Verbrennungen organischer Verbindungen 2 2 Weitere Beispiele Verbrennungen 2 3 Bildung von Nichtmetalloxiden 2 4 Redoxreaktionen mit Metallen Bildung von Metalloxiden und Metallnitriden 3 Redoxreaktionen ohne Sauerstoff als Oxidationsmittel 3 1 Vorbemerkungen 3 2 Sonderstellung von Kohlenstoff als Reduktionsmittel und als Oxidationsmittel 3 3 Redoxreaktionen von organischen Verbindungen 3 4 Redoxreaktionen mit Wasserstoff als Reduktionsmittel 3 4 1 Bakterielle Methanbildung mit Wasserstoff 3 4 2 Redoxreaktionen zur Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff als Reduktionsmittel 3 5 Metalle als Reduktionsmittel in Redoxreaktionen 3 5 1 Aluminium als Reduktionsmittel Thermitverfahren 3 6 Beispiel Elektrochemische Redoxreaktion 4 Weitere grosstechnisch genutzte Redoxreaktionen 4 1 Hochofenprozess 5 Redoxreaktionen bei Lebensmitteln 6 Redoxreaktionen in der Analytik 6 1 Biochemie 6 1 1 Photosynthese und Zellatmung 6 1 2 Alkoholische Garung 6 2 Elektrochemie 6 2 1 Galvanische Elemente Akkumulatoren und Elektrolyse 7 Spezialfalle 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEinfuhrung und Reaktionsablauf BearbeitenRedoxreaktionen sind in der Chemie von grundlegender Bedeutung aerobe Stoffwechsel und alle Verbrennungsvorgange viele technische Produktionsprozesse und Nachweisreaktionen sind Elektronenubertragungsreaktionen und damit Redoxreaktionen Fur Redoxreaktionen gelten folgende Aussagen Redoxreaktionen sind formal Elektronenubertragungsreaktionen zwischen zwei Substanzen von denen eine Substanz als Oxidationsmittel und die andere Substanz als Reduktionsmittel wirkt Oxidation bedeutet Eine Verbindung bzw ein Ion oder ein Atom in der Verbindung gibt ein oder mehrere Elektronen ab und erfahrt dadurch eine entsprechende Erhohung des Oxidationszustandes Dieses Ion Atom bzw diese Verbindung nennt man das Reduktionsmittel das bei der Redoxreaktion oxidiert wird Reduktion bedeutet Eine Verbindung bzw ein Ion oder ein Atom in der Verbindung nimmt ein oder mehrere Elektronen auf und erfahrt dadurch eine entsprechende Erniedrigung des Oxidationszustandes Dieses Ion Atom bzw diese Verbindung nennt man das Oxidationsmittel das bei der Reaktion reduziert wird Viele chemische Reaktionen sind Redoxreaktionen auch wenn in den Reaktionsgleichungen der Austausch der Elektronen nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist Deshalb konnen in den zugehorigen Reaktionsgleichungen die man auch als Redoxgleichungen bezeichnet die Oxidationszustande der an der Redoxreaktion beteiligten Atome durch hochgestellte Angaben ihrer jeweiligen Oxidationszahlen gekennzeichnet werden Bei Redoxreaktionen laufen beide Teilreaktionen gleichzeitig ab Einige Redoxreaktionen verlaufen langsam wie z B Korrosionsreaktionen und aerobe Stoffwechselreaktionen Viele Redoxreaktionen verlaufen schnell und unter Energiefreisetzung wie z B Verbrennungen oder Explosionen 1 Reaktionsablauf schematisch Bearbeiten In einer Redoxreaktion reagiert Stoff A der Elektronen abgibt Elektronendonator als Reduktionsmittel mit Stoff B der die Elektronen aufnimmt Elektronenakzeptor als Oxidationsmittel Die allgemeinen Reaktionsschemata lauten A A e displaystyle ce A gt A e nbsp Redox Paar Oxidation Stoff A gibt als Reduktionsmittel ein Elektron ab B e B displaystyle ce B e gt B nbsp Redox Paar Reduktion Das Elektron wird vom Oxidationsmittel B aufgenommen A B A B displaystyle ce A B gt A B nbsp Zusammenfassung als Redoxreaktion Stoff A gibt ein Elektron an Stoff B ab Stoff A wird dabei oxidiert Stoff B wird dabei entsprechend reduziertZusammenfassung der beteiligten Vorgange und Fachbegriffe Bearbeiten Oxidation Elektronenabgabe Reduktionsmittel Produkt e Oxidationszahl wird erhohtReduktion Elektronenaufnahme Oxidationsmittel e Produkt Oxidationszahl wird erniedrigt nbsp Verbrennung d h Redoxreaktion mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel und mit Kohlenstoff im Holz als ReduktionsmittelBekannte und weniger bekannte Redoxreaktionen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel BearbeitenAerobe Atmung und Verbrennungen organischer Verbindungen Bearbeiten Die wohl wichtigste Redoxreaktion unter Beteiligung von Sauerstoff als Oxidationsmittel ist die aerobe Atmung Bei dieser Reaktion werden in den Korperzellen im Verlauf von enzymatisch katalysierten Stoffwechselvorgangen die C Atome in den mit der Nahrung aufgenommenen organischen Verbindungen beispielsweise Kohlenhydrate Fettsauren mit Sauerstoff als Oxidationsmittel oxidiert Dabei wird Sauerstoff unter Bildung von Kohlendioxid reduziert und Energie wird in Form der energiereichen Verbindung Adenosintriphosphat ATP gewonnen C 6 H 12 O 6 6 O 2 6 C O 2 6 H 2 O displaystyle mathrm C 6 H 12 O 6 6 O 2 longrightarrow 6 CO 2 6 H 2 O nbsp ein Molekul Glucose und 6 Molekule Sauerstoff bilden sechs Molekule Kohlendioxid und 6 Molekule WasserGanz analog verlaufen Verbrennungsreaktionen als normale chemische Redoxreaktionen wenn kohlen und wasserstoffhaltige organische Verbindungen wie Kohlenwasserstoffe z B Methan oder auch z B Holz und Kohle zur Warmeerzeugung verbrannt werden oder als Benzin Diesel und Kerosin in Kraftfahrzeugen Schiffen oder Flugzeugen als Treibstoffe verbrannt werden Kraftstoffe die bei der Verbrennung viel Energie freisetzen werden auch als Raketentreibstoff verwendet Weil in diesen Fallen in kurzer Zeit viel Energie benotigt wird kann nicht der Luftsauerstoff als Oxidationsmittel genutzt werden sondern der Sauerstoff muss in flussiger Form aus einem Sauerstofftank zugefuhrt werden Der in allen Brennstoffen enthaltene Kohlenstoff reagiert als Reduktionsmittel mit dem Sauerstoff als Oxidationsmittel Im Verlauf der Verbrennung werden die C Atome je nachdem ob ausreichend Sauerstoff verfugbar ist durch Abgabe von Elektronen vollstandig zu Kohlendioxid oder unvollstandig zu einem Gemisch aus Kohlendioxid und Kohlenmonoxid oxidiert Dabei werden die Sauerstoffatome durch Aufnahme von Elektronen reduziert unter Bildung der Nichtmetalloxide Kohlendioxid bzw bei nicht ausreichendem Sauerstoffangebot zu Kohlenmonoxid und zu Wasser das man auch als ein kovalentes Nichtmetalloxid bezeichnen kann Vollstandige Verbrennung 2 C 3 H 8 10 O 2 6 C O 2 8 H 2 O displaystyle mathrm 2 C 3 H 8 10 O 2 longrightarrow 6 CO 2 8 H 2 O nbsp Unvollstandige Verbrennung 2 C 3 H 8 9 O 2 4 C O 2 2 C O 8 H 2 O displaystyle mathrm 2 C 3 H 8 9 O 2 longrightarrow 4 CO 2 2 CO 8 H 2 O nbsp Weitere Beispiele Verbrennungen Bearbeiten In pyrotechnischen Artikeln finden sich eng und fest verpackte Gemenge von festen Reduktionsmitteln und festen Oxidationsmitteln die als Explosivstoffe bekannt sind Uber eine Zundschnur kann von aussen eine Redoxreaktion gestartet werden die je nach Art der Verpackung und nach Art der verpackten Chemikalien verschiedene Feuerwerkseffekte auslosen kann Bei den Explosivstoffen kommt es zu einer schlagartig exothermen Redoxreaktion bei der Gase frei werden die sich temperaturbedingt stark ausdehnen und somit eine Sprengkraft haben oder bei Raketen zunachst eine Triebkraft bewirken und dann erst eine Sprengkraft auslosen durch die dann auch noch weitere Verbrennungsreaktionen gezundet werden Bekannt ist auch die als Explosion ablaufende Verbrennung eines Gasgemisches aus Wasserstoff und Sauerstoff Knallgas bzw Knallgasreaktion bei der als Reaktionsprodukt Wasserdampf H2O entsteht Bildung von Nichtmetalloxiden Bearbeiten Auch viele andere anorganische Elemente wie z B die Nichtmetalle konnen mit Ausnahme von Fluor und Edelgasen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel Redoxreaktionen eingehen und werden dabei zu den jeweiligen Nichtmetalloxiden oxidiert Die Nichtmetalle verhalten sich dabei aber sehr unterschiedlich So reagieren z B die Elemente der 5 und 6 Hauptgruppe wie z B Phosphor und Stickstoff bzw Schwefel und Selen bei der Oxidation normal und bilden stabile Oxide wie z B Schwefeloxide Phosphoroxide und Stickstoffoxide Dagegen verlaufen die Oxidationsreaktionen der Halogene die selbst Oxidationsmittel sind mit Sauerstoff nur mit viel Aufwand und unter Vorsichtsmassnahmen weil die gebildeten Halogenoxide sehr instabil und noch starkere Oxidationsmittel sind als die Halogene selbst Fluor bildet mit Sauerstoff kein Oxid denn Fluor ist ein starkeres Oxidationsmittel als Sauerstoff und oxidiert deshalb Sauerstoff in einer Redoxreaktion zu Sauerstofffluoriden In diesen ungewohnlichen und instabilen Verbindungen haben die O Atome positive Oxidationszustande und konnen deshalb nicht als Oxide des Fluors bezeichnet werden Redoxreaktionen mit Metallen Bildung von Metalloxiden und Metallnitriden Bearbeiten Metalle mit Ausnahme der Edelmetalle sind potentielle Reduktionsmittel und konnen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel Redoxreaktionen eingehen und dabei Metalloxide bilden Metalle konne aber auch mit anderen Oxidationsmitteln z B mit Halogenen zu salzartigen Halogeniden oder mit Schwefel zu Metallsulfiden oxidiert werden Wenn ein Metallatom mit einem Sauerstoffmolekul reagiert kann die Oxidation des Metalls mit folgender Reaktionsgleichung beschrieben werden Oxidation Das Metall M als Reduktionsmittel gibt zwei Elektronen ab und wird zum Kation oxidiert Durch Abgabe der Elektronen konnen teilbesetzte Schalen aufgelost werden und es wird die nachstniedrigere stabile Elektronenkonfiguration erreicht M M 2 2 e displaystyle ce M gt M 2 2e nbsp Reduktion Das Molekul Sauerstoff als Oxidationsmittel nimmt pro Atom zwei Elektronen auf und wird unter Bildung von zwei Oxid Anionen reduziertO 2 4 e 2 O 2 displaystyle ce O2 4e gt 2O 2 nbsp Redoxreaktion Sauerstoff oxidiert das Metall zum Metalloxid und wird dabei selbst reduziert 2 M O 2 2 M 2 2 O 2 displaystyle ce 2M O2 gt 2M 2 2O 2 nbsp Redoxreaktionen mit Metallen konnen je nach Metalltyp Alkalimetalle Erdalkalimetalle Metalle der Borgruppe und je nach Art der Reaktionsbedingungen Temperatur Sauerstoffuber oder unterschuss Anwesenheit von Wasser oder Stickstoff unterschiedlich verlaufen So konnen z B Alkalimetalle neben Oxiden auch ionische Peroxide bilden oder wie z B Lithium bei Sauerstoffmangel mit dem Stickstoff der Luft als Oxidationsmittel ebenfalls in einer Redoxreaktion zu einem Nitrid reagieren Das leicht entzundbare Erdalkalimetall Magnesium oder z B auch das entzundbare Gemisch von Eisen und Aluminiumpulver in Wunderkerzen reagiert mit Luftsauerstoff unter Bildung von Metalloxiden Im kompakten festen Zustand sind beide Metalle nur schwer entzundbar werden aber oberflachlich von Sauerstoff zu Metalloxiden Rost oxidiert Im Falle des Aluminiums hat die gebildete Oxidschicht eine stark schutzende Wirkung Passivierung wahrend im Falle des Eisens der gebildete Rost die Oberflachen zerstort und die fortschreitende Oxidation fordert Beim aktiven kathodischen Korrosionsschutz werden ebenfalls Redoxreaktionen ausgenutzt Redoxreaktionen ohne Sauerstoff als Oxidationsmittel BearbeitenVorbemerkungen Bearbeiten Wegen der Vielzahl von moglichen und weithin bekannten Redoxreaktionen mit Sauerstoff als einem offenbar starken Oxidationsmittel werden Bezeichnungen wie Oxidation und Redoxreaktion meist sofort mit Sauerstoff in Verbindung gebracht zumal der Begriff Oxidation historisch eng mit dem Element Sauerstoff verbunden ist Der alleinige Blick auf Sauerstoff als Oxidationsmittel kann jedoch zu einer beschrankten Vorstellung von Redoxreaktionen fuhren Es gibt viele weitere Oxidationsmittel die Redoxreaktionen eingehen darunter auch solche die starkere Oxidationsmittel sind als Sauerstoff wie z B die bereits erwahnten Halogene unter ihnen auch das starkste Oxidationsmittel Fluor das sogar das klassische starke Oxidationsmittel Sauerstoff oxidieren kann und dabei vom Sauerstoff reduziert wird unter Bildung von Sauerstofffluoriden Bei vielen der Oxidationsmittel die ahnlich starke oder sogar starkere Oxidationsmittel sind als elementarer Sauerstoff handelt es sich um vom Sauerstoff formal abgeleitete Verbindungen wie z B Wasserstoffperoxid Peroxide und Superoxide oder auch Ozon Auch sauerstoffhaltige Anionen wie z B Permanganate Nitrate Halogenate Chromate sind ebenso wie die Halogene starkere Oxidationsmittel als Sauerstoff Alle diese Verbindungen sind geordnet nach ihrer Oxidationsstarke in Tabellen wie Elektrochemische Spannungsreihe oder Redoxpotential aufgelistet Anhand dieser Tabellen wird klar dass es eine unglaublich grosse Vielfalt moglicher Redoxreaktionen gibt die mit Sauerstoff formal nur noch am Rande zu tun haben 1 2 Sonderstellung von Kohlenstoff als Reduktionsmittel und als Oxidationsmittel Bearbeiten Eine besondere Rolle spielt das Element Kohlenstoff das wegen seiner guten Verfugbarkeit nicht nur als Brennstoff und Reduktionsmittel mit Sauerstoff als Oxidationsmittel eingesetzt werden kann sondern ebenso als Reduktionsmittel grosstechnisch im Hochofenprozess zur Reduktion von oxidischen Erzen und dabei je nach Sauerstoffangebot zu Kohlenstoffmonoxid oder zu Kohlenstoffdioxid oxidiert wird Gemass seiner Mittelstellung in der 4 Hauptgruppe des Periodensystems kann das Element Kohlenstoff sowohl mit Elementen der 1 3 Hauptgruppe als auch mit Elementen der 5 7 Hauptgruppe Verbindungen bilden Bei den Reaktionen von Kohlenstoff mit den nur schwach elektronegativen Elementen der 1 3 Hauptgruppe bilden sich sogenannte kovalente oder ionische Carbide In Einzelfallen wie z B beim Calciumcarbid entstehen diese Verbindungen direkt durch Redoxreaktionen aus den Elementen wobei die Metalle als Reduktionsmittel fungieren und Kohlenstoff als Oxidationsmittel Bei den Reaktionen von Kohlenstoff mit den starker elektronegativen Elementen der 5 und 6 Hauptgruppe fungiert der Kohlenstoff als Reduktionsmittel und es bilden sich mit Stickstoff als Oxidationsmittel Nitride der Zusammensetzung CN n n 1 2 x Mit Sauerstoff bzw mit Schwefel als Oxidationsmittel bilden sich Kohlenstoffoxide bzw das Kohlenstoffdisulfid Mit den stark elektronegativen Elementen der 7 Hauptgruppe die alle starke Oxidationsmittel sind fungiert der Kohlenstoff immer als Reduktionsmittel und bildet die Halogenkohlenwasserstoffe unterschiedlicher Zusammensetzung Redoxreaktionen von organischen Verbindungen Bearbeiten In einfachen organischen Verbindungen die sich vom Methan ableiten kommt das Element Kohlenstoff nur einmal vor und ist damit Bestandteil der funktionellen Gruppe Im Methan CH4 ist das C Atom im niedrigst moglichen Oxidationszustand 4 und kann ausser durch Redoxreaktionen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel auch mit anderen Oxidationsmitteln z B mit Halogenen in Verbindungen mit hoheren Oxidationszustanden z B CCl4 uberfuhrt werden In anderen organischen Verbindungen ist Kohlenstoff aber mehrfach auch als Bestandteil von verschiedenen funktionellen Gruppen enthalten Wenn in diesen Fallen nur bestimmte C Atome oxidiert oder reduziert werden sollen mussen Redoxreaktionen unter Verwendung von Schutzgruppen so gezielt verlaufen dass nur das gewunschte C Atom oxidiert bzw reduziert wird Im hochst moglichen Oxidationszustand 4 befindet sich der Kohlenstoff im Kohlendioxid in der Kohlensaure und in ihren Salzen den Carbonaten Auch in den Derivaten der Kohlensaure wie z B im Harnstoff als den Endprodukten aller unter Energiegewinn ablaufenden oxidativen Redoxreaktionen von organischen Verbindungen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel liegt das C Atom im hochst moglichen Oxidationszustand 4 vor Durch Redoxreaktionen unter Einsatz von Wasserstoff als Reduktionsmittel konnen diese Verbindungen in reduktiven Redoxreaktionen unter Energieaufwand wieder in Verbindungen mit dem C Atom in niedrigeren Oxidationszustanden z B in Aldehyde oder in Alkohole uberfuhrt werden d h in Verbindungen mit funktionelle Gruppen wie sie auch in Kohlenhydraten und anderen Naturstoffen vorkommen Dabei konnen im Labor an Stelle von gasformigem Wasserstoff auch spezielle salzartige Metallhydride eingesetzt werden Diese chemischen Redoxreaktionen stehen also fur ahnliche Redoxreaktionen wie sie in Pflanzen und Lebewesen ablaufen und dort als Kohlenstoffdioxid Assimilation bezeichnet werden Redoxreaktionen mit Wasserstoff als Reduktionsmittel Bearbeiten Der wichtigen Rolle von Sauerstoff als Oxidationsmittel bei Redoxreaktionen entspricht die wichtige Rolle von Wasserstoff als Reduktionsmittel bei Redoxreaktionen Solche Reaktionen mit gasformigen Wasserstoff spielen im Bereich der praparativen organischen Chemie eine grosse Rolle Diese Verfahren wurden noch wichtiger nachdem man erreicht hatte das sehr stabile reaktionstrage Wasserstoffmolekul durch Katalysatoren zu aktivieren Im Labor wurde der muhsame Umgang mit gasformigem Wasserstoff durch den Einsatz von festen salzartigen Hydriden erleichtert Bakterielle Methanbildung mit Wasserstoff Bearbeiten Archaeen aus der Gruppe der Methanbildner konnen unter Sauerstoffabschluss Methan aus Kohlenstoffdioxid herstellen Der Vorgang wird Methanogenese genannt CO 2 4 H 2 CH 4 2 H 2 O displaystyle ce CO2 4H2 gt CH4 2H2O nbsp Redoxreaktionen zur Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff als Reduktionsmittel Bearbeiten Da Wasserstoff anders als Sauerstoff in der Atmosphare nicht elementar verfugbar ist wurde es nach 1900 erforderlich Wasserstoff einfach und preiswert herzustellen denn Wasserstoff wurde fur die Herstellung von Ammoniak benotigt Dabei handelte es sich um eine grosstechnische Redoxreaktion denn Ammoniak wurde sowohl zur Herstellung von Stickstoffdunger als auch zur Herstellung Salpetersaure und von Sprengstoffen benotigt Entwickelt wurde eine Methode Wasserstoff aus einem Gemisch von Wasser Kohlenwasserstoffen und Erdgas herzustellen also aus Verbindungen in denen Wasserstoff im hoheren Oxidationszustand 1 vorliegt als im elementaren Zustand 0 Fur die erforderlichen schnellen Ablauf einer reduzierenden Redoxreaktion musste durch partielle Verbrennung von Erdgas fur hohe Temperaturen gesorgt werden Das damals entwickelte komplizierte Reduktionsverfahren besteht aus zwei miteinander verkoppelten Redoxreaktionen 1 die sog Dampfreformierung und 2 die anschliessende sog Wassergas Shift Reaktion In der 1 Reaktion werden Kohlenwasserstoffe unter Hochdruck und mit Einsatz von speziellen Katalysatoren zu einem Gemisch aus Methan Kohlenmonoxid und Wasserstoff reduktiv gecrackt In der 2 anschliessenden Reaktion wird die Ausbeute an Wasserstoff dadurch erhoht dass in einer weiteren Redoxreaktion ein Teil des im ersten Schritts gebildeten Kohlenmonoxids als Reduktionsmittel genutzt wird um Wasser zu Wasserstoff zu reduzieren wobei das Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid oxidiert wird Die Reaktionsgleichungen fur die Gewinnung von Wasserstoff aus Methan als einfaches Beispiel lauten 1 Schritt Reformierung C H 4 H 2 O C O 3 H 2 displaystyle mathrm CH 4 H 2 O rightarrow CO 3 H 2 nbsp 2 Schritt Wassergas Shift Reaktion C O H 2 O C O 2 H 2 displaystyle mathrm CO H 2 O rightarrow CO 2 H 2 nbsp Der erzeugte Wasserstoff wurde seit 1913 grosstechnisch fur die Reduktion von Stickstoff zu Ammoniak N 3 H 3 1 displaystyle mathrm overset 3 N overset 1 H 3 nbsp eingesetzt und wird im Laufe dieser grosstechnischen Redoxreaktion vom Oxidationszustand 0 zum hoheren Oxidationstand 1 oxidiert Als Oxidationsmittel fungiert der Stickstoff der im Verlauf der Reaktion reduziert wird N 2 3 H 2 2 N H 3 displaystyle mathrm N 2 3 H 2 longrightarrow 2 NH 3 nbsp Reaktionsgleichung fur die Redoxreaktion zur Synthese von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff In einer weiteren grosstechnischen und in mehreren Stufen ablaufenden Redoxreaktion wird seit 1908 mit dem sog Ostwald Verfahren durch katalytische Oxidation von Ammoniak mit Sauerstoff als Oxidationsmittel Salpetersaure hergestellt Es ist fur die nahe Zukunft erforderlich und auch absehbar dass Wasserstoff weltweit den Kohlenstoff und seine Verbindungen als Reduktionsmittel bei grosstechnischen Redoxreaktionen wie z B bei der Stahlproduktion ersetzen muss Zukunftig soll z B das oxidische Eisenerz bei der Stahlerzeugung direkt mit Wasserstoff reduziert werden Naturlich ist es dann auch erforderlich dass das neue Reduktionsmittel Wasserstoff ohne Bildung von Kohlenmonoxid und Kohlendioxid photovoltaisch hergestellt werden muss Metalle als Reduktionsmittel in Redoxreaktionen Bearbeiten Die Elektrochemische Spannungsreihe zeigt dass Wasserstoff nicht das starkste Reduktionsmittel ist Besonders die Alkalimetalle und Erdalkalimetalle sind viel starkere Reduktionsmittel Lithium Natrium und Calcium konnen sogar die im Wasser nur in sehr niedriger Konzentration vorhandenen Protonen in Redoxreaktionen zum elementaren Wasserstoff reduzieren und werden dabei als Lieferanten der benotigten Elektronen zum jeweiligen hoheren kationischen Oxidationszustand 1 bzw 2 oxidiert 2 N a 2 H 2 O 2 N a O H H 2 displaystyle mathrm 2 Na 2 H 2 O rightarrow 2 NaOH H 2 nbsp Natrium als Reduktionsmittel von Protonen wird oxidiert unter Bildung von Natriumkationen und Wasserstoff gebildet durch Reduktion von Protonen C a 2 H 2 O C a O H 2 H 2 displaystyle mathrm Ca 2 H 2 O rightarrow Ca OH 2 H 2 nbsp Calcium als Reduktionsmittel von Protonen wird oxidiert unter Bildung von Calciumkationen und Wasserstoff gebildet durch Reduktion von ProtonenRedoxreaktionen von Metallen mit Sauerstoff als Oxidationsmittel konnen im Fall von Alkali und Erdalkalimetallen als heftige Verbrennungsreaktionen unter Bildung von Metalloxiden und Metallperoxiden verlaufen wahrend sie bei anderen Metallen langsam und oberflachlich ablaufen Als Redoxreaktionen verlaufen auch Reaktionen der Alkali und Erdalkalimetalle mit anderen nichtmetallischen Elementen wie mit Kohlenstoff zu den Carbiden z B Lithiumcarbid oder mit Stickstoff zu den Nitriden z B Magnesiumnitrid oder mit Schwefel zu den Sulfiden z B Natriumsulfid oder mit Halogenen zu den salzartigen Halogeniden z B Natriumchlorid Aluminium als Reduktionsmittel Thermitverfahren Bearbeiten nbsp Thermitverfahren zum Schweissen von EisenbahnschienenZur Herstellung von zahlreichen Metallen aus ihren Oxiden kann Aluminium als Reduktionsmittel verwendet werden wenn die Metalle edler als Aluminium sind Das Verfahren bei dem Aluminiumpulver oder spane eingesetzt werden heisst aluminothermisches Verfahren Eine Mischung aus Eisenoxid und Aluminium wird Thermit genannt und konnte sowohl zum Zusammenschweissen von Eisenbahnschienen als auch zur Zundung von Stabbrandbomben verwendet werden 2 Al Fe 2 O 3 Al 2 O 3 2 Fe displaystyle ce 2Al Fe2O3 gt Al2O3 2Fe nbsp Beispiel Elektrochemische Redoxreaktion Bearbeiten Die Bildung von Wasserstoff aus Wasser mit Metallen als Reduktionsmittel der Protonen lauft auch dann ab wenn statt der Metalle als Elektronenspender die Kathode einer Batterie als Elektronenspender und damit als Reduktionsmittel genutzt wird Bei der dann ablaufendenWasserelektrolyse in einem Elektrolyseur fungiert die Anode dann als Oxidationsmittel und dort bildet sich durch Aufnahme von Elektronen elementarer Sauerstoff Weitere grosstechnisch genutzte Redoxreaktionen BearbeitenBereits erwahnt wurden folgende grosstechnischen Prozesse Herstellung von Wasserstoff aus Wasser mit Reduktionsmitteln die auf Methan und Kohlenmonoxid also letztlich auf Kohlenstoff als Reduktionsmittel beruht und damit Kohlendioxid erzeugt Herstellung von Ammoniak aus Stickstoff mit Wasserstoff als Reduktionsmittel der zu Wasser oxidiert wird Haber Bosch Verfahren N 2 3 H 2 2 NH 3 displaystyle ce N2 3H2 gt 2NH3 nbsp Ammoniak ist ein wichtiges Vorlauferprodukt fur die Gewinnung von stickstoffhaltigen Dungemitteln und fur die Landwirtschaft von grosser Bedeutung Ammoniak als H reiche Speicherverbindung fur Wasserstoff gewinnt zunehmend auch dadurch an Bedeutung dass es in einer Redoxreaktion mit Sauerstoff als Oxidationsmittel zu Stickstoff und Wasser verbrannt d h oxidiert werden kann 3 4 NH 3 3 O 2 2 N 2 6 H 2 O displaystyle ce 4NH3 3O2 gt 2N2 6H2O nbsp Herstellung von Salpetersaure durch Oxidation von Ammoniak mit Sauerstoff als Oxidationsmittel der zu Wasser reduziert wird Ostwald Verfahren Daneben gibt es noch weitere grosstechnisch und gesamtgesellschaftlich bedeutsame Redoxreaktionen die letztlich auf Kohlenstoff als Reduktionsmittel und Sauerstoff als Oxidationsmittel beruhen und damit Kohlendioxid erzeugen Die Verbrennung von fossilen Energietragern wie Kohle Erdol Erdgas Kerosin mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel wird nicht nur zur Erzeugung von Warme und Fernwarme in Heizungsanlagen genutzt sondern auch in Warmekraftwerken um elektrische Energie oder um in Verbrennungsmotoren Antriebsenergie fur Fahrzeuge und Flugzeuge zu erzeugen Hochofenprozess Bearbeiten Zahlreiche metallurgische Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Metallen sind klassische Beispiele fur technisch bedeutsame Redoxreaktionen in der Industrie nbsp HochofenBeim Hochofenprozess werden oxidische Eisenerze mit Koks reduziert Dabei kann der Prozess auch so gefuhrt werden dass neben dem Kohlenstoff als Reduktionsmittel auch bei Sauerstoffmangel im Hochofen entstehendes Kohlenmonoxid als Reduktionsmittel genutzt werden kann wenn es nicht sofort zu Kohlenstoffdioxid weiter oxidiert wird 4 1 C O 2 CO 2 displaystyle ce C O2 gt CO2 nbsp Energie liefernde Verbrennung des Kokses 2 CO 2 C 2 CO displaystyle ce CO2 C gt 2CO nbsp Erzeugung des gasformigen Reduktionsmittels Kohlenstoffmonoxid Boudouard Gleichgewicht 3 Fe 2 O 3 3 CO 3 CO 2 2 Fe displaystyle ce Fe2O3 3CO gt 3CO2 2Fe nbsp Reduktion des Eisenoxids zu elementarem Eisen Redoxreaktionen bei Lebensmitteln BearbeitenBei der Herstellung von Margarine werden die ungesattigten Fettsauren in Pflanzenolen durch katalytische Hydrierung mit Wasserstoff als Reduktionsmittel reduziert Diese Redoxreaktion wird als Fetthartung bezeichnet R CH CH R H 2 R CH 2 CH 2 R displaystyle ce R CH CH R H2 gt R CH2 CH2 R nbsp ungesattigte Fettsauren werden mit Wasserstoff hydriert Die Fetthartung erfolgt auch deshalb weil die C C Doppelbindungen in ungesattigten Fettsauren durch eine Redoxreaktion mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel zerstort werden konnen unter Bildung von ranzig riechenden kurzkettigen Carbonsauren und Aldehyden Deshalb werden fetthaltigen Lebensmitteln Antioxidantien zugesetzt um Oxidationsreaktionen zu verhindern Die zugesetzten Antioxidantien werden dann bevorzugt oxidativ angegriffen Auch die Umrotung von Fleisch durch Pokelsalze die Nitrite als Oxidationsmittel enthalten ist eine Redoxreaktion Es kommt zur Ausbildung stabiler Komplexe mit leuchtend roter Farbe die auf die oxidative Bildung von Nitrosylmyoglobin und Nitrosylmetmyoglobin mit Nitrit als Oxidationsmittel zuruckzufuhren ist das zur Nitrosylgruppe reduziert wird 5 Mb NO 2 MMb NO displaystyle ce Mb NO2 gt MMb NO nbsp Durch Zugabe von Nitrit zu Myoglobin entsteht Metmyoglobin und Nitrosyl Redoxreaktionen in der Analytik BearbeitenZahlreiche Analysemethoden basieren auf Redoxprozessen Klassische Nachweisreaktionen oder Trennungsgange basieren zum Teil auf Redoxreaktionen Ebenso moderne elektrochemische Analysemethoden und die quantitative Redox Titration Biochemie Bearbeiten Viele zellbiologische Prozesse basieren auf Redox Reaktionen Haufig beteiligt sind die Coenzyme NAD NADP und FAD die Reduktionsmittel in Form von Hydridionen ubertragen Diese Reduktionsaquivalente dienen oft dazu Energie durch Substratkettenphosphorylierung oder oxidative Phosphorylierung in Form von GTP bzw ATP umzuwandeln Photosynthese und Zellatmung Bearbeiten Bei der Photosynthese bauen grune Pflanzen unter Energiezufuhr in Form von Licht aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Traubenzucker Glucose auf und setzen Sauerstoff frei Die Brutto Reaktionsgleichung lautet 6 CO 2 12 H 2 O C 6 H 12 O 6 6 O 2 6 H 2 O displaystyle ce 6CO2 12H2O gt C6H12O6 6O2 6H2O nbsp Die Umkehrreaktion ist die Zellatmung bei der Glucose Traubenzucker zu Kohlenstoffdioxid oxidiert und Sauerstoff zu Wasser reduziert wird Die vereinfachte Summenformel lautet C 6 H 12 O 6 6 O 2 6 CO 2 6 H 2 O displaystyle ce C6H12O6 6O2 gt 6CO2 6H2O nbsp Aus einem Molekul Glucose und sechs Molekulen Sauerstoff werden sechs Molekule Kohlenstoffdioxid und sechs Molekule Wasser Alkoholische Garung Bearbeiten Organismen wie die Backerhefe konnen wahrend der alkoholischen Garung Zucker zu Trinkalkohol Ethanol und Kohlenstoffdioxid umwandeln um daraus Energie zu gewinnen C 6 H 12 O 6 2 ADP 2 P i 2 C 2 H 5 OH 2 CO 2 2 ATP displaystyle ce C6H12O6 2ADP 2P i gt 2C2H5OH 2CO2 2ATP nbsp Elektrochemie Bearbeiten Die Elektrochemie ist das Teilgebiet der physikalischen Chemie welches sich mit dem Zusammenhang zwischen elektrischen und chemischen Vorgangen befasst Wenn daher eine Redoxreaktion durch einen elektrischen Strom erzwungen wird oder einen solchen liefert so ist dies ein elektrochemischer Vorgang Die fur die Elektrochemie entscheidenden Vorgange laufen dabei an der Phasengrenze ab Die Elektrochemie ist also die Wissenschaft der Vorgange zwischen einem Elektronenleiter Elektrode und einem Ionenleiter Elektrolyt Von zentraler Bedeutung ist die Nernst Gleichung welche die Konzentrationsabhangigkeit des Elektrodenpotentials beschreibt Dies lasst sich mithilfe der Redox Titration analytisch nutzen um Ionen in Losung zu bestimmen Theoretisch wird die Ubertragung von Aussenelektronen in Losung durch die Marcus Theorie beschrieben Galvanische Elemente Akkumulatoren und Elektrolyse Bearbeiten Wird die Redoxreaktion durch eine von aussen angelegte elektrische Spannung erzwungen nennt man diesen Vorgang Elektrolyse wird durch die chemische Reaktion geeigneter Substanzen eine messbare Spannung hervorgerufen so liegt ein galvanisches Element vor Diese Spannungen Redoxpotentiale sind charakteristisch fur die jeweiligen Reaktionen und auf einer Skala dokumentiert der Elektrochemischen Spannungsreihe Hier wird die Starke eines Oxidations oder Reduktionsmittels messbar Elektrochemische Redoxreaktionen laufen in einer galvanischen Zelle ab Bei der Elektrolyse und dem Aufladen eines Akkumulators wird dabei elektrische Energie zugefuhrt Beim Entladen einer Batterie oder bei Stromentnahme aus einer Brennstoffzelle erhalt man elektrische Energie die im reversiblen Fall bei einem gegen Null tendierenden elektrischen Strom I 0 der Gibbs Energie der Reaktion entspricht Spezialfalle BearbeitenBei einer Komproportionierung oder auch Synproportionierung reagieren Verbindungen die ein Element in niedriger Oxidationsstufe Reduktionsmittel enthalten zusammen mit Verbindungen in denen das betreffende Element in hoherer Oxidationsstufe Oxidationsmittel vorliegt zu einer Verbindung mit mittlerer Oxidationsstufe Man spricht von einer Disproportionierung wenn bei einer chemischen Reaktion Elemente mit mittlerer Oxidationsstufe in solche mit einer niedrigen und einer hoheren ubergehen 2 H 2 O 2 2 H 2 O O 2 displaystyle mathrm 2 H 2 O 2 longrightarrow 2 H 2 O O 2 nbsp Disproportionierung zweier Molekule Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff Diese Reaktionen verlaufen haufig unter dem Einfluss eines Katalysators Stoff der eine chemische Reaktion beschleunigt ohne sich dabei zu verandern ab Literatur BearbeitenPeter W Atkins Physikalische Chemie 3 korrigierte Auflage Wiley VCH Weinheim 2001 ISBN 3 527 30236 0 Charles E Mortimer Ulrich Muller Chemie Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 484312 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Redoxreaktionen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Anorganische Chemie fur Schuler Metalle und Redoxreaktionen amp Energiediagramm Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikibooks Anorganische Chemie fur Schuler Redoxreaktionen als Elektronenubergange Lern und Lehrmaterialien nbsp Wiktionary Redoxreaktion Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Videotutorial und Ubungen zum Aufstellen von RedoxgleichungenEinzelnachweise Bearbeiten a b Theodore L Brown H Eugene LeMay Chemie Ein Lehrbuch fur alle Naturwissenschaftler VCH VerlagsgesellschaftD6940 Weinheim 1988 ISBN 978 3 527 26241 0 ISBN 3 527 26241 5 S 200 S 567 578 Theodore L Brown H Eugene LeMay Bruce E Bursten Chemie Die zentrale Wissenschaft Pearson Studium 2007 ISBN 978 3 8273 7191 1 S 168 977 980 992 998 Siemens UK abgerufen am 5 Juli 2018 Guido Kickelbick Chemie fur Ingenieure 1 Auflage Pearson Studium 2008 ISBN 978 3 8273 7267 3 S 176 Hans Dieter Belitz Werner Grosch Peter Schieberle Lehrbuch der Lebensmittelchemie 6 vollstandig uberarbeitete Auflage Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 73201 3 S 593 doi 10 1007 978 3 540 73202 0 Normdaten Sachbegriff GND 4177303 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Redoxreaktion amp oldid 239279264