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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Odry Begriffsklarung aufgefuhrt Odry deutsch Odrau ist eine Stadt im Okres Novy Jicin in Tschechien OdryOdry Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinFlache 7408 haGeographische Lage 49 40 N 17 50 O 49 663888888889 17 830833333333 274 Koordinaten 49 39 50 N 17 49 51 OHohe 274 m n m Einwohner 7 424 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 742 35 742 38Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Fulnek HraniceBahnanschluss Suchdol nad Odrou Budisov nad BudisovkouNachster int Flughafen Flughafen OstravaStrukturStatus StadtOrtsteile 9VerwaltungBurgermeister Libor Helis Stand 2023 Adresse Masarykovo namesti 16 25742 35 OdryGemeindenummer 599701Website www odry cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt in Mahren 15 Kilometer nordwestlich von Novy Jicin Neu Titschein als erste Stadt an der Oder und befindet sich im Suden der Oderberge beidseitig des Flusses im Tal der Oder vor deren Lauf in das Kuhlandchen Sudostlich erhebt sich der Pohor Pohorschberg 475 m Durch die Stadt fuhrt die Staatsstrasse I 47 von Ostrava Ostrau nach Hranice Mahrisch Weisskirchen von der am nordlichen Stadtrand die II 441 nach Potstat Bodenstadt abfuhrt Nachbarorte sind Vitovka Werdenberg im Norden Tosovice Taschendorf Hvezdova Sternfeld und Jestrabi Jastersdorf im Nordosten Pohor Pohorsch im Osten Mankovice Mankendorf im Sudosten Emauzy Emaus und Vrazne Petersdorf im Suden Veseli Wessiedel im Sudwesten Dvorisko Hennhof und Dobesov Dobischwald im Westen sowie Nova Ves Neudorfel und Loucky Lautsch im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas linksseitig der Oder am Berg Pohor befindliche Dorf Vyhnanov wurde 1234 im Zuge der Grundung des Klosters Tisnov Tischnowitz durch Ottokar II Premysl erstmals urkundlich erwahnt Der zum Besitz des Zisterzienserklosters gehorige mahrische Ort ging 1241 beim Einfall der Goldenen Horde unter Zum Schutz gegen weitere tatarische Invasionen erfolgte um 1253 die Anlegung einer festen Burg an der Oder Diese Burg an der Grenze zwischen Mahren und Schlesien wurde Sitz der Herrschaft Odra als deren erster nachweislicher Besitzer der Burggraf von Olmutz Albert von Sternberg uberliefert ist Unterhalb der Burg entstand rechtsseitig der Oder ein Dorf das den Namen Odra bzw Oderaw trug Es wurde erstmals am 15 Februar 1346 urkundlich erwahnt als der Troppauer Herzog Nikolaus II das Dorf Odra erbrechtlich dem Zbynek von Tworkau ubertrug der vermutlich ein Sohn des 1288 belegten Troppauer Provinzrichters Andreas Ondrej von Tworkau war 2 1357 erfolgte durch die Sternberger die Stadtgrundung nach Troppauer Recht Zum Ende des 14 Jahrhunderts entstand ein Grenzstreit um die ursprunglich zum Troppauer Land gehorige Herrschaft Odra die 1480 wie zuvor schon die Herrschaft Fulnek in die mahrische Landtafel zu Olmutz eingelegt werden sollte Am 28 Oktober 1481 verglich sich der Troppauer Herzog Viktorin und mit den Vertretern der mahrischen Stande Bischof Protasius und Landeshauptmann Ctibor von Cimburg daruber dass die Oder die Grenze zwischen dem Herzogtum Troppau und dem Markgraftum Mahren bilden sollte und die Herrschaft Odra damit Teil des Herzogtums Troppau blieb Zur Beilegung des weiter anhaltenden Streites erfolgte 1493 eine neue Grenzziehung zwischen Mahren und Schlesien die 1613 durch Kaiser Matthias fur verbindlich erklart wurde und bis 1920 Bestand hatte Die Stadt gehorte dadurch bis zur Grundung der Tschechoslowakei zu Osterreichisch Schlesien Zwischen 1428 und 1435 war Odra ein Sitz der Hussiten In der nachfolgenden Zeit wurden die Adelsgeschlechter von Krawarn Oderski von Liderau Zwolsky von Zwole Praschma Werdenberg Lichnowsky von Woschutz und Schlabrendorf Unter der Herrschaft der Praschma erfolgte 1553 die Reformation und bis 1627 blieb Odra protestantisch 1602 brach eine Pestepidemie aus und der Dreissigjahrige Krieg fuhrte zu einem Niedergang der Stadt die sich bis dahin zu einem bedeutenden Handelsplatz entwickelt hatte Gegen Ende des 17 Jahrhunderts hatte sich die Stadt von den Kriegsfolgen und anschliessender kaiserlicher Zwangsverwaltung der konfiszierten Herrschaft wieder erholt Seit dieser Zeit wurde die Stadt als Odrau bezeichnet 1691 erfolgte der Neubau der Bartholomauskirche 1730 liess Leopold Franz Freiherr von Lichnowsky das Barockschloss an Stelle der gotischen Burganlage errichten 1747 begann der Bergbau auf Blei und Silbererze der 1796 wieder eingestellt wurde Um 1750 wurde in Odrau die Tuchfabrikation ansassig 1774 entstand eine Wollwarenmanufaktur Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erwarben die Furstenberger die Herrschaft Odrau Insbesondere Charlotte Landgrafin von Furstenberg liess der Stadt besondere Forderung zuteilwerden 1833 entstand der Schlosspark Nach der Ablosung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 wurde Odrau zu einer selbststandigen Stadt 1866 erfolgte die Grundung einer Gummiwarenfabrik Mit der Inbetriebnahme der Lokalbahn Zauchtel Bautsch erhielt Odrau 1891 einen Eisenbahnanschluss Die Stadt war Sitz eines Gerichtsbezirkes im politischen Bezirk Neutitschein Er umfasste im Jahr 1900 ausser der Stadt Odrau die 16 Gemeinden Dobischwald Dorfel Heinzendorf Gross Hermsdorf Klein Hermsdorf Jogsdorf Kamitz Kunzendorf Lautsch Mankendorf Neudorfel Klein Petersdorf Taschendorf Werdenberg Wessiedel und Schlesisch Wolfsdorf 1930 hatte Odrau 4000 Einwohner von denen 3461 Deutsche waren Nach dem Munchner Abkommen wurde Odrau dem Deutschen Reich zugeschlagen und am 10 Oktober 1938 von der Wehrmacht besetzt Es folgten Verfolgungen der judischen Burger und politisch Andersdenkenden Bis 1945 war Odrau dem Landkreis Neu Titschein Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland zugeordnet Besitzer des Schlosses waren bis 1945 die Grafen Potocki Die etwa 4000 deutschen Einwohner von Odrau wurden nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 46 vertrieben Am 17 Januar 1964 wurde das Schloss zu 80 durch einen Brand zerstort Die Ruine wurde am 7 Juli 1966 feierlich gesprengt und an ihrer Stelle ein Kaufhaus in Betonbauweise errichtet Demographie Bearbeiten nbsp StadtzentrumBevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner Anmerkungen1900 4 191 deutsche Einwohner 3 1930 4 000 4 1939 4 134 4 Ortsgliederung BearbeitenDie Stadt Odry besteht aus den Ortsteilen Dobesov Dobischwald Kamenka Kamitz Klokocuvek Klein Glockersdorf Loucky Lautsch Pohor Pohorsch Tosovice Taschendorf Veseli Wessiedel und Vitovka Werdenberg sowie den Ortslagen Dvorisko Hennhof Hvezdova Sternfeld Kolonka Kolonie und Nova Ves Neudorfel Sehenswurdigkeiten BearbeitenBartholomauskirche der Barockbau wurde 1691 1692 anstelle eines gotischen Vorgangerbaus aus dem Jahre 1373 errichtet Im Turm befindet sich eine Glocke aus dem Jahre 1374 die als alteste noch erhaltene Kirchenglocke in Mahren gilt Neoklassizistischer Brunnen auf dem Masarykovo namesti Marktplatz 1897 vom Bildhauer Emil Zimmermann geschaffen und als Kaiser Franz Josefs Brunnen geweiht Mariensaule auf dem Masarykovo namesti 1783 geschaffen Statue des Hl Johannes von Nepomuk von 1714 sie war ursprunglich auf der Johannisbrucke gestanden Statue des Hl Florian zwischen Kirche und Pfarrhaus auf dem Masarykovo namesti 1751 aufgestelltSehenswurdigkeiten in Odry nbsp Mittelalterliches Stadttor nbsp Bartholomauskirche nbsp Parkanlage mit Geschaftshausern im HintergrundSohne und Tochter der Stadt BearbeitenHeinrich Jan Demel 1808 1867 osterreichischer Astronom und Mathematiker Josef Fiebiger 1870 1956 osterreichischer Hochschullehrer Walter Galuschka 1921 1967 deutscher Politiker SPD MdL Bayern Eduard Gerlich 1836 1904 osterreichischer Ingenieur und Professor in Zurich der Eisenbahnbautechniker schuf die Plane zum Bau von Eisenbahnstrecken in den osterreichischen und Schweizer Alpen Ernst Habiger 1932 2021 deutscher Ingenieur und Hochschullehrer Alfred Hausner 1894 unbekannt sudetendeutscher Jurist und Landrat Wilhelm Heinz 1894 unbekannt Ingenieur Politiker NSDAP und Abgeordneter des deutschen Reichstages August Herzmansky 1834 1896 osterreichischer Kaufmann und Begrunder des Warenhauses Herzmansky in Wien Karl Alfons Jurasky 1903 1945 Geologe geboren in Lautsch Alois Klein 1836 1927 Justiz Reformator in Kroatien Slawonien Gustav Kreitner 1847 1893 osterreichischer Geograf Diplomat und Asienforscher Ernst Lohwag 1847 1918 deutscher Schriftsteller geboren in Dobischwald Walther Mann 1931 2009 deutscher Ingenieur und Hochschullehrer Anton Rolleder 1855 1912 Professor an der Staatsrealschule Steyr und Heimathistoriker 1904 zum Ehrenburger ernannt Ferdinand Ulrich 1931 2020 deutscher Philosoph Horst Vladar 1941 deutscher Regisseur Sanger und Kunstlerischer Leiter der Neuburger Kammeroper Otto Walzel 1919 1991 deutscher Politiker SPD CDU MdL Rheinland Pfalz Emil Zimmermann 1861 1928 osterreichischer BildhauerLiteratur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard und Miloslav Polivka Handbuch der historischen Statten Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 978 3 520 32901 1 Walther Mann Hrsg Erinnerungen an Odrau Band 1 2 und 3 Darmstadt 1999 2007 Anton Rolleder Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau 1903Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Odry Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Stadt auf kuhlaendchen de Ehemaliges Barockschloss Odry tschechisch Erinnerungen an Odrau Band I PDF 13 9 MB Erinnerungen an Odrau Band II PDF 4 6 MB Erinnerungen an Odrau Band III PDF 4 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Jiri Stibor Genealogie Panu z Tvorkova In Casopis Slezskeho Zemskeho Muzea Heft 1 2004 S 18 40 Odrau In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 14 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 909 a b Michael Rademacher Landkreis Neu Titschein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Stadte und Gemeinden im Okres Novy Jicin Bezirk Neu Titschein Albrechticky Bartosovice Bernartice nad Odrou Bilov Bilovec Bitov Bordovice Bravantice Frenstat pod Radhostem Fulnek Hermanice u Oder Hermanky Hladke Zivotice Hodslavice Hostasovice Jakubcovice nad Odrou Jesenik nad Odrou Jistebnik Katerinice Koprivnice Kujavy Kunin Libhost Lichnov Lubomer Mankovice Morkov Mosnov Novy Jicin Odry Petrvald Pribor Pustejov Rybi Sedlnice Skotnice Slatina Spalov Stary Jicin Studenka Suchdol nad Odrou Senov u Noveho Jicina Stramberk Ticha Tisek Trnavka Trojanovice Velke Albrechtice Verovice Vrazne Vrchy Zavisice Zenklava Zivotice u Noveho Jicina Normdaten Geografikum GND 4297378 8 lobid OGND AKS VIAF 147565138 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Odry amp oldid 236997021