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Die romisch katholische Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung liegt im Ortsteil Heiligenbrunn der Gemeinde Hohenthann im niederbayerischen Landkreis Landshut Die barocke Wallfahrtskirche eine Kuratie der Pfarrei Hohenthann ist die bedeutendste Wallfahrtsstatte im nordlichen Landkreis Landshut Viele der umliegenden Gemeinden fuhren mehrmals jahrlich Bittgange und Prozessionen nach Heiligenbrunn durch Das Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 141 18 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen 1 Wallfahrtskirche Maria HeimsuchungDieser Artikel behandelt eine Wallfahrtskirche im Bistum Regensburg Fur die ehemalige Wallfahrtskirche in der Diozese Eisenstadt siehe Pfarrkirche Heiligenbrunn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Masse 2 2 Aussenbau 2 3 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Stuckierung und Deckengemalde 3 2 Hochaltar 3 3 Seitenaltare 3 4 Kanzel 3 5 Ubrige Ausstattung 3 6 Orgel 3 7 Glocken 4 Ensemble 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Legende berichtet Folgendes uber die Entstehung der Wallfahrt nach Heiligenbrunn Anno 1662 den 1 September ist Melchior Paur von einer Leiter gefallen dass ihm durch solchen Fall die Red verfallen ist Nach 11 Wochen nachdem alle menschliche Hilf und Mittel vergebens war hat er nach verrichtetem Gebet von dem Wasser der Quelle neben dem Bildstock unserer lieben Frau trunken Ihm ist dabei im Traum die allerseligste Jungfrau erschienen und ist geheilt worden Die Nachricht von dieser wundersamen Heilung verbreitete sich schnell Wenig spater wurde die Quelle durch die Bauersfamilie Paur ausgemauert sodass neben der holzernen Mariensaule ein Ziehbrunnen entstand Dieser wurde in den Folgejahren zu einem beliebten Pilgerziel Durch einen vom zustandigen Hohenthanner Pfarrer aufgestellten Opferstock konnten innerhalb weniger Jahre ausreichend Geldmittel fur den Bau einer kleinen Kirche beschafft werden Diese wurde von 1670 bis 1674 erbaut und stand an der Stelle des heutigen Josefsheimes also sudlich an der heutigen Wallfahrtskirche 2 Aufgrund des grossen Andrangs von Pilgern uberlegte man bereits 1695 ob das bestehende Wallfahrtskirchlein erweitert werden konnte Stattdessen entschied man sich Anfang des 18 Jahrhunderts fur einen Neubau wenige Meter nordlich davon Diese heute noch bestehende barocke Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung wurde von 1712 bis 1714 von dem Maurermeister Hans Widtmann aus Pfeffenhausen und dem Zimmerermeister Bartholomaus Gaissritter aus Niedereulenbach errichtet Fur den Bau wurden unter anderem Steine der ehemaligen Dorfkapelle von Turkenfeld verwendet die gegen 1713 abgebrochen wurde 3 Zum Patroziniumsfest am 2 Juli 1714 wurde das Gotteshaus geweiht Das Innere durfte damals nur sparlich ausgestattet gewesen sein Erst 1719 wurden die beiden Seitenaltare errichtet 1723 die Kanzel 1736 wurde der erste Hochaltar der Kirche vollendet Bis 1737 waren die wesentlichen Arbeiten im Innenraum abgeschlossen In diesem Jahr wurde ausserdem das Kirchendach erneuert und das Gotteshaus aussen verputzt Bereits 1726 hatte Hans Widtmann ein neues uberdachtes Brunnenhaus erbaut welches mit einer Wassertechnik das Glockengiessers Josef Mayr aus Landshut ausgestattet wurde Der Bildhauer Johann Dominicus Miller aus Geisenfeld errichtete uber der Quelle einen Brunnen aus Stein und Marmor 2 4 Da 1750 und 1752 schwere Unwetter dem Kirchenbau zugesetzt haben ab 1774 die Zahl der Wallfahrer nachweislich sank und grosse Schulden bestanden gab die Regierung in Landshut 1803 im Zuge der Sakularisation den Befehl zum Abbruch des Gotteshauses was aber durch den energischen Einsatz der Bevolkerung verhindert werden konnte Innerhalb weniger Jahre wurden die Schaden an der Kirche ausgebessert und Heiligenbrunn wurde wieder zu einer gut besuchten Wallfahrtsstatte So wurde die baufallige Laternenkuppel des Turmes 1803 abgerissen im folgenden Jahr wurde der heutige Spitzhelm mit Doppelkreuz aufgesetzt 2 1854 wurden der Giebel und die Grundmauern einer durchgreifenden Sanierung unterzogen 1867 baute Ludwig Edenhofer aus Regen eine neue Orgel ein die 1940 durch das heutige Instrument von Michael Weise ersetzt wurde In den Jahren 1868 69 musste die Statik des Kirchengebaudes deutlich verbessert werden da zuvor Risse im Gewolbe des Langhauses festgestellt worden waren Um 1881 83 fand eine Innenrenovierung statt genauso 1959 Die letzte Gesamtrenovierung wurde in den Jahren 1985 86 durchgefuhrt dabei wurde eine neue Heizung eingebaut 2 4 Architektur Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche und Josefsheim in der Abendsonne nbsp Innenansicht der WallfahrtskircheMasse Bearbeiten Lange innen inkl Turm 36 60 Meter davon Langhaus 21 40 Meter davon Chor 7 80 Meter Breite Langhaus innen 11 25 Meter Breite Chor innen 8 25 Meter Hohe Langhaus innen 14 20 MeterAussenbau Bearbeiten Die Wallfahrtskirche Heiligenbrunn ist eine nach Osten ausgerichtete Saalkirche mit eingezogenem Chor und ausspringendem Westturm Der Aussenbau ist durch Lisenen gegliedert deren hellroter Farbton sich auch an den Fensterlaibungen und den Gesimsen unterhalb des Satteldaches wiederfindet Der eingezogene Chor umfasst ein Joch und einen Schluss in drei Achteckseiten das Langhaus vier Joche Sudlich an den Chor und das ostliche Langhausjoch ist eine geraumige zweigeschossige Sakristei mit Flachdecke und Treppenaufgang zur Kanzel angebaut Das Erdgeschoss ist heute in zwei Raume unterteilt Das Obergeschoss besitzt querovale Fenster mit Profilrahmen 5 6 7 Der Turm besteht aus zwei uberhohen quadratischen Geschossen die durch einen Gesims getrennt werden Daruber erhebt sich der oktogonale Oberbau der den Glockenstuhl enthalt Den oberen Abschluss bildet ein hoher Spitzhelm mit Kugel und Doppelkreuz Die Kirche besitzt zwei Portale Das Westportal wird einem Dreiecksgiebel auf verkropften Pilastern bekront es fuhrt durch das Turmerdgeschoss das eine Vorhalle bildet in das Kircheninnere Ein weiteres Portal auf der Sudseite welches sich im dritten Langhausjoch von Osten befindet ist durch einen gebrochenen Giebel uber verkropften Pilastern und Gesims ausgezeichnet 5 6 7 Innenraum Bearbeiten Im Innenraum besticht die einheitliche Gestaltung von Kirchenschiff und Chor im Stile des Spatbarock Der Chor wird von einem leicht gedruckten Tonnengewolbe mit Stichkappen uberspannt Gleiches gilt fur das Langhaus jedoch sind hier zusatzlich Gurtbogen erkennbar welche das Gewolbe gliedern Auf hohen Sockeln stehen verkropte korithisierende Pilaster Am Gewolbeansatz umspannen zwei Gesimsbander den gesamten Innenraum mit Ausnahme der Westwand Oberhalb dieser Bander gehen die Pilaster in Gurtbogen uber welche das Gewolbe in Joche gliedern Jedes Joch in Chor und Langhaus besitzt ein hohes rundbogig abschliessendes Fenster welches in eine flach profilierte Blendarkade mit seitlichen Kampferstucken und Archivolten eingesetzt ist die sich jeweils bis zum Boden zieht Oberhalb der Gesimsbander schneiden die Stichkappen ein die sich zu querovalen Fenstern offnen Diese Oberlichter sind wie die von den Gurtbogen abgetrennten Gewolbefelder weiss gerahmt und in Pastelltonen gefasst Das ostliche Langhausjoch ist auf der Sudseite wegen der dort angebauten Sakristei fensterlos Stattdessen befinden sich dort ein Oratorium und die Kanzel welche uber das Obergeschoss der Sakristei zuganglich ist Das westliche Langhausjoch wird von einer Orgelempore mit geschweifter Brustung auf zwei verzierten Saulen uberdeckt 6 7 Ausstattung BearbeitenStuckierung und Deckengemalde Bearbeiten Die aufwandigen spatbarocken Stuckierungen im Kircheninneren wurden wahrend der Erbauungszeit der Kirche geschaffen Gewolbe und Wande im Chor sind von dezentem stuckiertem Laub und Rankwerk uberzogen Am Chorgewolbe sind diese Stuckaturen in weisser Farbe auf turkisfarbenem Grund ausgefuhrt An den Ansatzen der Stichkappen sind Cherubim bzw Engel platziert von denen das sich uber das gesamte Tonnengewolbe erstreckende Rankwerk ausgeht Durch apricotfarbene Bander werden die hellrot unterlegten Gewolbefelder der Stichkappen abgetrennt Darin sind je zwei zusammengebundene Zweige dargestellt in jeder Stichkappe eine andere Pflanzenart mit ihren charakteristischen Blattern Auf der Oberseite der Oberlichter ist je ein kleiner vollplastischer Engel zu sehen dessen Fusse nach unten baumeln Jede dieser Engelsfiguren halt zwei apricotfarbene Fruchtegirlanden welche die querovalen Fenster rahmen An deren Unterseite ist wiederum die Pflanzenart der jeweiligen Stichkappe dargestellt hier jedoch in Turkisfarben auf weissem Grund Die Zwickel oberhalb der Fenster sind mit hellturkis gefassten Ranken dekoriert Das Langhaus ist wesentlich sparlicher stuckiert Lediglich oberhalb des Chorbogens sind graue Pflanzenranken zu sehen die aus ebenfalls grauen Vasen auf dem Gesims zu entspringen scheinen Am Langhausgewolbe befinden sich genau wie an der Sakristeidecke lediglich Stuckrahmenfelder 5 7 8 Die geschwungene Brustung sowie die Unterseite der Orgelempore werden von Blumen und Bandwerkstuck im Stile des fruhen Rokoko geziert Dieser durfte um 1730 angebracht worden sein 5 8 Wahrend das Langhausgewolbe bis heute ohne Ausmalung verblieb ist am Chorgewolbe zentral ein kleines Fresko der Himmelfahrt Mariens zu sehen Es wurde im 19 Jahrhundert von dem Kirchenmaler Balthasar Kraft aus Pfaffenhofen an der Ilm gefertigt Auf der rechten Seite ist Maria auf einer Wolke dargestellt die von Engeln gen Himmel emporgehoben wird Dort wird die Gottesmutter von Gott Vater und Gott Sohn die ebenfalls auf eine Wolke sitzen empfangen Uber der Szenerie schwebt eine Heilig Geist Taube die Heilige Dreifaltigkeit komplettierend Es ist uberliefert dass sich an der Aussenseite des Chorraums fruher ein weiteres Gemalde befand Es soll den Begrunder der Wallfahrt Melchior Paur vor einem Bildstock kniend und die uber ihm schwebende Altottinger Madonna gezeigt haben Es wurde 1822 restauriert und 1862 sogar neu gemalt bevor es Anfang des 20 Jahrhunderts entfernt wurde 7 8 Hochaltar Bearbeiten nbsp Altarraum der Wallfahrtskirche nbsp Hochaltar mit der Schwarzen MadonnaZentraler und dominanter Bestandteil der Kirchenausstattung ist der kunstvoll gestaltete Hochaltar im Rokoko Stil Er wurde in der Zeit von 1760 bis 1770 durch einen unbekannten Meister geschaffen und nimmt die gesamte Breite aber nur rund die halbe Hohe des Chorraumes ein Der in den Altarraum vorgeruckte Aufbau trennt gewissermassen den Chorschluss vom ubrigen Altarraum ab Die zentrale Darstellung des Hochaltares greift die der Wallfahrt nach Heiligenbrunn zugrundeliegende Erscheinung der Schwarzen Madonna von Altotting auf Aussergewohnlich ist der fast vollstandige Verzicht auf Architekturelemente Nur bei genauerem Hinsehen sind hinter vielen Verzierungen zwei Pfeiler erkennbar die den oberen Teil des dekorativen Aufbaus tragen 5 9 Auf der Mensa befinden sich drei vergoldete Nischen Wahrend die beiden ausseren uber einen rein ornamentalen Hintergrund verfugen ist die mittlere Nische durch ein Flachrelief eines auf dem Buch mit den sieben Siegeln stehenden Kelches ausgezeichnet Diese Darstellung verweist auf die Funktion der Nische als Tabernakel Die Mensa wird flankiert von beidseitigen Durchgangen die aufgebrochen sind und von Rocaille Kartuschen geschmuckt werden Uber diesen stehen vollplastische Engelsfiguren die in der einen Hand jeweils eine weitere Rocaille Kartusche halten und mit der anderen Hand gen Himmel zeigen Diese Engel werden von zwei c formigen nach innen gewandten Bogen begleitet die den Altar zu beiden Seiten hin abschliessen 9 Uber dem Tabernakel erhebt sich durch ein Gesims nach hinten abgesetzt ein Brunnen aus zwei Halbkreisschalen versilberten Schnitzwerkes der den Ursprung der Wallfahrt symbolisieren soll Besonders filigrane Schnitzarbeiten sind die funf Fontanen die aus der oberen Brunnenschale emporschiessen Die Brunnendarstellung wird flankiert von zwei Engelsfiguren und daruber zwei Delfinen die aus ihren Maulern dem Brunnen Wasser zuzufuhren scheinen Die Delfine balancieren kopfuber auf einem Absatz in der dezenten Architektur des Altares und recken ihre Korper in fast senkrechter Linie nach oben Zwischen den beiden Meerestieren ist schliesslich das zentrale Motiv der Wallfahrt eine barocke Nachbildung des Altottinger Gnadenbildes zu sehen Auf einem wolkenartigen Gebilde steht eine Figur der Schwarzen Madonna die auf dem rechten Arm das Jesuskind tragt und in der linken Hand ein Lilienzepter halt Maria und Jesus tragen beide vergoldete und mit bunten Schmucksteinen besetzte Kronen Das Gnadenbild ist von einem Strahlenkranz zahlreichen Putten und einigen Wolkchen umgeben 9 Die beiden eingangs erwahnten Pfeiler enden jeweils schrag oberhalb des Gnadenbildes in geschwungenen Voluten An deren oberem Ende befindet sich je eine grune Vase die einen Zweig mit unterschiedlichen Bluten enthalt Zu Fussen dieser Vasen sitzt je eine grosse Engelsfigur Scheinbar uber diese Voluten ist eine Draperie also ein geraffter Vorhang gespannt der sich uber die gesamte Breite des Altares erstreckt Der stuckierte und blau gefasste Vorhang mit goldenem Saum spannt sich in der Mitte baldachinartig uber das Gnadenbild und ist auf beiden mit Kordeln zu schweren Quasten gebunden Zwei seitlich angeordnete Engelsfiguren sind scheinbar im Begriff den Vorhang bestmoglich auszubreiten Mit seinen Enden beruhrt der Vorhang dezent das oben angesprochene c formige Gebalk Den oberen Abschluss des Altares bildet ein Kronreif vor einem Marienmonogramm welches wiederum von einem Strahlenkranz umgeben ist Auf einem Spruchband unter dem Kronreif ist folgende Inschrift zu lesen Freue Dich u Frohlocke Jungfrau Maria 9 Seitenaltare Bearbeiten nbsp Nordlicher Seitenaltar Herz Jesu Altar nbsp Sudlicher Seitenaltar Josefsaltar Die beiden Seitenaltare wurden 1719 im spatbarocken Stil geschaffen und sind somit der Entstehungszeit der Kirche zuzuordnen Der Aufbau der beiden als Pendants angelegten Altare erscheint im Gegensatz zum Hochaltar von klarer Struktur und streng geometrisch Beide Seitenaltare besitzen vier korinthisierende Saulen wobei die Saulenpaare in der Mitte eine Art Vertiefung oder Nische erzeugen in der sich das hochrechteckige und geschwungen abschliessende Altarblatt befindet Darunter ist ein kleiner Tabernakel mit Altarkreuz angeordnet der allerdings nur Attrappe ist oberhalb des Altarblattes befindet sich eine Kartusche mit der Inschrift des dargestellten Motivs Diese Kartusche befindet sich auf der Hohe eines profilierten Gebalks welches auf den vier Saulen ruht Das Gebalk tragt einen dreiteiligen von c formigen Bogen begrenzten Altaraufsatz der das hochovale Oberbild des Altares enthalt und ansonsten vollstandig mit Akanthusranken ausgefullt ist Den oberen Abschluss bildet jeweils eine Art Strahlenmonstranz Zum Altarraum hin weist jeweils eine plastisch gearbeitete Akanthusranke 10 Der linke nordliche Seitenaltar ist der Herz Jesu Verehrung geweiht Auf dem Hauptbild sieht man einen stehenden Christus der auf sein vor Liebe gluhendes Herz zeigt Im Oberbild ist ein Schutzengel zu sehen der einem Knaben liebevoll und beschutzend begegnet Der rechte Seitenaltar ist dem heiligen Josef geweiht der als Schutzpatron der Sterbenden gilt Das Altarblatt zeigt ein Gemalde von Josefs Tod Am Sterbebett des Heiligen sind Jesus und Maria zugegen Im Vordergrund ist ein Engel dargestellt der in der rechten Hand eine Kartusche mit einem geschnitzten geflugelten Totenkopf halt Diese tragt die Inschrift ECCE Quomod moritur iustus zu deutsch Sehet wie der Gerechte stirbt Mit der linken Hand weist der Engel gen Himmel zu Gott Vater der im oberen Bereich des Bildes dargestellt ist Neben ihm ist die Heilig Geist Taube zu sehen darunter drei Engel mit dem bluhenden Zweig als Attribut Josefs und der Erzengel Michael mit flammendem Schwert und goldenem Schild welcher ein Christusmonogramm tragt 5 10 Kanzel Bearbeiten Die barocke Kanzel wurde 1723 von dem Pfeffenhausener Schreiner Georg Grundl gefertigt Der Kanzelkorb der durch sechs gedrehte Saulchen in funf konkav geschwungene Felder eingeteilt ist wird scheinbar von einem aus der Wand hervortretenden Engel getragen Er ist mit Ornamentintarsien und Laubwerkschnitzereien verziert Zwei Karyatidenengel tragen den Schalldeckel auf dessen Unterseite eine von einem Strahlenkranz umgebene Heilig Geist Taube dargestellt ist Obenauf steht der Erzengel Michael der in der linken Hand die Waage in der rechten das Schwert halt Er ist auf einem Aufsatz uber geschwungenen Akanthusbogen platziert 7 11 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Auch die Stuhlwangen aus Eichenholz sind im barocken Stil gehalten und mit Akanthusornamenten dekoriert Sie zeigen Schnitzwerk mit Reliefs in zwei verschiedenen Zeichnungen eines Engel und der Maria Immaculata die auf der Weltkugel steht und auf den Kopf einer sich um die Kugel windenden Schlange tritt Die ebenfalls barocken Beichtstuhle auf beiden Seiten des Langhauses sind wohl zwischen 1715 und 1720 entstanden Sie zeigen Pilaster Ornamentintarsien und filigranes Akanthusschnitzwerk Daruber sind jeweils zahlreiche Votivtafeln angebracht im Norden 13 Tafeln und im Suden 23 Tafeln die von den Heilungen vieler Kranker durch das Brunnenwasser des Ortes erzahlen Eine Zusammenstellung 45 weiterer Votivtafeln ist auf der Orgelempore an der Westwand zu sehen Die alteste dieser Tafeln zeigt den Bauerssohn Melchior Paur vor Maria und dem Jesuskind kniend 5 7 11 Die 14 Kreuzwegstationen wurden 1738 von dem Landshuter Maler Georg Franz Fischer in Ol auf Leinwand ausgefuhrt Deren Rahmen stammen aus der gleichen Zeit und enthalten vergoldetes Blattwerk und versilbertes Bandelwerk Oberhalb des Oratoriums im ersten Langhausjoch ist ein Gemalde zu sehen welches das Altottinger Gnadenbild in einem schonen Rokoko Rahmen zeigt Zeitweise war dieses Bild anstelle der geschnitzten Kopie der Altottinger Madonna am Hochaltar zu sehen 5 11 Am ersten Pilaster auf der Nordseite also direkt gegenuber der Kanzel ist eine Figur von Konig David angebracht Er tragt einen Kranz aus Rosenbluten auf dem Haupt und musiziert hier nicht auf der Harfe die eigentlich sein gangiges Attribut darstellt sondern auf einer Laute Moglicherweise stammt diese Figur von einem alten Orgelprospekt der Wallfahrtskirche Am zweiten Pilaster auf der Nordseite befindet sich eine Figur des heiligen Petrus von Alcantara genau gegenuber auf der Sudseite eine Figur des heiligen Johannes Nepomuk 11 Orgel Bearbeiten Die heutige Orgel der Wallfahrtskirche wurde 1940 als Opus 454 von Michael Weise aus Plattling geschaffen Sie verfugt uber insgesamt elf klingende Register auf zwei Manualen und Pedal Besondere Merkmale dieses Instruments sind der Freipfeifenprospekt und die Ansteuerung der Orgelpfeifen uber pneumatische Kegelladen Die Disposition lautet wie folgt 12 13 I Manual1 Principal 8 2 Spitzflote 8 3 Octav 4 4 Mixtur IV 2 2 3 Anm 1 II Manual5 Salicional 8 6 Gedeckt 8 7 Blockflote 4 8 Prinzipal 2 9 Rohrquint 2 2 3 Pedal10 Subbass 16 Zartbass 16 Anm 2 11 Oktavbass 8 Koppeln II I Super II I I P II P Spielhilfen Mezzoforte Tutti automatisches Pianopedal AusloserAnmerkungen wirkt auf beide Manuale Windabschwachung aus Subbass 16 Glocken Bearbeiten Auf dem westlich an das Kirchenschiff angebauten Turm befinden sich heute drei Glocken Die kleinste von ihnen wiegt 232 5 Kilogramm und ist bei Weitem die alteste Sie wurde bereits 1730 von Johann Peter Cras aus Regensburg gegossen Die beiden anderen Glocken wurden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von der Glockengiesserei Johann Hahn aus Landshut gefertigt Die mittlere Glocke mit einem Gewicht von 325 Kilogramm stammt aus dem Jahr 1951 wahrend die mittig aufgehangte und mit einem Gewicht von rund 400 Kilogramm schwerste Glocke bereits im Heiligen Jahr 1950 gegossen wurde 12 Ensemble Bearbeiten nbsp Brunnenkapelle neben dem Josefsheim nbsp Innenansicht der BrunnenkapelleSudlich der Wallfahrtskirche befindet sich das sogenannte Josefsheim des 1851 gegrundeten Josefivereins Heiligenbrunn dessen Vorsitzender immer der aktuelle Pfarrer von Hohenthann ist Der Verein hatte es sich ursprunglich zum Ziel gesetzt Knaben eine angemessene Ausbildung zukommen zu lassen So bestand von 1851 bis 1986 eine Heimvolksschule fur Knaben unter der Leitung von Schwestern aus dem Kloster Mallersdorf Seit 1989 wird der Satzungszweck durch das Geistliche Zentrum Familien mit Christus welches im Josefsheim untergebracht ist fortgefuhrt Dort werden verschiedene meist mehrtagige Seminare fur Familien teils auch fur Einzelpersonen zur Fortbildung in christlichen Glaubensinhalten angeboten 14 Neben dem Josefsheim liegt die Brunnenkapelle genau an dem Ort an dem der Legende nach das der Wallfahrt zugrundeliegende Wunder geschah Im Inneren befindet sich ein schlichter Brunnen in dem das Quellwasser ans Tageslicht tritt Die Brunnenkapelle wurde in ihrer heutigen Form in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im neugotischen Stil errichtet und steht genauso wie die Wallfahrtskirche unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenRupert Forster et al Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung Heiligenbrunn Gem Hohenthann Kleine Kunstfuhrer Nr 1774 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2016 2 Auflage ISBN 978 3 7954 5488 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Heimsuchung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der christlichen Gemeinschaft Familien mit Christus ansassig in HeiligenbrunnEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Hohenthann PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege a b c d Arlan Verein fur Archaologie Stadt und Landkreis Landshut e V Wallfahrtskirche Heiligenbrunn Pfarrei Hohenthann Memento vom 6 Januar 2016 imInternet Archive abgerufen am 4 Dezember 2020 PDF 342 kB Anton Eckardt Hrsg Die Kunstdenkmaler von Niederbayern Bezirksamt Rottenburg Oldenbourg Munchen 1930 S 263 a b Forster et al S 2 5 a b c d e f g h Arlan Verein fur Archaologie Stadt und Landkreis Landshut e V Landkreisgeschichte Hohenthann Memento vom 20 Februar 2016 imInternet Archive abgerufen am 4 Dezember 2020 a b c Forster et al S 5 7 a b c d e f g Eckardt Hrsg S 50 55 a b c Forster et al S 7 10 a b c d Forster et al S 10 14 a b Forster et al S 14 18 a b c d Forster et al S 18 20 a b Forster et al S 20 Orgeldatenbank Bayern online Familien mit Christus Josefsverein feierte 150 jahriges Bestehen Landshuter Zeitung vom 23 Mai 2001 Memento vom 6 Januar 2016 imInternet Archive abgerufen am 4 Dezember 2020 48 669166666667 12 063611111111 Koordinaten 48 40 9 N 12 3 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Heimsuchung Heiligenbrunn amp oldid 237347770