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Franz Ballner 2 Dezember 1870 in Fulnek 13 Dezember 1963 1 in Wald Michelbach war ein osterreichischer Arzt Bakteriologe und Hygieniker Leben BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Troppau Matura 1890 begann Franz Ballner im selben Jahr das Studium der Medizin an der Universitat Wien wo er 1896 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des Vereins deutscher Studenten aus Nordmahren seit 1952 Sudetia im Waidhofener Verband 2 Nach Ableistung seiner Dienstzeit als Einjahrig Freiwilliger Mediziner trat Ballner 1897 als Oberarzt in die Osterreich Ungarische Armee mit Dienstort Innsbruck ein Nach zwei Jahren Dienst im dortigen Garnisonsspital wurde er Truppenarzt beim 1 Regiment der Tiroler Kaiserjager Von 1901 bis 1910 war er Chefarzt und Lehrer fur Physik Chemie und Gesundheitspflege an der Infanterie Kadettenschule in Innsbruck In dieser Zeit veroffentlichte er allein oder mit Kollegen verschiedene Untersuchungen zur Bakteriologie Hygiene und Desinfektion Umfassend untersuchte er pflanzliche Eiweisse und entwickelte die Methode zu ihrer Differenzierung bis zu sehr hoher Prazision 3 Auf der Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1906 in Meran stellte Ballner zur Gewinnung von keimfreiem Trinkwasser eine Behandlung mit Chlorgas vor die dann weltweit angewendet wurde 2 1909 wurde er Privatdozent und 1911 Ausserordentlicher Professor der Hygiene an der Universitat Innsbruck Wahrend dieser Zeit wurde er auch Mitglied des Militar Sanitats Komitees in Wien und ordentliches Mitglied des Landes Sanitatsrates fur Tirol und Vorarlberg 1910 erhielt Ballner auf Grund seiner chemischen und bakteriologischen Kenntnisse den Auftrag in dem neu errichteten Garnisonsspital ein chemisch bakteriologisches Laboratorium als hygienische Untersuchungsstelle fur das Innsbrucker Korpskommando einzurichten Zu den Aufgaben dieses Laboratoriums gehorten ausser der Bekampfung der Infektionskrankheiten im Korpsbereich auch die chemischen und bakteriologischen Wasseruntersuchungen in den verschiedenen Garnisonen von Tirol Salzburg und Teilen von Oberosterreich besonders aber in den Festungsanlagen in den Sudtiroler Alpen an der italienischen Grenze Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war Ballner nur kurz Feldspital Kommandant an der russischen Front um bereits im Herbst 1914 wegen des Auftretens von Cholera Typhus Ruhr und Fleckfieber hygienischer Referent und bakteriologischer Fachmann beim 4 Armeekommando zu werden In dieser Funktion sorgte er dafur dass neben dem bakteriologischen Zentrallaboratorium jeder Division ein solches Laboratorium zur Verfugung gestellt wurde deren arztliche Leiter er selbst ausbildete Hauptaufgabe war Schutzimpfungen gegen Typhus und Cholera durchzufuhren woruber in diesem Umfang noch keine Erfahrungen vorlagen Die dort bisher unbekannten Fleckfieber Epidemien konnten durch vollige Beseitigung der Kleiderlause zum Erloschen gebracht werden Dazu wurden Desinfektions und Badeeinrichtungen geschaffen Die Armeearzte versorgten nicht nur die Truppe sondern auch die Zivilbevolkerung da die einheimischen Arzte fast uberall das Land verlassen hatten 1917 wurde Ballner hygienischer Referent im Reichskriegsministerium in Wien mit Zustandigkeit fur ganz Osterreich Ungarn Nach Kriegsende und Zusammenbruch der Monarchie war Ballner 1920 bis 1933 Laboratoriumsvorstand und Hygieniker beim Armeekommando fur die Slowakei in Pressburg im Dienste der tschechoslowakischen Republik wo er die bisherigen Arbeiten fortfuhrte 2 Dazu hatte sich in den Donau Niederungen das Wechselfieber Malaria ausgebreitet das von den Stechmucken von Malaria Kranken ubertragen wurde Durch Verlegung aller Malaria Kranken in die stechmuckenfreien Tatra Gebiete kam es zu keinen Neuerkrankungen Nach Erreichung der Altersgrenze trat Ballner 1933 als Oberstarzt a D und a o Univ Professor a D in den Ruhestand den er in Troppau verlebte 2 Allerdings wurde er 1939 bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges als dienstverpflichteter Arzt zum staatlichen Gesundheitsamt in Troppau eingeteilt wo er bis Kriegsende im Mai 1945 tatig war Im September 1946 wurde er nach vielen Leiden ausgesiedelt und war zunachst in Wurttemberg und ab 1951 in Wald Michelbach ansassig 2 Veroffentlichungen BearbeitenUntersuchungen uber die Aggressin Wirkung des Bacillus pneumoniae Friedlander Centralblatt fur bakt etc I Abt Originale Bd XLII Heft 3 S 247 251 mit Kurt Ritter von Stockert Einige Bemerkungen uber Trockenmilch Zeitschrift fur Lebensmitteluntersuchung und Forschung A Band 22 Nr 11 S 648 651 Experimentelle Studien uber die Desinfectionskraft gesattigter Wasserdampfe bei verschiedenen Siedetemperaturen Verlag C Gerold s Sohn 1902 16 Seiten Die hygienische Beurteilung des hangenden Gasgluhlichtes Aus Schilling s Journal fur Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten sowie fur Wasserversorgung 1906 Verlag Oldenbourg Munchen 1906 Uber die Desinfektion von Buchern Drucksachen und dergleichen mittels feuchter heisser Luft Verlag Deuticke 1907 57 Seiten mit B Mayrhofer Bakteriologische Nachprufung der zahnarztlichen Therapie der Pulpagangran Aus Wiener klinische Wochenschrift Bd 21 Nr 17 Verlag Braumuller Wien 1908 mit Robert Burow Studien uber die biologische Differenzierung von pflanzlichem Eiweiss Versuche zur Differenzierung von Leguminosen Eiweiss und von Varietaten einer und derselben Art Verlag Wagner Innsbruck 1911 Einzelnachweise Bearbeiten Digitales Register der verzeichneten Personen zum Buchstaben Ba Be aus Heribert Sturm Herausgeber Jutta Franke Bearbeiterin Biografisches Lexikon zur Geschichte der Bohmischen Lander Band I A H Munchen 1979 ISBN 978 3 486 49491 4 a b c d e Verein Deutscher Studenten Sudetia zu Wien In Sudetenpost Offizielles Organ des Bundes Verbandes der Sudetendeutschen Landsmannschafter Osterreichs 2 Jahrgang Folge 1 14 Januar 1956 S 5 Erwin Janchen Die Methoden der biologischen Eiweissdifferenzierung in ihrer Anwendung auf die Pflanzensystematik In Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines an der Universitat Wien unter Mitwirkung des Redaktionskomitees redigiert von Erwin Janchen XI Jahrgang 1913 Nr 1 und 2 S 1 21 Normdaten Person GND 1228544360 lobid OGND AKS VIAF 12670489 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ballner FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Arzt Bakteriologe und HygienikerGEBURTSDATUM 2 Dezember 1870GEBURTSORT FulnekSTERBEDATUM 13 Dezember 1963STERBEORT Wald Michelbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Ballner amp oldid 224002274