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Die Geschichte der Kartografie oder Kartografiegeschichte befasst sich mit den Methoden Verfahren und Ergebnissen der Kartografie in historischer Hinsicht Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Geschichte der Kartografie 1 2 Kartengeschichte 1 3 Verhaltnis zur Historischen Geographie 2 Entwicklung der Kartografie und der Karten 2 1 Urgeschichte 2 2 Fruhgeschichte 2 3 Antike 2 3 1 Griechisch hellenistischer Kulturkreis 2 3 2 Romisches Reich 2 4 Mittelalter 2 4 1 Mappae mundi 2 4 2 Portolankarten 2 4 3 Ptolemaus Karten 2 5 16 und 17 Jahrhundert 2 5 1 Weltkarten 2 5 2 Atlanten 2 5 3 Landkarten 2 5 4 Weitere Kartentypen 2 6 18 Jahrhundert 2 7 19 Jahrhundert 2 7 1 Amtliche topografische Kartenwerke 2 7 2 Privatkartografie 2 7 3 Meeresdarstellungen auf Weltkarten 2 8 20 Jahrhundert 2 8 1 Internationale Zusammenarbeit 2 8 2 Wandel der konventionellen Kartentechnik 2 8 3 Einfuhrung der digitalen Kartografie 2 9 21 Jahrhundert 3 Entwicklung des Fachs Kartografiegeschichte 4 Verwandte Themenbereiche 5 Literatur 5 1 Fachzeitschriften 5 2 Lexika 5 3 Monografien 6 Weblinks 7 EinzelbelegeDefinitionen BearbeitenGeschichte der Kartografie Bearbeiten Die eigentliche Geschichte der Kartografie betrachtet im Einzelnen folgende Themen Entwicklung der technischen Verfahren der Kartenherstellung und der Kartenreproduktion Entwicklung der kartografischen Zeichensprache der Kartengestaltung der Kartenprojektionen und der Kartennutzung Biografische Aspekte der einzelnen Kartografen Bildung von kartografischen Schulen Ausbildungstraditionen Institutionen und Organisationen Entstehung von Kartensammlungen Erfassung und Dokumentation der kartografischen Literatur Die Geschichte der Kartografie ist ein stark interdisziplinares Arbeitsgebiet mit engem Bezug zu anderen Wissenschaften wie Wissenschaftsgeschichte Historische Geographie Entdeckungsgeschichte Kulturgeschichte Kunstgeschichte Polygrafie Buchgeschichte Verlagswesen Bibliothekswesen Archivwesen Globenkunde und Vermessungswesen In diesem Sinne ist die Geschichte der Kartografie nicht Bestandteil der Kartografie sondern stellt mittlerweile ein eigenes Fachgebiet der historischen Grundwissenschaften dar 1 Kartengeschichte Bearbeiten Im weiteren Sinn gehort zur Geschichte der Kartografie auch die Kartengeschichte die Entstehung und Schicksal einzelner Karten oder Kartenwerke erforscht und beschreibt In der fachlichen Praxis und im sprachlichen Allgemeingebrauch werden die beiden Fachgebiete oft nicht scharf getrennt Die Kartengeschichte bearbeitet folgende Themen Entstehung und Entwicklung von einzelnen Karten und Kartenwerken Beschreibung der Geschichte von kartenverwandten Darstellungen wie Globen und Panoramen Im Gegensatz zur Geschichte der Kartografie wird die Erforschung einzelner Karten nicht auf universitarem Niveau betrieben Jedoch bedingt die Beschaftigung mit der Geschichte der Kartografie genaue Kenntnisse aus der Kartengeschichte und umgekehrt so dass keines der beiden Gebiete isoliert bearbeitet und betrachtet werden kann Verhaltnis zur Historischen Geographie Bearbeiten Nicht zur Geschichte der Kartografie gehort die Historische Geographie die versucht aus kartografischen Quellen vergangene Weltbilder zu erschliessen Die Historische Geographie stutzt sich auf Forschungsergebnisse der Geschichte der Kartografie und der Kartengeschichte So ist beispielsweise die moglichst genaue Datierung und Quellenkritik einer alten Karte Aufgabe der Kartengeschichte ohne die eine verlassliche Interpretation und Nutzung dieser Karte durch die Historische Geographie nicht moglich ist Entwicklung der Kartografie und der Karten BearbeitenDie Geschichte der Kartografie umfasst alle Zeitalter alle kulturellen Raume alle Reproduktions und Druckverfahren eine grosse Vielfalt von Kartentypen sowie die Biographien tausender Kartografen Man nimmt heute an dass Karten bereits in einem fruhen Stadium der Menschheit entstanden sein mussen Diese Karten sind nicht erhalten da es sich beispielsweise um Zeichnungen im Sand oder um mundlich weitergegebene formalisierte Beschreibungen raumlicher Verhaltnisse gehandelt haben mag Derartige Karten die freilich eine weite Definition des Begriffs Karte bedingen wurden noch im 20 Jahrhundert bei Ureinwohnern Australiens dokumentiert Urgeschichte Bearbeiten In ukrainischen Meschyritsch fand sich eine Gravierung auf einem Stuck Mammut Elfenbein Sie konnte die Hutten des Wohnplatzes darstellen und dann die alteste bekannte Landkarte sein Der palaolithische Fundort wird etwa auf 13 000 v Chr datiert Aus der Zeit der Urgeschichte hat man fast nur Vermutungen und durftige Nachrichten uber Karten primitivster Art von denen sich fast keine Spuren erhalten haben Die bisher alteste kartografische Darstellung fand man im Jahre 1963 im turkischen Catalhoyuk bei den Ausgrabungen einer neolithischen Siedlung Die Wandmalerei zeigt die Siedlung um 6200 v Chr mit ihren Hausern und dem Doppelgipfel des Vulkans Hasan Dagi nbsp Felsen Bedolina 1 mit Karte des Ortes bei Capo di Ponte im Val Camonica Um 1500 v Chr entstanden im heutigen Italien bei Capo di Ponte im Val Camonica zahlreiche Petroglyphen Einer davon zeigt auf 4 16 2 30 m den Plan eines Ortes sowie Tiere und Menschen Fruhgeschichte Bearbeiten Vielfaltige kartografische Zeugnisse haben sich aus dem alten Mesopotamien erhalten Als alteste Kartendarstellung gilt eine Tontafel aus der akkadischen Stadt Nuzi das heutige Jorgan Tepe sudwestlich von Kirkuk im Irak Sie stammt aus der Zeit zwischen 2340 und 2200 v Chr Auf der 7 7 cm grossen Tontafel sind Berge Flusse und Stadte des nordlichen Mesopotamien eingezeichnet Die Erde schwimmt als runde Scheibe im Weltmeer In Babylonien entstand um ca 1500 v Chr auf einer 21 18 cm grossen Tontafel ein Stadtplan von Nippur der das Stadttor diverse Gebaude und den Euphrat zeigt und in sumerischer Keilschrift beschriftet ist Sehr bekannt ist auch die so genannte babylonische Weltkarte eine Keilschrifttafel aus dem 6 Jahrhundert v Chr nbsp Skizze der Gravuren auf dem Stein von Saint Belec1900 wurde der durch Gravur bearbeitete Stein von Saint Belec bei Ausgrabungen in Leuhan Finistere westliche Bretagne vom lokalen Archaologen Paul du Chatellier gefunden Der vergessene Stein wurde 2014 im Keller eines Schlosses wiederentdeckt und mit modernsten Methoden wie 3 D Scan untersucht Im April 2021 wurde die noch 2 20 x m x 1 53 m grosse tonnenschwere Steinplatte auf bronzezeitlich von 2200 bis 800 oder 1900 1650 vor Christus datiert und als Karte eines etwa 21 30 km Gebiets eines Teils der bretonischen Hugelkette Montagnes Noires Schwarze Berge interpretiert 2 3 4 5 Alle Hochkulturen entwickelten Karten Aus Agypten ist von ca 1300 v Chr eine Karte der nubischen Goldminenfelder auf Papyrus erhalten Sie stellt das Becken ostlich von Koptos mit einer Hauptstrasse und dem Amunstempel dar Antike Bearbeiten Aus der Antike sind deutlich mehr kartografische Zeugnisse bekannt als aus der Fruhgeschichte Aber auch diese sind nicht mehr alle erhalten sondern teilweise nur in Erzahlungen oder Lebensbeschreibungen einzelner Gelehrter indirekt nachgewiesen Griechisch hellenistischer Kulturkreis Bearbeiten An erster Stelle stehen die Ergebnisse aus dem griechischen Kulturkreis So soll beispielsweise Anaximander um 541 v Chr eine Weltkarte gezeichnet haben die nicht uberliefert ist Hekataios von Milet benutzte diese um 500 v Chr fur seine Aufzeichnungen und weitere Arbeiten Er verfasste unter anderem die erste geographisch und historisch exakte Reisebeschreibung Periegesis der ihm bekannten Erde Zur gleichen Zeit gab Herodot eine ausfuhrliche Beschreibung wie eine Weltkarte im Einzelnen zu zeichnen sei Die Grenzen seines Welthorizontes sind Nordeuropa Hyperborea das Kaspische Meer Westindien und im Suden die Sahelzone Dies entspricht etwa dem Bild des Hekataios Zur Zeitenwende entwarf Strabon mit seiner 17 bandigen Geographie ein Werk das nicht zuletzt eine Weltkarte enthielt Strabon ging bereits speziell auf zahlreiche Unsicherheiten der eingearbeiteten Informationen aufgrund der Quellenlage ein nbsp Tabula Peutingeriana Ausschnitt Die wissenschaftliche Beschaftigung mit dem Erdbild kann in aller Kurze auf zwei Griechen zuruckgefuhrt werden die in Alexandria an der beruhmten Bibliothek wirkten Zum einen gelang es kurz vor 200 v Chr Eratosthenes von Kyrene auf Basis des Sonneneinstrahlwinkels den Erdumfang zu berechnen Dazu war die Annahme notig dass die Erde die Gestalt einer Kugel aufweise Zum anderen sollte sich fur die weiteren Epochen das Weltbild des Claudius Ptolemaus als pragend erweisen Ptolemaus ubernahm um 150 n Chr die Ansicht uber die Kugelgestalt der Erde und setzte zugleich die Erde in den Mittelpunkt des Weltalls Allerdings ging er angelehnt an Poseidonios bei seinen Arbeiten von einem Erdumfang aus der wesentlich zu klein war Bereits in den altesten erhaltenen Manuskripten seiner Geographike Hyphegesis finden sich auch Erd und Landerkarten Das Werk war jedoch im Kern ein Verzeichnis von rund 8000 Ortspositionen mit den Attributen Breite und Lange vergleichbar mit Koordinatenverzeichnissen in modernen Atlanten Romisches Reich Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Karte von Pomponius Mela Aus der romischen Antike sind nur wenige kartografische Dokumente erhalten darunter die Forma Urbis Romae und die Katasterplane von Orange Marcus Vipsanius Agrippa liess im Jahr 13 v Chr beim Bau der Porticus Vipsania 6 eine in Marmor gravierte Weltkarte anbringen die Plinius in seiner Naturalis historia als Grundlage seiner Geographie angibt 7 Von dieser Karte sind nur Abschriften bzw Rekonstruktionen uberliefert Ferner ist die Tabula Peutingeriana erhalten eine von West nach Ost unnaturlich verzerrte Strassenkarte des romischen Reichs mit Angabe der Militarstationen und Entfernungsangaben in Meilen Das antike Original ist verschollen eine um das Jahr 400 entstandene Kopie zeigt die Gegebenheiten um 50 n Chr Die 1923 gefundene Routenkarte von Dura Europos entstand zwischen 230 und 235 und gilt als die alteste im Original erhaltene Strassenkarte Europas Mittelalter Bearbeiten Im Mittelalter entstanden drei vollig unabhangige Kartentraditionen namlich in der chronologischen Reihenfolge ihrer Entwicklung Mappae mundi Portolankarten Ptolemaus Karten Mappae mundi Bearbeiten nbsp Ebstorfer Weltkarte nbsp Fra Mauros Weltkarte von 1459Die europaische Kartografie zu Beginn des Mittelalters war verglichen mit dem hohen Wissensstand der Antike ein bedeutender Ruckschritt Die antiken Kenntnisse wurden in der islamischen Welt weitergepflegt deren Kartografie und Mathematik spater wegweisend fur die europaische Kartografie der Renaissance werden sollte In Europa hingegen ging das kartografische Wissen der Antike weitgehend verloren Die ersten Karten des Mittelalters waren religiose Darstellungen denen es nicht um eine im naturwissenschaftlichen Sinn exakte Kartierung der Welt ging Die altesten erhaltenen dieser mappae mundi stammen aus dem 8 Jahrhundert Sie und ihre Nachfolger bis ins 15 Jahrhundert wurden meist von Monchen angefertigt und waren Illustrationen zu theologischen und allgemeinbildenden Werken die immer und immer wieder abgeschrieben wurden Die Mappae mundi konnen nach ihrer Form in mehrere Gruppen unterteilt werden Die grosste und bekannteste Gruppe wird durch die Radkarten auch T O Karten genannt gebildet Wichtig bei diesem Typ war die zentrale Lage Jerusalems im stets runden Kartenbild Die obere Halfte nahm gewohnlich Asien ein wahrend der Viertel links unten fur Europa und der Viertel rechts unten fur Afrika reserviert war Man nennt diesen Typus von Karten deshalb auch T O Karten da ihr Grundgerust wie ein T innerhalb eines O aussieht Gewohnlich messen diese Karten nur etwa 10 bis 15 cm im Durchmesser Dazu gehoren namentlich die Karten aus den Etymologiae des Isidor von Sevilla und aus Macrobius Kommentar zum Werk Somnium Scipionis Einige wenige T O Karten sind hingegen aussergewohnlich gross und weisen einen Durchmesser von bis zu 3 5 m auf Zu diesen Riesenkarten zahlen namentlich die Ebstorfer Weltkarte ca 1235 und die Hereford Karte ca 1270 Eine weitere Gruppe der Mappae mundi ist nach Beatus von Liebana benannt Die Beatus Karten sind von ovaler Form und inhaltlich etwas mehr ausgeschmuckt als die T O Karten ohne jedoch die christliche Pragung zu verleugnen Ein weiterer Urheber ovaler Mappae mundi ist Ranulph Higden Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Mischformen und eigenstandige nicht mit anderen Mappae mundi verwandte Karten Hier zu nennen sind besonders die Weltkarte des Andreas Walsperger 1448 49 und die Weltkarte des Fra Mauro 1459 Bemerkenswert ist auch die Tabula Rogeriana eine Weltkarte des spanisch arabischen Gelehrten al Idrisi die er um 1150 auf Sizilien fur Konig Roger anfertigte Portolankarten Bearbeiten nbsp Karte von Piri Reis 1513Ein Portolan ital portolano abgeleitet von lat portus Hafen war ursprunglich ein Buch mit nautischen Informationen wie Landmarken Leuchtturmen Stromungen und Hafenverhaltnissen Seine Verwendung ist fur das Jahr 1285 erstmals belegt Im Unterschied dazu werden die kartografischen Darstellungen Portolankarten genannt Sie zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus Sie sind sehr genau nur die Kustenumrisse und die Namen der Hafenorte sind eingetragen sie sind von einem Netz sich in Kompassrosen kreuzenden Linien uberzogen sie weisen oft grafische Massstabe auf Ublicherweise wurde die Haut eines Schafes oder eines Rindes als Zeichentrager verwendet wodurch die Portolankarten eine charakteristische Form aufweisen Am haufigsten anzutreffen sind Portolankarten des Mittelmeeres Beispiele fur diese Kartenkategorie sind die erste Karte dieses Typs die Pisaner Karte letztes Viertel des 13 Jahrhunderts und der sogenannte Katalanische Weltatlas 1375 Die Kunst der Portolankartenherstellung wurde in Venedig Genua Lissabon Mallorca und anderen Orten gepflegt Gegen Ende des Mittelalters wurden dank der neuen Entdeckungen nicht nur Portolankarten des Mittelmeeres gefertigt sondern eigentliche Weltkarten im Portolankartenstil Beispiele dieser spateren Periode sind die Karte von Piri Reis 1513 und die grosse Portolankarte von Diego Ribero 1529 Siehe auch Entwicklungsgeschichte der Seekarte Ptolemaus Karten Bearbeiten nbsp Ptolemaus Weltkarte Florenz ca 1450Im 14 Jahrhundert gelangte ein griechisches wohl uber tausendjahriges Manuskript der Geographie des Claudius Ptolemaus von Konstantinopel nach Italien und wurde dort ins Lateinische ubersetzt In kurzester Zeit wurden davon Abschriften erstellt die sich grosser Beliebtheit erfreuten Ptolemaus selbst hatte nur wenige grobe Skizzen gezeichnet sein Werk enthalt aber schriftliche Anleitungen und umfangreiche Tabellen zur Erstellung von Karten Die auf dieser Grundlage erstellten Karten Weltkarten und zahlreiche Detailkarten werden Ptolemaus Karten genannt Mit ihnen wurde das Werk des Ptolemaus im Laufe der Jahrhunderte erganzt 8 Nach 1450 wurden Ptolemaus Atlanten durch den Buchdruck enorm verbreitet rund 1300 Jahre nach Ptolemaus Die Ptolemaus Karten galten als bedeutende Errungenschaft gegenuber den in Europa gelaufigen Mappae mundi da die Autoritat des Ptolemaus ausser Frage stand und seine Koordinaten Angaben nicht angezweifelt wurden Dabei waren zahlreiche Angaben des Ptolemaus fehlerhaft und die auf ihnen beruhenden Karten waren im Vergleich zu den Portolankarten die allerdings keine Landflachen abbildeten keineswegs genauer Erst die verstarkte weltweite Seefahrerei um 1500 und eine neue kritische Arbeitsweise der Kartografen lauteten eine Wende hin zu mehr Realitatsnahe in der Kartografie ein Die Kosmografen begannen im Anhang der Geographie des Ptolemaus neue Karten sogenannte Tabulae novae einzurucken ohne aber die alten Karten wegzulassen Ptolemaus Atlanten des 16 Jahrhunderts sind deshalb ein eindruckliches Zeugnis vom Wandel des Weltbildes am Ende des Mittelalters Auch Christoph Kolumbus war im Besitz eines Ptolemaus Atlas Einer der bekanntesten Kosmografen war Sebastian Munster Der Globus des Nurnberger Gelehrten Martin Behaim von 1492 auch Martin Behaims Erdapfel genannt kann als Schlussstein dieser Periode angesehen werden fehlen doch auf ihm noch die Kontinente Amerika und Australien 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Ab dem 16 Jahrhundert machen sich die Fortschritte der Kartografie schon sehr bemerkbar Allmahlich vollzieht sich die Emanzipation von Ptolemaus die Adaption bestimmter Kartenprojektionen die Auswechslung fabelhafter und hypothetischer Tierdarstellungen auf den weissen Flecken in Asien und Afrika mit den Ergebnissen neuer Entdeckungen Weltkarten Bearbeiten nbsp Weltkarte von Martin Waldseemuller 1507Im Jahre 1507 gab Martin Waldseemuller zusammen mit Matthias Ringmann einen Globus und eine epochale Weltkarte sowie eine Einfuhrung in die Kosmographie heraus Auf der Karte findet sich erstmals die Kontinentbezeichnung Amerika welche auf Drangen von Ringmann andere Quellen benennen Waldseemuller aus dem Vornamen des italienischen Forschers und Geografen Amerigo Vespucci gebildet wurde Dieser hatte wiederum mit seinen Berichten die ab 1503 unter dem Titel Mundus Novus erschienen ein solides Fundament zur Geographie Sudamerikas geliefert Als weitere Quellen sind vor allem eine Vielzahl von Portolani als Grundlage in das deutlich daruber hinausgehende Werk eingeflossen Die massgebende Weltkarte war jedoch diejenige Gerhard Mercators von 1569 die unter dem Titel Nova et aucta orbis terrae descriptio ad usum navigantium emendate accomodata erschien Sie ist die erste Weltkarte die winkeltreu ist Bis auf den heutigen Tag werden Seekarten in der Regel in der nach ihrem Entwickler Mercator Projektion genannten Abbildung veroffentlicht Atlanten Bearbeiten nbsp Paraguay als Teil des Vizekonigreichs Peru Joannes Janssonius um 1600Mit dem ungeheuren Anwachsen der geographischen Kenntnisse immer grosserer Teile der Welt der Verbreitung des Buchdrucks und dem Aufkommen eines reichen und gebildeten Burgertums entstand das Bedurfnis Karten aller Gegenden in vereinheitlichter Bearbeitung herauszugeben Als erster erkannte Abraham Ortelius das wirtschaftliche Potenzial und gab 1570 das Theatrum Orbis Terrarum heraus Dieses Werk kann als erster Erdatlas angesehen werden Den Begriff Atlas benutzte jedoch Gerhard Mercator als erster fur ein Buch mit Karten Dieses in jeder Hinsicht epochale Werk erschien 1595 unter dem Titel Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura In der Folge waren die niederlandischen Kartografen und Verleger massgebend genannt seien Jodocus Hondius Johannes Janssonius und Willem Janszoon Blaeu Die Atlasproduktion wurde recht eigentlich zu einer Industrie ausgebaut Der 1662 erstmals erschienene elfbandige Atlas Maior von Joan Blaeu gehorte zu den aufwendigsten und teuersten europaischen Atlanten uberhaupt Die Kupferplatten wurden haufig vererbt oder gelangten nach dem Tod eines Kartografen uber eine Auktion an neue Besitzer Meist wurden die Platten uber Jahrzehnte unverandert immer wieder fur Drucke benutzt so dass sie sich mit der Zeit abnutzten und veralteten Dadurch waren die niederlandische Atlanten ab dem 18 Jahrhundert nicht mehr konkurrenzfahig die Marktlucke fullten franzosische und deutsche Kartografen Landkarten Bearbeiten Fur umkampfte Gebiete wurden genaue Karten benotigt Eine 1528 in Ingolstadt gedruckte Ungarnkarte wurde in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen Tabula Hungarie 9 Sie wurde von Lazarus Secretarius entworfen und von dessen Lehrer Georg Tannstetter verbessert und mit einem Massstab versehen 10 Weitere Kartentypen Bearbeiten nbsp Stadtplan von Kassel Ausschnitt Matthaus Merian 1648In der fruhen Neuzeit kam es auch zur Entwicklung von weiteren Kartentypen und kartenverwandten Darstellungen deren praktischer Nutzen vor allem Reisende und Handler erfreute Hervorgehoben sei die Reisekarte als Vorlaufer des Strassenatlas die Meilenscheibe als Fruhform der Entfernungstabelle der Stadtplan und der Vogelschauplan die Stadtansicht aus der Vogelschau Diese speziellen kartografischen Produkte bedienten die Bedurfnisse der modernen Kaufleute die in ganz Europa unterwegs waren und sich in fremden Landern orientieren mussten Dadurch eroffneten sich Druckern und kartografischen Verlegern zusatzliche Verdienstchancen Ebenfalls wurden sogenannte Augenscheinkarten vor Gericht vorgelegt entweder im Auftrag eines der streitenden Parteien oder des Gerichts selber 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Herstellung von Landkarten und Atlanten war wie der Buchdruck ein Gewerbe geworden In Frankreich waren im 18 Jahrhundert Kartografen wie Guillaume Delisle und Jacques Nicolas Bellin in Deutschland Johann Baptist Homann und seine Erben in Nurnberg sowie Matthaus Seutter in Augsburg besonders innovativ Doch auch sie verfielen wie ihre niederlandischen Kollegen in den vorangehenden Jahrhundert der Nachlassigkeit ihre Karten ohne Aufdatierungen immer wieder abzudrucken so dass nach Jahren oder Jahrzehnten von aktuellen Karten keine Rede mehr sein konnte Langerfristig waren alle Privatkartografen mit der einheitlichen topografischen Aufnahme und der kartografischen Bearbeitung ganzer Lander in grosseren Massstaben uberfordert Besonders dem Militar genugten gewohnliche Atlaskarten nicht mehr so dass zuerst in Frankreich und dessen Beispiel folgend in anderen Landern der Staat begann die Kartierung des Staatsgebietes zu finanzieren und dazu etwa ab dem Ende des 18 Jahrhunderts sogar Kartografen als Beamte anzustellen Mit Jacques und Cesar Francois Cassini de Thury welche 1750 bis 1793 die grosse Triangulation von Frankreich und das darauf grundende grosse Kartenwerk vollendeten begann endlich die Zeit der genauen topografischen Landesaufnahmen in modernem Sinn Wirklich prazise Landesvermessungen beschrankten sich damals jedoch auf flachere Landstriche wahrend das Hochgebirge allenfalls schematisch dargestellt wurde Erst die innovative Tatigkeit der zwei ersten Bauernkartografen aus Tirol der autodidaktischen Bergbauern Peter Anich und Blasius Hueber uberwand diesen Mangel mit den Arbeiten zum Atlas Tyrolensis 1760 1774 Dazu trugen folgende Neuerungen bei geeignete Triangulierung auf nahe gelegenen Berggipfeln gut tragbare Messtische und Visiere grafische Auswertung erst im Buro eigene Methoden der Bergprojektion und Lichteinfall aus dem Suden oder Westen Erstmals stellten sie und die spateren Bauernkartografen auch Gletscher und Almregionen prazise dar 19 Jahrhundert Bearbeiten Amtliche topografische Kartenwerke Bearbeiten nbsp Bern auf der DufourkarteDas 19 Jahrhundert ist eigentlich das Jahrhundert der grossen Landesaufnahmen Bis dahin waren zwar schon zahlreiche Staaten topografisch aufgenommen worden doch wurden die Ergebnisse nicht als Karten gedruckt Das anderte sich um 1800 Im deutschsprachigen Raum konnen die Preussische Neuaufnahme die Franzisco Josephinische Landesaufnahme in Osterreich und die Dufourkarte in der Schweiz beispielhaft genannt werden Die Dufourkarte wurde zum Vorbild zahlreicher Kartenwerke anderer Gebiete galt doch ihre Gelandedarstellung durch Schattenschraffen mit einer Beleuchtungsrichtung aus Nordwest als sehr anschaulich Fur diese fruhen amtlichen Kartenwerke war die dominierende Reproduktionstechnik der Kupferstich Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde es auch ublich Karten mehrfarbig zu drucken Die dazu verwendete Reproduktionstechnik war die 1798 erfundene Lithografie die sich besonders bei geologischen Karten als uberaus vorteilhaft auf die Anschaulichkeit und die Kosten der Kartenherstellung auswirkte Eines der ersten topografischen Kartenwerke im Farbdruck war die Topographische Karte des Kantons Zurich sodann die Schweizer Siegfriedkarte und die topografischen Karten von Baden und Wurttemberg Obwohl die drei letztgenannten Werke den Namen Topographischer Atlas tragen handelt es sich doch im heutigen Sprachgebrauch nicht um Atlanten sondern um Kartenwerke Privatkartografie Bearbeiten nbsp Indien in Meyers Konversations lexikon 4 Ausgabe 1885 1890 Selbstverstandlich blieben die oben genannten Entwicklungen nicht ohne Einfluss auf die Privatindustrie Zahlreiche so genannte geografischen Institute wie diejenigen zu Gotha Weimar und Leipzig gaben Karten heraus Fuhrend war lange die geographische Anstalt von Justus Perthes in Gotha in der der Geograph August Petermann ab 1855 die Zeitschrift Petermanns Geographische Mitteilungen herausgab Sie wurde schnell zur bedeutendsten deutschsprachigen Fachzeitschrift der Geographie in der alle bedeutenden geographischen Entdeckungen des 19 und 20 Jahrhunderts publiziert wurden Sie enthielt in jeder Nummer aktuelle Karten die eine bis anhin nicht gekannte hochstehende Kritik der Quellen aufwiesen Deutschland wurde im 19 Jahrhundert fuhrend in der Atlaskartografie Ab 1817 erschien der Handatlas von Adolf Stieler bei Perthes in Gotha dem bald Andrees Allgemeiner Handatlas bei Velhagen amp Klasing in Bielefeld Meyers grosser Handatlas im Bibliographischen Institut in Hildburghausen spater in Leipzig sowie die Schulatlanten von Westermann in Braunschweig folgten Weitere noch heute tatige Verlage grosser Atlanten sind Bartholomew in Edinburgh De Agostini in Novara Freytag Berndt amp Artaria in Wien und Rand McNally in Chicago Das Problem der Gelandedarstellung kann als eines der kartografischen Hauptthemen des 19 Jahrhunderts angesehen werden Obwohl die Hohenlinie in der Form einer Tiefenlinie bereits im 17 Jahrhundert erfunden worden war tauchte sie doch erst rund 200 Jahre spater regelmassig auf Karten auf Zwar war die Hohenlinie genau jedoch nicht besonders anschaulich Daher wurde besonders in der Schweiz und in Osterreich nach neuen Moglichkeiten gesucht und schliesslich in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts in verschiedenen Arten der Schraglichtschummerung gefunden Meeresdarstellungen auf Weltkarten Bearbeiten Unter dem Einfluss insbesondere der systematischen Kartierung von Kustenverlaufen durch staatliche Vermessungsexpeditionen sowie des zunehmenden Forschungsinteresses an den Meeren wandelte sich im 19 Jahrhundert die Darstellung der Ozeane auf Weltkarten Die zuvor oft weitgehend leeren Flachen wurden vermehrt mit Angaben beispielsweise zu Stromungen Eisdrift Walgrunden Seegrasfeldern oder auch Schiffs und Telegraphenverbindungen gefullt Die so angereicherten Weltkarten popularisierten das seinerzeit neuartige Verstandnis der Erde als eines systematisch zusammenhangenden Ganzen fur das die Meere eine verbindende Funktion einnehmen keine trennende und wirkten damit als Medien der Globalisierung 11 20 Jahrhundert Bearbeiten Internationale Zusammenarbeit Bearbeiten 1891 von Albrecht Penck im Grundsatz vorgeschlagen wurden 1913 die Spezifikationen fur eine Internationale Weltkarte 1 1 Mio festgelegt In der ersten Jahrhunderthalfte kam das Projekt gut voran erlitt aber durch den Zweiten Weltkrieg einen herben Ruckschlag 1953 ubernahm die UNO das Projekt Obwohl inzwischen eingestellt und nie fertig bearbeitet deckt das Kartenwerk doch alle wesentlichen Landflachen der Erde ab Seine Bedeutung liegt vor allem im weltweiten Versuch einer Standardisierung von Karten und der gemeinsamen Bearbeitung durch Institutionen zahlreicher Staaten Die Ausbildung der Kartografie zu einer akademischen Disziplin wurde mit dem Werk Die Kartenwissenschaft 1921 1925 von Max Eckert Greifendorff eingelautet 1925 wurde das weltweit erste Institut fur Kartografie an der ETH Zurich durch Eduard Imhof gegrundet Imhof war 1959 auch Spiritus rector und erster Prasident der Internationalen Kartographischen Vereinigung Wandel der konventionellen Kartentechnik Bearbeiten Infolge der Bedurfnisse des Militars wahrend der beiden Weltkriege wurden viele kartografische Neuerungen entwickelt Dazu gehorten einerseits neue Kartentypen wie Karten uber die Stellungen des Gegners und die eigenen Verteidigungslinien die den Anforderungen der Artillerie gerecht werden mussten und immer wieder schnell zu aktualisieren waren Ab den 1920er Jahren wurden Luftbilder gewonnen und diese stereofotogrammetrisch ausgewertet Andererseits bildet speziell der Zweite Weltkrieg einen Wendepunkt in der Kartentechnik Zwar wurde ungefahr ab den 1930er Jahren allerorten mit neuen oder abgewandelten Varianten zur Reproduktion von Karten experimentiert Doch die ausserordentlichen Bedurfnisse nach Karten wahrend des Zweiten Weltkrieges losten einen regelrechten Innovationsschub aus Zwecks Beschleunigung der Produktionsprozesse wurden beispielsweise von der deutschen Wehrmacht die bis dahin gelaufigen kartografischen Techniken Kupferstich oder Lithographie zu Gunsten der Originalherstellung auf transparenten Folien abgelost Besonders Astralon ein 1938 erfundener Zeichentrager aus Polyvinylchlorid setzte sich nach dem Krieg auch in privaten kartografischen Verlagen schnell durch Schon 1912 war die Schichtgravur auf Glas von den Niederlandern in Indonesien erfunden worden Das Verfahren wurde danach in den USA und in Schweden vereinzelt eingesetzt worauf es 1953 in der Eidgenossischen Landestopographie erstmals auf breiter Basis zur Produktion der Landeskarte der Schweiz eingefuhrt wurde Damit wurde das Verfahren weitherum bekannt und bis in die 1980er Jahre in Lizenz weltweit vertrieben Einfuhrung der digitalen Kartografie Bearbeiten Ab den 1960er Jahren wurde der Computer noch zaghaft in der Kartografie eingesetzt und loste spatestens in den 1990er Jahren praktisch universell samtliche konventionellen Kartentechniken ab Das Berufsbild wandelte sich von der hauptsachlich handwerklichen je nach Auffassung sogar kunstlerischen Tatigkeit radikal zu einer sehr technischen wenn auch weniger abwechslungsreichen Arbeit vor dem Bildschirm Die fast zeitgleich mit der Einfuhrung der Computertechnik einsetzende Verfugbarkeit von Satellitenbildern die durch Spionage und Erdbeobachtungssatelliten gewonnen werden beschleunigte den Wandel in der Kartografie zusatzlich Fur schwer zugangliche oder umkampfte Gebiete oder bei Katastrophen werden Karten in immer kurzeren Abstanden nachgefragt und aktualisiert Geographische Informationssysteme die meist Fernerkundungsdaten und kartografisch bearbeitete Daten kombinieren sind seit den 1990er Jahren in Europa und den USA verbreitet 21 Jahrhundert Bearbeiten Das noch junge Jahrhundert brachte auf breiter Basis die Etablierung von Routenplanern auf CD ROM und als Online Dienst sowie von GPS Navigationssystemen die sich in vielen kommerziellen Produkten niedergeschlagen haben Heute werden im Internet taglich mehr interaktive Karten erzeugt als kumuliert in den vergangenen Jahrhunderten gedruckt worden sind Die Entwicklung mobiler Endgerate meist Navigationsgerate mit grafischer Anzeige sind gegenwartig Schwerpunkt zahlreicher Forschungen an kartografischen Instituten Aber auch Forschungen uber virtuelle Realitat oder erweiterte Realitat sind heute in der Kartografie vertreten werden jedoch wegen des dazu notigen technischen oder finanziellen Einsatz zunehmend von kartografiefremden Softwarefirmen geleistet Als Massstab fur die 3D Kartendarstellung fur die Heimanwendung auf Standard PCs gilt derzeit Google Earth Entwicklung des Fachs Kartografiegeschichte BearbeitenErnsthafte Forschungen zur Geschichte einzelner Karten und Kartenwerke begannen zu Beginn des 19 Jahrhunderts Mit dem Aufkommen der Lithographie wurde es moglich auf rationelle Art Reproduktionen alter Karten herauszugeben Verdient machten sich in dieser Hinsicht der Portugiese Manoel Francisco de Santarem 1839 und der finnisch schwedische Forscher Adolf Erik Nordenskiold mit den Werken Facsimile atlas to the early history of cartography 1889 und Periplus 1897 Nach dem Ersten Weltkrieg begann der exilierte Russe Leo Bagrow sich mit den historischen Wurzeln der Kartografie auseinanderzusetzen Er begrundete und leitete ab 1935 bis zu seinem Tod 1957 die Zeitschrift Imago Mundi die noch immer jahrlich auf Englisch erscheint und zu den einflussreichsten Zeitschriften des Fachgebietes gehort Im deutschsprachigen Raum erscheint seit 1990 halbjahrlich die Fachzeitschrift fur Kartengeschichte Cartographica Helvetica Im Jahr 1964 fand in London die erste Internationale Konferenz zur Geschichte der Kartographie ICHC statt Diese wird seit 1967 jeweils in den ungeraden Jahren abgehalten und zahlt mit rund 200 Teilnehmern zu den wichtigsten Anlassen des Fachgebietes 8 ICHC Berlin 1979 16 ICHC Wien 1995 22 ICHC Bern 2007 Die Vortrage der ICHC Reihe werden nicht systematisch publiziert Im deutschsprachigen Raum etablierte sich ab 1982 unter der Agide von Wolfgang Scharfe das Kartographiehistorische Colloquium das seither jeweils in den geraden Jahren mit rund 120 Teilnehmern durchgefuhrt wird Diese Vortrage werden in Tagungsbanden publiziert Noch immer grundlegend ist das Lexikon zur Geschichte der Kartographie das 1986 von Ingrid Kretschmer Johannes Dorflinger und Franz Wawrik herausgegeben wurde Das Wissen des Fachgebietes wird in Artikeln behandelt die alphabetisch angeordnet sind und maximal funf Seiten umfassen Anders ist die Konzeption des Werkes The history of cartography das 1987 in den USA durch John Brian Harley und David Woodward begrundet wurde und noch nicht abgeschlossen ist Die Artikel dieses Lexikons sind thematisch geordnet und umfassen bisweilen mehrere hundert Seiten Die Fachliteratur zu einzelnen Aspekten der Kartografie und Kartengeschichte ist mittlerweile unuberschaubar Seit den 1990er Jahren ist zudem ein Boom popularwissenschaftliche Bucher zum Thema feststellbar Verwandte Themenbereiche Bearbeiten Hauptartikel Kartografie Hauptartikel Kartograf Hauptartikel Relief Kartografie Hauptartikel Liste historischer WeltkartenLiteratur BearbeitenFachzeitschriften Bearbeiten Cartographica Helvetica Fachzeitschrift fur Kartengeschichte Cartographica Helvetica Murten 1990 2021 halbjahrlich ISSN 1015 8480 Imago Mundi Journal on the history of cartography Imago Mundi Ltd Berlin jetzt London 1935 ff jahrlich Kartographische Nachrichten 1951 ff 6 Ausgaben pro Jahr Lexika Bearbeiten Michael Bischoff Lemma Kartographie In Joachim Jacob Johannes Sussmann Hrsg Der Neue Pauly Supplemente Bd 13 Das 18 Jahrhundert Stuttgart 2018 ISBN 978 3 476 02472 5 Sp 411 419 J B Harley David Woodward Hrsg The history of cartography University of Chicago Press Chicago 1987 ff Englisch bis jetzt 6 Bande erschienen Online Ausgabe der ersten drei Bande und des sechsten Bandes Ingrid Kretschmer et al Bearb Lexikon zur Geschichte der Kartographie Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Wien Deuticke 1986 Die Kartographie und ihre Randgebiete Band C ISBN 3 7005 4562 2 Werner Stams Kartographiegeschichte In Bollmann Jurgen Koch Wolf Gunther Hrsg Lexikon der Kartographie und Geomatik Band 2 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1056 8 S 4 11 Helen M Wallis Cartographical innovations An international handbook of mapping terms to 1900 Map Collector Publications Tring 1987 ISBN 0 906430 04 6 Monografien Bearbeiten Leo Bagrow R A Skelton Meister der Kartographie 6 Auflage Gebruder Mann Berlin 1994 ISBN 3 7861 1732 2 Peter Barber Das Buch der Karten Meilensteine der Kartografie aus drei Jahrtausenden Primus Darmstadt 2006 ISBN 3 89678 299 1 Paul D A Harvey The history of topographical maps Symbols pictures and surveys Thames amp Hudson London 1980 Ivan Kupcik Alte Landkarten Von der Antike bis zum Ende des 19 Jahrhunderts Ins Deutsche ubertragen von Anna Urbanova Artia Verlag Prag 1980 Vitalis Pantenburg Das Portrat der Erde Geschichte der Kartographie Stuttgart 1970 Kosmos Bibliothek 266 John Pickles A History of Spaces Cartographic Reason Mapping and the Geo coded World Routledge 2003 Gerald Sammet Der vermessene Planet Bilderatlas zur Geschichte der Kartographie GEO im Verlag Gruner Jahr Hamburg 1990 ISBN 3 570 03471 2 Ute Schneider Die Macht der Karten Eine Geschichte der Kartographie vom Mittelalter bis heute 2 Auflage Primus Darmstadt 2006 ISBN 3 89678 292 4 Traudl Seifert Die Karte als Kunstwerk Dekorative Landkarten aus Mittelalter und Neuzeit Ausstellungskataloge Bayerische Staatsbibliothek 19 Uhl Unterschneidheim 1979 ISBN 3 921503 55 8 Michael Bischoff Vera Lupkes Rolf Schonlau Hg Weltvermesser Das Goldene Zeitalter der Kartographie Ausstellungskatalog Weserrenaissance Museum Schloss Brake 2015 Sandstein Dresden 2015 ISBN 3 95498 180 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Karten Album mit Bildern Videos und Audiodateien Metaseite zur Geschichte der Kartographie strukturierte fachlich betreute Linksammlung Englisch Einzelbelege Bearbeiten Geschichte der Kartographie Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde LMU Munchen Abgerufen am 11 November 2022 Alteste Landkarte Europas entdeckt orf at 8 April 2021 abgerufen am 8 April 2021 Bronze Age slab found in France is oldest 3D map in Europe bbc com 7 April 2021 abgerufen am 8 April 2021 englisch La plus ancienne carte d Europe inrap fr 6 April 2021 abgerufen am 8 April 2021 franzosisch Clement Nicolas Yvan Pailler et al La carte et le territoire La dalle gravee du Bronze ancien de Saint Belec Leuhan Finistere prehistoire org In Bulletin de la Societe prehistorique francaise Jahrgang 118 Heft 1 S 99 146 April 2021 abgerufen am 8 April 2021 franzosisch Porticus Vipsania In Samuel Ball Platner Thomas Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome Oxford University Press London 1929 S 430 online Plinius Naturalis Historia 3 17 Tristan Thielmann Quellcode der Orientierung Ein Entwurf des Leon Battista Alberti In Sabiene Autsch Sara Hornak Hrsg Raume in der Kunst Kunstlerische kunst und medienwissenschaftliche Entwurfe transcript Verlag Bielefeld 2010 ISBN 978 3 8376 1595 1 S 231 250 hier S 235 Diese Ungarnkarte wird in der Szechenyi Nationalbibliothek in Budapest aufbewahrt Links unten ist das Tannstetter mit dem Humanistennamen Collimitius verliehene Druckprivileg zu sehen So eingeschatzt von Eugen Oberhummer Franz von Wieser Hrsg Wolfgang Lazius Karten der osterreichischen Lande und des Konigreichs Ungarn aus den Jahren 1545 1563 Innsbruck 1906 S 39 Wolfgang Struck Iris Schroder Felix Schurmann Elena Stirtz Karten Meere Eine Welterzeugung Corso Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 7374 0763 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Kartografie amp oldid 237010048