www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gemeine oder Wildmeerschweinchen Cavia aperea ist eine Saugetierart aus der Familie der Meerschweinchen Caviidae innerhalb der Ordnung der Nagetiere Rodentia Es ist uber grosse Teile Sudamerikas mit Ausnahme des zentralen Amazonasbeckens und des aussersten Sudens des Kontinents verbreitet Sie leben in trockenen bis mittelfeuchten Grasflachen und sind wie alle Meerschweinchen Pflanzenfresser die sich vor allem von Grasern ernahren Mannchen und Weibchen sind territorial und die Mannchen verpaaren sich in der Regel mit mehreren Weibchen Polygynie gegenuber anderen Mannchen verhalten sie sich aggressiv Gemeines MeerschweinchenWildmeerschweinchen Cavia aperea SystematikTeilordnung Hystricognathiohne Rang Meerschweinchenverwandte Caviomorpha Familie Meerschweinchen Caviidae Unterfamilie Eigentliche Meerschweinchen Caviinae Gattung Echte Meerschweinchen Cavia Art Gemeines MeerschweinchenWissenschaftlicher NameCavia apereaErxleben 1777Die Art galt lange Zeit als Stammform oder eine der Stammformen des Hausmeerschweinchens Durch molekulargenetische Untersuchungen gibt es allerdings immer mehr Hinweise dafur dass die Hausmeerschweinchen vom Tschudi Meerschweinchen abstammen und mit dem Gemeinen Meerschweinchen nicht direkt verwandt ist Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels und Gebiss 1 3 Genetische Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung und Entwicklung 3 2 Konkurrenz Pradatoren und Parasiten 4 Systematik 4 1 Taxonomie und phylogenetische Position 4 2 Unterarten 5 Gefahrdung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten nbsp Gemeines Meerschweinchen ProfilDas Gemeine Meerschweinchen erreicht eine Kopf Rumpf Lange von etwa 21 5 bis 40 Zentimetern bei einem Gewicht von 500 bis 790 Gramm Die Hinterfusslange betragt 38 bis 46 Millimeter die Ohrlange 19 bis 23 Millimeter 1 Die Mannchen sind dabei bis zu etwa 15 grosser und schwerer als die Weibchen 2 und die Vertreter der verschiedenen Unterarten konnen stark in ihrer Grosse und auch in ihrem Aussehen variieren Dabei ist die in Bolivien heimische Unterart Cavia aperea nana die kleinste Form die Nominatform Cavia aperea aperea die grosste 3 Die Tiere sind kompakt gebaut mit kurzen Gliedmassen und einem relativ grossen Kopf ein Schwanz fehlt Die Augen sind gross die Ohren bei den meisten Arten verhaltnismassig klein 4 Vom Hausmeerschweinchen unterscheidet sich das Gemeine Meerschweinchen ausserlich vor allem durch die generell einheitliche graue bis oliv braune Farbung die eine dunklere braune bis schwarze Fleckung aufweisen kann 1 5 Wie die Grosse variiert auch die Farbung regional und zwischen den Unterarten Cavia aperea aperea ist weitgehend braungrau mit einem braunen Kragen gefarbt die Bauchseite ist gelb weisslich mit einem deutlichen weissen Fleck unterhalb der Kehle im vorderen Brustbereich Die mehr im Suden Brasiliens verbreitete Form Cavia aperea rosida ist dagegen etwas dunkler und kann im hinteren Abdomen bis Lendenbereich auch fast schwarz sein bei ihnen ist der weisse Brustfleck deutlich kleiner oder nicht mehr vorhanden und auch der dunkle Kragen geht in der Fellfarbe unter 3 Das argentinische Cavia aperea pamparum wiederum ist mehr grau bis olivfarben mit geringem Braunanteil in der Farbung und das in Kolumbien verbreitete Cavia aperea anolaimae fast einfarbig dunkel gelblich grau mit braun grauer Bauchseite 3 Die vergleichsweise kurzen Beine sind ebenfalls braungrau an den Innenseiten sind sie in der Regel heller und konnen sand bis zimtbraun sein Die Vorderfusse haben wie bei allen Arten der Gattung vier und die Hinterfusse drei Zehen die alle in scharfen Krallen enden und von denen der mittlere der langste ist Die Sohlen haben lederartige Ballen 4 Merkmale des Schadels und Gebiss Bearbeiten 1 0 1 3 201 0 1 3Zahnformel der Echten Meerschweinchen Der Schadel hart eine Gesamtlange von 52 bis 73 Millimetern 1 und variiert ebenso wie andere Masse stark zwischen den einzelnen Unterarten und Regionen Der Schadel der Nominatform Cavia aperea aperea ist dabei am grossten mit einer Gesamtlange von durchschnittlich 68 7 Millimetern und maximalen Langen bis 73 Millimetern 3 Der Schadel von Cavia aperea rosida hat eine durchschnittliche Lange von etwa 63 Millimetern 3 Wie alle Meerschweinchen besitzt auch das Gemeine Meerschweinchen ein typisches Nagetiergebiss mit zu Nagezahnen umgewandelten Schneidezahnen Incisivi und eine darauf folgende Zahnlucke Diastema Sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer folgen pro Halfte je ein Pramolar sowie drei Molaren Insgesamt verfugen die Tiere damit uber ein Gebiss aus 20 Zahnen Die Zahne sind bei allen Arten hypsodont und nach vorne zusammenlaufend 6 Die Zahnkronen sind prismatisch und die Zahne wachsen zeitlebens nach 4 Anders als beim Glanzmeerschweinchen Cavia fulgida besitzt der hinterste Backenzahn des Gemeinen Meerschweinchens keine tiefe Einkerbung an der Aussenseite des Vorderendes am hinteren Zahnhocker 5 Genetische Merkmale Bearbeiten Das Gemeine Meerschweinchen hat einen Karyotyp mit einem diploiden Chromosomensatz von 64 Chromosomen die Zahl langer Chromosomenarme fundamental number FN betragt 112 7 Bei anderen Cavia Arten variiert die Anzahl der Chromosomen zwischen 62 oder 64 die Zahl langer Chromosomenarme zwischen 90 bei domestizierten Hausmeerschweinchen und 124 bei verschiedenen wilden Cavia Arten 7 Auch das Genom der mitochondrialen DNA des Gemeinen Meerschweinchens weist nur eine vergleichsweise geringe Ubereinstimmung zu dem des Hausmeerschweinchens auf Bei Untersuchungen wurde eine Sequenzidentitat von nur 92 7 ermittelt die als sehr gering eingeschatzt wird 8 9 Wie eine genetische Untersuchung zeigt wird bei Wildmeerschweinchen nach zweimonatigem Aufenthalt in warmerer Umgebung eine epigenetische Veranderung der Erbsubstanz der Vater an deren Sohne weitergeben 10 Die Veranderungen waren vor allem in jenen Genen zu beobachten die Information fur Eiweissmolekule zum Schutz vor Hitze tragen Das Wildmeerschweinchen ist das erste Wildtier bei dem diese flexible genetische Modifikation der DNA nachgewiesen wurde 10 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Gemeine MeerschweinchensDas Gemeine Meerschweinchen ist grossen Teilen Sudamerikas mit Ausnahme des zentralen Amazonasbeckens und des aussersten Sudens des Kontinents verbreitet Das Gebiet ist durch den Amazonas Regenwald zweigeteilt disjunkt in ein nordliches und ein sudliches Gebiet Das sudliche Verbreitungsgebiet reicht von den sudlichen Andenregionen im sudostlichen Peru und Bolivien uber Paraguay das nordostliche Argentinien und Uruguay bis zur Ostkuste Brasiliens wahrend das nordliche Verbreitungsgebiet vom zentralen Kolumbien ostwarts uber Venezuela Guyana und Suriname bis in das nordliche Brasilien reicht 3 Die Hohenverbreitung reicht dabei von etwa 400 Metern im ostlichen Flachland bis etwa 3000 Metern in den Anden 11 Lebensweise BearbeitenGemeine Meerschweinchen bewohnen eine Reihe von Lebensraumen darunter Grasflachen und Gebirgsregionen bis in uber 4000 Meter Seehohe Sie bevorzugen trockene bis feuchte Graslandgebiete Waldgebiete mit Gebuschen und Galeriewalder sie kommen jedoch auch in landwirtschaftlich genutzten Flachen und in der Nahe von Siedlungen entlang von Strassen und Bahnlinien vor 1 Vor allem letztere werden haufig zum Schutz vor Raubtieren genutzt die Tiere fressen dabei in den angrenzenden offenen Zonen mit kurzer Vegetation 12 Zudem wahlen sie ihre Ansiedlungsgebiete vor allem nach der Verfugbarkeit der Nahrungspflanzen der Feuchtigkeit des Bodens und der Schatten und Versteckmoglichkeiten 12 Die Tiere sind tagaktiv mit Aktivitatsschwerpunkten am fruhen Morgen und am Abend sie haben keine Winter oder Sommerpause und sind entsprechend das gesamte Jahr uber aktiv Sie ernahren sich wie alle Meerschweinchen ausschliesslich von Pflanzen herbivor und sind dabei stark an Sussgraser Poaceae gebunden zusatzlich fressen sie Bluten und Samen anderer Pflanzen 1 Die Nahrungssuche findet in der Regel morgens und abends und nur selten tagsuber statt Meistens erfolgt sie allein haufig jedoch auch gemeinsam mit einem zweiten Tier der gleichen Gruppe Dabei entfernen sich die Tiere nur selten weiter als etwa funf Meter und nur sehr kurz von der dichten Vegetation auf offenere Flachen zum Fressen Wahrend der Nahrungssuche gibt es zudem kaum Interaktionen zwischen den Tieren und kein Ruheverhalten sie wird haufig durch kurze Aufmerksamkeitsposen und durch schnelle Sprunge in die dichte Vegetation ohne erkennbaren Grund unterbrochen 2 Die raumliche Verteilung der Tiere ist stark an Habitate mit dichter Bodenvegetation gebunden 2 Anders als verwandte Arten graben sie keine eigenen Baue legen jedoch Laufstrecken und Vegetationstunnel in der bodennahen Vegetation an 1 Die Besiedlungsdichte ist fur Kleinnagetiere vergleichsweise klein und reicht von etwa 16 5 in Brasilien bis fast 40 Tiere pro Quadratkilometer in Argentinien Die Territorien der Mannchen variieren in ihrer Grosse zwischen etwa 160 und 1400 Quadratmeter die der Weibchen mit ihrem Nachwuchs sind deutlich kleiner aber ebenfalls sehr variabel in der Grosse Die Territorien der Mannchen uberlappen dabei stark bis zu mehr als 80 2 mit einem oder wenigen Territorien von Weibchen nicht oder nur selten jedoch gegenseitig 1 und nach Beobachtungen an wildlebenden Tieren im Nordosten Brasiliens bilden die Tiere Gruppen von in der Regel einem Mannchen und einem bis zwei Weibchen deren Territorien sich nur geringfugig mit denen benachbarter Gruppen uberschneiden In der Regel finden soziale Interaktionen fast ausschliesslich zwischen Tieren dieser Gruppen statt nur selten mit benachbarten Gruppen der gleichen Lebensraume 2 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Sowohl bei den Mannchen wie auch bei den Weibchen gibt es strenge Dominanzhierarchien und die Mannchen verhalten sich potenziellen Konkurrenten gegenuber sehr aggressiv Dadurch sind die Weibchen haufig an ein dominantes Mannchen gebunden das sich mit mehreren Weibchen verpaart und polygyn verhalt Gemischte Vaterschaften kommen vor sind jedoch selten 1 und nach Analysen der Vaterschaft stammen die Nachkommen der einzelnen Weibchen von dem jeweils zugehorigen dominanten Mannchen 2 Auch physiologisch sind die Meerschweinchen an dieses Paarungssystem angepasst worauf unter anderem die Grosse der Hoden und Nebenhoden und die weibliche Physiologie deuten 2 Die Fortpflanzung erfolgt uber das gesamte Jahr und weibliche Tiere konnen unter optimalen Bedingungen bis zu funf Wurfe pro Jahr mit je einem bis funf in der Regel zwei bis drei Jungtieren haben In guten Jahren kann ein Weibchen etwa 10 Jungtiere bekommen 13 Die Tragzeit dauert etwa 62 Tage Die neu geborenen Meerschweinchen wiegen in der Regel etwa 60 Gramm und sind vom Moment der Geburt an relativ weit entwickelt und mobil Wie bei anderen Arten der Gattung kommen sie mit offenen Augen und voller Behaarung zur Welt sind innerhalb weniger Stunden nach der Geburt mobil und nehmen bereits in den ersten Lebenstagen feste Nahrung zu sich 13 Die Weibchen sind nach etwa zwei Monaten geschlechtsreif die Mannchen nach etwa drei Monaten 1 Die Mortalitatsrate der Tiere durch Pradatoren ist sehr hoch Bei Beobachtungen von Asher et al 2004 lag sie im Beobachtungszeitraum bei mehr als 50 der ausgewachsenen Tiere 2 Konkurrenz Pradatoren und Parasiten Bearbeiten In Gebieten mit grosseren Pflanzenfressern in denen Flachen mit dichterer Grasvegetation fehlt kommen die Meerschweinchen in der Regel nicht vor Konkurrenten sind hier vor allem Capybaras Hydrochaeris hydrochaeris und auch Reisratten Oryzomys 2 Wie bei den meisten bodenlebenden Kleinsaugern gibt es zahlreiche Pradatoren die diese Tiere erbeuten Unter den Saugetieren handelt es sich vor allem um kleinere Raubtiere wie die Tayra Eira barbara Grisons Galictis der Ozelot Leopardus pardalis der Maikong Cerdocyon thous Hauskatzen und Fuchse oder auch die Dickschwanzbeutelratte Lutreolina crassicaudata Hinzu kommen zahlreiche Greifvogel und Reptilien wie die Abgottschlange Boa constrictor die Schauer Klapperschlange Crotalus durissus Amerikanische Lanzenottern Bothrops oder Tejus Teiidae Bei den Untersuchungen von Asher et al 2004 wurden insgesamt 21 Arten potenzieller Beutegreifer identifiziert die sich von Meerschweinchen ernahren und diese bejagen konnen Beobachtet wurden Attacken durch den Cayenneweih Leptodon cayanensis und den Schopfkarakara Caracara plancus 2 Parasiten spielen bei den Meerschweinchen wie bei anderen Saugetieren auch eine wichtige okologische Rolle Dabei kommen als Ektoparasiten also aussen am Korper lebende Parasiten hauptsachlich Milben Lause und Flohe vor als Endoparasiten vor allem im Darm sind es in erster Linie verschiedene parasitisch lebende Wurmer Bei parasitologischen Untersuchungen an gefangenen Meerschweinchen aus Peru wurden mehrere Arten von Flohen Leptopsylla segnis Tiamastus cavicola Lausen Gliricola porcelli Hoplopleura alata Polyplax spinulosa Myobia musculi und die Milbe Eutrombicula bryanti als Ektoparasiten sowie vier verschiedene Arten von Fadenwurmern Capillaria hepatica Graphidioides mazzai Trichuris gracilis und Paraspirudera uncinata und eine Art von Saugwurmern der Grosse Leberegel Fasciola hepatica als Endoparasiten gefunden Besonders stark war der Befall mit dem fur Meerschweinchen spezifischen Haarling Gliricola porcelli etwa 55 der Tiere der Milbe Eutrombicula bryanti fast 50 und dem Fadenwurm Paraspirudera uncinata 37 14 Systematik BearbeitenTaxonomie und phylogenetische Position Bearbeiten Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Meerschweinchengattung Cavia 15 6 Echte Meerschweinchen Cavia Riesenmeerschweinchen Cavia magna Santa Catarina Meerschweinchen Cavia intermedia Gemeines Meerschweinchen Cavia aperea Patzelt Meerschweinchen Cavia patzelti Glanzmeerschweinchen Cavia fulgida Tschudi Meerschweinchen Cavia tschudii Hausmeerschweinchen Cavia porcellus nbsp Die wissenschaftliche Erstbeschreibung geht auf Johann Christian Polycarp und dessen Systema regni animalis 1777 zuruckDas Gemeine Meerschweinchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung Cavia eingeordnet 16 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Johann Christian Polycarp Erxleben aus dem Jahr 1777 der die Art anhand von Individuen aus Brasilien bereits unter dem noch heute gultigen Namen beschrieb 17 1 Die Fundregion wurde durch Angel Cabrera Latorre 1961 auf Pernambuco eingegrenzt 18 3 Den Namen Aperea entnahm Erxleben dabei einem Werk zur Naturgeschichte Brasiliens von Georg Marggraf aus dem Jahr 1648 19 aus der bereits Peter Simon Pallas 1766 den Gattungsnamen Cavia fur die afrikanischen Klippschliefer und die sudamerikanischen Meerschweinchen entlehnte 20 21 Das Meerschweinchen wurde in der Folge mehrfach anderen Gattungen zugeschlagen darunter 1788 der Gattung Calva durch Johann Friedrich Gmelin 1802 der Gattung Agouti durch Francois Marie Daudin und 1817 der Gattung Hydrochoerus durch Frederic Cuvier 3 Ursprunglich wurden Tschudi Meerschweinchen C tschudii und das Hausmeerschweinchen C porcellus dem Gemeinen Meerschweinchen als Formen oder Unterarten zugeordnet beide gelten heute jedoch als eigenstandig 16 Auf der Basis molekularbiologischer und zytogenetischer Merkmale wurde eine engere Verwandtschaft zwischen dem Tschudi Meerschweinchen und dem domestizierten Hausmeerschweinchen festgestellt wodurch das Tschudi Meerschweinchen als wahrscheinliche Ursprungsform fur die Domestizierung betrachtet wird 22 15 23 Das Gemeine Meerschweinchen gilt dagegen heute als Schwesterart des Patzelt Meerschweinchens Cavia patzelti mit dem es eine Klade bildet Diese wird einer Gruppe aus Glanzmeerschweinchen Cavia fulgida Tschudi Meerschweinchen und Hausmeerschweinchen gegenubergestellt 15 Unterarten Bearbeiten nbsp Johann Christian Polycarp Erxleben 1744 1777 nbsp Oldfield Thomas beschrieb vier der heute gultigen sieben UnterartenInnerhalb der Art werden die folgenden sieben Unterarten unterschieden 3 1 Cavia aperea aperea Erxleben 1777 17 Nominatform verbreitet im Osten Brasiliens wobei die westliche Grenze des Verbreitungsgebietes unklar ist 24 Es handelt sich zudem um die grosste Unterart 3 Cavia aperea anolaimae Allen 1916 25 verbreitet in der Umgebung von Bogota Kolumbien und Merida Venezuela Das Verbreitungsgebiet ist begrenzt auf die Hochlagen der Cordillera Oriental in den Departamentos Boyaca Cundinamarca und Santander in Hohen von 2400 bis 4000 Metern sowie den Cordillera Central und Andes Merida im Westen von Venezuela in Hohen von 600 bis 1200 Metern 26 Beschrieben wurde die Form als eigenstandige Art Cavia Cavia anolaimae aus Anolaima am Rio Bogota westlich von Bogota in Kolumbien anhand von zwei Schadeln und einem Fell Allen stellte dabei die Ahnlichkeit zum bereits bekannten Cavia aperea heraus und bezeichnete die neue Form im Vergleich dazu als dunkler und vor allem grosser 25 Dunnum 2015 stellt dar dass J A Allen einen falschen Typusort angegeben hat und die Tiere ursprunglich aus den Sumpfen bei Engativa stammen da aus dem Gebiet um Anolaima ausser der Typenserie keine Tiere dieser Unterart bekannt sind 26 Eine Zuordnung zu Cavia aperea ist durch molekularbiologische Merkmale bestatigt teilweise wurde die Unterart als Synonym zu Cavia aperea guianae betrachtet und eine gute Abgrenzung steht bislang aus 15 26 Cavia aperea guianae Thomas 1901 27 verbreitet im Flachkand von Kolumbien Teilen von Venezuela Suriname Guyana und Franzosisch Guayana 28 Thomas beschrieb die Unterart als Teil einer Sammlung von F V McConnell von einer Expedition zu den Kanuku Mountains in der Rupununi Savanne nahe der brasilianischen Grenze von Guyana damals Britisch Guayana im Auftrag von John Joseph Quelch damaliger Direktor am British Guiana Museum 27 Er nutzte vier Felle als Typus und benannte die Form als Cavia porcellus guianae und damit als wilde Unterart des Hausmeerschweinchens 27 1917 erhob er sie als Cavia guianae in einen eigenen Artstatus 19 nachdem sie vorher bereits durch Edouard Louis Trouessart Cavia rufescens als Unterart zugeordnet wurde und Joel Asaph Allen 1911 mit Cavia porcellus venezuelae eine weitere Unterart beschrieb 29 die Thomas als sehr wahrscheinlich identisch mit Cavia porcellus guianae bezeichnete 19 und die heute als synonym betrachtet wird 28 Die heutige Zuordnung als Unterart von Cavia aperea geht auf Folkhart Huckinghaus im Jahr 1961 zuruck 30 28 Cavia aperea hypoleuca Cabrera 1953 31 verbreitet in Paraguay Cavia aperea nana Thomas 1917 19 verbreitet in Westbolivien In seinen Notes on the species of the genus Cavia analysierte Thomas 1917 alle bekannten und beschriebenen Arten der Gattung und sortierte sie anhand der Zahngestaltung neu Dabei beschrieb er unter anderem auch Cavia nana und Cavia rosida als neue Arten 19 die spater Cavia aperea als Unterart zugeordnet wurden 19 Die Erstbeschreibung von Cavia nana nach Thomas die kleinste Art der Gruppe basierte dabei auf der Basis von vier Tieren aus Chulumani im Hochland Boliviens gesammelt von Perry O Simons 19 Innerhalb der Art ist dies die kleinste Unterart 3 Cavia aperea pamparum Thomas 1901 32 verbreitet in Argentinien und Uruguay Thomas nutze fur die Erstbeschreibung ein Exemplar aus dem Umland der Stadt Goya im Sudwesten der Provinz Corrientes im Nordosten Argentiniens Er benannte die Unterart als Cavia rufescens pamparum und damit als Unterart von Cavia rufescens 32 heute als Synonym zum Glanzmeerschweinchen Cavia fulgida betrachtet 1917 erhob er auch diese in den Artstatus als Cavia pamparum 19 was spater durch die Zuordnung als Unterart unter Cavia aperea revidiert wurde Cavia aperea rosida Thomas 1917 19 verbreitet in Brasilien im Bundesstaat Sao Paulo Auch diese wurde von Thomas 1917 als neue Art Cavia rosida der Meerschweinchen beschrieben 19 und spater als Unterart unter Cavia aperea eingeordnet Die Tiere sind im Vergleich zur Nominatform sehr dunkel gefarbt und konnen im hinteren Abdomen und Lendenbereich auch fast schwarz sein 3 Teilweise wurden weitere Unterarten beschrieben darunter etwa Cavia aperea festina Peru Cavia aperea sodalis Bolivien und Cavia aperea osgoodi Peru die heute dem Tschudi Meerschweinchen zugeordnet werden Auch das Patzelt Meerschweinchen Cavia patzelti wurde bei Wilson amp Reeder 2005 als Unterart des Gemeinen Meerschweinchens eingeordnet aufgrund molekularer Merkmale wird es heute jedoch als eigenstandig betrachtet 15 33 1 Dabei ist es wahrscheinlich die Schwesterart des Gemeinen Meerschweinchens 15 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least concern gelistet Begrundet wird dies mit dem verhaltnismassig grossen Verbreitungsgebiet und den angenommen grossen und stabilen Bestanden sowie die gute Anpassungsfahigkeit an sich verandernde Habitate Sie kommt zudem in zahlreichen Schutzgebieten vor und bestandsgefahrdende Risiken sind nicht bekannt Lokal wird die Art als Fleischquelle bejagt 11 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Brazilian Guinea Pig In T E Lacher jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 433 ISBN 978 84 941892 3 4 a b c d e f g h i j Matthias Asher Elisabeth Spinelli de Oliveira Norbert Sachser Social System and Spatial Organization of Wild Guinea Pigs Cavia aperea in a Natural Population Journal of Mammalogy 85 4 August 2004 S 788 796 doi 10 1644 BNS 012 a b c d e f g h i j k l Jonathan L Dunnum Cavia aperea Erxleben 1777 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 692 697 ISBN 978 0 226 16957 6 a b c Morphological Aspects In Thomas E Lacher Jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 406 411 a b Jonathan L Dunnum Cavia Pallas 1766 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 691 692 ISBN 978 0 226 16957 6 a b Systematics In Thomas E Lacher Jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 406 407 ISBN 978 84 941892 3 4 a b Jonathan L Dunnum Jorge Salazar Bravo Karyotypes of some members of the genus Cavia Rodentia Caviidae from Bolivia Mammalian Biology 71 2006 S 366 370 doi 10 1016 j mambio 2006 04 006 Wei Cao Yan Xia The complete mitochondrial genome of the Cavia aperea Mitochondrial DNA Part A DNA Mapping Sequencing and Analysis 27 6 2016 doi 10 3109 19401736 2015 1089557 Azizia Wahedi Anja Gunther Alexandra Weyrich amp Neal Sondheimer The mitochondrial genome of Cavia aperea Mitochondrial DNA Part B Resources 5 3 2020 doi 10 1080 23802359 2020 1768918 a b Alexandra Weyrich Dorina Lenz Marie Jeschek Tzu Hung Chung Kathrin Rubensam Frank Goritz Katarina Jewgenow Jorns Fickel Molecular Paternal intergenerational epigenetic response to heat exposure in male Wild guinea pigs 19 Dezember 2015 In Molecular Ecology 25 Jahrgang Nr 8 25 April 2016 S 1729 1740 doi 10 1111 mec 13494 englisch wiley com abgerufen am 7 November 2019 Abstract a b Cavia aperea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von N Bernal 2016 Abgerufen am 18 August 2022 a b M Laura Guichon Marcelo H Cassini Role of diet selection in the use of habitat by pampas cavies Cavia aperea pamparum Mammalia Rodentia Mammalia 62 1 1998 S 23 36 doi 10 1515 mamm 1998 62 1 23 a b Cornelia Kraus Fritz Trillmich Joachim Kunkele Reproduction and Growth in a Precocial Small Mammal Cavia Magna Journal of Mammalogy 86 4 22 August 2005 S 763 772 Abstract Katharina Dittmar Arthropod and Helminth Parasites of the Wild Guinea Pig Cavia aperea from the Andes and the Cordillera in Peru South America The Journal of Parasitology 88 2 2002 S 409 411 doi 10 2307 3285601 a b c d e f Jonathan L Dunnum Jorge Salazar Bravo Molecular systematics taxonomy and biogeography of the genus Cavia Rodentia Caviidae Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 48 4 2010 S 376 388 doi 10 1111 j 1439 0469 2009 00561 x a b Cavia aperea In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b Johann Christian Polycarp Erxleben Systema regni animalis Johann Friedrich Weygand Leipzig 1777 S 348 Angel Cabrera Catalogo de los mamiferos de America del Sur Sirenia Perissodactyla Artiodactyla Lagomorpha Rodentia Cetacea Revista del Museo Argentino de Ciencias Naturales Bernardino Rivadavia Ciencias Zoologicas Vol 4 No 2 1961 a b c d e f g h i j Oldfield Thomas Notes on the species of the genus Cavia Annals and Magazine of Natural History Series 8 Volume 19 Issue 109 1917 S 152 160 doi 10 1080 00222931709486920 Peter Simon Pallas Miscellanea zoologica Den Haag 1766 S 1 224 S 30 47 biodiversitylibrary org Willem Piso und Georg Marggraf Historia Rerum Naturalis Brasiliae Leiden und Amsterdam 1648 S 224 biodiversitylibrary org Angel Enrique Spotorno John Pablo Valladares Juan C Marin Horacio Zeballos Molecular diversity among domestic guinea pigs Cavia porcellus and their close phylogenetic relationship with the Andean wild species Cavia tschudii Revista Chilena de Historia Natural 77 2 Juni 2004 S 243 250 doi 10 4067 S0716 078X2004000200004 Laura I Walker Miguel A Soto Angel E Spotorno Similarities and differences among the chromosomes of the wild guinea pig Cavia tschudii and the domestic guinea pig Cavia porcellus Rodentia Caviidae Comparative Cytogenetics 8 2 2004 S 153 167 doi 10 3897 CompCytogen v8i2 7509 Jonathan L Dunnum Cavia aperea aperea J A Allen 1916 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 694 695 ISBN 978 0 226 16957 6 a b J A Allen New South American mammals Bulletin of the American Museum of Natural History 35 Artikel 11 1916 S 83 87 hier S 85 Digitalisat a b c Jonathan L Dunnum Cavia aperea anolaimae J A Allen 1916 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 694 ISBN 978 0 226 16957 6 a b c Oldfield Thomas On a collection of mammals from the Kanuku Mountains British Guiana Annals and Magazine of Natural History Series 7 Volume 8 Issue 44 1901 S 139 154 hier S 152 Digitalisat doi 10 1080 03745480109442900 a b c Jonathan L Dunnum Cavia aperea guianae Thomas 1901 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 694 ISBN 978 0 226 16957 6 J A Allen Mammals from Venezuela collected by Mr M A Carriker Jr 1909 1911 Bulletin of the American Museum of Natural History 30 1911 S 239 273 hier S 250 Digitalisat Folkhart Huckinghaus Vergleichende Untersuchungen uber die Formenmannigfaltigkeit der Unterfamilie Caviinae Murray 1886 Ergebnisse der Sudamerikaexpedition Herre Rohrs 1956 1975 Zeitschrift fur Wissenschaftliche Zoologie 166 1961 S 1 98 Angel Cabrera Los roedores argentinos de la familia Caviidae Facultad de Agronomia y Veterinaria Universidad de Buenos Aires Escuela de Veterinaria Publicacion 6 S 1 93 hier S 58 Digitalisat a b Oldfield Thomas New species of Oryzomys Proechimys Cavia and Sylvilagus from South America Annals and Magazine of Natural History Series 7 Volume 8 Issue 44 1901 S 536 539 Digitalisat doi 10 1080 03745480109443358 Jonathan L Dunnum Cavia patzelti Schuhmann 1982 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 699 ISBN 978 0 226 16957 6 Literatur BearbeitenJonathan L Dunnum Cavia aperea Erxleben 1777 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 692 697 ISBN 978 0 226 16957 6 Brazilian Guinea Pig In T E Lacher jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 433 ISBN 978 84 941892 3 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeines Meerschweinchen Cavia aperea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cavia aperea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von N Bernal 2016 Abgerufen am 18 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeines Meerschweinchen amp oldid 236386770