www.wikidata.de-de.nina.az
Das Capybara oder Wasserschwein Hydrochoerus hydrochaeris ist eine Saugetierart aus der Familie der Meerschweinchen Caviidae Es bildet gemeinsam mit dem Panama Capybara Hydrochoerus isthmius die Gattung Hydrochoerus und ist das grosste heute lebende Nagetier Es bewohnt feuchte Regionen in Sudamerika und ist vom Korperbau seiner semiaquatischen teilweise im Wasser stattfindenden Lebensweise angepasst CapybaraCapybara Hydrochoerus hydrochaeris SystematikTeilordnung Hystricognathiohne Rang Meerschweinchenverwandte Caviomorpha Familie Meerschweinchen Caviidae Unterfamilie HydrochoerinaeGattung Capybaras Hydrochoerus Art CapybaraWissenschaftlicher NameHydrochoerus hydrochaeris Linnaeus 1766 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Fell 1 2 Schadel und Skelett 2 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitat 3 2 Sozialverhalten 3 3 Nahrung 3 4 Fortpflanzung 3 5 Naturliche Feinde 4 Taxonomie und Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 4 3 Benennung 5 Capybaras und Menschen 5 1 Indigene 5 2 Nutzung und Bejagung 5 3 Bestandsentwicklung und Bedrohung 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeMerkmale BearbeitenCapybaras halten sich vorwiegend im Wasser auf Die Schwimmhaute zwischen ihren Zehen helfen ihnen dabei sich dort schnell zu bewegen Ohren Augen und Nase verlaufen in einer Linie im oberen Kopfbereich ahnlich wie beim Kaiman So konnen Capybaras fast mit dem gesamten Kopf unterhalb der Wasseroberflache schwimmen und sind deswegen fur etwaige Fressfeinde schwieriger zu erspahen Das Geschlecht der Tiere ist schwierig zu bestimmen da sich ihre Geschlechtsorgane im Korperinneren befinden und es keinen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus gibt Korperbau und Fell Bearbeiten nbsp Profil des KopfesDas Capybara ist das grosste heute lebende Nagetier Es erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 100 bis 134 Zentimetern sowie eine Schulterhohe von 50 bis 62 Zentimetern wobei die Weibchen etwas grosser werden als die Mannchen Das Gewicht kann mehr als 75 Kilogramm betragen das bekannte Maximalgewicht liegt bei 91 Kilogramm Die Hinterfusslange betragt 21 8 bis 25 2 Zentimeter 1 Der Korper der Capybaras ist massiv und plump gebaut mit einem stammigen Rumpf und kurzen Gliedmassen Die Vorderbeine enden in vier und die Hinterbeine in drei Zehen die jeweils radial angeordnet sind Die hufahnlich verdickten Zehen und Nagel sind durch kleine Schwimmhaute verbunden Der Schwanz ist deutlich ruckgebildet 1 2 Das Fell ist lang und rau stellenweise aber so dunn dass die Haut durchscheint Seine Farbung variiert von rotbraun bis grau an der Oberseite die Unterseite ist gelblich braun gefarbt Manche Tiere haben schwarze Flecken im Gesicht an der Aussenseite der Gliedmassen und am Rumpf Die Lange der Haare betragt 30 bis 120 Millimeter 1 2 Capybaras haben einen auffallend breiten und massigen Kopf Die Schnauze ist im Vergleich zu anderen Meerschweinchenverwandten vergrossert und abgerundet die Nasenlocher sind klein und stehen weit auseinander die kleinen Augen liegen seitlich sehr weit hinten am Kopf Bei mannlichen Tieren ist die Spitze der Schnauze unbehaart und mit einer auffalligen Duftdruse versehen Die Ohren sind klein und rund Wie bei vielen zum Teil im Wasser lebenden Tieren liegen Augen Ohren und Nasenlocher hoch oben am Kopf sodass die Tiere wenn sie atmen oder Ausschau halten kaum aus dem Wasser ragen 1 2 Von dem Panama Capybara unterscheidet sich das Capybara vor allem durch die Grosse hinzu kommen einige Merkmale des Schadels Schadel und Skelett Bearbeiten nbsp Der Schadel des Capybaras ahnelt bis auf die Masse stark dem der verwandten MeerschweinchenDer Schadel des Capybara ist gross und kompakt mit einer durchschnittlichen Schadellange von 240 9 Millimeter reicht von etwa 210 bis etwa 270 Millimeter dabei ist er flach und bei Betrachtung ohne Jochbogen schmal gebaut Die Jochbogen sind kraftig wobei das Jochbein breit angelegt ist und einen Teil der Gelenkflache fur den Unterkiefer ubernimmt 1 1 0 1 3 20Zahnformel des Capybara nbsp Detailansicht der SchneidezahneDie Zahnformel der Tiere lautet 1 0 1 3 das bedeutet pro Kieferhalfte besitzen die Tiere einen Schneidezahn einen Pramolaren und drei Molaren insgesamt also 20 Zahne Die weissen Schneidezahne sind mit einer Langsfurche versehen sie sind wie bei allen Nagetieren vergrossert und zu wurzellosen Nagezahnen umgebildet dahinter klafft eine als Diastema bezeichnete Lucke Die Backenzahne sind ebenfalls wurzellos und komplex gebaut sie bestehen aus herz oder streifenformigen Schmelzprismen die durch Schichten von Zahnzement getrennt sind Der Molar M3 ist stark vergrossert und uberragt in der Lange die anderen drei Mahlzahne zusammen 3 Verbreitungsgebiet und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des CapybarasDas Verbreitungsgebiet umfasst nahezu ganz Sudamerika ostlich der Anden vom ostlichen Kolumbien Venezuela und den Guyana Staaten uber Ecuador Peru Brasilien Bolivien und Paraguay bis nach Uruguay und in das nordostliche Argentinien bis in die Provinz Buenos Aires 2 4 Es erstreckt sich damit unter anderem uber die Becken des Orinoco des Amazonas des Rio Sao Francisco und des Rio de la Plata wobei das jeweilige Vorkommen sehr stark von der Temperatur und dem Vorkommen von Wasser abhangt 1 Nordwestlich von diesem Gebiet liegt das Verbreitungsgebiet des Panama Capybara das vom westlichen Kolumbien bis Panama reicht 5 Die Habitate der Capybaras sind unterschiedlich die Tiere stellen aber einige Anspruche an ihren Lebensraum Sie sind auf die Nahe von Seen Tumpeln Flussen Sumpfgebieten oder Mangrovenwaldern angewiesen Ausserdem benotigen sie festen Grund als Schlafplatz idealerweise mit dichter Vegetation als Schutz Zur Nahrungsaufnahme begeben sie sich gerne in grasbewachsene Savannengebiete Die hochsten Populationsdichten erreichen sie in den ausgedehnten Feuchtgebieten Sudamerikas wie dem Pantanal und der vom Orinoco durchflossenen Llanos Region im Norden des Kontinents Meist leben sie im Flachland kommen aber auch in Gebieten bis zu 1300 Metern Seehohe vor Capybaras sind im Vergleich zu anderen sudamerikanischen Arten gegenuber Veranderungen des Lebensraums durch Menschen relativ tolerant und konnen in gewissem Ausmass auch in Gebieten uberleben die in Plantagen oder Viehweiden umgewandelt wurden 1 In einigen Teilen des Verbreitungsgebietes vor allem im Bereich des Gran Chaco werden zudem Vergrosserungen des Verbreitungsgebietes registriert da Teile des ursprunglich Trockengebiets durch Bewasserungen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden und somit geeignete Lebensraume fur das Capybara geschaffen werden 6 7 Lebensweise BearbeitenAktivitat Bearbeiten nbsp Bei Gefahr verbergen sich Capybaras oft im WasserCapybaras sind vorwiegend dammerungsaktiv Sie verbringen die Hitze des Tages in Schlammlochern oder seichtem Wasser Zur Nachtruhe ziehen sie sich ins Dickicht zuruck Sie graben keine Baue In Gebieten in denen sie vom Menschen gestort werden gehen sie allerdings zu einer nachtaktiven Lebensweise uber Wenn Gefahr droht konnen sie schnell laufen fliehen aber wenn moglich in ein Gewasser Sie sind hervorragende Schwimmer und tauchen fast vollig unter wobei nur die Augen und die Nasenspitze aus dem Wasser herausragen Manchmal verbergen sie sich auch in dichter Wasservegetation Capybaras konnen aber auch weite Strecken tauchend zurucklegen Das tiefe Wasser dient ihnen nur als Fluchtraum Die meisten Aktivitaten geschehen im seichten Wasser oder an Land Sozialverhalten Bearbeiten Capybaras leben in Herden die aus einem Paar samt Nachwuchs oder einer grosseren Gruppe aus mehreren erwachsenen Tieren bestehen konnen Solche Verbande umfassen meist etwa sechs bis zwanzig Tiere Trifft man auf Einzelganger handelt es sich fast immer um erwachsene Mannchen Die Gruppengrosse und die Lebensweise sind von der Jahreszeit und dem Lebensraum abhangig In der Regenzeit breiten sich Capybaras uber ein grosses Gebiet aus wodurch die Gruppen kleiner werden Capybaras fressen in dieser Zeit viel und legen einen Fettvorrat an Auch die Aufzucht der Jungtiere geschieht hauptsachlich wahrend der Regenzeit In der Trockenzeit versammeln sich viele Tiere um die grosseren Flusse und Seen wobei sich grossere Gruppen bilden Die Sterblichkeit ist in dieser Zeit deutlich erhoht da Nahrungsmangel und Krankheiten zunehmen und die Tiere wegen des Ruckgangs der schutzenden Vegetation vermehrt Opfer von Raubern werden Untersuchungen aus Venezuela zeigen eine durchschnittliche Gruppengrosse von funf bis sechs Tieren wahrend der Regenzeit und etwa 16 Tieren im trockensten Monat Marz Wahrend ausgesprochener Durreperioden kann es zur Bildung von Herden mit bis zu hundert Tieren kommen die sich um die verbliebenen Gewasser sammeln Solche Zusammenschlusse sind aber nur von kurzer Dauer Eine Familiengruppe oder Herde wird von einem dominanten Mannchen angefuhrt das seine Position oft jahrelang innehat Daneben finden sich ein oder mehrere Weibchen mitsamt ihren Jungtieren Auch untergeordnete Mannchen konnen Teil einer Herde sein Die Rangordnung ist in der Regel stabil und bei beiden Geschlechtern hierarchisch gegliedert Sie wird mit zum Teil aggressiven Kampfen etabliert Eine Gruppe bewohnt ein Territorium von rund 80 bis 200 Hektar Die Tiere halten sich aber meist in einem Kernrevier von rund 10 Hektar Grosse auf das gegenuber eindringenden Artgenossen verteidigt wird Die Markierung des Territoriums erfolgt durch Duftdrusen sie liegen beim Mannchen wie erwahnt oberhalb der Nase sowie bei beiden Geschlechtern in der Afterregion Analdrusen Capybaras kommunizieren untereinander mit einer Reihe von Lauten Dazu zahlen ein dem Schnurren ahnlicher Laut der Unterwerfung signalisiert ein bellender Alarmruf Zufriedenheit ausdruckende Schnalzlaute schrille Pfiffe und Grunzlaute Nahrung Bearbeiten Die Nahrung der Capybaras besteht hauptsachlich aus Grasern die sie auf dem Festland zu sich nehmen gelegentlich erganzt durch Wasserpflanzen Manchmal fallen sie auch in Plantagen ein und fressen beispielsweise Zuckerrohr Wassermelonen oder Mais Die gelegentlich aufgestellte Behauptung auch Fische gehorten zu ihrer Nahrung ist falsch Capybaras weisen im Bau ihres Verdauungssystems einige Anpassungen an ihre Ernahrung auf Dazu zahlen ein langlicher Magen und ein sackformig vergrosserter Blinddarm Ahnlich wie einige andere Nagetiere zum Beispiel Meerschweinchen aber auch Hasen praktizieren sie Caecotrophie Koprophagie das Fressen eines speziellen Kotes Blinddarmkot ein weicher klebriger Kot dessen Material mit Hilfe spezieller Bakterien im Blinddarm fermentiert wurde wird unmittelbar nach dem Ausscheiden erneut verzehrt Auf diese Weise konnen die Tiere die schwer verdauliche zellulosehaltige Nahrung auf bestmogliche Weise verwerten Der endgultig verdaute Kot ist oval und trocken und wird nicht wieder aufgenommen Capybaras konnen ahnlich den Meerschweinchen Vitamin C nicht selbst erzeugen daher muss der Bedarf uber die Nahrung gedeckt werden Bei Tieren in menschlicher Gefangenschaft mit offensichtlich falscher Futterung sind Falle von Skorbut beobachtet worden Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Capybara mit Nachwuchs im geschutzten Teil des Rio Tiete nbsp Jungtiere bei der MutterDas Mannchen leitet die Begattung ein indem es das Weibchen verfolgt zunachst am Land spater schwimmend im Wasser Im seichten Wasser erfolgt dann die Paarung Nach sechs bis zehn schnellen Stossen ist der Akt vollendet Innerhalb kurzer Zeit kann dieser Vorgang bis zu 20 Mal mit dem gleichen oder einem anderen Partner wiederholt werden Die Paarung kann das ganze Jahr uber erfolgen Die meisten Geburten fallen allerdings in die Regenzeit April bis Mai im nordlichen Sudamerika und Oktober im Suden des Kontinents Ublicherweise tragt das Weibchen einen Wurf pro Jahr aus bei gunstigen klimatischen Bedingungen konnen es auch zwei sein Die Tragzeit betragt rund 110 Tage bei der nordlichen Unterart und rund 150 Tage bei der sudlichen Capybaras sind Multiparen die Wurfgrosse belauft sich auf durchschnittlich vier Neugeborene und kann zwischen einem und acht variieren Die Weibchen haben zehn Zitzen die paarweise am Bauch angeordnet sind Die Tiere legen keine Nester an Die Geburt kann uberall in ihrem Territorium erfolgen Die Neugeborenen sind ausgesprochene Nestfluchter haben ein Geburtsgewicht von rund 1 5 Kilogramm und kommen vollig behaart und bereits mit den bleibenden Zahnen zur Welt Schon kurz nach der Geburt konnen die Jungtiere Gras zu sich nehmen Mit drei bis vier Monaten werden sie endgultig entwohnt Beide Geschlechter erreichen die Geschlechtsreife mit rund 15 bis 18 Monaten Die Lebenserwartung der Capybaras betragt in freier Natur acht bis zehn Jahre Tiere in menschlicher Gefangenschaft konnen ein Alter von mehr als zwolf Jahren erreichen Naturliche Feinde Bearbeiten Zu den naturlichen Feinden der Capybaras zahlen vor allem Katzen wie der Jaguar der Puma und der Ozelot ausserdem der Waldhund aber auch Kaimane und Anakondas Jungtiere fallen manchmal Greifvogeln wie der Harpyie und den Geierfalken Karakaras zum Opfer Taxonomie und Systematik Bearbeiten nbsp Capybaras gehoren zu den Meerschweinchen hier ein Gemeines MeerschweinchenDas Capybara war bereits Carl von Linne bekannt und wurde von ihm 1766 in der 12 Auflage seines Systema Naturae innerhalb der Schweine als Sus hydrochaeris wissenschaftlich beschrieben 8 Mathurin Jacques Brisson stellte bereits 1762 die Gattung Hydrochoerus auf der das Capybara mit Linnes Typus spater zugeordnet wurde 1 Daneben existieren zahlreiche Synonyme unterschiedlicher Autoren beginnend mit Cavia capybara Pallas 1766 bis Hydrochoerus cololoi Berro 1968 In zahlreichen Publikationen wird die Art zudem als Hydrochoeris hydrochaeris statt Hydrochoerus hydrochaeris bezeichnet Uber den korrekten wissenschaftlichen Gattungsnamen gab es lange Zeit Kontroversen zwischen dem von Brisson 1762 gepragten Hydrochoerus und dem von Brunnich 1772 eingefuhrten Hydrochaeris Beide Bezeichnungen leiten sich von den altgriechischen Wortern ὕdwr hydōr Wasser und xoῖros choiros Schwein ab Brissons Bezeichnung wurde lange Zeit abgelehnt da sie nicht der vorgeschriebenen binomialen Nomenklatur entsprach Die International Commission of Zoological Nomenclature ICZN hat aber die Bezeichnung Hydrochoerus 1998 aufgrund des langen Gebrauchs fur gultig erklart sodass Hydrochoerus hydrochaeris die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung darstellt 9 Hydrochaeris ist allerdings teilweise bis heute zu finden etwa in Wilson amp Reader 2005 10 Aussere Systematik Bearbeiten Phylogenetische Systematik der Meerschweinchen Caviidae 11 Meerschweinchen Caviidae Eigentliche Meerschweinchen Caviinae Echte Meerschweinchen Cavia Zwergmeerschweinchen Microcavia Gelbzahnmeerschweinchen Galea Hydrochoerinae Capybaras Hydrochoerus Capybara Hydrochoerus hydrochaeris Panama Capybara Hydrochoerus isthmius Kerodon Bergmeerschweinchen Kerodon rupestris Klettermeerschweinchen Kerodon acrobata Pampashasen Dolichotinae Vorlage Klade Wartung StyleDie Capybaras werden oft als einzige rezente Vertreter der Familie der Riesennager Hydrochoeridae betrachtet 1 Genetische Untersuchungen haben jedoch gezeigt dass das Bergmeerschweinchen enger mit dem Capybara als mit den Meerschweinchen verwandt ist wodurch diese zu einer paraphyletischen Gruppe werden 11 Jungere Systematiken wie Wilson amp Reeder 2005 ordnen das Wasserschwein deshalb den Meerschweinchen zu und fassen es gemeinsam mit dem Bergmeerschweinchen in die Unterfamilie der Hydrochoerinae innerhalb der Meerschweinchen Caviidae 10 3 Innere Systematik Bearbeiten Innerhalb der Art werden neben dem Typus aktuell keine Unterarten unterschieden allerdings wird eine regionale Zunahme der Korpergrosse und masse nach Suden hin betont 1 2 In einigen Veroffentlichungen wurden auf dieser Basis drei Unterarten unterschieden Hydrochoerus hydrochaeris dabbenei von Paraguay bis in den Sudosten Argentiniens Hydrochoerus hydrochaeris uruguayensis von Uruguay in den Osten Argentiniens sowie die Nominatform im verbleibenden Teil des Verbreitungsgebietes 2 In einigen Veroffentlichungen wird zudem das Panama Capybara H isthmius als nordliche Unterart der Nominatform gegenubergestellt nach aktueller Systematik wird es jedoch als eigenstandige Art betrachtet 1 9 5 Benennung Bearbeiten Im Deutschen sind fur diese Art zwei Bezeichnungen Capybara und Wasserschwein verbreitet Da der Begriff Wasser schwein zu der falschen Annahme verleiten konnte das Tier sei mit den Schweinen verwandt wird heute eher das neutrale Capybara bevorzugt Dieses ist abgeleitet von kapi yva auch kapi ygua 12 aus der indigenen Sprache Guarani und bedeutet ubersetzt Herr der Graser weil die Tiere zu den grossten Grasfressern des Kontinents zahlten In den spanischsprachigen Landern wird es unterschiedlich benannt in Argentinien Carpincho in Venezuela und Kolumbien Chiguire oder Chiguiro in Ecuador Capihuara und in Peru Ronsoco im portugiesischsprachigen Brasilien heisst es Capivara Cabiai ist eine veraltete franzosische Bezeichnung fur das Wasserschwein In den gangigen deutschen Ubersetzungen des Romans Die geheimnisvolle Insel von Jules Verne wird diese franzosische Bezeichnung nicht ubersetzt sondern beibehalten Capybaras und Menschen BearbeitenIndigene Bearbeiten source source source source source source source source source source source Indigener Markt in Venezuela mit jungen Capybaras zum Verkauf source source source source source source source source source source source source Ein Capybara gahnt Ueno Zoo Schon die Ureinwohner jagten die Capybaras verzehrten ihr Fleisch verarbeiteten ihre Haut und verwendeten ihre Nagezahne zu dekorativen Zwecken Auch in die Mythologie dieser Volker haben sie Eingang gefunden Nach dem traditionellen Glauben der Yanomami gibt es fur jeden neugeborenen Menschen einen Doppelganger in Form eines Capybaras oder Tapirs der dessen Lebenskraft teilt Wird das Tier getotet stirbt auch der betreffende Mensch Nutzung und Bejagung Bearbeiten Capybaras werden wegen ihrer Haut und ihres Fleisches gejagt In manchen Regionen gibt es professionelle Jager Carpincheros genannt welche die Jagd zu Handelszwecken ausuben Vielfach werden die Tiere jedoch auch fur den Eigenbedarf erlegt Capybara Leder wird besonders in Argentinien geschatzt es ist hellbraun und mit helleren kleinen Flecken ubersat Neben Handschuhen Gurteln und Lederjacken werden auch Sattel und Zaumzeug daraus hergestellt Im sudlichen Sudamerika gilt das aus dem subkutanen Fett gewonnene Ol als Heilmittel Das Fleisch der Capybaras wird nicht uberall genossen da der Geruch als streng empfunden wird und es im Verdacht steht Hautkrankheiten hervorzurufen Gegessen wird es vor allem in Venezuela wo es getrocknet und gepokelt und bevorzugt an Fastentagen gegessen wird Die in Sudamerika weit verbreitete Behauptung es gebe ein offizielles kirchliches Dokument welches das Capybara aufgrund seiner Lebensweise und seiner dunn behaarten Haut als Fisch klassifiziere durfte aber eine Legende sein zumal ahnliche Geschichten in anderen Regionen der Erde uber andere wasserbewohnende Tiere beispielsweise Biber kursieren In Argentinien und Uruguay werden vorwiegend Wurste aus dem Fleisch hergestellt Insbesondere in der Llanos Region gibt es aufgrund dieser vielfaltigen Nutzung bereits erste Versuche Capybaras zu kommerziellen Zwecken auf Farmen zu zuchten Ein weiterer Grund fur die Bejagung sind die Schaden welche die Tiere der Landwirtschaft zufugen Vor allem auf Plantagen konnen sie betrachtliche Verwustungen anrichten mancherorts gelten sie als Plage Insbesondere wahrend der Trockenzeit werden die Capybaras als Nahrungskonkurrenten des Weideviehs angesehen und deshalb von den Weidebesitzern verfolgt Bestandsentwicklung und Bedrohung Bearbeiten Viele der fur Capybaras geeigneten Lebensraume finden sich in intensiv zur Weidewirtschaft genutzten Gebieten Da die Menschen fur die Weidetiere Wasserquellen bereitstellen die Anzahl der Rauber durch Bejagung minimieren und die Grasflache durch die Rinder kurz gehalten wird ist es in manchen Gebieten zu einer Zunahme der Wasserschwein Population gekommen Zahlungen auf grossflachigen Rinderfarmen in der Llanos Region ergaben eine Dichte von 50 bis 300 Tieren pro Quadratkilometer In Gebieten in denen sie in kommerziellem Ausmass gejagt werden zum Beispiel in manchen Regionen Venezuelas sind sie selten geworden Auch in anderen Regionen etwa in Peru sind sie verschwunden oder ist ihre Anzahl drastisch gesunken Insgesamt sind sie aber haufig und weit verbreitet sodass sie nicht zu den bedrohten Arten zahlen Literatur BearbeitenAlvaro Mones Juhani Ojasti Hydrochoerus hydrochaeris in Mammalian Species Nr 264 1986 ISSN 0076 3519 S 1 7 online PF 850 kB PDF James L Patton Subfamily Hydrochoerinae Gray 1825 und Genus Hydrochoerus Brisson 1762 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 720 ff ISBN 978 0 226 16957 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Juan Manuel Campos Krauer Landscape ecology of the capybara Hydrochoerus hydrochaeris in the Chaco region of Paraguay Kansas State University Manhattan KS 2009 OCLC 426938461 Philosophische Dissertation Kansas State University 2009 128 Seiten Volltext online PDF kostenfrei 128 Seiten 3 MB on CiteSeerX Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Capybara Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Capybara Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Wasserschwein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hydrochoerus hydrochaeris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von D Queirolo E Vieira F Reid 2008 Abgerufen am 3 Januar 2016 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k Alvaro Mones Juhani Ojasti Hydrochoerus hydrochaeris in Mammalian Species Nr 264 1986 ISSN 0076 3519 S 1 7 online PF 850 kB PDF Memento des Originals vom 12 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www science smith edu a b c d e f James L Patton Hydrochoeris hydrochoeris Linnaeus 1766 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 721 723 ISBN 978 0 226 16957 6 a b James L Patton Subfamily Hydrochoerinae Gray 1825 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 720 ISBN 978 0 226 16957 6 Hydrochoerus hydrochaeris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von D Queirolo E Vieira F Reid 2008 Abgerufen am 3 Januar 2016 a b James L Patton Hydrochoeris isthmius Goldmann 1912 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 723 724 ISBN 978 0 226 16957 6 Juan Manuel Campos Krauer Samantha M Wisely Deforestation and cattle ranging drive rapid range expansion of Capybara in the Gran Chaco ecosystem Global Change Biology 17 1 Januar 2011 206 218 doi 10 1111 j 1365 2486 2010 02193 x Juan Manuel Campos Krauer Landscape ecology of the Capybara Hydrochoerus hydrochaeris in the Chaco region of Paraguay Dissertation Universitat Manhattan Kansas 2009 Volltext Carl von Linne Systema naturae 12 Auflage 1766 S 103 Digitalisat a b James L Patton Genus Hydrochoerus Brisson 1762 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 720 721 ISBN 978 0 226 16957 6 a b Hydrochoeris Memento vom 3 Januar 2016 imInternet Archive In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b Diane L Rowe Rodney L Honeycutt Phylogenetic Relationships Ecological Correlates and Molecular Evolution Within the Cavioidea Mammalia Rodentia Molecular Biology and Evolution 19 3 2002 S 263 277 Volltext Antonio Guasch Diccionario Castellano Guarani Ediciones Loyola Asuncion 1978 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Januar 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Capybara amp oldid 237548175