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Klokocov deutsch Gross Glockersdorf ist ein Ortsteil der Stadt Vitkov in Tschechien Er liegt dreieinhalb Kilometer sudlich von Vitkov und gehort zum Okres Opava KlokocovKlokocov Vitkov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk OpavaGemeinde VitkovFlache 1579 1 haGeographische Lage 49 45 N 17 44 O 49 7475292 17 7413819 544 Koordinaten 49 44 51 N 17 44 29 OHohe 544 m n m Einwohner 498 2011 Postleitzahl 747 47Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Vitkov KlokocovHaus Nr 145Kirche des hl AndreasStatue des hl Johannes von Nepomuk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKlokocov befindet sich auf einer Hochflache in der Vitkovska vrchovina Wigstadtler Berge Im Dorf entspringen drei Bache Der Klokocovsky potok Glockersdorfer Bach fliesst zur Budisovka Durre Bautsch die anderen beiden zur Cermna Czerwenka Nordlich erhebt sich der Letni kopec 544 m n m im Sudosten der U Krize 518 m n m sudlich der Petrov 539 m n m und die Cizovice 555 m n m im Sudwesten die Horka 603 m n m sowie nordwestlich die Horka 582 m n m Zwei Kilometer ostlich verlaufen die Staatsstrasse II 442 zwischen Vitkov und Odry sowie die Bahnstrecke Suchdol nad Odrou Budisov nad Budisovkou durch das Cermna Tal Gegen Westen erstreckt sich der Truppenubungsplatz LibavaNachbarorte sind Vitkov und Dolni Ves im Norden Vetrkovice und Nove Vrbno im Nordosten Dolejsi Kuncice im Osten Kamenka und Hermanice u Oder im Sudosten Klokocuvek und Spalovsky Mlyn im Suden Frantiskuv Dvur und die Wustung Barnov im Sudwesten Hadinka und die Wustung Nove Oldruvky im Westen sowie Stare Oldruvky Cermensky Mlyn und Cermna ve Slezsku im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Waldhufendorf Klokocov wurde wahrscheinlich im 14 Jahrhundert gegrundet Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte 1377 als das Dorf im Zuge der Teilung des Herzogtums Troppau der Herrschaft Wigstein zugeordnet wurde Im Jahre 1413 wurde ein Hans Nass von Glogeczendorf als Lehnsmann des Troppauer Herzogs Premysl I erwahnt Glockersdorf gehorte ursprunglich zur Pfarrei Wigstadtl seit 1555 bestand eine kleine holzerne Kapelle in der der Ratkauer Pfarrer jeden dritten Sonntag einen Gottesdienst halten musste Aus dem Jahre 1594 ist ein Streit der Glockersdorfer Untertanen mit dem Vladiken Nikolaus Brawanski von Chobrzan uberliefert 1640 wurde Glockersdorf nach Ratkau umgepfarrt Ab 1640 ist ein Freigut nachweislich dessen Besitzerin Katharina Eisack von Rychnov geborene Mitrovsky von Nemysl war Im Jahre 1671 wurde Glockersdorf von der Herrschaft Wigstein abgetrennt und als landtafliges Gut durch Anna Magdalena Odersky von Liderau mit der Herrschaft Meltsch verbunden Ab 1695 war das Gut an die Herren Wipplar von Uschutz verpachtet Nachdem Glockersdorf ab 1705 wieder mit der Herrschaft Wigstein verbunden war verkaufte Anton Odersky von Liderau das Gut 1708 an Franz Matthias Josef von Eiselsberg Von diesem erwarb im Jahre 1720 Jan Vaclav Zelecky von Pocenice das Gut Er liess in Gross Glockersdorf ein kleines Barockschloss errichten 1743 ging das Gut Glockersdorf an Karl Josef Wipplar von Uschutz auf Wigstadtl uber Dessen Sohn Karl verkaufte das Gut Glockersdorf 1790 an Elisabeth Freiin von Henneberg geborene Tworkowsky von Krawarn Wegen des weiten und vor allem im Winter sehr beschwerlichen Kirchweges nach Ratkau liess Kaiser Joseph II 1784 in Gross Glockersdorf aus dem Religionsfonds eine Lokalie errichten 1803 erwarb Karl Czeike von Badenfeld das Gut spater erbte es dessen Sohn Franz danach Ernst Otto Czeike von Badenfeld Im Jahre 1806 entstand eine einklassige Dorfschule 1807 erfolgte der Bau einer steinernen Kirche die 1500 Menschen fasste Im Jahre 1834 umfasste das standische Allodialgut Glockersdorf die Dorfer Gross Glockersdorf und Klein Glockersdorf sowie die Ottermuhle und die Scholastermuhle Die Bewohner waren deutsch und mahrischsprachig und durchweg Katholiken Haupterwerbsquellen bildeten der Feldbau und die Viehzucht Das Dorf Gross Glockersdorf bestand aus 129 grosstenteils holzernen Hausern in denen 1017 Personen darunter 47 Gross und Kleinbauern ansonsten Hausler lebten Die Dorfbewohner waren zu Ross und Fussroboten verpflichtet sie hatten zudem Zinshuhner Gespinst und Geldzahlungen zu leisten Im Ort gab es eine steinerne Filialkirche und Lokalkaplanei eine Schule ein Beamtenwohnhaus einen herrschaftlichen Meierhof ein Brau und Brennhaus sowie zwei Laudemial Kretschmen Im Niederdorf und die Gemarkung Podewsko wurden Schiefersteinbruche betrieben Der Kaplan wurde vom Religionsfonds bezahlt das Vorschlagsrecht hatte der Grundherr Abseits lagen der herrschaftliche Franzenshof an der Durren Bautsch die Ottermuhle mit einem Mahlgang und einer Brettsage sowie an der Oder die Scholastermuhle und eine der Odrauer Tuchmacherzunft gehorige Tuchwalke Die politischen und wirtschaftlichen Geschafte des Gutes besorgten ein Verwalter und ein Kastner Pfarrort war Ratkau 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Gross Glockersdorf das Amtsdorf der Allodialherrschaft Glockersdorf Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildeten Gross Glockersdorf Velky Klokocov und Klein Glockersdorf Maly Klokocov ab 1849 eine Gemeinde Glockersdorf Klokocov im Gerichtsbezirk Wigstadtl Die Lokalie wurde 1858 zur Pfarrei erhoben Klein Glockersdorf wurde 1868 eigenstandig Ab 1869 gehorte Gross Glockersdorf zum Bezirk Troppau Zu dieser Zeit hatte das Dorf 1114 Einwohner und bestand aus 145 Hausern Im Jahre 1873 kaufte Gottlieb Haase von Buchstein das Gut Glockersdorf Mit der Inbetriebnahme der Lokalbahn Zauchtel Bautsch erhielt Gross Glockersdorf 1891 einen Eisenbahnhaltepunkt der jedoch weit ausserhalb des Dorfes lag 1894 erwarb Jan Plater von dem Broel das Gut Glockersdorf Die Gemarkung Gross Glockersdorf umfasste im Jahre 1900 eine Flache von 1549 ha der Anteil des Gutes daran betrug 945 ha inklusive zwei Hofen einer Brennerei zwei Schieferbruchen einem Steinbruch und einem Sagewerk Im Jahre 1900 lebten in Gross Glockersdorf 1197 Personen darunter 7 Tschechen 1910 waren es 1173 1916 kaufte der Unternehmer Karl Weisshuhn das Gut Glockersdorf Der tschechische Ortsname Velky Klokocov wurde 1920 in Klokocov abgeandert Beim Zensus von 1921 lebten in den 211 Hausern der Gemeinde 1053 Menschen darunter 1032 Deutsche und 15 Tschechen 3 1922 wurde das Dorf elektrifiziert Im Zuge der ersten Bodenreform wurden 566 ha der Landereien des Gutes Glockersdorf darunter der gesamte Franzenshof verkauft und 53 ha des Schlosshofes an Neusiedler parzelliert Spater wurde ein Teil der Fluren am Franzenshof an tschechische Siedler aus Spalov verkauft die dort eine Kolonie grundeten Dadurch siedelte sich in den 1920er Jahren eine starke tschechische Minderheit an Das Restgut Glockersdorf wurde 1924 an den Bauunternehmer Vejhonka aus Petrvald verkauft der jedoch die Bedingungen des Liegenschaftsamtes nicht erfullte Danach erwarb der Revierrat fur den Revierbergamtsbezirk Ostrau 1925 beide Resthofe und errichtete ein Sanatorium fur Bergmannskinder 1926 eroffnete eine tschechische Minderheitenschule Im Jahre 1930 bestand Gross Glockersdorf aus 193 Hausern und hatte 1170 Einwohner darunter 963 Deutsche und 203 Tschechen 1939 waren es 1150 4 Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Troppau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Klokocov zur Tschechoslowakei zuruck die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden vertrieben und das Dorf neu besiedelt Das Schloss wurde nach 1948 zu einem Krankenhaus umgebaut 1949 wurde Klokocov dem neu gebildeten Okres Vitkov zugeordnet der bei der Gebietsreform von 1960 wieder aufgehoben wurde Im Jahre 1950 hatte das Dorf nur noch 585 Einwohner 1953 begann die Pferdezucht im Frantiskuv Dvur 1964 erfolgte die Eingemeindung nach Vitkov Beim Zensus von 2001 lebten in den 167 Hausern von Klokocov 531 Personen Im Zuge der Verkleinerung des Truppenubungsplatzes Libava wurde zum 1 Januar 2016 der Katastralbezirk Hadinka aus dem Militargebiet ausgegliedert und dem Katastralbezirk Klokocov u Vitkova zugeschlagen Ortsgliederung BearbeitenZu Klokocov gehoren die Ansiedlungen Frantiskuv Dvur Franzenshof Hadinka Ottermuhle und Valcha Walkmuhle Der Ortsteil bildet den Katastralbezirk Klokocov u Vitkova 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des hl Andreas errichtet 1807 Statue des hl Johannes von Nepomuk Ehemalige Schieferbergwerke Ehemaliges Schloss Klokocov das eingeschossige Barockschloss mit rechteckigem Grundriss wurde nach 1720 vermutlich an der Stelle des Freigutes fur Jan Vaclav Zelecky von Pocenice errichtet Ab 1925 diente es als Unterkunft fur die Beschaftigten des neu errichteten Sanatoriums fur Bergmannskinder Masarykuv dum Nach 1948 wurden das Haus Masarykuv dum und das Schloss getrennt Beim Umbau zum Langzeitkrankenhaus ging der ursprungliche Charakter des Bauwerkes ganzlich verloren Der weitlaufige Park um das Sanatorium war fruher der Schlosspark Hengstdepot Frantiskuv Dvur seit den 1950er ein Zuchtstutzpunkt des Slezsky norik Schlesischer Noriker Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 732Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klokocov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsbeschreibung Schloss Klokocov auf hrady czEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Klokocov u Vitkova uir cz Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 3 Beschreibung des Oppalandes und seiner Bewohner im Allgemeinen Wien 1836 S 308 310 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 520 Klippberg Klokocuvek Michael Rademacher Landkreis Troppau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Katastralni uzemi Klokocov u Vitkova uir cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klokocov Vitkov amp oldid 235241917