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Der Parque Nacional Natural Chiribiquete ist ein seit 2018 in seiner heutigen Ausdehnung bestehender kolumbianischer Nationalpark Der ursprungliche Park wurde 1989 gegrundet Er erstreckt sich am Aquator auf dem Gebiet der zwei Departamentos Caqueta und Guaviare Okologisch verbindet der Nationalpark mit der Orinoco Savanne den Anden dem Bergland von Guayana und dem Amazonas vier sehr unterschiedliche Okosysteme miteinander Mit einer Flache von 42 681 km ist er der grosste Tropennationalpark der Welt Er wurde 2018 von der UNESCO als Welterbe anerkannt 1 Parque Nacional Natural ChiribiqueteTafelberg im Parque Nacional Natural ChiribiqueteTafelberg im Parque Nacional Natural ChiribiqueteParque Nacional Natural Chiribiquete Kolumbien 0 98861111111111 72 576388888889 Koordinaten 0 59 19 N 72 34 35 WLage Guaviare Caqueta KolumbienNachste Stadt San Jose del GuaviareFlache 42 681 km Grundung 1989Adresse Parque Nacional Natural Serrania de Chiribiquetei3i6Das Klima ist tropisch mit 24 C Durchschnittstemperatur Benannt ist der Park nach der Tafelberg Landschaft Serrania de Chiribiquete die den Park pragt Ihr hochster Punkt liegt auf 1000 m uber dem Meer Bewohner des Gebietes haben 75 000 Felszeichnungen an mindestens 60 Orten hinterlassen die den Park zu einer der bedeutendsten Fundstellen dieser Art auf dem amerikanischen Kontinent machen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geographie 2 1 Hydrographie 2 2 Geologie und Geomorphologie 2 3 Klima 3 Biookologie 3 1 Vegetation 3 1 1 Walder 3 1 2 Savannen 3 1 3 Andere Zonen 3 2 Fauna 4 Kulturelle Bedeutung 5 Ziele Massnahmen und Nutzung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Nationalpark wurde 1989 gegrundet Um die einzigartigen Naturdenkmaler und Kulturstatten besser zu schutzen wurde der Nationalpark 2012 in die nationale Vorschlagsliste fur das UNESCO Welterbe aufgenommen und am 1 Juli 2018 zum kombinierten Weltnatur und Weltkulturerbe erklart 3 Im August 2013 wurde der 12 990 km grosse Nationalpark flachenmassig mehr als verdoppelt Er wuchs 14 834 km auf 27 824 km Am 2 Juli 2018 gab es mit 14 867 km eine zweite flachenmassig fast identische Erweiterung zum mit 42 681 km grossten Tropennationalpark der Welt 4 Der damalige Prasident Manuel Santos Partido de la U sagte Wir ubergeben den Indigenen die Schlussel zu dem Park damit sie ihn schutzen mogen Die indigenen Gemeinschaften sind die besten Verteidiger von Mutter Erde der Walder und des Wassers 5 Geographie Bearbeiten nbsp Karte des ParksDer Nationalpark liegt im westlichsten Teil des Berglands von Guayana am Ubergang der Llanos ins Amazonasgebiet Er erstreckt sich am Aquator zwischen 74 und 71 30 westlicher Lange und 0 20 sudlicher und 1 42 nordlicher Breite Sein Hohenprofil reicht von 200 m bis zu einer Hohe von 1000 m uber dem Meer Bereits bei seiner Einrichtung war er der grosste kolumbianische Nationalpark 6 Die namensgebende Bergformation Serrania de Chiribiquete ist Teil des Berglands von Guayana und setzt sich aus mehreren Tepuis zusammen Die Bergmassive der Serrania de Chiribiquete teilen sich in das Macizo Norte das Macizo Central und die Mesas de Iguaje Teilweise reicht die Serrania uber die Grenzen des Parks hinaus 7 8 Das Macizo Norte liegt im nordlichen Teil des Parks im Departement Guaviare und beheimatet mit die hochsten Tafelberge Sie reichen hier um die 800 Meter in die Hohe Zur Formation gehort auch der Berg Cerro de Chiribiquete der zwischen den Flussen Macaya auch Tunia genannt und Ajaju liegt Sudlich der Flusse Ajaju und Apaporis ganzlich im Department Caqueta gelegen befindet sich das Macizo Central Nach Suden hin wird es vom San Jorge Mesay Yari Flusssystem begrenzt Die Berge sind hier etwas niedriger und erreichen zwischen 350 Meter und 600 Meter Schliesslich liegen im Sudosten des Parks die Mesas de Iguaje Mit bis zu 400 Meter liegen hier die kleinsten Tafelberge 9 Hydrographie Bearbeiten Hydrographisch zahlt die Region zum Amazonas Im Parkgebiet dominieren zwei Flusssysteme die in den Caqueta munden Wahrend die Wasser des Macizo Norte und aus Teilen des Macizo Central in das Macaya Ajaju Apaporis Flusssystem fliessen erreichen die Wasser des restlichen Parkgebiets das San Jorge Mesay Yari Flusssystem 10 Durch die Zusammensetzung des Bodens sind alle Flusse im Gebiet Schwarzwasserflusse 9 Der Fluss Macaya entspringt nahe der Stadt San Vicente del Caguan Er streift den Park im Norden entlang der Hange des Macizo Norte deren Wasser er aufnimmt und vereinigt sich schliesslich mit dem Ajaju zum Apaporis Zusammen mit dem Macaya definiert der Apaporis nach der Erweiterung von 2013 die Nord und Ostgrenze des Parks Die Quelle des Ajaju liegt im Osten der Savannenlandschaft Sabanas del Yari Er durchfliesst den Park von Westen nach Osten und begrenzte vor der Erweiterung teilweise den Park im Norden In den Sabanas del Yari liegt auch die Quelle des Yari Dieser trifft auf die westlichsten Auslaufer des Parks und durchfliesst ihn in Richtung Sudosten dabei nimmt er den Cano de los Huitotos und den westlichen Grenzfluss Tajisa auf Bevor der Yari knapp ausserhalb des Parkgebiets in den Caqueta mundet nimmt er den im Parkgebiet fast parallel fliessende Mesay auf Die Wasserscheide zwischen beiden Flussen und ihre gerade Verlangerung bildet das mittlere Drittel der sudlichen Parkgrenze Ein weiteres Drittel verlauft entlang der Wasserscheide zwischen dem Luisa und dem Cuemani Das ostliche Drittel der Grenze definieren zum einen der Yavillari zum anderen die jeweiligen Wasserscheiden des Apaporis und des Mesays mit dem Miriti Parana System Der Mesay selbst entspringt zwischen dem Macizo Central und den Mesas de Iguaje Kurz vor der Mundung des Mesay in den Yari stromt der Cunare in den Mesay Der Ursprung des Cunare liegt im zentralen Tal des Mazico Norte Auf seinem Weg nimmt er neben vielen kleineren Flussen den San Jorge auf der selbst wiederum im Mazico Central entspringt Letzterer sammelt vornehmlich die Wasser der ostlichen Hange dieses Massivs ein Ein weiterer machtiger Fluss im Parkgebiet ist der Amu Im nordlichen Teil des Parks dienen neben dem Ajaju noch einige unbenannte Flusse zur Begrenzung des Parks 11 9 Geologie und Geomorphologie Bearbeiten Neben niedrigeren nach Westen hin abgeflachten Tafelbergen pragen den Park bis zu 800 m hohe Tafelberge mit klar definierten steilen Flanken Wahrend die flacheren Berge hauptsachlich im Gebiet des Mittellaufs des Mesay und im Bereich der Angostura Stromschnellen des Caqueta gelegen sind befinden sich die hohen Tafelberge uber das gesamte kolumbianische Amazonasgebiet verstreut Konzentriert treten die Tepuis im Oberlauf des Apaporis und in den Mittellaufen des Yari und Caqueta auf Die prakambrischen und palaozoischen Gesteine der Tepuis sind insbesondere im dichten Kern kristallin weiter aussen wo die Erosion bereits zur Tafelbergstruktur beigetragen hat bestehen sie aus Sandstein 7 12 Pseudokarstige Strukturen beeinflussen ihr Aussehen stark beispielsweise durch turmartige Strukturen aus schwer loslichen Gesteinen die auf einigen der Tafelberge in den Himmel emporragen 7 Ein weiteres auffalliges Merkmal der Gesteinsformationen des Parks ist ein glanzender lackartiger schwarzer oder kaffeebrauner Uberzug der an vielen Stellen prasent ist Er besteht aus Eisen Oxid und Hydroxid Verbindungen sowie aus den entsprechenden Magnesium Verbindungen 13 Weitere flache beziehungsweise leicht wellige und abschussige Teile des Gelandes sind mit feinem weissen Sand bedeckt der sich teilweise ebenfalls auf den Tepuis findet Dieser Gelandetyp herrscht vor allem am Oberlauf des Mesay in Abschnitten des Yari Unterlaufs und Teilen des Oberlaufs des San Jorge sowie zwischen dem Macaya und dem Ajaju vor Besonders dieser letzte Gelandetyp legt die Vermutung nahe dass das Gebiet ursprunglich einen wustenahnlichen Charakter besass 13 Insbesondere fur die Flora des Parks sehr wichtig sind die Risse in den Flussbetten 8 13 nbsp Darstellung der Araracuara Stromschnellen im Reisebericht von Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Philipp von Martius Die Falte aus dem Ordovizium bildet teilweise die Felsformation auf der linken Seite Tektonisch baut sich das Gebiet folgendermassen auf eines der fruhesten Ereignisse die noch heute die Landschaft pragen war eine Faltung im Ordovizium die einige Hugel zwischen dem Apaporis und dem Mesay formt sowie Teile der westlichen Seite des Araracuara Stromschnellen Bettes bildet Das Gebiet dieser Falte wird als Araracuara Gebiet bezeichnet zu dem der Park geologisch gerechnet wird Spater im Mesozoikum entstanden Verwerfungen mit in Nord Sud Richtung verlaufenden Graben und Horsten Erst im fruhen Tertiar hob sich das Gelande um bis zu einen Kilometer und ermoglichte so das Entstehen der Tafelberge Seitdem wurde das Gelande hauptsachlich durch Erosion gepragt geologische Einzelereignisse hatten vergleichsweise nur noch kleinere Einflusse auf die Landschaft 13 9 Klima Bearbeiten nbsp Klimadiagramm eines hoch gelegenen 760 m nordlichen Punktes im Park nbsp Klimadiagramm eines niedrig gelegenen 190 m sudlichen Punktes im ParkIm Parkgebiet herrscht tropisches Klima mit circa 4500 mm Niederschlag jahrlich bei meist bewolktem Himmel Die wenigsten Niederschlage fallen dabei zwischen Dezember und Februar die meisten zwischen April und Juli Die jahrliche Durchschnittstemperatur liegt bei 24 C mit teils starken tageszeitlichen Schwankungen So wird es insbesondere in den trockenen Monaten am Tag um die 32 C warm wahrend das Thermometer in der Nacht auf circa 20 C fallt Auch ist der Temperaturunterschied zwischen den tiefen Parkzonen in denen es bis zu 35 C warm wird und den hohen Parkzonen auf den Tepuis wo es bis zu 2 C kalt sein kann sehr hoch Die Luftfeuchtigkeit betragt tagsuber im Mittel 40 in der Nacht hingegen steigt sie auf 100 14 8 7 10 Biookologie BearbeitenSowohl die Flora als auch die Fauna der tropischen Regenwalder der Savannen an den Wanden der Berge und in den Spalten der Gesteine in den Flussbetten des Parks sind bisher nur luckenhaft erforscht Insbesondere die Oberflachen einiger Tafelberge sind noch komplett unerforscht Allein die hohe Artenzahl in den kleinen bislang erforschten Bereichen deutet auf eine enorme Artenvielfalt hin So wird vermutet dass fast 75 der Pflanzenarten des gesamten kolumbianischen Amazonas und Guayana Gebietes auch im Parkgebiet vorkommen 15 8 Vegetation Bearbeiten Die botanische Forschung im kolumbianischen Guayana Bergland begann 1820 mit Carl von Martius der allerdings nicht bis in das Gebiet der Sierra de Chiribiquete vorstiess Erstmals im Parkgebiet forschte Richard Evans Schultes zusammen mit Everett L Vinton Carl O Grassl und Gabriel Gutierrez in den Jahren 1943 und 1944 fur die Rubber Development Corporation 16 Er war auf der Suche nach Kautschuk das unter anderem aus dem in der Region haufigen Balatabaum Manilkara bidentata gewonnen wird Obwohl viele Arten durch diese Expeditionen und die in den darauffolgenden Jahren beschrieben wurden bekam die botanische Forschung erst mit Errichtung des Nationalparks nennenswerten Schwung Bereits 1998 waren 549 Pflanzenarten bekannt die zu 315 verschiedenen Gattungen zahlen welche wiederum in 107 verschiedene Familien gestellt werden Dabei galten elf Arten als endemisch im Park und 167 als endemisch in Guayana 12 2018 waren uber 1800 Arten an Samenpflanzen bekannt 17 Insgesamt weist die Flora des Parks eine starke Verwandtschaft mit jener der Berge von Araracuara und der Mesa de la Lindosa auf Grosse Teile der Vegetation lassen sich entweder Waldern oder Savannen zuordnen 9 18 Walder Bearbeiten Im Parkgebiet kommen hauptsachlich vier verschiedene Waldvegetationszonen vor Tieflandregenwalder Galeriewalder Bonnetia Walder und Walder auf Boden die auf Sedimentkorpern entstanden 9 Zu den haufigsten Baumarten im Parkgebiet zahlen Pourouma cecropiaefolia Qualea paraensis Inga acrocephala Iryanthera laevis Hevea guianensis und Psedolmedia laevis 8 Tieflandregenwalder bedecken fast alle Teile der nicht in Bergnahe gelegenen Parkteile Je nachdem ob sie in der Nahe eines Flusses periodischen Uberschwemmungen ausgesetzt sind oder in trockenen Regionen liegen setzt sich ihr Artenspektrum verschieden zusammen In uberschwemmten Waldregionen dominiert Mauritiella aculeata in trockenen Regionen nimmt das Artenspektrum zu und der Wald wird insgesamt dichter und hoher Haufig sind hier Vertreter der Familien Vochysiaceae Hulsenfruchtler Leguminosae Rotegewachse Rubiaceae und Lorbeergewachse Lauraceae 9 Wie die uberschwemmten Tieflandregenwalder saumen Galeriewalder die Flusse im Park Galeriewalder werden aber nicht uberschwemmt und auf ihrer flussabgewandten Seite schliesst sich ein trockener Tieflandregenwald oder ein Bonnetia Wald an In den Galeriewaldern treten oft die Baume Ormosia macrophylla Dimorphandra pennigera Pagamea coriaceaea Licania Arten Cyrilla racemiflora Clusia columnaris Cybianthus fulvopuverulentis Protium haptaphyllum und Hevea nitida auf 9 Neben der bezeichnungsgebenden Bonnetia martiana dominiert in Bonnetia Waldern auch die Senefelderopsis chirbiquetensis Die Boden sind hier meist besonders dunn sodass der steinige Untergrund zu Tage tritt gleichzeitig steht viel Licht zur Verfugung da die Blattdecke nicht sehr dicht ist Dies macht sich sehr oft der Korbblutler Gongylolepis martiana zunutze 9 Walder deren Boden auf meist mehrere Dezimeter machtigen Sedimentschichten entstanden ist finden sich haufig an den flacheren Hangen am Fusse der Tafelberge Je nachdem ob es sich um ein trockeneres Gebiet mit viel weissem Sand handelt oder ein von Wasser durchflossenes Terrain sind die Charakteristiken verschieden und es dominieren verschiedene Pflanzenarten Im ersten Fall erreichen die Baume um die 10 15 Meter und stehen sehr dicht Die haufigste Art in trockenen Gebieten ist das Balsambaumgewachs Protium heptaphyllum Im zweiten Fall nimmt die Artenvielfalt deutlich zu und es wachsen vornehmlich Vertreter der Gattungen Ocotea Remijia Micrandra und Schefflera 9 Savannen Bearbeiten Savannen pragen insbesondere in den hoher gelegenen Regionen des Parks das Landschaftsbild Der Untergrund in diesen Zonen ist uberwiegend steinig und ein Grossteil der Pflanzen hat sich in Felsspalten verankert Je nach dominierendem Artenspektrum werden mehrere Savannen Vegetationstypen im Park unterschieden Croton und Bonnetia Savannen werden je nach Bodenbeschaffenheit entweder von Croton Arten oder von Bonnetia martiana dominiert Je mehr Boden auf dem steinigen Untergrund ubrig geblieben ist desto starker tendiert das Gleichgewicht in Richtung Bonnetia martiana Ein zweiter Savannentyp wird fast ausschliesslich durch Vellozia phantasmagoria Gemeinschaften gepragt An den Stellen wo noch genugend Boden vorhanden ist mischen sich Croton Arten darunter In den Ubergangszonen zwischen Fels und bodenbedeckten Zonen finden sich zudem unter anderem Lagenocarpus pendulus Diacidia parvifolia und Aechmea chantinii Im dritten Typ herrschen Gemeinschaften von Navia garcia barrigae vor Dieser Typ tritt insbesondere in stark geneigten Hangen auf deren Untergrund nur aus dem nackten Fels besteht Entsprechend den unwirtlichen Bedingungen ist das Artenspektrum hier weiter eingeschrankt 9 Andere Zonen Bearbeiten Auf Grund der besonderen Geologie im Nationalpark treten weitere spezielle Vegetationszonen auf Ein sehr aussergewohnlicher Lebensraum sind beispielsweise die Steilhange der Tafelberge wo oft Navia Arten und Croton suavis wachsen Xyris und Lentibulariaceae Arten bevorzugen hingegen Tumpel und andere zeitweise unter Wasser stehende Gebiete die sich durch Aushohlungen der Felsen ergeben Auch in dauerhaft unter Wasser stehenden Gebieten wie Flussen hat sich eine spezielle Vegetation entwickelt Insbesondere wenn der Flusslauf seichter als 30 cm ist und einen felsigen Untergrund aufweist siedelt sich beispielsweise Utricularia neottioides an 9 Fauna Bearbeiten Jede dieser Vegetationszonen bietet verschiedenen Arten einen Lebensraum Durch die schwere Erreichbarkeit wurden bislang nur einige Tiergruppen beziehungsweise einige Regionen genauer erforscht Am besten erforscht ist die Zone rund um die Forschungsstation Puerto Abeja die ungefahr in Aquatornahe am Mesay in einer Savanne liegt 14 19 20 Einen Forschungsschwerpunkt bilden die Vogel deren Artenspektrum an vielen Stellen im Park erforscht wurde Mindestens 355 Vogelarten aus 47 Familien und 18 verschiedenen Ordnungen sind im Parkgebiet nachgewiesen beispielsweise die nur im Chiribiquete Gebiet vorkommende endemische Kolibri Art Chiribiquete Smaragdkolibri Chlorostilbon olivaresi Weitere neun Arten wurden ausser im Parkgebiet in Kolumbien nur sehr selten gefunden die Diskuselfe Discosura longicauda Ords Faulvogel Notharchus ordii der Wellenbauch Baumsteiger Hylexetastes stresemanni der Palmsteiger Berlepschia rikeri Hylophylax punctulata Elaenia cristata Attila citriniventris der Grauorganist Euphonia plumbea und Dolospingus fringilloides 19 Ebenfalls als gut erforscht gelten die Fledermause Es sind bislang 48 Fledermausarten bekannt 14 Die mit Abstand meisten Arten zahlen zu den Blattnasen Phyllostomidae Jeweils etwas weniger als die Halfte der Fledermausarten ernahren sich von Insekten oder Fruchten weitere Arten ernahren sich von Pollen und Nektar Blut oder Fleisch Wahrend die auf Insekten und Fruchte spezialisierten Arten in allen Vegetationszonen des Parks auftreten kommen die auf andere Nahrungsquellen spezialisierten Arten jeweils nur in ausgewahlten Vegetationszonen des Parks vor Insgesamt wurde die grosste Diversitat in den Savannen gefunden und die geringste in den teilweise uberschwemmten Waldzonen Zu den am haufigsten nachgewiesenen Arten gehoren Anoura geoffroyi Carollia brevicauda Rhinophylla pumillio und Artibeus jamaicensis 20 14 In der Klasse der Saugetiere sind neben den Fledermausen unter anderem sieben Primatenarten nachgewiesen Heraus sticht eine der wenigen nachtaktiven Affenarten der Spix Nachtaffe Weiter sind drei Otterarten acht Nagetiere und vier Katzenarten bekannt Von letzteren nimmt der Jaguar als kultisches Tier der ersten Bewohner der Region eine besondere Stellung ein In den Flussen sind die Delphinart Sotalia fluviatilis als auch die Flussdelfinart Amazonasdelfin Inia geoffrensis hervorzuheben 21 14 Zu den Delphinen gesellen sich allein im Mesay rund um die Forschungsstation Puerto Abeja 79 Fischarten aus 16 Familien und vier Ordnungen Mit rund 80 uberwiegen Salmlerartige Characiformes es folgen Welsartige Siluriformes Buntbarsche Cichlidae und Susswasserstechrochen Potamotrygonidae Die genaue Abundanz der einzelnen Arten gilt als noch nicht abschliessend erforscht Gerade die haufigsten Einzelarten Brycon falcatus Triportheus elongatus Triportheus albus und Pimelodus blochii sind Schwarmfische wodurch sie bei den stichprobenartigen Nachweisen die gemessene Abundanz verfalschen konnen 22 Die vermutlich hochste Biodiversitat haben die Insekten die allerdings derzeit noch sehr luckenhaft erforscht sind Bisher wurden 72 Kaferarten 313 Tagfalter 261 Ameisenarten 43 Muckenarten und sieben neue Libellenarten gefunden 14 23 Kulturelle Bedeutung BearbeitenDie Besiedlung beziehungsweise die kulturelle Bedeutung des Gebietes lasst sich anhand von Funden teilweise bis ins Ende des Pleistozans hinein nachweisen 14 10 nbsp Felszeichnungen im NationalparkUber 20 000 Felszeichnungen an mehr als 80 Stellen zeugen von menschlicher Prasenz vor bis zu 19 000 Jahren 24 Damit gilt das Gebiet als eines der bilderreichsten in Amerika 25 Meist finden sich die Zeichnungen in schlecht zuganglichen hoher gelegenen kleinen Hohlen von geringer Tiefe Gehauft treten sie insbesondere entlang mutmasslicher fruherer Wege auf wie sie zum Beispiel durch naturliche Canyons vorgegeben wurden Unter den hauptsachlich einfarbigen Zeichnungen befindet sich eine Art Grundierung von der manche Forscher vermuten dass sie auch von alteren Zeichnungen stammen kann Stilistisch sind die Zeichnungen teils naturalistisch teils seminaturalistisch und teils piktogrammartig oder ideogrammartig ausgefuhrt Die Stile wurden meist fur bestimmte Situationen genutzt So werden einzeln stehende Szenen meist naturalistisch dargestellt Thematisch lassen sich die Zeichnungen folgendermassen einteilen die erste Gruppe bilden Tierformen die meist naturalistisch oder seminaturalistisch gezeichnet wurden Ein Viertel zeigt Jaguare sehr haufig ist mit 17 auch Wild wie beispielsweise Hirsche und Elche gezeigt Weitere abgebildete Tiere sind Capybaras Stachelschweine Schlangen Vogel Affen und Insekten Die zweite Gruppe bilden menschenartige Darstellungen die meist seminaturalistisch bis schematisch ausgefuhrt sind Haufige Motive sind hier Jagd Tanz und Essszenen Eine dritte Gruppe bilden botanische Bilder die sich fast ausschliesslich auf Palmen beschranken Zu sehen sind sowohl die Anwendung der Palme als Wedel als auch ihr Entstehungsprozess vom Samen bis zur Pflanze Hier herrscht wiederum der naturalistische und seminaturalistische Stil vor Eine weitere Gruppe bilden ideographische Darstellungen Beispiele hierfur sind Hande und Fusse aber auch Innereien von Tieren 10 26 25 nbsp Felszeichnung im Nationalpark PersonDie genaue Besiedlungsgeschichte von den Erschaffern der Felszeichnungen bis in die heutige Zeit ist nicht abschliessend geklart Als nachster gesicherter Punkt ist bekannt dass in der jungeren Geschichte das Gebiet der Karijona im Parkgebiet lag Neben den Yukos gelten sie als die einzigen zur Carib Sprachfamilie gehorenden Ethnien auf dem Gebiet Kolumbiens Die vielen verschiedenen gebrauchlichen Namen fur die Ethnie fuhrten zu Verwechslungen und falschen Zuschreibungen Dennoch deuten die Etymologie der Toponyme und andere Anzeichen darauf hin dass weitere Ethnien aus dem Kreis der Tucano Sprachen Arawak Sprachen und der Uitoto den Ort als mythologisches Zentrum nutzten Einige dieser Ethnien stammten vermutlich aus Brasilien Ecuador und Peru Im Kult der Karijona lebt Gott in einer der Hohlen am Fusse der Tafelberge Der Name des Gebiets selbst Chiribiquete stammt verschiedenen Ansatzen zufolge entweder aus der Sprache der Karijona und bedeutet Algen zum Salz Machen oder er referenziert auf eine Uitoto Personlichkeit 18 Als die mutmasslich ersten Weissen in Person der Missionare um Francisco Requena das Gebiet 1782 erreichten berichteten sie von mehr als 15 000 Karijona Diese bevolkerten damals insbesondere die Ufer Regionen des Cunare des Mesay des Amu und des Yari Wahrend des Kautschukbooms wurden die meisten Indigenen getotet vertrieben oder versklavt Es gilt als sicher dass spatestens 1932 kein Karijona mehr im ursprunglichen Territorium lebte Heute leben noch einige zuruckgekehrte Karijona beziehungsweise andere Indigene und Bauern im Gebiet des Parkes Ihre Siedlungen gehoren zu Calamar Miraflores und Solano Es gibt Hinweise darauf dass noch einige Gruppen von Karijona Murui und Urumi im Parkgebiet leben die bis heute keinerlei Kontakte zur modernen Zivilisation hatten 18 11 Extensive Felsmalereien wurden auch in der Serrania de La Lindosa ebenfalls im Departamento de Guaviare gelegen entdeckt Ziele Massnahmen und Nutzung BearbeitenDurch die Ausweisung des Nationalparks sollen sowohl das Okosystem als auch die kulturellen Statten geschutzt und fur die Zukunft erhalten werden In der jungsten Erweiterungsresolution vom August 2013 wurden diese ubergeordneten Ziele in sechs Kernziele gefasst 11 Schutz des Okosystems als westlichster Teil der biogeographischen Region des Berglands von Guayana um sowohl endemische wie bedrohte Arten als auch den naturlichen Ubergang vom Anden in das Amazonas Biom zu erhalten Dampfender Effekt auf Klimaveranderungen durch die hydrologische Regulierung der Flusslaufe des Tunia des Apaporis des Yari und des Caqueta Regionale Klimaregulierung und Erhaltung der Anpassungsfahigkeit des Okosystems unter globalen Klimaveranderungen durch die Regenwalder Erhaltung kultureller Statten wie beispielsweise der Petroglyphen Schutz Indigener die bisher noch keinen oder nur minimalen Kontakt mit der modernen Zivilisation hatten Erhaltung der Leistungsfahigkeit des Okosystems fur die in der Gegend lebenden MenschenZur Erreichung dieser Kernziele wurde unter anderem 2007 ein Managementplan verabschiedet der verschiedene Massnahmen festlegt Dieser setzt auf verschiedenen Ebenen an Auf der einen Seite wird beispielsweise die okologische Bildung in der Region gefordert um das Bewusstsein und Verstandnis fur den Park zu verbessern Auf der anderen Seite wird die Erforschung des Parks gefordert Zusatzlich wurde er in eine historische und unantastbare Zone eingeteilt Die historische Zone umfasst alle Gebiete in der Felszeichnungen und andere archaologische Zeugnisse gefunden wurden Alle anderen Gebiete werden der unantastbaren Zone zugeschlagen 14 27 Da nur Forschungsaufenthalte im Park gestattet sind ist eine touristische Infrastruktur nicht vorhanden Der Zugang ist nur mit dem Boot uber den Rio Caqueta von da aus zu Fuss oder per privatem Flugzeug moglich 14 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Parque Nacional Natural Chiribiquete Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Nationalparks Kolumbien Grosster Tropen Nationalpark geschaffen am 3 Juli 2018 auf tagesschau deEinzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage Centre Chiribiquete National Park The Maloca of the Jaguar Abgerufen am 23 Juni 2019 englisch UNESCO Welterbe Nationalpark Chiribiquete Das Haus des Jaguars Deutsche UNESCO Kommission Abgerufen am 29 September 2020 UNESCO World Heritage Centre Four sites added to UNESCO s World Heritage List Abgerufen am 3 Juli 2018 englisch El Espectador Ademas de declararlo Patrimonio amplian el Chiribiquete al tamano de Dinamarca Abgerufen am 4 Juli 2018 spanisch In dieser und in anderen kolumbianischen Quellen steckt in der Addition der zweiten Erweiterung ein Rechenfehler von 10 km entweder in der Summe oder in einem Summanden Kolumbien schafft riesigen Tropenwald Nationalpark 3 Juli 2018 abgerufen am 29 September 2020 Resolution Nr 120 vom 21 September 1989 des kolumbianischen Landwirtschaftsministeriums online auf parquesnacionales gov co Memento des Originals vom 27 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www parquesnacionales gov co PDF 70 kB a b c d Carlos Castano Uribe Sierras y Serranias de Colombia I M Editores Cali 1999 ISBN 958 96749 1 7 online auf imeditores com a b c d e Carolina Jaramillo Seligmann Hrsg Colombia Parques Naturales Villegas Editores Bogota 2006 ISBN 958 8156 88 2 S 447 a b c d e f g h i j k l Javier Estrada Javier Fuertes Estudios botanicos en la Guayana colombiana 4 Notas sobre la vegetacion y la flora de la Sierra de Chiribiquete In Revista de la Academia Colombiana de Ciencias Exactas Fisicas y Naturales Band 18 Nr 71 1993 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Naturales Band 19 Nr 73 1994 S 275 286 online auf accefyn org co PDF 3 5 MB a b c d e f g h i Parque Nacional Natural Serrania de Chiribiquete Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 10 Oktober 2013 abgerufen am 8 September 2013 spanisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www parquesnacionales gov co R Cortes P Franco Analisis panbiogeografico de la flora de Chiribiquete Colombia In Caldasia Band 19 Nr 3 1997 S 465 478 online auf digital unal edu co Richard Evans Schultes Glimpses of the little known Apaporis River in Colombia In Chronica botanica Band 9 Nr 2 3 1945 S 123 127 UNESCO WHC Chiribiquete National Park The Maloca of the Jaguar abgerufen am 23 Dezember 2021 a b c Roberto Franco Los carijonas de Chiribiquete 1 Auflage Fundacion Puerto Rastrojo Bogota 2002 ISBN 958 33 4458 3 a b Mauricio Alvarez u a Aves del Parque Nacional Natural Serrania de Chiribiquete Amazonia Provincia de la Guyana Colombia In Biota Colombiana Band 4 Nr 1 2003 S 49 63 online auf repository humboldt org co PDF a b O Montenegro M Romero Murcielagos del sector sur de la Serrania de Chiribiquete Caqueta Colombia In Revista de la Academia Colombiana de Ciencias Exactas Fisicas y Naturales 23 Suplemento Especial 1999 S 641 649 online auf accefyn org co PDF 2 5 MB Burton K Lim Mark D Engstrom Jose Ochoa G Preliminary checklist of the mammals of the Guiana Shield Smithsonian Institution Washington DC 2004 online auf botany si edu Ivonne Bejarano Maria del Pilar Blanco Jose Ivan Mojica La Comunidad Ictica del Rio Mesay durante el Periodo de Aguas Altas CAQUETA AMAZONIA COLOMBIANA In Caldasia Band 28 Nr 2 2006 S 359 370 online auf ciencias unal edu co PDF 471 kB J A Molina u a Fauna de insectos hematofagos del sur del Parque Natural Nacional Chiribiquete Caqueta Colombia In Biomedica Band 20 Nr 4 2000 S 314 326 online auf 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Archaologischer Park San Agustin 1995 Kaffee Kulturlandschaft 2011 Qhapaq Nan Anden Strassensystem 2014 Naturerbe Nationalpark Los Katios 1994 Naturreservat Malpelo 1994 Kultur Naturerbe Chiribiquete Nationalpark 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parque Nacional Natural Chiribiquete amp oldid 233817042