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Lisewo deutsch Lyssewen ab 1932 auch Lissewen 1938 1945 Lissau Ostpreussen ist ein zur Gemeinde Kalinowo Kallinowen 1938 bis 1945 Dreimuhlen zahlendes Dorf im nordostlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Powiat Elcki Kreis Lyck Lisewo Lisewo Polen LisewoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat ElkGmina KalinowoGeographische Lage 53 46 N 22 41 O 53 759867 22 678881 Koordinaten 53 45 36 N 22 40 44 OEinwohner Postleitzahl 19 314 1 Telefonvorwahl 48 87Kfz Kennzeichen NELWirtschaft und VerkehrStrasse Borzymy Skrzypki LisewoEisenbahn Kleinbahn Elk Turowo z Zt kein Bahnverkehr Bahnstation BorzymyNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Religionen 3 1 Evangelisch 3 1 1 Kirchengeschichte 3 1 2 Pfarrer in Lyssewen bis 1803 3 2 Romisch katholisch 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf befindet sich zwolf Kilometer Luftlinie sudlich der Ortschaft Kalinowo deutsch Kallinowen am Ende eines uber Borzymy Borszymmen 1938 bis 1945 Borschimmen und Skrzypki Skrzypken 1926 bis 1945 Geigenau fuhrenden Landweges Es liegt ganz im Suden einer weit vorgestreckten Halbinsel am Westufer des Przepiorken Sees 1926 bis 1945 Wachteldorfer See polnisch JezioroPrzepiorka der dort dann sudlich in den Raygrod See Jezioro Rajgrodzkie ubergeht Geschichte Bearbeiten1472 wurden von der Ordensburg Lyck Lokatoren nach Kulmer Recht mit einer Handfeste fur Rechte des Fischfangs am Ufer des Wachteldorfer Sees versehen 1481 kommt es dann mit dem Bau einer Kirche und umliegender Gebaude zur offiziellen Grundung von Lyssewen 2 die auch eine der altesten von Lyck ausgehenden Siedlungen darstellt Uber an regionalen Punkten verteilte Kirchenbauten wurde durch den Deutschen Orden die weitere Besiedlung eingeleitet Von den Kirchenorten ausgehend entstanden weitere Dorfer Mit dem Aufbau des Ortes wurde durch den Komtur von Rhein Rudolf von Diepoltskirchen der Priester Jan Gostrow beauftragt Die weiteren Siedler waren meist aus Masowien zugewanderte Polen 1540 sind in Lyssewen 45 Wirte Landwirte auf 30 Hufen vermerkt davon 6 Hufen dem Schulzen und 3 Hufen dem Pfarrer zugeordnet 1625 wurde Lyssewen von der Cholera heimgesucht woran auch der ortliche Pfarrer Jan Osareck starb 1656 fielen die mit Polen verbundeten Tataren in weite Teile Masurens ein wobei Lyssewen fast vollstandig zerstort wurde Die feindlichen Horden kamen an einem Sonntag Pfarrer Christoph Kozik geriet mit vielen Gemeindemitgliedern in Gefangenschaft Einige ihm bekannte Polen aber retteten ihn und ermoglichten seine Heimkehr Das Kirchdorf einschliesslich Holzkirche wurde ein Raub der Flammen seine fortgefuhrten Einwohner sahen ihren Heimatort nie wieder In einem Bericht des Lycker Amtshauptmanns von Auer heisst es dazu Lyssewen hat 40 Hufen 14 Gebaude einschliesslich Pfarrgebaude verbrannt 4 stehet alles Vieh und Pferde fort Felder besat uber Winter 50 Personen fort getrieben 3 umgekommen Drei Bewohner wurden demnach getotet es gab vier Uberlebende am Ort und 50 wurden zumeist in die Sklaverei verschleppt Ab 1664 gehorte Lyssewen Alexander Koblynski 1697 kam es in den Besitz von Hans von Langheim Unter Konig Friedrich Wilhelm II von Preussen 1786 1797 wurde das Dorf in den Rang einer Stadt und eines Marktfleckens erhoben Die Stadt entwickelte sich mit seinem Markt und seiner Lage an der Ostgrenze Preussens als ein wichtiges Handelszentrum gegenuber dem am anderen Ufer in Russisch Polen gelegenen Rajgrod Die in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wieder aufgebaute Kirche von Lyssewen am Ufer des Wachteldorfer Sees brannte 1803 abermals ab Sie wurde nicht wieder aufgebaut Die Lyssewer Kirchenganger wurden zeitweise in Kallinowen 1938 bis 1945 Dreimuhlen und Pissanitzen 1938 bis 1945 Ebenfelde eingepfarrt Mit dem Bau einer neuen Kirche 1817 im 6 Kilometer nordlich gelegenen Borczymmen 1938 bis 1945 Borschimmen wurde Lyssewen dann endgultig dem dortigen Kirchspiel zugeordnet Lyssewen verlor immer mehr politisch wie wirtschaftlich an Bedeutung und musste auch seinen Rang als Stadt an das im Strassennetz zentraler gelegene Borczymmen abtreten Am 27 Mai 1874 wurde im Zuge einer preussischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Borczymmen ab 1881 Borszymmen gebildet 3 der die Gemeinden Borczymmen Jendreyken Lyssewen Przepiorken Skrzypken und Stoosnen und dem Gutsbezirk Romotten und Seen umfasst 1908 wurden zusatzlich die Gemeinden Duttken Gronsken und Romanowen und der Gutsbezirk Imionken vom bisherigen Amtsbezirk Dluggen neu in den Amtsbezirk Borszymmen umgegliedert 1895 gab es in Lissewen 51 landwirtschaftliche Betriebe die 924 Hektar bewirtschafteten Im Ort lebten 324 Einwohner von denen 301 evangelisch 9 romisch katholisch und 14 anderen christlichen Konfessionen zugehorig waren Als Muttersprache gaben 21 Deutsch und 281 Masurisch an Der Rest war ohne eindeutige Zuordnung Am 1 Dezember 1910 umfasste Lyssewen 299 Einwohner 4 Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Lyssewen gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Lyssewen stimmten 220 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfiel keine Stimme 5 1931 umfasste der Amtsbezirk Borszymmen die Landgemeinden Borszymmen Duttken Geigenau Gronsken Jendreyken Lyssewen Romanowen Stosznen und Wachteldorf ehemals Przepiorken Ab 1932 setzt sich endgultig die schon langer parallel verwandte Schreibweise Lissewen statt Lyssewen durch 1933 waren in Lissewen 324 Einwohner verzeichnet 6 Lissewen wurde am 16 Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung masurischer Ortsnamen baltischer oder slawischer Herkunft in Lissau umbenannt 1939 hatte Lissau nur noch 294 Einwohner 6 die in 45 Bauernhofen und 68 Wohnhausern lebten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich Ostpreussen gehorende infolge von Kriegseinwirkung teilweise zerstorte Lissau an Polen Die ansassige deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht gefluchtet war nach 1945 grosstenteils vertrieben bzw ausgesiedelt und neben der angestammten masurischen Minderheit durch Neuburger aus anderen Teilen Polens ersetzt die vor allem aus Barglow aus der Region Rajgrod kamen 13 alteingesessene masurische Familien verblieben im Ort Der Ort Lissau wurde in der polnischen Schreibweise des Ortsnamens in Lisewo umbenannt Von 1975 bis 1998 gehorte Lisewo zur damaligen Woiwodschaft Suwalki kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland Masuren 1978 waren in Lisewo nur noch 158 Menschen wohnhaft Es bestanden im Ort 29 landwirtschaftliche Betriebe Aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts besteht bei Lisewo ein aus deutscher Zeit stammender evangelisch lutherischer Friedhof der auch Soldatengraber aus dem Ersten Weltkrieg aufweist Heute ist Lisewo Sitz eines Schulzenamtes 7 polnisch Solectwo im Verbund der Gmina Kalinowo im Powiat Elcki bis 1998 der Woiwodschaft Suwalki seither der Woiwodschaft Ermland Masuren zugehorig Religionen BearbeitenBereits in vorreformatorischer Zeit war Lyssewen ein Kirchdorf Mit dem Aufbau des Dorfes wurde der Priester Jan Gostrow beauftragt Evangelisch Bearbeiten Kirchengeschichte Bearbeiten Die Reformation hielt in Lyssewen in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Einzug Bereits 1540 wurde hier ein lutherischer Geistlicher erwahnt Eine hier errichtete Holzkirche wurde beim Tatareneinfall 1656 ein Raub der Flammen In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde die Kirche an Ufer des Przepiorken Sees wieder aufgebaut brannte jedoch im Jahre 1803 ab Eine neue Kirche wurde nicht in Lyssewen sondern 1817 im Nachbarort Borszymmen 1938 bis 1945 Borschimmen polnisch Borzymy errichtet 8 und auch die Pfarrei dorthin verlegt Bis 1945 war Lyssewen resp Lissau ein Ort im Kirchspiel Borszymmen 9 das zum Kirchenkreis Lyck in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union gehorte Heute orientieren sich die evangelischen Einwohner Lisewos zur Kirchengemeinde in der Stadt Elk einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz deutsch Johannisburg in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Pfarrer in Lyssewen bis 1803 Bearbeiten Als Pfarrer amtierten an der Kirche Lyssewen 10 Nicolaus Papa N Gregoroivius 1553 Albert Grodzicky 1559 NN 1561 Johann Osareck bis 1625 Albrecht Kozig 1626 1646 Christoph Kozig 1645 1685 Christoph Hartknoch 1686 1707 Johann Christoph Zielenski 1707 1752 Ephraim Ebel 1744 1747 Johann Pastenaci 1747 1785 David Gayda 1785 1803Romisch katholisch Bearbeiten Vor 1945 waren die katholischen Kirchenglieder in Lyssewen resp Lissau in die romisch katholische Kirche St Andreas in Prawdzisken 1934 bis 1945 Reiffenrode polnisch Prawdziska im Bistum Ermland eingepfarrt 11 Heute gehoren sie zur Pfarrkirche in Borzymy im Bistum Elk der Romisch katholischen Kirche in Polen Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenDaniel Wroblewsky 1744 1818 polnischer Orgelbauer in Danemark und NorwegenWeblinks BearbeitenLyssewen Genwiki Lissau Bildarchiv Ostpreussen FotosEinzelnachweise Bearbeiten Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 S 657 Dietrich Lange Geographisches ortsregister Ostpreussen 2005 Lissau Rolf Jehke Amtsbezirk Borszymmen Borschimmen Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Lyck Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 85 a b Michael Rademacher Landkreis Lyck Lyk poln Elk Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gmina Kalinowo Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 123 Abb 567 568 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 493 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung 1945 Hamburg 1968 S 87 LyssewenNormdaten Geografikum GND 1065790627 lobid OGND AKS VIAF 311221305 Ortschaften der Landgemeinde Kalinowo Kallinowen Dreimuhlen Amtssitz Kalinowo Ortsteile Schulzenamter Borzymy Borszymmen Borschimmen Czyncze Czynczen Zinschen Dlugie Dluggen Langenhoh Dorsze Dorschen Dudki Duttken Petzkau Ginie Gingen Golubie Gollubien A Gollen Golubka Gollupken Lubeckfelde Gradzkie Elckie Gronsken Steinkendorf Iwaski Iwaschekn Hansbruch Jedrzejki Jendreyken Andreken Kalinowo Kallinowen Dreimuhlen Kolesniki Kolleschnicken Jurgenau Krzyzewo Krzysewen Kreuzborn Kucze Kutzen Dorf Kulesze Kulessen Laski Male Klein Lasken Laski Wielkie Gross Lasken Lisewo Lyssewen Lissau Loje Loyen Loien Makosieje Makoscheyen Ehrenwalde Marcinowo Marczynowen Martinshohe Maze Maaschen Maschen Mazurowo Sieden Milewo Millewen Millau Pietki Pientken Blumental Pisanica Pissanitzen Ebenfelde Prawdziska Prawdzisken Reiffenrode Romanowo Romanowen Heldenfelde Romoty Romotten Skometno Wielkie Skomentnen Skomanten Skrzypki Skrzyplen Geigenau Stacze Statzen Stozne Stosznen Sprindenau Sypitki Sypittken Vierbrucken Szczudly Szczudlen Georgsfelde Turowo Thurowen Auersberg Wierzbowo Wierzbowen Waldwerder Wysokie Wyssocken Waltershohe Zaborowo Saborowen Reichenwalde Zanie Sanien Berndhofen Zocie Soczien Kechlersdorf Andere Ortschaften Kile Kiehlen Kielen Kuczki Kutzen Gut Mikolajki Mikolaiken Thomken Ryczywol Marienhof Stare Cimochy Alt Czymochen Finsterwalde Untergegangene Ortschaften Kokoszki Kokosken Hennenberg Przepiorki Przepiorken Wachteldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lisewo Masuren amp oldid 239006913