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Fulnek ist eine Stadt mit etwa 6000 Einwohnern im Okres Novy Jicin in Tschechien FulnekFulnek Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinFlache 6846 haGeographische Lage 49 43 N 17 54 O 49 712222222222 17 903055555556 258 Koordinaten 49 42 44 N 17 54 11 OHohe 258 m n m Einwohner 5 545 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 742 45VerkehrBahnanschluss Suchdol nad Odrou FulnekStrukturStatus StadtOrtsteile 11VerwaltungAmtsverweser Petr Ertelt Stand 2020 Adresse nam Komenskeho 12742 45 FulnekGemeindenummer 599352Website www fulnek czKomenskyplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Gemeindegliederung 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographie BearbeitenDie Stadt liegt 30 Kilometer sudlich von Opava Troppau in Mahren an der Grenze zu Schlesien in 258 m n m im Tal des Husi potok Gansbach an der Einmundung des Grucovka Lucker Bach ostlich der Oderberge im Kuhlandchen Die Katasterflache betragt 6800 ha Nachbarorte sind Vrchy Waltersdorf und Lukavec Luck im Norden Derne Tyrn Kostelec Hochkirch und Kujavy im Osten Stachovice Stachenwald und Jestrabi Jastersdorf im Suden sowie Jerlochovice Gerlsdorf Tosovice Taschendorf und Vlkovice Wolfsdorf im Westen Sudlich der Stadt bei Stachovice verlauft die Autobahn Dalnice 1 Geschichte BearbeitenFulnek ist eine Grundung der Herren von Lichtenburg denen Ottokar II Premysl das zum Herzogtum Troppau gehorige Land verliehen hatte Die erste schriftliche Nachricht von Fulnek stammt von 1293 Das Zentrum des Ortes bildete ein quadratischer Marktplatz der mit 95 m Seitenlange ungewohnlich gross angelegt wurde Im Jahre 1316 uberliess Konig Johann von Luxemburg die Gegend um Fulnek Bilovec und Klimkovice an Wok I von Krawarn Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer zu denen die Adelsgeschlechter von Krawarn Kostka von Postupice Podiebrad Zerotin und Skrbensky von Hriste gehorten Nachdem der Troppauer Herzog Viktorin die Herrschaft Fulnek 1475 an Johann von Zierotin verkauft hatte liess sie dieser 1480 in der mahrischen Landtafel in Olmutz einlegen Nachdem gleiches auch mit der Herrschaft Odra erfolgen sollte brach zwischen den Troppauer und den mahrischen Standen ein Grenzstreit aus Am 28 Oktober 1481 verglich sich Herzog Viktorin mit den Vertretern der mahrischen Stande Bischof Protasius und Landeshauptmann Ctibor von Cimburg daruber dass die Oder die Grenze zwischen dem Herzogtum Troppau und dem Markgraftum Mahren bilden sollte und die Herrschaften Fulnek und Odra damit beim Herzogtum Troppau verbleiben sollten Die vorgesehene endgultige Entscheidung erfolgte jedoch nicht Zur Beilegung des weiter anhaltenden Streites wurde 1493 eine neue Grenzziehung zwischen Mahren und Schlesien vorgenommen bei der die Herrschaft Fulnek endgultig dem Markgraftum Mahren zugeschlagen und die Dorfer Petersdorf und Wolfsdorf Vlkovice geteilt wurden Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Bohmischen Bruder deren letzter Bischof Johann Amos Comenius von 1618 bis 1621 in der Stadt lebte 1619 schrieb Comenius in Fulnek seine Kritik der sozialen Ungerechtigkeit Listove do nebe Briefe an den Himmel und vollendete hier seine Arbeiten an der Karte von Mahren die 1627 in Amsterdam erschien 1632 wurden die Grafen von Wurben auf Freudenthal Besitzer der Stadt die im 18 Jahrhundert eine barocke Umgestaltung erfuhr In der Stadt bestand seit dem 15 Jahrhundert ein Kloster der Augustiner und 1688 errichtete der Kapuzinerorden ein weiteres Kloster Im Zuge der josephinischen Reformen wurde 1784 das Augustinerkloster aufgelost 1788 erwarb Karl Anton Czeike Freiherr von Badenfeld Fulnek Die Badenfelder verkauften ihren Besitz 1842 an Christian Friedrich von Stockmar der ihn 1855 an Prinz Philipp von Flandern weiter verausserte 1835 hatte Fulnek mit Ober und Untervorstadt etwa 3500 zu ca 96 deutschsprachige Einwohner 2 Um 1870 entstand das Projekt einer Eisenbahn von Troppau uber Fulnek bis nach Trentschin das im Juni 1873 durch die Mahrisch Schlesische Centralbahn in Angriff genommen wurde Infolge des Wiener Borsenkrachs erfolgte im Janner 1874 die Einstellung der Arbeiten an der Strecke Nach dem Ersten Weltkrieg kam Fulnek durch Beschluss des Versailler Vertrags trotz der mehrheitlich deutschen Bevolkerung zur neugegrundeten Tschechoslowakei Deutsch wurde als Schul und Amtssprache unterbunden was die Bevolkerung als Diskriminierung empfand Das entwickelte den Nahrboden zu einer Hochburg der radikalen Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei die bei den Parlamentswahlen 1920 allerdings nur 5 5 der Stimmen erhielt Im Zuge einer Bodenreform konfiszierte die junge tschechoslowakische Regierung am 24 Mai 1922 den Grossgrundbesitz der belgischen Prinzessinnen Josephine und Henriette lediglich das Schloss verblieb in ihrem Besitz Nach dem Munchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Neu Titschein Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland Die mehrheitlich deutschstammige Bevolkerung floh vor der vorruckenden russischen Armee oder wurde 1945 46 vertrieben Zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstorte im Mai 1945 noch ein Grossbrand weite Teile der historischen Innenstadt Ab 1948 erfolgte nach Planen von Zdenek Sedlacek ein teilweiser Wiederaufbau Besitz und Kultur der deutschsprachigen Bewohner ging verloren und Tschechen aus der Hanna und Walachei sowie Slowaken wurden angesiedelt Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner Anmerkungen1900 3 492 deutsche Einwohner 3 1930 3 532 4 1939 3 308 4 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Oberes und Unteres Schloss Fulnek nbsp Palais im Schlosspark oberhalb von Schloss FulnekComenius Platz mit Rathaus mit Turm erbaut 1610 Dreifaltigkeitssaule Pestsaule 1718 Sarkanderbrunen 1749 von Johann Georg Heintze Nepomukdenkmal 1769 Kirche der Hl Dreifaltigkeit 1750 1760 Barocktreppe zur Dreifaltigkeitskirche Ehemaliges Augustinerkloster neben der Dreifaltigkeitskirche Glockenturm Schwarzer Turm und Dekanatsgebaude Knurrhaus 1700 J A Comenius Gedenkstatte mit Kirche der Bohmischen Bruder und Comeniusdenkmal Ehemaliges Kapuzinerkloster mit Kirche St Josef 1668 1683 Kapelle St Rochus und St Sebastian Pestheilige auf dem ehemaligen Friedhof Villa Loreto jetzt Haus der Kinder Oberes und Unteres SchlossGemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Fulnek besteht aus den Ortsteilen Derne Tyrn Dolejsi Kuncice Kunzendorf Fulnek Jerlochovice Gerlsdorf Jestrabi Jastersdorf Jilovec Eilowitz Kostelec Hochkirchen Lukavec Luck Pozaha Poschaha auch Waldheim Pohorilky Schimmelsdorf Stachovice Stachenwald Vlkovice Wolfsdorf bestehend aus Moravske Vlkovice Mahrisch Wolfsdorf und Slezske Vlkovice Schlesisch Wolfsdorf Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJohann Joseph Thalherr 1730 1807 Architekt Johann Leopold von Hay 1735 1794 Bischof von Koniggratz Ernst von Schwarzer 1808 1860 Schriftsteller und Verleger Leopold Ritter von Dittel 1815 1898 osterreichischer Urologe Johann Loserth 1846 1936 mahrisch osterreichischer Historiker August Godrich 1859 1942 deutscher Radsportler Franz Ballner 1870 1963 osterreichischer Arzt und Armee Hygieniker Arthur Grunberger 1882 1935 osterreichischer Architekt Ernst Muller 1893 1976 deutscher SS Fuhrer Gustav Stratil Sauer 1894 1975 deutscher Geograph Franz Konwitschny 1901 1962 deutscher Dirigent Fred Schnaubelt 1910 2004 deutscher KomponistEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB E Seidl Das Troppauer Land zwischen den funf Sudgrenzen Schlesiens Grundzuge der politischen und territorialen Geschichte bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Berlin Gebr Mann ISBN 3 7861 1626 1 S 120 Fulnek In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 7 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1907 S 204 a b Michael Rademacher Landkreis Neu Titschein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Literatur BearbeitenElfriede Wojaczek Steffke Vom geliebten zum gelobten Land Erinnerungen an die mahrische Heimat St Benno Verlag Leipzig 2001 ISBN 3 7462 1492 0 beschrieben werden Fulnek und Umgebung Stachenwald Stachovice Neutitschein Kuhlandchen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fulnek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Fulneck in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Die Pfarrkirche in Fulnek und das Mariabild am Hochaltar Quellen und Volltexte Offizielle Website der Stadt Fulnek tschechisch Beitrag der Prager ZeitungStadte und Gemeinden im Okres Novy Jicin Bezirk Neu Titschein Albrechticky Bartosovice Bernartice nad Odrou Bilov Bilovec Bitov Bordovice Bravantice Frenstat pod Radhostem Fulnek Hermanice u Oder Hermanky Hladke Zivotice Hodslavice Hostasovice Jakubcovice nad Odrou Jesenik nad Odrou Jistebnik Katerinice Koprivnice Kujavy Kunin Libhost Lichnov Lubomer Mankovice Morkov 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