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Kujavy deutsch Klantendorf ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt funf Kilometer sudostlich von Fulnek und gehort zum Okres Novy Jicin KujavyKujavy Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinFlache 943 1 haGeographische Lage 49 42 N 17 58 O 49 7033133 17 9725283 258 Koordinaten 49 42 12 N 17 58 21 OHohe 258 m n m Einwohner 558 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 742 44Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Fulnek BilovecStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Petra Vojkuvkova Stand 2019 Adresse Kujavy 86742 45 FulnekGemeindenummer 555312Website www kujavy czBlick auf KujavyKirche des Erzengels Michael Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKujavy erstreckt sich im Kuhlandchen beiderseits des Baches Derensky potok Entebach dem im Oberdorf der Bravinsky potok zufliesst Nordlich erhebt sich die Kamenna hora 336 m n m im Westen die Jelenice 348 m n m sowie im Nordwesten der Derensky kopec 398 m n m Das Dorf wird im Norden von der Staatsstrasse II 647 zwischen Fulnek und Bilovec sowie im Suden von der Dalnice 1 zu der kein direkter Anschluss besteht durchquert Kujavy liegt am Rande des Naturparks Oderberge Oderske vrchy Nachbarorte sind Jilovec und Pohorilky im Norden Bilov und Dolni Dvur im Nordosten Butovice und Pustejov im Osten Bartosovice und Hukovice im Sudosten Hladke Zivotice im Suden Stachovice im Sudwesten Fulnek im Westen sowie Slezsko und Kostelec im Nordwesten Geschichte BearbeitenIn der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde bei einer alteren slawischen Siedlung Kugiawa ein nach einem Lokator Clemens benanntes Waldhufendorf angelegt Die erste urkundliche Erwahnung von Clementis villa erfolgte im Februar 1293 Seit 1337 ist eine Pfarrei in Clemendorf nachweislich Kuyawa bildete ein Rittergut unter der Herrschaft Fulnek Im Jahre 1399 wurden die Besitzer des Gutes Adam und Otto Bes von Kuyawa mit einem Fluch belegt da sie wahrend des mahrischen Bruderkrieges als Gefolgsleute des Markgrafen Prokop von Mahren kirchliche Guter zerstort hatten Das deutschsprachige Clementendorf und das tschechischsprachige Kuyawa existierten zunachst nebeneinander und verschmolzen spater zu einem Dorf 1458 wurde das Lehn Kuyawa eingezogen und mit der Herrschaft Fulnek vereinigt Der tschechische Name Kujavy ist erstmals im Jahre 1461 nachweislich Nachdem Fulnek zu einem Zentrum der Bohmischen Bruder geworden war fand diese Konfession auch in Kujavy Verbreitung Um 1510 liess der protestantische Grundherr Bernhard von Zierotin den katholischen Pfarrer Matej entfernen Vermutlich blieb die Pfarrstelle danach uber langere Zeit verwaist 1588 setzte Jan Skrbensky von Hriste auf Fulnek den Protestanten Simon Prokop als Pastor ein Auf Intervention des Olmutzer Bischofs Stanislaus Pavlovsky von Pavlovitz erhielt Kujavy 1594 mit Jiri Sokol wieder einen katholischer Pfarrer er wurde 1619 nach dem mahrischen Standeaufstand aus dem Dorf vertrieben Nach der Schlacht am Weissen Berg erfolgte eine Rekatholisierung die Pfarrei wurde 1623 um die Dorfer Hladke Zivotice Pustejov Suchdol und Butovice erweitert Nach der Zerstorung des Pfarrhauses verwalteten die Fulneker Augustiner von 1625 bis 1666 die Pfarrei Im Laufe der Zeit wurde das gesamte Dorf deutschsprachig und der Ortsname wandelte sich in Klantendorf 1713 brannte die Kirche aus dabei schmolzen auch die beiden Glocken Noch im selben Jahre erfolgte der Wiederaufbau In Seitendorf und Petrowitz wurden 1784 Lokalien eingerichtet zugleich wurde Schimmelsdorf von Bielau nach Klantendorf umgepfarrt Im Jahre 1789 ubernahm der Religionsfonds das Kirchpatronat anstelle des aufgelosten Augustinerklosters Fulnek 1790 standen in Klantendorf 116 Hauser in denen 809 Menschen lebten Im Dezember 1805 zogen nach der verlorenen Schlacht bei Austerlitz russische Truppen durch Klantendorf und schleppten den Typhus ein innerhalb von 81 Tagen verstarben 74 Personen an der Epidemie 1822 entstand ein Schulhaus mit Lehrerwohnung Zwischen 1830 und 1833 wurde auf Kosten des Religionsfonds eine neue Kirche errichtet Im Jahre 1835 bestand das im Prerauer Kreis an der Handelsstrasse von Fulnek nach Wagstadt gelegene Dorf Klantendorf bzw Kujawa aus 129 Hausern in denen 946 Personen lebten Haupterwerbsquelle bildete die wegen der gunstigen Lage sehr ertragreiche Landwirtschaft Unter dem Patronat des Religionsfonds standen die Kirche St Michael die Pfarrei und die Trivialschule Im Ort gab es eine Wassermuhle und eine Windmuhle Klantendorf war Pfarr und Schulort fur Schimmelsdorf 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Klantendorf der Allodialherrschaft Fulnek untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Klantendorf Kujavy ab 1849 mit dem Ortsteil Schimmelsdorf Pohorelky eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Fulnek Ab 1869 gehorte Klantendorf zum Bezirk Neutitschein Zu dieser Zeit hatte das Dorf 831 Einwohner und bestand aus 138 Hausern In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts standen in der Gemeinde funf Windmuhlen 1878 wurde eine holzerne Muhle nach Pohorsch zwei Jahre spater eine weitere nach Tyrn und 1882 die dritte Muhle nach Barnsdorf umgesetzt Das Schulhaus wurde 1890 fur den zweiklassigen Unterricht erweitert Durch die Kneippsche Badeanstalt entwickelte sich Klantendorf um die Jahrhundertwende zu einer Sommerfrische die meisten Gaste kamen aus den Industriestadten Mahrisch Ostrau und Witkowitz Im Jahre 1900 lebten in Klantendorf 827 Personen 1910 waren es 826 Schimmelsdorf loste sich 1911 los und bildete eine eigene Gemeinde 1919 erfolgte der Abriss einer Windmuhle Beim Zensus von 1921 lebten in den 134 Hausern der Gemeinde 785 Menschen darunter 726 Deutsche und 37 Tschechen 4 1923 gab es in der Gemeinde nur noch eine gemauerte Windmuhle beim Haus Nr 22 sowie beim Haus Nr 2 eine einfache Schrotmuhle Jahrlich am Ostersonntag fand das traditionelle Saatreiten statt Im Jahre 1930 bestand Klantendorf aus 135 Hausern und hatte 775 Einwohner 1939 waren es 753 5 Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte zunachst zum Landkreis Neu Titschein Im Zuge einer Neugliederung der teilweise zerschnittenen Kreise im Sudetenland wurde Klantendorf zum 1 Mai 1939 dem Landkreis Wagstadt zugeordnet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kujavy zur Tschechoslowakei zuruck die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden 1946 vertrieben und das Dorf mit Tschechen aus dem Landesinnern und Wolhynien neu besiedelt Kujavy wurde wieder Teil des Okres Novy Jicin 1949 erfolgte die Zuordnung zum neu gebildeten Okres Bilovec der bei der Gebietsreform von 1960 wieder aufgehoben wurde Im Jahre 1950 hatte das Dorf nur noch 533 Einwohner 1961 erfolgte die erneute Eingemeindung von Pohorilky zugleich kam die Gemeinde zum Okres Novy Jicin zuruck Mit Beginn des Jahres 1976 wurde Jilovec eingemeindet Zum 1 Januar 1979 wurde Kujavy ein Ortsteil von Fulnek Seit Anfang 1998 besteht die Gemeinde Kujavy wieder Beim Zensus von 2001 lebten in den 153 Hausern von Kujavy 550 Personen Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1790 809 in 116 Hausern1834 946 in 129 Hausern 3 1869 831 in 138 Hausern1900 827 6 1910 826 6 1921 785 726 Deutsche und 37 Tschechen in 134 Hausern 4 1930 775 5 in 135 Hausern1939 753 5 1950 533 6 2001 550 in 153 Hausern 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des Erzengels Michael auf einem erhohten Platz uber dem Dorf erbaut 1830 1833 im Empirestil anstelle eines baufalligen Vorgangerbaus Bereits seit 1797 hatte sich Pfarrer Josef Friedel um die Errichtung einer neuen Kirche bemuht jedoch wurde der Bau durch den Ausbruch der Napoleonischen Kriege verschoben Am 7 September 1830 erfolgte die Grundsteinlegung durch Pfarrer Friedel der zwei Tage spater verstarb Im Herbst 1833 wurde die neue Kirche vollendet die Weihe durch Erzbischof Ferdinand Maria Chotek von Chotkow erfolgte am 12 Juni 1834 unter Friedels Nachfolger Johann Grun Das Altarretabel mit Darstellung des Erzengels Michael stammt aus dem Jahre 1751 und ist ein Werk von Johann Christoph Handke Die Turmuhr wurde 1867 eingebaut sie stammt aus dem Fulneker Rathaus 1881 ging das museale Uhrwerk defekt eine 1885 durchgefuhrte Reparatur blieb erfolglos 1902 stiftete der aus Klantendorf stammende Ingenieurarchitekt Freisler der Kirche eine neue Pflasterung und Kirchenbanke 1912 liess er die 48 Steinstufen vom Turnplatz zur Kirche anlegen Das ursprungliche Schindeldach wurde 1905 durch eine Ziegeleindeckung ersetzt 1960 erfolgte eine Innen und Aussenrenovierung 7 Seit 1958 ist die von einem Friedhof umgebene Kirche als Kulturdenkmal geschutzt Ehemaliges Pfarrhaus neben der Kirche ab 1947 diente es als ortlicher Kindergarten Steinkreuz vor dem Friedhofstor geschaffen 1853 Mariensaule vor dem Friedhofstor errichtet 1900 Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges es wurde in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts umgesetzt und die deutschen Namen entferntSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenAnton Freissler 1838 1916 osterreichischer Industrieller Karl Drossler 1840 1916 osterreichischer Industrieller Ehrenburger von Klantendorf Heinrich Malcher 1848 1927 Ingenieur und Geodat Lehrstuhlinhaber am Polytechnikum Reval Karl Staffe 1856 1935 osterreichischer Landwirt und Politiker Wilhelm Freisler 1862 1930 Rechtsanwalt und Politiker Julius Freisler 1862 1937 Ingenieur Vater von Roland und Oswald Freisler Karl Leipert 1909 1994 osterreichischer Heimatdichter und Schriftsteller Horst Teltschik 1940 deutscher Politologe und ManagerLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 722Weblinks BearbeitenGeschichte von Kujavy Klantendorf auf kuhlaendchen deEinzelnachweise Bearbeiten Obec Kujavy podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB a b Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert Band 1 Prerauer Kreis Band 1 Brunn 1835 S 135 Ziffer 5 a b Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 589 Kocovanice Kukacka a b c Michael Rademacher Sudetenland Landkreis Wagstadt tschech Bilovec Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c d Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 722 723 Geschichte der Pfarrei KujavyStadte und Gemeinden im Okres Novy Jicin Bezirk Neu Titschein Albrechticky Bartosovice Bernartice nad Odrou Bilov Bilovec Bitov Bordovice Bravantice Frenstat pod Radhostem Fulnek Hermanice u Oder Hermanky Hladke Zivotice Hodslavice Hostasovice Jakubcovice nad Odrou Jesenik nad Odrou Jistebnik Katerinice Koprivnice Kujavy Kunin Libhost Lichnov Lubomer Mankovice Morkov Mosnov Novy Jicin Odry Petrvald Pribor Pustejov Rybi Sedlnice Skotnice Slatina Spalov Stary Jicin Studenka Suchdol nad Odrou Senov u Noveho Jicina Stramberk Ticha Tisek Trnavka Trojanovice Velke Albrechtice Verovice Vrazne Vrchy Zavisice Zenklava Zivotice u Noveho Jicina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kujavy amp oldid 208841649