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Eine Schutzgruppe englisch protecting group daher haufig als allgemeine Abkurzung in Formelschemata PG ist in der Chemie ein Substituent der wahrend einer komplizierteren mehrstufigen chemischen Synthese in ein Molekul eingefuhrt wird um eine bestimmte funktionelle Gruppe vorubergehend zu schutzen und so eine unerwunschte Reaktion an dieser Gruppe zu verhindern Nach der Durchfuhrung der gewunschten Reaktion an anderer Stelle des Molekuls wird die Schutzgruppe wieder abgespalten Fur viele funktionelle Gruppen sind mehrere mogliche Schutzgruppen bekannt die sich in ihrer Stabilitat und den Bedingungen fur ihre Abspaltung unterscheiden Mit der Butyloxycarbonyl Gruppe Boc an der Aminogruppe geschutzte a Aminosaure Glycin Die Boc Schutzgruppe ist blau markiert Typische Synthese unter Verwendung einer Schutzgruppe blau Die Schutzgruppe ist weder im Edukt oben links noch im Zielmolekul B enthalten Sie wird nur vorubergehend benotigt um ein anderes reaktives Zentrum im Molekul wahrend der Umsetzung mit einem Reagenz grun zu schutzen Bei Abwesenheit der Schutzgruppe wird das Ausgangsmolekul an beiden reaktiven Zentren angegriffen und das unerwunschte Produkt A erhalten Bei der Synthese von speziellen Verbindungsklassen mit sich wiederholenden funktionellen Gruppen in der Regel sind dies Biomolekule wie Peptide Oligosaccharide oder Nukleotide haben sich Standardsatze an Schutzgruppen etabliert Schutzgruppen sind heute ein wichtiges Werkzeug in der Synthese von komplexen Verbindungen geworden Die Anforderungen an eine Schutzgruppe sind recht hoch Dazu gehort dass sie sich mit sehr guter Ausbeute und spezifisch an eine funktionelle Gruppe einfuhren lassen und ebenso unter milden Bedingungen wieder abzuspalten sein muss Fur beide Schritte sollten die Reaktionsbedingungen standardisierbar sein Zudem muss die Schutzgruppe unter moglichst vielen Reaktionsbedingungen stabil sein Nach Moglichkeit sollten die entstehenden Reaktionsprodukte leicht abtrennbar sein und optimalerweise ist das Schutzgruppen Reagenz auch noch preiswert Je breiter der Erfahrungsschatz mit einer Schutzgruppe ist umso besser ist die Vorhersagbarkeit der Reaktivitat der Schutzgruppe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anforderungen an eine Schutzgruppe 3 Orthogonalitat von Schutzgruppen 4 Labilitat bzw Abspaltung von Schutzgruppen 5 Funktionelle Gruppen 5 1 Amine 5 2 Alkohole 5 3 1 2 Diole 5 4 Carbonylgruppen 5 5 Carboxygruppen 5 6 Alkene 5 7 Alkine 6 Anwendungen 7 Atomokonomie 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Elias J Corey nbsp Robert B WoodwardDie Geschichte der Schutzgruppentechnik ist untrennbar verbunden mit der gezielten Verwendung verschiedener Ausgangsverbindungen fur die Synthese eines Zielmolekuls Die fruhen Schutzgruppen beruhten in der Regel darauf dass die Ausgangsverbindung so gewahlt wurde dass eine reaktive funktionelle Gruppe durch einen Rest blockiert und somit unreaktiv war So wurden z B Anisole anstatt Phenole gewahlt oder Ester anstelle von freien Hydroxygruppen Erst mit der ab Anfang des 20 Jahrhunderts aufkommenden gezielten Synthese von immer komplexer werdenden Verbindungen wurde die Schutzgruppentechnik wirklich bedeutsam Etwa ab 1960 wurde begonnen in die Chemie der Schutzgruppen erheblichen Forschungsaufwand zu investieren Wahrend dieser Zeit begannen Chemiker immer komplexere Naturstoffe zu synthetisieren Hervorzuheben sind vor allem die damaligen Arbeiten der Nobelpreistrager Robert B Woodward Elias J Corey und Albert Eschenmoser die bei der Synthese von komplexen Naturstoffen Pionierarbeit geleistet haben 1 2 Heute gibt es eine Vielzahl von Schutzgruppen die in Monographien bezuglich ihrer Eigenschaften zusammengefasst sind 3 4 Dabei gibt es neben etablierten Schutzgruppen sehr viele exotische Schutzgruppen die nur fur eine Synthese oder ein recht spezielles Gebiet entwickelt wurden Anforderungen an eine Schutzgruppe BearbeitenDas Einfugen und Entfernen von Schutzgruppen stellen keine produktiven Reaktionen in einer Abfolge von Syntheseschritten dar ihr Produkt kommt dem angestrebten Endprodukt der Synthese nicht naher Deswegen werden an Schutzgruppenreaktionen oft hohe Anforderungen bezuglich Preis Ausbeute und Entwicklungsaufwand fur die Reaktion gestellt Als Grundanforderungen fur eine gute Schutzgruppe haben sich folgende Merkmale herausgebildet Das Reagenz muss kauflich und preiswert oder leicht herstellbar sein Die Schutzgruppe muss einfach spezifisch und in hohen Ausbeuten einfuhrbar sein Sie muss stabil gegenuber einer moglichst grossen Anzahl an Reaktionsbedingungen und Aufarbeitungs und Reinigungsmethoden sein Sie muss spezifisch hoch selektiv und in hohen Ausbeuten abspaltbar sein Dabei sollten die Bedingungen standardisierbar sein Sie darf kein neues Stereozentrum und auch kein diastereotopes Zentrum bilden Sie sollte einfach in NMR Spektren erkennbar sein und moglichst wenig durch Signaluberlappung storenEinen sehr wichtigen Aspekt stellt die hohe Selektivitat der Abspaltung dar denn es mussen haufig unterschiedliche funktionelle Gruppen unabhangig voneinander geschutzt und entschutzt werden Im Idealfall ist immer nur eine von vielen Schutzgruppen vom Abspaltungsprozess betroffen Das Verhalten von Schutzgruppen in der Praxis lasst sich besonders wenn mehrere verschiedene Schutzgruppen in einem Molekul verwendet werden nicht immer anhand der Literatur korrekt vorhersagen Daher muss in manchen Fallen trotz grossem Erfahrungsschatz sowohl fur das Einfuhren als auch fur das Abspalten noch erhebliche Entwicklungsarbeit wahrend einer Synthese geleistet werden 5 6 Orthogonalitat von Schutzgruppen Bearbeiten nbsp Orthogonal geschutztes L Tyrosin Schutzgruppen sind blau markiert die Aminosaure ist schwarz gezeichnet 1 Fmoc geschutzte Aminogruppe 2 als Benzylester geschutzte Carboxygruppe und 3 als tert Butylether geschutzte phenolische Hydroxygruppe des Tyrosins Orthogonalitat von Schutzgruppen bedeutet dass sich bei Verwendung mehrerer Schutzgruppen verschiedenen Typs jede Schutzgruppe einzeln und in einer beliebigen Reihenfolge aufgrund der verschiedenen Abspaltreagenzien abspalten lasst ohne dass eine der anderen Schutzgruppen angegriffen wird Im gezeigten Beispiel der geschutzten Aminosaure Tyrosin kann der Benzylester hydrogenolytisch die Fluorenylmethylenoxy Gruppe Fmoc durch Basen wie z B Piperidin und der phenolische tert Butylether mit Sauren z B mit Trifluoressigsaure gespalten werden Ein weit verbreitetes Beispiel fur diese Anwendung ist die Fmoc Peptidsynthese die sowohl in Losung als auch auf fester Phase eine grosse Bedeutung erlangt hat 7 Die Schutzgruppen in der Festphasensynthese mussen bezuglich der Reaktionsbedingungen wie Reaktionszeit Temperatur und Reagenzien so standardisiert sein dass sie von einem Automaten durchgefuhrt werden und dabei Ausbeuten von weit uber 99 erreicht werden konnen da sonst die Trennung des resultierenden Gemisches der Reaktionsprodukte praktisch unmoglich ist 8 nbsp Schematische Darstellung einer Festphasen Peptidsynthese mit orthogonalen Schutzgruppen X und Y nbsp Fmoc Festphasen Peptidsynthese mit orthogonalen Schutzgruppen nbsp Prinzip von vektoriellen MolekulenEine weitere wichtige Anwendung von orthogonalen Schutzgruppen ist die Kohlenhydrat Chemie Da Kohlenhydrate uber Hydroxygruppen mit sehr ahnlicher Reaktivitat verfugen muss fur eine gezielte synthetische Umsetzung der Schutz bzw das Entschutzen von einzelnen Hydroxygruppen moglich sein Einen ahnlichen Fall stellt die Synthese von Nukleotiden dar Hier hat man zum einen das Problem wie bei der Peptidsynthese dass es sich um vektorielle Molekule handelt Zum anderen hat man hier auch das Problem der Kohlenhydratchemie mit dem Zuckerrest der Ribose bei der Synthese von RNA Molekulen Aber auch in der Synthese von komplexen Naturstoffen oder Wirkstoffen mit vielen funktionellen Gruppen ist man auf die Orthogonalitat der Schutzgruppen angewiesen 2 9 Labilitat bzw Abspaltung von Schutzgruppen BearbeitenBei Schutzgruppen haben sich verschiedene Reaktionsbedingungen etabliert die dem Orthogonalitats Prinzip entsprechen unter denen Schutzgruppen abgespalten werden Man kann grob zwischen folgenden Abspaltbedingungen unterscheiden 10 Saurelabile Schutzgruppen Basenlabile Schutzgruppen Fluoridlabile Schutzgruppen Enzymlabile Schutzgruppen Reduktionslabile Schutzgruppen Oxidationslabile Schutzgruppen Schutzgruppen die durch Schwermetallsalze oder deren Komplexe gespalten werden Photolabile Schutzgruppen Zwei Stufen SchutzgruppenSaurelabile Schutzgruppen lassen sich durch die Einwirkung von Sauren abspalten Die Triebkraft ist hier haufig die Bildung eines verhaltnismassig stabilen Carbokations oder ein saurekatalysiertes Gleichgewicht das auf der Seite der freien funktionellen Gruppe liegt Beispiele fur saurelabile Schutzgruppen sind die tert Butylester ether und carbamate welche stabile Kationen bilden und die Acetale bei denen in Anwesenheit von Wasser das saurekatalysierte Gleichgewicht auf der Seite der entsprechenden Aldehyde oder Ketone liegt nbsp Abspaltung von tert Butyl Gruppen nbsp Abspaltung der Schutzgruppe Mechanismus der b EliminierungBei den basenlabilen Schutzgruppen kann man mechanistisch zwischen der basischen Hydrolyse und der baseninduzierten b Eliminierung unterscheiden Carbonsaureester mit Ausnahme der tert Butylester werden von Hydroxidionen nukleophil angegriffen und so hydrolytisch gespalten Amide hingegen werden selten so gespalten da sie recht harsche Bedingungen benotigen Eine Ausnahme stellt hier die Phthaloyl Gruppe dar da diese mit Hydrazin schon unter recht milden Bedingungen gespalten wird Bei der b Eliminierung lauft eine Reaktionskaskade ab Zunachst wird ein Proton durch die Base abgespalten und ein Carbanion gebildet Durch eine geeignete Abgangsgruppe wird nun die Schutzgruppe unter Bildung einer Vinylverbindung gespalten Zum Letzteren Fall zahlt vor allem die Fmoc Gruppe nbsp Spaltung durch nukleophilen Angriff eines Carbonsaureesters eines Phthalimides und einer Fmoc Gruppe durch b EliminierungFluorid Ionen bilden mit Silicium eine sehr stabile Bindung Daher werden die Silicium Schutzgruppen praktisch ausnahmslos durch Fluorid Ionen gespalten Je nach Art des Gegenions bzw des Abspaltreagenzes konnen jedoch auch verschiedene Silicium Schutzgruppen in Abhangigkeit von der sterischen Hinderung des Silicium Atoms selektiv gespalten werden Der Vorteil von Fluorid labilen Schutzgruppen ist dass keine andere Schutzgruppe unter den Abspaltbedingungen angegriffen wird Ester konnen haufig durch Enzyme wie Lipasen gespalten werden Da Enzyme bei einem pH Wert zwischen 5 und 9 und bei moderaten Temperaturen von etwa 30 40 C arbeiten und zudem was die Carbonsaure betrifft noch sehr selektiv sind ist diese Methode eine zwar selten benutzte aber sehr attraktive Methode zur Schutzgruppenspaltung nbsp Struktur von DichlordicyanobenzochinonBenzylgruppen konnen reduktiv durch katalytische Hydrierung gespalten werden Zum Einsatz kommen Benzylgruppen als Ether Ester Urethane Carbonate oder Acetale und werden zum Schutz von Alkoholen Carbonsauren Aminen und Diolen eingesetzt Nur wenige Schutzgruppen die oxidativ entfernt werden konnen sind gebrauchlich Es handelt sich hier in der Regel um Methoxybenzylether Sie konnen mit Cer IV ammoniumnitrat CAN oder Dichlordicyanobenzochinon DDQ uber ein Chinomethin gespalten werden nbsp nbsp Die Doppelbindung eines Allylrestes kann durch Platingruppenelemente wie Palladium Iridium oder Platin zur Vinylverbindung isomerisiert werden Die so erhaltenen Enolether bei geschutzten Alkoholen oder Enamine bei geschutzten Aminen konnen leicht sauer hydrolysiert werden Photolabile Schutzgruppen enthalten ein Chromophor das durch Bestrahlung mit einer geeigneten Wellenlange aktiviert und so abgespalten werden kann 11 Als Beispiel sei hier die o Nitrobenzylgruppe ONB aufgefuhrt nbsp Mechanismus der Photoentschutzung eines o Nitrobenzylethers und Bildung des AlkoholsEine besondere Form von Schutzgruppen stellen die Zwei Stufen Schutzgruppen dar Diese zeichnen sich durch eine hohe Stabilitat aus da die Schutzgruppe zunachst durch eine chemische Transformation in eine abspaltbare Gruppe umgewandelt werden muss Diese Art an Schutzgruppen finden jedoch selten Anwendung da hier ein zusatzlicher Aktivierungsschritt notwendig ist was die Synthese um eine weitere Stufe verlangert Funktionelle Gruppen BearbeitenAmine Bearbeiten Fur die Aminofunktion ist die bei weitem grosste Vielfalt an Schutzgruppen verfugbar Dies hangt zum einen damit zusammen dass Aminen in der Peptidsynthese eine besondere Wichtigkeit zukommt aber auch an ihren Eigenschaften Sie sind zum einen recht potente Nukleophile aber auch verhaltnismassig starke Basen Diese Eigenschaften fuhrten dazu dass immer neue Schutzgruppen fur Amine entwickelt wurden 12 Viele Schutzgruppen fur Amine basieren auf Carbamaten Diese lassen sich leicht in Form von Carbonsaurechloriden einfuhren Ihre Triebkraft bei der Spaltung beziehen sie durch die Bildung des sehr stabilen Kohlenstoffdioxid Molekuls Basierend auf unterschiedlichen Resten am Carbamat wurden verschiedene Spaltungsmoglichkeiten entwickelt Die am haufigsten benutzten Carbamate sind die tert Butyloxycarbonyl Benzyloxycarbonyl die Fluorenylmethylenoxycarbonyl und die Allyloxycarbonyl Verbindungen Rest Formel Name Abkurzung Spaltungtert Butyl nbsp tert Butyloxycarbonyl Boc sauer Trifluoressigsaure TFA rein oder als Losung in Dichlormethan 13 3 M Salzsaure in Essigsaureethylester 14 oder 10 ige Schwefelsaure in Dioxan 15 Benzyl nbsp Benzyloxycarbonyl Cbz oder Z hydrogenolytisch Wasserstoff und Palladium auf Aktivkohle 16 Lithium oder Natrium in flussigem Ammoniak 17 Fluorenylmethylen nbsp Fluorenylmethylenoxycarbonyl Fmoc basisch 20 50 Piperidin in Dimethylformamid DMF 18 oder N Methyl 2 pyrrolidon 19 50 Morpholin in DMF bei empfindlichen Glykopeptiden 20 21 Allyl nbsp Allyloxycarbonyl Alloc ubergangsmetallkatalysierte Spaltung Metalle wie Palladium 0 oder Nickel 0 Komplexe 22 Neben den Carbamaten sind noch eine Reihe anderer N Acyl Derivate als Schutzgruppen von Bedeutung aber bei weitem nicht so weit verbreitet Dazu gehoren beispielsweise die Phthalimide die entweder durch die Umsetzung der primaren Amine mit Phthalsaureanhydrid oder durch den Aufbau der Aminogruppe uber eine Gabriel Synthese zuganglich sind Die Spaltung der Phthalimide erfolgt normalerweise durch Hydrazinhydrat oder Natriumboranat 23 Trifluoracetamide sind uberaus leicht im Basischen zu verseifen daher dienen die durch die Umsetzung mit Trifluoressigsaureanhydrid erhaltenen Acetamide gelegentlich als Schutzgruppe fur Amine Bei Indolen Pyrrol und Imidazolen also heterocyclischen Verbindungen finden die N Sulfonyl Derivate als Schutzgruppe ihre Anwendung Bei normalen Aminen ist diese Schutzgruppe haufig zu stabil Die Darstellung erfolgt hier durch Sulfonierung mit Phenylsulfonylchlorid und dem deprotonierten Heterocyclus Die Spaltung erfolgt durch basische Hydrolyse N Acyl Derivate von primaren und sekundaren Aminen sind zwar relativ leicht durch die Umsetzung der Amine mit einem Arylsulfonsaurechlorid zuganglich konnen aber nur schwer z B unter den Bedingungen einer Birch Reduktion Natrium in flussigem Ammoniak oder durch Umsetzung mit Natriumnaphthalid gespalten werden 24 Unter den N Alkyl Derivaten haben die durch Alkylierung oder reduktive Alkylierung darstellbaren N Benzyl Derivate eine gewisse Bedeutung Die Spaltung erfolgt wie bei der Cbz Gruppe reduktiv und normalerweise durch katalytische Hydrierung oder durch Birch Reduktion N Alkylamine haben hier den entscheidenden Nachteil gegenuber den Carbamaten oder Amiden dass der basische Stickstoff erhalten bleibt Alkohole Bearbeiten Die klassische Schutzgruppe fur Alkohole sind Carbonsaureester Haufig sind die Ester von Vorstufen kauflich erhaltlich oder konnen leicht durch Umsetzung der Alkohole mit den Saurechloriden oder Anhydriden durch eine Schotten Baumann Reaktion oder aber durch Umesterung erhalten werden Die Spaltung der Ester erfolgt in der Regel durch die Umsetzung mit Nukleophilen wie den Alkalihydroxiden Alkali Alkoholaten oder Lithium bzw Magnesium organischen Verbindungen alternativ auch reduktiv durch Umsetzung mit komplexen Hydriden wie Lithiumaluminiumhydrid Die Reaktivitat der Ester gegenuber nukleophilen Angriffen sinkt mit der sterischen Hinderung der Carbonsaure in der Reihenfolge Chloracetyl gt Acetyl gt Benzoyl gt PivaloylDie Reaktivitat der Alkohole sinkt ebenfalls mit der steigenden sterischen Hinderung der Alkohole Phenole gt primare Alkohole gt sekundare Alkohole gt tertiare Alkohole nbsp Schutzung eines sekundaren Alkohols mit einer Trimethylsilyl Schutzgruppe mit Imidazol als Aktivierungsagenz nbsp HexamethyldisilazanDie wichtigsten Ester die als Schutzgruppen gebrauchlich sind sind die Essigsaureester die Benzoesaureester und die Pivalinsaureester da diese sich nach den angegebenen Reaktivitaten differenziert voneinander abspalten lassen Zu den wichtigsten Schutzgruppen von Alkoholen und auch Phenolen zahlen die sehr gut untersuchten und dokumentierten trisubstituierten Silylether Dabei tragt das Silicium als organische Reste sowohl Alkyl als auch Arylgruppen Dieser Typ an Schutzgruppe hat den Vorteil dass er bezuglich der Einfuhrung und besonders bezuglich der Abspaltung sehr gut moderierbar ist Hergestellt werden diese Ether entweder in einer Williamson Ethersynthese aus dem Chlorsilan und einem Alkoholat Ion oder aber durch die Verwendung von Aktivierungsreagenzien wie Imidazol Fur rein analytische Zwecke z B um ein Kohlenhydrat fluchtig zu machen und mit Hilfe von GC MS detektieren zu konnen existieren kommerziell erhaltliche Reaktionskits 25 Silylether sind grundsatzlich empfindlich gegenuber Sauren und Fluorid Ionen Letzteres wird meist fur deren Spaltung ausgenutzt Die kommerziellen Preise der Chlorsilane sind jedoch je nach Substitution sehr unterschiedlich Das preiswerteste Chlorsilan ist hier das Chlortrimethylsilan TMS Cl das ein Nebenprodukt der Silikon Herstellung nach Rochow und Muller ist Eine andere gebrauchliche Quelle der Trimethylsilyl Gruppe ist das Hexamethyldisilazan HMDS Jedoch sind die Trimethylsilylether auch extrem empfindlich gegenuber sauerer Hydrolyse beispielsweise ist schon Kieselgel als Protonendonator ausreichend und werden daher heute selten als Schutzgruppe benutzt Name Formel Abkurzung SpaltungTrimethylsilyl nbsp TMS Kaliumfluorid Essigsaure oder Kaliumcarbonat in Methanol 26 Triethylsilyl nbsp TES 10 100 Mal stabiler als eine TMS Gruppe 27 Trifluoressigsaure in Wasser Tetrahydrofuran 28 Essigsaure in Wasser Tetrahydrofuran 29 Fluorwasserstoffsaure Pyridiniumhydrofluorid in Pyridin 30 tert Butyldimethylsilyl nbsp TBS TBDMS Essigsaure in Tetrahydrofuran Wasser 31 Pyridiniumtosylat in Methanol 32 Trifluoressigsaure in Wasser 33 Fluorwasserstoffsaure in Acetonitril 34 Pyridiniumhydrofluorid in Tetrahydrofuran 35 Tetrabutylammoniumfluorid in THF 36 Triisopropylsilyl nbsp TIPS Unter gleichen Bedingungen wie TBS aber langere Reaktionszeiten Tetrabutylammoniumfluorid in Tetrahydrofuran Fluorwasserstoffsaure in Acetonitril Pyridiniumhydrofluorid in Tetrahydrofuran 37 tert Butyldiphenylsilyl nbsp TBDPS Unter gleichen Bedingungen wie TBS aber langere Reaktionszeiten 100 250 Mal langsamer als TBS und 5 10 Mal langsamer als TIPS Tetrabutylammoniumfluorid in Tetrahydrofuran Fluorwasserstoffsaure in Acetonitril Pyridiniumhydrofluorid in Tetrahydrofuran 38 Eine weitere Klasse an Schutzgruppen fur Alkohole sind die Alkylether Auch hier gibt es vielfaltige und orthogonale Moglichkeiten die Ether zu spalten Aliphatische Methoxyether sind nur schwer und unter drastischen Bedingungen spaltbar so dass diese im Allgemeinen nur bei Phenolen zum Einsatz kommen Name Formel Abkurzung SpaltungMethyl nbsp Me In der Regel nur fur Phenole gebrauchlich Iodtrimethylsilan in Chloroform Dichlormethan oder Acetonitril 39 Bortribromid oder Bortrichlorid in Dichlormethan 40 Lewis Sauren Aluminiumchlorid Bortrifluorid in Gegenwart von Thiolen 39 Benzyl nbsp Bn reduktiv Katalytische Hydrierung Palladium auf Aktivkohle Raney Nickel oder Rhodium auf Aluminiumoxid als Katalysator 41 p Methoxybenzyl nbsp PMB MPM oxidativ DDQ Dichlordicyanochinon in Dichlormethan 42 Cerammoniumchlorid in Wasser 43 3 4 Dimethoxbenzyl nbsp DMB DMPM wie PMB oxidativ DDQ Dichlordicyanochinon in Dichlormethan Cerammoniumchlorid in Wasser 44 Triphenylmethyl Trityl nbsp Tr sauer Ameisensaure in Ether oder Wasser 45 80 Essigsaure 46 1 M Salzsaure 47 tert Butyl nbsp sauer wasserfreie Trifluoressigsaure Bromwasserstoffsaure Essigsaure 4 N Salzsaure 48 Allyl nbsp Kalium tert butanolat 49 Palladium auf Aktivkohle DABCO in Methanol diverse Platin Element Komplexe anschliessend saure Aufarbeitung 50 Allyloxycarbonyl nbsp Alloc Wie Allyl Kalium tert butanolat Palladium auf Aktivkohle DABCO in Methanol diverse Platin Element Komplexe anschliessend saure Aufarbeitung 51 Methoxymethyl nbsp MOM Sauer 6 M Salzsaure in Tetrahydrofuran Wasser 52 Methylthiomethyl nbsp MTM Quecksilber II chlorid Calciumcarbonat in Acetonitril Wasser 53 Silbernitrat in Tetrahydrofuran Wasser 54 2 Methoxyethoxy methyl nbsp MEM Wassrige Bromwasserstoffsaure in Tetrahydrofuran 55 Zinkbromid in Dichlormethan 56 Benzyloxymethyl nbsp BOM Vergleichbar mit der Stabilitat von MOM MEM und SEM 57 Reduktiv Natrium in flussigem Ammoniak 58 59 Katalytische Hydrierung Palladiumhydroxid auf Aktivkohle Raney Nickel in Ethanol 60 61 b Trimethylsilyl ethoxymethyl nbsp SEM Labiler als MEM und MOM gegenuber saurer Hydrolyse 0 1 M Salzsaure in Methanol 62 konzentrierte Fluorwasserstoffsaure in Acetonitril 32 Bortrifluorid Etherat in Dichlormethan 63 Tetrabutylammoniumfluorid in HMPT Hexamethylphosphorsauretriamid oder in Tetrahydrofuran 64 65 Tetrahydropyranyl nbsp THP Essigsaure in Tetrahydrofuran Wasser 66 p Toluolsulfonsaure in Methanol 67 1 2 Diole Bearbeiten Eine besondere Klasse von Alkoholen in der Schutzgruppen Chemie stellen die 1 2 Diole Glycole dar Die Nachbarstellung von zwei Hydroxygruppen kann man z B bei Zuckern dazu ausnutzen dass man beide Hydroxygruppen abhangig voneinander als Acetal schutzt Gebrauchlich sind hier die Benzyliden Isopropyliden und Cyclohexyliden bzw Cyclopentyliden Acetale nbsp Gebrauchliche AcetaleDie Herstellung der Acetale erfolgt in der Regel durch Verschieben des Gleichgewichtes eines Gemisches des Glycols mit der Carbonyl Komponente durch Entfernen des Reaktionswassers oder durch Umacetalisierung mit einem einfachen Acetal und dem Entfernen des entstehenden Alkohols aus dem Reaktionsgemisch nbsp Herstellung von AcetalenGerade in der Zuckerchemie wird hier die unterschiedliche Stellung der Hydroxygruppen zueinander ausgenutzt um diese in bestimmter stereochemischer Abhangigkeit selektiv zu schutzen So reagieren neben den anderen moglichen Kombinationen die beiden benachbarten Hydroxygruppen bevorzugt miteinander welche die stabilste Konformation bilden 68 69 nbsp Darstellung von GlycerinaldehydacetonidAcetale konnen grundsatzlich in wassrigen sauren Losungsmitteln wieder gespalten werden Einen besonderen Fall stellt hier die Benzyliden Schutzgruppe dar die auch reduktiv gespalten werden kann Dies erfolgt entweder durch katalytische Hydrierung oder durch den Hydriddonor Diisobutylaluminiumhydrid DIBAL Die Spaltung durch DIBAL entschutzt jedoch nur eine Alkoholgruppe da der Benzylrest auf der zweiten und sterisch gehinderteren Hydroxygruppe als Benzylether verbleibt 70 71 nbsp Spaltung eine Benzylidenacetals mit DIBALCarbonylgruppen Bearbeiten Carbonylgruppen sind vor allem durch nukleophile Angriffe wie Grignard Reagenzien oder von Hydrid Ionen gefahrdet Aldehyde konnen zusatzlich noch zu Carbonsauren oxidiert werden Aber auch unerwunschte Reaktionen die durch saure und basen katalysierte Reaktionen der Carbonylgruppe wie z B Aldolreaktionen konnen durch eine geeignete Schutzgruppe verhindert werden Die gebrauchlichsten Schutzgruppen fur Carbonylgruppen sind Acetale und hier besonders cyclische Acetale mit Diolen Daneben werden auch cyclische Acetale mit 1 2 Hydroxythiolen oder Dithioglycolen verwendet die sogenannten O S bzw S S Acetale nbsp Ethylenglycol nbsp 1 3 PropandiolFur Acetale als Schutzgruppe fur Carbonylverbindungen gilt grundsatzlich das gleiche wie fur Acetale als Schutzgruppe fur 1 2 Diole Sowohl die Herstellung als auch die Spaltung sind naturgemass identisch Allerdings spielt bei Acetalen als Schutzgruppe der Prozess einer Umacetalisierung eine untergeordnete Rolle und sie werden in der Regel aus den Glycolen durch Wasserabspaltung hergestellt Modernere Varianten verwenden hier auch Glycole bei welchen die Hydroxy Wasserstoff Atome durch eine Trimethylsilyl Gruppe ersetzt wurden 72 73 Normalerweise finden einfache Glycole wie das Ethylenglycol oder das 1 3 Propandiol als Diole fur die Acetale Verwendung Acetale konnen unter sauren wassrigen Bedingungen gespalten werden Dabei werden als Sauren die Mineralsauren verwendet Cosolvenz ist haufig Aceton das als Losungsvermittler benutzt wird Als nicht saure Abspaltmethode kann mit einem Palladium II chlorid Acetonitril Komplex in Aceton 74 oder mit Eisen III chlorid auf Kieselgel aufgezogen in Chloroform 75 gearbeitet werden Cyclische Acetale sind sehr viel stabiler gegenuber saurer Hydrolyse als acyclische Acetale Daher werden praktisch ausschliesslich acyclische Acetale benutzt wenn eine sehr milde Abspaltung notig ist oder wenn zwei verschiedene geschutzte Carbonylgruppen bezuglich ihrer Freisetzung differenziert werden mussen 76 Acetale finden jedoch neben ihrer alleinigen Funktion als Schutzgruppe zusatzlich noch Anwendung als chirales Hilfsreagenz So konnen Acetale von chiralen Glycolen wie z B Derivate der Weinsaure mit hoher Selektivitat asymmetrisch geoffnet werden Dies ermoglicht den Aufbau neuer Chiralitatszentren 77 nbsp Neben den O O Acetalen haben auch noch die S O und S S Acetale eine wenn auch geringere Bedeutung als Carbonylschutzgruppe Thiole die man zur Herstellung dieser Acetale einsetzen muss haben einen sehr unangenehmen Geruch und sind giftig was die Anwendung sehr einschrankt Thioacetale und die gemischten S O Acetale sind verglichen mit den reinen O O Acetalen sehr viel stabiler gegenuber saurer Hydrolyse Dies ermoglicht die selektive Spaltung dieser in Gegenwart von Schwefel geschutzten Carbonylgruppen Die Herstellung der S S Acetale erfolgt normalerweise analog der O O Acetale durch saure Katalyse aus den Dithiolen und der Carbonylkomponente Aufgrund der grossen Stabilitat der Thioacetale liegt das Gleichgewicht auf der Seite der Acetale Es muss zum Unterschied zu den O O Acetalen kein Reaktionswasser entfernt werden um das Gleichgewicht zu verschieben 78 S O Acetale werden um den Faktor 10 000 schneller hydrolysiert als die entsprechenden S S Acetale Ihre Herstellung erfolgt in Analogie zu diesen aus den Thioalkoholen Auch ihre Spaltung erfolgt unter vergleichbaren Bedingungen und vorwiegend durch Quecksilber II Verbindungen in wassrigem Acetonitril 79 Fur Aldehyde ist eine temporare Schutzung der Carbonylgruppe in Anwesenheit von Ketonen als Halbaminal Anion beschrieben Hier wird ausgenutzt dass Aldehyde eine sehr viel hohere Carbonylaktivitat aufweisen als Ketone und dass viele Additionsreaktionen reversibel sind 80 81 nbsp Temporare Schutzung eines AldehydesCarboxygruppen Bearbeiten Die wichtigsten Schutzgruppen fur Carboxy Gruppen sind die Ester von verschiedenen Alkoholen Daneben sind auch noch Ortho Ester und Oxazoline in Gebrauch aber von untergeordneter Bedeutung Fur die Herstellung von Carbonsaureestern gibt es grundsatzlich verschiedene Methoden 82 Direkte Veresterung von Carbonsauren und Alkoholkomponente Aufgrund der ungunstigen Gleichgewichtslage bei der Reaktion zwischen Alkoholen und Carbonsauren muss das Gleichgewicht entweder durch das Entfernen des Reaktionswassers oder aber durch das Arbeiten mit grossen Uberschussen an Alkohol erfolgen Dazu muss der Alkohol jedoch sehr preiswert sein Diese Reaktion ist saurekatalysiert Schwefelsaure p Toluolsulfonsaure oder saure Ionentauscher sind die gebrauchlichsten Veresterungskatalysatoren Die Reaktion von Saureanhydriden oder Saurechloriden mit Alkoholen in Gegenwart von Hilfsbasen Als Hilfsbase findet hier haufig Pyridin Diisopropylethylamin oder Triethylamin Anwendung Diese Reaktion kann mit 4 N N Dimethylaminopyridin katalysiert werden was die Reaktionsgeschwindigkeit im Vergleich zu reinem Pyridin um den Faktor 104 steigert Im Vergleich zur direkten Veresterung erfolgen diese Methoden unter recht milden Bedingungen Die Reaktion von Carbonsauresalzen mit Alkylhalogeniden ist eine weitere Methode zur Herstellung von Carbonsaureestern Die Reaktion von Carbonsauren mit Isobuten ist eine sanfte Methode zur Herstellung von tert Butylestern Hier wird Isobuten mit der Carbonsaure in Gegenwart einer starken Saure wie Schwefelsaure umgesetzt Die Reaktion von Carbonsauren mit Diazoalkanen ist eine sehr sanfte und quantitative Methode um Ester herzustellen Sie wird aufgrund der schlechten Zuganglichkeit von komplexen Diazoalkanen jedoch meist nur fur die Herstellung von Methyl und Benzhydril Estern benutzt Neben diesen klassischen Methoden der Veresterung wurden fur spezielle Reaktionen weitere und modernere Methoden entwickelt Die Aktivierung der Carbonsaure mit Dicyclohexylcarbodiimid und Umsetzung des so erhaltenen O Acylisoharnstoffes mit der Alkoholkomponente in Gegenwart von 4 N N Dimethylaminopyridin Steglich Veresterung Die Aktivierung der Carbonsaure durch Herstellung eines gemischten Anhydrides mit der 2 4 6 Trichlorbenzoesaure durch Umsetzung der Carbonsaure mit Benzoylchlorid in Gegenwart von 4 N N Dimethylaminopyridin und Triethylamin Das gemischte Anhydrid wird in situ hergestellt und sofort weiter mit der Alkoholkomponente umgesetzt Yamaguchi Veresterung Die Aktivierung der Alkoholkomponete durch die Umsetzung unter Mitsunobu Bedingungen mit Diethylazodicarboxylat und Triphenylphosphin und anschliessenden Umsetzung in situ mit der Carbonsaure Mitsunobu Veresterung Als Alkoholkomponente konnen verschiedene Gruppen dienen Sehr gebrauchlich sind hier jedoch die Methyl die tert Butyl die Benzyl und die Allylester Daruber hinaus kommen noch eine Reihe Schutzgruppen hinzu welche sich aus den Ether Schutzgruppen der Hydroxygruppen herleiten Die spezifischen Abspaltbedingungen sind jedoch haufig sehr ahnlich Grundsatzlich kann jeder Ester in Anwesenheit von Hydroxidionen in wassrig alkoholischer Losung hydrolysiert werden Bei empfindlicheren Substraten verwendet man jedoch haufig Lithiumhydroxid in Tetrahydrofuran und in Anwesenheit von Methanol Fur die Hydrolysetendenz gelten naturgemass die gleichen Regeln wie bei den Estern als Alkoholschutzgruppe Name Formel Abkurzung Spaltung Besondere HerstellungMethyl nbsp Me nukleophil alkalisch durch Metallhydroxide oder Carbonate in wassrigem Methanol oder Tetrahydrofuran 83 84 Alkalimetallhalogenide in feuchten aprotischen Losungsmitteln wie Dimethylsulfoxid N N Dimethylformamid in der Hitze 85 86 87 Enzymatisch z B durch Schweineleberesterase 88 89 Diazomethan in Diethylether 90 91 92 Caesiumcarbonat und Methyliodid in N N Dimethylformamid 93 Methanol und katalytisch Trimethylsilylchlorid 94 tert Butyl nbsp tert Bu sauer Trifluoressigsaure rein oder in Dichlormethan 95 Ameisensaure p Toluolsulfonsaure 96 Isobuten in Dioxan und katalytisch Schwefelsaure 97 98 99 Benzyl nbsp Bn hydrogenolytisch Wasserstoff Palladium auf Aktivkohle 100 Benzhydryl nbsp hydrogenolytisch Wasserstoff Palladium auf Aktivkohle sehr leicht zu spalten 101 Allyl nbsp Allyl analog der Ether Kalium tert Butanolat Palladium auf Aktivkohle DABCO 1 4 Diazabicyclo 2 2 2 octan in Methanol diverse Platin Element Komplexe anschliessend saure Aufarbeitung 102 Alkene Bearbeiten Alkene werden und mussen selten durch eine Schutzgruppe geschutzt werden Sie sind in der Regel nur durch elektrophile Angriffe Isomerisierung und bei der katalytischen Hydrierung von unerwunschten Nebenreaktionen betroffen Grundsatzlich kennt man fur Alkene zwei Schutzgruppen Die temporare Halogenierung mit Brom zur trans 1 2 Dibromalkyl Verbindung Die Regeneration des Alkens erfolgt unter Wiederherstellung der Konformation durch elementares Zink 103 104 105 106 107 oder mit Titanocendichlorid 108 Die Schutzung durch eine Diels Alder Reaktion Die Umsetzung eines Alkens mit einem Dien fuhrt zu einem cyclischen Alken welches jedoch durch elektrophile Angriffe ahnlich gefahrdet ist wie das ursprungliche Alken Die Abspaltung des als Schutzgruppe dienenden Diens erfolgt thermisch da es sich bei einer Diels Alder Reaktion um eine reversible bzw Gleichgewichtsreaktion handelt 109 110 111 nbsp Schema Alken SchutzgruppenAlkine Bearbeiten Fur Alkine kennt man ebenfalls zwei Typen von Schutzgruppen Bei terminalen Alkinen ist es manchmal notwendig das acide Wasserstoffatom zu maskieren Dies erfolgt normalerweise durch Deprotonierung mittels starker Basen wie Methylmagnesiumbromid oder Butyllithium in Tetrahydrofuran Dimethylsulfoxid und anschliessender Umsetzung mit Chlortrimethylsilan zum terminal TMS geschutzten Alkin Die Abspaltung erfolgt hydrolytisch mit Kaliumcarbonat in Methanol oder durch Fluorid Ionen wie beispielsweise mittels Tetrabutylammoniumfluorid 112 nbsp TMS AlkinschutzungUm die Dreifachbindung selbst zu schutzen wird manchmal ein Komplex der Alkin Verbindung mit Dicobaltoctacarbonyl benutzt Die Abspaltung des Cobalts erfolgt durch Oxidation 113 114 115 116 117 nbsp Co AlkinschutzungAnwendungen BearbeitenSchutzgruppen finden in weiten Bereichen der organischen Synthesechemie ihre Anwendung Dies betrifft sowohl die Laborsynthesen als auch grosstechnische Synthesen von komplexen Wirkstoffen Sobald eine funktionelle Gruppe sich als storend erweist oder aber unerwunscht angegriffen werden kann findet die Schutzgruppentechnik ihre Anwendung Beinahe bei jeder Synthese eines komplexen Zielmolekuls kommen Schutzgruppen zum Einsatz 1 2 Da sowohl das Einfuhren als auch das Abspalten der Schutzgruppen neben dem Aufwand auch einen Ausbeuteverlust zur Folge hat ist es erstrebenswert ohne Schutzgruppen auszukommen was jedoch oft nur schwer zu realisieren ist In der automatisierten Synthese von Peptiden und Nukleotiden ist die Schutzgruppenchemie ein integraler Bestandteil des Synthesekonzepts 7 Aus der Zuckerchemie sind Schutzgruppen aufgrund der sehr ahnlichen Hydroxygruppen in den Zuckermolekulen ebenfalls nicht wegzudenken 68 Ein wichtiges Beispiel fur die industrielle Anwendung der Schutzgruppentechnik ist die Synthese von Ascorbinsaure Vitamin C nach Reichstein nbsp Reichstein SyntheseUm eine Oxidation der sekundaren Alkohole durch Kaliumpermanganat zu verhindern werden diese durch Acetalisierung mit Aceton geschutzt und nach der Oxidation der primaren Hydroxygruppe zur Carbonsaure wieder entschutzt 118 Ein sehr spektakulares Beispiel aus der Naturstoffsynthese zur Anwendung von Schutzgruppen ist die Totalsynthese von Palytoxin Carbonsaure durch die Arbeitsgruppe um Yoshito Kishi aus dem Jahre 1994 119 Hier mussten 42 Funktionelle Gruppen 39 Hydroxygruppen ein Diol eine Aminogruppe und eine Carbonsauregruppe geschutzt werden Dies erfolgte durch acht verschiedene Schutzgruppen ein Methylester funf Acetat Gruppen 20 TBDMS Ether neun p Methoxybenzylether vier Benzoate ein Methyl halbacetal ein Acetal mit Aceton und ein SEM Ester 120 nbsp PalytoxinDas Einfuhren oder Verandern einer Schutzgruppe beeinflusst bisweilen auch die Reaktivitat des Gesamtmolekuls Als Beispiel sei hier ein Ausschnitt aus der Synthese eines Analogons vom Mitomycin C von Danishefsky gezeigt 121 nbsp Teil der Synthese eines Analogons von Mitomycin C mit veranderter Reaktivitat durch SchutzgruppenwechselDer Wechsel der Schutzgruppe von einem Methylether zu einem MOM Ether verhindert hier das Offnen des Epoxides zum Aldehyd Eine bedeutende Anwendung der Schutzgruppenchemie findet sich in der automatisierten Synthese von Peptiden und Nucleosiden Bei der Peptidsynthese durch automatische Synthesizer wird die Orthogonalitat der Fmoc Gruppe basische Spaltung der tert Butyl Gruppe saure Spaltung und diverse Schutzgruppen fur funktionelle Gruppen in der Seitenkette der Aminosauren ausgenutzt 7 Bei der automatisierten Nukleotid Synthese von DNA und RNA Sequenzen nach der Phosphoramidit Synthese werden bis zu vier unterschiedliche Schutzgruppen pro Baustein verwendet Hier erfolgt sogar Redox Chemie an den geschutzten Phosphor Atomen Der aufgrund der hoheren Reaktivitat eingesetzte dreiwertige Phosphor ist mit einer Cyanoethyl Schutzgruppe am freien Sauerstoff versehen Nach dem Kupplungsschritt folgt die Oxidation zum Phosphat wobei die Schutzgruppe erhalten bleibt Freie OH Gruppen die im Kopplungsschritt nicht reagiert haben werden in einem Zwischenschritt acetyliert Diese zusatzlich eingefuhrte Schutzgruppe verhindert dann dass diese OH Gruppe in den nachsten Zyklen koppeln kann 122 nbsp Automatisierte Oligonukleotid SyntheseIn der Regel ist das Einfuhren einer Schutzgruppe unproblematisch Die Schwierigkeiten liegen eher in ihrer Stabilitat und beim selektiven Abspalten Auftretende Probleme bei Synthesestrategien mit Schutzgruppen werden nur selten in der Fachliteratur dokumentiert 123 Atomokonomie BearbeitenSynthesen unter Einsatz von Schutzgruppen weisen in der Regel eine geringe Atomokonomie auf 124 125 126 Manchmal muss der Umweg der Verwendung von Schutzgruppen eingeschlagen werden um unerwunschte Konkurrenzreaktionen auszuschalten und die angestrebte Selektivitat einer Synthese zu erreichen 127 Bei der Synthese komplexer Strukturen sind Schutzgruppenstrategien oft unverzichtbar Als Beispiel fur eine Schutzgruppenstrategie im Vergleich zu einer schutzgruppenfreien Synthese seien die Synthesen von Hapalindol U gegenubergestellt Wahrend die Synthese von Hideaki Muratake aus dem Jahr 1990 Tosyl als Schutzgruppe verwendet 128 129 130 wurde in der Synthese von Phil S Baran aus dem Jahre 2007 auf jede Schutzgruppe verzichtet 131 Dabei wurde die Zahl der Syntheseschritte massgeblich verringert nbsp Hapalindol U Muratake 1990 Ts Schutzgruppensynthese Schutzgruppen in blau nbsp Hapalindol U Baran 2007 Schutzgruppenfreie SyntheseLiteratur BearbeitenPhilip J Kocienski Protecting Groups 1 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 13 135601 4 Peter G M Wuts Theodora W Greene Green s Protective Groups in Organic Synthesis 4th Ed John Wiley amp Sons Inc Hoboken New Jersey ISBN 0 471 69754 0 Michael Schelhaas Herbert Waldmann Schutzgruppenstrategien in der organischen Synthese in Angewandte Chemie 1996 103 S 2192 2219 doi 10 1002 ange 19961081805 Krzysztof Jarowicki Philip Kocienski Protecting groups in J Chem Soc Perkin Trans 1 1998 S 4005 4037 doi 10 1039 A803688H Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Protecting groups Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schutzgruppe 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Korean Chem Soc 2010 31 S 2757 2758 doi 10 5012 bkcs 2010 31 10 2757 Antonius J H Klunder Jie Zhu Binne Zwanenburg The Concept of Transient Chirality in the Stereoselective Synthesis of Functionalized Cycloalkenes Applying the Retro Diels Alder Methodology in Chem Rev 1999 99 S 1163 1190 doi 10 1021 cr9803840 Hideyuki Tanaka Takashi Kamikubo Naoyuki Yoshida Hideki Sakagami Takahiko Taniguchi Kunio Ogasawara Enantio and Diastereocontrolled Synthesis of Iridolactone and Pedicularis lactone in Org Lett 2001 3 S 679 681 doi 10 1021 ol0070029 Martin Banwell David Hockless Bevyn Jarrott Brian Kelly Andrew Knill Robert Longmore Gregory Simpson Chemoenzymatic approaches to the decahydro as indacene cores associated with the spinosyn class of insecticide in J Chem Soc Perkin Trans 1 2000 S 3555 3558 doi 10 1039 b006759h Wenzel E Davidsohn Malcolm C Henry Organometallic Acetylenes of the Main Groups III V in Chem Rev 1967 67 S 73 106 doi 10 1021 cr60245a003 Barry J Teobald The Nicholas reaction the use of dicobalt hexacarbonyl stabilised propargylic cations in synthesis in Tetrahedron 2002 58 S 4133 4170 doi 10 1016 S0040 4020 02 00315 0 Kenneth M Nicholas R Pettit An alkyne protection group in Tetrahedron Lett 1971 37 S 3475 3478 doi 10 1016 S0040 4039 01 97209 0 Richard E Connor Kenneth M Nicholas Isolation characterization and stability of a ethynyl dicobalt hexacarbonyl carbonium ions in J Organomet Chem 1977 125 C45 C48 doi 10 1016 S0022 328X 00 89454 1 Rosa F Lockwood Kenneth M Nicholas Transition metal stabilized carbenium ions as synthetic intermediates I a alkynyl dicobalt hexacarbonyl carbenium ions as propargylating agents in Tetrahedron Lett 1977 S 4163 4166 doi 10 1016 S0040 4039 01 83455 9 K M Nicholas R Pettit On the stability of a alkynyl dicobalt hexacarbonyl carbonium ions in J Organomet Chem 1972 44 C21 C24 doi 10 1016 0022 328X 72 80037 8 T Reichstein A Grussner Eine ergiebige Synthese der L Ascorbinsaure C Vitamin in Helv Chim Acta 1934 17 S 311 328 doi 10 1002 hlca 19340170136 K C Nicolaou E J Sorensen Classics in Total Synthesis Targets Strategies Methods VCH Verlagsgesellschaft mbH Weinheim 1996 S 711 729 ISBN 3 527 29284 5 Peter G M Wuts Theodora W Greene Green s Protective Groups in Organic Synthesis 4th Ed John Wiley amp Sons Inc Hoboken New Jersey S 10 13 ISBN 0 471 69754 0 J M McClure Samuel J Danishefsky A novel Heck arylation reaction rapid access to congeners of FR 900482 in J Am Chem Soc 1993 115 S 6094 6100 doi 10 1021 ja00067a026 Serge L Beaucage Radhakrishman P Iyer Advances in the Synthesis of Oligonucleotides by the Phosphoramidite Approach in Tetrahedron 1992 48 S 2223 2311 doi 10 1016 S0040 4020 01 88752 4 Michael Schelhaas Herbert Waldmann Schutzgruppenstrategien in der organischen Synthese in Angewandte Chemie 1996 103 S 2194 doi 10 1002 ange 19961081805 Marco Eissen Radoslaw Mazur Heinz Georg Quebbemann und Karl Heinz Pennemann Atom Economy and Yield of Synthesis Sequences in Helv Chim Acta 2004 87 S 524 535 doi 10 1002 hlca 200490050 Marco Eissen Jurgen O Metzger Environmental Performance Metrics for Daily Use in Synthetic Chemistry in Chemistry A European Journal 2002 8 S 3580 3585 doi 10 1002 chin 200247273 Marco Eissen Jurgen O Metzger Eberhard Schmidt Uwe Schneidewind 10 Jahre nach Rio Konzepte zum Beitrag der Chemie zu einer nachhaltigen Entwicklung in Angewandte Chemie 2002 114 S 402 425 doi 10 1002 1521 3757 20020201 114 3 lt 402 AID ANGE402 gt 3 0 CO 2 D Siegfried Hauptmann Organische Chemie 2 Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1985 ISBN 3 342 00280 8 S 621 622 Hideaki Muratake Harumi Kumagami Mitsutaka Natsume Synthetic studies of marine alkaloids hapalindoles Part 3 Total synthesis of hapalindoles H and U in Tetrahedron 1990 46 S 6351 6360 doi 10 1016 S0040 4020 01 96007 7 Hideaki Muratake Mitsutaka Natsume Synthetic studies of marine alkaloids hapalindoles Part I Total synthesis of hapalindoles J and M in Tetrahedron 1990 46 S 6331 6342 doi 10 1016 S0040 4020 01 96005 3 Hideaki Muratake Mitsutaka Natsume Synthetic studies of marine alkaloids hapalindoles Part 2 Lithium aluminum hydride reduction of the electron rich carbon carbon double bond conjugated with the indole nucleus in Tetrahedron 1990 46 S 6343 6350 doi 10 1016 S0040 4020 01 96006 5 Phil S Baran Thomas J Maimone Jeremy M Richter Total synthesis of marine natural products without using protecting groups in Nature 446 S 404 408 doi 10 1038 nature05569 nbsp Dieser Artikel wurde am 19 Januar 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4180268 8 lobid OGND AKS LCCN sh85107650 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schutzgruppe amp oldid 229287135