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Die Todesmale des Engels jap 天人五衰 Tennin Gosui ist der achtzehnte und letzte Roman des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima vor seinem ritualisierten Suizid am 25 November 1970 Es handelt sich um den vierten und letzten Band der Tetralogie Das Meer der Fruchtbarkeit Er erschien am 25 Februar 1971 posthum bei Shinchosha Wie auch die ihm vorausgehenden Bucher wird er zu Mishimas Opus magnum gezahlt und gilt insbesondere in seinem Schopfungsland als Meisterwerk der Nachkriegsliteratur Am Miho Strand soll der namensgebende Engel gefallen sein Die mit gerade einmal 236 Seiten bemerkenswert kurze Erzahlung handelt vom pensionierten Richter Shingekuni Honda ein Hauptcharakter aller vier Bande Nach dem Tod seiner Ehefrau Rie lebt er mit seiner lesbischen Freundin Keiko in einer Villa in Hongō Tokio Er entdeckt den sechzehnjahrigen Waisenjungen Tōru der durch seine drei untereinanderliegenden Muttermale an der linken Ruckenseite die dritte Reinkarnation seines alten Schulfreundes Kiyoaki zu sein scheint Honda adoptiert den Jungen und hofft ihm rationales Denken anstelle ungezugelter Leidenschaft beibringen zu konnen damit ihm der fruhe Tod seiner Vorganger erspart bleibt und Kiyoaki endlich Frieden findet Tōru stellt sich aber als selbstgefallige feindselige und machthungrige Version Kiyoakis heraus dessen einziges Ziel ist sich an der Welt zu rachen und jedem inklusive seinem Adoptivvater zu schaden Er verlobt sich mit der gleichaltrigen Momoko und beginnt bewusst um sie zu verletzen eine Affare mit einer anderen Frau Seine Bediensteten terrorisiert er und letztlich schafft er es sogar Honda als senil einstufen zu lassen sodass dieser die Verfugungsbefugnis uber sein Grundstuck verliert Trotz aller Misshandlungen behalt Honda ihn bei sich Auf einer Weihnachtsfeier erfahrt Tōru von Hondas enger Freundin Keiko den Grund fur die Adoption sollte Tōru nicht vor 1975 sterben ist er ein Schwindel und der Reinkarnationskreislauf ist langst gebrochen Tōru versucht daraufhin durch Methanol Suizid zu begehen scheitert aber und erblindet Honda erkennt dass es sich tatsachlich nicht um die dritte Reinkarnation seines alten Freundes handelt Im letzten Teil des Buches am 22 Juli 1975 besucht der mittlerweile 81 jahrige Honda nach uber sechzig Jahren seine alte Freundin Satoko Kiyoakis fruhere Geliebte aus dem ersten Band im Gesshu Tempel Sie erkennt ihn zwar wieder behauptet aber entgeistert nie einen Kiyoaki gekannt zu haben Honda weiss die uberraschende Antwort nicht ganz einzuordnen und spaziert im Garten des Tempels ein Ort ohne Erinnerungen gar nichts Wahrend Mishima mit Schnee im Fruhling seine romantische mit Unter dem Sturmgott seine politische und mit Der Tempel der Morgendammerung seine spirituelle Seite thematisiert hat vertritt Die Todesmale des Engels Nihilismus und Pessimismus und begrundet damit Mishimas Lebensphilosophie des kosmischen Nihilismus Mishima der anhand der Tetralogie den westlichen Einfluss auf Japan und dessen Wandel von einer feudalistischen patriarchalen und aristokratischen Gesellschaft in eine moderne Demokratie demonstriert zeichnet eine geradezu dystopische Zukunftsvision Die Nostalgie und Schonheit der anderen Bandern die bereits ab Der Tempel der Morgendammerung abgenommen hat ist verschwunden und ubrig bleibt eine vollig identitats und prinzipienlose Welt Gleichzeitig fuhrt er die in der Tetralogie etablierten Konzepte der Ideen Wang Shourens des Speicherbewusstseins und der Reinkarnationen zu einem geschlossenen Ende das bis heute eine Vielzahl von Interpretationen mit sich bringt Eine deutsche Ubersetzung von Siegfried Schaarschmidt erschien 1988 beim Carl Hanser Verlag ISBN 978 3 446 14615 0 sowie 1990 als sublizenzierte Taschenbuchausgabe beim Goldmann Verlag ISBN 978 3 442 09940 5 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Kapitel 1 10 1 1 1 Vorstellung von Tōru und Kinue 1 1 2 Vorstellung von Honda 1 1 3 Tōrus Muttermale 1 1 4 Zusammenleben von Honda und Keiko 1 1 5 Urlaub in Miho no Matsubara 1 1 6 Aufeinandertreffen von Honda und Tōru 1 2 Kapitel 11 20 1 2 1 Gestandnis Hondas an Keiko 1 2 2 Entwicklung des Bosen 1 2 3 Adoption Tōrus 1 2 4 Intrige gegen Furusawa 1 2 5 Ein wertvolleres Opfer 1 3 Kapitel 21 25 1 3 1 Verlobung mit Momoko 1 3 2 Urlaub in Shimoda 1 3 3 Eifersucht 1 3 4 Auflosung der Verlobung 1 3 5 Enttarnung der Fassade 1 4 Kapitel 26 30 1 4 1 Eskalation und September Vorfall 1 4 2 Weihnachtsessen bei Keiko 1 4 3 Suizidversuch 1 4 4 Besuch des Gesshu Tempels und Ende 2 Erklarung des Titels 3 Formalia 3 1 Erzahlperspektive 3 2 Sprache 4 Themen Auswahl 4 1 Der gesellschaftliche Wandel Japans 4 2 Die Leere des hohen Alters 4 3 Spirituelle Erklarung des Seins als bedeutungsloses Nichts 4 4 Selbstfindung 4 5 Kritik am Buddhismus 4 6 Anerkennung der Sinnlosigkeit als Weg zur Reinheit 4 7 Suizid als Akt der Schonheit 4 8 Suizid als Moglichkeit sich zu etablieren 4 9 Verfall als universelles Konzept 4 10 Andere Themen 5 Wichtigste Charaktere 5 1 Tōru Yasunaga 5 2 Shingekuni Honda 5 3 Momoko Hamanaka 5 4 Keiko Hisamatsu 5 5 Kinue 5 6 Furusawa 5 7 Shigehisa Hamanaka 5 8 Taeko Hamanaka 5 9 Nagisa 5 10 Satoko Ayakura 6 Alternatives Ende 7 Hintergrund 7 1 Schreibprozess und Inspirationen 7 2 Veroffentlichung 8 Im Kontext des Suizids 8 1 Mishima Vorfall 8 2 Einordnung durch Die Todesmale des Engels 8 3 Andeutung des Suizids im Entstehungsprozess des Romans 9 Rezensionen 10 Referenzen zu anderen Werken 11 Referenzen zu echten Ereignissen Orten und Personen 12 Notizen 13 Einfuhrende Zitate 14 Adaptionen 15 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenKapitel 1 10 Bearbeiten Vorstellung von Tōru und Kinue Bearbeiten nbsp Der Roman beginnt am Shimizu Hafen an dem Tōru als Signalfunker arbeitet Der Roman beginnt am Samstag den 2 Mai 1970 mit der Suruga Bucht an der Kuste der Izu Halbinsel Tōru Yasunaga ist ein 16 jahriger Waisenjunge und arbeitet in Shizuoka als Signalfunker er wartet auf das Eintreffen des Frachtschiffs Tenrō maru das sich fur 16 Uhr angekundigt hat Da es sich zu verschieben scheint setzt er sich zuruck in die Kajute und beobachtet das weite Meer die ganze Insel ist durch Nebelschwaden uberdeckt und durch die hell leuchtenden neonfarbenen Exportschiffe erscheint das Wasser wandelnd in neuen Farben Normalerweise arbeiten vier Signalarbeiter in der Teikoku Signalstation da aber einer krankheitsbedingt langfristig ausfallt einigten sich die ubrigen drei wechselnde 24 Stunden Schichten zu ubernehmen Wahrend Tōru den Grossfrachter leitet erfahrt der Leser uber dessen Personlichkeit Seine Eltern sind beide fruh gestorben sein Vater auf hoher See und seine Mutter durch Selbstmord Schon vor vielen Jahren hat er fur sich entschieden nicht in diese Welt zu gehoren die eine Halfte von ihm ist auf Erden gefangen die andere war bereits Oben im Himmel Folglich gibt es auch keine irdischen Gesetze oder Regeln denen er sich zu unterwerfen hat Sein gelegentliches Lacheln ist das letzte Zeichen nach aussen die Menschheit noch nicht komplett abgelehnt zu haben stetig beginnt es aber zu schwinden Den Gefuhlen und Problemen normaler Menschen fuhlt sich Tōru schon so lange fern dass er sich nicht mehr sicher ist ob er uberhaupt selbst ein Mensch ist Spater am Abend bekommt Tōru am Posten Besuch von seiner guten Freundin Kinue die ihm nach ihrer Arbeit eine Schachtel Pralinen vorbeibringen wollte Sie ist eine geistig verwirrte und unsaglich hassliche Frau die sich selbst fur betrachtlich hubsch halt und fantasiert alle Manner seien hinter ihr her Jeder Mann jeder einzelne an dem ich vorbeilaufe schaut mich an wie ein sabbernder Hund Ich laufe nichtsahnend durch die Strassen und jeder Mann der mir entgegenkommt sagt mit seinen Augen Ich will sie Ich will sie Ich will sie Sie erzahlt Tōru eine lange Geschichte uber einen gutaussehenden Jungen in einem Boston Shirt der ihr im Bus vor allen Anwesenden in den Schritt gegriffen haben soll Sie fragt Tōru Denkst du nicht auch eine wunderschone gutgebaute Frau hat die besten Chancen spater ein Engel zu werden Der Leser erfahrt vom Erzahler mehr uber Kinue Sie ist die Tochter eines wohlhabenden Landbesitzers und wurde fur sechs Monate wegen delirischer Depression in eine Psychiatrische Klinik eingeliefert Trotz all ihrer Unzulanglichkeiten ist sie die einzige Person die Tōru in sein Herz geschlossen hat er mag Menschen die sich weigern die Welt anzuerkennen Vorstellung von Honda Bearbeiten Die Erzahlung springt zu Honda inzwischen 76 Jahre alt Seit dem Tod seiner Frau Rie reist er leidenschaftlich jedoch nur an nahegelegene Orte die ihn nicht uberfordern Seinen letzten Trip machte er nach Nihondaira am Fuss des Fuji mit einem Zwischenstopp an der wunderschonen Kustenlandschaft Miho no Matsubara In dieser soll einer Legende nach vor langer Zeit ein Engel gefallen sein und ein Stuck seiner Robe zuruckgelassen haben Honda besucht die absterbende Kiefer die Ichijō Kaneyoshi als Absturzort identifiziert haben soll Auf dem Ruckweg besucht er die Komagoekuste sein nostalgischer Blick auf das Meer wird aber durch die Menge an Industrieabfall der uber den ganzen Strand verteilt ist abgelenkt allen voran leere Coca Cola Dosen Konservendosen Maleimer Plastiktuten und Waschmittelverpackungen Dort wo fruher ein weitflachiges Blumenbeet war steht nun ein grosser Wassertank auf dessen Dach die Teikoku Signalstation gebaut wurde Um Mitternacht in seinem Haus in Hongō traumt Honda von mehreren Engeln mannlich und weiblich direkt aus den Sechs Daseinsbereichen die uber den Miho no Matsubara fliegen In seinem Traum ist er der Fischer der versuchte dem Engel seine Robe zu stehlen Als er hochblickt erkennt er Kiyoaki Isao und Ying Chan erschrocken wacht er auf es ist 01 30 am Morgen Honda furchtet bis zur Morgendammerung wach zu bleiben Tōrus Muttermale Bearbeiten Um neun Uhr morgens endet Tōrus Schicht und er nimmt den Bus zu seinem Apartment Die Sonne scheint an der Sakurabashi Station und durch die vielen neuen Kaufgeschafte sieht die Umgebung aus wie eine Einkaufsstrasse in den Vereinigten Staaten Seine Wohnung wird beschrieben Er wohnt am hinteren Ende des zweiten Stockworks mit Blick auf den Bahnhof Sie besteht aus zwei Zimmern einer Kuche und immer zur Halfte heruntergelassene Rollladen Wahrend er sein Bad vorbereitet raucht er eine Zigarette an der Fensterbank und beobachtet die lauten Frauen und Kinder unten an den Geschaften Der Erzahler bemerkt dass Tōru es geniesst Menschen zu beobachten wie Tiere im Zoo Er sitzt im Bad und die Morgensonne scheint auf seine linken Ruckenseite und enthullt drei untereinanderliegende Muttermale dieselben wie die von Kiyoaki Isao und Ying Chan Zusammenleben von Honda und Keiko Bearbeiten nbsp Nach dem Tod seiner Frau Rie veranstaltet reist Honda mit seiner Freundin Keiko viel und veranstaltet Canasta AbendeIm Kapitel 7 wird Hondas aktuelle Lebenssituation naher beleuchtet nach dem Tod seiner Frau leistet ihm Keiko ehemalige Liebhaberin von Ying Chan und mittlerweile offen homosexuell lebend als platonischer Lebenspartner Gesellschaft Arzte treiben sie in den Wahnsinn da sie sich immer gegenseitig ihre Hamorrhoiden und ihren Cholesterinspiegel uberprufen und jedem Arzt widersprechen der ihre Observationen negiert Besonders ein gemeinsames Charakteristikum schweisst das ungleiche Duo zusammen ihr hohes Alter Sie lieben es sich uber junge Manner die Zengakuren und Hippies zu echauffieren Gemeinsam sind sie mehrfach nach Europa allen voran Venedig und Bologna gereist und haben Canasta Abende veranstaltet Obwohl er es nicht offen aussprechen mag vermisst Honda seine Ehefrau nicht wirklich alles wogegen sie sich immer gestraubt hat zum Beispiel lange Urlaube macht Keiko mit Dennoch tragt er bei jedem Trip ein kleines holzernes Kenotaph in Andenken an Rie mit sich das Keiko im Fall dass Honda im Urlaub stirbt mit nach Japan nehmen soll Keiko macht sich indes uber diese Form von Tribut lustig Was ein Geschenk Sie hat sich immer geweigert mit dir hier hin zu kommen deswegen nimmst du sie nach ihrem Tod einfach gegen ihren Willen mit Auf ihrem Trip nach Rom schlaft Keiko mit einer jungen Kellnerin wahrend Honda aus dem Badezimmer zuschauen darf um seinen voyeuristischen Neigungen nachzugehen Honda schwelgt in Erinnerungen an sein altes Leben und gerat immer mehr in Konflikte mit der Haushalterin und den Bediensteten Sein Verlangen Satoko zu besuchen ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen er furchtet sich aber dass die Reliquie der Vergangenheit zerstort werden wurde und Satoko in ihren vielen Jahren als Abtissin einen Grad von Bodhi erreicht hat den sich Honda nicht einmal ausmalen kann Die Erkenntnis dass er Satoko zwangslaufig auch als Reprasentant Kiyoakis besuchen wurde von dessen Schicksal sie in ihrer Isolation vermutlich nie gehort hat kommt erschwerend dazu Keiko hat sich wahrenddessen vollig dem Studium der japanischen Kultur hingegeben auch wenn ihr Wissen zweitklassig und oberflachlich ist oder wie Honda es nennt Ein Kuhlschrank voller Gemuse Sie arrangiert ein traditionelles japanisches Essen als Rollenspiel bei dem die eingeladenen Gaste die Rollen beruhmter Aristokraten spielen sollen Inspiriert wurde sie durch das Stuck Hagoromo von Zeami Motokiyo das die Legende des fallenden Engels am Mihi no Matsubara behandelt Als das Mahl vorbei ist und die Gaste sich verabschieden bittet Keiko Honda Es gibt so viele Orte hier in Japan an denen ich noch nie war Bitte kommt mit mir zum Miho no Matsubara Urlaub in Miho no Matsubara Bearbeiten nbsp Der Hagoromo no Matsu die Kiefer auf der der Engel seine Robe verloren haben soll Am nachsten Tag macht sich Honda mit Keiko zum Miho no Matsubara auf obwohl er die Gegend fur eine Touristenfalle halt Auf der Busfahrt erklart er ihr die Legende um ihr mehr Kontext zu bieten Ein Fischer namens Hakuryu wandert zur Mio Schrein ehe ein Stuck einer Robe auf einer Kiefer landet begeistert nimmt der Fischer den Stofffetzen an sich Kurz darauf erscheint ein weiblicher Engel und bittet ihn ihr Gewand zuruckzugeben da sie sonst nicht zuruck in den Himmel konnte Hakuryu weigert sich und die im Ekottara agama beschriebenen funf Todesmale des Engels beginnen einzutreten Sein Federkleid verkummert Seine Robe wird durch ubermassigen Schweiss beschmutzt Er fangt an zu stinken Er wird in Dunkelheit gehullt Er verliert an Selbstaufmerksamkeit und wird unglucklich Nach dem Abhidharma Mahavibhaṣa Sastra ist der Tod des Engels unausweichlich sobald eines der Todesmale eingetreten ist In Hagoromo ist das Federkleid des Engels schon verkummert Zeami habe aber wohl aus dramaturgischen Grunden die Mythologie ein wenig abgeandert Der Fischer ist so geruhrt vom Anblick des sterbenden Engels dass er ihm das Kleid zuruckgibt Er bittet ihn um einen Tanz und der Engel tut wie geheissen da er nun zuruck in den Himmel kann Kurz vor der Ankunft am Ferienort furchtet Honda Keikos Vorstellung vom Mino no Matsubara zu hoch angesetzt zu haben Vom romantischen spirituellen Ort den er durch die Legende beschrieben hat ist durch die penetranten Reklametafeln und zahlreichen Merchandising Geschafte nichts mehr ubrig geblieben Keiko wirkt aber keinesfalls enttauscht sie geniesst den Anblick des weiten Meeres und die frische Regenluft Sie stecken dort ihre Kopfe durch bemalte Pappaufsteller und schiessen Fotos in denen sie wie Jirōchō Shimizu und seine Frau Ōchō aussehen Yakuza Bosse und die beiden leitenden Kapitane am Shimizu Hafen im 19 Jahrhundert Die Umgebung wird abwechselnd aus Sicht Hondas und aus Sicht Keikos beschrieben und die Unterschiede sind immens wahrend Keiko die Meeresluft die glucklichen Familien und die schonen Tempel wahrnimmt sieht Honda nur die Reklametafeln Coca Cola Laster und Shopping Plastiktuten bei denen er sich sicher ist ihre Uberreste bald an der Kuste sehen zu werden Auf dem Ruckweg sehen sie die grosse absterbende Kiefer auf der ein Engel seine Robe verloren haben soll und Honda ist genervt von einer Gruppe Jugendlicher die trotz mehrfacher Verwarnung des Wachmanns versuchen auf den Baum zu klettern Keiko freut sich uber die glucklichen Touristen wahrend sich Honda in Rage redet Tja da hast du sie die beruhmte Kiefer Da kommen sie wieder um Fotos zu schiessen So macht man es Guck dir die Kiefer nicht einmal richtig an mach einfach ein Foto und verschwinde wieder Keiko rollt die Augen und vertrostet ihn Du nimmst das alles zu ernst Es ist schon hier ich bin nicht enttauscht Klar ist es hier dreckig und der Baum ist am Sterben aber wenn alles so ware wie im Stuck beschrieben dann ware alles eine Luge Die Naturlichkeit macht es doch erst Japanisch Ich bin froh hier zu sein Im Anschluss besuchen sie den Mio Schrein aber nur kurz denn Honda ist erschopft und will nachhause Aufeinandertreffen von Honda und Tōru Bearbeiten Ihr Bus halt an der Signalstelle an der auch Tōru arbeitet Honda fuhlt sich mystisch zu dem Ort hingezogen und geht hinaus um dort nachzuschauen Die Tur zum Buro steht halb offen und Tōru empfangt die beiden Schnuffler Gibt es etwas das ich fur euch tun kann Nicht wirklich wir sind Touristen und wollten uns hier ein wenig umsehen Gerne Kommt rein Tōru wirft die Blumen die ihm Kinue vor kurzem vorbeigebracht hat in den Abfalleimer und stellt sich zuruck an das Teleskop Hinterrucks versucht er die Blute die ihm Kinue in die Haare gesteckt hat wegzuwerfen und Honda erkennt wie unangenehm ihm die Situation ist Als Honda ihn beobachtet spurt er das unvermischte Bose der Grund ist einfach Das Innere des Jungen ist ganz und gar das von Honda selbst jedes Mal wenn Honda zu ihm blickt sieht er sich selbst Als Tōru seine Arme streckt um Keiko die Schiffsflaggen zu zeigen enthullt er die Muttermale an seiner linken Ruckenseite Honda hinterlasst seine Visitenkarten und beide laufen zuruck zum Bus Dort verkundet Honda Ich werde den Jungen adoptieren Kapitel 11 20 Bearbeiten Gestandnis Hondas an Keiko Bearbeiten nbsp Nach seinem Aufeinandertreffen mit Tōru bekommt Honda lebhafte Traume und ist in seinen Gedanken zuruck in Varanasi Tōru ist noch immer perplex von dem Treffen Sonst wenn er Besuch bekommt muss er maximal die Kinder kurz hochheben um sie durch das Teleskop schauen zu lassen und das wars dieses Paar wirkte aber anders auf ihn sie kamen und gingen als hatten sie etwas gestohlen das Tōru selbst nicht zuordnen kann Besonders Honda bringt ihn zum Grubeln dessen Hoflichkeit schon beinahe aufgesetzt wirkte Er versucht sich die seltsame Aura des Mannes zu rationalisieren Der alte Mann ist ein Anwalt im Ruhestand Die Hoflichkeit ist jahrelange Ubung Er kocht sich etwas zu essen und murmelt wutend vor sich hin jeden Tag kame Kinue vorbei um ihn eine neue Blute in die Haare zu stecken Wieso tut sie das Oder hat sie dieses Verhalten bei jemandem anderen aufgeschnappt und ahmt es nur nach Der Erzahler betont dass sich langsam ein Muster des Bosen um ihn herum bildet Honda und Keiko treffen sich in ihrem Hotelzimmer in Nihondaira und offnen eine Flasche Sake Keiko bricht das lange Schweigen Ich bin schockiert ausserst schockiert Die Idee alleine ein Kind aufzunehmen das du uberhaupt nicht kennst Sie glaubt Honda habe Ying Chan nur als Vorwand benutzt um seine heimliche Homosexualitat vor ihr zu verstecken und wundert sich wieso schliesslich sei auch sie homosexuell und es gabe keine Grunde sich dafur zu schamen Honda unterbricht sie Keiko das ist es nicht Sie und der Junge sind identisch Er erlautert ihr die Bedeutung der Muttermale und erzahlt von den letzten beiden Reinkarnationen Kioyakis Um nicht in das Schicksal einzugreifen musse Keiko ihm vollen Herzens versprechen niemandem und erst Recht nicht Tōru von den Reinkarnationen zu erzahlen Zogerlich akzeptiert sie die Geschichte und leistet einen Eid das Geheimnis bis zu Tōrus 21 Lebensjahr zu wahren Eine Sache hat Honda aber fur sich behalten Tōru ist anders als seine Vorganger Sein Ichbewusstsein ist stark ausgepragt ganz im Gegenteil zu anderen dreien die so sehr durch ihre Leidenschaft geleitet waren dass sie nie die Moglichkeit hatten eine solche zu entwickeln In der Hinsicht fuhlt sich Honda mit dem Jungen verbunden beide scheinen uber eine ausserordentliche Selbstreflexion zu verfugen wohingegen Kiyoaki Isao und Ying Chan dafur zu sehr in Wunschvorstellungen gelebt haben Am Abend hat Honda einen seltsamen und lebhaften Traum Er sitzt in an einem sturmischen Tag in seiner alten Schule der Gakushuin und reicht Kiyoaki einen Spickzettel weiter Schweissgebadet wacht er auf und fragt sich welche Gedanken oder Gefuhle einen solchen Traum der eindeutig eine Prufung darstellte hervorgerufen haben konnte Zwar hat sich Honda in die Wiener Psychoanalyse eingelesen doch die These dass sein Wille sich selbst verraten konnte mochte er nicht akzeptieren Er vermutet etwas anderes Irgendwer sei es historisch oder prasent spielt ihn innerhalb seiner Traume gegen ihn aus Er blickt aus dem Fenster und sieht ein indisches Exportboot vorbeifahren Mit Gedanken ist er bei Varanasi Entwicklung des Bosen Bearbeiten nbsp Die Zengakuren demonstrieren gegen die Verschmutzung der Kusten Am 10 August beginnt Tōru seine Schicht um neun Uhr morgens Da aber bis Nachmittags keine Schiffe angekundigt sind nimmt er sich mehrere Zeitschriften mit um seine Zeit zu vertreiben Auf einer grossen Titelseite wird vor den steigenden Mengen industriellem Abfalls an der Meereskuste von Tago gewarnt Die Zengakuren scheinen noch am selben Tag eine Grossdemonstration geplant zu haben Tōru zeigt an beidem kein wirkliches Interesse der Abfall wird nur selten bis zum Shimizu Hafen gespult und die Demonstration ist so weit entfernt dass er sie nicht einmal durch sein Teleskop sehen konnte Alles ausserhalb der Reichweite des Teleskops hat fur ihn keine Relevanz Eine andere Zeitschrift macht Werbung fur einen Urlaub an der Suruga Bucht und bringt Tōru zum Lachen seitdem er denken kann ist die Bucht durchgangig von dichten Smogwolken uberdeckt und dennoch ist die Bucht auf den Fotos sonnig einladend und unter blauem Himmel Kinue kommt wieder zu Besuch und erzahlt ihm panisch von einem Mann der sie uber Tōru ausgefragt haben soll Er wollte wissen was fur eine Art von Person du bist wie hart du arbeitest ob du nett zu Menschen bist Er schaute verdutzt als ich meinte du seist ein Ubermensch Dasselbe ist mir vor zwei Wochen schon einmal passiert Wahrend Kinue ohne Pause weiterredet denkt Tōru nach Selbst im Wissen dass Kinue wieder ubertreibt wundert er sich wer sich nach ihm erkundigen konnte Die Polizei schliesst er aus schliesslich ist sein einziges Vergehen als Minderjahriger zu Rauchen Er beruhigt Kinue indem er ihr vorheuchelt ihre Theorie zu unterstutzen Es ist vermutlich wie du sagst Aber ich habe kein Problem damit fur eine so schone Frau wie dich getotet zu werden Irgendein reicher und machtiger Mann hat sich in dich verliebt und glaubt wir seien romantisch miteinander involviert Seine trostenden Worte wirken wenig und Kinue verlasst mit den Worten Meine Schonheit sorgt nur fur Probleme weinend das Gebaude Tōru schaut durch das Teleskop und fuhlt nach Kinues Abkehr wieder wie das Phantom des Bosen ihn langsam uberkommt Die monotone grune See erscheint fur ihn wie ein Kurier des Bosen der nur noch durch das Wellenbrechen am Rand der Kuste aufgehalten scheint Der Himmel ist strahlend blau in der Tat so blau dass es ihn an die Bilder der Schule von Fontainebleau erinnert die er als Kind in der Bibliothek gesehen hat Himmel und See scheinen miteinander in Symbiose zu stehen und die Natur als Ganzes zu bilden Er fragt sich Liegt die Natur des Bosen im Ganzen Oder in seinen Fragmenten Tōru sieht die Wellen als manifestierte Vision des Todes Es braucht nur einen Sprung in den Schlund der See und diese entsorgt in Eile die Korper versteckt sie vor dem Blick der Offentlichkeit Adoption Tōrus Bearbeiten nbsp Tōru zieht zu Honda in die Villengegend Hongō Im spaten August geniesst Tōru seinen freien Tag im kuhlen Sudwind seiner Veranda Unter ihm befindet sich ein Krematorium und rechts von ihm sind die grellen roten Lichter der Luxushotels und des Fernsehturms Er selbst war nie in einem der Hotels geschweige denn uberhaupt wohlhabend Er weiss aber dass Vermogen und Gerechtigkeit unvereinbar sind Zum Gluck hat er kein Interesse daran die Welt gerecht zu machen Revolutionen soll anderen uberlassen werden nichts stosst ihn mehr ab als Gleichheit Seine Gedankenstrome werden durch den Vermieter unterbrochen der wiedermals ohne Ankundigung seine Wohnung betritt Dennoch bleibt Tōru stets nett denn mit nur 12 500 Yen Miete von der die Halfte durch die Firma ubernommen wird gibt es kaum ein gunstigeres Apartment in der Umgebung Der Vermieter uberreicht Tōru einen Brief und verkundet dass ein Mann namens Honda bereit sei ihn zu adoptieren Obgleich verwundert freut sich Tōru uber die Nachricht der alte Mann habe ohnehin nicht lang zu leben und er wurde sein Anwesen und Vermogen erben Uber dessen Motive macht er sich keine Sorgen es handelt sich schlicht um einen gelangweilten Alten der gegen seine Einsamkeit einen Gesprachspartner braucht Als Honda erfahrt dass Tōrus Geburt am 20 Marz 1954 und damit vor dem Tod von Ying Chan stattfand wird er skeptisch und beauftragt einen Privatdetektiv Ermittlungen einzuleiten Weder die US amerikanische Botschaft in Tokio noch die japanische Botschaft in Bangkok antworten auf etwaige Nachfragen Der Leser erfahrt uber welche Wege Honda sein Vermogen aufgebaut hat und wie er bedauert dass heutzutage nicht mehr am Alter zu erkennen ist ob jemand wohlhabend ist oder nicht Ein Brief wird durch seinen Turschlitz gedruckt Er offnet ihn und sieht den angeforderten Report uber Tōru Report fur angefragte AdoptionNummer M 2582Klient 1493 Herr Shingekuni Honda20 August 1970Dainichi Detektei Basisdaten Tōru Yasunaga geboren am 20 Marz 1954 16 Jahre alt Meldestelle 6 152 Yui Ihara gun Prafektur Shizuoka Aktueller Wohnsitz Meiwasō 2 10 Fenabara chō Shimizu Prafektur Shizuoka Personlichkeit und Benehmen Das Subjekt ist hochbegabt mit einem Intelligenzquotienten von uber 140 er gehort damit zu den hochsten 0 6 der in Japan Verzeichneten Tragischerweise hat der Junge seine Eltern im fruhen Alter verloren und wurde durch einen alkoholkranken Onkel unter eingeengten Umstanden aufgezogen dadurch musste er seine Schullaufbahn nach der Mittelschule abbrechen Er scheint uber seine eigenen Begabungen nicht Bescheid zu wissen stattdessen geht er unanspruchsvollen und routinemassigen Beschaftungen mit ausserster Gewissenhaftigkeit nach Seine Bescheidenheit und sein gutes Benehmen machen ihn bei seinen Arbeitskollegen und Arbeitgebern beliebt Da er erst sechzehn Jahre alt ist ist es zu fruh um sein Benehmen umfassend zu evaluieren Er pflegt aber regelmassigen Umgang mit einem geistig eingeschrankten Madchen namens Kinue deren simple Natur er nicht fur Sex ausnutzt Sie bezeichnet ihn als Ubermenschen Interessen und Hobbies Er scheint keine nennenswerten Interessen zu haben In den Ferien besucht er die Bibliothek oder das Kino In der Regel ist er dabei alleine er scheint sich dabei aber Wohl zu fuhlen Seine Zigarettenabhangigkeit trotz seines jungen Alters kann durch die haufige Einsamkeit und die Banalitat seiner Arbeit erklart werden Bis dato scheint das Rauchen keinen nennenswerten Effekt auf seine Gesundheit zu haben Familienstand ledig Ideologie und Bekanntschaften Er zeigt kein Interesse an extremen politischen Bewegungen Stellenweise bekundigt er seine generelle Ablehnung gegenuber Politik und politischen Bewegungen Die Firma gehort keiner Gewerkschaft an und er ging auch keinen Bestrebungen nach sich einer Gewerkschaft anzuschliessen Er liest viel und breitgefachert besitzt aber kaum selbst Bucher Seine Bucher liest er zum grossten Teil in offentlichen Bibliotheken ein weiteres Indiz fur sein bemerkenswertes Erinnerungsvermogen Es gibt keine Anzeichen dass er sich linksextremen oder rechtsextremen Schriften verbunden fuhlt Es liegt eher nahe dass er sich Wissen von allen moglichen Perspektiven aneignet Er trifft sich gelegentlich mit ehemaligen Schulkameraden scheint aber keine engen Freunde zu haben Religion und andere Glaubensrichtungen Die Familie ist buddhistisch er selbst zeigt aber kein Interesse an Religion Er ist trotz intensivem Drucks durch ihre Anhanger keiner der neuen religiosen Sekten zugehorig Familie Bei beiden Familienzweige wurden keine Anzeichen auf etwaige geistige Erkrankungen festgestellt Die Recherche wurde bis zur dritten Generation ausgeweitet Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 108f Im Oktober zieht Tōru in Hondas Haus in Hongō und bekommt Unterricht in auslandischen Tischmanieren und anderen sozialen Umgangsformen Honda betont ihm gegenuber die Wichtigkeit guter auslandischer Tischmanieren Auslandische Tischmanieren mogen ein wenig lacherlich wirken aber wenn sie naturlich kommen geben sie dem Gast ein Gefuhl von Sicherheit Anzeichen von guter Erziehung geben einer Person Status und mit guter Erziehung meinen wir in Japan die Vertrautheit mit westlichen Verhaltensweisen Den reinen Japaner findest du nur noch im Ghetto oder in der Unterwelt Wahrend er seine Tiraden runterschwafelt denkt Honda an Isao der nichts von westlichen Tischmanieren wusste Honda mochte ihn dieses Mal endlich vor seinem jungen Tod bewahren um seinen alten Freund endlich ruhen zu lassen folglich muss Tōru all das konnen was seine vorherigen Versionen verweigert haben Dass Tōru besonders desinteressiert wirkt kommt ihm augenscheinlich gelegen da er dadurch weniger leidenschaftlich und idealistisch ist als zuvor Kiyoaki Isao und Ying Chan Intrige gegen Furusawa Bearbeiten Um Tōru auf die Aufnahmeprufung der Oberschule vorzubereiten rekrutiert Honda drei begabte Studenten aus der Universitat Tokio die seine Hauslehrer werden sollen Einer kummert sich um die Facher Soziologie und Literatur ein anderer um Mathematik und Naturwissenschaften und einer um Englisch Als Literatur und Soziologielehrer wahlt Honda den 21 jahrigen netten Studenten Furusawa aus Dieser versteht sich sehr gut mit dem jungen Schuler und nimmt ihn gelegentlich in Kaffeehauser oder zu kleinen Spaziergangen mit Hinter dem Bahnhof Suidōbashi und am Koishikawa Kōrakuen dessen schoner Garten durch grosse metallische Bauturme uberdeckt wird treffen sich Tōru und Furusawa im fruhen November in einem kleinen Cafe namens Renoir nahe dem Baseballstadion Furusawa lasst seine Abneigung gegen Honda offen heraus Mr Honda ist viel zu strikt Ist ja nicht so als ob du ein gewohnlicher Mittelschuler warst Du hast die Welt erlebt Er will dich aber wieder zum Kind machen Aber keine Sorge der Schrecken hat sein Ende wenn du erst einmal 20 bist In der Uni kannst du deine Flugel ausbreiten Tōru freut sich uber jede abfallige Bemerkung Furusawas achtet aber darauf nicht zu enthusiastisch zu reagieren Das nette Gesprach nimmt eine seltsame Wendung als Furusawa Tōru zu seiner Meinung von Suizid befragt Furusawa Hast du jemals an Suizid gedacht Schau mich nicht so an ich hab mir nie wirklich ernsthaft daruber Gedanken gemacht Ich mag es nicht wenn schwache und kranke Menschen Suizid begehen Aber es gibt eine Form von Suizid die ich akzeptierte Menschen die sich toten um sich zu etablieren Nimm eine Maus die denkt sie sei eine Katze Wieso ist egal sei glaubt einfach eine Katze zu sein Ihre Ansicht zu anderen Mausen andert sich Sie sind ihr Fleisch nicht mehr Aber sie unterlasst es sie zu essen um den Fakt zu verstecken dass sie eine Katze ist Eines Tages trifft die Maus eine echte Katze Ich werde dich essen sagt die Katze Du kannst nicht Katzen essen keine anderen Katzen Ich bin selbst eine Katze egal wie es nach Aussen aussehen mag antwortet die Maus Die Katze lacht und beginnt die Maus zu essen Die Maus protestiert Wieso isst du mich Ich bin eine Katze Katzen essen keine anderen Katzen Die Katze antwortet Beweis es Also springt die Maus in die Waschewanne komplett in Seife eingeschmiert und ertrankt sich Die Katze leckt sie an aber weil die Seife abscheulich schmeckt lasst sie den Korper einfach weiter treiben Wir wissen wieso die Katze die Maus nicht anruhrt Weil sie nichts ist was eine Katze essen wurde Daruber rede ich die Maus totet sich um sich zu etablieren Sie schafft es naturlich nicht dass die Katze sieht als Katze anerkennt und sie glaubte auch nicht das zu schaffen Sie sah dass es zwei Teile vom Maussein gibt Der erste Teil ist die Maus in jedem physischen Detail Der Zweite ist es Futter fur die Katze zu sein Das erste hat sie langst aufgegeben aber fur das zweite gibt es noch Hoffnung Es stirbt vor der Katze ohne gegessen zu werden und etabliert sich als etwas das Katzen nicht essen In diesem Aspekt hat es bewiesen dass es keine Maus ist Zu beweisen dass sie eine Katze ist ist nun denkbar simpel Wenn etwas das aussieht wie eine Maus gar keine Maus ist dann muss es etwas anderes sein Und so ist der Suizid ein Erfolg Die Maus hat sich etabliert Was meinst du Tōru Hat sich die Sicht denn die Sicht die die Welt zu der Maus hatte geandert Hat sich herumgesprochen dass etwas existiert dass zwar aussieht wie eine Maus aber keine Maus ist Sind die Katzen verunsichert Machen sich die Katzen Gedanken die Neuigkeit weiterzuverbreiten Furusawa Nein nein die Katze tat uberhaupt nichts Sie wusch ihr Gesicht und legte sich schlafen Den Vorfall hat sie schnell vergessen Und in der Schwerfalligkeit ihres Nickerchens wurde die Katze das was die Maus so verzweifelt werden wollte etwas anderes als sie selbst Sie konnte alles werden durch Untatigkeit durch Selbstzufriedenheit durch Unbewusstheit Tōru Achso du redest uber Autoritat Furusawa Genau du bist schnell Eines Tages wirst du es verstehen Wenn Betrug der Startpunkt ist kann Autoritat nur durch weitere Tauschungen aufrechterhalten werden Es ist wie eine Keimkultur Je mehr wir widerstehen desto starker wird seine Ausdauer und Verbreitung Und bevor wir es verstehen tragen wir selbst die Keime in uns Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 118 121 Tōru war enttauscht Das anfangs interessante Gesprach hatte sich wieder einmal in eine politische Parabel entwickelt die die jungen Menschen so gerne zu mogen scheinen Er vermutet dass Furusawa angeheuert wurde um ihn hinsichtlich seiner Weltsicht zu testen Er beschliesst folglich Furusawa loszuwerden Am nachsten Tag spricht Tōru mit Honda uber sein Treffen mit Furusawa und aussert Sorgen um dessen politische Ideale und darum dass er befurchtet Furusawa sei in einer politischen Bewegung involviert Wahrend Tōrus Verrat von den Meisten als ehrenlos betrachtet werden wurde mag Honda genau das an seinem Schutzling schliesslich sucht er bewusst nach der Boswilligkeit in ihm Er lasst einen Privatdetektiv beauftragen Furusawa zu untersuchen und tatsachlich stellt sich heraus dass dieser in einer extremistischen Studentengruppe aktiv ist Unter einem billigen Vorwand entlasst Honda Furusawa Ein wertvolleres Opfer Bearbeiten Mit Kinue steht Tōru in regelmassiger Briefkorrespondenz in der sie laufende ihre Einsamkeit und Sehnsucht nach Tōru zum Ausdruck bringt Seine Antwort ist dabei immer dieselbe sie musse geduldig sein eines Tages konnte er sie zu sich holen Je langer er sie nicht gesehen hat desto mehr glaubt er dass sie in Wahrheit doch wunderschon ist Er realisiert wie sehr er ihre Verrucktheit braucht um seine eigene Klarheit auszugleichen Er brauche jemanden der die Dinge anders sieht als er mit seinem klaren rationalen Kopf Seine Manipulationskunste und Lugen geben Tōru ein neues Gefuhl von Zufriedenheit und Macht sodass er uberlegt auch die anderen Hauslehrer Stuck fur Stuck zu entfernen um nicht in ihrer Schuld zu stehen sollte er den Aufnahmetest bestehen Um aber nicht den Argwohn seines Adoptivvaters zu wecken entscheidet er sich es brauche ein wertvolleres Opfer zum Verletzen Kapitel 21 25 Bearbeiten Verlobung mit Momoko Bearbeiten Im Spatfruhling 1972 Tōru ist mittlerweile im zweiten Schuljahr der Oberschule seiner Wahl bekommt Honda einen Brief Zwei seiner Freunde haben eine Tochter in Tōrus Alter Momoko und mochten sie mit ihm verheiraten Da Honda weiss dass das Madchen eventuell mit dem Tod ihres Mannes in nur zwei Jahren rechnen muss ist er wenig begeistert ausserdem befurchtet er dass Momoko in Tōru dieselbe Leidenschaft auslosen konnte wie die der Kiyoaki vor nunmehr fast 60 Jahren unterlag Da Momokos Vater Shigehisa aber ein einflussreicher Bankier ist kann er das Angebot nicht einfach ablehnen In den nachsten Wochen ist Honda ofter mit Momoko und ihren Eltern zu Abend Die junge Schonheit bezaubert Honda mit ihrem Charme und ihrer Intelligenz und obwohl ihm bewusst ist dass ihre Eltern auch nach seinem Geld hinterher sind beschliesst er Tōru die Fotografien zu zeigen und um seine Meinung zu fragen Seine Intentionen werden dabei zunehmend fragwurdiger er glaubt in gewisser Weise eine Freude und Bestatigung daraus zu ziehen wenn sie nach Tōrus Tod nach Hondas Vermogen durstet und dieser sich in seinem Menschenbild bestatigt fuhlen darf Eines Nachmittags ruft Honda Tōru in sein Arbeitszimmer und legt das Foto von Momoko offen auf den Platz Die Reaktion Tōrus ist genau die die er erwartet hatte Wer ist das Madchen Sie ist wirklich schon Kann ich sie kennenlernen Tōru weiss genau was Hondas Plan ist und denkt sich beim Betrachten der Fotografie Das Warten hat sich gelohnt Hier ist jemand der es wert ist verletzt zu werden Die Familie Hamanaka und die Familie Honda treffen sich zum Anfang der Sommerferien auf ein gemeinsames Abendessen Momoko und Tōru ziehen sich gemeinsam auf ihr Zimmer zuruck und sie schenkt ihm eines ihrer funf Fotoalben die Nummerierungen und madchenhaften Verzierungen bestatigen Tōru in ihrer unertraglichen Durchschnittlichkeit Er offnet das Album vor ihren Augen und sieht mehrere Bilder von ihr als Saugling Erschrocken entreisst Momoko ihm das Buch und dreht sich errotet von ihm weg Wie peinlich Die Nummer waren vertauscht Ich wollte dir nicht dieses Album zeigen Erneut verdreht Tōru die Augen und wundert sich wieso es jemandem wichtig sein sollte zu verstecken dass man einst ein kleines Kind war Er war sich durch dieses Missgeschick sicher dass das nachste Album eines von ihr mit 17 Jahren sein wird und naturlich behalt er Recht Er durchblattert das Album und halt den Inhalt fur die langweiligsten moglichen Bilder eines kurzlichen Urlaubs eine lastige Aufzeichnung von Glucklichkeit die ihm zeigen soll wie beliebt Momoko ist Ein Bild zieht ihn aber an Momoko grillt an einem Lagerfeuer bekleidet nur im knappen Bikini Ihm wird bewusst dass pure Bosartigkeit schwierig wird wenn sie verbunden ist mit sexueller Anziehung Dennoch oder gerade deswegen ist er jedoch gewillt die Herausforderung anzunehmen Urlaub in Shimoda Bearbeiten nbsp Die Hondas und die Hamanakas machen gemeinsam Urlaub in Shimoda Die beiden Familien machen Urlaub in Shimoda wahrend Keiko ihre Verwandten in Genf Schweiz besucht Honda wird seinen Gasten gegenuber zynischer Taeko spricht uber nichts anderes ausser ihrer Familie und Shigehisa findet sich selbst zu lustig wenn er seine traditionelle Frau mit seinen Tiraden uber die Sexuelle Revolution argert Honda wundert sich selbst weshalb er nicht toleranter sein kann schliesslich wird es mit dem Alter zunehmend schwieriger neue Bekanntschaften zu schliessen und er musse doch glucklich daruber sein wenn Menschen mit ihm Kontakt halten wollen Dennoch ist Geringschatzung die erste Emotion die ihm in den Kopf kommt Tōru und Momoko klettern auf den grossen Baum im Garten und als Momoko wieder herunterspringen mochte verfangt sich ihr langes Haar in einer Zweigkonstellation Tōru springt ihr hinterher und entknotet ihr Haar Die Reaktionen auf die Szene sind komplette Gegensatze Taeko lachelt und sagt geruhrt Schau Mal sie sind so verliebt Doch Honda nimmt es anders wahr Er merkt wie lange Tōru braucht um Momokos Haar zu entknoten und jedes Mal wenn er es aus Versehen fester schnurrt schreit Momoko vor Schmerzen Er realisiert Tōrus geheime Feindseligkeit gegenuber seiner Verlobten Taeko hingegen fangt an zu Weinen und wiederholt ein weiteres Mal Sie sind so verliebt Eifersucht Bearbeiten nbsp Das einjahrige Jubilaum feiert das Paar im schonen Kōraku en Das 24 Kapitel welches mit 24 Seiten das langste des Buches ist besteht aus mehreren langen Tagebucheintragen von Tōru Sie bieten einen tiefgehenden Einblick in die Psyche des jungen Unruhestifters und erklaren den weiteren Verlauf der Beziehung mit Momoko Tōru beginnt zu verstehen dass das pure Bose in ihm gedeiht Als er eines Tages uber Momoko nachdenkt sieht er in ihr die Verkorperung vollkommener Schonheit und genau diese Schonheit mochte er zerstoren Er gesteht Menschen nicht verstehen zu konnen Momoko schenkte ihm in Shimoda ein Stuck einer weissen Koralle in das sie Von Momoko fur Tōru eingravierte Er versteht nicht wie sie Opfer solch kindischer wertloser Gesten werden kann Auch den Hamanakas gegenuber ist er skeptisch Ihnen sei wohl mehr als bewusst dass Momoko und er sich kaum kennen und trotzdem heiraten sollen jedwede Anziehung basiert auf oberflachlicher Attraktion Legen sie also die Hoffnung vollig auf die optische Schonheit ihrer Tochter die verganglich ist Er beschliesst dass das Zufugen physischer Schmerzen nicht ausreichend um an die Wurzel von Momokos Schonheit zu kommen es braucht eine Erschutterung ihres spirituellen Daseins Wieder zweifelt Tōru sein Menschsein an er wurde ohne eine Schwache in eine Welt voller schwacher Menschen geboren er ist ein perfektes Negativ das von den unperfekten Positivs in eines Ihrer umgewandelt werden soll Deswegen so schliesst er haben Menschen einschliesslich den Hamanakas und Honda so viel Angst vor ihm sie wollen ihn abhangig machen klein kriegen um ihn von seinem hoheren Daseins auf ihr Dasein herunterzubringen Die zuruckhaltende Beziehung zwischen Tōru und Momoko entwickelt sich und er nutzt jeden gegebenen Moment um sie zu analysieren Sie feiern ihr einjahriges Jubilaum im Kōraku en und Tōru beginnt sie mit anstossigen Kommentaren zu provozieren um ihre Reaktionen am Aussersten beobachten zu konnen Er merkt wie glucklich er sich fuhlt wenn sie sich unwohl fuhlt gleichzeitig ist er genervt wenn sie voller Freude von ihren banalen Alltagstatigkeiten erzahlt Wahrend sie im Rosengarten spazieren fuhlt Tōru abermals vollige Entfremdung von seiner Umwelt die Faszination und Liebe fur die Natur die andere Menschen fronen bestatigt ihn in seiner Andersartigkeit Fur ihn war die Natur nichts anderes als ein Feind Tōru bemerkt dass Momoko ihm paradoxerweise immer mehr Aufmerksamkeit zeigt je mehr er sich von ihr distanziert Dadurch kommt ihm eine Idee um sie spirituell zu brechen er besorgt sich eine zweite Freundin In einem Einkaufszentrum lernt er eine 25 jahrige Frau kennen die sich Nagisa nennt Tōru kann sie nicht ausstehen ihre Antwort auf jede seiner Geschichten ist ein geheucheltes Wow Wirklich und indem sie ihren Namen verschleiert wolle sie einen mystischen Eindruck hinterlassen Dennoch halt Tōru sie fur die perfekte Partnerin seines Plots und lasst sich ihre Telefonnummer geben sie betont ihm gegenuber dass sie alleine lebt und es keinen Grund gibt schuchtern zu sein Er beginnt mit ihr eine sexuelle Beziehung zieht aber selbst keine Lust daraus Nagisa schenkt ihm ein Medaillon in das ihr Monogramm eingraviert ist Tōru nimmt es nicht in die Schule mit oder tragt es gar Zuhause dafur legt er es sich jedes Mal um wenn er Momoko trifft Bewusst zieht er trotz der Kalte nur noch offene Shirts mit V Ausschnitt an die einen guten Blick auf die Kette garantieren ob Momoko scheint sie nicht wahrzunehmen In seiner Verzweiflung ladt er sie zum Schwimmen im Nakano Sportzentrum ein sie freut sich besonders uber das Treffen da es sie an die gemeinsame Zeit in Shimoda erinnert Als sie sich an Tōrus nackten Oberkorper anlehnt sieht sie das Medaillon und fragt wofur das N steht Obwohl er sie mehrfach in eine bestimmte Richtung lenken mochte schlussfolgert Momoko das N stehe fur Nippon japanische Aussprache von Japan und wurde ihm von einer Schiffsfirma aus dem Norden geschenkt Tōru wundert sich ob sie tatsachlich daran glaubte oder sich nur selbst beruhigen wollte Tōru andert seinen Plan und mochte Nagisa direkt einbeziehen Er merkt an ihrer penetranten Nachfrage ob er mit seiner Verlobten schon geschlafen hat dass sie sich wie eine Art Lehrerin sieht die ihm Schuler Grundlegendes uber Sex und Intimitat beibringt dies mochte er zu seinem Vorteil nutzen Tōru trifft sich wieder mit Nagisa und bietet ihr an Momoko aus der Ferne beobachten zu konnen wenn sie verspricht so tun als kenne sie ihn nicht innerlich weiss er dass Nagasi niemand ist die ihr Wort halt Beim Fruhstucken im Renoir freut sich Momoko uber den uberraschenden Enthusiasmus in Tōrus Stimme er glaubt sie wurde sich selbst innerlich dafur loben die Beziehung stabilisiert zu haben obwohl sie keinen Anlasspunkt hat dies zu tun Nagisa sitzt wahrenddessen hinter dem Springbrunnen und lauscht dem Paar Sein Plan scheint erneut schiefzugehen entgegen seiner Einschatzung kommt Nagisa kein einziges Mal wahrend des zweistundigen Gesprachs zu ihnen Gelangweilt beisst Tōru auf dem Medaillon rum und bringt Momoko damit zum Lachen Plotzlich sieht er lange rot lackierte Fingernagel seinen Arm umfassen es ist eine sichtlich verargerte Nagisa die seinen Kopf zuruckreisst und ihn ermahnt Du isst ganz bestimmt nicht meine Medaille Tut mir Leid ich beide gestort zu haben Momoko erbleicht Auflosung der Verlobung Bearbeiten nbsp Mit einem perfiden Trick lasst Tōru Momoko den Brief schreiben durch den die Verlobung spater aufgelost werden sollte Momokos Leiden hat damit begonnen und fur Tōru naherten sich nun das perfekte gewohnliche Madchen und der grosse Philosoph einander an fur beide wird aus der kleinsten Trivialitat eine Vision in der die Welt zerstort wird Momoko verlangt von Tōru Nagisa zu verlassen Naturlich spielt er mit und betrauert Nagisa und ihren grossen Einfluss durch den sie ihn bei sich halt Er wurde sie gerne verlassen konne es aber nicht alleine Momoko muss ihm helfen Momoko pflichtet ihm bei verlangt aber dass er vor ihren Augen das Medaillon entsorgt da es ihm ohnehin nichts bedeutet geht er mit ihr zum Abwasserkanal am Bahnhof Suidōbashi und wirft es hinein Die nachsten Tage sind fur Momoko der Himmel auf Erden Tōru sagt ihr immer wieder wie oft weiss er gar nicht mehr dass er sie liebt und beide laufen Handchen haltend durch die Bowlinghalle am Meiji Garten Fur Tōru ist Momoko ahnlich verwirrt wie Kinue Kinue in ihrem Glauben sie sei schon und Momoko in ihrem Glauben sie sei geliebt Momoko brauche fur ihren Irrglauben aber aussere Hilfe wahrend Kinue ihn ganz allein begrunden kann Tōru diktiert Momoko einen Brief in dem sie sich als geldhungrige Verlobte darstellen soll und Momoko empfindet grosse Freude an diesem Rollenspiel Liebe Nagisa Ich werde dir ein Angebot machen also bitte lies diesen Brief bis zum Ende Die Wahrheit ist ich mochte dass du aufhorst Tōru zu sehen Ich werde dir die Grunde dafur so ehrlich wie es mir moglich ist aufbereiten Tōru und Ich scheinen nach Aussen als verliebtes verlobtes Paar aber wir lieben uns nicht Ich glaube wir sind gute Freunde aber meine Gefuhle sind nicht romantisch Was ich wirklich mochte ist Wohlstand und Freiheit indem ich einen intelligenten Ehemann ohne schwierige Familiensituation heirate In der Hinsicht folge ich dem Wunsch meines Vaters Tōrus Vater lebt nicht mehr lange und wenn er stirbt erbt Tōru sein gesamtes Vermogen Mein Vater hat diesbezuglich seine eigenen Interessen Es gab Schwierigkeiten mit seiner Bank uber die wir nicht reden und dadurch befinden wir uns in einer finanziellen Misslage die nur mit der Hilfe von Tōrus Vater gelost werden kann Ich liebe meine Eltern wirklich sehr und wenn Tōru sich umentscheiden sollte ware das das Ende aller meiner Plane und Hoffnungen Also um es auf den Punkt zu bringen Die Ehe ist aus monetaren Grunden wirklich wichtig fur mich Ich habe schon in meinem jungen Alter verstanden dass es nichts Wichtigeres auf dieser Welt gibt als Geld Ich halte das auch nicht fur unmoralisch Was fur dich ein kleiner Flirt ist ist fur meine Familie von hochster Wichtigkeit Ich sage nicht dass du Tōru aufgeben sollst weil ich ihn liebe Ich spreche zu dir als wesentlich reiferes und kalkulierenders Madchen als du glauben magst Ich bitte dich auch Tōru nicht weiter im Geheimen zu treffen Das Geheimnis wird eines Tages ans Licht kommen und Tōru wird mich als Frau sehen die alles uber sich ergehen lasst solange sie Geld bekommt Es ist gerade des Geldes wegen dass ich uber Tōru wachen und meinen Stolz bewahren muss Du darfst diesen Brief auf keinen Fall Tōru zeigen Es hat all meine Courage gebraucht ihn uberhaupt zu schreiben Wenn du eine bose Frau bist dann zeig ihm den Brief und nutze ihn als Waffe um ihn mir wegzunehmen aber du wirst den Rest deines Lebens im Wissen leben mussen einer Frau nicht bloss Liebe sondern ihre gesamte Existenz genommen zu haben Wir mussen uber dieses Problem mit klarem Verstand verhandeln schliesslich sind wir beide in unsere Beziehung mit ihm nicht emotional involviert Ich fuhle mich durchaus in der Lage dich zu toten wenn du ihm diesen Brief zeigt und ich bezweifle dass es ein schneller Tod wird Mit freundlichen Grussen Momoko Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 163ff Momoko ist noch immer freudig erregt durch das spannende Spiel Das Ende ist wirklich gut Sie stempelt den Brief und bringt ihn noch am selben Tag zur Post Am nachsten Mittag besucht Tōru Nagisa in ihrem Apartment stiehlt ihr den Brief aus ihrem Briefkasten und legt ihn Honda vor Die Hochzeit ist abgesagt Enttarnung der Fassade Bearbeiten nbsp Am Hafen von Yokohama enttarnt Honda Tōrus perfides Spiel Einige Monate spater im Oktober 1973 uberredet Honda den norgelnden Tōru zu einem Wochenendausflug in Yokohama um sich dort die Schiffe anzusehen Tōru ist mittlerweile so in seine Vorbereitungen auf die Universitat vertieft dass Honda es fur notig halt ihn vor Uberarbeitung zu bewahren Bald bricht schon das dritte Jahr nach der Adoption an folglich mochte Honda den Anlass gebuhrend feiern Ihre Plane in Yokohamas Chinatown Essen zu gehen mussen sie wegen des starken Regens und den deshalb nicht fahrenden offentlichen Verkehrsmitteln absagen Honda verspricht Tōru deshalb ihm am Anfang seiner Universitatszeit ein Auto zu kaufen Spontan uberlegen sie sich einfach am grossen Hafen Platz zu nehmen Honda lenkt das Gesprach zu der Auflosung der Verlobung und obwohl Tōru ihn mit den Worten Es ist mir wirklich egal wieder davon abbringen will kommt er auf den Brief zu sprechen Tōru erschrickt als Honda die Stupiditat des Briefes anspricht und ihn geradeheraus fragt ob Tōru sie dazu gebracht hat ihn zu schreiben Er fragt ihn zuruck was er tun wurde wenn er Momoko tatsachlich manipuliert hatte doch Honda scheint gar nicht enttauscht Gar nichts Ich spreche es nur an weil ich erkenne dass du eine bestimmte Weise hast durch das Leben zu kommen Wir mussen es beim Namen nennen eine dunkle Weise ohne etwas Liebevolles Vielleicht willst du nicht dass man uber dich liebevoll denkt aber wahrend der Beziehung warst du uberaus liebevoll Tōru fuhlt sich in seiner Selbstachtung angriffen und denkt zum ersten Mal bildlich daran seinen Adoptivvater zu ermorden er musse Honda nur einen starken Stoss in die See geben und diese wurde ihn wegschwemmen ohne Aufmerksamkeit zu erzeugen Doch er entscheidet sich dagegen zu leben ist ein dustereres Schicksal als zu sterben Schweigsam laufen beide an einem besetzten Mannschaftsschiff vorbei ehe Tōru gewaltsam etwas aus seiner Tasche holt und in die See wirft Die Erkenntnis fur Honda so durchschaubar zu sein fullt Tōru mit einer Wut deren Ausmass er noch nie zuvor gespurt hat Honda erkennt beim Wurf das Wort Notizen und fragt nach Was tust du da Ich entsorge nur Notizen die ich nicht brauche Schmierereien Du musst ein Bussgeld zahlen wenn sie dich erwischen Es ist jedoch niemand in der Nahe ausser der angetrunkenen Seemanner Das lederne Buch versinkt langsam im Wasser und wird spater durch ein einfahrendes Sowjetschiff komplett uberdeckt Kapitel 26 30 Bearbeiten Eskalation und September Vorfall Bearbeiten nbsp In den Meiji Garten geht Honda seinen voyeuristischen Neigungen nach und wird erwischt Der Vorfall kostet ihn seine Reputation und sein Anwesen Im Fruhling 1974 Tōru ist mittlerweile Student beschliesst er alle Vortauschungen aufzulosen Honda merkt dass Tōru ihn mittlerweile Widersicher sieht und ihn psychisch wie physisch misshandelt Nachdem Tōru ihm mit einem Schurhaken die Stirn aufspaltet beschliesst Honda keine Gegenwehr mehr zu zeigen Im Krankenhaus erzahlt er den Arzten er sei von der Treppe gesturzt Umso mehr achtet Honda nun darauf Tōru jeden seiner Wunsche zu erfullen um in keine weiteren Konflikte zu geraten Da Honda aus Angst man konne ihn um sein Geld betrugen den Kontakt zu allen Verwandten gekappt hat wird er von niemandem mental unterstutzt Die die sowieso von vornhinein gegen die Adoption waren fuhlen sich nur bestatigt Fur Kinue hat er ein Hauschen im Garten bauen lassen unter dem Vorwand sie wurde sich sonst umbringen Die weiblichen Bediensteten des Hauses belastigt er sexuell und ein Dienstmadchen Tsune muss ins Krankenhaus als Tōru seine Zigarette auf ihrer Handflache ausdruckt und ihr dadurch Brandwunden zufugt Im taglichen Wechsel mussen die Dienstmadchen mit ihm schlafen anderenfalls wurde er sie feuern Honda begrusst er nur noch mit den Worten Verdammt der alte Mann lebt immer noch oder Verschwinde alte Menschen riechen wenn er nicht schnell genug reagiert bedroht er ihn mit dem Schurhaken Zur Universitat fahrt er nur noch mit dem Auto obwohl sie nur einen funfminutigen Marsch entfernt ist Mehr denn je sieht er die Natur als seinen Feind Trotz allem wehrt sich Honda nicht und erduldet die taglichen Misshandlungen Er ermutigt sich selbst dass er die Situation nur noch weitere sechs Monate ertragen muss wenn Tōru tatsachlich die Reinkarnation Kiyoakis sein sollte Sollte Tōru hingegen nicht sterben dann bestatigt sich seine Vermutung dass das Schicksal ihn als gedemutigten Mann sterben sehen will Fremden gegenuber verfolgt Tōru das Ziel Honda wie einen senilen alten Mann darzustellen und gleichzeitig gegen Keiko zu hetzen Wer hat dir denn eine so blode Geschichte erzahlt Bestimmt Frau Hisamatsu Sie ist ein nette Person aber sie glaubt alles was Vater ihr erzahlt Er hat Wahnvorstellungen Ich glaube das passiert wenn man sich so viele Jahre nur um sein Vermogen sorgt Ich kann mich nicht einmal verteidigen wenn ich etwas gegen ihn sage erzahlt er rum ich sei schlecht zu ihm Erinnerst du dich als er gestolpert ist und seinen Kopf am Pflaumenbaum aufgeschlagen hat Frau Hisamatsu hat er erzahlt ich habe ihn mit einem Schurhaken geschlagen und sie hat es echt geglaubt Am Abend des 3 Septembers 1974 spaziert Honda Mitten in der Nacht zum ersten Mal seit zwanzig Jahren alleine in den Meiji Garten Dort angekommen versteckt er sich hinter einem Gebusch und beobachtet zwei altere Menschen die sich allein wahnend im Rasen Sex haben er beginnt zu dem Anblick zu masturbieren Plotzlich zieht der Mann ein Messer aus seiner Tasche und sticht der Frau in den Oberschenkel Durch ihre lauten Schreie eilen alsbald mehrere Polizisten an den Tatort und nehmen den in Schockstarre hinter dem Busch stehenden Honda fest Drei Stunden spater wird Honda aus der Polizeistation entlassen Die Frau weiss zwar dass ihr Sexualpartner auch in Etwa in seinem Alter war aber wesentlich junger aussah Honda schliesst sie also aus Nachdem Honda den Polizisten ausfuhrlich von seinem voyeuristischen Hobby erzahlt darf er die Polizeistation verlassen Am nachsten Morgen betritt Tōru mit einem breiten Grinsen Hondas Zimmer und legt ihm eine lokale Zeitschrift aufs Bett Die Probleme des ehrenwerten Voyeur Richters falschlicherweise der Messerstecherei beschuldigt Als er das Haus verlasst sieht er mehrere seiner Visitenkarten in seinem Garten liegen bei denen zwischen Shigekuni Honda Rechtsanwalt die Zeile 80 jahriger Spanner dazwischengeschrieben wurde Nach dem September Vorfall verlauft alles schnell und routiniert Tōru beauftragt einen Rechtsanwalt damit Honda aufgrund von krankhafter Storung der Geistestatigkeit fur geschaftsunfahig zu erklaren Dass Honda seit dem Vorfall paranoid wurde und nicht mehr das Haus verlasst hilft seinem Vorhaben dabei ungemein Der Anwalt konsultiert einen Psychologen damit ein Psychologisches Gutachten zu erstellen In erster Instanz wird dem Antrag stattgegeben und Honda verliert die Verfugungsbefugnis uber sein Vermogen und sein Grundstuck aufgrund einer imminenten Gefahr jenes zu gefahrden Tōru konnte das Geld nicht unwichtiger sein wichtiger ist ihm seine neu gewonnene Macht Weihnachtsessen bei Keiko Bearbeiten nbsp Zur japanischen Weihnacht organisiert Keiko ein Weihnachtsessen fur Tōru Dort verrat sie ihm die wahren Grunde fur die Adoption Im spaten November bekommt Tōru einen Brief von Keiko in dem diese ihn zu ihrer Weihnachtsfeier einladt Lieber Tōru Tut mir Leid dass ich mich so selten gemeldet habe Jeder scheint Vorbereitungen fur Heiligabend zu treffen und deshalb habe ich beschlossen eine vorzeitige Weihnachtsfeier am 20 zu veranstalten Bis jetzt habe ich immer nur deinen Vater eingeladen aber dieses Mal mochte ich ihm ein wenig Ruhe geben und dich stattdessen einladen Ich glaube wir sollten das Ganze vor ihm geheim halten Deswegen ist der Brief auch an dich addressiert Mit der Gefahr dass ich mich zu sehr selbst entblosse muss ich dir etwas gestehen Die Wahrheit ist seit dem Vorfall im September hatte ich Schwierigkeiten deinen Vater einzuladen aus Rucksicht auf die anderen Gaste Ich weiss dass du mich fur eine schlechte Freundin halst aber in unserer Welt ist es ein Todesstoss wenn Privates an die Offentlichkeit gerat Ich muss sehr vorsichtig sein In Wahrheit mochte ich dich einladen um uber dich den Kontakt zu Honda zu halten Mir ware es deshalb eine Ehre wenn du die Einladung annehmen solltest Und bitte tu mir den Gefallen und komm alleine Unter den anderen Gasten befinden sich verschiedene Botschafter mitsamt ihrer Familie Aussenminister Aichi mit seiner Frau der Prasident der Nippon Keidanren mit seiner Ehefrau und viele hubsche junge Damen Es ist ein sehr formelles Treffen Bitte geb mir Bescheid ob du kommen mochtest Liebe Grusse Keiko Hisamatsu Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 194f Tōru grubelt uber Keikos Intention Er glaubt indem er ihren hochklassigen Gasten Tōru vorstellt wolle sie ihn als Sohn des Spanners blamieren Seine Kampfeslust ist geweckt Er lasst sich fur den Abend einen Smoking massschneidern und um sieben Uhr Abends steht er vor Keikos Tur Zu seiner Uberraschung ist er der einzige Gast auf seine Frage ob er zu fruh da ist oder die anderen Gaste zu spat gesteht Keiko Die Anderen Du bist mein einziger Gast heute Ich habe dich eingeladen um mit dir einmal unter vier Augen sprechen zu konnen Der Butler richtet das Brathahnchen an und Keiko gesteht Tōru die wahren Grunde fur die Adoption durch Honda Es ist ganz einfach Die Adoption wurde durchgefuhrt weil du drei Muttermale an der linken Ruckenseite hast Wer ist so toricht und glaubt er wurde von einem kompletten Fremden nach nur einem kurzen Treffen adoptiert werden weil er nett war Hatte Honda dich zuruckgelassen warst du deinem Schicksal uberlassen worden warst du mir zwanzig gestorben Er wollte dich retten indem er dich adoptiert indem er deinen Gotteswahn niederschlagt und dich durch Regeln und Gluck zu einem normalen jungen Mann macht Zum ersten Mal in seinem Leben hat Tōru Angst vor Keiko er uberlegt ihren Kopf in das Feuer zu stecken aber furchtet sie wurde genau das von ihm wollen Verunsichert fragt er wieso er mit zwanzig Jahren sterben sollte und sie erzahlt ihm die Geschichte der Reinkarnationen Der Beweis dafur liege in Kiyoakis Traumtagebuch das sich komplett bewahrheitet hat Keiko erzahlt ihm davon dass Honda bis heute nie das genaue Todesdatum von Ying Chan herausfinden konnte Folglich entscheidet sich in sechs Monaten ob er die echte Reinkarnation Kiyoakis ist Uberlebt er ist er nicht mehr als ein Schwindel Keiko ist selbst fest uberzeugt dass Tōru nicht sterben wird er sei entgegen seiner festen Uberzeugung nichts Besonderes Wir werden in sechs Monaten herausfinden dass du ein Schwindel bist Wir werden herausfinden dass du nicht die Wiedergeburt der wunderschonen Quelle bist nach der Honda sich sehnte Ich bezweifle dass dein Schicksal in sechs Monaten besiegelt ist Es gibt nichts Unvermeidliches in dir nicht eine Sache die eine Person missen wurde Nichts in dir wurde einer Person das Gefuhl geben dass durch deinen Tod ein Schatten die Welt befallen hat Du bist ein fieser listiger Landsjunge von denen es jede Menge gibt Du willst das Geld von deinem Vater indem du ihn fur geschaftsunfahig erklarst Und wenn du das Geld und die Macht hast was tust du dann Wonach strebst du dann Erfolg Deine Gedanken reichen nicht weiter als die eines jeden durchschnittlichen Jungens Es gibt nichts nur einigermassen Besonderes an dir Ich garantiere dir ein langes Leben Du wurdest nicht von den Gottern auserkoren Alles was du hast ist eine gewisse vorzeitige Senilitat Dein Leben ist fur Couponcodes ausschneiden gemacht Nicht mehr Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 204f Tōrus Selbstwertgefuhl ist erschuttert und Keiko legt weiter nach Sein gesamtes Leben alles wodurch er sich und seine Existenz rechtfertigt sein Selbstbild sei nichts weiter als eine Illusion die er sich gemacht hat um sich abzuheben Deine Art von Bosartigkeit ist eine legale Art von Bosartigkeit Entsprungen aus einer Illusion basierend auf abstrakten Konzepten Du strebst danach der Meister uber das Schicksal zu sein aber hast keine Qualifikation Du glaubst das Ende der Welt gesehen zu haben aber wurdest noch nie vom Jenseits gerufen Du bist nicht Kiyoaki nicht Isao nicht Ying Chan Die Natur interessiert sich nicht fur dich sie hat keinerlei Feindseligkeit dir gegenuber Die Person nach der Honda sucht ist Eine die die Natur eifersuchtig macht die deshalb des fruhen Todes stirbt Was dich aus deiner kleinen Welt hinter dem Teleskop gerissen hat war dein Gedanke anders zu sein Kyiaoki Matsugae war gefangen von hoffnungsloser Liebe Isao Iinuma von seiner Bestimmung Ying Chan vom Fleisch Und du Von einem unbegrundeten Gefuhl du seist anders vielleicht Du hattest kein Schicksal Der schone Tod war nicht fur dich bestimmt Du warst nie wie die anderen drei Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 205ff Tōru fuhlt eine erdruckende Leere in sich sieht den Schurhaken und fantasiert wie er Keiko jetzt auf der Stelle totschlagt Doch er tut es nicht Die Wut in ihm scheint die erste Leidenschaft zu sein die er je verspurt hatte Suizidversuch Bearbeiten nbsp Durch das Trinken von Methanol versucht Tōru sich das Leben zu nehmen Am 21 Dezember 1974 einen Tag nach dem Weihnachtsessen sturmt Tōru in das Arbeitszimmer von Honda und verlangt das Traumtagebuch von Kiyoaki Uber die nachste Woche verlasst Tōru kaum noch das Zimmer und auch Honda besucht ihn nicht ehe er am 28 Dezember durch das Schreien eines Dienstmadchens alarmiert wird Tōru hat versucht sich durch Methanol zu vergiften und zu toten Honda ruft einen Krankenwagen und sieht die verschiedenen Passanten vor seinem Haus die es nicht abwarten konnen einen weiteren Skandal aus dem Haus zu erleben Tōru verfiel in ein Koma und hatte starke Krampfe sein Leben war aber nicht in Gefahr dafur wurde er auf beiden Augen blind Honda besucht ihn am Krankenbett und fragt ihn was mit dem Traumtagebuch passiert ist dieser antwortet Ich habe es verbrannt bevor ich das Gift getrunken hab Weil ich nie traume Honda spricht mit Keiko uber den Suizidversuch und wundert sich als diese felsenfest behauptet Tōru wolle sich umbringen um zu zeigen dass er ein Genie sei Auf Nachfrage beichtet sie ihm Tōru von den Reinkarnationen erzahlt zu haben Obwohl sie ihn anfehlt dass dies alles im Namen ihrer Freundschaft passiert ist beendet er nach uber zwanzig Jahren die Freundschaft Tōru hat allmahlich alle Motivation verloren sein Studium abgebrochen und verbringt seine Tage bei Kinue nunmehr nicht nur hasslich sondern auch fett geworden in ihrer neuen Cottage Wahrend Hondas Geschaftsunfahigkeit in der Berufungsinstanz zuruckgenommen wurde ist es nun Tōru der einen Vormund braucht Am 20 Marz 1975 ist Tōrus 21 Geburtstag und er ist weiter kerngesund Honda ist sich nun sicher dass es sich bei Tōru nicht um die dritte Reinkarnation Kiyoakis handelt Er hat aber auch keine Kraft mehr nach dieser zu suchen Er glaubt nun zu wissen dass es ein reiner Zufall war dass er Kiyoakis alte Reinkarnationen getroffen hatte die Gotter haben ihm nie die Aufgabe erteilt uber das Leben von Kiyoakis Versionen zu wachen Sie werden laufend kommen und gehen genauso wie er bald gehen wird Im selben Zeitraum hat Honda vermehrt mit heftigen Schmerzen in seiner Magengegend zu tun die er monatelang vernachlassigt Mitte Juli meldet sich Honda schliesslich bei einem Krebsforschungszentrum in Tokio Nach einer Woche liegen die Ergebnisse vor Es gibt Probleme mit der Bauchspeicheldruse und Honda muss operiert werden der Termin ist in einer Woche am 23 Juli Honda beschliesst vor seinem Termin etwas zu machen was er sechzig Jahre vor sich hingeschoben hat er mochte Satoko im Gesshu Tempel wiedersehen Er packt seine Sachen und macht sich auf den Weg Besuch des Gesshu Tempels und Ende Bearbeiten nbsp Im idyllischen Tempelgarten endet die Geschichte Ein Ort ohne Erinnerungen gar nichts Hondas Chauffeur bietet ihm an ihn bis vor den Tempeleingang zu fahren aber Honda lehnt das Angebot ab er muss das Leiden spuren das Kiyoaki vor uber sechzig Jahren gespurt hat als er den Weg zum Tempel hochgewandert ist Von der Gaststatte aus in der Kiyoaki seine Krankheit entwickelte macht sich Honda auf den Weg Der Himmel erstrahlt im tiefen Blau und durch die erdruckende Hitze wird Honda mude ausserdem beginnt sein Magen zu rumoren und sein Rucken schmerzt Seine Hoffnungen den Tempel zu erreichen schwinden dennoch macht er weiter Wahrend des anstrengenden Aufstiegs reflektiert Honda sein bisheriges 81 jahriges Leben die verschiedenen Naturphanomene denen er begegnet erinnern ihn an verschiedene Phasen seines Lebens die guten und schlechten Zeiten Er ist am Tempelhof angekommen Die bruchigen Wande sind mit funf gelben Streifen verziert die die hohe Geltung des Tempels unterstreichen sollen Neunzig weitere Treppenstufen spater steht Honda vor dem Eingang sechzig Jahre zuvor stand er an genau derselben Stelle Er klopft Ein Mann vermutlich in seinen 60ern offnet die Tur und bittet Honda herein Er verweist ihn in einen Warteraum den Honda vor sechzig Jahren nicht gesehen hat Beim Warten merkt er wie sich sein Korper langsam wieder beruhigt Er fuhlt sich Kiyoaki der den Weg damals schwerkrank und vermutlich mit ahnlichen Beschwerden wie er absolviert hat wieder sehr nah Honda fragt sich ob Satoko ihn in Empfang nehmen wird Sollte sie es nicht ware es wohl sein Schicksal Er ist sich sicher sie irgendwann einmal wiedersehen zu konnen selbst wenn es nicht heute sein sollte Seine Gedanken werden durch das laute Rauspern einer Nonne unterbrochen Ihre Reverenz hat uns informiert dass sie Sie in Empfang nehmen wird Kommen Sie bitte mit mir Honda wird in einen weissen Raum gefuhrt der vollig in das starke grune Licht des Gartens eingehullt wird Er erinnert sich genau in diesem Raum hat ihn vor sechzig Jahren die Abtissin empfangen Satoko betritt den Raum Sie ist in einem perlweissen Kimono mit einem purpurnen Mantel gekleidet Honda traut sich kaum ihr ins Gesicht zu schauen und ihm kommen die Tranen Obwohl sie bereits 83 Jahre alt ist und sich optisch sehr verandert hat sind ihre Augen genauso schon wie damals Beide sitzen sich langere Zeit schweigsam gegenuber bis Satoko die Ruhe bricht Es ist schon dass du vorbeigekommen bist Die beiden reden uber die alte Zeit und Honda erwahnt dass er sich an den Raum erinnert weil er vor sechzig Jahren genau hier zuruckgewiesen wurde als er auf Bitten Kiyoaki Matsugaes nach Satoko gefragt hat Satoko schaut Honda verwundert an und fragt Kiyoaki Matsugae Wer war er denn Honda erkennt dass sie mochte dass Honda von Kiyoaki erzahlt aber er wundert sich weshalb sie den Namen nicht zuordnen kann Er schildert die ganze Geschichte Kiyoakis und Satokos mitsamt dem tragischen Ende Satoko hort ihm gespannt zu unterstutzt durch ein gelegentliches Nicken doch als er fertig ist entgegnet sie ohne weitere Emotion in der Stimme Das ist eine wirklich interessante Geschichte aber leider kenne ich keinen Mr Matsugae Ich furchte du wirst mich verwechselt haben Honda hakt erneut nach ob er denn mit Satoko spricht und sie bejaht es dennoch kenne sie keinen Kiyoaki Satoko trinkt einen tiefen Schluck und elaboriert Honda ich habe keinen meiner Schwure vergessen aber ich furchte nie von einem Kiyoaki Matsugae gehort zu haben Glaubst du nicht Honda dass es eventuell nie eine solche Person gegeben hat Du wirkt sicher dass es ihn gab aber besteht nicht die Moglichkeit Mir ging dieser Gedanke nicht aus dem Kopf als ich dir zuhorte Erinnerungen sind wie ein Phantomspiegel Manchmal zeigen sie Dinge die zu weit sind um sie zu sehen und manchmal zeigen sie sie als waren sie hier Honda sitzt einige Zeit an der Stelle und grubelt uber ihre Worte Nach einiger Zeit antwortet er Aber wenn es Kiyoaki nie gab dann gab es keinen Isao dann gab es keine Ying Chan und wer weiss vielleicht gab es auch mich dann nie Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 235 Nach einer langen Pause klatscht Satoko in die Hande und ein Novize erscheint der Honda seinen Mantel abnimmt Er fuhrt Honda zum sudlichen Tempelgarten Der Rasen ist in einen schonen Orangeton gekleidet und das Gerausch eines Kuckucks ist in der Ferne zu horen In der letzten Szene des Buches taumelt Honda durch die Tempelgarten einem Ort ohne Erinnerungen Es war ein heller ruhiger Garten ohne auffallende Merkmale Nur das schrille Zirpen der Zikaden war zu horen Es gab kein anderes Gerausch Der Garten war leer Er kam so dachte Honda zu einem Ort ohne Erinnerungen gar nichts Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 236 Das Buch endet und damit auch die Tetralogie Die letzte Seite ist mit dem Datum 25 November 1970 versehen dem Datum an dem sich Mishima das Leben nehmen sollte Erklarung des Titels Bearbeiten nbsp Darstellung eines Devi in Angkor Wat Kambodscha In buddhistischen Schriften sind Devas japanisch 天部 tenbu sterbliche Engel Die funf Todesmale eines sterbenden Engels sind Sein Federkleid verkummert Seine Robe wird durch ubermassigen Schweiss beschmutzt Er fangt an zu stinken Er wird in Dunkelheit gehullt Er verliert an Selbstaufmerksamkeit wird unglucklich und verbringt seine Zeit nur noch am selben Ort Wahrend Honda den Wanderweg zum Gesshu Tempel erklimmt zeigt er selbst die Anzeichen eines sterbenden Engels Das erste Anzeichen ist seine Bemerkung dass der Weg vor ihm durch Schatten bedeckt ist Es gab einen Grund fur die Schatten aber Honda bezweifelte dass es dieser in den Baumen lag Hierbei handelt es sich um das vierte Todesmal Das zweite Anzeichen wird ersichtlich als Honda die verwelkten Drosanthemen erblickt Alles war bedrohlich und beangstigend vertrocknet Hier handelt es sich um das erste Todesmal Das dritte Anzeichen kommt als Honda Schweiss durch sein Hemd merkt das sich im Rucken seines Anzugs vollsaugt Dies ist das zweite Todesmal Das vierte Anzeichen folgt anschliessend Durch seinen Schweiss beginnt Honda unangenehm an zu riechen Das dritte Todesmal Es fehlt mithin noch das funfte und letzte Todesmal bis zum Tod des Engels Verlust der Selbstaufmerksamkeit und Ungluck Tōru dessen Lauterkeit nur in seiner boswilligen Selbstgefalligkeit liegt ist eine entartete Parodie auf den idealisierten Kiyoaki Seine Verbindung zu Honda entsteht aber dadurch dass auch er die Anzeichen eines sterbenden Engels zeigt Als Honda und Keiko den Wachturm besuchen tragt Tōru zum ersten Mal verwelkte und zerfressene Blumen in seinem Haar Dies ist das erste Todesmal Er schwitzt ubermassig weshalb er Grossteils nur im Unterhemd arbeitet Dies ist das zweite Todesmal Er verbringt sein Leben fast nur am selben Platz dem Wachtum dort schlaft er arbeitet er isst er und empfangt Gaste Das funfte Todesmal Am Ende verliert Tōru sein Augenlicht und wird folglich in Dunkelheit gehullt Dies ist das vierte Todesmal Dadurch dass sowohl der alternde Honda als auch der junge Tōru den Tod des Engels teilen spurt Honda die Verbindung zwischen den Beiden Er bezeichnet Tōru sogar als Duplikat bis ins kleinste Detail Sein Fehler liegt jedoch darin aus dieser Verbindung Tōru als nachste Reinkarnation Kiyoakis zu vermuten Es ist auch anzumerken dass Tōru sein Augenlicht durch das Trinken von Methanol verliert wodurch er dem Tod des Engels naher kommt Den Selbstmordversuch unternimmt aufgrund seines Gesprachs mit Keiko Diese wird in der Erzahlung als Engelstoter bezeichnet Formalia BearbeitenErzahlperspektive Bearbeiten Die Geschichte wird durch einen auktorialen das heisst allwissenden aber zugleich distanzierten Erzahler in der 3 Person geschildert Im Gegensatz zu den vorherigen Bandern der Tetralogie behandelt Die Todesmale des Engels keine politischen Themen oder soziologische Themen und auch etwaige spirituelle Konzepte werden nur noch festgestellt aber nicht mehr in den Kontext der Zeit eingeordnet der Roman weicht insofern erheblich von den anderen Bandern ab die von Mishima bewusst als objektive Abhandlungen politischer und soziologischer Phanomene angedacht waren Eine solche Abhandlung halt er in diesem Zeitalter aber nicht mehr fur notwendig Japan hat sich in der Zeit der 1970er Jahre bereits so sehr von seinen kulturellen Wurzeln entfernt und ist dem Materialismus verfallen sodass laut Mishima Politik und Soziologie keine Rolle mehr spielen Dies wird auch in der Rolle Tōrus verdeutlicht der die kontemporaren Ereignisse zwar mitkriegt aber im Hinblick auf die Bedeutungslosigkeit der aktuellen Welt nicht fur wichtig erachtet Er bildet damit den genauen Gegensatz zu den Protagonisten der vorherigen Teile die sich leidenschaftlich engagiert haben um Japan das zwar schon auf einem absteigenden Ast aber noch nicht verloren war zu retten Sprache Bearbeiten Wie auch bei der restlichen Tetralogie war es Mishima ein hohes Anliegen historisch akkurat zu sein Folglich pflegen die Charaktere in Die Todesmale des Engels einen wesentlich moderneren und weniger aristokratischen Sprachduktus als in den vorherigen Bandern der Reihe Bemerkenswert ist auch dass die Divergenz zwischen dem Sprachgebrauch der Ober und Unterschicht beinahe komplett aufgeweicht wurde Dies ist auch als Nebeneffekt der fur Mishima bereits im Endstadium angekommenen Verwestlichung Japans in der das alte Klassensystem wie es bspw in Schnee im Fruhling noch stark prasent war vollig abgeschafft ist Deutlich wird dies auch in Hondas Satz Den reinen Japaner findest du nur noch im Ghetto oder in der Unterwelt Themen Auswahl BearbeitenDie Todesmale des Engels ist bis heute weltweit aber vor allem innerhalb Japans Gegenstand zahlreicher Analysen Interpretationen und Abhandlungen Die aufgelisteten Themen sind folglich keinesfalls abschliessend sondern lediglich die prominentesten und werden auch nur angeschnitten Ein gewisser Konsens besteht insoweit dass Tōru und Honda als Selbstportrats des Autors gesehen werden Der gesellschaftliche Wandel Japans Bearbeiten nbsp Mishima halt das moderne verwestlichte Japan fur eine Entfremdung vom japanischen Geist Im September 1970 also kurz vor Fertigstellung von Die Todesmale des Engels erklarte Mishima das grundsatzliche Konzept nach dem die Entwicklung Japans in der Tetralogie dargestellt wird Die ersten beiden Bander die vor dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt sind spiegeln demnach ein nostalgisches Bedauern der zunehmenden Verwestlichung und des einfallenden Materialismus wider der aber von idealistischen Freiheitskampfer konfrontiert wird Im dritten Band ist die Verwestlichung schon beinahe im Endstadium nur dass durch die desastrosen Wirkungen des Krieges der Geist des Volkes auf anderes gelenkt ist Die Todesmale des Engels bezeichnete Mishima schliesslich als Stadium der Leere Japan hat mittlerweile seine gesamte Essenz verloren und konnte sich der trotz der anfanglichen Bemuhungen durch die Ablenkung des Krieges der Verwestlichung nicht erfolgreich entgegenstellen Diese hat mittlerweile einen derart prominenten Stellenwert eingenommen dass sie vom einfachen Volk gar nicht mehr wahrgenommen wird und auch hinsichtlich politischen Ereignisse gegenuber ist das Volk im Gegensatz zu den vorherigen Teilen resigniert verdeutlicht durch Tōru uber den Mishima sagt Alles ausserhalb der Reichweite des Teleskops hat fur ihn keine Relevanz Das japanische Volk hat sich nach Jahren des verzweifelten Kampfens gegen die egoistische Elite mit ihrem Schicksal abgefunden und die Verwestlichung und Konsumierung Japans akzeptiert Deutlich wird dies auch an Honda der laufend die Plastiktuten Coca Cola Dosen etc beobachtet aber ihnen gar keine Gefuhlsregung mehr entgegenbringt Auch der Miho Strand einst ein Ort ungebandigter Schonheit ist eine reine Touristenattraktion geworden Keiko scheint dies jedoch nichts auszumachen Die Zerstorung Japans durch die Offnung zu ausseren Einflussen wird am prominentesten in Tōru symbolisiert Seine einzige Aufgabe als Signalfunker ist es den Hafen zu uberwachen damit fremde auslandische Schiffe an Japans Kuste Platz nehmen konnen Mishima bezeichnete diesen Prozess in Interviews als Die Dekadenz der Moderne Fur mich die ist die Nachkriegswelt wirklich unglaublich die Dekadenz der Moderne ich glaube nicht dass es jemals eine Zeit gab in der die buddhistische Vorstellung des Himmels und die irdische Welt so gut zusammengepasst haben Der Leser wird bei Die Todesmale des Engels den pessimistischen Ton merken er wird merken dass es ab hier nur noch bergab geht Es gibt keine absolute Moral mehr an der sich die Menschen orientieren Fur solche hat eine westliche demokratische Gesellschaft keinen Nutzen Yukio Mishima 1970 Die Leere des hohen Alters Bearbeiten nbsp Honda aus Die Todesmale des Engels wurde vereinzelt mit Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens A Christmas Carol verglichen Er ist geizig paranoid und verbittert Ein beliebtes Thema das sich durch Mishimas gesamte Bibliografie zieht ist dessen starke Antihaltung zum Altern Schon in den Vorganger Unter dem Sturmgott und Der Tempel der Morgendammerung behandelte er das Konzept der Korruption des Alters versus der Reinheit der Jugend auch dieses Mal prasentiert durch den alten Honda Mishima warf alteren Menschen vor von Wortern korrumpiert zu sein und empfand ihren ausseren Zerfall als anwidernd Fur seinen Suizid beschloss er an seinem optischen und geistigen Optimum zu sterben Diese Ideen werden prominenter in seinem Essay Sonne und Stahl behandelt Ich hegte einen romantischen Impuls zum Tod gleichzeitig benotigte ich einen strikten klassischen Korper als seinen Trager Ein seltsamer Einschlag vom Schicksal erweckte in mir die Sorge dass mein romantischer Impuls aufgrund meiner fehlenden physischen Qualifikationen unerfullt blieb Ein machtiger tragischer Rahmen und skulpturgleiche Muskeln waren notwendig fur einen romantischen ehrenwerten Tod Jede Begegnung des Todes mit schwachem schlaffen Fleisch erschien mir sinnwidrig unangemessen Yukio Mishima Sonne und Stahl Hondas voyeuristische Eigenschaften wurden als Befurchtung Mishimas gedeutet selbst der Perversion des Alters zu verfallen wenn er zulange lebt Siehe auch Abschnitt Altern im Artikel zu Der Tempel der Morgendammerung In Die Todesmale des Engels befasst sich Mishima aber nicht mehr bloss mit der Perversion des Alters sondern auch ihrer Leere Honda ist kurz vor seinem Ableben vollig hoffnungslos und findet sich selbst im verdorbenen Charakter von Tōru wieder Als dieser erblindet fragt sich Honda ob Tōru nun jetzt wo er die ausseren Reize nicht mehr wahrnehmen kann in seinem Inneren die Absurditat des Seins versteht Auch spater reflektiert Honda Alles war Dasselbe Von Anfang bis Ende und befindet Der Verlust des Universums ist nichts was ernstgenommen werden muss Seine Leere wird vor allem durch seine Hingabe zum Materialismus verstarkt Honda wird im Roman als westlich gekleidet beschrieben und bringt Tōru westliche Sitten bei da der reine Japaner nur noch in Ghettos oder in der Unterwelt leben wurde Gleichzeitig hat ihn die dauerhafte Angst andere Menschen wurden ihn nur wegen seines Geldes mogen dazu gebracht sich zu isolieren Das Thema der Leere steht damit im Einklang mit der Verwestlichungskritik da Mishima feststellt durch den westlichen Materialismus ginge es uns zwar okonomisch besser dieser Vorteil bringe aber nichts solange der Materialismus uns unserer Seele beraubt Spirituelle Erklarung des Seins als bedeutungsloses Nichts Bearbeiten Die Todesmale des Engels fuhrt das im Vorganger aufgefuhrte Konzept des Alaya Bewusstseins fort und integriert dies mit Mishimas nihilistischen Vorstellungen Die hierdurch begrundete Theorie wird kosmischer Nihilismus genannt Der Roman beginnt mit einer Beschreibung des Meeres das in Mishimas Romanen haufig als Metapher fur das Selbst Es wird beschrieben als aufgefuhltes Nichts das alles Bose der Natur bundelt es ist namenloses Meer und reprasentiert absolute Anarchie wodurch das von Albert Camus begrundete Konzept der Absurditat des Seins etabliert wird Bereits in den ersten Seiten bereitet Mishima seine Lebensphilosophie auf Nichts was passiert hat einen Sinn genauso hat nichts im Universum einen Wert Alles war Dasselbe Von Anfang bis Ende Diese Observation lasst auch das Ende des Romans bereits vorausahnen in der Honda in den Garten des Gesshu Tempels spaziert und von einem weiten Nichts umgeben ist Die zentrale Erkenntnis der Geschichte ist also folgende Alles Leide alle Leidenschaft alle Rationalitat alles Gluck alle Tragik alles was im individuellen und kollektiven Leben passiert kann auf ein einziges Ding reduziert werden Alle diese Phanomene sind nur Aspekte der Bedeutungs und Sinnlosigkeit des Seins Diese Erkenntnis erganzt sich mit Hondas Studien zum Alaya Bewusstsein im Vorgangerroman Die buddhistische Lehre etabliert dass es keine Zukunft oder Vergangenheit gibt Es gibt nur ein ewiges Jetzt in der sich alle Dinge in Eins verschmelzen Das Universum ist wie das Meer Seine Oberflache erscheint lebhaft durch Gewalt und Aufruhr sei es politischer oder personlicher Natur seine wahre Gestalt ist aber nicht mehr als ein tiefer geschlossener unergrundlicher Abgrund Auch deshalb ist Die Todesmale des Engels der erste Band der Tetralogie fur den Politik und Soziologie kaum eine Rolle spielt Sich mit ihr zu beschaftigen ist sinnlos Siehe auch Abschnitt Spirituelle Erklarung der Reinkarnation im Artikel zu Der Tempel der Morgendammerung Selbstfindung Bearbeiten Einige Rezensenten hatten Schwierigkeiten Tōru in das Gesamtkonzept des Romanzykluses einzuordnen welcher sich zumindest oberflachlich mit den verschiedenen Reinkarnationen einer Seele auseinandergesetzt hat Da er seinen 21 Geburtstag uberlebt ist recht eindeutig dass Tōru zwar wohl ein gefallener Engel aber keine Reinkarnation ist wodurch das gesamte Konzept im letzten Band augenscheinlich fallen gelassen wird Demnach etabliert sich zunehmend die Ansicht die Tetralogie nicht als Reinkarnation einer Seele sondern als psychologische und spirituelle Selbstfindung des wiederkehrenden Charakters Honda zu verstehen Die Reinkarnationen dienen lediglich als Reflexion von Hondas naiver und hoffnungsvoller mentaler Projektion die ihm von der deprimierenden Erkenntnis ablenken soll dass das Universum ein weites sinnloses Nichts ist Dies wird auch am Ende durch den Satz von Satoko angedeutet Glaubst du nicht Honda dass es eine solche Person nie gegeben hat Am Ende von Die Todesmale des Engels wird die falsche Natur der Reinkarnationen in den Tempelgarten enthullt Der erste Roman Schnee im Fruhling endet mit Kiyoakis Tod nachdem dieser den Weg zum Tempel gewandert ist um Satoko wiedersehen zu konnen Im vierten Band erlebt Honda die Erfahrung seines Freundes wieder und erlebt dabei selbst die Zeichen eines sterbenden Engels Den ganzen Wanderweg entlang wird Honda durch einen weissen Schmetterling gefuhrt der wie er observiert seltsam nah am Boden fliegt Dies konnte als Indiz der unausweichlichen Anziehungskraft der Erde auf alle Wesen und als Indiz der omniprasenten Realitat des Todes gesehen werden zwei Realitaten denen sich Honda zuvor immer verwehrt hat Wie die Fluges des sterbenden Engels schaffen es auch die Flugel des Schmetterlings nicht ihn weit von der Erde und in Richtung Himmel zu transportieren Im Kontrast zu ihm steht Satoko die seit kurz nach ihrem 20 Lebensjahr im Kloster gelebt hat und dort dieselbe Anzahl an Jahren verbrachte wie Honda in der Aussenwelt nach seinem wiedergeborenen Freund suchte Sie ist komplett unbeeindruckt von der Idee der Reinkarnationen und als Honda Kiyoakis Namen sagt scheint sie nicht einmal zu wissen wer er ist Sie suggeriert dass es eine solche Person nie gab eine Idee die alle Ereignisse der Tetralogie und damit Hondas ganze Lebensmotivation untergraben wurde Dadurch fragt sich Honda ob er selbst eventuell nur eine Illusion ist Letztlich kommt er an einem Ort an ohne Erinnerungen gar nichts Honda scheint an diesem Ort zum ersten Mal die Einzigartigkeit des Seins zu akzeptieren sodass er weitere Ablenkungen durch Wunsche und Traume eines Jenseits nun ablegen kann Er selbst ist ein gefallener Engel der sich einst nach dem Himmel sehnte aber sich nun auf Erden gefangen sieht Kritik am Buddhismus Bearbeiten Hondas Faszination mit buddhistischer Philosophie kann den Leser schnell in die Irre fuhren und den Anschein erwecken dass Mishima die Ideen unterstutzt In Die Todesmale des Engels und zu gewissen Teilen auch schon in Unter dem Sturmgott wird aber haufiger angedeutet dass Buddhismus ein auslandischer Import nach Japan ist und damit auch die Doktrin der Reinkarnation eigentlich nicht mit der japanischen Kultur in Verbindung steht sondern eher mit dem westlichen Wertesystem von den Pythagoreern und den Orphikern Mishima betont dadurch dass Buddhismus als Glaubensrichtung von der westlichen Welt kontaminiert wurde und dadurch eine weitere Form westlicher Dekadenz ist die den Einfluss des japanischen Geistes schwacht Die Doktrin der Reinkarnation ist eine oberflachliche und westliche Linse durch die eine Person wie Honda Ordnung Komfort und Logik findet in einer Welt die chaotisch sinnlos und undurchschaubar ist Anerkennung der Sinnlosigkeit als Weg zur Reinheit Bearbeiten nbsp Mishima und der weltbekannte franzosische Philosoph Albert Camus teilen sich die Ansicht der Absurditat des Lebens Anhand des letzten Aufeinandertreffens zwischen Satoko und Honda etablierte Mishima eine ahnliche Idee wie die Albert Camus Beide weisen auf die Unausweichlichkeit des Alterns und des Todes und auf die Sinnlosigkeit des Lebens hin sagen aber auch dass genau diese Sinnlosigkeit anzuerkennen der Weg ist individuelle Reinheit zu erlangen In gewisser Weise positioniert sich Mishima trotz seiner Einflusse aus dem Shintō antireligios Dies deckt sich auch mit diversen Aussagen in seinen Interviews Zentrale These ist Wahrend des Fleisch altern muss ist es die Perspektive auf diesen Prozess durch die bestimmt wird ob der Prozess zu einem Verfall oder zu Reinheit fuhrt In dem Gesshu Tempel trifft Honda Satoko nach vielen Jahren wieder aber obwohl sie mit ihren 83 Jahren erheblich gealtert ist wirkt sie nicht zerfallen Das Alter hat sich nicht in die Richtung des Zerfalls sondern in die der Reinheit bewegt Die Szene zeigt anhand von Satoko die Alternative zum Verfall Hondas auf Dieser ist in allen vier Bandern gealtert und hat verzweifelt nach Zeichen gesucht dass sein Tod zu etwas Hoherem fuhren wurde er hat sich vergeblich mit dem Gedanken vertrostet dass sein Geist die wahre Essenz einer Person nach seinem Tod in einem anderen Korper weiterlebt Sein gesamtes Leben bestand daraus nach Zeichen zu suchen die die Endlichkeit des Lebens relativieren und eine wiederholende Weiterfuhrung seiner Existenz andeuten Es ist fast so als ware es ihm nicht genug dieses eine Leben zu leben Ohne weitere nie endende Leben wird die Existenz fur Honda egal Der Reiz an der buddhistischen Doktrine von Reinkarnationen ist dessen Hoffnung seine Freunde eines Tages wiedersehen zu konnen und dass jeder Person ein Selbst zugrunde liegt das nicht zerstorbar ist Genau dieser Illusion hat sich Honda sein Leben lang hingegeben und deswegen nie nach seinem inneren Verlangen gelebt wie Kiyoaki Isao und Ying Chan Personen die er bewundert aber nie nachgeahmt hat Suizid als Akt der Schonheit Bearbeiten Schon in seinem Durchbruch Bekenntnisse einer Maske 1949 etablierte Mishima die Ambivalenz von Schonheit und dass diese nicht an Moral geknupft ist sondern sowohl gut als auch bose sein kann Vereinfacht ausgedruckt Schonheit kann sowohl in etwas Unschuldigem wie dem Lachen eines Kindes als auch in etwas Destruktivem wie den Rauchschwaden einer Explosion gefunden werden Schonheit ist eines der am schwersten greifbaren Konzepte des Universums Mishima selbst fand Schonheit im Todestrieb dem Akt eine geschaffene Existenz in einem Moment vollig auszulosen Schonheit die zuvor in einem verganglichen physischen Korper gefangen ist verlasst diesen und wird eine separate Entitat eine transzendale Adoleszenz und mit dem Tod verbindet sich die Schonheit mit dem Selbst und bildet eine Einheit Ein Indiz hierfur findet sich auch in Mishimas Interpretationshilfen bei Schnee im Fruhling bei denen er fragt Ist Kiyoakis Tod mit 20 ein Suizid gewesen Alle drei Charaktere Kiyoaki Isao und Ying Chan haben damit ihre Schonheit zu etwas Ewigem gemacht egal ob unbewusst wie Kiyoaki und Ying Chan oder bewusst wie Isao Nur Tōru der zu verdorben ist um seine Schonheit endlos zu machen bleibt der Suizid verwehrt In Mishimas Weltbild fuhrt Schonheit zwangslaufig zu einer Obsession und muss demnach zerstort werden bevor es das Selbst korrumpiert Dieses Element greift Mishima vor allem in seinem Meisterwerk Der Tempelbrand 1956 auf Suizid als Moglichkeit sich zu etablieren Bearbeiten nbsp Wie an seinem Seppuku verdeutlicht glaubte Mishima an einen ehrenwerten Prinzipientod In Kapitel 18 bereitet Furusawa fur Tōru eine politische Parabel vor in der er ihm auch das Konzept eines akzeptablen Suizids prasentiert wahrend ein Suizid aus Schwache oder Wut heraus abscheulich sei sei ein Suizid um sich zu etablieren erstrebenswert Was er damit meint erklart er an einem Beispiel mit einer Maus die sich selbst fur eine Katze halt Hast du jemals an Suizid gedacht Schau mich nicht so an ich hab mir nie wirklich ernsthaft daruber Gedanken gemacht Ich mag es nicht wenn schwache und kranke Menschen Suizid begehen Aber es gibt eine Form von Suizid die ich akzeptierte Menschen die sich toten um sich zu etablieren Nimm eine Maus die denkt sie sei eine Katze Wieso ist egal sei glaubt einfach eine Katze zu sein Ihre Ansicht zu anderen Mausen andert sich Sie sind ihr Fleisch nicht mehr Aber sie unterlasst es sie zu essen um den Fakt zu verstecken dass sie eine Katze ist Eines Tages trifft die Maus eine echte Katze Ich werde dich essen sagt die Katze Du kannst nicht Katzen essen keine anderen Katzen Ich bin selbst eine Katze egal wie es nach Aussen aussehen mag antwortet die Maus Die Katze lacht und beginnt die Maus zu essen Die Maus protestiert Wieso isst du mich Ich bin eine Katze Katzen essen keine anderen Katzen Die Katze antwortet Beweis es Also springt die Maus in die Waschewanne komplett in Seife eingeschmiert und ertrankt sich Die Katze leckt sie an aber weil die Seife abscheulich schmeckt lasst sie den Korper einfach weiter treiben Wir wissen wieso die Katze die Maus nicht anruhrt Weil sie nichts ist was eine Katze essen wurde Daruber rede ich die Maus totet sich um sich zu etablieren Sie schafft es naturlich nicht dass die Katze sieht als Katze anerkennt und sie glaubte auch nicht das zu schaffen Sie sah dass es zwei Teile vom Maussein gibt Der erste Teil ist die Maus in jedem physischen Detail Der Zweite ist es Futter fur die Katze zu sein Das erste hat sie langst aufgegeben aber fur das zweite gibt es noch Hoffnung Es stirbt vor der Katze ohne gegessen zu werden und etabliert sich als etwas das Katzen nicht essen In diesem Aspekt hat es bewiesen dass es keine Maus ist Zu beweisen dass sie eine Katze ist ist nun denkbar simpel Wenn etwas das aussieht wie eine Maus gar keine Maus ist dann muss es etwas anderes sein Und so ist der Suizid ein Erfolg Die Maus hat sich etabliert Was meinst du Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 118 120 Auch wenn Furusawa die Basis der Geschichte nutzt um eine ideologische politische Parabel uber Autoritat aufzubauen etwas das Tōru belanglos findet gerade in der hoffnungslosen Zeit in der er lebt liegt dem ganzen ein Konzept zugrunde das Mishima selbst vertritt und auch in seinem Suizid ausgelebt hat der Prinzipientod durch Verleugnung des Selbst Individuelle Sehnsuchte existieren zwar mussen aber unter Kontrolle gehalten werden Das Leben sollte stets im Einklang mit seinen Idealen gelebt werden selbst wenn dies den Tod bedeuten wurde Suizid wird als ultimative Form der Selbstverleugnung dargestellt Indem man sein Leben beendet wird bewiesen dass Ideale wichtiger sind als die eigene Existenz Die zu vermittelnde Aussage ist dass es besser ist das Selbst im Namen seiner Prinzipien zu leugnen als in einer Welt zu leben in der diese Prinzipien nicht gelten Verfall als universelles Konzept Bearbeiten Basierend auf dem bereits vorher Geschriebenen ist erkennbar dass Mishima den Zerfall als etwas Universelles ansieht Egal ob der Mull am Miho Strand das verschimmelte Gemuse der menschliche Korper alles ist blosse Materie und verfallt sogar Engel Alles keimt wird madig und korrumpiert Verfall und Korruption bilden den Kern von Existenz Dieses Konzept ist erneut eng verbunden mit den nach Mishima stetigen Verfall der japanischen Kultur Da alles letztlich auf Materie heruntergebrochen werden kann die am Ende zerfallen muss bringt es nichts dagegen anzukampfen Auch Kulturen Zivilisationen und Werte werden eines Tages verfallen so auch das Japan des 20 Jahrhunderts Andere Themen Bearbeiten Andere prominent behandelte Themen sind Kalkulation versus Spontanitat die Verwendung von Elfenbeinturmen im Roman und die Bewunderung eines Mannes der Taten als sublimierter Voyeurismus Wichtigste Charaktere Bearbeiten nbsp Alle Charaktere werden als Opfer des prinzipienlosen Japans der 1970er Jahre dargestellt Allen voran Keiko und Tōru Die Altersdaten beziehen sich auf den Zeitpunkt oder die Zeitpunkte an denen der Charakter in der Geschichte auftritt Tōru Yasunaga Bearbeiten 16 21 Jahre alt Zum Anfang der Geschichte arbeitet er als Signalfunker am Hafen Shimizu in Shizuoka Er wird als uberdurchschnittlich attraktiver junger Mann mit wunderschonen dunklen Augen beschrieben in Wahrheit ist er aber zynisch und der ganzen unfairen Welt feindselig gesinnt Auch als er von Honda adoptiert wird und von seinem Stand als armes Waisenkind zu dem eines reichen Mannes gehoben wird wachst in ihn nur umso mehr der Wunsch anderen zu schaden insbesondere seinem Adoptivvater Er misshandelt Honda physisch und psychisch und schafft es schliesslich ihn als senil einstufen zu lassen wodurch er die Kontrolle an seinem Grundstuck entzogen bekommt Nachdem Tōru das Traumtagebuch von Kiyoaki liest realisiert er seine eigene Unzulanglichkeit und versucht Suizid zu begehen der Versuch scheitert jedoch und er erblindet Shingekuni Honda Bearbeiten 76 81 Jahre alt und wiederkehrender Charakter aus den letzten drei Bandern der Tetralogie Obgleich hoflich und ruhig hat er einen starken Willen Durch seine Uberzeugung bei Tōru wurde es sich um die dritte Reinkarnation Kiyoakis handeln adoptiert er den Jungen und hofft ihm rationales Denken anstatt ungezugelter Leidenschaft beibringen zu konnen damit er einem fruh Tod entfliehen kann und Kiyoaki endlich Frieden findet Nachdem seine voyeuristischen Neigungen auffliegen verliert Honda seine Reputation und sein Grundstuck Am Ende des Romans besucht er seine alte Freundin und ehemalige Geliebte Kiyoakis Abtissin Satoko und lauft denselben Weg den Kiyoaki vor nunmehr 61 Jahren beschritten hat zum Gesshu Tempel Beide erkennen sich wieder aber Satoko behauptet nie eine Person namens Kiyoaki gekannt zu haben Honda fragt sich deshalb ob Satoko lugt sich nicht erinnert oder die alten Versionen Kiyoakis wie Hondas Existenz selbst rein illusorisch waren Momoko Hamanaka Bearbeiten 18 Jahre alt Tōrus Verlobte und sein erstes Opfer Als unauffalliges Madchen einer wohlhabenden Familie liebt sie Tōru von ganzem Herzen selbst als sich sein sadistisches Verhalten ihr gegenuber hauft Am Ende wird die Hochzeit von Honda durch einen perfiden Trick Tōrus abgesagt Keiko Hisamatsu Bearbeiten 67 72 Jahre alt Eine langjahrige Freundin Hondas offen lesbisch lebende Frau und sein platonischer Lebenspartner nach dem Tod seiner Frau Rie Sie erzahlt Tōru von Hondas Plan herauszufinden ob es sich bei ihm um einen Schwindel handelt Honda ist derart enttauscht dass er die nunmehr seit uber zwanzig Jahren wahrende Freundschaft kundigt Kinue Bearbeiten 21 26 Jahre alt Eine verruckte Frau und groteske hassliche Frau die sich im Wahn selbst fur hubsch und umworben halt Sie kennt Tōru seit er am Shimizu Hafen arbeitet Spater heiratet sie ihn trotz seiner Erblindung und wird von ihm schwanger Furusawa Bearbeiten 21 Jahre alt Einer von Tōrus Hauslehrern die Honda aus der Universitat Tokio beauftragt hat Obwohl er immer freundlich zu ihm war mochte Tōru ihn nicht Shigehisa Hamanaka Bearbeiten 55 Jahre alt Kind eines ehemaligen Feudalherrens in Tōhoku und Vater Momokos Er arbeitet als Prasident einer lokalen Bank in Zentraltokio Taeko Hamanaka Bearbeiten 49 Jahre alt Sie ist die Ehefrau Shigehisa Hamanakas und entstammt einer Kazoku Familie Sie ist bei ihrem Erscheinen krankhaft ubergewichtig Nagisa Bearbeiten 25 26 Jahre alt Sie ist stolz darauf Tōru zu entjungfern ehe er sie zu seiner heimlichen Freundin macht obwohl er eigentlich mit Momoko verlobt ist Sie wurde von ihm ausgenutzt um Momoko zu verletzen Satoko Ayakura Bearbeiten 83 Jahre alt Die ehemalige Geliebte Kiyoakis und einer der Hauptrollen im ersten Band der Tetralogie Seit dem Tod ihrer Tante ist sie die neue Abtissin des Gesshu Tempel in den sie vor uber 60 Jahren geflohen ist Sie erinnert sich an Honda und fuhrt ein langes ehrliches Gesprach uber die vergangenen Zeiten Dennoch behauptet sie von einem Kiyoaki noch nie gehort zu haben Alternatives Ende BearbeitenMishimas Schreibnotizen ist zu entnehmen dass er kurzzeitig ein anderes Ende fur die Tetralogie im Kopf hatte Das Zusammentreffen mit Satoko sollte zwar bleiben Honda sollte statt des Gartens aber ein Dorf besuchen in dem alle Bewohner die pragnanten drei untereinanderliegenden Muttermale haben Weshalb dieses Ende verworfen wurde ist nicht bekannt Hintergrund BearbeitenSchreibprozess und Inspirationen Bearbeiten nbsp Fur seine Recherchen besuchte Mishima die Suruga Bucht Die Schreibarbeiten dauerten vom Mai 1970 bis zum November desselben Jahres an Mishima stellte die letzte Seite des Manuskripts am Tag seines Suizids fertig dem 25 November 1970 In einem Interview bei Mainichi Shimbun vom 26 Februar 1969 gab Mishima ursprunglich an dass Die Todesmale des Engels in etwa zum November 1971 fertig sein sollte Das Vorhaben wurde aufgrund des Putsches am 25 November 1970 und dem damit einhergehenden Suizid um ein Jahr vorgezogen Dadurch erklart sich auch die Kurze von gerade einmal 236 Seiten Einem Brief Mishimas an Tsuyoshi Muramatsu ist zu entnehmen dass sich Mishima genotigt sah das ursprungliche Konzept des Romans mit einzelnen Ausnahmen wie dem Ende vollstandig umzuandern Auch die originale Schreibnotiz weicht erheblich von dem Endprodukt ab Da sein personliches Tagebuch weder geordnet noch nummeriert wurde ist nicht mehr komplett rekonstruierbar wie sich die Anderungen genau entwickelt haben Konsens besteh aber uber das erste Konzept folgend eine Seite aus Mishimas Schreibnotiz Honda alt sic Es gibt verschiedene Charaktere die wie Protagonisten aus Band 1 2 3 aussehen aber sie sind Falschungen Honda sucht Reinkarnation kann sie aber nicht finden Mit 78 soll er sterben Es taucht ein 18 jahriger Junge auf der durch seine ewige Jugend wie ein Engel strahlt gerade aus Gefangnis entlassen die Helden der Vergangenheit sind nicht aus dem Samsara entkommen Honda sieht seine Muttermale und halt Junge fur Reinkarnation Kiyoakis Junge ist Verkorperung von Hondas Speicherbewusstsein Als Honda im Sterben liegt sieht er den Jungen wie er in den Himmel aufsteigt Tod von Baldasar Yukio Mishima 1970 Textausschnitt Die letzte Anmerkung der Notiz Tod von Baldasar ist eine Anspielung auf den jungen Baldasar ein Held aus Prousts nur im Franzosischen erschienener Kurzgeschichte La mort de Baldassare Silvande dt Der Tod von Baldasar Sylvand In dieser beschreibt Proust den glucklichen Tod von Baldasar Sylvand als dieser aus dem Fenster ein Schiff aus Indien beobachtet und durch die Kirchenglocken an seine Vergangenheit erinnert wird Das Symbol der Schiffe sowie Indien als Symbol des spirituellen Erwachens spielen auch bei Die Todesmale des Engels eine bedeutende Rolle Wie genau aber die Anmerkung Tod von Baldasar zu verstehen ist weiss vermutlich nur Mishima Abweichend von La mort de Baldassare Silvande hat sich Mishima aber von seinem ursprunglichen Konzept verabschiedet in dem der vierte Protagonist Honda zum Bodhi verhilft und sich fur das genaue Gegenteil einer Studie des Bosen entschieden Aus dem Jungen der wie ein Engel war wurde mit Tōru ein Junge der wie der Teufel ist Die Idee Zeitungsartikel und Privatdetektive als Mittel der Erkenntnis zu implementieren kam Mishima durch die beruhmte USA Trilogie von John Dos Passos der sich wie Mishima bei Das Meer der Fruchtbarkeit in dieser das Ziel vorgenommen hat die Entwicklung der Vereinigten Staaten zu karikieren Der ursprungliche Titel des Romans lautete Die Mondfinsternis und wurde kurzfristig in Die Todesmale des Engels geandert als sich Mishima entschied das Konzept der Devi in seinen Roman mit einfliessen zu lassen Fur seine Recherchen besuchte er den Shimizu Hafen und die anliegende Suruga Bucht im Mai 1970 Veroffentlichung Bearbeiten Der Roman erschien am 25 Februar 1971 posthum bei Shinchosha Eine deutsche Ubersetzung von Siegfried Schaarschmidt erschien 1988 beim Carl Hanser Verlag ISBN 978 3 446 14615 0 sowie 1990 als sublizenzierte Taschenbuchausgabe beim Goldmann Verlag ISBN 978 3 442 09940 5 Im Kontext des Suizids BearbeitenMishima Vorfall Bearbeiten nbsp Mishima wahrend des Putschversuches bei seiner RedeAm 25 November 1970 besuchte Mishima mit vier Mitgliedern der Tatenokai Masakatsu Morita Masahiro Ogawa Masayoshi Koga und Hiroyasu Koga unter einem Vorwand den diensthabenden Kommandanten der japanischen Streitkrafte Kanetoshi Mashita im militarischen Hauptquartier und heutigen Sitz des japanischen Verteidigungsministeriums 1 2 Im Buro angekommen verbarrikadierten sie die Turen banden Mashita an einen Stuhl und nahmen ihn als Geisel Mishima trug ein Hachimaki Stirnband in den Farben der japanischen Sonnenmappenflagge uberschrieben mit den Kanji Sieben Mal wiedergeboren werden um dem Land zu dienen 七生報國 Der Schriftzug ist eine Referenz auf die letzten Worte von Kusonoki Masasue dem jungeren Bruder des Samurai Kusunoki Masashige die beide im 14ten Jahrhundert beim Versuch starben den Kaiser zu retten Mit seinem vorgefertigten Manifest und einem beschrifteten Banner trat Mishima auf den Balkon des Gebaudes und hielt eine Rede in der er die japanische Armee zur Besetzung des Parlamentes und zur Wiedereinsetzung des Kaisers als politischen Machthaber aufrief Er mokierte sich uber die Streitkrafte fur ihre Gleichgultigkeit bezuglich einer Verfassung die ihre eigene Existenz verleugnen wurde und warf ihnen vor ihren Samurai Geist verloren zu haben Sein Appell blieb auf Grund des Desinteresses der anwesenden Soldaten folgenlos Er brach die Rede vielmehr wegen des Spottes der Soldaten und dem Helikopter Larm der die Rede kaum verstandlich machte fruhzeitig mit dem Aufschrei Lang lebe der Kaiser 天皇陛下万歳 ab Morita und Ogawa warfen DIN A4 Zettel bedruckt mit Mishimas finalem Appell in die Menge ehe sie sich mit diesem ins Gebaude zuruckzogen Das Abwerfen des Appells war als Notlosung gedacht sollte die Rede keinen Anklang finden Sie fasste mit circa 900 Worten Mishimas Rede zusammen Es ist selbsterklarend dass die USA nicht erfreut davon waren wenn eine wahrhaftige japanische Freiwilligenarmee eine Anspielung auf die russische Freiwilligenarmee unser Land beschutzen wurde 3 4 Yukio Mishima 1970 Textausschnitt Im Buro entschuldigte sich Mishima bei Mashita und liess ihn frei Wir mussten es tun um die Streitkrafte auf den richtigen Weg zu ihrem Kaiser zu fuhren Mir blieb keine andere Wahl 5 6 Yukio Mishima 1970 Unmittelbar danach beging Mishima Seppuku eine ritualisierte Art des Suizids durch Ausweiden Morita wurde beauftragt als Mishimas Kaishakunin zu dienen ein zweiter Beteiligter am Seppuku der im Moment des Bauch Aufschneidens den Suizidenten enthauptet um ihn vor weiteren Schmerzen zu bewahren Morita hatte jedoch Schwierigkeiten die Aufgabe korrekt durchzufuhren sodass nach drei gescheiterten Versuchen Mishimas Kopf abzutrennen Koga ubernehmen musste 5 6 Einordnung durch Die Todesmale des Engels Bearbeiten Einer der selbst erklarten Ziele der Tetralogie war die Introspektion der verschiedenen Seiten des Autors Da Mishima mit Die Todesmale des Engels nicht bloss die Tetralogie abgeschlossen hat sondern das Buch auch am letzten Tag seines Lebens fertigstellte wurde besonders haufig auf dieses zugegriffen um Mishimas letzten Akt und seine Gedankengange verstandlich zu machen Besonderer Fokus lag dabei auf der Frage ob sich Mishima durch seinen ehrenwerten Tod in Form des Prinzipientodes Privilegien im Jenseits oder in seiner nachsten Reinkarnation erhoffte Die Frage wurde mit dem Roman weitestgehend beantwortet Honda realisiert am Ende des Werkes nach seinem Gesprach mit Satoko die Endlichkeit des Lebens seine Zuruckhaltung nicht im Zuge seiner Leidenschaft sondern nach purer Rationalitat zu handeln hat sich in den Tempelgarten als fehlerhafte Einschatzung herausgestellt Aufgrund seiner Befurchtungen Konsequenzen in seinem spateren Leben oder im Jenseits zu spuren hielt sich Honda sein Leben lang bedeckt und bewunderte jene wie Kiyoaki Isao oder Ying Chan die es nicht taten sondern ihr Leben einem Ideal widmeten und nach ihren Prinzipien lebten und starben Dieselbe Erkenntnis kam auch Mishima der obgleich seine Tetralogie von Reinkarnationen handelt auch seinen Biografen nach selbst nicht an das Konzept glaubte Folglich war die initiale Einordnung seines Suizids als spiritueller Akt fur ein hoheres Erwachen fehlerhaft Wie Honda war er sich am Ende bewusst dass es nur ein einziges Leben gibt es gibt kein Jenseits in dem er Rechenschaft ablegen muss Dementsprechend konnte er ohne Gewissensbisse nach seinen Prinzipien leben und sterben Wir traumen immer davon das Absolute zu erreichen aber das Leben ist kein romantischer Traum und das Absolute nicht erreichbar Im Romanzyklus fuhrt jeder der Protagonisten ein absolutes und einziges Leben nicht mehr nicht weniger das sich am Ende im Relativismus der Bewusstseinslehre auflost und sie ein fur alle Mal ins Nirwana fuhrt Yukio Mishima 1970 Andeutung des Suizids im Entstehungsprozess des Romans Bearbeiten Bereits durch andere Werke wie Patriotismus und Sonne und Stahl deutete Mishima sein spateres Ableben an Die Todesmale des Engels spezifisch nannte Mishima in einem Brief an seinen ehemaligen Lehrer Fumio Shimizu als seine letzte Hinterlassenschaft und fur mich das Ende der Welt Ich habe uber den Bayon in Kambodscha einmal ein Theaterstuck namens Die Terrasse des aussatzigen Konigs geschrieben Dieser Roman Die Todesmale des Engels ist mein Bayon Ich kann es nicht ertragen von Leuten kritisiert zu werden die keine Ahnung davon haben wovon sie reden geschweige denn woruber ich schreibe Und ich kann es auch nicht ertragen mit anderen schlampigen Roman in einen Topf geworfen zu werden Mit anderen Worten Fur mich ist dieser Roman meine letzte Hinterlassenschaft und fur mich ist der Roman das Ende der Welt Ich schreibe ihn nur noch aus einem gewissen Stolz Yukio Mishima 1970 Shimizu sagte spater dass er den Brief als Karriereende Mishimas gedeutet hat jedoch nicht als Ankundigung seines Suizids Rezensionen Bearbeiten nbsp Kawabata Yasunari bezeichnete Die Todesmale des Engels als einen der zwei besten japanischen Romane aller Zeiten Die Todesmale des Engels wird allgemeinhin als eines der besten Werke Mishimas und wurdiger Abschluss der Tetralogie bezeichnet Auf Goodreads wurde ein Mittelwert von 4 13 maximale Punktzahl 5 basierend auf 3 495 Bewertungen ermittelt 7 Auf LovelyBooks halt der Roman eine Durchschnittspunktzahl von 4 5 maximale Punktzahl 5 8 Kawabata Yasunari bezeichnete Schnee im Fruhling und Die Todesmale des Engels als die besten japanischen Romane aller Zeiten 9 und Charles Solomon schrieb 1990 Die vier Bucher bilden bis heute eines der hervorragendsten literarischen Machwerke des 20ten Jahrhunderts und eine ausgezeichnete Zusammenfassung des Lebens und Schaffens des Autors selbst 10 Nicolas Gattig von The Japan Times bedauert dass das Buch durch den Suizid des Autors oft uberschattet wird 11 Richard T Kelly von The Guardian bezeichnete Die Todesmale des Engels als Werk von pechdusteren Pessimismus das das Japan von 1970 als fast komplett von modernem Gestein konsumierten Ort sieht 12 Annie Kapur von Vocal Media nannte das Buch ein Roman getrankt in existenzialistischer Atmosphare und lobte die Ubersetzung als genauso wunderschon wie jeder Mishima Roman sein sollte Der Roman erzahlt eine grossartige Geschichte uber die Entwicklung eines alten Mannes und seinem Wunsch nach einem Erben 13 Alan Friedman von The New York Times nannte Mishima zu Leb und Todeszeiten ein Meister prachtiger Uberraschungen und das Buch als spannender subtiler und origineller Roman 14 Professor Hans Christian Hagedorn von der Universitat Kastilien La Mancha schreibt die Lekture hinterliesse einen tiefen Eindruck eine sinnliche Vorstellung von einem gewaltigen Umsturz der Verhaltnisse 15 Der US amerikanische Regisseur Francis Ford Coppola bezeichnete Die Todesmale des Engels als einen der pragendsten Romane seiner Karriere und liess wesentliche Inspirationen in seinen Film Apocalypse Now einfliessen 16 Referenzen zu anderen Werken BearbeitenWie auch in den vorherigen drei Bandern nutzt Mishima seine letzte Hinterlassenschaft um seinen liebsten Kunstlern und Werken Tribut zu zollen Das Nō Spiel Hagoromo auf deutsch Federkleid von Zeami Motokiyo in dem ein Engel sturzt und sein Gewand verliert dient als Grundlage der Erzahlung Die Legende des gesturzten Engels erfreut sich besonders auf den Izu Inseln grosser Beruhmtheit Der Hofling Ichijō Kaneyoshi wird in Kapitel 2 erwahnt Nach soll den Landeplatz des Engels aus Hagoromo als Strand Uedas identifiziert haben Die Ubersetzung ordnet ihm fehlerhaft dem 14 Jahrhundert zu tatsachlich lebte Kaneyoshi aber im 15 Jahrhundert Die Anguttara Nikaya vierte der funf Sammlungen aus denen die Suttapitaka besteht wird in Kapitel 8 erwahnt Diese ist in 11 Bucher untergliedert jedes Buch beschreibt ein Phanomen in der jeweiligen Anzahl zum Beispiel Buch 2 beschreibt zwei Arten des Glucks Buch 3 beschreibt die drei Beweggrunde zum Guten Im funften Buch dem Ekottara agama werden die funf Todesmale des Engels beschrieben Das Buch Das Leben des Buddhas wird in Kapitel 8 erwahnt In diesem werden die funf Todesmale wiederholt nur dass konkretisiert wird dass die den Engel umhullende Dunkelheit auch das Erloschen seines Heiligenscheins mit sich bringt Zuletzt wird auch der buddhistische Text Abhidharma Mahavibhaṣa Sastra ein Kommentar zum Jnanaprasthana auf deutsch Begrundung von Wissen erwahnt der die vorherigen beiden Texte insoweit erganzt dass sobald einer der Todesmale eingetreten ist das Sterben nicht mehr verhindert werden kann Er besteht aus acht Sektionen die sich mit verschiedenen buddhistischen Praktiken und Symbolen auseinandersetzen In Kapitel 13 erfahrt der Leser dass Tōru als Kind die Bilder der Schule von Fontainebleau mochte Die Kitano Schriftrolle am Kitano Tenman gu Kyōto erscheint im achten Kapitel In dieser hat Honda als kleiner Junge das erste Mal die funf Todesmale in Gestalt kunstvoller Bilder gesehen Noch bevor er verstehen konnte was er sieht war er fasziniert In Kapitel 17 lernt Tōru von Honda wie er sich mit fremden Gasten zu unterhalten hat Auf die Frage wer sein liebster Maler ist antwortet Tōru Andrea Mantegna Die Maha maya sutra wird in Kapitel 30 erwahnt Sie handelt von Maya Mutter Buddhas der Mutter Siddhartha Gautamas seinerseits der historische Buddha Referenzen zu echten Ereignissen Orten und Personen BearbeitenDer Yakuza Jirōchō Shimizu und seine Ehefrau Ōchō werden genannt Der in Japan als Tōkaidōs Chef bekannt gewordene Gangsterboss ist Gegenstand zahlreicher Mythen Er gilt als Grunder des Shimizu Hafens Honda besucht an mehreren Stellen des Buches den Miho no Matsubara einen Strand an dem der Engel gefallen sein soll Die Grossdemonstration der linksextremistischen Zengakuren vom 10 August 1970 wird erwahnt Ziel der Proteste war den Industrieabfall zu minimieren welcher die Strande Japans zumullt Viele Stellen spielen in Shimizu Von dem Ort ist der Fuji und der Udo sichtbar Honda lebt mittlerweile in Hongō in der Nahe der Universitat Tokio Die Garten des Meiji Schrein in Shibuya werden erwahnt Tōru und Momoko treffen sich im Koishikawa Kōrakuen Notizen BearbeitenDas Buch wurde serialisiert im Shinchō Magazin kurz vor und kurz nach dem Suizid des Autors Obwohl anhand der Unterschrift am Ende deutlich ist dass der letzte Feinschliff am 25 November 1970 gegeben wurde gilt als gesichert dass das grobe Manuskript schon im August 1970 fertig war Dort soll er es seinem engen Freund Donald Keene gezeigt haben als die beiden Urlaub in Shimoda machten eine Stadt nahe dem Schauort des Romans Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Alter in Sudostasien und Japan nicht durch Geburtstag sondern durch die Anzahl an verschiedenen Jahren die durchlebt wurden gezahlt In Die Todesmale des Engels wird Alter eindeutig nach Geburtstagen gezahlt Einfuhrende Zitate Bearbeiten Drei Vogel verschmelzen im Himmel zu einer Einheit Dann in ihrer Unordnung trennen sie sich wieder Da war etwas Wunderbares Es muss etwas bedeuten wenn sie sich nahe kommen den Wind ihrer Flugel spuren und dann wieder distanzieren Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 1 Mishima referiert auf die Hossō shu in der Zerstorung und Kreation zwei Seiten desselben Prozesses sind durch den das Phanomen der Realitat wahrnehmbar wird Honda wurde der Prozess bei der Feuerbestattung in Varanasi im Vorgangerroman bewusst Die Freude am Sehen in einer Welt in der alles selbsterklarend und gegeben ist existiert nur im unsichtbaren Horizont weit hinter dem Meer Vielleicht dachte er war er eine Wasserstoffbombe verflucht mit einem Bewusstsein In jedem Fall war klar dass er kein Mensch ist Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 15 Tōru macht ersichtlich dass er sich selbst nicht als Mensch empfindet und sich erst im Jenseits und zuruck im Himmel Freude an seiner Existenz erhofft Die Analogie zum Sehen ist eine Prophezeiung seiner spateren Erblindung Die Stimmen der Kinder waren wie Glassplitter Tōru mochte es Menschen wie Tiere im Zoo zu beobachten Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 24 Da sich Tōru fur etwas nicht menschliches aussergewohnliches empfindet sind sie ihm vollig fremd Auch dadurch bedingt entwickelt er seine bosartige und sadistische Ader Honda sagte sich selbst Im Moment meines Todes werden sie alle verschwinden Der Gedanke machte ihn glucklich eine Form von Rache Es ware keine Schwierigkeit die Welt zu entwurzeln und sie der Leere zuruckzugeben Alles was er tun musste war zu sterben Es machte ihn ein wenig stolz dass ein alter Mann der schnell vergessen wird den Tod als zerstorerische Waffe in seiner Hand halt Ihm machten die funf Todesmale keine Angst Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 55 Hondas geanderte Philosophie und Leere des hohen Alters wird vorgestellt Die brechenden Wellen waren eine Manifestation des Todes Es musste so sein Im geoffneten Schlund der See wartete der Tod Sie entledigt sich den Korper versteckt sie vor dem Blick der Offentlichkeit Yukio Mishima Die Todesmale des Engels S 55 Das Meer ist ein wiederkehrendes Symbol des Seins und des Todes Adaptionen BearbeitenDer britische Parfumhersteller Timothy Han EDITION brachte 2020 ein Parfum unter dem Namen The Decay of the Angel raus das nach der Produktbeschreibung an die funf Todesmale aus Yukio Mishimas Roman angelehnt ist Das Artwork designte der polnische Grafiker und Maler Gosia Sobczak 17 Das Album Decay of the Angel vom Multi Instrumentalisten Jeremiah Cymerman ist an den Roman angelehnt 18 Einzelnachweise Bearbeiten Das blutige Werk Artikel vom 28 Juli 2005 von Ludger Lutkehaus auf Zeit Online Michiko Kakutani MISHIMA FILM EXAMINES AN AFFAIR WITH DEATH nytimes com 15 September 1985 abgerufen am 22 Mai 2021 Mishimas Appell vom 25 November 1970 ist unter anderem zu finden in Definitive Edition Yukio Mishima complete works No 36 aus dem Jahr 2003 S 402 406 Takao Sugiyama 兵士 になれなかった三島由紀夫 en Yukio Mishima who could not become a Soldier Heishi a b Munekatsu Date 裁判記録 三島由紀夫事件 en Judicial record of Mishima Incident Kodansha S 109 122 1972 a b Akihiko Nakamura 三島事件 もう一人の主役 烈士と呼ばれた森田必勝 en Another protagonist of Mishima Incident Masakatsu Morita who called Upright man Wakku S 200 229 2015 The Decay of the Angel Goodreads abgerufen am 11 September 2021 Die Todesmale des Engels LovelyBooks abgerufen am 11 September 2021 Yasunari Kawabata Rezension von Das Meer der Fruchtbarkeit April 1971 Veroffentlicht in Complete Works of Yasunari Kawabata Vol 34 Miscellaneous 1 Shinchosha Dezember 1982 S 272 ISBN 978 4 10 643834 9 Charles Solomon Spring Snow Runaway Horses The Temple of Dawn The Decay of the Angel by Yukio Mishima latimes com 13 Mai 1990 abgerufen am 8 September 2021 Nicolas Gattig The Decay of the Angel Overshadowed by the death of its author The Japan Times 26 Oktober 2019 abgerufen am 11 September 2021 Richard T Kelly Rereading The Sea of Fertility tetralogy by Yukio Mishima The Guardian 3 Juni 2011 abgerufen am 11 September 2021 Annie Kapur Book Review The Decay of the Angel by Yukio Mishima Vocal Media Februar 2021 abgerufen am 11 September 2021 Alan Friedman The Decay of the Angel The New York Times 12 Mai 1974 abgerufen am 11 September 2021 Hans Christian Hagedorn Hans Christian Hagedorn Yukio Mishima Die Todesmale des Engels Gig Munster Marz 1991 abgerufen am 11 September 2021 Eleanor Coppola ubersetzt von Masato Harada ノーツ コッポラの黙示録 August 1992 ISBN 978 4 8387 0394 4 THE DECAY OF THE ANGEL EAU DE PARFUM Abgerufen am 11 September 2021 Jeremiah Cymerman Decay of the Angel by Jeremiah Cymerman Bandcamp 17 August 2018 abgerufen am 11 September 2021 VWerke von Yukio MishimaYukio Mishima Romane Diebe 1948 Bekenntnisse einer Maske 1949 Liebesdurst 1950 Verbotene Farben 1951 1953 Der Klang der Wellen 1954 Der Tempelbrand 1956 Kyōkos Haus 1959 Nach dem Bankett 1960 Das Spiel des Biestes 1961 Ein bezaubernder Stern 1962 Schule des Begehrens 1963 Der Seemann der die See verriet 1963 Seide und Erkenntnis 1964 Leben zu verkaufen 1968 Das Meer der Fruchtbarkeit Schnee im Fruhling 1969 Unter dem Sturmgott 1969 Der Tempel der Morgendammerung 1970 Die Todesmale des Engels 1971 Novellen Reine weisse Nacht 1950 Blaue Ara 1950 Stern 1960 Kurzgeschichten Der Wald in voller Blute 1941 Das Mittelalter 1946 Eine Geschichte am Kap 1948 Der Junge der Geschichte schrieb 1954 Patriotismus 1961 Acts of Worship 1965 Die Zigarette Meer und Sonnenuntergang Springbrunnen im Regen Rosinenbrot Schwert Martyrium Acts of Worship Die Pfauen 1965 Die Stimmen der heroischen Toten 1966 Tod im Hochsommer Sammlung 1966 Tod im Hochsommer Eine Million Yen in Reiskuchen Thermosflaschen Der Priester des Tempels in Shiga und seine Liebe Die sieben Brucken Der Onnagata Die Perle Windeln Buhnenwerke in Buchform Funf moderne Nō Spiele 1956 Das magische Kissen Die Damasttrommel Komachi am Grab Die Dame Aoi Die getauschten Facher Gesicht im Spiegel Yuya Der blinde Jungling Rokumeikan 1956 Schwarze Eidechse 1961 Zehntages Chrysanthemen 1961 Die Harfe des Glucks 1963 Madame de Sade 1965 Aufstieg und Fall der Suzakus 1967 Mein Freund Hitler 1968 Die Terrasse des aussatzigen Konigs 1969 Reine Buhnenwerke Des Sardinenverkaufers Liebesnest 1954 Lady Fuyo und die Wahrheit hinter dem Ōuchi Klan 1955 Eine Sage Der Mondbogen oder Halbmond 1969 Kritiken Misszellen und Essays Der Weg der Gotter 1941 Der Becher des Apollo 1952 Unterricht uber unethische Erziehung 1958 1959 Eine politische Ansicht 1960 Meine Selbstfindungsphase 1963 Zu einer Ethik der Tat Einfuhrung in das Hagakure 1967 Sonne und Stahl 1968 Verteidigung einer Kultur 1968 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Todesmale des Engels amp oldid 237658210