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Trifluoressigsaure TFA ist eine synthetische chemische Verbindung aus der Gruppe der Perfluorcarbonsauren Sie ist das perfluorierte Derivat der Essigsaure d h dass alle drei Wasserstoffatome der Methylgruppe durch Fluoratome ersetzt substituiert sind Ihre Salze und Ester heissen Trifluoracetate StrukturformelKeile zur Verdeutlichung der GeometrieAllgemeinesName TrifluoressigsaureAndere Namen Trifluorethansaure 2 2 2 Trifluorethansaure TFA TFAA 1 Perfluoressigsaure PerfluorethansaureSummenformel C2HF3O2Kurzbeschreibung farblose stechend riechende hygroskopische Flussigkeit 2 3 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 76 05 1EG Nummer 200 929 3ECHA InfoCard 100 000 846PubChem 6422ChemSpider 10239201Wikidata Q412033EigenschaftenMolare Masse 114 02 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 1 48 g cm 3 20 C 2 Schmelzpunkt 15 25 C 2 Siedepunkt 72 5 C 2 Dampfdruck 130 hPa 20 C 2 pKS Wert 0 23 4 Loslichkeit mischbar mit Wasser 2 Ethanol Aceton und Diethylether 5 Brechungsindex 1 2855 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 6 ggf erweitert 2 GefahrH und P Satze H 290 331 314 412EUH 071P 260 273 280 303 361 353 305 351 338 312 2 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 1069 9 kJ mol 1 7 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenTrifluoressigsaure kommt durch Eintrag verschiedener Chemikalien in der Umwelt vor Im Meerwasser betragt die Konzentration circa 200 ng pro Liter 8 In der Umwelt entsteht sie aber unter anderem auch durch Photooxidation des haufig verwendeten Kaltemittels 1 1 1 2 Tetrafluorethan 9 Uberdies entsteht sie als atmospharisches Abbauprodukt von fast allen synthetischen Kaltemitteln der vierten Generation die auch Hydrofluorolefine HFO genannt werden wie zum Beispiel 2 3 3 3 Tetrafluorpropen Ein weiterer Mechanismus fuhrt uber den Metabolismus perfluorierter Arzneistoffe wie Fluoxetin oder Flutamid zum Abbauprodukt Trifluoressigsaure 10 Einmal entstanden ist sie in der Umwelt praktisch nicht mehr abbaubar persistent Mediankonzentrationen von einigen Mikrogramm pro Liter wurden in Bier und Tee gefunden 11 TFA wurde in 560 von 564 Trinkwasserproben aus der Schweiz und Liechtenstein gefunden Bestimmungsgrenze 0 1 mg l Mittelwert 0 765 mg l hochster Wert 20 mg l 12 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Trifluoressigsaure in einem Becherglas Der Nebel ist deutlich zu sehen Trifluoressigsaure ist eine farblose stark hygroskopische Flussigkeit 13 mit einem stechenden Essig Geruch Sie ist gesundheitsschadlich beim Einatmen verursacht schwere Veratzungen und ist auch in Verdunnung schadlich fur Wasserorganismen In der Hitze oder unter Ultraschall zersetzt sich Trifluoressigsaure unter Bildung von Fluorwasserstoff Stark exotherme Reaktionen treten mit Metallen besonders Leichtmetalle und Laugen auf Die Reaktion von Trifluoressigsaure mit Lithiumaluminiumhydrid fuhrt zur Explosion 3 Trifluoressigsaure ist eine starke organische Saure Sie ist mit Wasser Fluorchlorkohlenwasserstoffen und organischen Losungsmitteln mischbar TFA ist stabil bis 400 C unter Sauerstoff ist Trifluoressigsaure stabil bis ca 200 C 14 Ihr pKs Wert betragt 0 23 4 Der grosse Unterschied des pKs Wertes im Vergleich zur Essigsaure kommt durch den elektronenziehenden Effekt der Fluoratome zustande wodurch das Saureanion stabilisiert wird Verwendung BearbeitenTrifluoressigsaure wird in der Biotechnologie als Losungsmittel fur Proteine genutzt 15 Problematisch ist die weitere Behandlung dieser Losung Im grosseren Massstab muss TFA im Hinblick auf Umweltauflagen zuruckgewonnen werden z B durch Destillation Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Trifluoressigsaure Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Robert C Buck James Franklin Urs Berger Jason M Conder Ian T Cousins Pim de Voogt Allan Astrup Jensen Kurunthachalam Kannan Scott A Mabury Stefan P J van Leeuwen Perfluoroalkyl and polyfluoroalkyl substances in the environment Terminology classification and origins In Integrated Environmental Assessment and Management Band 7 Nr 4 Oktober 2011 S 513 541 doi 10 1002 ieam 258 PMID 21793199 PMC 3214619 freier Volltext Supplemental Data Part 2 a b c d e f g h Eintrag zu Trifluoressigsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 10 Januar 2017 JavaScript erforderlich a b Datenblatt Trifluoressigsaure bei Merck abgerufen am 19 Januar 2011 a b chem wisc edu pKa Data Compiled by R Williams PDF 645 kB a b Eintrag zu Trifluoressigsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 20 Mai 2014 Eintrag zu Trifluoroacetic acid im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 21 Hartmut Frank Eugen H Christoph Osmund Holm Hansen John L Bullister Trifluoroacetate in ocean waters In Environmental Science amp Technology Band 36 Nr 1 1 Januar 2002 S 12 15 doi 10 1021 es0101532 PMID 11811478 E H Christoph Bilanzierung und Biomonitoring von Trifluoracetat und anderen Halogenacetaten Dissertation 2002 Universitat Bayreuth Cormac D Murphy Microbial degradation of fluorinated drugs biochemical pathways impacts on the environment and potential applications In Applied Microbiology and Biotechnology Band 100 Nr 6 1 Marz 2016 S 2617 2627 doi 10 1007 s00253 016 7304 3 Marco Scheurer Karsten Nodler Ultrashort chain perfluoroalkyl substance trifluoroacetate TFA in beer and tea An unintended aqueous extraction In Food Chemistry Band 351 2021 S 129304 doi 10 1016 j foodchem 2021 129304 Verband der Kantonschemiker der Schweiz Hrsg Auswertung VKCS Kampagne PFAS in Trinkwasser 2023 2023 kantonschemiker ch PDF Brockhaus ABC Chemie 3 Auflage F A Brockhausverlag Leipzig 1971 S 1436 F Swarts Bull Acad R Belg Classe Sci 8 343 1922 Joseph J Katz Anhydrous Trifluoroacetic Acid as a Solvent for Proteins In Nature Band 174 Nr 4428 11 September 1954 S 509 509 doi 10 1038 174509a0 Normdaten Sachbegriff GND 4609859 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trifluoressigsaure amp oldid 239431354