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Das Riesenmeerschweinchen Cavia magna ist eine Art aus der Gattung der Eigentlichen Meerschweinchen Cavia Die Tiere kommen im Sudosten Brasiliens und im Osten Uruguays vor RiesenmeerschweinchenRiesenmeerschweinchen Cavia magna im zoologischen Garten BreslauSystematikTeilordnung Hystricognathiohne Rang Meerschweinchenverwandte Caviomorpha Familie Meerschweinchen Caviidae Unterfamilie Eigentliche Meerschweinchen Caviinae Gattung Echte Meerschweinchen Cavia Art RiesenmeerschweinchenWissenschaftlicher NameCavia magnaXimenez 1980 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeine Merkmale 1 2 Merkmale des Schadels und Gebiss 1 3 Genetische Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeine Merkmale Bearbeiten Das Riesenmeerschweinchen hat eine Kopf Rumpf Lange von 22 0 bis 34 5 Zentimetern bei einem Gewicht von 440 bis 840 Gramm Die Ohrlange betragt etwa 22 bis 32 Millimeter die Hinterfusslange 46 bis 57 Millimeter Es ist damit die grosste Art in der Gattung 1 2 Das Fell ist agouti mit dunklen Streifen uber den Rucken die am Kopf und auf der Ruckenmitte am dunkelsten sind Die Bauchseite ist rotbraun 1 Zwischen den Zehen besitzen die Tiere Membranen zur Vergrosserung der Auftrittsflache 1 2 Merkmale des Schadels und Gebiss Bearbeiten 1 0 1 3 201 0 1 3Zahnformel der Echten Meerschweinchen Die Tiere besitzen wie alle Arten der Gattung ein typisches Nagetiergebiss mit zu Nagezahnen umgewandelten Schneidezahnen Incisivi und eine darauf folgende Zahnlucke Diastema Sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer folgen pro Halfte je ein Pramolar sowie drei Molaren Insgesamt verfugen die Tiere damit wie alle Meerschweinchen uber ein Gebiss aus 20 Zahnen 3 Die Zahne sind weiss gefarbt hypsodont und nach vorne zusammenlaufend 4 Die Zahnkronen sind prismatisch und die Zahne wachsen zeitlebens nach 3 Genetische Merkmale Bearbeiten Sie haben einen Karyotyp mit einem diploiden Chromosomensatz von 64 oder 62 Chromosomen und sind damit die einzige bekannte Art der Gattung mit variierender Chromosomenzahl Tiere aus der Region Tramandai wiesen dabei bei Untersuchungen im Jahr 1979 64 Chromosomen auf bei Tieren von der Insel Ilha dos Marinheiros wurden 2012 dagegen nur 62 Chromosomen festgestellt Der Karyotyp dieser Tiere veranderte sich durch chromosomale Inversionen oder alternativ durch Veranderungen des Heterochromatingehalts und durch Robertson Translokationen soweit dass zwei Chromosomen weniger vorhanden sind Dadurch entspricht der Karyotyp der Inselpopulation teilweise dem des Santa Catarina Meerschweinchens Cavia intermedia mit ebenfalls nur 62 Chromosomen 5 6 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des RiesenmeerschweinchensDie Typlokalitat der Art ist das Umland der Kustenstadt Tramandai im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Suden Brasiliens Nachgewiesen ist die Art in den brasilianischen Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina sowie im benachbarten Departamento Rocha in Uruguay 1 2 Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise des Riesenmeerschweinchens liegen nur wenige Informationen vor Es lebt in vegetationsreichen Feuchtgebieten und Sumpfland im Bereich der brasilianischen Kuste Die Tiere bilden teilweise komplexe Gangsysteme in der Vegetation 1 Sie sind Pflanzenfresser und ernahren sich von Grasern und Wasserpflanzen 1 Sie sind uber das gesamte Jahr aktiv und wahrscheinlich vor allem tagaktiv 1 Die Territorien der Mannchen sind mit durchschnittlich fast 12 000 m relativ gross die der Weibchen sind mit durchschnittlich 7 600 m nur etwas mehr als halb so gross Die Territorien benachbarter Tiere sind dabei uberlappend und es gibt keine Hinweise auf Territorialverhalten zwischen den Tieren Sie sind Einzelganger und bilden keine festen Paare das Geschlechtsverhalten ist promiskuitiv 1 Die Fortpflanzung erfolgt uberwiegend saisonal und die Weibchen konnen bis zu drei Wurfe pro Jahr haben Die Hauptgeburtszeit beginnt Ende September und zieht sich witterungsabhangig bis zum Mai des Folgejahres 7 Die Tragzeit betragt etwa 64 Tage und die Jungtiere sind bei der Geburt bereits sehr weit entwickelt Wie bei anderen Arten der Gattung kommen sie mit offenen Augen und voller Behaarung zur Welt sind innerhalb weniger Stunden nach der Geburt mobil und nehmen bereits in den ersten Lebenstagen feste Nahrung zu sich dabei wiegen sie bei der Geburt bereits etwa 18 der mutterlichen Masse 7 Geschlechtsreif sind die Weibchen nach etwa 30 bis 45 Tagen 1 7 Systematik BearbeitenVerwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Meerschweinchengattung Cavia 8 4 Echte Meerschweinchen Cavia Riesenmeerschweinchen Cavia magna Santa Catarina Meerschweinchen Cavia intermedia Gemeines Meerschweinchen Cavia aperea Patzelt Meerschweinchen Cavia patzelti Glanzmeerschweinchen Cavia fulgida Tschudi Meerschweinchen Cavia tschudii Hausmeerschweinchen Cavia porcellus Das Riesenmeerschweinchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung Cavia eingeordnet 9 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem brasilianischen Zoologen Alfredo Ximenez aus dem Jahr 1980 10 2 Auf der Basis einer Analyse molekularbiologischer Merkmale wurde das Riesenmeerschweinchen in einer Revision der Verwandtschaftsverhaltnisse innerhalb der Gattung Cavia durch Jonathan L Dunnum und Jorge Salazar Bravo als ursprunglichste Art und wahrscheinlich Schwesterart aller anderen Arten der Gattung identifiziert 8 Das Santa Catarina Meerschweinchen wurde in dieser Arbeit nicht berucksichtigt eine nahe Verwandtschaft mit dem Riesenmeerschweinchen wurde jedoch angenommen 2016 ordnete Thomas E Lacher Jr das Santa Catarina Meerschweinchen als Schwesterart des Riesenmeerschweinchens ein und stellte diese dem Taxon aus den restlichen Arten mit dem Gemeinen Meerschweinchen als ursprunglichster Art gegenuber 4 Damit folgt er der Erstbeschreibung des Santa Catarina Meerschweinchens die eine Artbildung durch eine Separation nach einem steigenden Meeresspiegel vor etwa 8000 Jahren annahm 11 6 sowie den Ergebnissen zur Chromosomenzahl die die nahe Verwandtschaft untermauern 5 Innerhalb der Art werden keine Unterarten beschrieben 9 2 1 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least concern gelistet Begrundet wird dies mit dem verhaltnismassig grossen Verbreitungsgebiet von mehr als 20 000 km und den angenommen grossen und stabilen Bestanden Als bestandsgefahrdende Risiken werden vor allem Brande und die Ausweitung von Weideflachen angesehen 12 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k Greater Guinea Pig In T E Lacher jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 434 ISBN 978 84 941892 3 4 a b c d e Jonathan L Dunnum Cavia magna Ximenez 1980 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 698 699 ISBN 978 0 226 16957 6 a b Morphological Aspects In Thomas E Lacher Jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 406 411 a b c Systematics In Thomas E Lacher Jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 406 407 ISBN 978 84 941892 3 4 a b Adriana Gava Mauricio B dos Santos amp Fernando M Quintela A new karyotype for Cavia magna Rodentia Caviidae from an estuarine island and C aperea from adjacent mainland Acta Theriologica 57 2012 S 9 14 doi 10 1007 s13364 011 0042 0 a b A Gava T R O Freitas J Olimpio A new karyotype for the genus Cavia from a southern island of Brazil Rodentia Caviidae Genetics and Molecular Biology 21 1998 S 77 80 doi 10 1590 S1415 47571998000100013 Volltext a b c Cornelia Kraus Fritz Trillmich Joachim Kunkele Reproduction and Growth in a Precocial Small Mammal Cavia Magna Journal of Mammalogy 86 4 22 August 2005 S 763 772 Abstract a b Jonathan L Dunnum Jorge Salazar Bravo Molecular systematics taxonomy and biogeography of the genus Cavia Rodentia Caviidae Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 48 4 2010 S 376 388 doi 10 1111 j 1439 0469 2009 00561 x a b Cavia magna In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Alfredo Ximenez Notas sobre el genero Cavia Pallas con la descripcion de Cavia magna sp n Mammalia Caviidae Revista nordestina de biologia 3 1980 S 145 179 Jorge Jose Cherem Jose Olimpio Alfredo Ximenez Descricao de uma nova especie do genero Cavia Pallas 1766 Mammalia Caviidae das Ilhas dos Moleques do Sul Santa Catarina Sul do Brasil Biotemas 12 1 1999 Volltext Cavia magna in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von E Gonzales 2016 Abgerufen am 29 August 2022 Literatur BearbeitenJonathan L Dunnum Cavia magna Ximenez 1980 In James L Patton Ulyses F J Pardinas Guillermo D Elia Hrsg Mammals of South America Volume 2 Rodents The University of Chicago Press Chicago 2015 S 698 699 ISBN 978 0 226 16957 6 Greater Guinea Pig In T E Lacher jr Family Caviidae In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 434 ISBN 978 84 941892 3 4 Weblinks BearbeitenCavia magna in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von E Gonzales 2016 Abgerufen am 29 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesenmeerschweinchen amp oldid 230600664