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Lukavec deutsch Luck ist ein Ortsteil der Stadt Fulnek in Tschechien Er liegt viereinhalb Kilometer nordlich von Fulnek und gehort zum Okres Novy Jicin LukavecLukavec Fulnek Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinGemeinde FulnekFlache 926 1 haGeographische Lage 49 45 N 17 55 O 49 7517731 17 9199083 350 Koordinaten 49 45 6 N 17 55 12 OHohe 350 m n m Einwohner 384 2011 Postleitzahl 742 45 742 46Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Fulnek SkripovVerwaltungWebsite www lukavec infoDorfstrasseKirche Johannes des Taufers und der hl BarbaraEhemalige SchuleGrab der Brauereibesitzerfamilie Pelz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLukavec erstreckt sich in der Vitkovska vrchovina Wigstadtler Bergland im Tal des Baches Grucovka Lucker Bach Ostlich erhebt sich die Naplatka 432 m n m im Sudosten die Oslicina 445 m n m sudlich die Radesovka 416 m n m im Sudwesten der Nadejov 416 m n m sowie westlich die Vrchy Oberhuben 540 m n m Das Dorf liegt im Naturpark Oderske vrchy Nachbarorte sind Leskovec und Pozaha im Norden Horni Novy Dvur und Dolni Novy Dvur im Nordosten Bravinne im Osten Bilov Pohorilky und Jilovec im Sudosten Kostelec Derne Hajek und Fulnek im Suden Jerlochovice und Moravske Vlkovice im Sudwesten Vrchy im Westen sowie Janci Grucovice und Brezova im Nordwesten Geschichte BearbeitenLukavec gehort zu den altesten Ansiedlungen der Gegend und wurde moglicherweise bereits im 12 Jahrhundert bei der slawischen Kolonisation gegrundet Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes erfolgte am 23 Januar 1312 als der Trebicer Abt Bisencius seinem Getreuen Transklin zwei Huben Land in Vetrkovice gegen drei Huben in Lukavec eintauschte Eine in alterer Literatur zu findende Ersterwahnung von 1062 hat sich als Falschung von Antonin Bocek erwiesen Lukavec war im 14 Jahrhundert ein kleines Rittergut im damals premyslidischen Herzogtum Troppau zu dem ausser den Dorf Lukavec noch die Ansiedlung Pozahy gehorte Bei der Teilung des Herzogtums von 1377 wurde Kunata von Jakubovice als Besitzer von Lukavec genannt Nachfolgende Grundherren waren von 1412 bis 1435 Hanus Skripovsky 1441 Ones Kyjovec von Lukavec 1464 Jan Hrot von Lukavec und danach dessen Sohn Bartolomej Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wechselten die Besitzer des Gutes in rascher Folge 1513 verkauften die Bruder Jan und Jiri Nedvik von Jakubcovice das Gut Lukavec mit dem wusten Dorf Pozahy an das Augustiner Chorherrenstift Fulnek Dieses vereinigte das Gut Lukavec mit seinem Gut Petrowitz Die erste Erwahnung einer Brauerei in Lukavec erfolgte 1557 im Zuge eines Bierstreits zwischen dem Vogt von Vetrkovice Vitek und Friedrich Czettritz von Kynsberg auf Gratz der ersteren zur Abnahme des Biers auf der Gratzer Schlossbrauerei zwang Die brauberechtigten Fulneker Burger verklagten das Stift wegen der Verletzung des Meilenrechts beim Bierschank 1607 bewilligte Konig Rudolf II dem Augustinerstift das Brauen in Lukavec Zwischen 1693 und 1702 entstand die Kirche Das alteste Ortssiegel stammt von 1706 es zeigte eine Weide darunter pickende Huhner Seit 1738 ist in den Grundbuchern von Lukavec eine Erbrichterei nachweisbar Der Probst Casimir Johann Barwig liess in der Mitte des 18 Jahrhunderts in Petrowitz ein Barockschlosschen errichten das ihm als Sommersitz und zugleich als Herrschaftssitz der schlesischen Guter der Fulneker Augustiner Chorherren diente Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde das Stift Fulnek 1784 aufgehoben und seine Guter dem Religionsfonds ubertragen Der herrschaftliche Meierhof wurde in dieser Zeit aufgelost und seine Grunde an die Untertanen aufgeteilt Zum Ende des 18 Jahrhunderts entstand eine Schule 1825 verkaufte die k k Staatsguterverausserungskommission die schlesischen Guter des ehemaligen Stiftes Fulnek als Gut Luk und Petrowitz an den Besitzer der Primogenitur Pekuniar Fideikommissherrschaft Fulnek mit Gross Glockersdorf Klein Glockersdorf und Stettin Karl Joseph Czeike von Badenfeld Im Jahre 1834 bestand das in einem engen Tal gelegene Dorf Luk auch Lukau bzw Lukawetz genannt aus 86 dicht beieinander stehenden Hausern in denen 639 uberwiegend lachischsprachige Personen lebten Im Ort gab es eine Filialkirche eine Trivialschule eine Bier und Branntweinbrennerei eine zweigangige Wassermuhle und eine Windmuhle Haupterwerbsquelle war der Ackerbau In Luk befand sich das herrschaftliche Wirtschaftsamt Pfarrort war Fulnek 2 1842 erwarb Christian Freiherr von Stockmar die Herrschaften Fulnek und Petrowitz er verlegte die Verwaltung der Minderherrschaft Petrowitz von Luk nach Fulnek Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lukavec Luck ab 1849 mit dem Ortsteil Eylowitz Jilove eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Wagstadt Von Stockmar verkaufte die Grundherrschaft Fulnek 1855 an Prinz Philipp von Flandern Ab 1869 gehorte Lukavec zum Bezirk Troppau Zu dieser Zeit hatte das Dorf 532 Einwohner und bestand aus 86 Hausern Eylowitz loste sich im selben Jahr los und wurde eigenstandig Seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts arbeitete ein Teil der Bewohner in den Fabriken und Manufakturen von Wagstadt und Fulnek Im Juni 1873 begann die Mahrisch Schlesische Centralbahn mit den Bauarbeiten fur eine Eisenbahn von Troppau uber Fulnek bis nach Trentschin die aber in Folge des Wiener Borsenkrachs bereits im Janner 1874 eingestellt wurden 3 Unter Wilhelm Rattay der 1880 die Brauerei erwarb erlangte diese uberregionale Bekanntheit wegen ihres guten Bieres 1895 1896 entstand ein neues Schulhaus 1896 wurde Lukavec dem neu gebildeten Bezirk Wagstadt zugeordnet Im Jahre 1900 lebten in Lukavec 590 Personen 1910 waren es 614 1908 ubernahm Josef Pelz sen der zuvor Braumeister bei Wilhelm Rattay war die Brauerei und fuhrte sie erfolgreich weiter Beim Zensus von 1921 lebten in den 91 Hausern des Dorfes 527 Menschen darunter 477 Tschechen und 47 Deutsche 4 Im Zuge der Bodenreform konfiszierte die tschechoslowakische Regierung am 24 Mai 1922 den Grossgrundbesitz der belgischen Prinzessinnen Josephine und Henriette Im Jahre 1930 bestand Lukavec aus 103 Hausern und hatte 523 Einwohner 1939 waren es 530 5 In der Gemeinde lebten lediglich sechs deutsche Familien Nach dem Munchner Abkommen wurde die uberwiegend lachischsprachige Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Wagstadt Mit Unterstutzung der Gendarmerie wurde 1940 eine deutsche Schule und ein deutscher Kindergarten eroffnet Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Lukavec zur Tschechoslowakei zuruck die deutschsprachige Minderheit wurde vertrieben Die Brauerei Josef Pelz wurde nach Kriegsende unter staatliche Verwaltung gestellt und 1947 stillgelegt Im Jahre 1950 hatte das Dorf nur noch 427 Einwohner Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Bilovec aufgehoben und Lukavec in den Okres Novy Jicin eingegliedert Seit dem 1 April 1979 ist Lukavec ein Ortsteil von Fulnek Beim Zensus von 2001 lebten in den 122 Hausern von Lukavec 397 Personen Im Jahre 2010 hatte der Ortsteil 385 Einwohner Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Lukavec bildet den Katastralbezirk Lukavec u Bilovce 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Johannes des Taufers und der hl Barbara erbaut 1693 1702 Ehemalige Schule errichtet 1895 1896 Ehemalige Erbrichterei Haus Nr 62 Wassermuhle Geburtshaus von Bohumil Pater Ehemaliger Herrenhof mit Brauerei Reste der unvollendeten Eisenbahnstrecke Troppau Fulnek Kapelle der hl Anna auf der Hohe nordlich des Dorfes errichtet nach dem Dreissigjahrigen Krieg Kapelle der hl Dreifaltigkeit bei Hajek erbaut 1705 durch die Besitzer der Haikamuhle Nischenkapelle des hl Johannes von Nepomuk im Oberdorf sie ist seit 1833 nachweislich Teufelskapelle westlich des Dorfes im Wald uber dem Tal des Nadejovsky potok Neben der Kapelle befinden sich die Mauerreste einer zu Beginn des 20 Jahrhunderts vom Einsiedler Abendrot errichteten Einsiedelei Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenBohumil Pater 1898 1982 Personlichkeit des Klub ceskoslovenskych turistu 7 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 722Weblinks BearbeitenGeschichte von Lukavec Geschichte der Brauerei OrtsbeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Lukavec u Bilovce podrobne informace uir cz Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 3 Beschreibung des Oppalandes und seiner Bewohner im Allgemeinen Wien 1836 S 293 Nedostavena zeleznicni trat Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 673 Luka Veľka Lukov Michael Rademacher Landkreis Wagstadt Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Katastralni uzemi Lukavec u Bilovce podrobne informace uir cz Prof Bohumil Pater Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lukavec Fulnek amp oldid 235329545