www.wikidata.de-de.nina.az
Zimmern ist ein Ortsteil der Gemeinde Immendingen im baden wurttembergischen Landkreis Tuttlingen ZimmernGemeinde ImmendingenEhemaliges Gemeindewappen von ZimmernKoordinaten 47 56 N 8 43 O 47 93481 8 70989 666Hohe 666 m u NNEinwohner 1549 31 Okt 2022 1 Eingemeindung 1 Januar 1971Postleitzahl 78194Vorwahl 07462 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2 1 Geographische Lage 2 2 Ortsgliederung 3 Geschichte 3 1 Altertum 3 2 Mittelalter 3 3 Fruhe Neuzeit 3 4 Moderne 3 4 1 Einwohnerentwicklung 4 Politik 4 1 Burgermeister von 1829 bis 1970 Eingemeindung 4 2 Ortsvorsteher 4 3 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Musik 5 2 Bauwerke 5 2 1 Gedeckte Holzbrucke uber die Donau 5 2 2 Kloster Amtenhausen 5 2 3 Pfarrkirche St Gallus 5 3 Naturdenkmale 5 4 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Verkehr 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter des Ortes 8 2 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 9 Literatur 10 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Ortsname Zimmern in seiner Ersterwahnung auch Timbirn leitet sich vermutlich vom urgermanischen Begriff timra bzw dem althochdeutschen Wort zimbar ab was soviel wie Bauholz Gezimmertes Gebaude oder Zimmer bedeutet Es ist demnach als bei den Holzhausern zu verstehen Auch das altenglische timber und das spatlateinische timbrium stehen dazu in Verwandtschaft 2 3 4 Geographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Das kleine Dorf mit rund 1550 Einwohnern 1 liegt im Tal der Oberen Donau unterhalb von Hornenberg und Amtenhauser Berg im Norden und dem Katzensteig im Suden auf der Baaralb nur wenige hundert Meter westlich von Immendingen an der Bundesstrasse 311 unmittelbar ostlich der Autobahn 81 Zur Gemarkung Zimmern gehort zudem das Amtenhauser Tal Ortsgliederung Bearbeiten Zimmern lasst sich entsprechend der Kreuzung von Bundesstrasse 311 West Ost und Amtenhauser Bach Talbach Nord Sud in vier Gebiete unterteilen Im Sudwesten zur Donau und Bahnstrecke hin liegt das alte Kerngebiet der ehemals selbststandigen Gemeinde welches heute als Unterdorf bezeichnet wird Im Nordwesten am Hang des Hornenberges liegt das Oberdorf Am Amtenhauser Berg im Nordosten ist das Wohngebiet Iltishalde und im Sudosten befindet sich das Neubaugebiet Am Freizeitzentrum Abseits des Dorfes im Amtenhauser Tal liegen zudem die Zinken Amtenhausen Klosterhof und Talhof sowie das Haus Sage Geschichte BearbeitenAltertum Bearbeiten Fruhgeschichtlich war das Donautal Zimmerns im Siedlungsgebiet verschiedener keltischer Stamme wie der Latobiker Tulinger und Helvetier welche ab dem Jahre 15 v Chr vom Romischen Reich unterworfen und romanisiert wurden Als Teil der spateren romischen Provinz Obergermanien lag das Tal bis ungefahr 95 n Chr am Obergermanisch Raetischen Limes Von Brigobannis Kastell Hufingen aus fuhrte die Donausudstrasse via iuxta Danuvium entlang der Donau durch die heutige Gemarkung Zimmern zum Kastell Tuttlingen weiter bis nach Konstantinopel 1917 wurden im Gewann Bilgosch nordlich von Zimmern die Reste eines romischen Gutshofes aus dieser Zeit untersucht Des Weiteren fand man im Wannenbuck am oberen Ende des Amtenhauser Tales eine zweite romische Villa Landhaus 5 Mittelalter Bearbeiten nbsp Die Benediktinerinnen abtei Amtenhausen Nach dem Ruckzug der romischen Legionen besiedelten die Alamannen das hiesige Gebiet Es ist allerdings davon auszugehen dass das heutige Zimmern keine Ursiedlung aus der Zeit der alemannischen Landnahme um das Jahr 300 ist sondern viel eher aus einem standig erweiterten Bauernhof erwachsen ist Bei der Grundung des Dorfes mussten hochstwahrscheinlich die Gemeinden Immendingen Hintschingen und Geisingen Gelande an Zimmern abtreten So lasst sich auch erklaren warum die erwahnten Nachbargemeinden Jahrhunderte lang das Recht hatten auf bestimmten Gelandeflachen Zimmerns ihr Vieh weiden zu lassen 5 Das Gemeindegebiet gehorte auf Grund von Eroberungen und Neuordnungen ab 502 zum Frankenreich ab 843 Teil zum Ostfrankenreich und ab 962 zum Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Wahrend der Zeit der Stammesherzogtumer ab 911 lag die Siedlung im Herzogtum Schwaben Es gibt Grabfunde aus dem 8 und 9 Jahrhundert Im Jahre 973 wurde Zimmern schliesslich erstmals als Timbirn an der Tonow under Amptenhusen im Schenkungsverzeichnis des Klosters Reichenau erwahnt 6 1102 kam es dann im Amtenhauser Tal unweit des Dorfes zur Grundsteinlegung des Benediktinerinnenklosters Amtenhausen das 1113 vom Konstanzer Bischof geweiht wurde und bis 1808 bestand In weiteren Urkunden des Mittelalters wird von mindestens 1101 bis 1268 die ortliche Adelsfamilie de Cimbern bzw von Zimmern genannt namentlich bekannt ist der Ritter Gerungus von Zimmern die im Gefolge der Freiherren von Wartenberg stand Weiteren Einfluss hatten die Grafen von Sulz und Stuhlingen im 12 und im 13 Jahrhundert sowie die Freiherren schon Reischach und Roth von Schreckenstein 5 Nach 1318 gelangte Zimmern an die Furstenberger 7 Fruhe Neuzeit Bearbeiten In der fruhen Neuzeit wurde die Region von zahlreichen Kriegen gepragt Beginnend mit dem Schwabenkrieg und dem Deutschen Bauernkrieg Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam es 1632 zu Verwustungen durch die Schweden wovon vor allem das Kloster betroffen war Hunger und Pest waren Schrecken und Ungluck der Bevolkerung Auch wahrend der Eroberungskriege Ludwigs XIV von 1654 bis 1697 des spanischen Erbfolgekrieges ab 1704 sowie des Ersten ab 1792 und Zweiten Koalitionskrieges ab 1798 unter Napoleon litten Ort und Kloster unter Plunderungen Einquartierungen und Requisitionen franzosischer Truppen 1806 wurden die Landereien der Furstenberger dem Grossherzogtum Baden zugeschlagen 7 Moderne Bearbeiten nbsp Uberdachte Donaubrucke und Unterdorf in den 1950er JahrenAb 1807 gehorte Zimmern zum Amt Mohringen seit 1844 zum Amt Engen und ab 1936 zum Bezirksamt bzw Landkreis Donaueschingen Auch unter den beiden Weltkriegen hatte der Ort zu leiden In den letzten Kriegstagen wurden mehrere Hauser und die Kirche von Fliegerbomben getroffen und brachten die Front mit all ihren Schrecken in die Gemeinde Beim Ruckzug der deutschen Truppen wurde zudem die gedeckte Holzbrucke uber die Donau gesprengt Am 1 Januar 1971 wurde Zimmern nach Immendingen eingemeindet 8 und gehort seit 1973 zum Landkreis Tuttlingen Seit der Errichtung mehrerer Neubaugebiete in den 1970er Jahren wuchs der Ortsteil von durchschnittlich 300 auf uber 1400 Einwohner 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohnerzahlen1820 9 3241825 3581836 10 3651852 3491871 3331880 2951890 2961900 2921910 2771925 3061933 267 Jahr Einwohnerzahlen1939 2781950 3131956 3281961 3261970 3791973 44531 Dezember 2013 127731 Dezember 2015 135631 Dezember 2017 140931 Dezember 2019 148531 Dezember 2021 1521Politik BearbeitenBurgermeister von 1829 bis 1970 Eingemeindung Bearbeiten 1829 1830 Sylvester Hausle Vogt 1831 1832 Johann Rosenstihl Vogt Burgermeister 1832 1833 Sternbacher Burgermeister 1833 1834 Deusch Amtsverweser 1834 1838 Sternbacher Burgermeister 1838 1844 Schacherer Vogt Burgermeister 1848 1854 Nikolaus Weiler Burgermeister 1854 1862 Joh Bapt Hall Burgermeister 1863 1869 Vinanz Deusch Burgermeister 1870 1881 Franz Heizmann Burgermeister 1881 1883 Konstantin Vogele Burgermeister 1883 1893 Colestin Gut Burgermeister 1894 1909 Max Gabriel Burgermeister 1909 1937 Franz Schworer Burgermeister 1938 1945 Hubert Hienerwadel Burgermeister 1945 Robert Gut Burgermeister Stellvertreter 3 Monate 1945 Franz Dreyer Burgermeister Stellvertreter 6 Monate 1946 1967 Ernst Heizmann Burgermeister 1967 1970 Robert Gut Burgermeister Quelle 5 Ortsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher ist seit 2014 Gunter Heizmann Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Gold mit silber blauem Wolkenbord ein rot bezungter schwarzer Barenrumpf 11 Wappenbegrundung Das Wappen der ehemals selbstandigen Gemeinde Zimmern wurde 1900 vom Staatsarchiv entworfen da keine historischen Wappen oder Siegel bekannt waren Die wolkige Bordure stammt aus dem Wappen der Fursten von Furstenberg zu denen das Gebiet historisch gehorte Der Bar ist das Symbol des hiesigen Schutzpatrons St Gallus und weist auf die Pfarrkirche St Gallus hin Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMusik Bearbeiten Musikverein Zimmern an der Donau e V seit 1931 Bauwerke Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Zimmern Gedeckte Holzbrucke uber die Donau Bearbeiten nbsp Uberdachte DonaubruckeZu den Sehenswurdigkeiten gehort die holzerne uberdachte Donaubrucke Die unter Denkmalschutz stehende Holzschindelbrucke aus dem 17 12 oder 18 Jahrhundert 13 wurde 1945 beim Ruckzug der Deutschen gesprengt und 1947 wieder aufgebaut Sie ist Teil des Donauradwegs Am 6 September 2015 wurde sie in Folge eines Feuers zerstort 12 13 am 17 Juli 2016 wurde ein Neubau in alter Form fertiggestellt 14 Kloster Amtenhausen Bearbeiten nbsp Kloster Amtenhausen im 18 Jahrhundert Etwa drei Kilometer nordwestlich von Zimmern befindet sich das historische Benediktinerinnenkloster Amtenhausen sowie die Uberreste der Burg Amtenhausen auch Burg Zimmern genannt Pfarrkirche St Gallus Bearbeiten nbsp Kirche St GallusDie dem Hl Sankt Gallus geweihte Pfarrkirche wurde 1275 erstmals urkundlich erwahnt Ab 1497 waren Kirche und Pfarrei Teil des Klosters Amtenhausen bis 1732 die selbstandige Pfarrei durch den Bischof von Konstanz wiedererrichtet wurde 7 In den Jahren 1621 bis 1623 wurde der einschiffige Bau mit seinen spatgotischen Fenstern von Grund auf erneuert und 1905 noch einmal vergrossert Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der sechseckige Kirchturm am 28 April 1945 durch einen Bombentreffer zerstort nach Kriegsende aber wieder in ursprunglicher Form aber kleinerem Massstab neu erbaut 15 Im Inneren befindet sich ein Seitenaltar aus dem Kloster Amtenhausen Naturdenkmale Bearbeiten Naturpark Obere Donau 16 17 FFH Gebiet Nordliche Baaralb und Donau bei Immendingen 16 Vogelschutzgebiet Baar 16 Naturschutzgebiet Staudlin Hornenberg 16 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Die schwabisch alemannische Fastnacht wird seit 1980 von der Narrenzunft Zimmerer Teufelsbrut e V betrieben Maifest an der Donau Veranstalter ist der Musikverein Zimmern Herbstfest fruher als Dorffest bekannt Veranstalter ist der Musikverein ZimmernWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAn der Bundesstrasse 311 in Richtung Immendingen liegt das Gewerbegebiet Am Freizeitzentrum mit mehreren Einzelhandels und Dienstleistungsbetrieben sowie Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau Modellbau und Industrieanlagen Zudem befindet sich an der Bahnstrecke ein Bahnbetriebswerk der Hohenzollerischen Landesbahn AG sowie die Betriebsleitung des Ringzugs Neben einer Tankstelle einem Autohandler einer Spielhalle und einigen kleineren Handwerksbetrieben gibt es noch zwei Bauernhofe und zwei Gaststatten Verkehr BearbeitenZimmern liegt an der Bundesstrasse 311 nahe der Anschlussstelle Geisingen an der A 81 Durch den Ort verlauft die Schwarzwaldbahn deren Zuge dort allerdings nicht anhalten Die ortliche Haltestelle wird vom Ringzug angefahren und verbindet Zimmern mit Immendingen Tuttlingen und Rottweil Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Otto Hienerwadel 1880 in Zimmern 1969 in Illmensee Postbeamter Genealoge und Autor 18 Anton Grumann 1881 in Zimmern 1937 in Mohringen Oberpfarrer Schriftsteller und Ubersetzer des Kinderbuches Pinocchio als Das holzerne Bengele 19 20 Franz Joseph Schworer 1896 in Zimmern 1971 in Waldshut Landwirt Agrarpolitiker Direktor des Badischen Bauernvereins Trager des Bundesverdienstkreuzes 1 Klasse und der Staatsmedaille in Gold von Baden Wurttemberg 21 Fritz Vogele 1922 in Zimmern 2007 in Tuttlingen Lehrer und Heimatforscher 22 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Meisterinnen und Abtissinnen des Klosters AmtenhausenLiteratur BearbeitenPaul Willimski Das Heimatbuch von Zimmern herausgegeben von der Gemeinde Immendingen anlasslich des tausendjahrigen Bestehens des Ortsteils Zimmern 1973 Einzelnachweise Bearbeiten a b Salina Sierra Lois Zahlen Daten Fakten Abgerufen am 10 Dezember 2022 Ernst Forstemann Altdeutsches Namenbuch Bd 2 Orts und sonstige geographische Namen 2 Halfte hrsg von H Jellinghaus Bonn 1916 Sp 994f H G Schmitz Deutsches Ortsnamenbuch hrsg von M Niemeyer Berlin Boston 2012 S 228 mdr de Zimmern Bad Langensalza MDR DE Abgerufen am 9 Dezember 2022 a b c d Paul Willimski Das Heimatbuch von Zimmern hrsg von der Gemeinde Immendingen S 13 18 a b Salina Sierra Lois Zimmern Abgerufen am 9 Dezember 2022 a b c d Zimmern Altgemeinde Teilort Detailseite LEO BW Abgerufen am 9 Dezember 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 494 Geographie und Statistik des Grossherzogthums Baden 1820 S 177 178 Zimmern Amtenhausen Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1836 S 149 6 a b Stephanie Jakober Donau Holzschindelbrucke in Zimmern brennt komplett nieder In suedkurier de SUDKURIER GmbH Medienhaus 6 September 2015 abgerufen am 7 September 2015 a b Brand zerstort Donau Holzschindelbrucke In schwarzwaelder bote de Schwarzwalder Bote Mediengesellschaft mbH 6 September 2015 abgerufen am 7 September 2015 Jutta Freudig Neue Zimmerer Holzbrucke erhalt kirchlichen Segen In suedkurier de SUDKURIER GmbH Medienhaus 12 Juli 2016 abgerufen am 13 Juli 2016 St Gallus Zimmern kath immendingen moehringen de a b c d Geodienst des Bundesamtes fur Naturschutz sk Geisingen und Immendingen nun Teil des Naturparks Obere Donau In suedkurier de SUDKURIER GmbH Medienhaus 15 Mai 2018 abgerufen am 16 Mai 2018 Hienerwadel Otto Detailseite LEO BW Abgerufen am 9 Dezember 2022 Der Geistliche und das Bengele Abgerufen am 9 Dezember 2022 Schriften der Baar Memento des Originals vom 28 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot baarverein de Band 36 von 1986 S 181 Schworer Franz Fransepp Joseph Detailseite LEO BW Abgerufen am 9 Dezember 2022 Vogele Fritz Detailseite LEO BW Abgerufen am 9 Dezember 2022 Ortsteile von Immendingen Hattingen Hintschingen Ippingen Mauenheim Zimmern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zimmern Immendingen amp oldid 236705226